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{"created":"2022-01-31T16:39:12.691206+00:00","id":"lit19322","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, Hans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 74: 13-14","fulltext":[{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Nomenklatur der Enzyme.\nVon\nHans Euler.\n(Der Redaktion zugegangen am 8. Juli 1911.)\nNach dem Vorschlag von E. 0. v. Li pp mann1) werden die Enzyme nach demjenigen Stoff benannt, welchen sie spalten. So bezeichnen wir als Maltase dasjenige Enzym, welches Maltose in Glukose zerlegt.\nSeit diesem Vorschlag ist eine gro\u00dfe Anzahl enzymatischer Synthesen bekannt geworden; bei einem Teil derselben stellt sich unter der Einwirkung des Enzymsystems ein Gleichgewicht her, welches allerdings von der Darstellung und. Menge des Enzympr\u00e4parates abh\u00e4ngig ist.\nIn anderen F\u00e4llen jedoch sind wir zur Annahme gezwungen, da\u00df das synthetisch wirksame Agens einer besonderen Komponente des Enzympr\u00e4parates zugeschrieben werden mu\u00df. Zu letzteren Stoffen geh\u00f6rt vor allem derjenige, welcher nach Ros en thaler aus Benzaldehyd und Blaus\u00e4ure d-Mandels\u00e4ure-nitril aufbaut. Rose nt ha 1er bezeichnet es im Gegensatz zu dem spaltenden b-Emulsin als\u2019o-Emulsin2) bezw. als o-d-Nitrilase. :Ji\nHierher geh\u00f6rt ferner das Enzym, welches die von Harden und Young, Iwanoff u. a. studierten Phosphors\u00e4ureester synthetisiert. Wie in der folgenden Mitteilung gezeigt ist, ist die synthetisierende Wirkung des hieran beteiligten Enzyms von der spaltenden Wirkung getrennt.\n*\n') Ber. d. Deutsch, chem. Ges.. Bd. 3(5.'S. 331. 1903.\n*.) Archiv d. Pharm., Bd. 216, S. 305, 11108.\n:l) Die Bezeichnung der beiden Enzyme von Bosenthaler scheint mir wegen der H\u00e4ufung der Buchstaben und wegen der bereits in der Chemie gebr\u00e4uchlichen anderweitigen Bedeutungen von a nicht ganz zweckm\u00e4\u00dfig.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Euler. Zur Nomenklatur der Enzyme.\nHei der Bearbeitung meiner allgemeinen Chemie der Knzyme\u00bb (Wiesbaden 1910) sind mir Schwierigkeiten begegnet, im Rahmen der bisherigen Nomenklatur f\u00fcr diese synthetisierenden Knzyme einen geeigneten Namen zu finden.\nIch m\u00f6chte nun vorschlagen, f\u00fcr diese Enzyme die Silbe *ese\u00bb zu w\u00e4hlen und das Enzym nach demjenigen Stoff zu benennen, welchen es synthetisiert. Es w\u00e4re also dasjenige Agens, welches organische Phosphors\u00e4ureverbindungen liefert, als Phosphatese1) zu bezeichnen. Das Enzym, welches die Bildung von Nitrilen katalysiert, als Nitrilese; diesem gegen\u00fcber w\u00fcrde die Nitrilase stehen, als das Enzym, welches Nitrile spaltet.\nEs sei hervorgehoben, da\u00df dieser Vorschlag zun\u00e4chst f\u00fcr solche Enzympr\u00e4parate oder deren Komponenten gelten soll, welche nur synthetische Wirkung aus\u00fcben. Erst wenn es sich herausstellt, da\u00df auch Enzyme, welche anscheinend ein reversibles Gleichgewicht hersteilen, wie etwa Lipasen, aus einer synthetisierenden und einer spaltenden Komponente bestehen, w\u00fcrde man folgerichtig z. B. den Lipasen die Lipesen gegen\u00fcberstellen.\n') Diese Bezeichnung kann erforderlichenfalls in verschiedener Dichtung erweitert werden, um das Produkt oder den Ursprung des Enzyms anzugehen, z. B. Hexosen-Phosphatese bezw. Hefen-Phosphatese.","page":14}],"identifier":"lit19322","issued":"1911","language":"de","pages":"13-14","startpages":"13","title":"Zur Nomenklatur der Enzyme","type":"Journal Article","volume":"74"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:39:12.691211+00:00"}