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{"created":"2022-01-31T15:22:28.965413+00:00","id":"lit19337","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hedin, S. G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 74: 242-252","fulltext":[{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber spezifische Hemmung der Labwirkung und \u00fcber verschiedene Labenzyme.\nVon\nS. 6. Hedin.\n(Der Redaktion zugegangen am 3. August 1911.)\ne\nVor kurzem1) habe ich \u00fcber Versuche mit dem Lab-zymogen des Kalbsmagens berichtet, aus welchen ich folgern konnte, 'da\u00df das Zymogen (d. h. eine neutrale Infusion der Magenschleimhaut) sowohl Lab wie eine andere Substanz enth\u00e4lt, welche die Labwirkung zu hemmen imstande ist. Diese Substanz, sowie andere analog wirkende Stoffe werde ich im folgenden der K\u00fcrze wegen mit H.K. (Hemmungsk\u00f6rper) bezeichnen. Eine neutrale Infusion des Kalbsmagens zeigt deutliche Labwirkung, welche nach Behandlung mit S\u00e4ure und Neutralisieren um ein bedeutendes verst\u00e4rkt ist. Die Hemmungswirkung kommt nach Behandlung der neutralen Infusion mit schwachem Ammoniak und Neutralisieren zum Vorschein. Bei der Behandlung des Zymogens mit S\u00e4ure wird die Menge des wirksamen Labs unter Zerlegung von H.K. vermehrt; beim Behandeln des Zymogens mit NE, wird das Lab zum Teil zerst\u00f6rt und H. K. zur selben Zeit in Freiheit gesetzt. Au\u00dferdem konnte ich zeigen, da\u00df eine schwach labungserregende Mischung von viel Lab und viel neutralem Serum ganz wie eine neutrale Infusion des Kalbsmagens mit HCl freies Lab und mit NH3 Hemmungsk\u00f6rper (aus dem Serum) erzeugt. Auch in diesem Falle wird durch HCl der Hemmungsk\u00f6rper zerlegt oder zum mindesten gel\u00e4hmt und durch NH3 Lab zerst\u00f6rt. Man findet aber leicht, da\u00df beim Behandeln einer Mischung von Lab und Serum mit Ammoniak lange nicht die ganze Menge des anwesenden Hemmungsk\u00f6rpers in Freiheit gesetzt wird. Wahrscheinlich sch\u00fctzt\nDiese Zeitschrift. Bd. 72, S. 1H7, 1911.","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber spezifische Hemmung der Labwirkung usw.\n>13\nder H. K. den gr\u00f6\u00dften Teil des Labs vor der zerst\u00f6renden Einwirkung des Ammoniaks, wodurch der gr\u00f6\u00dfte Teil des Hemmungsk\u00f6rpers am Lab gebunden bleibt. \u00dcberhaupt kann mau aus einer Verbindung von Lab mit Hemmungsk\u00f6rper durch Behandlung mit Ammoniak nur dann nachweisbare Mengen von H. K. frei bekommen, wenn von Lab sowie vom H. K. gro\u00dfe Mengen vorhanden sind.\nIn der gleichen \\\\ eise l\u00e4\u00dft sich erwarten, da\u00df eine Zymogen-l\u00f6sung. aus welcher mit HCl nur wenig Lab erhalten w'erden kann, beim Behandeln mit NH3 nur geringe und vielleicht nicht nachweisbare Mengen H. K. ergeben wird. Kann nach der Behandlung eines Zymogens mit NH3 kein H.K. nachgewiesen werden, so darf man daraus nicht folgern, da\u00df \u00fcberhaupt keiner vorhanden ist. Aus dem Gesagten folgt, da\u00df man beim Herstellen von H. K. aus einem Zymogen mit ziemlich konzentrierten Zvmogenl\u00f6sungen arbeiten mu\u00df. Hiermit folgt aber die Unannehmlichkeit, da\u00df die L\u00f6sung gro\u00dfe Mengen fester Substanzen enth\u00e4lt; diese k\u00f6nnen aber bei der Behandlung mit sowohl HCl wie NH3 st\u00f6rend einwirken, wohl meistens in der Weise, da\u00df die oben angegebenen Wirkungen von HCl und NH3 mehr oder weniger verhindert werden.\nDie wichtigste Eigenschaft des mit NH3 erhaltenen Hem-mungsk\u00f6rpers ist die leichte Zerst\u00f6rbarkeit durch HCl, welche besonders daraus hervorgeht, da\u00df mit HCl bereits behandeltes Zymogen (fertiges Lab) beim Behandeln mit NH3 keine nachweisbaren Mengen vonH.K. ergibt. Daran liegt es auch, da\u00df der H.K. beim Behandeln mit HCl (10 Min. mit 0,2 typ HCl bei Zimmertemperatur) sein Hemmungsverm\u00f6gen verliert und nach Neutralisieren labungserregend wirkt. Diese leichte Zerst\u00f6rbarkeit durch HCl mag besonders hervorgehoben werden, weil ich in anderer Weise wiederholt Hemmungsk\u00f6rper erhalten habe, welche nicht durch HCl zerlegt werden oder unter dem Einflu\u00df von HCl sogar an Wirksamkeit zunehmen. So ergibt Behandlung des Zymogens mit schwacher Natronlauge einen H. K., welcher mit HCl behandelt zun\u00e4chst an Hemmungsverm\u00f6gen zunimmt, um dann nur allm\u00e4hlich zerst\u00f6rt zu w'erden.1\u00bb\n\u2018) Diese Zeitschrift. Bd. 72, S. 192, 1911.","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"Durcit Erhitzen von bereits fertigem Lab auf 50\u00b0 oder h\u00f6here Temperaturen habe ich auch \u00e4hnliche Substanzen erhalten. Inwiefern es sich in solchen F\u00e4llen um proteolytische Spaltungsprodukte handelt, welche, wie Sawjalow gezeigt hat, die Labwirkung hemmen,1) steht noch dahin. In diesem Zusammenhang mag daran erinnert werden, dal\u00bb Bearn und Cremer durch Erhitzen von Labpr\u00e4paraten in L\u00f6sung auf 60\u00b0 in gewissen F\u00e4llen hemmende Substanzen erhalten haben.2)\nNeue Versuche.\nNachdem die Versuche mit Kalbszvmogen, \u00fcber welche ich bereits berichtet habe, abgeschlossen waren, habe ich Gelegenheit gefunden, neutrale Infusionen (Zymogene) von M\u00e4gen anderer Tierarten zu untersuchen. Die Zvtnogenl\u00f6sungen wurden wie beim Kalbsmagen durch Behandlung der labf\u00fchrenden Teile der Schleimh\u00e4ute mit Wasser (meistens 1 Teil Schleimhaut auf .\u201d) Teile Wasser) und ein wenig CaC();{ erhalten. Nach einer Nacht im Eisschrank wurde tiltriert und, nach Neutralisieren der eventuell schwach alkalischen Beaktion, zur Herstellung von Lab oder Hemmungsk\u00f6rper mit 0,2\u00b0/o HCl 15 Minuten bis 2 Tage ohne Erw\u00e4rmen resp. mit 0,017 norm. NH3 15\u201460 Minuten bei 57\u00b0 behandelt. Da die Zvmogenl\u00f6sungen im Vergleich mit dem Kalbszvmogen sehr arm an Lab waren, wurde nicht wie beim Kalbszvmogen vor der Behandlung mit HCl bezw. NH3 mit Wasser verd\u00fcnnt. W\u00e4hrend das Kalbszymogen (1 Teil Schleimhaut 5 Teile Wasser) nach Filtrieren, mit 3 Teilen Wasser versetzt und mit HCl aktiviert, mit noch 50\u2014100 Teilen Wasser versetzt werden mu\u00dfte, damit 1 ccm L\u00f6sung mit 10 ccm Milch eine Gerinnungszeit von etwa 10 Minuten ergeben sollte, durften die \u00fcbrigen in der gleichen Weise erhaltenen Zymogen-l\u00f6sungen, direkt aktiviert, nur mit lh\u20145 Teilen Wasser versetzt werden, um das gleiche Gerinnungsverm\u00f6gen zu zeigen. Hieraus folgt, da\u00df die gebrauchten Enzyml\u00f6sungen ziemlich gro\u00dfe Mengen an festen Substanzen enthielten.\nDie untersuchten Labsorten von Pferd, Schwein, Schaf,\n'I Hirse Zeitschrift. Bd. 46, S. 307. 1905.\n\u00ee Biochemical Journ., Bd. 2. S. 178. 1907.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber spezifische Hemmung der Labwirkung usw. . 215\nKaninchen, Meerschweinchen, Hecht waren alle in neutraler Form gegen Erhitzen auf 37\u00b0 empfindlich, mindestens nach einiger Zeit Aufbewahren, und verloren folglich hei 37\u00b0 mehr oder weniger schnell ihr labungserregendes Verm\u00f6gen. Darum wurden die Versuche, bei welchen diese Labsorten als labungserregende Agenzien benutzt wurden, in der Weise ausgef\u00fchrt,* dal! die Mischungen \\on Lab und Hemmungsk\u00f6rper bezw. Wasser hei Zimmertemperatur hergestellt wurden, worauf dieselben, ohne vorher auL37\u00ab erw\u00e4rmt zu werden, mit auf 37'\u2018 vorerw\u00e4rmter Milch versetzt und die Gerinnungszeiten bei 37\u00ab genommen wurden. In der Gegenwart von Milch haltern sich n\u00e4mlich \u2022lie Enzyme besser, als wenn dieselben f\u00fcr sich erw\u00e4rmt werden.\nNur in zwei F\u00e4llen ist es mir bis jetzt gelungen, aus den in Arbeit genommenen Zymogenen nennenswerte Mengen von Hemmungsk\u00f6rper herzustellen. Diese zwei Zymog\u00e8ne sind die vom Meerschweinchen und vom Hecht. Vorher habe ich aus dem Kalbszymogen H. K. erhalten. Ohne besonderen Erfolg habe ich die Zymogene von Pferd, Schwein, Schaf, Kaninchen untersucht. Da\u00df es mir in diesen F\u00e4llen nicht gelungen ist, H.K. zu erhalten, mag wohl an dem geringen Gehalt dieser Zymogenl\u00f6sungen an Lab und H.K. liegen. Da\u00df es mir beim Zymogen vom Kalb, Meerschweinchen und Hecht gelang, kann einerseits an einem gr\u00f6\u00dferen Gehalt an H. K. liegen und vielleicht anderseits auch an einer gr\u00f6\u00dferen Resistenz der Hemmungsk\u00f6rper gegen Ammoniak.\nReim Pr\u00fcfen des Verhaltens der besprochenen Enzyme zu den drei aus Zymogenen erhaltenen Hemmungsk\u00f6rpern hat es sich herausgestellt, da\u00df ein gegebener H. K in der Regel nur auf das arteigene Enzym hemmend ein wirkt. Der vom Meerschweinchen erhaltene H.K. hemmt also nur die Wirkung des Labs vom Meerschweinchen usw. Bei Anwendung von konzentrierten L\u00f6sungen von Hemmungsk\u00f6rpern habe ich in Ausnahmef\u00e4llen eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig schwache Wirkung auch auf andere Labsorten gefunden, aber diese lag in gewissen von den beobachteten F\u00e4llen an dem Vorhandensein von anderen Substanzen. Immerhin kann bestimmt behauptet werden, da\u00df das arteigene Labenzvm vorzugsweise gehemmt wurde.","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"S. G. Hedin,\n246\nWirkung des Hemmungsk\u00f6rpers vom Meerschweinchen.\nZymogen wurde durch Behandeln der Schleimhaut eines Magens mit 20 ccm Wasser und etwas CaC03 w\u00e4hrend einer Nacht im Eisschrank erhalten. Das Filtrat reagierte immer sehr schwach alkalisch; nach Neutralisieren mit sehr verd\u00fcnnter HCl wurde einerseits Lab durch Behandlung von 10 ccm mit 2 ccm l\u00b0/oiger HCl 15 Min. bis 2 Tage ohne Erw\u00e4rmen und darauffolgendes Neutralisieren, anderseits H. K. mit 2 ccm 0,1 norm. NH3 10 Min. bei 37\u00b0 und Neutralisieren bereitet.\nVersuch 1.\nZun\u00e4chst wurde der Einflu\u00df verschiedener Mengen H.K. auf Lab von Meerschweinchen gepr\u00fcft. Die Reihenfolge war wie immer 10 ccm Milch + (H. K. + Lab) (S. 245). Die Zeiten sind die Gerinnungszeiten:\n1 ccm Lab + 2 ccm H20\t11 Min.\n1\t\u2666 + 0,5 > H.K. + 1,5 ccm H20 120 >\n1\t' + 1\t\u00bb + 1\t\u00bb\t\u00bb f Keine Gerinnung\n1\t\u00ab -l- 2\t| in 3 Std.\nWir finden also eine sehr ausgesprochene Hemmung.\nVersuch 2.\nVerhalten des Hemmungsk\u00f6rpers zu verschiedenen En-\nzymen.\tH.K.\tnicht\tverd\u00fcnnt.\t\t\t\t\t\t\n1 ccm Lab\t\tvom\tMeerschw.\t+\t2\tccm\tH20\t13^2\tMin.\n1\t> \u00bb\ta\t>\t+\t2\t\u00bb\tH.K.\tNicht\tin 3 Std\n1\t\u00bb\t\u00bb\tKalb\t+\t2\t/>\th2o\t14 Min.\t\n1\ti>\t\u2022\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t+\t2\t\u00bb\tH.K.\t13\t\u00bb\n1\t\u00bb *\t\u00bb\tPferd\t\t2\t\u25a0>\th2o\t14V-\t\u00bb\n1\t* \u00bb\t*\t\u00bb\t+\t2\t\u00bb\tH.K.\t14\t\u00bb\n1\t% +\t0\tHecht\t+\t2\t\u00bb\tH20\t18V*\t\u00bb\n1\t\u00bb \u2022*\t\t\t\t2\t\u00bb\tH.K.\t14\t-\n1\t*\t\"\tSchaf\t+\t2\t*\th3o\t19\t>*\n1\t\u00bb\t*\t\t+\t2\t\u2018 \u00bb\tH. K.\t22 Vs\t\u00bb\n1\t\u2666\t>\tSchwein\t+\t2\t\tH20\t13V 2\t\n1\tv\t\u00bb\t*\t%\t+\t2\t>\th\u201ck.\t20\t\u2666","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Ober spezifische Hemmung der Labwirkung usw. 217 Versuch 3.\nHemmungsk\u00f6rper mit 7 Volumen H20 verd\u00fcnnt.\n1 ccm\tLab\tvom\tMeerschw.\t+\t0 tu\tccm\th2o\t13V*\tMin\n1 ->\t*\t-\t\u00bb\t+\t2\t. >\tH.K.\t138\t\n1 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tKalb\t+\t2\t\u25a0>\th2o\t14\t\u00bb\n1\t'\t\u00bb\t\t+\t2\tM\tH.K.\t14\t\n1\t\u00bb\t\u00bb\tPferd\t+\t2\t\u00bb\tH20\t15\t-\n1\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t+\t2\t\tH.K.\t15V*\t\u2022>\n1 >\t\u00bb\t*\tHecht\t+\t2\t\u00bb\tH2()\t16\t\n1\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t+\t2\t\u00bb\tH.K.\t14\t-\n1\t\ty>\tSchaf\t+\t2\tV\tH20\t14\t*\n1\t.>\t\t\u00bb\t+\t2\t\tH.K.\t13.;\t\u00bb\u2022\n1 >\t\t\u00bb\tSchwein\t+\t2\t\u00bb\th2o\t10\tP\n1 -\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\ti ~r\t2\t\u00bb\tH.K.\t10\t*\nMit Kaninchenlab wurde der H. K. von Meerschweinchen nicht gepr\u00fcft.\nMit nicht verd\u00fcnntem H.K. (Vers. 2) ergab sich also' au\u00dfer einer vollkommenen Hemmung des arteigenen Labs eine sehr schwache Hemmung der Labwirkung von Schaf und Schwein. Diese letztere Hemmung war aber in Versuch 3 mit verd\u00fcnntem H. K. nicht mehr vorhanden und trotzdem war die Hemmung des Meerschweinchenlabs eine sehr starke.\nMit dem f\u00fcr Versuch 3 verwendeten Zymogen habe ich mich \u00fcberzeugt, da\u00df dasselbe vor der Behandlung mit NH, wirksames Lab enthielt. Da\u00df dies der Fall war, wird durch die Tatsache bewiesen, da\u00df bereits fertiges Lab durch Zugabe von Zymogen in seiner Wirkung verst\u00e4rkt wurde:\n1 ccm Meerschweinchenlab -f- 1 ccm H20\t' 15 Min.\n1\t1 \u00bb neutrl Zymogen 6 *\nAnderseits ergab der nicht verd\u00fcnnte H.K. nach einer Stunde mit O^VoHCl und Neutralisieren Gerinnung ohne Zugabe von Lab:\n1 ccm wie angegeben behandeltes Zymogen ergab eine Gerinnungszeit von 10 Minuten.\nIn diesen Beziehungen verhielt sich also das Zymogen vom Meerschweinchen wie das vom Kalb.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"S. G. Hedin.\nWirkung des Hemmungsk\u00f6rpers vom Kalb.\nVon dem gleichen Zymogen wurden zwei verschiedene L\u00f6sungen von 11. K. bereitet, die eine durch Erhitzen auf 37\u00b0 mit NH, w\u00e4hrend 15 Min. (A), die andere w\u00e4hrend 60 Min. (B). Die Pr\u00fcfung wurde wie oben vorgenommen:\nccm\tLab\tvom\tKalb\t+\t2\tccm\tH,0\t161 s Min.\n\u00bb\t\t\t\t-U 1\t2\t>\tA\t44\n'\t\t>\t\t+\t0\t;>\t\t79\n\u2022>.\t\t\tSchwein\t+\t2\t\u00bb\tH.,0\t16\n*>\t>\t>\t*\t+\t2\t\ta\u201c\t12\n\t* ..\t\t\t_L i\t2\t\tB\t11\n)\t>\t) j\tKaninchen\t+\t2\t>\tH.,0\t16\n\t\t\t>\t! \u2014j\u2014 1\t2\t.)\tA\t151 \u2022_>\n\t\tj>\t\t_1_\t2\t;>\tB\t15\n>\t\t\u25a0>:\tHecht\t~b\t2\t\u25a0>\tH.,0\t14\n>\t-\t*\t\t+\t2\t\tA\t12\u00bb,\u2022 \u00bb\n\tV\t\t\t+\t\t<>\tB\t13\nj\t*\t->\tSchaf\t+\t2\t\tH.,0\t151.* >\n\t*\t\t\t+\t2\t>\tA\t26\n\t\t\t\t+\t2\t>\tB\t25\n>\t\u00bb\t\tMeerschw.\t+\t2\ty>\tH20\t15\n\t\t~\t\t+\t2\t*\ta\u201c\t191 ' 2 .\n\t*\t?\t\t+\t2\t;>\tB\t161 \u2022_\u00bb\nhaltei\nMit einer anderen Bereitung von H. K. wurde das Ver-zu zwei Pr\u00e4paraten von Pferdelab gepr\u00fcft:\nI.\t11.\n1 ccm Pferdelab -|- 2 ccm H.,0 16 Min. 13*'s Min.\n1\t-\t+ 2\t> H.K. 13\u00bb/2 \u00bb.\t1212\t,\nUnter den artfremden Labenzymen wurde also nur das vom Schaf und das vom Meerschweinchen durch den H.K. vom Kalb in seinen Wirkungen gehemmt\nDiejenigen Substanzen, welche die Hemmung von Schafslab und Meerschweinchenlab hervorriefen, k\u00f6nnen aber nicht dieselben sein wie diejenige, welche die Hemmung von Kalbslab erzeugte. Letztere wurde n\u00e4mlich beim Erhitzen des Zymogens mit NH3 zwischen 15 und 60 Minuten um ein bedeu-","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber spezifische Hemmung der Labwirkurig usw. 2 f9\ntendes in ihrer Wirkung verst\u00e4rkt, was daraus hervorgeht, da\u00df die Gerinnungszeit eine Steigerung von 44 bis auf 79 Minuten erfuhr. Irgendwelche Zunahme der Substanzen, welche die Hemmung des Schaf- und die des Meerschweinchenlabs verursachten, ist aus den erhaltenen Gerinnungszeiten nicht zu ersehen. Im Gegenteil zeigte sich, wie aus den Gerinnungszeiten zu folgern ist, mindestens beim Lab von Meerschweinchen eine deutliche Abnahme der Hemmung.\nWirkung des Hemmungsk\u00f6rpers vom Hecht.\nDer H.K. wurde aus frisch bereitetem Zymogen (1 Teil Schleimhaut + 5 Teilen Wasser) durch 15 Minuten lange Behandlung mit NH3 bei 37\u00b0 bereitet. Derselbe ergab mit verschiedenen Labenzymen gepr\u00fcft folgende Kesultate:\n1 ccm\tLab vom Hecht\t+\t2 ccm\th2\u00fc\t12 Min.\n1\t> \u00bb >\t~\\-\t2 \u00bb\tH.K.\t45\n1 \u00bb\t\u00bb\tKalb\t+\t9 tu\tH,0\t12\u00bb * \u00bb\n1\t\t-!-\t2 >\tH. K.\t12\n1\t*\t* Pferd\t+\t2 >\tH\u201e0\t18 -,\n1 >\t\u00bb . \u00bb >/\t+\t2 v\tH.K.\t13-2 I\nMit Lab vom Schaf, Kaninchen, Schwein und Meerschweinchen wurde der H. K. vom Hecht nicht gepr\u00fcft.\nDer H. K. ergab mit HCl 1 Stunde bei Zimmertemperatur behandelt freies Lab:\nMit 2 ccm wurde die Gerinnungszeit 5 Minuten*.\nAllgemeine Betrachtungen.\nIn allen untersuchten F\u00e4llen waren die aus Zymogenen mit Hilfe von Ammoniak hergestellten Hemmungsk\u00f6rpier spezifisch. indem dieselben die Wirkung des arteigenen Labs hemmten, aber nicht die anderer Labenzyme. Dies beweist zun\u00e4chst, da\u00df das Lab vom Meerschweinchen von den in Versuch 2 und 3 damit verglichenen Labsorten (vom Kalb, Pferd, Hecht, Schaf und Schwein) verschieden ist. Ebenso folgern wir aus dem Versuch mit IL K. aus Kalbszymogen, da\u00df das Kalbslab von dem Lab vom Schwein, Kaninchen, Hecht, Schaf, Meerschweinchen und Pferd verschieden ist. Schlie\u00dflich ist aus dem Versuch","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nS. (i. Hedin,\nmit dem H. K. vom Hecht zu folgern, da\u00df das Lab vom Hecht andere Eigenschaften besitzt als das vom Kalb und das vom Pferd.\nIn bezug auf die untersuchten Hemmungsk\u00f6rper ist offenbar auch zu schlie\u00dfen, da\u00df dieselben verschieden sind.\nMit R\u00fccksicht auf die gewonnenen Ergebnisse scheint es nicht zu gewagt zu sein, anzunehmen, da\u00df die Labenzyme der Magenschleimhaut ganz allgemein von Tierart zu Tierart ungleich sind. Ind\u00e8ssen mag es k\u00fcnftigen Untersuchungen Vorbehalten sein, zu pr\u00fcfen, inwieweit dieser Satz g\u00fcltig ist.\n^Spezifische Wirkung> von Substanzen, erhalten aus animalen Organen, ist bisher f\u00fcr Enzyme und durch Immunisierung erhaltene Substanzen bewiesen. Soviel ich wei\u00df, ist spezifische Hemmung ohne Immunisierung erhaltener enzymatischer Hemmungsk\u00f6rper vorher nicht nachgewiesen worden, und meine Versuche zeigen eigentlich, da\u00df spezifische Hemmung der Enzymwirkung auch ohne Immunisierung zustande kommen kann. In bezug auf die Bildungsst\u00e4tte der fraglichen Hemmungsk\u00f6rper kann es wohl nach meinen Versuchen mit dem H. K. des Kalbslabs, aus welchen hervorging, da\u00df in der Magenschleimhaut vorhandenes Blut f\u00fcr die Hemmung nicht verantwortlich gemacht werden kann, als sehr wahrscheinlich angesehen werden, da\u00df dieselben in der Magenschleimhaut gebildet werden.\nDie Labenzyme verschiedener Tierarten sind also verschieden, stimmen aber miteinander darin \u00fcberein, da\u00df dieselben Milch zum Gerinnen bringen. Bei allen meinen Versuchen wurde Kuhmilch gebraucht und dieselbe wurde auch durch artfremde Enzyme gelabt. Freilich l\u00e4\u00dft sich denken, da\u00df bei diesen! Proze\u00df Verschiedenheiten vorhanden sein k\u00f6nnen, welche erst bei einer eingehenden Pr\u00fcfung nachgewiesen werden k\u00f6nnen. Indessen habe ich gefunden, da\u00df die Wirkungen verschiedener Labenzyme mindestens insofern \u00fcbereinstimmen, da\u00df ein Labenzym die Wirkung eines anderen verst\u00e4rkt. Der Beweis wurde mit so verschiedenen Enzymen gef\u00fchrt wie mit dem vom Kalb und Hecht:\nt ccm Lab vom Kalb + 1 ccm H20\t19 Min.\n1\t*\t^ - Hecht + 1 \u25a0> Hg0\t191-\t>\n1\t*\t\u00bb\t> Hecht -f- 1\t* Lab vom Kalb 9","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber spezifische Hemmung der Labwirkung usw. 251\nMit diesem Verhalten h\u00e4ngt wahrscheinlich die Tatsache zusammen, da\u00df ein Hemmungsk\u00f6rper, wenn er einem artfremden Labenzym zugegeben wird, bisweilen die Labwirkung verst\u00e4rkt. Dies geschah z. B., als H. K. vom Kalb den Labenzymen vom Schwein, Kaninchen, Hecht und Pferd zugegeben wurde (S. 218). Ich erkl\u00e4re mir die Sache so, da\u00df irgend welcher Bestandteil der Milch, z. B. das Casein, einen sehr geringen Teil des im Zymogen am Hemmungsk\u00f6rper gebundenen Labs von der Verbindung mit dem Hemmungsk\u00f6rper verdr\u00e4ngt. Das in der Weise aktivierte Enzym verbindet seine Wirkung mit der des vorher vorhandenen artfremden Labs und die Gerinnungszeit wird k\u00fcrzer als ohne Zymogen. Eine solche Aktivierung von Lab habe ich bereits vorher nachgewiesen ; durch Kohle adsorbiertes Lab konnte n\u00e4mlich einerseits durch s\u00e4urebehandeltes Kierklar und Serum, anderseits durch Milch und sogar durch Traubenzucker in geringen Mengen freigemacht werden und zwar in der Weise, da\u00df das an der Kohle adsorbierte Lab durch die genannten Substanzen von der Kohle verdr\u00e4ngt wurde.1)\nAn einer solchen Aktivierung von Lab liegt es wahrscheinlich, da\u00df Labzyraogen vom Kalb in bezug auf seine Labwirkung dem Enzym-Zeitgesetz nicht gehorcht. Wenn n\u00e4mlich die Milch aus einer geringen Zymogenmenge verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig inehr Lab frei macht als aus einer gr\u00f6\u00dferen, so m\u00fcssen die Abweichungen vom Enzym-Zeitgesetz erfolgen, welche ich vorher gefunden habe und f\u00fcr welche ich bereits dieselbe Erkl\u00e4rung gegeben habe2).\nDie aus den obigen Versuchen sich ergebende Folgerung, da\u00df verschiedene Tierarten ungleiche Labenzyme hersteilen, steht in gutem Einklang mit der Beobachtung Bangs, nach welcher das Lab vom Mensch und das vom Schwein von dem Kalbslab verschieden sind.3) Ferner ist nach Hammarsten das Lab vom Hecht nicht .mit dem vom Kalb identisch.4)\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 63, S. 143, 1\u00ceKMI.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 72, S. 189 und 213, 1191.\n3) Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 79. S. 425. 1900.\nDiese Zeitschrift, Bd. 56, S. 48, 1908.","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"2 f>2\nS. (i. Hod in, Uber spezifische Hemmung der Labwirkung usvv.\nFassen wir die Ergebnisse meiner Versuche zusammen, so ergibt sich:\nDurch Erw\u00e4rmen von neutralen Infusionen von Schleimh\u00e4uten der M\u00e4gen von Meerschweinchen und Hecht mit schwachem Ammoniak und Neutralisieren sind wie vorher aus Kalbsm\u00e4gen Hemmungsk\u00f6rper erhalten. Diese drei Hemmungsk\u00f6rper hemmen in spezifischer Weise nur oder vorzugsweise die \\\\ irkung des arteigenen Labenzyms.\nDa es folglich als sichergestellt angesehen werden kann, dal) die neutrale Infusion der Magenschleimhaut verschiedener fliere einen spezifisch wirkenden Hemmungsk\u00f6rper ergibt, so kann man sich fragen, wie dieser Hemmungsk\u00f6rper bei Immunisierung mit der Infusion sich verhalten wird. Versuche in dieser Dichtung sind bereits in meinem Laboratorium im Gange.","page":252}],"identifier":"lit19337","issued":"1911","language":"de","pages":"242-252","startpages":"242","title":"\u00dcber spezifische Hemmungen der Labwirkung und \u00fcber verschiedene Labenzyme","type":"Journal Article","volume":"74"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:22:28.965418+00:00"}