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{"created":"2022-01-31T16:40:37.079764+00:00","id":"lit19343","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Oswald, Adolf","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 74: 299-300","fulltext":[{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen zu Henzes Mitteilung: Zur Geschichte der\nJodgorgos\u00e4ure.\nVon\t[\nAdolf Oswald.\n\u2018Der Redaktion zugegangen am 17. August 1911.)\nIn oben genannter Mitteilung (Diese Zeitschrift, Bd. 72, S. 50f>) finde ich einen Passus, der die Resultate meiner Untersuchungen \u00fcber die jodbindende Gruppe des Eiwei\u00dfes in unrichtigem Lichte erscheinen l\u00e4\u00dft und daher einer Erl\u00e4uterung bedarf. Henze schreibt:\n\u00abNachdem Drechsel zuerst die Aufmerksamkeit auf jene mit dem Namen Jodgorgos\u00e4ure belegte krystallisierte Jodverbindung gelenkt hatte, die aus dem Gorgonin stammte, wurde sp\u00e4terhin von verschiedener Seite (Oswald, Hundeshagen) und speziell auch von einem Mitarbeiter Wheelers, Mendel, im Gorgonin nach jener Jodgorgos\u00e4ure gesucht, jedoch ohne positives Resultat. Nach diesen Mi\u00dferfolgen . . . usw.\u00bb\nHiernach h\u00e4tte es den Anschein, als ob ich im Gorgonin vergeblich nach Dijodtyrosin gesucht h\u00e4tte. In Wirklichkeit ist dies nicht der Kall. Herr Henze kl\u00e4rt in einer brieflichen Mitteilung den Widerspruch dahin auf, er h\u00e4tte nur sagen wollen, ich h\u00e4tte \u00fcberhaupt (also in meinen Arbeiten \u00fcber k\u00fcnstlich jodiertes Eiwei\u00df und Jodthyreoglobulin) vergeblich nach Dijodtyrosin gesucht.\nGegen diese Auslegung mu\u00df ich einwenden, da\u00df. wenn ich im jodierten H\u00fchner ei wei\u00df, dem einzigen Eiwei\u00dfk\u00f6rper, den ich fr\u00fcher au\u00dfer dem Jodthyreoglobulin untersucht hatte. Jodtyrosin nicht gefunden 'habe. dies seinen Grund darin hat, da\u00df diese Jodverbindung darin \u00fcberhaupt nicht vorzukommen scheint, denn es ist mir auch in neuerlichen Untersuchungen, U nachdem ich sie aus verschiedenen anderen Jodeiwei\u00dfarten isoliert habe, nicht gelungen, sie aus diesem Kiwei\u00dfk\u00fcrper zu gewinnen. Dasselbe gilt auch nach neueren, noch nicht publizierten Beobachtungen, vorbehaltlich weiterer Best\u00e4tigung, vom Jodthyreoglobulin. Meine negativen Befunde sind somit nicht in Parallele zu setzen mit den negativen Befunden der beiden anderen Autoren, denen der Nachweis\n*\u2022) meine Untersuchungen \u00fcber die Hydrolyse, des Jodeigonnatriums. Diese Zeitschrift. Bd. 72. S. :V74 (1911..","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300\nAdolf Oswald, Zur Geschichte der Jodgorgos\u00e4ure.\ndes Dijodtvrosins trotz sein^Gegenwart im betreffenden Ausgangsmaterial (Gorgonin [Mendel], Spongin [Hundeshagen]) nicht gelungen ist.1)\nIch habe \u00fcbrigens meinerseits an der Existenz der Jodgorgos\u00e4ure im Gorgonin niemals gezweifelt und zwar deshalb nicht, weil ich sie schon im Jahre 1\u2018JOJ, also vor dem Erscheinen von Henzes Arbeiten, nach Drechsels Angaben, mit unwesentlichen Modifikationen, aus dem Gorgonin dargestellt habe. Ich hatte mir diesen Befund nicht zum Verdienst angerechnet, da es sich nur um eine Best\u00e4tigung der Drechselschen Beobachtungen handelte, und deshalb unterblieb auch eine Publikation. Zur weiteren Kntersuchung hatte die Ausbeute nicht gereicht, da ich nur von log trockener Gorgoniast\u00fceke ausgegangen war. Es war mir damals nur darauf angekommen, mich mit dem Drechselschen Verfahren vertraut zu machen, eben mit R\u00fccksicht auf meine negativen Befunde am jodierten H\u00fcbnereiwei\u00df und am Jodthyreoglobulin.\nAuch gegen Mendels negative Resultate halte ich keinen Grund einzuschreiten, da Mendel von einer anderen Gorgoniaspezies ausgo-gangen war als D rech sei, n\u00e4mlich von Gorgonia flabellum, und somit seine negativen Befunde nicht unmittelbar und notgedrungen Drechsels Beobachtungen in Zweifel zogen. Freilich jetzt, nach den Mitteilungen Mendels \u00fcber das Vorkommen von Jodgorgos\u00e4ure im Spongin, die seine fr\u00fcheren negativen Befunde am Gorgonin in befriedigender Weise erkl\u00e4ren, dart man wohl mit Sicherheit annehmen, da\u00df auch jene Gorgoniaspezies Jodgorgos\u00e4ure enth\u00e4lt.\n1 Freilich soll damit nicht behauptet werden, da\u00df es bei verbesserter Methode nicht doch gelingen werde, Dijodtyrosin aus den beiden Eiwei\u00dfarten darzustellen. Ihre Menge kann aber nur sehr gering sein und wie sich namentlich aus dem Verhalten des Jods bei der Spaltung des jodierten H\u00fchnereiwei\u00dfes ergibt, nicht im entferntesten der Ausbeute beim Gorgonin und Spongin entsprechen.","page":300}],"identifier":"lit19343","issued":"1911","language":"de","pages":"299-300","startpages":"299","title":"Bemerkungen zu Henzes Mitteilung: Zur Geschichte der Jodgorgos\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"74"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:40:37.079770+00:00"}