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{"created":"2022-01-31T14:10:09.841609+00:00","id":"lit19348","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"London, E. S.","role":"author"},{"name":"W. F. Dagaew","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 74: 318-321","fulltext":[{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Verdauungs- und Resorptionsgesetze.\nX. Mitteilung.\nDas Verschwinden einer Glukosel\u00f6sung aus dem Magen.\nVon\n\u00cb. S. London und W. F. Dagaew.\nAus dem pathologischen Laboratorium des K. Institutes f\u00fcr exp.Medizin zu St. Petersburg.; il)er Hedaktion ziigegangcn am 27. Juli 1011.\u00bb\nAus unseren fr\u00fcheren Versuchen ist bekannt, da\u00df eine L\u00f6sung von Glukose im Magen nicht resorbiert wird. Kommt demnach eine Glukosel\u00f6sung in den Magen, so wird sie einfach portionsweise in den Darm entleert. Dabei kommt cs auch zu einer gewissen Magensaftabsonderung. Der Evakuierungsgang h\u00e4ngt demzufolge von 3 Faktoren ab: von der Menge der im Magen befindlichen L\u00f6sung, von der Zeit und von der Magensaftsekretion. In jedem beliebigen Augenblick verbleibt im Magen eine Zuckermenge x, welche umgekehrt proportional sein mu\u00df der Zeit t, welche, vom Moment der Einf\u00fchrung der Zuckerl\u00f6sung an gerechnet, verflossen ist. Der zuflie\u00dfende Saure Magensaft verz\u00f6gert aber vom Darm aus die Magenentleerung, weshalb zum Werte t eine Gr\u00f6\u00dfe p addiert werden mu\u00df, die von \u00c4, d. h. der Menge der Zuckerl\u00f6sung abh\u00e4ngig ist.\nAuf Grund des Gesagten kann folgende Differentialgleichung aufgestellt werden :\ndt.\nt ~h P\nDurch Integration bekommen wir:\nx = C (t -)- p)\u00ab.\nAuf Grund der von Svante Arrhenius gefundenen Ouadratwurzelformelg\u00fcltigkeit f\u00fcr die T\u00e4tigkeit des Verdauungs-traktus sind wir berechtigt, a gleich \u2014 12 zu setzen. Wir\nbekommen also:\nC\n- \u00ff\u00ef+p'\nBestimmen wir nun C nach dem Anfangspunkt des Ver-\nsuches: hei t = 0, so erhalten wir: 100 =\t, oder\nLP\nv _ too 1/p\nt j- p","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Verdauungs- und Resorptionsgesetze. X. 319\nTabelle.\nNummer des Versuches\tZeit der Magent\u00e4tigkeit in Minuten\tZur\u00fcckgewonnene Zuckermenge ' in \u00b0/o beobachtet\tberechnet i Differenz\t\t\n1\t7.5\t\u00bb 100 ccm 35\t35\t. 0\nII\t15\t28\t26\t+ *\nIII\t30\t24\t19\t\u25a0 -f 5\nIV\t45\t4\t\t\u2014\nV\t7.5\t200 ccm 49\t47\ti\t+ 2\nVI\t15\t30\t35\t\u2014 5\nVII\t30\t25\t26\t- 1\nVIII\t45\t2\t\u2014\t\u2014\nIX\t7,5\t400 ccm 68\t60\t+ K\nX\t15\t45\t54\t-T- t)\nXI\t30\t31\t35\t- 4\nXII\t45\t7\t\u25a0 \u2014\t\u2014\nXIII\t60\t2\t.\t\nXIV\t7.5\t500 ccm 72\t65\t, / + 7\nXV\t15\t63\t51\t\u2014 12\nXVI\t30\t37\t39\t2\nXVII\t45\tH\t\u2014\t\nXVIII\t60\t2\t\u2014\t\u2014\nXIX\t7,5\t800 ccm 85\t73\t+ 12\nXX\t15\t60\t60\t0\nXXI\t30\t41\t47\t\u2014 6\nXXII\t45\t24\t\u2014\t\nXX1I1\t60\t7\t\u2014\t\u2014\nXXIV\t75\t1\t| -\ti\t*\t\u2022\n22*","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320\nE. S. London und W. F. Dagaew,\nNummer des Versuches\tZeit der Magent\u00e4tigkeit in Minuten\tZur\u00fcckgewonnene Zuckermenge in \u00b0,o beobachtet berechnet\tDifferenz\n\t\t\n1000 ccm\nXXV\t7.5\t86\t77\t-f y\nXXVI\t15\t73\t65\t-f- 8\nXXVII\t.\u201810\t54\t51\t; \u00ee\nXXVIII\t45\t43\t44\t\u2014 1\nXXIX\tf>0\t10\t\u2014\t\u2014\nXXX\t75\t4\ti\t\t\t\u2014\nXXXI\t00\t2 1500 ccm\t-\t\nXXXII\t7.5\t87\t82\t-r \u00e0\nXXXIII\t15\t73\t72\t+ 1\nXXXIV\t30\t70\t59\t\u25a0r 11\nXXXV\t45\t53\t51 \u2022\t-f -\nXXXVI\t00\t38\t4*5\t\u2014 s\nXXXVII\t75\t26\t\u2014\t\nXXXVIII\t00\t13\t\u2014\t\nXXXIX\t105\t5\t\ti ~\nXL\t120\t2\t\ti\nNehmen wir an, da\u00df p = X =\t\t100 j/p -Mk2 1 100* und =kl/M I t-H>\tkj/M, dann\tist\nVergleichen wir nun diese theoretische Formel mit \u00ablen Ergebnissen der direkten Versuche.\nWir stellten die Versuche folgenderma\u00dfen an. Ein Magen-tistelhund wurde t\u00e4glich von 10 Ehr morgens im Gestell befestigt, die Fistel wurde ge\u00f6ffnet, wobei sich der Magen stets als leer erwies. Mittels eines Trichters und eines Gummiglasrohres wurde die vorher zubereitete Glvkosel\u00f6sung in den","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Verdauung- und Resorptionsgesetze. X. 321\nMagen eingef\u00fchrt. Nach Verlauf einer bestimmten Zeit wurde die Fistel ge\u00f6ffnet, die ausflie\u00dfende Fl\u00fcssigkeit aufgefangen, der Magen gr\u00fcndlich nachgesp\u00fclt. In der so erhaltenen gesamten Fl\u00fcssigkeit wurde hernach der Zucker nach Bertrand bestimmt.\nDie gewonnenen Zahlen sind in der Tabelle zusammengestellt. In Anbetracht der unvermeidlichen Versuchsfehler, die beim Studium eines in vivo sich rasch abspielenden Prozesses unterlaufen, k\u00f6nnen die Differenzen zwischen den a priori berechneten Zahlen und den Versuchsdaten als belanglos angesehen werden.\nDie Magenentleerung bei einer 5\u00b0/oigen w\u00e4sserigen Zuckerl\u00f6sung geht also vor sich nach der einfachen Formel:\nMk*\nwo p Too* un(* k ~ 10,35 ist. Ist der gr\u00f6\u00dfte Teil der\nMagenfl\u00fcssigkeit bef\u00f6rdert, was ungef\u00e4hr \u2014 je nach der zugef\u00fchrten L\u00f6sungmenge \u2014 binnen 30 bis 60 Minuten geschieht, so wird die Restfl\u00fcssigkeit rasch in den Darm transportiert.","page":321}],"identifier":"lit19348","issued":"1911","language":"de","pages":"318-321","startpages":"318","title":"Zur Kenntnis der Verdauungs- und Resorptionsgesetze. X. Mitteilung: Das Verschwinden einer Glukosel\u00f6sung aus dem Magen","type":"Journal Article","volume":"74"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:10:09.841631+00:00"}