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{"created":"2022-01-31T14:12:31.312816+00:00","id":"lit19361","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Emil Gressel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 74: 472-480","fulltext":[{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Jodfetts\u00e4urederivaten des Cholesterins im Organismus des Hundes.\nVon\nEmil Abderhalden und Emil Gressel.\n(Au.\u00ab dem physiologischen Institute der tier\u00e4rztlichen Hochschule, Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 17. August 1911.)\nJodfetts\u00e4uren und Jodfette sind wiederholt Gegenstand physiologischer Versuche gewesen. Besonders in neuerer Zeit sind derartige Verbindungen nach der Einf\u00fchrung von Jodipin und Sajodin usw. in die Therapie von gro\u00dfer Bedeutung geworden. Uns interessierte es. zu erfahren, wie sich jodhaltige Fetts\u00e4uren verhalten, wenn sie mit Cholesterin esterartig gebunden sind. Wir haben die folgenden drei Verbindungen dargestellt: 1. a-Jodpropionylcholesterin; 2. \u00df-Jodplo-pionvlcholesterin; 3. Dijodelaidylcholesterin.\n1. a-Jodpropionylcholesterin.\n50 g a-Brompropions\u00e4ure wurden mit 60 g Jodkalium in 300 ccm Wasser gel\u00f6st 2 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler auf 60\u00b0 erhitzt. Nach dem Erkalten des Gemisches wurde ausge\u00e4thert. Die \u00e4therische L\u00f6sung trockneten wir mit Chlorcalcium. Dann verdampften wir den \u00c4ther unter vermindertem Druck. Den R\u00fcckstand destillierten wir bei 0,3 mm Druck. Das bei 105\u00b0 \u00fcbergehende Destillat wog 47,1 g.\n\u00dcberf\u00fchrung der a-Jodpropions\u00e4ure in das Chlorid.\n47,1 g a-Jodpropions\u00e4ure wurden 2 Stunden mit 48 g Thionyl-chlorid am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler auf 60\u00b0 erw\u00e4rmt. Das \u00fcbersch\u00fcssige Thionylchlorid verdampften wir bei ca. 15 mm Druck und 40\u00b0 des Wasserbades. Das rohe Jodpropionylchlorid destillierten wir bei 13 mm Druck. Die Ausbeute betrug 41,9 g.","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Jodfetts\u00e4urederivaten usw.\n473\nDarstellung des a-Jodpropionylcholesterins.\n75 g Cholesterin, in 225 ccm Chloroform gel\u00f6st, wurden mit der \u00e4quivalenten Menge a-Jodpropionylchlorid, 41,9 g, gesch\u00fcttelt. Nach kurzer Zeit erstarrte die ganze Masse krystal-linisch. Offenbar hatte sich ein Additionsprodukt gebildet. Es ging nach kurzer Zeit wieder in L\u00f6sung, und es begann die Entwicklung von Salzs\u00e4ure. Zur Vervollst\u00e4ndigung der Kondensation erhitzten wir das Gemisch noch 6 Stunden am R\u00fcck-flu\u00dfk\u00fchler. Nun setzten wir soviel Methylalkohol zu, bis eine bleibende Tr\u00fcbung auftrat. Die Ausbeute an Rohprodukt betrug *1,4 g. Zur Reinigung l\u00f6sten wir es in kochendem, absolutem Alkohol. Bei anderen Darstellungen des gleichen Pr\u00e4parates l\u00f6sten wir das Rohprodukt in Chloroform und. f\u00e4llten mit Methylalkohol. Die v\u00f6llige Reindarstellung brachte bei diesem ersten Versuch gro\u00dfe Verluste. Bei sp\u00e4teren Darstellungen waren die Ausbeuten recht gute.\na-Jodpropionylcholesterin krystallisierl in zu B\u00fcscheln vereinigten N\u00fcdelchen. Es f\u00e4ngt beim Erhitzen im Kapillarr\u00f6hrchen bei 65\u00b0 an zu sintern, bei 100\u00b0 beginnt es zu schmelzen, ist bei 115\u00b0 vollkommen geschmolzen und gibt bei 197\u00bb Jod ab. (Kor. 198,5.)\nDas Pr\u00e4parat ist in hei\u00dfem Alkohol leicht l\u00f6slich, schwer in Methylalkohol, unl\u00f6slich in Wasser. Sehr leicht l\u00f6st es sich in Chloroform, Essig\u00e4ther, \u00c4ther und Benzol. Auch in Aceton und Petrol\u00e4ther ist es sehr leicht l\u00f6slich. L\u00f6st man eine Probe des Pr\u00e4parates in Chloroform, und unterschichtet man vorsichtig mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure, dann tritt' erst nach einiger Zeit ganz allm\u00e4hlich Rotf\u00e4rbung ein.\nZur Analyse wurde \u00fcber Phosphorpentoxvd getrocknet:\n0,1537 g Substanz: 0,3571 g CO,: 0,1184g H2(); 0,1944g Substanz: 0,0815 g AgJ\n^30^4'.)'\nBer. C = 63,34% H = 8,69% J = 22,33\u00b0 o Gef. C = 03,35'Vo H = 8.f>2% J = 22,09%\nt \u00fctterungsversuche mit a-Jodpropionylcholesterin Zur Jodbestimmung im Harn und Kot Ixmutzten wir die Methode von Kellermann. Zum Vergleiche wurde eine Jod-","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und Emil Gressel,\nkaliuml\u00f6sung. die 0,5 g Jodkalium = 0.3821 g Jod im Liter enthielt, verwendet. Das Jod wurde mit Schwefels\u00e4ure und einer 10\u00b0 eigen Natriumnitritl\u00f6sung in Freiheit gesetzt und in Chloroform aufgenommen.\nDas andere Mal dampften wir 25 ccm einer aus den t\u00e4glichen Harnmengen hergestellten Mischung unter Zusatz von 5 g Soda in einer Platinschale zur Trockene, veraschten, l\u00f6sten den R\u00fcckstand in Wasser und benutzten das Filtrat zur Bestimmung.\nBei einzelnen Versuchen wurde nur letztere Methode angewandt. ln diesem Falle wandten wir je 25 ccm der t\u00e4glichen Harnmenge an.\nZur Bestimmung des Jodgehaltes im Kot wurde 1 g des mit 5 g Soda gemischten und bei 100\u00b0 getrockneten und dann gepulverten Kotes mit 5 g einer Mischung von 2 Teilen Salpeter und 1 Teil Soda in einem Nickeltiegel verbrannt. Die Schmelze wurde in Wasser gel\u00f6st. Das Filtrat f\u00fcllten wir in einem Me\u00dfkolben auf 250 ccm auf. Diese L\u00f6sung benutzten wir zur kolorimetrischen Bestimmung. Auf die Fehlerquellen der kolorimetrischen Methode brauchen wir hier nicht einzugehen. Sie sind, wie wir durch Kontrollversuclie feststellten* nicht erheblich. Jedenfalls gen\u00fcgte die angewandte Methode, um unsere Fragestellung eindeutig zu entscheiden.\nVersuch I.\n4.\"\u00bb g a-Jodpropionylcholesterin = 1 g Jod.\nTerrier. J, Gewicht 8550 g\nTag\tErhalten\tHarn- menge ccm\t.1 im Harn r\tKot- menge er\tJ im Kot Bemerkungen CT\n24 VII.\t4.5e Sbst. per os ic 5 Gelatin* kapseln innerhalb Stur.d.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n25. VII\t\u2014\t1:40\t0.008\t\u2014\t\u2014\n20 VII.\t'\u2022 \u2014\t335\t0.019\t35.2\t0.657\n27. VII\t\u2014\t330\t0.010\t37.8\t0\n28. VII\t\u2014\t205\t0\t17.4\t0\n29. vif\t\u2014 100 Zusammen :\t\t0 0.037\t(7\t\u2014 r\t- 0.657 g = 0.694 g\n0.037 g J nach Veraschen.","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Jodfetts\u00e4urederivaten usw.\nVersuch II. Spitz, Gewicht 11750 g.\nTag\tErhalten j\tHarn-\tJ J im\tKot-\tJ im\t\n\t\tmengt\tHarn\tmenge\tKot\tBemerkungen\n\t1\t! ccm\tg\tg\ti \u00a3\t\n27. VII.\t; 4.5 g Sbst. per os in 5 Gelatinekap-\t\u2014\t\u2014\t\t1\t\u2014\n\tsein innerhalb 2\t\t\t\t1\t\n\tStunden\t\t\tj 1\t\t* |\n28. VII.\t\u25a0\t640\t0,004\t\ti \t\tJe 25 ccm der t\u00e4glichen Harn-menge wurden\n20. VII.\t\tI\t\t\ti\tverascht.\n\t\u2014\t405\t1 0,009\t30.7\t1 \u00b0\t\u2022\n30. VII.\t-\t285\t0,005\t25,7\t0,592\t| '\n31. VII.\t\t\t\u2014\t! \u2014-\t\t.\n1. VIII.\t\t425\tSpuren\t22.1\t0,038\t\n2. VIII.\t\t310\t0\t22,5\t0\t_\n3. VIII. j\t\u2014\t\u2014\t\u2014\u2014\t\t\t\u2018 \u2022\n4. VIII. j\t'\u2014\t461\t0\t25,6\t0\t\u2014\n\tIn Summa:\t\t0.018\tg\t0,630\tg = 0,648 g.\n\tVersuch III.\tSpitz\t</\\ Gewicht\t\t11550 g.\t\n,\tj Tag *\t!\tHarn- !\t.1 im\tKot-\tJ im\t\n\tErhalten\tmenge I\tHarn\tmenge\tKot\tBemerkungen\n\t!\tccm I\tg 1\tg\tg\t\n4. VIII. < <\t4,5 g Sbst. subkutan mit \u00d6l emulgiert\t\u2014\t\u2014\t1 r\t1 i !\tJe 25 ccm der t\u00e4glichen Harnmenge wurden\nj\t;\t\t\t\t\tverascht\n5 VIII. j\t\u2014\t_ !\t\t\t1\t\t\t\n6. VIII.\t!\t370 !\t0 J\tj\t_ |\t\n7. VIII.\t\t450\t0\t_ |\t, ;\t\n8. VIII.\t1\t230\t0 1\t32,1\t0\t\n9. VIII.\t\t340 j\t0,012\t\t_ 1\t\n10. VIII.\t\t295 1\t0\t\t\t\t\n11. VIII.\t\u2014\tKein\t'\tj\t. j\t\t 1\t\n\t!\tHarn\t1\t\t1\t\nNach 7 Tagen 0.012 g J ausgeschieden.","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\nEmil Abderhalden und Emil Gressel,\n2. \u00df-Jodpropionylcholesterin.\n\u00dcberf\u00fchrung der \u00df-Jodpropions\u00e4ure in das Chlorid.\n20 g \u00df-Jodpropions\u00e4ure wurden mit 20 g Thionylchlorid in einem mit Chlorcalciumrohr versehenen K\u00f6lbchen \u00fcbergossen und 2 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler auf 60\u00b0 erw\u00e4rmt. Die \u00df-Jod-propions\u00e4ure l\u00f6ste sich in dem Thionylchlorid auf; Salzs\u00e4ure entwich. Hierauf wurde das Reaktionsgemisch in einen Fraktionierkolben gebracht und im Wasserbade und im Vakuum unter Durchsaugen eines trockenen Luftstromes 1 Stunde erhitzt. Das schlie\u00dflich resultierende Produkt, das \u00df-Jodpropionylchlorid, wog 21,3 g.\nDarstellung des \u00df-Jodpropionylcholesterins.\n37,65 g Cholesterin, in 110 ccm Chloroform gel\u00f6st, wurden mit der \u00e4quivalenten Menge \u00df-Jodpropionylchlorid, 21,3 g, gesch\u00fcttelt. Nach kurzer Zeit erstarrte die ganze Masse krystal-linisch. Offenbar hatte sich ein Additionsprodukt gebildet. Es ging nach kurzer Zeit wieder in L\u00f6sung, und es begann die Entwicklung von Salzs\u00e4ure. Zur Vervollst\u00e4ndigung der Kondensation erhitzten wir das Gemisch noch 6 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler. Nun setzten wir soviel Methylalkohol zu, bis eine bleibende Tr\u00fcbung auftrat. Die Ausbeute an Rohprodukt betrug 28.7 g. Zur Reinigung l\u00f6sten wir es in Chloroform und f\u00e4llten mit Methylalkohol.\n\u00df-Jodpropionylcholesterin krystallisiert in Pl\u00e4ttchen. Es f\u00e4ngt beim Erhitzen im Kapillarr\u00f6hrchen bei 85\u00b0 an zu sintern und ist bei 100\u00b0 vollst\u00e4ndig geschmolzen. Rei 260\u00b0 zersetzt es sich und gibt Jod nicht ab.\nDas Pr\u00e4parat ist in Alkohol schwer l\u00f6blich. Beim Erkalten findet ein Abscheiden von Krystallen statt. In Methylalkohol ist es sehr schwer l\u00f6slich. In Essig\u00e4ther, Petrol\u00e4ther und Benzol ist es sehr leicht l\u00f6slich, leicht l\u00f6slich in Chloroform, Aceton und \u00c4ther, unl\u00f6slich in Wasser.\nL\u00f6st man eine Probe des Pr\u00e4parates in Chloroform und unterschichtet man vorsichtig mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure, dann tritt erst nach einiger Zeit ganz allm\u00e4hlich Rot-f\u00fcrbung ein.","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Jodfelts\u00e4urederivaten usw. 477\nZur Analyse wurde \u00fcber Phosphorpentoxvd getrocknet: 0,1327 g Substanz: 0,3102 g C02, 0,1073 g H20. 0,2046 g Substanz : 0,0837 g AgJ.\nc30h49o2j\nBer. C = 63,34% H = 8,69% J = 22,33\u00b0 o Gef. C = 63,74% H - 9,05\u00ab.o J = 22,10\u00ab o\nF\u00fctterungsversuche mit \u00df-Jodpropionylcholesterin. 4,5 g \u00df-Jodpropionylcholesterin = 1 g Jod.\nVersuch I. Terrier, Gewicht 8550 g.\nTag\tErhalten\tHarn- menge ccm\tJ im Harn g\tKot- menge g\tJ im Kot g\t\n26. VI.\t4,5 g Sbst. per os in 5Gelatinekapscln innerhalb 2 Stunden in Dosen von je 0,9 g\t\t\u2014\t\t\u2014\t\n27. VI.\t\u2014\t180\t0,027\t\u2014\t\u2014\t\n28. VI.\t\u2014\u2022\t330\t0,095\t31.7\t0.553\t*\n29. VI.\t\u2014\t175\t0,031\t33,5\t0,031\t\n30. VI. /\t\u2014\t255\t0,027\t24,0\t0\t\u2022 ,\n1. VJ\u00ce.\t\u2014\t335\t0,005\t25,2\t!0\t\nyvii.\t\u2014\t325\t0\t\u2014\t\t\n\u00abfl. VII.\t\u2014\t285\to\t\u2014\ti\t1\n0,185 g -f- 0.584 g = 0,769 g 0,197 g J nach Veraschen.\nVersuch II. Terrier, $, Cewicht 8550 g.\nTag\tErhalten\tHarn- menge ccm\tJ im Harn g\tKot- menge g\tJ im Kot g\t\u2022\n4. VII.\t4,5 g Sbst. per os in 5 Gelatinekapseln innerhalb 5 Stunden\t\u2014\t\t\u2014\t\u2014\t\n5. VII.\t\u2014\t245\t0,030\t25,6\t0,722\t\n6. VII.\t\u2014\t320\t0,011\t14,7\t0,007\t\n7. VII.\t\u2014\t300\t0\t28.6\t0\t\n8. VII.\t\u2014\t140\t0\t14,1\to\t\n0,041g\t0.729 g = 0,770 g\n0,061 g J nach Veraschen.\nHuppe-Seyler\u20198 Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXIV.\t32","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\nEmil Abderhalden und Emil Gressel,\n3. Dijodelaidylcholesterin.\n\u00dcberf\u00fchrung der Dijodelaidins\u00e4ure in das Chlorid.\n50 g Dijodelaidinsiiure wurden mit 50 g Thionylchlorid in einem mit Chlorcalciumrohr versehenen K\u00f6lbchen \u00fcbergossen und 2 Stunden bei gew\u00f6hnlicher Temperatur stehen gelassen. Die Dijodelaidins\u00e4ure l\u00f6ste sich in dem Thionylchlorid auf. Salzs\u00e4ure entwich. Hierauf wurde das Reaktionsgemisch in einen Fraktionierkolben gebracht und im Wasserbade und im Vakuum unter Durchsaugen eines trockenen Luftstromes 2 Stunden auf 55\u00b0 erhitzt. Das schlie\u00dflich resultierende Produkt wog 51,0 g.\nDarstellung des Dijodelaidylcholesterins.\n35,5 g Cholesterin, in 100 ccm Chloroform gel\u00f6st, wurden mit der \u00e4quivalenten Menge Dijodelaidylchlorid, 51,0g, gesch\u00fcttelt. Nach kurzer Zeit erstarrte die ganze Masse krystallinisch. Offenbar hatte sich ein Additionsprodukt gebildet. Es ging nach kurzer Zeit wieder in L\u00f6sung und es begann die Entwicklung von Salzs\u00e4ure. Zur Vervollst\u00e4ndigung der Kondensation erhitzten wir das Gemisch noch 6 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler. Nun setzten wir soviel Methylalkohol zu, bis eine bleibende Tr\u00fcbung auftrat. Beim Abk\u00fchlen fiel das Produkt zun\u00e4chst in Form schwerer, \u00f6liger Tropfen aus. Nach einiger Zeit erstarrte die Abscheidung beim Stehen in einer K\u00e4ltemischung. Die Ausheute an Rohprodukt betrug 43,7 g. Zur Reinigung l\u00f6sten wir es in Chloroform und f\u00e4llten mit Methylakohol.\nEine deutliche Krystallform war nicht zu erkennen. Aus Mangel an Material haben wir vorl\u00e4ufig auf weitere Krystallisa-tionsversuche verzichten m\u00fcssen.\nDijodelaidylcholesterin wird bei 42\u00b0 weich, ist bei 90\u00b0 zu einer klaren Fl\u00fcssigkeit geschmolzen und gibt bei 210\u00b0 Jod ab. Das Pr\u00e4parat ist in Alkohol l\u00f6slich, in Aceton ziemlich schwer l\u00f6slich und in Methylalkohol unl\u00f6slich. L\u00f6st man eine Probe des Pr\u00e4parates in Chloroform und unterschichtet man vorsichtig mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure, dann tritt erst nach einiger Zeit ganz allm\u00e4hlich Rotf\u00e4rbung ein.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"479\n\u00dcber das Verhalten von Jodfetts\u00e4urederivaten usw.\nZur Analyse wurde \u00fcber Phosphorpentoxyd getrocknet: 0.1819 g Substanz: 0,8981 g CO,, 0,1400g Ht0; 0,2046g Substanz; 0,1083 g AgJ.\n^45^18*^2^3\nBer. C = 59,70 \u00b0/o H=8,89\u00ab/o .1 = 28,06 #/o Gef. C = 59,69 \u00b0,'o H-8,61\u00b0/o J = 28,61\u00b0/\u00ab\nF\u00fctterungsversuche mit Dijodelaidvlcholesterin. 3,5 g Dijodelaidylcholesterin = 1 g Jod.\nVersuch I. Terrier, ?, Gewicht 8550 g.\ni Tag ;\ti Erhalten\tHarn- menge ccm\tJ im Ham g\tKot- menge (f r\tJ im Kot g\tH\u00f6merkungen\n10. VII.\t3.5 g Sbst. per os in 3 Gelatinekapseln innerhalb 1 Stunde\t\u2014\t\t\t\u2014\t\t i\t. \\\n11. VII.\t\t200\t0,079\t21,4\tI 0.537\t\n12. VII.\t_\t195\t0.018\t13,9\t0 1\t\n13. VII.\t\t285\t0,016\t12,6\t1 o\t- I\t\u25a0\n14. VII.\t! *\t525\t0\t\u2014\t\u2014\t\n15. VII.\t\u2014\t530\t0\t\u2014\ti _\t1\n0,113 g +0,537 g = 0,650 g\n0,119 g J nach Veraschen\nVersuch II. Terrier, Gewicht 8550 g.\nTag\tErhalten\tHarn- menge ccm\t.1 im Ham g\tKot- 1 menge g 1\tJ im ' Kot g\tBemerkungen\n19. VII.\t3,5 g Sbst. per os in 3 Gelatinekapseln innerhalb 1 Stunde\t\u2014\t\u2014\t~ *\t\u2014\t\n20. VII.\t_\t325\t0,068\t45.4\t0,494\t\n21. VII.\t\u2014\t325\t0,013\t26,3\t0,031\t\n22. VII.\t**\t290\t0,004\t27,0\t0,013\t. \u2018 \u25a0\u2019 .\t\u2022 *\tt .\n23. VII.\t\u2014\t250\t0,001\t19,1\to\t\n24. VII.\t\u2014\t1 260\t0\t35,1\t0\t\n25. VII.\t\t| 250\t1 0\t\u2014\ti\t\n0.086 g + 0,538 g .=5= 0,624 g 0,092 g .1 nach Veraschen\n32*","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480 E. Abderhalden und E. Gr es sei, \u00dcber Jodfetts\u00e4urederivate.\nVersuch III. Terrier, , Gewicht 8550 g.\nTag\t. Erhalten\tHarn- menge ccm\tJ im Harn g\tKot- menge g\tJ im Kot g\tBemerkungen\nHl. VII.\t3,5 g Sbst. isubcu-tan in \u00d6l gel\u00f6st\t\u2014\t\u2014\t-\t-\t\n1 VIII.\t\u2014\t165\t0.002\t.\t\u2014\t\n2. VIII.\t'\t135\t0,001\t17,3\t0\t\nH. VIII.\t\u2014\t140\to\t22,5\t0\t\n4. VIII.\t\u2014\t320\t0\t\u2014\t\u2014\t\n5. VIII.\t\u2014\t220\t0,006\t10,5\t0\t\n6. VIII.\t\u2014\t225\t0,004\t\u2014\t\u2014\t\n7. VIII.\t\u2014\t265\t0,004\t15,7\t0\t.\n8. VIII.\t\u2014\t150\tSpuren\t16,5\t0\t\n\u00ce\u00bb. VIII.\t\u2014\t05\t0\t\u2014\t\u2014\t\n10. VIII.\t\u2014\t225\t0\t\u2014\t\u2014\t\n11. VIII.\t\u2014\t235\t0\t\u2014\t\u2014\t\nNach 12 Tagen ausgeschieden 0,017 g J. 0,018 g J. nach erfolgter Veraschung gefunden.\nAlle drei Cholesterinjodfetts\u00e4urepr\u00e4parate wurden sehr schlecht resorbiert. Wir fanden bis zu 2 3 des gesamten zugef\u00fchrten Jods im Kot. Die Jodausscheidung im Harn vollzog sich innerhalb 4\u20145 Tagen. Ein ziemlich erheblicher Teil des resorbierten Jods blieb offenbar in den Geweben zur\u00fcck. Wurden die Pr\u00e4parate subcutan gegeben, dann erfolgte die Jodausscheidung im Harn ganz allm\u00e4hlich. Auf jodfreie Tage folgte wieder die Ausscheidung von Jod. Der gr\u00f6\u00dfte Teil des eingespritzten Jodpr\u00e4parates blieb offenbar innerhalb der Beobachtungszeit unresorbiert. Vielleicht sind die erw\u00e4hnten Pr\u00e4parate zur Anlegung von Joddepots geeignet. Die Resorption d\u00fcrfte sich \u00fcber Wochen hinziehen.","page":480}],"identifier":"lit19361","issued":"1911","language":"de","pages":"472-480","startpages":"472","title":"\u00dcber das Verhalten von Jodfetts\u00e4urederivaten des Cholesterins im Organismus des Hundes","type":"Journal Article","volume":"74"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:12:31.312822+00:00"}