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{"created":"2022-01-31T14:02:03.826743+00:00","id":"lit19372","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Oppler, Berthold","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 75: 71-134","fulltext":[{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut\nVon\nBerthold Oppler.\n(Aus dem StofTwechsellaboratorium der kgl. Universit\u00e4tsklinik f\u00fcr psychische und Nervenkrankheiten in G\u00f6ttingen: A. Gramen (Der Redaktion zugegangen am 1\u00bb. August 1911.)\nVon den wenigen pathologisch-chemischen Befunden, welche bisher an Geisteskranken erhoben wurden, erregt die von einer Reihe von Forschern h\u00e4ufig gefundene Glykosurie u. a. deshalb ein besonderes Interesse, weil das Auftreten des Zuckers im Harn von bestimmten Formen psychischer St\u00f6rung, vornehmlich depressiven Charakters, abh\u00e4ngig gefunden wurde. Die Bedeutung dieser Tatsachen machte neue Untersuchungen w\u00fcnschenswert, da in einer Mitteilung aus der Cramerschen Klinik Ehrenberg,1) dessen Arbeit k\u00fcrzlich von Tintemann8) fortgesetzt und erweitert wurde, die Richtigkeit dieser Angaben nur teilweise best\u00e4tigen konnte. Im Gegensatz zu Ehrenberg und Tintemann konnten Knauer und Schulz5) in einer auffallend gro\u00dfen Zahl von F\u00e4llen psychischer Erkrankung Traubenzucker feststellen. Die Unsicherheit, welche in dieser Frage herrscht, beruht zu einem erheblichen Teil auf der Unsicherheit der Methodik, welche bei Bestimmung von Traubenzuckermengen unter 0,2 bis 0,1 \u00b0/o, der Empfindlichkeitsgrenze der qualitativen G\u00e4rungs- und Reduktionsproben im Harne, sich st\u00f6rend bemerkbar macht. Eine Klarstellung der Verh\u00e4ltnisse erforderte daher als n\u00e4chste Aufgabe eine verfeinerte Methode des Traubenzuckernachweises. Bei der nachfolgend\n'*) Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurologie, Bd. 25, Heft 1.\n*) Monatsschr. f. Psychiatr. u. Neurologie, Bd. 29, S. 294.\n') Allgem. Zeitschr. f. Psychiatrie H6, Heft \u00f6 enth\u00e4lt die gesamte Literatur.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"Berthold Oppler,\nbeschriebenen Ausarbeitung derselben ergaben sich neue Ge-sichtspunkte, welche die urspr\u00fcngiiclie Fragestellung in den Hintergrund r\u00fcckten.\nI.\nDie physikalischen und chemischen Eigenschaften der in Hetracht kommenden Harne, sowie die Umst\u00e4nde, unter denen sie gewonnen wurden, weisen darauf hin, da\u00df sie nicht selten erhebliche Mengen von Indikan, Glukurons\u00e4ure, Harns\u00e4ure und Kreatinin enthalten m\u00fcssen. F\u00fcr die Bestimmung des Traubenzuckers konnte daher nur die gleichzeitige Anwendung von Polarisation, G\u00e4rung und Reduktion an dem von diesen st\u00f6renden Beimengungen m\u00f6glichst gereinigten Harn zum Ziele f\u00fchren. Die Wahl unter den verschiedenen neutralen oder sauren Reinigungsmitteln war deshalb von vornherein auf Phos-phorwolframs\u00fcure und Quecksilbersalze beschr\u00e4nkt. Letztere, als Nitrat, bilden die Grundlage des Verfahrens von Sch\u00f6n-dorff,1) das aber, abgesehen von seiner Unhandlichkeit, nicht in Anwendung kommen konnte, da die Trennung des Traubenzuckers von den Salzen mit Alkohol leicht zu erheblichen Zuckerverlusten f\u00fchrt. Bei Anwendung von Phosphorwolframs\u00e4ure ist das nach fr\u00fcheren Mitteilungen*) nicht zu bef\u00fcrchten. Die Eigenschaften der Phosphorwolframs\u00e4ure-Pb-Acetatf\u00e4llung gegen\u00fcber den linksdrehenden Substanzen des Blutes lie\u00df au\u00dferdem Aufschl\u00fcsse \u00fcber etwaige Beziehungen zwischen den linksdrehenden Substanzen von Blut und Harn erhoffen. Auf diese Weise gereinigte Harne zeigen nun au\u00dfer einer fast v\u00f6lligen Entf\u00e4rbung eine so betr\u00e4chtliche Abnahme an linksdrehender Substanz, da\u00df deren Nachweis auch mit sehr empfindlichen Apparaten in der Mehrzahl der F\u00e4lle nicht mehr gelingt (Versuch Nr. 8, 9, 10, 13 bis 18); in einer Minderzahl aber, wo sie versagt, f\u00fchrt gleichm\u00e4\u00dfige Behandlung verschiedener Proben des gleichen Harnes zu L\u00f6sungen von gleichem Drehungsverm\u00f6gen:{) (Versuch Nr. 3, IV., \u00df, 7, 11 und 12).\n*) Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 121, S. 572\u2014603.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 64, S. 393.\n*) Die beobachteten Linksdrehungen im Harne von Geisteskranken zeigen auffallend h\u00e4ufig abnorm hohe Werte. Sie sind nicht auf ein-","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers \\n Harn und Blut. 73\nIndessen mu\u00dfte die Angabe von Neuberg,1) da\u00df vergorene Traubenzuekerl\u00f6sungen h\u00e4ufig optisch aktiv sind, zu Zweifeln Anla\u00df geben, ob die Verbindung des G\u00e4rungsversuchs mit der optischen Bestimmung \u00fcberhaupt zul\u00e4ssig sei. Die Wiederholung der \u201cVersuche von Neuberg best\u00e4tigte, da\u00df Traubenzuckerl\u00f6sungen, welche mit destilliertem Wasser bereitet waren, h\u00e4ufig nach der G\u00e4rung rechts drehten, da\u00df die Bildung der rechtsdrehenden Substanzen an die Gegenwart von Glukose gebunden ist und sie nicht etwa durch Mazeration oder Autolvse aus der Hefe entsteht; gleichzeitig ergab sich aber, da\u00df in Harnen bei gleicher Zuckerkonzentration rechtsdrehende Substanz in sehr viel geringerer Menge sich bildet und bei einem Gehalt von 0,5 bis l\u00b0i\u00ab Glukose auch mit empfindlichen Apparaten nicht mehr nachweisbar ist.\nBildung linksdrehender Substanz aus Traubenzucker wurde bisher weder in Hp-L\u00f6sung noch im Harn beobachtet, ohne da\u00df damit die Richtigkeit der Angaben Neu bergs bestritten werden soll. Diese Tatsachen im Verein mit dem Verhalten der Phosphorwolframs\u00e4ure zu den linksdrehenden Substanzen bieten nun die M\u00f6glichkeit, sich der optischen Methode trotzdem mit Vorteil zu bedienen. Eine etwa im unvergorenen Harne nach vollzogener Reinigung noch bestehende Linksdrehung zeigt von vornherein an, da\u00df mehr Traubenzucker, nicht vorhanden sein kann, als zur Aufhebung derselben erforderlich ist; denn im andern Falle m\u00fc\u00dfte der Harn rechts drehen. Da diese Menge demnach nur \u00e4u\u00dferst gering noch sein kann, so ist die Gefahr, optisch aktive Stoffe durch G\u00e4rung aus Traubenzucker zu erhalten, an sich schon sehr klein. Eine T\u00e4uschung l\u00e4\u00dft sich aber au\u00dferdem noch durch eine Hilfsbestimmung vermeiden. Gibt man n\u00e4mlich einer zweiten Harnprobe mindestens denjenigen Glukosegehalt, welcher aus der Linksdrehung des gereinigten, unvergorenen Harnes -als h\u00f6chste,\nheitliche Substanzen zur\u00fcckzuf\u00fchren und kommen bei den verschiedensten Formen von Psychosen vor. Die Werte betrugen, bezogen auf (ilukose, z. B. \u2014 0,97 V \u2014 0,75\u00b0/o, \u2014 0.57 \u00b0/o, \u20140,50 V ') Biochem. Zeitschrift. Bd. 24, S. 430.","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"Bert hold Oppler,\nm\u00f6gliche Zuckerkonzentration sich berechnet, dann mu\u00df nach Beendigung der G\u00e4rung die etwaige Bildung aktiver Substanz aus Traubenzucker in einer st\u00e4rkeren Drehung der Hilfsbestimmung, entsprechend ihrem vorher doppelten Zuckergehalt, zum Ausdruck kommen, verminderte und dabei gleiche Drehung beider Proben aber beweisen, da\u00df Zucker vergoren und aktive Substanz dabei nicht entstanden ist. (Versuch Nr. H\u201420, mit Ausnahme von Nr. 12, vgl. S. 89.) T\u00e4uschungen k\u00f6nnten nur entstehen, wenn gleichzeitig links- und rechtsdrehende Substanzen durch Hefe zerst\u00f6rt oder neu gebildet w\u00fcrden. Die gro\u00dfen Vorz\u00fcge, welche die Reduktionsmethode von Bertrand f\u00fcr die Bestimmung des Traubenzuckers vor anderen Verfahren auszeichnet, stellten diese in den Vordergrund, nachdem Funk1) die ihrer Anwendung auf den Harn entgegenstehenden Hindernisse beseitigt zu haben glaubt. Nach Funks Untersuchungen an normalem Harn gen\u00fcgt einfache Verd\u00fcnnung, um die von Andersen2) gefundenen, unregelm\u00e4\u00dfigen Wertschwankungen zu verhindern. Abgesehen nun davon, da\u00df die mit der Verd\u00fcnnung verbundene Konzentrationsverminderung des Traubenzuckers die Grenze seiner Bestimmbarkeit einengt, kann diese Ma\u00dfnahme doch nur dann Krfolg haben, wenn die st\u00f6renden Beimengungen gegen\u00fcber dem Traubenzucker einen verschwindend kleinen Betrag darstellen. Diese Voraussetzung ist aber in den hier interessierenden F\u00e4llen h\u00e4ufig nicht erf\u00fcllt. Als dann weiter die Bestimmungen an einem Harn vom spezifischen Gewicht 1008 sich durch besonderen Mangel an \u00dcbereinstimmung hervortaten, mu\u00dften au\u00dfer der hohen Konzentration, nach Funk einer der llauptursachen der St\u00f6rung, noch andere Momente eine Rolle spielen.\nDie Beobachtung des Reduktionsvorganges in einer gro\u00dfen Zahl von Versuchen ergab nun, da\u00df die Reduktionswerte stets dann auff\u00e4llig schwankten, wenn die Reduktion, verglichen mit derjenigen reiner Glukosel\u00f6sungen, versp\u00e4tet eintrat, wozu\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 69, S. 72.\n*i Biochem. Zeitschr., Bd. 15, S. 76, 190H.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 75\nsich fast stets versp\u00e4teter Siedebeginn gesellte, oder dann, wenn w\u00e4hrend des Siedens Siedeverzug sich einstellte. Damit war klar, da\u00df Temperaturschwankungen dabei eine wichtige Rolle spielen. Da nun aber die Reduktion in Traubenzuckerl\u00f6sungen selbst bei 8V2 Minuten langer Siededauer, die einer kurzen Erw\u00e4rmung auf h\u00f6here Temperatur ann\u00e4hernd gleichzusetzen ist, niemals zu Differenzen f\u00fchrt von der Gr\u00f6\u00dfe, wie sieimHarn zur Beobachtung kommen (Versuch Nr. 1 gegen\u00fcber Nr. 515II5, 615II5, 1215, 13IV5 V5 VI5, 1615, 1715II5, 18 15II5, 20C5D17,8), s<i mu\u00df dies erh\u00f6hte Reduktionsverm\u00f6gen des Harns auf die Gegenwart von reduzierenden Stoffen bezogen werden, derenReduktions-temperatur mit derjenigen des Traubenzuckers nicht zusammenf\u00e4llt. Als nun auf Grund dieser \u00dcberlegungen, welche in der qualitativen Probe von Trommer und Worm-M\u00fcller praktische Anwendung finden, f\u00fcr die quantitative Bestimmung bisher aber nicht nutzbar gemacht sind, Zusatz von Siedesteinen zur Beseitigung des Siedeverzuges und augenblicklich zu gleichm\u00e4\u00dfig niedrigeren Reduktionswerten f\u00fchrte (Versuch Nr. 1), war damit der Weg gewiesen, der zu einer weiteren Versch\u00e4rfung der I raubenzuckerbestimmung f\u00fchren mu\u00df : Herabsetzung der Reduktionstemperatur durch Erniedrigung des Siedepunktes. Durch Zusatz von Alkohol ist das nun leicht zu erreichen und unsch\u00e4dlich, wenn eine bestimmte Menge nicht-\u00fcberschritten wird. Es war nun zu erwarten, da\u00df mit der Herabsetzung der Reduktionstemperatur die von Bertrand ausge\u00e0rbeitete Tabelle eine \u00c4nderung erfahren w\u00fcrde. Versuche, welche sich \u00fcber den ganzen Bereich der Tabelle erstreckten und f\u00fcr die Werte unter 10 mg auf die von Moeckel und Frank1) angegebene Tabelle ausgedehnt wurden, ergaben, da\u00df die Differenz zwischen dem \u00abAlkoholversuch* (Siedepunkt ca. 85\u00b0) und dem \u00abWasserversuch\u00bb (Siedepunkt ca. 103\u00b0), wie ihn Bertrand ausf\u00fchrt, bei genauer Einhaltung der Versuchsbedingungen (S. Hl\u2014 83) konstant ein Minus von 1 mg Glukose f\u00fcr den Alkoholversuch betr\u00e4gt. Einen Ausschnitt dieser Versuche gibt Tabelle I wieder.\n') Diese Zeitschrift, Bd. 65, S. 323.","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"~\u00df\tBerthold Oppler,\nTabelle 1. (Ausschnitt)\nZur Bestimmung dient die 0.5\u00b0/\u00abige, polarimetrisch bestimmte Glukosel\u00f6sung, welche in s\u00e4mtlichen Bestimmungen dieser Mitteilung zur Anwendung kam.\nAngewandt Glukose KMnOJIccm Cu mg Glukose mg log tit 69614\n5 ing >\n1. Alkoholversuch :\t1.90\t8,8\t1\t\n2. Wasserversuch:\t2.0.r>\tlo,7\t5\tNiederschlag karminrot.\n3. Alkoholversuch:\t1,90\t9.7\t1,5\t\n1. Wasserversuch :\t2.00\t9,9\t4.5 ,\t\n10 mg\t\t\t\t\n1. Alkohol versuch :\t3.90\t19.4\t9.5\t\n2. Wasserversuch :\t1,15\t20.6\t10.0\tNiederschlag karminrot,\n3. Alkoholversuch :\t3.85\t18.7\t9.0\trechtzeitig.\nt. Wasserversuch: 15 mg\t4.15 KMn041 ccm log tit 99968\t20,6\t10,0\t\n1. Alkoholversuch :\t2.80\t28.0\t14.0\t\n2. Wasserversuch :\t3.10\t31,0\t15,0\tNiederschlag karminrot,\n3. Alk\u00ab\u00bbholversuch:\t2.90\t29,0\t11,0\trechtzeitig.\n1. Wasserversuch :\t3.10\t31.0\t15.0\t\n20 mg\t\t\t\t\n1. Alkolmlversuch :\t3.80\t38,0\t19.0\t\n2. Wasserversuch :\t4,05\t40.4\t20,0\tNiederschlag karminrot.\nB. Alkohol versuch :\t3,80\t38,0\t19,0\trechtzeitig.\n1. Wasserversuch :\t4.10\t41.0\t20,5\t\n25 Ul g\t\t\t\t\n1. Alkohol versuch :\t4.05\t46,5\t23,5\t\n2. Wasserversuch :\t5.00\t50,0\t25.0\tNiederschlag karminrot,\nB. Alkoholversudi :\t4,80\t18,0\t24,0\trechtzeitig.\n4. Wasserversuch:\t4.90\t19.0\t25,0\t\nDie Tatsache, da\u00df diese Folge von 20 Analysen durch keine mi\u00dfgl\u00fcckte Bestimmung unterbrochen wurde, zeigt, mit welcher Sicherheit die Methode zu arbeiten erlaubt. Es geht aus der Tabelle gleichzeitig hervor, da\u00df der absolute Fehler der Bestimmung nach Bertrand + 0,5 mg Glukose betr\u00e4gt. Durch diese Feststellung ist ein weiteres Hilfsmittel zur Unter-","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 77\nScheidung bezw. Identifizierung einer reduzierenden Substanz mit Traubenzucker insofern gegeben, als \u00c4nderungen dieses Verh\u00e4ltnisses auf die Gegenwart anderer reduzierender Substanzen sogleich die Aufmerksamkeit lenken. Wird Traubenzucker in w\u00e4sseriger oder alkoholischer L\u00f6sung von der Alkoholkonzentration des Alkoholversuches nach Bertrand bestimmt, so kann man stets beobachten, da\u00df die Abscheidung des Gu\u201e0 beginnt, beyor noch die L\u00f6sung in vollem Sieden sich befindet,, und seine Farbe ein reines Karminrot darstellt. Setzt man dagegen in einer zweiten Probe durch weiteren Alkoholzusatz unter Erhaltung des Gesamtvolumens den Siedepunkt noch weiter herab, so scheidet sich auch aus reinen Glukosel\u00f6sungen ein schlechter tiltrierbares CuJ) ab, dessen Farbe von der Kochdauer und Konzentration des Alkohols abh\u00e4ngig ist und alle \u00dcberg\u00e4nge von schwefelgelb bis karminrot aufweist. Das gleiche beobachtet man an Zuckerharnen. Umgekehrt schied sich aus jedem bisher untersuchten Harn, auch wenn die richtig ausgef\u00fchrte Trommersche oder \u00e4ndere qualitative Zuckerproben versagten, ein gelbes bis rotes Cu20 in wechselnder Menge ab, wenn die Trommersche Probe 8\u20144 Minuten lang gekocht wurde. Die Rotf\u00e4rbung findet sich dann stets an der Stelle des Probierrohres, welche der st\u00e4rksten Hitzewirkung ausgesetzt war. Das Auftreten von gelbem Oxydul beweist demnach, da\u00df die g\u00fcnstigste Reduktionstemperatur oder die richtigen F\u00e4llungsbedingungen f\u00fcr die betreffende Substanz nicht eingehalten wurden, und mu\u00df, falls zuckerhaltige Harne trotz Beobachtung der erforderlichen Temperatur ein gemischtes Oxydul aufweisen, notwendig zu dem Schl\u00fcsse f\u00fchren, da\u00df entweder die Ausf\u00fcllung verhindernde oder aber reduzierende K\u00f6rper zugegen sind, welchen ein von Traubenzucker verschiedenes Optimum der Reduktionstemperatur zukommt. Da die Versuchsanordnung und die Zusammensetzung der gereinigten Harne in allen F\u00e4llen dieser Mitteilung praktisch die gleiche ist, so scheidet der durch Temperaturschwankungen etwa bedingte Fehler f\u00fcr vergleichende Bestimmungen von vornherein aus. Ein Gehalt des Harnes an K\u00f6rpern, welche das Ausfallen des Oxyduls ver-","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nHerthold Oppler.\nhindern oder erschweren und dadurch eine Verschlechterung seiner Eigenschaften bedingen, bildet im Gegensatz zu Funks1\u00bb Angaben ein recht h\u00e4ufiges Hindernis bei der quantitativen Bestimmung des Traubenzuckers. (Versuch Nr. 2, 3.) Mischt man derartigen Harnen kleinste Glukosemengen bei, so wird erst von einem gewissen Punkte an der zugesetzte Zucker quantitativ wiedergefunden. Diese Grenze liegt f\u00fcr verschiedene Harne verschieden hoch. Ist sie jedoch erreicht, so findet sich manchmal nicht nur der Zusatz, sondern eine Oxydulmenge wieder, welche auf Zucker berechnet mehr davon anzeigt, als der Harn \u00fcberhaupt enthalten kann. (Versuch Nr. 2, Nr. 3 11 2.) Wird endlich Harn nach Reinigung mit neutralem Pb-Acetat und H*S polarisiert und reduziert, und werden diese Bestimmungen nach teil weiser bezw. vollst\u00e4ndiger Ausf\u00fcllung mit Phosphorwolframs\u00e4ure-Pb-Acetat-H2S wiederholt, so n\u00e4hert sich in dem Ma\u00dfe, wie schrittweise Linksdrehung und F\u00e4rbung schwinden, die Beschaffenheit eines vorher gelben und schlecht filtrierbaren Oxyduls nach Abscheidungszeit und Farbe dem aus reinen Glukosel\u00f6sungen stammenden; in gleichem Ma\u00dfe steigt in traubenzuckerhaltigen Harnen die Zuckermenge und sinkt die kleinste Zuckermenge, welche zuckerfreiem oder daran armem Harn zugesetzt durch Reduktion sich quantitativ noch bestimmen l\u00e4\u00dft. (Versuch Nr. 3, 4, 7, 8, 9\u201411.) Es gibt demnach auch die vollkommenste \u00dcbereinstimmung mehrerer Reduktionsbestimmungen selbst bei stimmender DifTerenz zwischen Alkohol- und Wasserversuch an sich nicht die Gew\u00e4hr, da\u00df der gefundene Wert den wirklichen Traubenzuckergehalt ausdr\u00fcckt (Versuch Nr. 3 I 2, 3); es mu\u00df gleichzeitig das Oxydul, wenn es auf Glukose bezogen werden soll, nach Abscheidungszeit und Farbe den genannten Anforderungen entsprechen; es mu\u00df au\u00dferdem der Nachweis erbracht werden, da\u00df Cu20 sich \u00fcberhaupt nicht mehr in L\u00f6sung befinden kann und da\u00df die Gegenwart von reduzierenden Stoffen mit gleichem < iptimum der Reduktionstemperatur neben Traubenzucker auszuschlie\u00dfen ist. (Versuch Nr. 6.) Da nun aber jeder Harn\nV) 1","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"79\nDie Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut.\n, \u00ab \u2022\nreduzierende Substanzen enth\u00e4lt, anderseits namentlich in\nvergorenen Harnen meistens das der \u201eRestreduktion\u201c entsprechende Oxydul von fehlerhafter Beschaffenheit ist und als nicht weiter verbesserungsf\u00e4hig sich erweist (G\u00e4rungsversuche in Versuch Nr. 3\u20145, 7, 9\u201418), so wird fast stets ein Zweifel bestehen bleiben, ob nicht in dem betreffenden Harne vor der G\u00e4rung derjenige Teil mitbestimmmt wurde, welcher der Restreduktion entspricht, und ob nicht ferner umgekehrt bei Bestimmung der Restreduktion im vergorenen Harn ein Teil des auf Rechnung der letzteren zu setzenden Oxyduls, der Bestimmung entging. In beiden F\u00e4llen l\u00e4ge der Fehler, in gleicher Richtung, es w\u00fcrde die Reduktion in Verbindung mit der G\u00e4rung mehr Zucker anzeigen, als in Wirklichkeit vorhanden ist. Es folgt daraus weiter, da\u00df dieser Fehler f\u00fcr jede Kupferreduktionsmethode Geltung haben mu\u00df, gleichg\u00fcltig, ob das ausgeschiedene Oxydul oder das in L\u00f6sung gebliebene Kupfer zur Grundlage der Bestimmung gew\u00e4hlt wird. Eine weitere Versch\u00e4rfung der Bestimmung gelingt aber, wenn zu den bisher erw\u00e4hnten Ma\u00dfnahmen noch folgende Hilfsbestimmungen treten.\nDie erste derselben dient der Feststellung, da\u00df kein Cu2() der Bestimmung entgangen ist. Sie erreicht diesen Zweck durch Ermittelung des kleinsten Traubenzuckerzusatzes, resp. Verd\u00fcnnung auf diesen Wert, welcher quantitativ noch bestimmbar ist. Als Grenze wurde meistens ein Wert entsprechend 5 mg Glukose gew\u00e4hlt, unter Ber\u00fccksichtigung der Tatsache, da\u00df die absolute Fehlergr\u00f6\u00dfe + 0,5 mg Glukose (Tabelle I) betr\u00e4gt und da\u00df bei positivem Ausfall des Versuches etwa noch anwesende Spuren von Cu20 in L\u00f6sung haltender Substanz praktisch belanglos sind. . Die zweite und dritte Hilfsbestimmung geh\u00f6ren zusammen. Es gilt, durch sie zu ermitteln, welcher Anteil der Reduktion sicher anderen Substanzen als Traubenzucker zuzuschreiben ist. Das gelingt, wenn gleichzeitig die drei ersten Bestimmungen und die Farbe des Oxyduls ber\u00fccksichtigt werden. Es sind hinsichtlich der F\u00e4rbung desselben 4 Hauptf\u00e4lle m\u00f6glich, die sich schematisch darstellen lassen:","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"so\nBerthold Oppler,\nI\tII\tIII\tIV\nAlkoholversuch:\tkarminrot\tkarminrot\tgelb\tgelb\nWasserversuch:\tkarminrot\tgelb\tkarminrot\tgelb\nDie zweite Hilfsbestimmung, eine Wiederholung des Wasserversuchs mit einer auf S */2 Minuten verl\u00e4ngerten Kochdauer, wird bei Gegenwart fremder, reduzierender Substanzen mit h\u00f6her liegendem Optimum nunmehr einen h\u00f6heren Reduktion\u00ab wert geben und h\u00e4ufig mit einem Farben Wechsel verbunden sein. Diese qualitative Reduktion wird einer quantitativen stark angen\u00e4hert durch die letzte Hilfsbestimmung, /um Vergleich wird die aus Wasser- oder Alkoholversuch berechnete und in letzterem Falle um 1 mg vermehrte Glukosemenge (Tab. I) in H.,0-L\u00f6sung ebenfalls 8V2 Minuten gekocht. Bildet man aus den entsprechenden Versuchen der unver-gorenen und vergorenen L\u00f6sungen die Differenz, so zeigt sich eine \u00fcberraschende \u00dcbereinstimmung. So schematisch wie z. B. in Versuch Nr. 17 gestaltet sich aber nicht immer Verlauf und Berechnung. Bei Ber\u00fccksichtigung aller Verh\u00e4ltnisse ergibt sie sich aber zwanglos auch unter den schwierigeren Bedingungen z. B. des Versuches Nr. 6. In diesem Falle bestellen sie in der gleichzeitigen Anwesenheit von Glukose und einer Substanz (vermutlich Jodverbindung), welche schon bei der Temperatur des Alkoholversuches erheblich reduziert. Hier m\u00fcssen daher der Berechnung im wesentlichen 14 und II B 4 zugrunde gelegt werden. Es l\u00e4uft demnach das Verfahren auf eine quantitative Bestimmung durch \u201efraktionierte Reduktion\u201c hinaus. Als solche kann sie, dem Wesen einer jeden fraktionierten Trennungsmethode entsprechend, nur eine, wenn auch weitreichende, ann\u00e4hernde Genauigkeit beanspruchen und mu\u00df, da jeder Harn reduzierende Stoffe enth\u00e4lt, zu hohe Werte ergeben. Die Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten werden, wie nunmehr verst\u00e4ndlich ist, beim Alkoholversuch besonders leicht ein-treten und dann die Aufmerksamkeit auf die Anwesenheit anderer reduzierender Stoffe lenken. Darin ruht der Hauptwert des Verfahrens. Dasselbe .wird dann n\u00fctzlich, wenn etwa sich herausstellen sollte, da\u00df au\u00dfer Glukose weitere reduzierende oder von Hefe zerst\u00f6rbare Substanzen vorliegen.","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. Nl\nDie vollst\u00e4ndige Durchf\u00fchrung der Bestimmungen erfolgte nur in einem Teile der Versuche. Der Grund liegt darin, da\u00df erst im Verlaufe der Arbeit der Zusammenhang der Erschein-nungen und die geeigneten Versuchsbedingungen erkannt wurden. Das Ergebnis wird indessen dadurch nachweislich (Versuch Nr. 13 1\u2014VI) zwar nicht beeintr\u00e4chtigt. F\u00fcr die Bewertung der einzelnen Versuchsgruppen ist das aber zu ber\u00fccksichtigen. F\u00fcr die Ausf\u00fchrung der Bestimmungen sei auf die besonderen Vorschriften kurz hingewiesen.\nAusf\u00fchrung der Bestimmungen.\n1.\t100 cem des sauren (!) in Toluol aufgefangenen Harnes werden nach Ausblasen des Toluols mit abgewogenem, fein gepulverten, neutralen Pb-Acetat (Kahlbaum) im \u00dcberschu\u00df gesch\u00fcttelt. Nach 12st\u00fcndigem Stehen und v\u00f6lliger Kl\u00e4rung wird zuletzt an der Pumpe abgesaugt, mit H2S unter Druck entbleit, filtriert, H*S durch Luftdurchleiten entfernt, vom S abfiltriert. Mit Pb-Acetat darf keine Tr\u00fcbung erfolgen.\n2.\tIn den schon stark entf\u00e4rbten Harn werden abgewogene Mengen krystallisierter Phosphorwolframs\u00e4ure (Kahlbaum) *) ui kleinen Portionen unter Sch\u00fctteln eingetragen, bis keine Tr\u00fcbung auf weiteren Zusatz mehr erfolgt. Die L\u00f6sung f\u00e4rbt sich dabei braun bis violett. Man arbeite m\u00f6glichst an lichtgesch\u00fctztem Ort. Nach 12st\u00fcndigem Stehen im Dunkeln und nach v\u00f6lliger Kl\u00e4rung wird an der S\u00e4ugpumpe klar (!) filtriert. Pr\u00fcfung auf Vollst\u00e4ndigkeit der F\u00e4llung. Das Filtrat- wird mit abgewogenen Mengen neutralen Bleiacdtats vollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llt und nach 12 st\u00e4ndigem Stehen im Dunkeln wie sub 1 weiter behandelt. Sorgf\u00e4ltig vom phosphorwolframsauren Blei abfiltrieren! Bei dem empfehlenswerteren, abgek\u00fcrzten Verfahren f\u00e4llt die Vorbehandlung nach 1 fort.\n3.\tF\u00fcr den G\u00e4rungsversuch werden in je 100 ccm von Toluol wie sub l befreiten Harnes gleiche\u2019Hefemengen, W\u00fcrfel von 1 cm Seitenl\u00e4nge, durch Sch\u00fctteln gleichm\u00e4\u00dfig verteilt,\n*) Pr\u00e4parate anderer Herkunft enthalten h\u00e4ufig freies C.hjor und v nd dann f\u00fcr diese Bestimmungen unbrauchbar.\nHopjio-Seyler'\u00ab Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXV.\t*>","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"Herthold Oppler.\n82\nnachdem in der Hilfsl\u00f6sung mindestens die berechnete Menge reinsten, wasserfreien Traubenzuckers (Kahlb\u00e4um) aufgel\u00f6st wurde. Nach vollendeter G\u00e4rung erfolgt Weiterbehandlung wie sub 1 und 2.\n4.\tF\u00fcr die polarimetrischen Bestimmungen wurde ein Apparat von Schmidt und Haensch mit Hteiligem Gesichtsfeld von 4 mm Durchmesser bei Beleuchtung mit Na-Licht benutzt. Die L\u00f6sungen sind in 189,4 mm dieser Schicht farblos oder eben noch erkennbar gelb gef\u00e4rbt. Ablesungsfehler h\u00f6chstens + 0,01 \u00b0.\n5.\tBestimmung nach Bertrand:\nv Da als zweckm\u00e4\u00dfigste Mischung ein Gehalt von 8 ccm 9'W'oigem Alkohol sich bew\u00e4hrt hat, so k\u00f6nnen h\u00f6chstens 12 ccm Harn , zur Anwendung kommen. Soll mehr ben\u00fctzt werden, so mu\u00df der gereinigte Harn im Vakuum bei niedriger Temperatur eingeengt und eventuell wie in Versuch Nr. 13 IV behandelt werden. Meistens kamen zur Anwendung 10 ccm Harn, 8 ccm 95\u00b0 piger Alkohol, 2 ccm Wasser. Nach Zusatz der Kupfer- undJAlkalil\u00f6sting liegt der Siedepunkt bei etwa 8\u00f6\u00b0 C., derjenige des Wasserversuchs bei ca. 103\u00b0. Als Glukosezusatz diente eine aus einer l\u00b0/\u00abigen, polarimetrisch und nach Bertrand genau bestimmten Stamml\u00f6sung hergestellte 0,5\u00b0 oige L\u00f6sung, die durch Toluolzusatz vor Verderhen gesch\u00fctzt ist. Siedesteine aus gebrannten, nicht glasierten Tontellern. Die Abscheidung des Gua0 soll etwa 2\u20194 Minuten nach Beginn des Versuches sichtbar werden und ist nahezu beendigt, wenn nach vorausgehender, wellenf\u00f6rmiger Bewegung der Oberfl\u00e4che beim Alkoholversuch das IMatzen der ersten Blase an der Oberfl\u00e4che den rechtzeitigen Siedebeginn (3 Minuten nach Anfang des Versuches) anzeigt. Ks wird mit gleich gro\u00dfer Flamme 3 Minuten weiter gekocht. Beim Wasserversuch, der ebenso geleitet wird, ist der Siedebeginn scharf erkennbar am Platzen der ersten Blase an der Oberfl\u00e4che. Sobald die ganze Fl\u00fcssigkeit siedet, wird die Hamme verkleinert; Siededauer 3 Minuten. Vor dem Filtrieren wird 1 Minute unter der Wasserleitung gek\u00fchlt. Nachwaschen des Niederschlages mit kaltem Wasser. Den Werten unter","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 83\n10 mg liegt die Tabelle von Moeckel und Frank zugrunde. Oie Titerstellung der Permanganatl\u00f6sung I nach Bertrand und II von halbem Gehalt nach Moeckel-Frank geschieht fr\u00fchestens (> Wochen nach ihrer Herstellung. Vor Licht und Ber\u00fchrung mit organischem Material (B\u00fcrettenh\u00e4hne mit sirup\u00f6ser Phosphors\u00e4ure oder HfS04 dichten) sorgf\u00e4ltig gesch\u00fctzt, sind diese L\u00f6sungen dann nahezu unbegrenzt haltbar. Die Bestimmungen gelingen im Harn am sch\u00f6nsten bei einem Glukosegehalt von 5\u201450 mg. Bei h\u00f6herem Gehalt kann das schwer am Boden liegende Oxydul zu Siede Verzug f\u00fchren und die Differenz zwischen Alkohol- und Wasserversuch dann auf 2 bis 3 mg anwachsen. Da bei einem Gehalt von 5 mg abw\u00e4rts der Zeitpunkt der Abscheidung sich nur an einer Dunkel-t\u00e4rbung erkennen l\u00e4\u00dft, mu\u00df die Methode bei einer geeigneten Konzentration einge\u00fcbt werden.\nII.\nDas Ergebnis dieser Untersuchungen, \u00fcber welche die Vorsuchsprotokolle Seite 107\u2014132 ausf\u00fchrlich berichten, ist in \u2022 Tabelle II Stab 9\u201411 nach absteigenden Zuckerwerten geordnet und zeigt, zun\u00e4chst f\u00fcr die Versuche Nr, 3\u201411, da\u00df mit Ausnahme der Versuche 4 und 6 die Reduktionsbestimmung stets etwas h\u00f6here Werte als die polarimetrische Bestimmung ergeben hat. Versuch Nr. 3 stellt zweifellos einen pathologischen Zuckergehalt dar. In allen \u00fcbrigen Versuchen \u00fcberschreiten die absoluten Zahlen jedoch nicht jene Grenze, welche die innere Medizin als im Bereiche des Physiologischen liegend und daher als belanglos vernachl\u00e4ssigt. Unter Zugrundelegung der auf polarimetrischem Wege erhaltenen Zahlen zerfallen die Versuche in 2 Gruppen, umfassend die Versuche Nr. 3\u20147 und die Versuche Nr. 8\u201411. Gegen\u00fcber einem deutlich nachweisbaren Traubenzuckergehalt in Gruppe I kann derselbe f\u00fcr die Gruppe 11 den Wert von 0,01\u00b0 o nicht \u00fcberschreiten, welcher dem Ablesungsfehler des Apparates von f 0,01\u00b0 = 0,01 \u00b0/o im 189,4 mm-Rohr entspricht. Betrachtet man daher die optische Methode als die zuverl\u00e4ssigere, so erhebt sich ein Zweifel, ob f\u00fcr diese F\u00e4lle die Annahme von","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"Bcrthold Oppler,\n''\u00e9\nTraubenzucker \u00fcberhaupt berechtigt ist. Die nach den bisherigen Auseinandersetzungen an sich unwahrscheinliche Annahme, da\u00df die Keduktionsbestimmung als die genauere zu betrachten sei, w\u00fcrde verlangen, da\u00df eine linksdrehende verg\u00e4rbare, aber nicht reduzierende Substanz in den Versuchen einen Teil der Rechtsdrehung verdeckte. Der Einwand, da\u00df diese geringen Werte der Beobachtung entgangen sein k\u00f6nnten, wird durch die Feststellung zum Teil gleicher Werte (Versuch Nr. 7) gegenstandslos. Die Anwesenheit linksdrehender Substanzen in jedem der untersuchten Harne (Stab 8 Tab. II), das Verhalten der Harne beim Kochen mit alkalischer Gu-L\u00f6sung bei negativem Ausfall der Pentosenreaktionen, ein stets nachgewiesener und h\u00e4ufig betr\u00e4chtlicher Indikangehalt weisen in erster Linie auf Glukurons\u00e4urepaarlinge hin. F\u00fcr ihre vermehrte Bildung und Ausscheidung bilden die mit den Psychosen so ungemein h\u00e4utig verbundenen Verdauungsst\u00f6rungen eine hinreichende Erkl\u00e4rung. Indessen zeigte sich, da\u00df keine der im Harn bisher gefundenen Glukurons\u00e4urever-bindungen vom Glukosidtypus *) die Voraussetzungen, Linksdrehung, Verg\u00e4rbarkeit durch Hefe und Resistenz gegen alkalische Cu-L\u00f6sung, gleichzeitig erf\u00fcllt. Daher k\u00f6nnen diese ebensowenig in Frage kommen, wie etwaige, im Harn bisher nur unter bestimmten, experimentellen Bedingungen aufgefundene Glukurons\u00e4uren vom Estertypus.2) Etwa in Freiheit gesetzte Glukurons\u00e4ure aber dreht rechts und w\u00fcrde, da sie, wie (du eigens angestellter Versuch, vgl. S. 88 Anmerkung, lehrte, durch fraktionierte Reduktion von Traubenzucker nicht zu trennen sein. Sie m\u00fc\u00dfte daher zu einer Vergr\u00f6\u00dferung des Reduktionswertes f\u00fchren.\nDie Untersuchungen von F. Ehrlich3) \u00fcber die Verg\u00e4rbarkeit von Aminos\u00e4uren, desgleichen von 0. Neubauer4) und Fromherz \u00fcber Ketons\u00e4uren, die Mitteilungen von Neu-\n*) Neuberg in Oppenheimers Handbuch der Biochemie.\n*) taff\u00e9, Diese Zeitschr., Bd.43, S. 374, Magnus-Levy, Biochem. Zeitsehr.. Bd. 6. S. 502, Neuberg. Bert. klin. Wochenschr. 1911 S. 798.\nLitleratur bei Neubauer und Fromherz.\n4) Diese Zeitschr., Bd. 70, S. 326.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut Sf>\n+ + +\nSC \u00ab* t:\nt- X","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"BerthoId Oppler.\nH\u00fc\nberg, Hildesheimer und Tir1) \u00fcber kohlenhydratfreie G\u00e4rungen legten weiter die Erw\u00e4gung nahe, ob nicht etwa optisch aktive Substanzen unbekannter Natur das Ergebnis der polarimetrischen Bestimmung vielleicht teilweise verdeckt haben k\u00f6nnten. Es wurde daher eine nur durch Filtration gereinigte Mischprobe aus s\u00e4mtlichen Sammelharnen Gesunder, Gruppe III der Tabelle II, die sp\u00e4ter noch ausf\u00fchrlich zu besprechen sind, polarisiert. Dieselbe ergab im 100 mm-Rohr eine Drehung von \u20140,06\u00b0. Sie wurde dann mit Hefe 18 Stunden bei 28'* gehalten, die Hefe durch sorgf\u00e4ltiges Filtrieren ohne jeden Zusatz entfernt. Der polarimetrische Wert wies keine \u00c4nderung auf. Einen weiteren Beweis bringt Versuch Nr. 13. W\u00fcrde eine nicht reduzierende, linksdrehende, verg\u00e4rbare Substanz die Rechtsdrehung verdecken, so m\u00fc\u00dfte in der zehnfach konzentrierten L\u00f6sung Links- oder Rechtsdrehung auf-treten. Ihr Ausbleiben beweist, da\u00df entweder optisch aktive K\u00f6rper von gleichem, aber entgegengesetztem spez. Drehungsverm\u00f6gen vorliegen oder aber, da\u00df \u00fcberhaupt keine optisch aktiven Substanzen mehr anwesend sind. Die erste Annahme ist zu unwahrscheinlich, um in Erw\u00e4gung gezogen werden zu k\u00f6nnen. Der Unterschied in den Ergebnissen beider Bestimmungsmethoden kann daher nur durch die Gegenwert \u00eeedu-zierender, von Hefe angreifbarer Substanz erkl\u00e4rt werden, welche optisch inaktiv oder so schwach aktiv ist, da\u00df sie mit Traubenzucker nicht identisch sein kann. Einen Beweis f\u00fcr die Richtigkeit dieser Schlu\u00dffolgerung erbringt Versuch Nr. 13 IV\u2014VI in einwandfreier Weise. Die Frage nach der Natur dieser Substanzen f\u00fchrt, von einzelnen F\u00e4llen abgesehen, \u00fcber Vermutungen nicht hinaus. Die Art der Harnreinigung macht es in hohem Ma\u00dfe wahrscheinlich, da\u00df f\u00fcr die Ausf\u00e4llung neben der Bildung unl\u00f6slicher, chemischer Verbindungen mit den F\u00e4llungsmitteln eine wesentliche Bedeutung die F\u00e4llung durch Adsorption besitzt. Es wird daher nicht sowohl einer einzelnen, reduzierenden Substanz als vielmehr dem Gemenge des der F\u00e4llung entgangenen Restes der gesamten, reduzieren-\n' Biocliem. Zeilschr.. Bd. 31. S. 170; Bd. 32. ?. 323.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"87\nDie Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. \u2022\nden Substanzen das verbleibende Reduktionsverm\u00f6gen zuzu-sehreiben sein (Versuch Nr. 13,1\u2014VI). Dali dabei au\u00dfer Harns\u00e4ure und Kreatinin noch weitere Substanzen beteiligt sind, machen eine Reihe von Beobachtungen wahrscheinlich. Wird n\u00e4mlich Harn mit Phosphorwolframs\u00e4ure ausgef\u00e4llt, so tritt in den verschiedenen Harnen mit wechselnder Schnelligkeit, h\u00e4ufig aber innerhalb weniger Sekunden, eine violette Verf\u00e4rbung der L\u00f6sung unter Abscheidung eines braunvioletten K\u00f6rpers ( Harns\u00e4ureverbindung V) ein, welcher beim Filtrieren in Tropfenform auf der Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung sich aus-hreitet. Eine derartige violette Verf\u00e4rbung wird stets beobachtet, wenn Phosphorwolframs\u00e4ure durch organische Sub-slanzen teilweise reduziert wird. Da F\u00e4llung im Dunkeln nichts daran \u00e4ndert, so kann nach fr\u00fcheren Feststellungen1) Traubenzucker als Reduktionsmittel nicht in Frage kommen. Mit Pb-Acelat und H*S gereinigte Harne nehmen, wenn sie S\u201414 Tage der Einwirkung von Licht und Luft ausgesetzt werden, unter Abscheidung eines kristallisierenden Niederschlages (vermutlich Harns\u00e4ure), nicht selten wieder deutliche Harnfarbe an. Ls liegt daher die Annahme nahe, da\u00df die Farbstoffe des Harnes oder ihre ungef\u00e4rbten Chromogene bei der Reduktion wesentlich beteiligt sind. Das Reduktionsverm\u00f6gen des Urochroms wurde k\u00fcrzlich wieder von Funk*) gezeigt. Nach Untersuchungen von Wei\u00df3) und Grimbert1) sind im Harne Chromogene vorhanden, welche durch Oxydation unter Mitwirkung des Lichtes in Urochroin bezw. Urobilin \u00fcbergehen. In keinem der untersuchten Harne wurde ferner Indican vermi\u00dft, welches einige Male in betr\u00e4chtlicher Menge nachzuweisen war.s) Wenn auch die Existenz der Indoxyl-\n*) 1. c.\n*> 1. *\n') Biochem. Zeitschr.. Bd. 30, S. 333.\n4)\tC. r. de l\u2019Acad. des sciences. Vol. 152, p. 727.\n5)\tIn Harnen, welche ungereinigt eine zweifelhafte oder violette Indicanreaktion gaben (Ausschlu\u00df von Jod!), fiel nach der Reinigung die Reaktion von Jaff\u00e9-Obcrmayer stets positiv aus und zeigte rein blaue F\u00e4rbung. Die Beobachtung d\u00fcrfte f\u00fcr die quantitative Indicanbestiinmung siel) vielleicht als n\u00fctzlich erweisen.","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"HH\nBcrthold Oppler.\nglukurons\u00e4ure, welche nach Daiber1) durch Hefe gespalten und vergoren wird, und noch weniger der Skatoxvlglukuron-s\u00e4ure als gesichert gelten kann, so geht doch aus den Untersuchungen von Hau mann die Tatsache hervor, da\u00df Indoxyl-sohwefels\u00e4ure nicht die einzige Substanz ist, aus welcher durch Oxydation eines farblosen Chromogens das Harnindigo gebildet wird. Die Gr\u00fcnde, welche f\u00fcr die Gegenwart von Glukurons\u00fcure sprechen, wurden zum Teil bereits erw\u00e4hnt. Hervorzuheben ist der in einzelnen Harnen deutlich positive Ausfall der Millonschen Reaktion, welche, selbstredend bei Abwesenheit von Eiwei\u00df, namentlich in indikanreichen Harnen nicht selten eine bemerkenswerte St\u00e4rke erreicht und bei den verschiedenartigsten Psychosen zur Beobachtung kommt. Die positive Millonsche Reaktion weist auf die Gegenwart von Phenolen hin und ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung, weil k\u00fcrzlich Neuberg5') eine optisch inaktive Salieyl-glukurons\u00e4ure im Harn gefunden hat, f\u00fcr deren Struktur er den Kstertypus annimmt. Diese Verbindung verh\u00e4lt sich beim Erw\u00e4rmen mit alkalischer Kupferl\u00f6sung wie die hier vorliegenden Harne. Da aber die gepaarten Glukurons\u00e4uren vom Kstertypus \u00e4u\u00dferst leicht spaltbar sind, so w\u00fcrde die Gegenwart derartiger Substanzen bei der Reduktion kleinste Mengen Traubenzucker Vort\u00e4uschen k\u00f6nnen, ohne da\u00df ihre Gegenwart, dem geringeren Drehungsverm\u00f6gen der Glukurons\u00e4ure entsprechend, bei der polarimetrischen Bestimmung sich zu erkennen geben m\u00fc\u00dfte.3)\nAls weitere Ursachen, welche in den mitgeteilten F\u00e4llen\n'i Schweiz. Wochenschr. f\u00fcr Pharmaz.. Bd. 38, S. 229 (1895).\nv) Beil. klin. Wochenschr. 1911, S. 798.\n') Eine Abgrenzung der Glukurons\u00e4ure von Traubenzucker durch fraktionierte Reduktion gelingt nicht. Die Urochlorals\u00e4ure ist bis zu einem gewissen Grade, aber nicht quantitativ abgrenzbar. Beide lie\u00dfen sich ebenso wie auch Glukosamin nach dem \u00dfertrandsehen Verfahren in sch\u00f6nster Weise bestimmen, wenn eine entsprechende Umrechnung der Tabellen vorgenommen w\u00fcrde. Die zu den Versuchen verwandte Uruchlorals\u00e4ure und Glukurons\u00e4ure wurden mir in liebensw\u00fcrdigster Weise von Herrn Geheimrat Tollens \u00fcberlassen, dem ich auch an dieser Stelle herzlichst Dank sage.","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. - HD\ndem Harne Reduktionskralt verleihen, kommen Medikamente in Frage (Versuche Nr. 6, 9).\nIn Versuch Nr. 0 handelt es sich um eine leichtoxydierbare Jod Verbindung, welche durch abgespaltenes Jod das \u00fcber dem gereinigten Harn stehende Toluol violett f\u00e4rbte und als solches identifiziert wurde. In dem Versuche Nr. 9 mu\u00dfte der saure Harn, dessen Reaktion nur durch\u2022 fortgesetzte Urotropingaben zu erreichen und zu erhalten war, bei der Reduktionsbestimmung kleinste Mengen von Formaldehyd bilden. Als einziger unter etwa 40 bisher untersuchten F\u00e4llen, bei dem die optische Bestimmung versagte, ist der Versuch Nr. 12 bemerkenswert. Unter der Einwirkung der Hefe ist eine deutliche Rechtsdrehung in einem urspr\u00fcnglich linksdrehenden Harne bei Erhaltung der sauren Reaktion eingetreten. Da\u00df diese rechtsdrehende Substanz jedoch nicht aus Traubenzucker hervorgegangen ist, beweist die Hilfsbest immung mit Glukosezusatz. Aus der Bestimmung nach Bertrand folgt, da\u00df als reduzierende Substanz Traubenzucker in der Hauptsache nicht in Frage kommen kann. Ob in diesem Falle eine linksdrehende Substanz vergoren, bezw. eine aktive oder inaktive aufgespalten (gepaarte Glukurons\u00e4ure?) oder schlie\u00dflich eine rechtsdrehende neu gebildet wurde, ist nicht zu entscheiden. Der Versuch ist von Bedeutung als ein objektiver Beweis daf\u00fcr, da\u00df im H\u00e4m durch Hefe angreifbare Stoffe (s. Anmerk. S. 90) Vorkommen, welche nicht mit Traubenzucker identisch sind, trotzdem sie alkalische K\u00fcpferl\u00f6sung reduzieren. F\u00fcr die vorliegende Frage w\u00e4re es von Wichtigkeit, wenn sich die Angabe Hildebrandts>) best\u00e4tigte, da\u00df glukuronsaures Alkali durch Hefe verg\u00e4rbar sei. Indessen konnte in 2 Versuchen weder f\u00fcr Glukurons\u00e4ure2) noch ihr Kaliumsalz bei Gegenwart von Glukose in Harn mit nat\u00fcrlicher, saurer Reaktion eine Verg\u00e4rbarkeit durch Hefe <48 St. bei 28\u00b0 C.) lestgestellt werden, obwohl durch v\u00f6lliges Verschwinden des Zuckers die G\u00e4rt\u00fcchtigkeit der Hefe Und die G\u00e4rf\u00e4higkeit der L\u00f6sung nachweisbar war.; Ist demnach auch\n') Beitr\u00e4ge z. ehern. Physiol, ti. Pathol. (Iii06) Bd. 7. S. 138.\n*i Anmerkung S. SS.","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022IG\t\u00dferthold Oppler,\n1\nbisher im Harn des Gesunden ein bestimmter, chemischer K\u00f6rper nicht aufgefunden, welcher alkalische Kupferl\u00f6sung reduzierte, von Hefe zerst\u00f6rt wird, dabei aber in der Konzentration des vorliegenden Versuchs optisch inaktiv ist, so kann diese Tatsache dennoch nicht f\u00fcr eine h\u00f6here Bewertung der Heduktionsmelhode gegen\u00fcber der polarimetrischen ins Gewicht fallen, wenn man die Tatsache anerkennt, da\u00df diese reduzierenden Substanzen sicher zu einem erheblichen Teile den Best des der Ausf\u00fcllung entgangenen Gemenges und nicht eine einzelne, reine Substanz darstellen (Versuch Nr. 13). Da n\u00e4mlich zu den G\u00e4rversuchen eine zwar stets frische Pre\u00dfhefe aus einer B\u00e4ckerei bezogen, Ma\u00dfnahmen f\u00fcr einen aseptischen Verlauf hingegen nicht getroffen wurden, so ist eine Mitwirkung von Bakterien kaum auszuschlie\u00dfen und mithin der Anteil nicht zu bemessen, welcher auf Rechnung von Hefe- und Bakterienwirkung entf\u00e4llt. Ein Umschlag in alkalische Reaktion wurde zwar niemals beobachtet. Die meistens stark saure Reaktion der stets sauren Harne, die kurze Dauer der G\u00e4rung, durchschnittlich 15 Stunden bei 28\u00b0 C., bilden daf\u00fcr einen zureichenden Grund. So lange aber vor allen Dingen die Natur der \u00fcbrigen Substanzen vom Charakter der Kohlenhydrate nicht feststeht, welche regelm\u00e4\u00dfig im Harne vorhanden sind, kann die Tatsache, da\u00df der Harn reduzierende und durch Hefe zerst\u00f6rbare Bestandteile1) enth\u00e4lt, weder als ein Beweis f\u00fcr die Identit\u00e4t dieser Substanzen mit Traubenzucker noch auch als ein Beweis f\u00fcr die gr\u00f6\u00dfere Zuverl\u00e4ssigkeit der Reduktionsmethode im Vergleich zur polarimetrischen Bestimmung anerkannt werden. Beobachtung und Versuch f\u00fchren mithin ebenfalls zu dem auf Grund theoretischer, experimentell begr\u00fcndeter Erw\u00e4gungen bereits gezogenen Schlu\u00df, da\u00df die quantitative Bestimmung des Traubenzuckers im Harn durch fraktionierte Reduktion zu hohe Werte ergibt und deshalb als die ungenauere gegen\u00fcber der Bestimmung durch Polarisation anzusehen ist. Wenn nun\n*) Der Ausdruck \u201everg\u00e4rbare4, wird in diesem Zusammenh\u00e4nge absichtlich vermieden, da es sich ja vielleicht auch um anorganische Substanzen handeln k\u00f6nnte.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 01\ntrotzdem in den Versuchen der .Gruppe I (Tab. II) mit deutlichem Traubenzuckergehalt die Differenz des nach beiden Verfahren ermittelten Wertes in engen Grenzen nahezu die gleiche Gr\u00f6\u00dfe aufweist wie in den Versuchen der Gruppe II, die absolute Gr\u00f6\u00dfe dieser Differenz aber dem Werte von o,04\u00b0/o nahe kommt, welchen Lavesson1) als Konzentration des Traubenzuckers im normalen Harn neuerdings annimmt, so mu\u00df diese Tatsache die Zweifel erheblich verst\u00e4rken, zu welchen der polarimetrische Befund in Gruppe II den ersten Anla\u00df gegeben hatte. Es erw\u00e4chst daraus die weitere Aufgabe, die Tatsachen einmal kritisch zu pr\u00fcfen, welche den Beweis f\u00fcr die Existenz einer physiologischen Glykosurie bilden. Als solche sind anerkannt die Darstellung des\nl'henyIglukosazons und der Glukosebenzoylverbin-dungen aus Harn von Gesunden.\nDa Fruktose ein mit Phenylglukosazon identisches, Glu-kurons\u00e4ure unter anderen ein auch hinsichtlich des Schmelzpunktes zum Verwechseln \u00e4hnliches, von V. Mayer-) dargestelltes Osazon bildet, Maltosazon nur um 1\u00ab h\u00f6her schmilzt, jeder normale Harn aber die Ebene des polarisierten Lichtes nach links dreht, Glukurons\u00e4ure und weitere kohlenhydratartige Substanzen3) unbekannter Natur enth\u00e4lt, so mu\u00df es f\u00fcr die Bewertung der Osazone von wesentlicher Bedeutung sein, in welcher Weise sie erhalten und bestimmt wurden. Es scheiden daher von vornherein alle diejenigen aus, welche aus nicht vorbehandeltem Gesamtharn oder aus dem ammoniakalischen Bleisalzniederschlag dargestellt wurden, tibensowenig Beweiskraft kommt solchen Osazonen zu, welche aus Krystallform, Schmelzpunkt und Verhalten zu L\u00f6sungsmitteln identifiziert wurden, da es sich stets um Gemenge handelt, welche L\u00f6sungsmitteln gegen\u00fcber sich ganz anders als reine K\u00f6rper verhalten k\u00f6nnen.\nZur Unterscheidung von Maltosazon w\u00e4re die.Elementar-\n*) Biochem. Zeitschr., Bd. 4, S. 40.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 29, S. 59.\n*) Hammarsten. Lehrbuch d. phys. Chemie.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"\u2018\u26662\nBerthold Oppler.\nanalyse erforderlich. Entscheidend w\u00e4re neben allem \u00dcbrigen das optische Verhalten in alkalischer Pyridinl\u00f6sung nach Neu-bcrg.Diesen Anforderungen entspricht jedoch keines der aus normalem Harn dargestellten und in der Literatur angef\u00fchrten Osazone, ,und daher kann der darauf begr\u00fcndete He weis als erbracht auch nicht anerkannt werden.\nNachdem Wedenski*) mit Hilfe des Bau mann sehenl * 3] Verfahrens die Benzoylester von Kohlenhydraten aus normalem Harn dagestellt hatte, versuchte Bai sch4) die Einw\u00e4nde zu entkr\u00e4ften, welche von Salkowski5) gegen die Deutung der Befunde Wedenskis erhoben wurden. Die Untersuchungen von Baiseh haben in der Folgezeit eine Widerlegung nicht gefunden und sind als Beweis f\u00fcr die Existenz der physiologischen Glykosurie in die Lehrb\u00fccher \u00fcbergegangen. Baischs Arbeiten f\u00fchrten zu dem Ergebnis, da\u00df die aus normalem Harn gewonnenen Benzoyl Verbindungen bei der Verseifung mit Na-\u00c4thylat u. a. eine rechtsdrehende L\u00f6sung liefern, welche mit Hefe unter Bildung der entsprechenden COa-Menge verg\u00e4rt, alkalische Cu-L\u00f6sung reduziert und ein Osazon bildet, dessen Schmelzpunkt und N-Gehalt dem Phenylglukosazon entspricht. Znr Gewinnung (les Osazons f\u00e4llte Bai sch den Harn mit NaOH, lie\u00df \u00fcber Nacht absitzen und benzovlierte das Filtrat. Das Estergemenge gab nach der Verseifung eine ziemlich stark braun gef\u00e4rbte\u00bb L\u00f6sung. Diese wurde mit neutralem, dann basischem Bleiacetat gereinigt und nach Entfernung des \u00abnicht unbetr\u00e4chtlichen Niederschlags\u00bb mit H2S entbleit. Die L\u00f6sung entsprach polarimetrisch einer l\u00b0/oigen Glukosel\u00f6sung und lieferte 0,7\u00f6 g Osazon : ein Parallelversuch mit 1 \" .\u00bbiger Glukosel\u00f6sung dagegen 1,50 g Osazon. Aus der Gesamtmenge der Bonzoylester berechnete Baisch denjenigen Anteil derselben, welcher dem normalen Traubenzuckergehalt des Harnes entspricht, konnte diesen aber nicht so gering\nl< Bei- d. Deutsch, ehern. Gesellsch., Bd. 32, S. 3384 (1899).\n*> Diese Zeitschr., Bd. 13. S. 122.\nBer. d. Deutsch, chem. Gesellsch., Bd. 19. S. 3220.\n4) Diese Zeits. hr.. Bd. 18. S. 193: Bd. 19, S. 339. i\nf' Diese Zeitschr.. Bd. 17.","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut.' DH\nlinden wie Seegen, welcher ihn auf h\u00f6chstens O,00\u00df\u00b0/\u00ab> berechnet. Da die Bezoylierung nicht ann\u00e4hernd quantitativ verl\u00e4uft, stellen die Werte von BaiscK Minimalzahlen dar, welche hinter der Wirklichkeit zweifellos Zur\u00fcckbleiben. Wichtig ist, da\u00df das Estergemenge nur zu einem Teil aus der Glukoseverbindung bestand, der Best hingegen die, Benzoyl-verbindung von 2 weiteren Kohlenhydraten enthielt.\nWurde anstatt mit NaOH die Reinigung des Haines mit Pb-Acetat und H.,S bewirkt, so erhielt Bai sch nach F\u00e4llung mit Pb-Acetat im Filtrat 65\u00b0/o,\n,\u00bb\t*\t\u00bb v + NH3 im Filtrat etwas weniger\nals \u00f65\u00b0/o derjenigen Benzoylestermenge, welche nach Reinigung des Harnes mit NaOH zu erzielen war. Es erhellt aus diesen Zahlen, da\u00df die Behandlung des Harnes mit Pb-Acetat, die, wie nachgewiesen wurde, die linksdrehenden, f\u00e4rbenden und reduzierenden Bestandteile, aber nur unvollkommen entfernt, zugleich auch die Ausbeute an Benzoylestern erheblich vermindert. Fl\u00fcckiger,1) welcher das Reduktionsverm\u00f6gen des Harnes nach Bleibehandlung quantitativ verfolgte, * kommt zu folgendem Ergebnis. An reduzierender Substanz wurden bei Ausf\u00fcllung des Harnes erhalten\n1.\tmit Bleizucker\tim Niederschlag 15\u00b0/u, im Filtrat (a) 60\"..\n2.\taus a mit Bleiessig\t\u00bb\t>\t20\u00b0/\u00ab, \u00bb\t;b' HV\\\u00ab\n\u00df. \u00bb bj \u00bb\t*\t+ NH, \u00bb\t\u00bb\tIO0/0* *\t* Spuren\nTotal im Niederschlag\tverschwunden \u2019>5\u00b0 \u00bb\nEs geht demnach, wie zu erwarten war, ein erheblicher leil der reduzierenden Substanzen in die Bleiniederschl\u00e4ge \u00fcber. Aus der mit Bleiessig gewonnenen F\u00e4llung konnte Baisch2) nach der Zerlegung mit HsS wiederum eine geringe Estermenge gewinnen. Unterwarf er ferner 3) die in gewohnter Weise nach Verseifung der Ester gewonnene, Traubenzucker enthaltende L\u00f6sung der Hefeg\u00e4rung und reinigte erst nach beendigter G\u00e4rung mit neutralem und basischem Pb-Acetat,\n*) Diese Zeitschr., Bd. 9, S. 340. \u2022) 1. c. Bd. 18, S. 199.\n3) I. c. Bd. 19, S. m.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"Berthold. Oppler.\nUi\nso zeigte in einem Falle1) die L\u00f6sung eine schwache Rechtsdrehung und lieferte ein Osazon vom Schmelzpunkt 175\u2014180\u00b0. Sie gab Furfurolreaktion und mit Benzoylchlorid -j- NaOH eine in ILO unl\u00f6sliche Verbindung. Es steht somit au\u00dfer allem Zweifel, da\u00df ein Teil derjenigen Substanzen, welche die Benzovlester lieferten, manche Eigenschaften von Kohlenhydraten besitzen und als solche auch von Salkowski bereits anerkannt worden sind. Sie unterscheiden sich aber von Traubenzucker, wie die Verminderung der Ausbeute auf 65 \u00b0lo bei Behandlung mit neutralem Pb-Acetat zeigt, durch ihre F\u00e4llbarkeit gegen\u00fcber diesem F\u00e4llungsmittel. Da\u00df diese Substanzen bei dem von mir angewandten Reinigungsverfahren zu einem \u00e4u\u00dferst geringen Betrage in dem Filtrat sich finden und daher bei der fraktionierten Reduktion erkannt werden m\u00fcssen, wurde eingehend er\u00f6rtert.. Auf Schwierigkeiten st\u00f6\u00dft man erst, wenn man mit Baiseh Traubenzucker als eine Quelle der Ester annehmen will. Die Tatsache n\u00e4mlich, da\u00df ihre Gewinnung aus alkalischer L\u00f6sung erfolgte und trotz stundenlanger Alkaliwirkung gerade aus derartigen L\u00f6sungen die besten Ausbeuten erzielt wurden, ist mit den Ergebnissen der neueren Forschung2) \u00fcber die Einwirkung von Alkalien auf die Zuckerarten nicht in Einklang zu bringen. Es w\u00e4re v\u00f6llig unverst\u00e4ndlich, wie gerade unter diesen Bedingungen die verschwindend kleinen Mengen von Traubenzucker der Alkaliwirkung h\u00e4tten stand-balten sollen. Da anderseits aber Baisch Glukosazon aus den Estern zweifellos erhielt und bei der Sorgfalt der Untersuchung ein Zweifel nicht erlaubt ist, so bleibt nur die Annahme \u00fcbrig, da\u00df die Glukose von Baisch nicht prim\u00e4r im Harne vorhanden war, sondern aus einer anderen Substanz sekund\u00e4r hervorgegangen ist. F\u00fcr diese Annahme sind in der Tat eine Reibe von Vorbedingungen insofern gegeben, als die Gegenwart von anderen, ihrer Natur nach nicht sicher bekannten\n') l. c. Bd. in, s. 3\u00ab4.\n*) Lobry de Bruyn und v. Ekenstein, Rec. d. travaux chim. des Pays-Bas, Bd. 15, S. 92. Jolies, Bioch.. Zeitschr. Bd. 32, S. 97; Bd. 33, S. 252; P. Mayer, ebenda. Bd. 32, S. t; Nef, Liebigs Annalen, \u2022 357. 294; 37\u00ab. 1-119.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. -. Df)\nKohlenhydraten von Baisch ja festgestellt wurde, \u00fcbereinstimmend fanden weiter alle Autoren,1 *) welche sich mit den Benzoylverbindungen des Harnes befaiiten, dall die erhaltenen Ester regelm\u00e4\u00dfig einen nicht unbetr\u00e4chtlichen N-Gehalt aufwiesen, f\u00fcr welchen eine befriedigende Erkl\u00e4rung nicht gefunden worden konnte. Dieser und ein gleichzeitiger auch von Baisch best\u00e4tigter Gehalt an S bestimmten Salkowski zu der Annahme, da\u00df es sich um Eiwei\u00dfverbindungen handele. Qb der neuerdings gefundene geringe Gehalt des Harnes an Aminos\u00e4uren-) ausreicht, um den N-Betrag zu decken, erscheint zweifelhaft. Salkowski3 4) hat dann sp\u00e4ter im Harn einen nicht dialysierbaren Stoff entdeckt, welcher bei der weiteren Verarbeitung schlie\u00dflich eine Substanz lieferte, welche Metalloxyde in alkalischer L\u00f6sung reduzierte, N enthielt, durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbar war und auf Grund dieser und einer Reihe weiterer Eigenschaften als ein, wenn auch in reinem Zustande bisher nicht isolierter, Aminozucker, von ihm angesprochen wird. Es ist nun von dem gr\u00f6\u00dften Interesse, da\u00df Glukosamin, welches von Friedr. M\u00fcller*) im Mucin der Respirationsorgane als Baustein k\u00f6rpereigener .-Sekrete des Menschen nachgewiesen wurde, einerseits Benzoylverbindungen liefert, welche von Baumann5 *) dargestellt sind, anderseits ein Osazon \u00ab) bildet, welches mit dem aus Glukose und Fruktose gewonnenen identisch ist. Da ferner der freie Aminozucker, dessen HCl-Verbindung nicht verg\u00e4rbar ist, aus seinen Salzen mit Na-Methylat7) in Freiheit gesetzt wird und Baisch mit Na-\u00c4thylat die Benzoylverbindungen verseifte, *o liegt die Annahme nahe, da\u00df die von Baisch gewonnene Glukose ein Laboratoriumsprodukt ist und sekund\u00e4r aus einem Glukosamin enthaltenden, h\u00f6heren Komplex gebildet wurde.\nV fc f\u00ef\n*) Ham markten, Lehrbuch der phys. (\u2019.hernie.\n*) Berl. klin. Wochenschr., 1905.\n4) Sitzungsbericht der Gesellsch. der Naturw. Marburg 1896. 1898. Zeitschr. f. Biolog., Bd. 42.\nVBerichte d. ehern. Gesellsch., Bd. 19. S. 3220.\n,!) Tiemann, Berichte ehern. Gesellsch.. Bd. 19, S. 49 und 155.\n:) Hoppe-Seyler-Thierfelder, Handbuch.\n*\u2022 \u00ab","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"B e r l h o I (1 0 p p I e r,\n%\nDie M\u00f6glichkeit, da\u00df der nicht aufgekl\u00e4rte N-Gehalt in Beziehung zum Glukosamin zu setzen sei, wurde von Baisch1) fl\u00fcchtig in Erw\u00e4gung gezogen, diese Annahme aber sp\u00e4ter 2) fallen gelassen. M\u00f6rner3) wies im Harn Chondr\u00f6itinschwefel-s\u00e4ure nach;. Orgler und Neuberg4) erkl\u00e4ren indessen das in diesem K\u00f6rper steckende Kohlenhydrat f\u00fcr nicht identisch mit Glukosamin. Thudichum \u2019) leitet die Benzoylverbindungen vom IJroehrom ab, welches S enth\u00e4lt, nach Udr\u00e4nszkyf) Furfural liefert und alkalische Kupferl\u00f6sung reduziert. Das tierische Gummi von Landwehr, welches nach Friedr. M\u00fcller7) und Weydemann8) als ein Polysaccharid des Glukosamins anzusehen ist, wollen Wedenski und Baisch aus den Benzoylverbindungen isoliert haben. Ist demnach auch auf Grund des vorliegenden Tatsachenmaterials eine sichere Entscheidung bisher noch nicht zu treffen, so geht doch das eine deutlich daraus hervor, da\u00df die von Baisch aus dem Benzoylester gewonnene Glukose als ein zwingender Beweis f\u00fcr den Gehalt des normalen Harnes an prim\u00e4rer, freier Glukose* nicht angesehen werden kann. Da aber der Diabetikerharn den Zucker als solchen in freiem Zustande enth\u00e4lt, so mu\u00df, wenn im Gegensatz dazu der Begriff der physiologischen Glykosurie \u00fcberhaupt einen Sinn haben soll, auch f\u00fcr die physiologische Glykosurie diese Forderung erf\u00fcllt sein.\nUnter diesen Verh\u00e4ltnissen stellte sich die Untersuchung normaler Harne mit Hilfe des neuen Verfahrens als eine Notwendigkeit heraus. Zur Untersuchung dienten die 24 st\u00e4ndigen, im Verlauf von etwa 3\u20144 Wochen gesammelten Harne von \u00fc gesunden M\u00e4nnern jugendlichen Alters, \u00c4rzten, Praktikanten und W\u00e4rtern der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt, die unter\n') I. c. IM. 19.\n*i Diese Zeitschrift, \u00fcd. 20.\n') Skand. Arch. Physiol., Bd. 6, S. 882.\n*) Diese Zeitschrift, ltd. 87, S. 107.\n') f\u2019.hem. News, Bd. 08, S. 27f>.\nDiese Zeitschrift, Bd. 12, S. 879.\n:i I. c.\ns) Dissert. Marburg.","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"97\n\u25ba Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut.\n\u00e4hnlichen Bedingungen in bezug auf Ern\u00e4hrung und Lebensweise standen. Verworfen wurden nur einzelne Harnportionen, welche nach Genu\u00df gr\u00f6\u00dferer Mengen Bier zu einer T\u00e4uschung durch aliment\u00e4re Glvkosurie h\u00e4tten Anla\u00df geben k\u00f6nnen. Im \u00fcbrigen war die gemischte Kost auch hinsichtlich des Genusses von S\u00fc\u00dfigkeiten keinerlei Einschr\u00e4nkung unterworfen. \u00dcber das Ergebnis dieser Versuche, welche vorausgreifend wiederholt ber\u00fchrt werden mu\u00dften, gibt die Gruppe 111 Tab. II in klarer Weise Auskunft. In keinem einzigen Fall lie\u00df die polarimetrische Bestimmung die Anwesenheit auch nur von Spuren Traubenzuckers erkennen, selbst dann nicht, als in\neinem Falle (Versuch Nr. 13) der Harn auf \u00bb/io des urspr\u00fcnglichen Volumens eingeengt wurde. Vergl. S. 86. Oie Reduktionswerte weisen qualitativ eine deutliche,, quantitativ eine unsichere Abnahme gegen\u00fcber den Versuchen der Gruppen 1 und II auf. Die Reduktionsbestimmung des auf Vio seines Volumens eingeengten Harnes l\u00e4\u00dft aus dem Mi\u00dfverh\u00e4ltnis zwischen den Ergebnissen von Alkohol- und Wasserversuch sofort erkennen, da\u00df ein auf Traubenzucker etwa entfallender Betrag nur einen Bruchteil der Gesamtreduktion, im h\u00f6chsten Kalle unter 0,0065 \u00b0/o Glukose ausmachen kann. Dieser Wert aber w\u00e4re, da die st\u00f6rende Anwesenheit linksdrehender .Substanzen ausgeschlossen werden konnte, auf optischem Wege mit Leichtigkeit festzustellen. Aus der polarimetrischen Bestimmung geht aber hervor, da\u00df keine Spur Glukose gefunden wurde und da\u00df demnach unter Ber\u00fccksichtigung eines Ablesungsfehlers von + 0,010 der \u00fcberhaupt m\u00f6gliche Glukosewert unter 0,001 \u00b0/o, f\u00fcr die Versuche 15\u201418 unter 0,01 \u00b0/o liegen mu\u00df.\nDieser negative Befund unter physiologischen Bedingungen verleiht den F\u00e4llen der I. Gruppe mit deutlich nachweisbarer Glykosurie nach 2 Richtungen ein erh\u00f6htes Interesse, n\u00e4mlich hinsichtlich der Frage, welche Bedeutung der Ausscheidung kleinster Traubenzuckermengen in klinischer Beziehung beizulegen ist und welche Rolle der Psychose als solcher hinsichtlich der Glykosurie zukommt. Nimmt man mit Naunyn einen Zuckergehalt von etwa 0,2 w/o als obere Grenze der klinisch\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXV.\t7","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"08\nBerthold Oppler,\nbelanglosen Glykosurie an, so w\u00fcrde von s\u00e4mtlichen F\u00e4llen nur in dem Versuch Nr. 3 eine zweifellos pathologische Erscheinung vorliegen. Es verdient hier besonders hervorgehoben zu werden, da\u00df dieser sowie s\u00e4mtliche anderen F\u00e4lle bei der \u00fcblichen klinischen Pr\u00fcfung keinen Verdacht auf Glykosurie erregen konnten (Tab. II Stab 4\u20148) und dem Nachweis auch tats\u00e4chlich entgingen. F\u00fcr den Kliniker bemerkenswert sind eine Reihe von Daten, welche am Kopf der Versuchsprotokolle mitgeteilt sind. Aus diesen Angaben geht hervor, da\u00df in jedem einzelnen dieser Versuche Verh\u00e4ltnisse obwalten, welche schwere Stoffwechselst\u00f6rungen im Gefolge haben k\u00f6nnen und daher als physiologische jedenfalls nicht zu betrachten sind. Rei der Vielheit der Erscheinungen entzieht sich der Einflu\u00df der Psychose jeglicher Beurteilung.\nEs ist somit Traubenzucker in Konzentrationen, welche die innere Medizin als bedeutungslos zu vernachl\u00e4ssigen bisher gewohnt ist, einerseits nur unter anormalen Verh\u00e4ltnissen gefunden worden; im Harne Gesunder wurden nur Spuren reduzierender, von Hefe angreifbarer Substanzen nachgewiesen, welche mit gro\u00dfer Wahrscheinlichkeit den unvermeidbaren Fehlern des Reinigungsverfahrens und der Reduktionsmethode zuzuschreiben sind. Traubenzucker wurde in keinem Harne der Gesunden gefunden, gleichzeitig aber in einem Falle bewiesen, da\u00df die \u00fcberhaupt m\u00f6gliche Traubenzuckerkonzentration unter 0,001\"'\u00ab liegen mu\u00df. Da anderseits die bisher f\u00fcr die Existenz \u00ab1er physiologischen Glykosurie beigebrachten Beweise eine Konzentration an Traubenzucker ergeben, welche auf dem neuen, direkten Wege nachweisbar w\u00e4re, zugleich aber diese Beweismittel als an sich nicht beweiskr\u00e4ftig erkannt und ihre Fehlerrichtung wahrscheinlich gemacht werden konnte, so folgt, da\u00df der normale Harn reduzierende und durch Hefe angreifbare Stoffe enth\u00e4lt, deren Identit\u00e4t mit Traubenzucker indessen nicht bewiesen und auch in hohem Ma\u00dfe unwahrscheinlich ist.\nDie Frage, von welcher die Untersuchung ihren Ausgang nahm, ob ein positiver Ausfall der Worm-M\u00fcllerschen Probe die Gegenwart von Traubenzucker beweist \u2014 hin-","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 9i)\nsichtlich der gleichzeitigen G\u00e4rungsprobe vgl. Einleitung \u2014, ist dementsprechend (Tab. 11, Gruppe 11) in \u00dcbereinstimmung mit einer Reihe anderer Forscher >) zu verneinen. Wo hingegen sie negativ nach Pfl\u00fcger-Sch\u00f6ndorff (Ablesung bis nach 60 Stunden) war, wurde Glukose nicht gefunden. Sie zeigt die Gegenwart reduzierender Substanzen noch an, wo Fehling und Trommer versagen, erreicht aber^darin nicht die Trommersche Probe mit auf 3\u2014\\ Minuten verl\u00e4ngerter Kochdauer, welche in keinem der bisher untersuchten Harne von Gesunden und Kranken die Gegenwart reduzierender Substanzen v\u00f6llig vermissen lie\u00df. Es erhellt daraus von neuem die Unsicherheit des qualitativen Zuckernachweises mit Hilfe von Reduktionsverfahren jeglicher Art und die Aussichtslosigkeit des Bestrebens, mit Hilfe eines einfachen Verfahrens der Reduktion eine wirklich genaue quantitative Bestimmung durchf\u00fchren zu wollen. Die Frage nach dem Zusammenh\u00e4nge von Glykosurie und Psychose wird zurzeit in gleicher Weise noch weiter bearbeitet. Die klinischen Befunde in den wenigen mitgeteilten F\u00e4llen f\u00fchren f\u00fcr diese wenigstens zu einem Ergebnis, \u00e4hnlich den Folgerungen Tintemanns,-) da\u00df das Herausgreifen irgend eines einzelnen, die Glykosurie 1 jestimmenden Faktors als nicht hinreichend begr\u00fcndet erscheint.\n\u00dcber diese Frage der speziellen Psychiatrie hinaus kommt den mitgeteilten Tatsachen eine allgemeinere Bedeutung zu. Der Nachweis, da\u00df die Existenz der physiologischen Glykosurie ebenso unsicher wie unwahrscheinlich ist, verleiht dem Auftreten kleinster Traubenzuckermengen im Harn praktische und wissenschaftliche Bedeutung und mu\u00df zu erneuter, klinischer Bearbeitung der Lehre von der Glykosurie Anla\u00df geben. Beide Fragen sind untrennbar mit einander verbunden. Die Mittel und Wege, welche ihre erfolgreiche Bearbeitung in Aussicht stellen, ergeben sich aus der vorliegenden Mitteilung. Da das geschilderte Verfahren der quantitativen Traubenzuckerbestim-mung dem jeweiligen Zweck der Untersuchung und den Bedingungen des Einzelfalles entsprechend h\u00e4ufig eine sinngem\u00e4\u00dfe\n*) Lavosson. Biochem. Zeitschrift, Bd. 4. S. 40.\n*) 1. e.\n\u2022 ?\u00bb","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"Bcrthold Oppler,\n100\nVereinfachung zul\u00e4\u00dft, zugleich aber auch auf zuekerreiche Harne sich mit Erfolg anwenden lie\u00df, so darf es im ganzen als allgemein anwendbar bezeichnet werden, auch wenn es in einer Minderzahl von F\u00e4llen versagen, dann aber zu neuen Erkenntnissen f\u00fchren wird.\n111.\nAls eine der Haupt Ursachen, welche die quantitative Bestimmung des Traubenzuckers im Blute so schwierig gestalten, wurde in der fr\u00fcheren Mitteilung1) der Gehalt des Blutes an linksdrehenden Substanzen erkannt, zugleich aber gezeigt, da\u00df durch gleichm\u00e4\u00dfige Behandlung mit Phosphorwolframs\u00e4ure und Pb-Acctat sich L\u00f6sungen von gleichem Drehungsverm\u00f6gen erzielen lassen. Um Ver\u00e4nderungen durch starke S\u00e4ure m\u00f6glichst zu vermeiden, gelangte nur die Menge Phosphorwolframs\u00e4ure zur Anwendung, welche zur Beseitigung der Eiwei\u00dfk\u00f6rper unbedingt erforderlich war.\nNachdem sich nun bei der Harnuntersuchung herausgestellt hat, da\u00df die Beseitigung der linksdrehenden Substanzen bei vollst\u00e4ndiger Ausf\u00e4llung mit Phosphorwolframs\u00e4ure und Pb-Acetat meistens in befriedigender Weise gelingt, lie\u00df eine Anwendung dieser Erfahrungen auf das Blut hoffen, da\u00df auf diese Weise eine Verbesserung des Verfahrens erreichbar sein w\u00fcrde. Die Bestimmungen, verbunden mit der \u00abfraktionierten Reduktion\u00bb, wurden in Versuch Nr. 19 als Parallelversuche, in Versuch Nr. *20, verbunden mit dem G\u00e4rungsversuch und seiner Hilfsbestimmung, nach einander an der gleichen L\u00f6sung mit beiden Phosphorwolframs\u00e4uremethoden angestellt. Ben\u00fctzt wurde Pferdeblut, weil dessen stark gef\u00e4rbtes Serum an die Leistungsf\u00e4higkeit eines Entf\u00e4rbungsverfahrens besondere Anspr\u00fcche stellt. Die genaue Versuchsanordnung ist in den Versuchsprotokollen S. 128\u2014132 ausf\u00fchrlich geschildert.\nAus diesen Versuchen geht hervor, da\u00df die linksdrehenden Substanzen des Blutes (Serum)2) gegen\u00fcber Pb-Acetat und Phosphorwolframs\u00e4ure das gleiche Verhalten zeigen, wie ent-\nM Diese Zeitschrift, Bd. 6t, S. 393; Bd. 70, S. 198.\n*i I. c.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. lOl\nsprechende Substanzen des Harnes. Mit der schrittweisen Abnahme der Linksdrehung geht die Entfernung des gelben Farbstoffs Hand in Hand, und gleichzeitig verschwinden mit ihnen die Stolfe, welche Cu20 in L\u00f6sung halten. Versuch Nr. 20 zeigt weiter, da\u00df wie beim Harn selbst eine weitgehende \u00dcbereinstimmung zwischen Reduktionswerten und ihren Kontroll-bestimmungen erst dann f\u00fcr die Identifizierung einer reduzierenden Substanz als Traubenzucker verwertbar wird, wenn gleichzeitig alle diejenigen Bedingungen in bezug auf Abscheidungszeit, Farbe des Cu20, Abwesenheit weiterer reduzierender Substanzen erf\u00fcllt sind, welche im vorhergehenden ausf\u00fchrlich behandelt wurden. Versuch 20 C 1\u20145, und D I, 0\u20148 ergibt weiter mit Sicherheit, da\u00df au\u00dfer Traubenzucker im Blute geringe Mengen reduzierender Substanzen Vorkommen, welche sich durch fraktionierte Reduktion nachweisen lassen und durch geringeres Reduktionsverm\u00f6gen, also erst bei l\u00e4ngerem Kochen, bzw. als Oxydul von fehlerhafter Beschaffenheit, von Traubenzucker zu unterscheiden sind; diese Tatsachen geben aber aus denselben Gr\u00fcnden, die bei der Harnzuckerbestimmung ausf\u00fchrlich er\u00f6rtert wurden, jeder Art von Reduktionsbestimmung eine gewisse Unsicherheit, welche in zu hohen Werten ihren Ausdruck finden mu\u00df und nachweislich auch findet, Versuch 20, G D 1, D 11 polarimetrisch einerseits, Reduktion anderseits. Diese unbekannten, reduzierenden Substanzen k\u00f6nnen nach Versuch G D 1II polarimetrisch in der^Konzen-I ration des vorliegenden Versuches einen erkennbaren Grad von optischer Aktivit\u00e4t nicht besitzen und deshalb die polarimetrische Bestimmung des Traubenzuckers nicht beeintr\u00e4chtigen. Der Versuch Nr. 20 D II scheint zu beweisen, da\u00df diese Substanzen bei der G\u00e4rung verschwinden; doch bedarf dieser Punkt noch weiterer, experimenteller Pr\u00fcfung. Die Analogie mit den entsprechenden Substanzen des Harnes ist demnach eine weitgehende. Da anderseits au\u00dfer Traubenzucker rechtsdrehende Substanzen, welche gleichzeitig verg\u00e4rbar >ind und alkalische Kupferl\u00f6sung reduzieren, bisher im Blute nicht bekannt sind, die linksdrehenden Substanzen aber durch das geschilderte Verfahren sich beseitigen oder gleichm\u00e4\u00dfig","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nB e r t h o 1 d Oppler,\nvermindern lassen, so muH nun mehr die polarimetrische Bestimmung als die ma\u00dfgebende f\u00fcr die Bestimmung des Traubenzuckers im Blute k\u00fcnftig bewertet werden. Entgegen den Angaben von Lyttkens und Sandgren1) stellt sie das rationellere Verfahren dar, weil sie als einzige Methode das unterscheidende Charakteristikum des Traubenzuckers, sein spezifisches Drehungsverm\u00f6gen, zur Grundlage der Bestimmung nimmt. Ihre Anwendbarkeit ist an das beschriebene Verfahren der Reinigung bisher gebunden. Dieses kann weder durch die \u00abEisenmethode\u00bb von Michaelis-Rona noch durch ihre von mir eingef\u00fchrte Modifikation2) ersetzt werden, welche an Stelle des urspr\u00fcnglichen Verfahrens als zweckm\u00e4\u00dfiger nunmehr auch von Rona3) bevorzugt wird. Der Grund daf\u00fcr liegt vor allem, wie fr\u00fcher nachgewiesen wurde, in dem unberechenbaren F\u00e4llungsverm\u00f6gen des Eisenhydroxyds gegen\u00fcber den linksdrehenden Substanzen. Die Hoffnung, letztere mit Phosphorwolframs\u00e4ure quantitativ bestimmen zu k\u00f6nnen, hat sich jedoch als hinf\u00e4llig erwiesen. Bei Innehaltung genau gleicher Versuchsbedingungen kann das Verfahren \u00fcber eine relative Bestimmung nicht hinausf\u00fchren. Das von Neuberg und Laclunann4) zur Kl\u00e4rung von Harn benutzte Quecksilberacetat kommt an Wirksamkeit nach nicht sehr zahlreichen Erfahrungen der Phosphorwolframs\u00e4ure nahe, ohne sie jedoch zu erreichen. Wenn demnach auch, wie. aus den Versuchen am Harn und aus Versuch Nr. 20 C-D hervorgeht, der Hauptwert der fraktionierten Reduktion in ihrer negativen Richtung zu suchen ist, insofern, als sie zeigt, da\u00df der Reduktionswert nicht voll auf Traubenzucker zu beziehen ist, auch wenn der G\u00e4rungsversuch daf\u00fcr spricht, so kann sie trotzdem, wie fr\u00fcher eingehend experimentell begr\u00fcndet wurde, meistens ebensowenig entbehrt werden wie der G\u00e4rungsversuch, wenn es sich um die quantitative Bestimmung des Traubenzuckers im Blute handelt.\nV\u00bb Biochem. Zeitschrift, Bd. 31, $. 157.\nv I. e., S. 33\u00bb.\n:i' Biochem. Zcitschr.. Bd. 30, S. \u00ceH*.\n4) Biochem. Zeitsohr.. Bd. 2t, S. 171.","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. -10B\nDiese Tatsachen seien gegen\u00fcber Tachau,1) vor allem aber M\u00fccke 1 und Frank sowie deren Mitarbeitern2) hervorgehoben, durch deren Mitteilungen diese vollst\u00e4ndig klare Sachlage neuerdings verwirrt zu werden droht. In einer Reihe von Arbeiten haben letztere eine Ab\u00e4nderung der* * \u00abEisenmethode > empfohlen. Von dieser und der Eisenmonophosphat-fiillung unterscheidet sich das Verfahren von M\u00fcckeI-Frank wesentlich nur in dem Punkte, da\u00df die Verfasser auf den Hauptvorzug der \u00e4lteren Eisenverfahren, n\u00e4mlich die Anwendbarkeit der polarimetrischen Bestimmung, zugunsten einer Ersparnis an Zeit und Blut verzichten und sich auf die Anwendung des urspr\u00fcnglichen Bertrandschen Verfahrens vor und nach der G\u00e4rung beschr\u00e4nken. Um die Reduktionsbestimmuug aut \\\\ erte unter 10 mg Glukose ausdehnen zu k\u00f6nnen, haben sie die Tabellen Bertrands erg\u00e4nzt und eine Permanganatl\u00f6sung von halber Konzentration in Anwendung gebracht. Wie die heute mitgeteilten Versuche zeigen, verf\u00fcgen sie demnach \u00fcber alle Mittel, we che f\u00fcr die direkte Bestimmung erforderlich sind. Wenn sie nun trotzdem sich gen\u00f6tigt sehen, zur Erzielung brauchbarer Werte eine Kupferl\u00f6sung Bertrand I zu benutzen, die einen in verschiedenen Versuchsreihen verschieden gro\u00dfen Zusatz reinsten Traubenzuckers erhielt\u00bb, so folgt daraus, da\u00df die Beschaffenheit ihrer enteiwei\u00dften L\u00f6sungen die direkte Bestimmung verhinderte. Da\u00df diese Folgerung richtig ist, geht aus den gegebenen Schilderungen mit voller Sicherheit hervor. Sie erhielten \u00abziegelrotes* Oxydul, Abscheidung desselben am unteren Teile des Asbestfilters und k\u00fchlen nach beendigter Reduktion 10 Minuten lang, um ohne Verlust filtrierbares Oxydul zu erhalten. Aus diesen Tatsachen ist der sichere Schlu\u00df zu ziehen, da\u00df das nach dem Verfahren von M\u00f6ckel-Frank erhaltene Oxydul nach Abscheidungszeit und Farbe den notwendigen Voraussetzungen nicht entspricht. Die Blutl\u00f6sungen enthalten demnach au\u00dfer Glukose entweder noch weitere, mit Glukose nicht identische, reduzierende Sub-\n\u2018) Deutsches Archiv klin. Med., Bd. 102, S. 597\u2014605.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 05. S. \u00bb28; Bd. 60, S. 85 . Bd. 70. S. 121\u00bb. 29J ; Bd. 71. S. 157.","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"tot\nBerthold Upplcr,\nstanzen oder aber Stol\u00eee, welche Cu20 am Ausfallen verhindern und der Bestimmung entziehen. Wie fr\u00fcher mitgeteilt wurde, enth\u00e4lt mit Fe(OH)s ausgef\u00e4lltes Gesamtblut ausnahmslos eiwei\u00dfartige Substanzen, welche mit Ferrocyankalium und Essigs\u00e4ure einen Niederschlag bilden, noch in geringer Menge. F\u00fcgt man nun L\u00f6sungen, welche Cu20 am Ausfallen verhindernde Substanzen enthalten, vor der Reduktion Traubenzucker hinzu, so h\u00e4ngt es, wie z. B. Versuch Nr. 2, Nr. 3, Nr. 7 III D f\u00fcr den Harn zeigt, von unberechenbaren Umst\u00e4nden ab, wie viel Cu20 nun zur Abscheidung gelangt, welcher Anteil des ausgeschiedenen auf Rechnung der Blutglukose kommt und welcher Bruchteil anderen, reduzierenden Substanzen zuzuschreiben ist. Durch Glukosezusatz erh\u00e4lt man dann zwar h\u00e4ufig gleichm\u00e4\u00dfigere Werte, diese zeigen aber zun\u00e4chst nur einen gleichm\u00e4\u00dfigen Reduktionsverlauf an und k\u00f6nnen trotzdem den wahren Sachverhalt verschleiern.\nEs wurde fr\u00fcher festgestellt, da\u00df Eisenmonophosphatf\u00e4llung und Behandlung mit Phosphorwolframs\u00e4ure in einzelnen F\u00e4llen L\u00f6sungen von gleichem Reduktionsverm\u00f6gen liefern. Da dieses aber bei Ausf\u00fcllung nach dem neuen Verfahren noch um etwa 10\u00b0/o hinter dem h\u00f6chsten, erzielbaren Traubenzuckerwert Zur\u00fcckbleiben kann, so ist mit diesem Fehler auch f\u00fcr das Verfahren von M\u00f6ckel-Frank noch zu rechnen.\nBedenkt man schlie\u00dflich noch, da\u00df aus den vergorenen L\u00f6sungen die Beseitigung der Cu20 in L\u00f6sung haltenden, vis-c\u00f6sen Stoffe nach eigenen, ausgedehnten Erfahrungen schwieriger wird, wenn Fef\u00dcH)., an Stelle der Phosphorwolframs\u00e4ure' tritt, so ergeben sich f\u00fcr das Verfahren von M\u00f6ckel-Frank eine Reihe, ihrer Gr\u00f6\u00dfe nach aber unbestimmbarer Fehler ; und demgem\u00e4\u00df kann dies Verfahren als quantitative Bestimmungsmethode nicht anerkannt werden. Da schlie\u00dflich nur in einer unzureichenden Zahl die Einzel werte durch Kontroll-bestimmungen gesichert, die Wertangaben aber zum Teil bis auf die Dezimale (!) ausgedehnt wurden, so k\u00f6nnen die daran gekn\u00fcpften Schlu\u00dffolgerungen, soweit eine genaue Bestimmung des Traubenzuckers ihre Voraussetzung bildet.","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 105\nals bewiesen nicht gelten. Frank und Bretschneider1) haben denn auch richtig erkannt, da\u00df die Anwendbarkeit des Verfahrens mit dem Identit\u00e4tsbeweis von Traubenzucker und verg\u00e4rbarer, reduzierender Substanz steht und f\u00e4llt ; sie f\u00fchren gleichzeitig eine Reihe von Versuchen aus \u00e4lterer und j\u00fcngster Zeit an, welche in diesem Sinne zu deuten sind. Warum Frank jedoch den einwandsfreien Versuch 6a\u2014c und die eingehende, experimentell gest\u00fctzte Er\u00f6rterung dieser Frage in meiner fr\u00fcheren Mitteilung*) verschweigt, ist um so befremdender, als seine Kenntnis dieser Dinge aus der methodischen Benutzung eines in der gleichen Arbeit mitgeteilten, sonst der Erw\u00e4hnung nicht werten Kunstgriffs3) hervorgeht, welcher die Anwendung des M\u00f6ckel-Frankschen Verfahrens auf das (iesamtblut nach eigener Angabe der Autoren4) zwar erst m\u00f6glich machte, nach der von ihnen gegebenen Darstellung jedoch nicht vermuten l\u00e4\u00dft, da\u00df er meiner Mitteilung entlehnt wurde. Ob die neben Glukose in Versuch Nr. 20 mit Sicherheit nachgewiesenen, reduzierenden Substanzen, wie es den Anschein hat, wirklich durch Hefe angreifbar sind, mu\u00df noch weiter untersucht werden. Zur Entscheidung der Frage ist die polarimetrische Bestimmung unerl\u00e4\u00dflich. Nachdem von reduzierenden Substanzen Glukurons\u00e4ure, Harns\u00e4ure und Kreatinin im Blute nachgewiesen sind, letzteres aber nach Rona5> mit kolloidalem Eisenhydroxyd nicht entfernt werden kann, ist diese Frage methodisch, namentlich unter pathologischen, Verh\u00e4ltnissen, nicht ohne Bedeutung.\nDer Wunsch, den Traubenzucker im Blut auf einfacherem Wege unter Verwendung von weniger Blut quantitativ zu bestimmen, ist zweifellos berechtigt, und daher kann auch das heute mitgeteilte Verfahren als ein endg\u00fcltiges nicht betrachtet werden. Da\u00df das Verfahren von Tachau*) ebensowenig wie\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 71, Seite 157.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 71, S. 406\u2014418.\n\u2022) 1. c., S. 397.\n4) Diese Zeitschrift, Bd. 69, S. 85\u201488.\n8) Biochem. Zeitschr., Bd. 27, Seite 348.\nn 8","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"Rerthold Oppler.\nm\ndie verschiedenen kolorimetrischen Bestimmungen, welche in .j\u00fcngster Zeit von Reicher und Stein,1) Hasselbach und Lindhard,2 *) Autenrieth und Tesdorpf,*) Wender,4) Wacker,5) Forchbach und Severin6) angegeben wurden, diese Aufgabe f\u00fcr Blut bezw. Harn zu l\u00f6sen vermag, bedarf nach vorstehendem keiner weiteren Begr\u00fcndung. Es gelingt zwar, auch bei normalem Traubenzuckergehalt des Blutes, unter g\u00fcnstigen Bedingungen mit wesentlich geringeren Blutmengen die Bestimmung durchzuf\u00fchren, wenn man Beobachtungsr\u00f6hren von 189,4 mm L\u00e4nge und etwa 2 ccm Inhalt verwendet und zu diesem Zweck das\" Gesichtsfeld des Apparates auf \\ mm Durchmesser verkleinert (nach Angaben von Schmidt und Haensch); jedoch ist das quantitative Arbeiten mit so kleinen Fl\u00fcssigkeitsmengen nicht ganz leicht. Nach vorl\u00e4ufigen Versuchen scheint durch Vereinigung der Phosphorwolframs\u00e4ure-l\u00e4llung mit der Eisenhydroxyd- oder Metaphosphors\u00e4uref\u00e4llung7) eine Vereinfachung des G\u00e4rungsversuches und damit des gesamten Verfahrens ohne Beeintr\u00e4chtigung seiner Genauigkeit erreichbar zu sein.\nIV.- Versuchsprotokolle.\nVersuch Nr. 1.\nChloralharn,*) w\u00e4hrend eines Status epilepticus gewonnen. Spez. Gew. 1029. Tr\u00fcmmer negativ, gekocht positiv, .Nylander positiv. Worm*M\u00fcl 1er positiv, Fehling negativ. Mit Pb-Acetat-H^S gereinigt polarimetrisch \u2014 0,24 \u00b0/* (18\u00ee\u00bb, 1 mm-Rohr).\nHertrand: KMn04 I log. tit. 99 908\n\u2018) M\u00fcnch. Mediz. Wochenschr., 1910, S. 1081.\n*) \u00dfiochem. Zeitschr., Bd. 29, S. 416.\n\u2018i M\u00fcnch. Mediz. Wochenschr., 1910, S. 1780.\n4l Bi\u00ab\u00bbehern. Zeitschr., Bd. 28, Seite 523.\nfti Diese Zeitschr., Bd. 67, S. 197.\n\u00fc) Zentralblatt, Stoffw. und innere Sekret., 1911, Nr. :\n:) Diese Zeitschr., Bd. 70, S. 198.\nDer Harn stammt von dem Kranken des Versuches\nund 5. Nr. 11.","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 107\n1 20 ccm\tHarn :\tmassiger, orangefarbener Niederschlag, der durch das Filter l\u00e4uft,\n2 f> *\t\u00bb '\u2022\tKMn041.30 = 9,5 Glukose = 0.19\u00b0;\u00ab, Siedebeginn IV* Minuten versp\u00e4tet,\n3 5\t\u00bb\t\u00bb\t2,60 = ,13,0 Glukose -= 0,26 *\u25a0*, Siede- verzug hei versp\u00e4tetem Siedebeginn.\n1. 5\t\u00bb\t* 1\t0.70 = 3,5 Glukose = 0,07 b ...\nf>. 5\t\t*\t0,50 = 3,5\t\u00bb\t= 0,07 \u00bb\n6. .*> \u00bb\tr 1\t\u00bb\t2.00 \u2014 10,0\t\u00bb\t= 0.20 \u00bb SkmJo- beginn 1'/* Minuten versp\u00e4tet.\nohne\nSiede-\nsteine\n/ \u00ab> \u00bb\nS. .*>\t!\u2022\n;> \u00bb\n0,20 = 1,0 Glukose = 0,02 \u00b0/\u00ab. *\t0,15 \u2014 0,;*)\t\u00bb\t_ 0.01 \u00bb\n0,20=1,0 \u00bb =0,02 \u00bb\nSiedesleine.\nDer Versuch zeigt den Kinllu\u00df der Tempernturschwankungen und ihrer Beseitigung durch Siedesleine auf den Ausfall der Reduktions-beslimmung nach Bertrand.\nVersuch Nr. 2.\nHarn I : Diabetikerharn verd\u00fcnnt. Sein Glukosegehalt, nach Reinigung mit l\u2019Wo-S\u00e4ure, Pb-Acelat. HsS, ermittelt durch\nPolarisation vor und nach der G\u00e4rung 0,31 \u2022/\u00ab Glukose.\nBertrand \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t,\t0,32 *\nIn der Verd\u00fcnnung spielen die geringen Mengen von fremder, reduzierender Substanz keine Rolle mehr. Der Harn ist gleich einer Zuckerl\u00f6sung.\nHarn II ist ein Harn, dessen Glukoscgehalt nach voraufgegangener Peinigung = Hain I im H\u00f6chstf\u00e4lle 0*01 * <\u00bb, polarimetrisch v<3r und nach dei G\u00e4rung bestimmt, betragen kann. Sein Reduktionsverm\u00f6gen entspricht nach der Reinigung einem Glukosegehalt von 0,0f> V Beide Harne werden mit Pb-Acetat. HtS gereinigt, wodurch die fremden, reduzierenden Stoffe nur teilweise entfernt werden. Dieselben sind praktisch genommen nur in Harn II anwesend. Ks werden folgende Mischungen bestimmt nach Bertrand: KMn04 II log lit 69611:\nGlukose\n1 Harn I 2 ccm II s . Alkohol K \u00bb 11,0 2 .\nerhalten berechnet korr.Tab.I.\nKMn()4110,30 = |,i)Cu = 0,5Glukose; 0.3 mg 6,4 mg","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"108\nR e r t h oId Oppler.\nGlukose\n2. Harn I 4 ccm .. Il <; \u00bb Alkohol H \u00bb 11,0 2 \u00bb \u2022I. Ham I 5 ccm \u201e H 5 \u00bb Alkohol S \u00bb\nH/)\t2\t*\n4. wie 3.\nerhalten berechnet korr.Tab.l\nKMn04110.30 \u2014 1,5 Cu \u2014 0.5 Glukose ; 0.5 mg 12.8 mv\nKMn(>4 II 7.25=30.0 Gu \u2014 18.0 Glukose; 10.0 mg 10.0 mg \u00bb\t7,00=34,8 \u00bb = 17.0\t\u00bb\t; 18,0 \u00bb 16.0 \u00bb\nHer Versuch zeigt, da\u00df der Harn Cu./} in L\u00f6sung haltende Stoffe enth\u00e4lt; da\u00df Cu/), welches nicht aus Glukose stammen kann, sich zu dem aus Glukose stammenden hinzuaddiert, wenn derjenige Funkt erreicht ist, wo Cu/), aus Glukose herr\u00fchrend, ausf\u00e4llt. Trotz guter I bereinstimmung der Versuche 3 und 4 untereinander sind die Werte falsch. Vor Fehlern sch\u00fctzt daher nur die Entfernung der Cu/) in L\u00f6sung haltenden und der fremden reduzierenden Stoffe; wo das nicht gelingt, \u2022lie quantitative Bestimmung der letzteren. H/) statt Alkohol w\u00fcrde den Fehler noch vergr\u00f6\u00dfert haben.\nVersuch Nr. 3.\nTh.: OOj\u00fchr. Mann. Fr\u00e4senile Melancholie, ausgedehnte Tuberkulose der Lungen (Autopsie) unter Morphinwirkung. Harn 14 Tage ca. vor dem Tode untersucht. (Der Fall ist von Interesse f\u00fcr die Entscheidung der Frage, ob Morphium Glykosurie erzeugt oder als Glukurons\u00e4ureverbindung ausgeschieden wird und Glykosurie vort\u00e4uscht. Hier besteht Glykosurie.) Der ungereinigte Harn polarimetrisch nicht bestimmbar, mit Pb-Acetat ohne H/> gereinigt: ca. \u2014j\u2014 0,10 im 2 dm-Rohr. Worm-M\u00fcl 1er -j-, Troinmer\u2014. 3 Minuten gekocht-}-. Fehling\u2014. Indikan betr\u00e4chtlich.\nI. Ungereinigter Harn: Folarimetrisch: V. Bertrand: KMn04 II log tit 61)614.\nSiedebeginn versp\u00e4tet, nach 2\u2018/t Minuten Kochdauer allm\u00e4hliche Abscheidung von gelbgr\u00fcnem Oxydul, das trotz K\u00fchlung beim Filtrieren durch das Filter l\u00e4uft.\n1 10 ccm Harn Alkohol\n- 5 ccm llarn j KMnO, II t,75 = 28,6 Cu = 12 Glukose\nII/)\t)\n3\t5 ccm Harnl\n} 1\nII/)\n5,35 \u2014 26,6 \u00bb = 13\t\u00bb\nGlukose: = 0,25 \u00b0/o.\n11. Reinigung: Pb-Acetal, H#S. Polarimetrisch (189.1 mmi: -f- 0.33 V Rerlrand: KMn041 log tit 99 968.","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung ties Traubenzuckers in Harn und Blut. 109\n1. 10 ccm Harn Alkohol\nKMn041 9,10 = 90,9 Cu 47.5 Glukose. Siedebeginn 1 Minute versp\u00e4tet, nach 1 */* Minuten Siededauer allm\u00e4hliche Abscheidung von gelbem Oxydul; schlecht liltricrbar.\n^ h\\) Cm ^ n }\t1^ = 11^ * *u = Glukose, Verhalten wie 1.\n3. Wiederholung! ,\t9.31, ^ 92,9 .= I\u00bb . \u25a0\t.\t. |.\nvon 1\t)\nIII.\tReinigung: Phosphor-Wolframs\u00e4ure, Pb-Acetat, 114S. Polarimetrisch (189,4 mm):-f 0,89\u00b0/\u00ab. Bertrand: KMn041 log lit 99908.\n1. 10 ccm Harn \\ KMn04 1 8,70 = 86.9 Cu = Ci\tGlukose;\tNiederschlag\nAlkohol\t|\trechtzeitig, karminrot.\n8,75 \u2014 87,4 Cu = 46\tGlukose;\tNiederschlag\nrechtzeitig, karminrot.\n8. 10 ccm Harn \\\t\u00bb\t9,10 = 90,9 Cu = 47,5 Glukose; Niederschlag\nHjO\tI\trechtzeitig, karminrot.\n9.25 \u2014 92,4 Cu = 48,5\tGlukose;\tNiederschlag\nrechtzeitig, karminrot.\nIV.\tG\u00e4 rungs versuch: Reinigung wie bei III. A. + Glukose. Polarimetrisch (189,4 mm>: \u2014 0.02 0 \u00bb. B. ohne Glukose. Polarimetrisch (189.4 mm): \u2014 0.02\",\u00ab. Bertrand: KMn04U.\n1. 10 ccm Harn ( KMn04II0.10 = 2.0Cu = 1 Glukose; Niederschlag V. Alkohol\t)\n2. wie 1 :\n4. wie 8:\n! '\nI \u25a0\n2. 10 ccm Harn 1 HsO\tI\n8. wie 2:\n4. 10 ccm Harn 0,5 ccm 0,5 \u00b0/o Gluk.=2.5mg Alkohol\nGlukose : polarimetr.0,41 \u00b0,'o, Bertrand:!),45 o, nach Funk (I) 0.25\u00ae/o.\n1.85 = 6,7 \u00bb =3 1,45 = 7,2 \u00bb =8.5 .\n1,70 = 8,1 \u00bb - 4\t\u00bb\nrot. Spuren gelb.\ngelb.\nkarmin-\nV e r s u c h N r. 4.\nH . . . st. : 42j\u00e4hr. Mann. Akutes, 6 t\u00e4giges Alkoholdetirium, Albuminurie, Lebercirrhose. (\u00dcber das h\u00e4ufige Zusammentreffen von Cirrhose und Glykosurie siehe Naunyn, Diabetes melitus bei Nothnagel, Handbuch.) Urobilinurie, starker Indikangeh<. 6 t\u00e4giger Gesammt-sammelharQ (24 sl\u00fcndig). Keine Medikamente. Polarimetrisch ungereinigt : ca. \u2014 0,03\u00b0/o (189,4 mm). Worm-M\u00fcller-f, Fehling \u2014, Troinmer \u2014, gekocht -j-. Harns\u00e4uresediment.\nI. Reinigung: Pb-Acetat, HjS. Polarimetrisch (189,4 mm): -f 0,09 V","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"no\nRerthold Oppler,\nII: Reinigung von 1 mit Phosphor wolframs\u00e4ure. Pb-Acelat, H^S. Polarimetrisch (189,4 mm): 4* 0,12\u00b0\u00ab. Bertrand: KMn04 II log lit 84 980.\nI 10 ccm Ham y KMn<)4 II 5.05 = 22.5 Cu = 11 Glukose; Niederschlag\nkarminrot, rechtzeitig.\n\u00bb\t5,55 \u2014 2L8 Cu = 12 Glukose ; Niederschlag\nkarminrot, rechtzeitig.\n7,45 = 88,3 Cu = 10.5Glukose: Niederschlag karminrot, rechtzeitig.\nAlkohol\t)\n2.\t10 rem Harn \\\nH40\t/\n3.\tI ccm 0.5 \u00b0/o Glukose=5mg 10 ccm Harn IV >\nIII. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I.\nA. -f- Glukose. Polarimetrisch (180.1 mmj: \u2014 0,04 \"...\nR. ohne Glukose. Polarimetrisch (180.4 mm): \u2014 0.01 %.\nC. A. 4- R. vereinigt, Reinigung wie II. Polarimetrisch (180,4 mm): 0,00 \u00b0j\u00ab. Bertrand: KMn04II log tit 111080.\n1 1?, C!n! Ilam ) KMnOJI 0.30 = 1,3 Cu = 0.5 Glukose:\nAlkohol\t|\n2. 10 ccm Harn\nH\u201e()\n0.40 == 1.8\n1,0\n3. 10 ccm Harn 1 ccm 0.5 \"\u00ab\nGlukose\u20145mg Alkohol\ni. 10 ccm Harn 1 ccm 0,5 */\u2022\nGlukose\u20145mg\n11*0\n(ilukose: Polarimetrisch 0.12 \" \u2022>. Bertrand: 0.11 \u2014 0.12 \u00b0/o.\n1.70 = 7.8 Cu = 3.5 v neben karminrotem etwas gelbes Oxydul, das beim Auswaschen durch das Filter l\u00e4uft.\n2,75 -- 12.3 Cu = 8 Glukose; neben karminrotem Oxydul orangerotes Oxydul.\nVersuch Nr. 5.\nS . . . g.: 21 j\u00e4hr. Mann. Intermittierend auftretende Krscheinungen von Hirndruck und Reizungserscheinungen der Pyramidenbahnen ohne Lokalsymptome, wahrscheinlich beruhend auf intermittierendem, chronischen Hydrocephalus. Harn hellgelb, spez. Gew. 1030. Worm-M\u00fcller 4\". Trommer \u2014. nach kurzem Kochen dicker, gelber Niederschlag. Indikan. Millon schwach 4\"- Polarimetrisch (189.t mm): 0,00 \u00b0\u00ab.\nI. Reinigung mit Phosphorwolframs\u00e4ure. Pb-Acetal, 1US. Polarimetrisch (189,4 mm): 4-0,11\u00b0 \u00ab. Bertrand: KMn04II log tit 84980.\n1.\t10 ccm Harn j KMnOJI 8.70 = 29,9 Cu = 15 Glukose; Niederschlag\nAlkohol\t(\tkarminrot, rechtzeitig.\n2.\t10 ccm Harn |\t-\t7.85 = 35,0 Cu = 17,5 Glukose ; Niederschlag\nH/l\tj\tkarminrot, rechtzeitig.","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 111\n3. 2.86 ccm Harn entspr. 5 mg Glukose 11,0\nKMn04II2.10 \u2014 0,4 Cu \u2014 1.5 Glukose; Niederschlag gelb bis karminrot. Abs\u00ab heidung z. T. auf dem Filter.\n8,.)0 \u2014 37,9 Cu \u2014 19,0 Glukose: Ni\u00ab\u2018derschlag karminrot, rechtzeitig.\n/.90 _ 35.3 Cu = 17.5 Glukose; Niederschlag karminrot, rechtzeitig.\n\u00bb. wie 2,\n8 V\u00ab Minuten gekocht\n3.5\tccm 0.50 Glukose =\n17.5\tmg, 8*/*\nMin. gekocht,\n11,0\tJ\nIndicanreaktion jetzt viel st\u00e4rker als vor der Reinigung .\nII. G\u00e4 rungs versuch: Reinigung wie I.\nA.\t-f Glukose: Polarimetrisch (189,4 mm): 0.00 bis ^0,01 %.\nB.\tohne Glukose: Polarimetrisch (189.1 mm): 0.00 %. Bertrand: KMnOJI log tit Bl960.\n1. 10 ccm Harn \\ vx. ~ .. \u201e\t\u201e\nAlkohol\t/\t\u2014 1.6Cu = 0.5Glukose; Niederschlag ?.\n\u00bb\t1,95 = H,< Cu = 1.0 Glukose; Niederschlag\nrein gelb.\ti\n1\n2.85 = 12.7 Cu = 6.0 Glukose; Niederschlag vorwiegend gelb. Spuren karmin, nicht unerheblicher Verlust beim Answaschen.\n2,00 \u2014 8.9 Cu = 4.0 (ilukose; Niederschlag gelb, Spuren karmin. kein Verlust.\n2,30 = 10,3 Cu = 5.0 Glukose; Niederschlag Spuren gelb, sonst karminrot, kein Verlust.\n2. 10 ccm Harn |\n11,0\n\u25a0 10 ccm Harn 1 ccm 0,5 \u00b0/o Glukose=5mg H,0\ni. wie 2,\n8'/# Min. gek.\nH,0\n0,8 ccm 0,5 \u00b0/i>\nGlukose=lmg 8\u2018/* Min. gek.\nH,0\nDer Harn h\u00e4lt Cu,0 in L\u00f6sung (3?). Infolgedessen mu\u00df. die Ke-\u00abluktionsbestimmung zu hohe Werte geben.\nGlukose: Polarimetrisch 0,11 \u00b0/0. Bertrand: 0.14 bis 0.16%.\nVersuch Nr. 6:\nV. Z.: 34. j\u00e4hr. Mann. Progressive Paralyse oder cerebrospinale Syphilis. Fast vollkommene Inanition infolge Nahrungsverweigerung. Im Harn Spuren von Eiwei\u00df; zeitweilig ikterisch. Leberuntersuchung wegen Erregung nicht m\u00f6glich. Therapeutisch JK. Ham spez. Gew. 1029 \u201c erster, nach Aufnahme in die Anstalt entleerter Harn.\nWorm-Mailer +, Trommer 1\tfrommer gekocht 1 deutlich\nrehling j\tNylander/.positiv.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nBerthold Oppler,\nPolarimetrisch: ca. \u2014 0,5%. Indikan positiv.\nMillon? (HgJj?)\nI.\tPeinigung mit 23.5 g Phosphorwolframs\u00e4ure, 5 g Pb-Acetat. H,S.\nPolarimetrisch (180,4 mm): \u2014 0,19\u00b0,\u00bb.\nBertrand: KMn04 II log tit 649(50.\nI\nI\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10 cent Harn 1\nH,o -\t}\n3.\t5 ccm Harn entspr. 5 mg Glukose 11,0\n4.\t8 ccm Harn entspr. 8 mg Glukose 8\u2018/t Min. gekocht\nH,\to\nI,\t(5 ccm 0,5% (ilukose = H mg 8% Min. gekocht\nj).\n3,15 = 14,1 Cu = 7 Glukose; Niederschlag karminrot, rechtzeitig.\n1,60 = 20,5 du = 10 Glukose; Niederschlag karminrot, rechtzeitig.\n1.70 = 7.6 Cu = 3,5 Glukose; Niederschlag gelb bis karminrot, ersterer l\u00e4uft beim Auswaschen durch das Filter.\n4,95 = 22.1 Gu = 11 Glukose; Niederschlag karminrot, rechtzeitig.\n4,00 = 17.9 Cu = 8.5 Glukose: Niederschlag karminrot, rechtzeitig.\nH.O\n11. G\u00e4rungsversuch: Peinigung wie I.\nA.\t-}- Glukose.\nPolarimetrisch (189,4 mm); \u2014 0.23 bis 0,24%.\nB.\tOhne Glukose.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0,23%. Bertrand: KMn\u00fc4 II log tit 649(50.\n1.\t10 ccm Ham Alkohol\n2.\t10 ccm Harn H.O\n3.\t0,1 ccm 0,5%\nGlukose = 1 mg 10 ccm Harn 11,0\n4; 8 ccm Harn 8\u2018\u00ab Min. gekocht H/>\n5. 1,5 ccm 0,5%\nGlukose = 7,5 mg 8 '/* Min. gekocht H,0\nGlukose: polarimetrisch 0,04 bis 0,05%.\n0,60 = 2.7 Cu -- 1 Glukose: Niederschlag karminrot.\n1,95 = 8,7 Cu = 4Glukose; Niederschlag karminrot.\n2,(55 = 11,8 Cu = 5,5 Glukose; Nieder-\nschlag karminrot.\n.3,55 = 15,8 Cu = 7,5 Glukose; Niederschlag karminrot, mit etwas gelbem Oxydul, das beim Auswaschen durch das Filter l\u00e4uft.\n3,70 = 1(5,5 Cu = 8,0 Glukose; Niederschlag karminrot, rechtzeitig.\nBertrand: 0,03 bis 0,04% aus l. 4\u20145 und II. 4\u20145.","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 113\nDer Harn enth\u00e4lt reduzierende Substanz mit niedriger Rfduktions-temperatur. Die rechtsdrehende, verg\u00e4rbare, reduzierende Substanz, mu\u00df, da andere StufTe mit gleichen Eigenschaften bisher im Harn nicht gefunden wurden, zun\u00e4chst auf Glukose bezogen werden.\nVersuch Nr. 7.\nDtr. : 28j\u00e4hr. Mann. Juvenile, progress. Paralyse auf (heredit\u00e4r ') syphilit. Grundlage. Wassermann - spinal -|-, Nahrungsverweigerung. Gesamtzufuhr w\u00e4hrend ihrer achtt\u00e4gigen Dauer bestand in etwa -1/\u00ab l Wasser und Kaffee pro 24 St. Gewichtssturz, dann unvermittelt \u00fcberreichliche Nahrungsaufnahme (siehe Claude Bernard, Vorlesungen \u00fcber den Diabetes. S. 38), verbunden mit einer ca. vierzehnt\u00e4gigen*llarnflut von 3\u20144 I Harn pro 24 St., dessen spez. Gewicht wenig um 1028 schwankt. Der tintersuchle Harn ist 24stg. Sammelharn vom 2. Tage der letzten Periode.\nWorm-M\u00fcller -f-, Trominer 1 _______, Trommer gekocht reichlicher,\nFehling / gelber Niederschlag.\nIndikan, Millon deutlich -f. Polarimetrisch ungereinigt nicht bestimmbar:\nI.\tReinigung mit Pb-Acetat 3,7 g \u2014 H,S.\nPolarimetrisch (180,4 inmi \u2014 0,07%.\nII.\tReinigung von 1 mit Phosphorwolframs\u00e4ure 12.0 g, I\u2019b-Acetat 2,5 g, H#S.\nPolarimetrisch (180,4 mim: 0.00 bis -f 0.010...\nBertrand: KMn\u00dc4 II log tit \u00ab9014.\n2.05\t= 14.7 Cu = 7.0 Glukose; Niederschlag gelb-orange neben vorwiegend karminrot, von ersterem beim Auswaschen kleiner Verlust.\n3,00\t14,9 Cu = 7,0 (ilukose: wie 1.\n4.05\t\u2014 20,1 Cu = 10,0 Glukose; Niederschlag wie 1.\n4.85 = 24,1 Cu = 12,0 Glukose; Niederschlag wie 1.\n\u2022\nIII.\tG\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I.\nA.\t-f* Glukose.\nPolarimetrisch (180,4 mm): \u2014 0,09\u00b0/\u00ab.\nB.\tOhne Glukose.\nPolarimetrisch (189.4 mmi: \u2014 0,09 %.\nC.\tReinigung von III A wie II.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0.03%.\nD.\tReinigung von III B wie 11.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0.03\u00b0/o.\nIP.ppe-.Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXV.\t8\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10 ccm\tHarn\t\\\nAlkohol\t(\n\u2022'!.\t10 ccm\tHarn\t)\t\u00bb\nH.0\t\\\ni. 10 ccm Harn l ccm 0.5 \u00b0/o Glukose \u2014- 5 mg","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nRerthold Oppler,\nBertrand:\n1.\t10 \u00ab cm\tHarn\t|\nAlkohol\tI\n2.\t10 ccm\tHam\tI\nAlkohol\tI\n3.\t10 ccni\tHarn\tI\nH*0\tj\n4 10 ccm Harn 1 ccm 0,5\u00b0/\u00ab Glukose = 5mu Alkohol\nKMnO\u00ab II log tit 69614.\n>\t0.30 = 1,5 Cu \u2014 0.5 Glukose: Nieder-\nschlag ?\n\u00bb\t0,30 = 1,5 Cu = 0,5 Glukose; Nieder-\nschlag?\n,\t1,95 \u2014 9,7 Cu = 4,5 Glukose; Nieder-\nschlag karminrot, daneben gelbes Oxydul, welches beim Auswaschen teilweise durch das Filter lief.\n\u2666\t2,80 = 13,9 Cu = 7,0 Glukose; Nieder-\nschlag karminrot.\nGlukose: Polarimetrisch 0,03%. Bertrand 0,06\u00b0\u00ab.\nVersuch Nr. 8.\nP.. r. : 39j\u00e4hr. Mann. Neurasthenie mit Depression und Angst. Harn spez. Gew. 1023. Worm-M\u00fcller -|-, Fehling \u2014, Trommer \u2014. Trommer gekocht nach 3 Min. Abccheidung eines massigen, orangefarbigen Niederschlages, lndikangehalt m\u00e4\u00dfig stark, Millon -{-.\nI. Ungereinigt.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0,10%.\nBertrand: mit 5 ccm Ham wegen heftigen Sch\u00e4umens nicht ausf\u00fchrbar.\nII. Reinigung mit Pb-Acetat, H4S. Polarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0,04%. Bertrand: KMn04 II log tit 69614. 1. 10 cmm Harn |\n\u00bb\t0,25 = 1,2 C.u = 0,5 Glukose.\n\u00bb\t0,30 = 1,5 * = 0,5\n\u00bb\t0,30 = 1,5 \u00bb = 0,5\nAlkohpl\n2.\t10 cmm Harn H,0 ;\n3.\t10 chm Harn 1 <$m 0,5% Glukose = 5 mg. Alkohol\nIII. Reinigung von I mit Phosphorwolframs\u00e4ure, Pb-Acetat, H*S.\nPolarimetrisch (189,4 mm): 0,00%.\nBertrand: KMn04 II log tit 69614.\n1.\t10 ccm Harn I\t\u201e\t_ , \u201e\t_\u201e\t,\nAlkohoj\tJ *\t1,4\u00bb \u2014 /,2 Cu = 3,o Glukose.\n2.\t10 ccm Harn J\nH*0\tI\n7,5 \u00bb = 3.5\n1.50 =","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Ham und Blut. 115\n3. 10 ccm Harn\n1.1 ccm 0,5\u00b0;\u00ab Glukose = 5,5 mgT Alkohol 1. 10 ccm Ham 1.1 ccm 0,5% Glukose = 5,5 mg, H,0\nKMn04 II 3,80 = 18.0 Cu = 9 Glukose \u00bb\t4.30 = 21,4 * = 10,5 .\nIV. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie II.\nA.\t-f- Glukose.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0,06%.\nB.\tOhne Glukose.\nPolarimetrisch: \u2014 0,05\u00b0/*.\nC.\tIll A. -f- B. Reinigung wie III.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0,01%.\nBertrand: KMn04 II log tit 69614.\n1.\t10 ccm Ham .)\nAlkohol\tI *\t\u00b0\u201930 \u201c !\u20195 Cu = \u00b0>r> Glukose.\n2.\t10 ccm Harn \\\n|\t*\t0.25 = 1,2 * = 0.5\t\u00bb\n3.\t10 ccm Harn\nlccm 0.5 % Glukose = 5 mg Alkohol 10 ccm Harn\n1 ccm 0,5% Glukose ] *\t2,20 = 10,9 . == 5\n= 5 mg, H*0\t!\t,\nGlukose: Polarimetrisch: 0,01%.\nBertrand: 0,04 bis 0,05%.\nDer \\ersuch zeigt, da\u00df das Verfahren von Funk ebensowenig gen\u00fcgt wie Reinigung mit Pb-Acetat, H,S, um nach Bertrand die Glukose zu bestimmen.\nVersuch Nr. 9.\nFrau N. : 63 j\u00e4hrig. Senile Melancholie mit schwerer Angst ; andauernde Conamina suicidii. Ham mit saurer Reaktion erst durch dauernde Gabe von Urotropin 1,5 g pro 24 St. zu erhalten. Spez. Gew. 1021. Worm-M\u00fcller -}-, Fehling, Trommer \u2014, Trommer 2 Min. gekocht reichlicher, gelber Niederschi., Indikan m\u00e4\u00dfig stark. Keine Verdauungsst\u00f6rungen, keine Obstipation.\nPolarimetrisch (189,4 mm): ca. \u2014 0,18%.\nI.\tReinigung mit Pb-Acetat 2,2 g, H,S.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0,03%.\nII.\tReinigung von I mit Phosphorwolframs\u00e4ure, Pb-Acetat. H,S.\nPolarimetrisch (189,4 mm): 0,00%.\n8*","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"lit)\nRerthold Oppler.\nBertrand :\n1.\t10 cent\tHarn\t\\\nAlkohol\tI\n2.\t10 ccm\tHarn\t\\\n11,0\tf\n3.\tto ccm Harn\n1 ccm 0,5\u00b0/\u00ab Glukose \u2014 5 mg, Alkohol\nKMn04 II log tit \u00ab9614.\n1.65 = 8.2 Cu = 4.0 Glukose: Nieder-schlag orange, neben wenig karminrot.\n\u00bb\t1,90 = 9,4 Cu \u2014 4.5 Glukose; Nieder-\nschlag karminrot.\n|\t8.40 = 16,9 Cu =. 8.0 Glukose: Nieder-\nI schlag wenig orange, sonst karminrot.\nIII. GUrungsversuch: Reinigung wie I.\nA.\t-f Glukose.\nPolarimetrisch (189.4 mm): \u2014 0,03\u00b0/o.\nB.\tOhne Glukose.\nPolarimetrisch (189.4 mm): \u2014 0.03 \u00fc,\\>.\nfl. Ill B. Reinigung wie II. Polarimetrisch (189,4 mmi: 0,00\u00b0>.. Bertrand: KMn<)4 II log tit 69614.\n1.\t10 ccm\tHarn\t1\nAlkohol\t1\n2.\t10 ccm\tHarn\t\\\nAlkohol\t1\n3.\t10 ccm Harn 1 ccm 0.5\u00b0/o Glukose = 5 mg Alkohol\nGlukose: Polarimetrisch 0.00\u00b0/o. Bertrand: 0.02 bis 0.03\u00b0\u00bb.\n0,45 = 2,2 Cu = 1 Glukose : Niederschlag gelb.\n1,15 = 5.7 Cu = 2.5 Glukose: Niederschlag orange, beim Auswaschen Verlust.\n2.55 = 12,7 Cu = 6,0 Glukose : Niederschlag wenig gelb, karminrot; von ersterem Verlust beim Auswaschen.\nV e r s u c h N r. 10.\nL...k.: 54j\u00e4hr. Mann. Krimineller D\u00e9g\u00e9n\u00e9r\u00e9, Simulant? (organ. K\u00fcckenmai kserkrankung?) Selbstmordversuch, als er in Untersuchungshaft zur\u00fcckgebracht werden soll. Keine Angstzust\u00e4nde. YVorm-M\u00fcller negativ, Fehling, Trommer negativ. Trommer gekocht reichlicher, gelber Niederschlag. Indikan stark vermehrt. Polarimetrische Ablesung nicht m\u00f6glich.\nI. Reinigung mit Pb-Acetat, H2S.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0.10\u00b0/o.\nli. Reinigung von I mit Phosphorwolframs\u00e4ure. Pb-Acetat, H*S.\nPolarimetrisch 1189,4 mm): 0.00\u00b0/o.\nBertrand: KMn04 II log tit 69614.\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10 ccm Harn ll,n\n\\\n2,55 = 12,7 Cu = 6 Glukose. 2,95 = 14,7 \u00bb ~ 7","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut 117\n10 ccm Harn 1 ccm 0.5\u00ae..\nKMn0411 4.05 -- 23,1\t\u00bb -- 11,5 (ilukose.\nGlukose = 5 mg\nAlkohol\ni. 10 ccm Harn\n1 c:m 0,5 \" 0\nGlukose \u2014 5 mg\nILO\n111. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I.\nA.\t4- Glukose 3 g! auf 100 Harn. Polarimetrisch (180,4 mm): \u2014 0,06\u00ae/*.\nB.\tOhne Glukose.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0,11\u00ae/#.\nC.\tReinigung von III B wie II. Polarimetrisch (189.4 mini: 0,00 bis -f 0,01\u00ae.. Bertrand: KMn04 11 log tit (59614.\n1,0 = 5,0 Cu = 2,5 Glukose: Niederschlag gelb, l\u00e4uft beim Auswaschen zum Teil durch das Filter.\n1. 10 ccm Harn Alkohol\n2. 10 ccm Harn 1 ccm 0,5\u00ae.. Glukose 5 mg\n3.35 = 16,(5 Cu \u2014 8 (ilukose; Niederschlag karminrot, daneben gelb.\nGlukose: Polarimetrisch 0.00 bis 0,01 \u2022/\u00ab.\nBertrand: 0.04\u00ae,\u00fb; es ist zweifellos eine weitere reduzierende Substanz vorhanden.\nVersuch Nr. 11.\nM... . r.: 39j\u00e4hr. Mann. Epileptischer Verwirrungszustand, am -8/III. 3 g Paraldehyd. Nahrungsaufnahme gering. Ham vom 29.111. spez. Gew. 1023, riecht nach Aceton. Gerhardtsche Probe -f, Legal -f-. Worm-M\u00fcller Tr\u00fcmmer. Fehling negativ; Trommer gekocht stark positiv. Eiwei\u00df negativ. Indikan erheblich. Polarimetrisch (100 mmt: - 0.25\u00b0 = ca. \u20140.50 \u00b0/o.\nI.\tReinigung mit 2.5g Pb-Acelat, H ,S.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0.20 \u00b0/0.\nII.\tReinigung von I mit Phosphorwolframs\u00e4ure i5o g'\nauf 100 Harn I). Pb-Acetat. H,S.\t..\nPolarimetrisch (189.4 mm); \u2014 0.07\" .,.\nBertrand:\tKMn04 II log tit 64960,","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"Berthold Oppler,\n118\n3. 10 cc m. Harn 1 ccm 0.5 \u00b0/o Glukose = .5mg H./>\nKMn04 II 6,10 = 27.2 Cu = 13,5 Glukose.\n111. G\u00e4runigsversuch: Reinigung wie I.\nA.\t-f- Glukose\nPolarimetrisch (189,1 mm): \u2014 0,22 %.\nB.\tOhne Glukose\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0.21 \u00b0/o.\nA. Reinigung mit Phosphorwolframs\u00e4ure 23,1 g, Pb-Acetat 2.6g, H,S.\nPolarimetrisch (189,4 mm): \u2014 0,110\nB. Reinigung ebenso.\nPolarimetrisch (189.4 mm): \u2014 0,11 \u00b0/o.\nBertrand:\tKMn04 II log tit 64960.\n1.\t10 ccm Harn 1\nAlkohol\tJ\n2.\t10 ccm Harn\t1\nH*0\tf\n3.\t10 ccm Harn\t\\\n1 enn 0.5\u00b0o\tj\nGlukose \u2014 5 mg Alkohol\n4.\t10 ccm Harn\t|\n1 ccm 0.5 %\n\u2014 5 mg, ICO\tI\n>\t0,30 = 1.3 Cu \u2014 0,5 Glukose.\n*\t1,55 = 6,9 Cu = 3 Glukose.\n\u00bb\t0.30 = 1,3 Cu = 0,5 Glukose.\n\u00bb\t6,10 \u2014 27.2 Cu \u2014 13,5 Glukose.\nA. und B. vereinigt, mit Phosphorwolframs\u00e4ure voll' st\u00e4ndig, Pb-Acetat, H,S ausgef\u00e4llt.\nPolarimetrisch\t(189,4 mm) : \u2014 0,08 #/o.\nBertrand:\tKMn04 II log tit 64960.\n\n1,50=6,7 Cu=3 Glukose ; Niederschlag gelb, l\u00e4uft z. T. durch das Filter. 2,10=9,4 Cu = 4,5 Glukose ; gelb und rot gemischt, kein Verlust beim Waschen.\n4,15 = 18,5 Cu = 9 Glukose : Niederschlag rot.\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10 ccm Harn H,0\n3.\t10 ccm Harn 1 ccm 0,5 #/u Glukose = 5 mg HsO\nGlukose: Polarimetrisch: 0,01 \u00b0/o.\nBertrand:\t0,06 \u00b0/o, aber, wie Vergleich von Alkohol* und\nWasserversuch zeigt, sicher zu hoch.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 119\nVersuch Nr. 12.\nFs. 22j\u00e4lir. F\u00fcrsorgez\u00fcgling. Vor 5 Jahren \u00abGehirnkrankheit mif Kr\u00e4mpfen\u00bb; damals wurde \u00abWasser* durch Operation aus dein Kopfe entfernt Schwachsinnig. Harn dunkelbraun. Polarimetrisch nach Reinigung nur mit Pb-Acetat (189,4 mm): \u2014 0,06 \u00b0,o\nWorm-M\u00fcller -f-, Fehling. Trommer \u2014. Tr\u00fcmmer gekocht nach 2 Min. orangefarbiger Niederschlag. Indikan Spuren. Millon eben erkennbar.\nI. Reinigung mit Phosphorwolframs\u00e4ure. Pb-Acetat, H,S.\nPolarimetrisch\nBertrand:\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10 ccm Harn H,0\n(189,4 mm): -f-0.01 u;<\u00bb.\nKMn04 11 log tit 64960.\n)\t\u00bb O.\u00f6f) \u2014 2,5 Cu \u2014 1.0 Glukose ;\n|\tNiederschlag orange.\n1\t\u00bb\t2.75 = 12.3 Cu = 6.0 Glukose :\nJ\tNiederschlag karminrot.\n3. 10 ccm Harn 1 ccm 0.5 \u00b0/o Glukose = 5 mg Alkohol\n2,86 = 12,7 Cu = 6.0 Glukose: Niederschlag karminrot. .\n4. Wie 2. 8 '/\u00ab Min. | gekocht\tj\n3,95 = 17.6 Cu = 8.5 Glukose : Niederschlag kaVminrot.\n5. 1.2 ccm 0.5 \u00b0/o Glukose = 6 mg 8 V* Min. gekocht H20\n2.95 =13,2 Cu = 6,5 Glukose; Niederschlag karminrot.\nII. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I.\nA.\t-f Glukose 0,1 g Polarimetrisch (189.4 min): 0.080 o.\nB.\tOhne Glukose\nPolarimetrisch (189,4 mmi: -f- 0.08 */#. Bertrand:\tKMnO. II log tit 64960.\n1.\t10 ccm\tHarn\t\\\t\u00bb\nAlkohol\tj\n2.\t10 ccm\tHarn\t(\t*\nH,()\tJ\n3.\t10 ccm Harn\n1 ccm 0.50 \u00ab\t\u00bb\nGlukose = 5 mg Alkohol\n0.35 =1.6 Cu = 0.5 Glukose ; Niederschlag?\n1,10 = 4,9 Cu = 2,0 Glukose ; Niederschlag gelb.\n3,20 = 14,3 Cu = 7.0 Glukose; Niederschlag karminrot.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"Herthold Oppler.\n120\nKMn04 II I,I>5 = 7.1 Cu = 3.5 Glukose :\nNiederschlag gelb und karminrot.\nI. 7,0 K in Harn (Resit, 8'/* Min gekocht, Ht0 entspr. 1.12 mg Glukose\nGlukose : Polarimetrisch ?\nBertrand: m\u00f6glich (13: 113\u00bb 0.02 \u00b0/o\nVersuch Nr. 13.\nIlt?.: 23j\u00e4hr. W\u00e4rter. Dunkler Sammelharn (24stdg.) von etwa 1 Monat, gemischte Nahrung. Harn spez. Gew. 1022. stark sauer. Sediment von freier Harns\u00e4ure. Indikan betr\u00e4chtlich. Worin-M\u00fcller \u2014. Fehling. Trommer \u2014, Tr\u00fcmmer gekocht reichlicher, gelber Niederschlag. Polarimetrisch ca. \u20140.17 \u00b0(o.\nI. Reinigung mit Pb-Acetal. H,S, Phosphorwolframs\u00e4ure. Rh-Acetat. II,S.\nPolarimetrisch il89.4mm): 0.00%.\nBertrand:\tKMn04 II log lit 64900.\n|\t\u00bb\t1,10 \u2014 4.9 Cu = 2.0 Glukose ;\n|\tNiederschlag gelborange.\n\\\t1,60 = 7.1 Cu = 3,5 Glukose;\n|\tNiederschlag orangerol.\nI 10 ccm Harn Alkohol\n2. 10 ccm Harn 11,0\n3 10 K in Harn I ccm 0,5\u00b0/\u00bb Glukose \u2014: 5 mg Alkohol\n2.80 =s' 12.5 Cu == 6 Glukose: Niederschlag karminrot.\nII. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I.\nA.\tGlukose\nPolarimetrisch 1189.4 mint: 0.00%.\nB.\tOhne Glukose\nPolarimetrisch (189.4 mm): 0,00%.\nBertrand:\tKMn04 II log lit B-4-lM\u00eeO.\nI . 10 ccm Harn }\t*\t0,30= 1,3 Cu = 0.5 Glukose:\n)\nAlkohol 2. 10 ccm Harn ) 11,0\n3 10 ccm Harn l ccm 0,5\" .\u00bb (\u00eflukose = 5 mg Alkohol\nNiederschlag?\n0,85 = 3,8 Cu = 1.5 Glukose : Niederschlag orange.\n1.45 = 6.5 Cu = 3.0 Glukose : Niederschlag rot.","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"I\nDie Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut.\n121\nKMn04 II 2.60 = 11,0 Cu = 5,5 Glukose : Niederschlag rot.\n4. 10 rem Harn 1 ccm 0,5 %\nGlukose = 5 mg 11,0\nGlukose: polarimetrisch 0.00 \u00b0/o.\nBertrand: Gu,0 in L\u00f6sung gehalten.\n111. I0t)0 ccm Harn Beinigung wie I; dann im Vakuum eingeengt : I ccm == 10 ccm Ham. Gelbe L\u00f6sung, mit Phosphorwolframs\u00e4ure keine F\u00e4llung, mit Pb-Acetat langsame Tr\u00fcbung.\nPolarimetrisch (189,4 mm): 0,00\u00b0/o.\nBertrand: KMn04 II log tit 64960.\n1.\t' Mit 10 ccm Harn wegen Sch\u00e4umens nicht durchf\u00fchrbar.\n2.\t5 ccm Harn 1 KMn04 II 1,95 ccm = 8,7 Cu == 4Glukose: Alkohol I \u00bb Niederschlag orangerot.\n3.\twie 2\t2,00 ccm = 8,9 Cu = 4 Glukose ;\nNiederschlag orangerot.\n\u00bb\t7.90 = 35,3 Cu \u2014 17,5 Glukose;\nNiederschlag karminrot.\n5,05 = 22,5 Cu \u2014 11 Glukose : Niederschlag karminrot.\n4.\t5 cem Harn 1\nHa0\tI\n5.\t5 ccm Harn 1 ccm 0,5 u,\u00bb>\nGlukose =\n5 mg, Alkohol\nGlukose: polarimetrisch 0.00\u00b0,\nBertrand (aus 1. 2, 4 korrig. Tab. I): 0,03%.\nIV. Nach 2 Monaten wird III mit Phosphorwolframs\u00e4ure versetzt; kein Niederschlag, dann mit etwa 3 g Pb-Acetat 12 St. im Dunkeln, stehen gelassen; Ausf\u00e4llung unvollst\u00e4ndig, trotzdem filtriert, mit H,S entbleit. Losung schwach, aber noch deutlich gelb gef\u00e4rbt. \u201d\nPolarimetrisch : 0.00 \u00b0/o.\nKMn04 II log lit 64960.\n\u00bb\t2,55 = 11,4Cu - 5.5Glukose;\nNiederschlag karminrot. \u2022\n\u00bb\t5.10 = 22.8 Cu = 11.0 Glukose;\nNiederschlag karminrot.\n\u00bb\t2,20 -- 9,8 Cu = 4,5 Glukose,\nNiederschlag gelb und karminrot gemischt.\nBert rand:\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10ccm Hain H,0\n3.\t4.55 cm Harn = 5 mg Glukose '\n11*0\n4. 6 ccm Harn = 6.5 mg Glukose 81/* Min. gekocht Ht0\n3.55\t15,8 Cu = 7,5 Glukose;\nNiederschlag karminrot, Spuren gelb.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nBerthold Oppler.\nKMn\u00d64 II 3,25 = 14.5 Cu = 7,0 Glukose: Niederschlag karminrot.\n5. 1.3 ccm 0,5%\nGluk., = 6,5 mg H '/* Min. gekocht 11,0\nGlukose: Polarimetrisch: weniger als 0,001\u00b0/\u00ab.\nBert rand: 0,0065 \u201c# ist der m\u00f6gliche Zuckergehalt. 4 u. 5 beweisen, da\u00df auch dieser Betrag zu hoch ist.\nWiederholung von I und II nach 2 Monaten mit verbesserter Methodik. Polarimetrisch: \u2014 0,17\u00b0\u00ab.\nV. Reinigung mit Phosphorwolframs\u00e4ure, Ph-Acetat, 11,3. Polarimetrisch : 0.00%.\nBertrand:\n1.\t10 ccm Harn\t|\nAlkohol\t|\n2.\t10 ccm Harn\t1\nHjO\t[\n3.\t10 ccm Harn\tj\nI rem0.5\u00b0 \u00abGluk. !\n5 mg. H,0\tI\n4.\tWie 2. 8'/* Min. \\\nsgekocht\tJ\n5.\t0.2 ccm 0.5 \u00b0/o Glukose = 2 mg H\u2018/i Min. gekocht HaO\nKMn04 H log tit 64%0.\n\u00bb\t0,40 = 1,8 Cu = 1,0 Glukose:\nNiederschlag?\n\u00bb\t0,90 = 4,0 Cu = 2.0 Glukose ;\nNiederschlag gelb.\n\u00bb\t3,45 = 15.4 Cu = 7,5 Glukose :\nNiederschlag karminrot.\n\u00bb\t1.75 = 7.8 Cu = 3.5 Glukose ; Nieder-\nschlag wenig gelb, sonst karminrot.\n\u00bb\t1,36 = 6 Cu = 3.0 Glukose;\nNiederschlag rein karminrot.\nIndikan betr\u00e4chtlich. Millon erheblich.\nVI. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie V.\nA.\t-f Glukose.\nPolarimetrisch: 0,00%\nB.\tOhne Glukose.\nPolarimetrisch : 0,00 \u2022/\u00ab\nBertrand: KMn04 KMn04 II log tit 64 960.\n\\\n1.\t10 ccm Harn\nAlkohol\t|\n2.\t10 ccm Harn |\nH,0\t|\n3.\t10 ccm Harn 1 ccm 0,56 \u00ab Gluk. \u2014 5 mg\nHjO\ni. wie 2.\t|\n8\u2018/* Min. gekocht f\n0,25 = 1,1 Cu = 0.30 = 1.3 Cu\n0.5 Glukose; Niederschlag ? 0,5 Glukose; Niederschlag ?\n2,40 = 10.7 Cu = 5 Glukose; Niederschlag karminrot\n0.75 = 3.1 Cu = 1,5Gluk.; Niederschlag gelb bis orangerot. Beim Auswaschen geringer Verlust.","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 123 5. 0,2 ccm 0,5 \u2022/\u2022\nGluk. = 1 mg KMnOjll 0,80 = 3,0 Cu \u20141,5 Glukose; Niederschlag\nH1/\u00ab Min. gekocht\tkarminrot\nHa\u00fc\nGlukose: polarimetrisch: 0,00#/o, aus IV sicher unter 0,001 % Bertrand:\t0,01 \u00b0/u, > IV\t\u00bb\t0.0005 >'\u2022\u201e\nVersuch Nr. 1 1.\nR.: 22j\u00e4hriger W\u00e4rter. Ca. 3 Wochensammelharn (21stdg.). Gemischte Kost. Harn spezifisches Gewicht 1013. Worm-M\u00fcller \u2014 Fehling, Trommer \u2014, Trommer gekocht Spur roter Niederschlag. Indikan Spuren. Polarimetrisch (180,4): \u2014 0.05 \u00b0/o.\nI. Reinigung mit Phosphorwolframs\u00e4ure, Pb-Acetat,\u2019\nII,S.\nPolarimetrisch (180,4 mm): 0,00\u00b0/\u00ab.\nBertrand:\tKMn0441 log tit 99 968.\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10 ccm Harn H,0\n3.\t10 ccm Harn 1 ccm 0.5 \u00b0/\u00bb Gluk. = 5 mg H,0\n0,15 = 1.5 Cu =s 0,5 Glukose; Niederschlag?\n0.20 = 2,0 Cu \u2014 1,0 Glukose; Niederschlag orange\n1.35 = 13.5 Cu '== 6,5 Glukose; Niederschlag Spur orange, sonst karminrot\nII. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I.\nA.\t-}- Glukose\nPolarimetrisch (189,4 mm): 0.00%\nB.\tOhne Glukose\nPolarimetrisch (189,4 mm): 0,00\u00b0/\u00ab Bertrand: KMnOJ log tit 99968.\n1.\t10 ccm\u2019 Harn Alkohol\n2.\t10 ccm Harn\n3.\nH20\n10 ccm Harn 1 ccm 0.5 #/o Gluk. = 5 mg H,0\n\u00bb 0,15 = 1,5 Cu =0,5 Glukose; Niederschlag ?\n\u00bb 0.20 = 2,0 Cu \u2014 1,0 Glukose; Niederschlag orange\n\u00bb 1,30 = 13,0 = 6.0 Cu Glukose; Niederschlag karminrot\nGlukose: polarimetrisch: 0.00 \u00b0o\nBertrand:\t0.00\u00b0\u00ab","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"121\nBerthold Oppler.\nVersuch Nr. 15.\nI.: 25j\u00e4hriger W\u00e4rter. Ca. 3 Wochensammelharn (P4stdg.). Gern-M\u00fcller? Niederschlag.\nmischte Kost. Harn spezifisches Gewicht 1023. Wo Fehling. Trommcr \u2014, Trommer gekocht gelber Polarimetrisch (189,4): \u2014 0,13%.\n1. Reinigung mit Pb-Ace1at. H^S; Phosph xwolfram-s\u00e4ure. Pb-Acctat, H,S.\nPolarimetrisch (189.1 mm): 0.00% bis -f- 0.01\u00b0/#\nBertrand:\tKMn04 I log tit 99 908.\n1.\t10 ccm Harn ) * 0,10 =\t1 Cu = 2,0 Glukose: Niederschlag\nAlkohol\tf\tgelb\n2.\t10 ccm Harn ) \u00bb 0.95 = 9.5 Cu \u2014 4,5 Glukose;! Niederschlag\n11,0\tI\tgelborange\n3.\t10 ccm Harn\n1,95 = 19,5 Cu = 9,5 Glukose; Niederschla; karminrot\nl ccm 0.50 o Gluk. == 5 mg\nil,n \u2022\nII. Reinigung mit Phosphorwolframs\u00e4ure,\nII. S.\nPb-Acetat.\nNiederschlag\nNiederschlag\nNiederschlag\nPolarimetrisch (189.4 mm): 0,00 a/o Bertrand: KMn04 1 log til 99 908.\n1.\t10 ccm Harn \\ \u00bb 0,30 = 3 Cu = 1,5 Glukose;\nAlkohol\t|\tgelb\n2.\t10 ccm Harn 1 \u00bb 0.85 = 8,5 Cu = 4,0 Glukose\nH.O\tJ\torange\n3.\t10 ccm Harn\nI ccm 0,5 %\t\u00bb 1.85 = 18,5 Cu = 9,0 Glukose\nGluk. = 5 mg\tkarminrot\n11,0\nIII. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie II.\nA. -f- Glukose\nPolarimetrisch (189.1 mmi; 0.00 bis \u2014 0,01\u201d.\u00bb\nBertrand: KMn04 1 log tit 99 908.\nI. 10 ccm Ham )\t....\t.... \u00c4 ,\t.. ,\nAlkohol\tI *\t\u00b0 =\t>u \u2014 0\u00b0 Glukose; Niederschlag ?\nH O0\" ^a,n\t| * ^,35 ~\tCu \u2014 1,5 Glukose; Niederschlag ?\n3. 10 ccm Harn 1 ccm 0.5%\nGluk. 5 mg II,n\n*\t1.50 = 14.9 Cu - 7 Glukose:\nkarminrot\nNiederschlag","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. \u2022\t!-\u2022*\nK. Ohne Glukose\nPolarimetrisch (189.4 mm): 0,00*.'\u00ab Bertrand: KMn04 II log tit 01960.\n1.\t10 ccm Harn 1\nAlkohol\t)\n2.\t10 ccm llarn )\nHjO\t) *\n0,2\u00f6 \u2014 1,1 Cu = 0,5 Glukose; Niederschlag ? 0.05 \u2014 2,9 Cu \u2014 1,5 Glukose: Niederschlag ?\n10 ccm Harn\n1 ccm 6.50 \u00bb\t\u00bb 2,70= 12,1 Cu -- 0,0 Glukose: Niederschlag\nGluk. = 5 mg\tgelb und rot gemischt\nH*0\nGlukose: polarimetrisch: 0,00*/\u00ab\nBertrand:\t0.02 bis 0,03 0 o.\nVersuch Nr. I 6.\nDr. F.: 26j\u00e4hriger Arzt. Sammelharn 3 Wochen (24stdg.). Gemischte Kost. Harn spezifisches Gewicht 1019. Farbe braun. Indikan. Millon schwach positiv. Worm-M\u00fcller? Fehling, Trommer \u2014, Tr\u00fcmmer gekocht gelber Niederschlag. Polarimetrisch (10O mm) - o,05 = ca. \u2014 0,10 \u00b0/o.\nI. Reinigung mit Phosphorwolfraros\u00e4urc, Pb-Acetat,\nPolarimetrisch (189.1 mm): 0,00\u00b0/\u00ab\nBertrand:\tKMn04 II log tit 64960.\n1.\t10 ccm Harn )\nAlkohol\t}\n2.\t10 ccm Harn 1\n0\tI\n3.\t10 ccm Harn\n1\tccm 0,50 o Gluk. = 5 mg H20\n4.\tWie 2,\t)\n8 */* Min. gekocht J\n5.\t0.2 ccm 0,5 \u00b0/o Gluk. = 1 mg 6'/\u00ab Min. gekocht 11,0\n*\t0,35 = 1,6 Cu = 0,5 Glukose; Niederschlag ?\n\u00bb\t0,15 = 2,0 Cu = 1,0 Glukose ; Niederschlag V\nV\n\u00bb\t2,95 \u2014 13,2 Cu = 6,5 Glukose; Niederschlag\nrein karminrot\n\u00bb\t1,00 = 4,5 Cu = 2 Glukose; Niederschlag\ngelb bis karminrot gemischt\n>\t0.80 = 3,6 Cu = 1.5 Glukose; Niederschlag\nrein karminrot\nIndikan deutlich, aber nicht betr\u00e4chtlich.\n11. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I. ' \\. + Glukose\nPolarimetrisch (189.4 mm): 0,00%","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"12H\nBeithold Oppler,\nB. Ohne Glukose Polarimetrisch Bertrand:\n1 10 ccm Harn Alkohol\n2. 10 ccm Harn H,0\n\u2022V 10 ccm Harn I ccm 0,5% Gluk. - 5 me H,0\n(189.4- mm\u00bb: 0,00 %\nKMn04 II log tit 64 960.\nJ *\t0,25 = 1,1 Cu = 0,5 Glukose; Njiedcrschlag ?\n\u00bb\t.\tI\nI \u00bb\t0,35 = 1,6Cu = 0,5Glukose; Niederschlag ?\n\u00bb\t2,05 = 9,2 Cu = 4.5 Glukose\nziegelrot bis karminrot\nNiederschlag\nGlukose: Polarimetrisch: 0,00% Bertrand: unter 0,01 %.\nVersuch Nr. 17.\nLp.: 25j\u00e4hriger Praktikant. 3 Wochensammelharn (24stdg.). Gemischte Nahrung. Harn spezifisches Gewicht 1022. Worm-M\u00fcller, Keliling, Tromm er\u2014; Trommer gekocht gelber Niederschlag. Indikan Spuren. Millon? Polarimetrisch (100 mm): \u2014 0,0t = ca \u2014 0,08%.\n\u2022 I. Reinigung mit Phosphorwolframs\u00e4ure, Pb-Acetat. HS.\tI\nPolarimetrisch Bertrand :\n1. 10 ccm Harn Alkohol\n(189,4 mm): 0,00\u00b0/\u00ab\t.\t\u00bb\nKMn04 II log tit 64 960.\nJ *\t0,40 = 1,8Cu = 1,0Glukose; Niederschlag ?\n2.\t10 ccm Ham ^\n)\n3.\t10 ccm Ham 1 ccm 0,5 % Gluk. = 5 mg HjO\n1>25 \u2014 5,6 Cu = 2,5 Glukose; Niederschlag gelb, orange, Spur karminrot\n3,50 = 15,6 Cu = 7.5 Glukose; Niederschlag karminrot\nt. Wie 2,\t\\\n8' t Min.gekocht j 5. 0,5 ccm 0.5% Gluk. = 2,5 mg 8'/* Min. gekocht H,0\n1,90 = 8.5 Cu = 4,0 Glukose; Niederschlag gelb bis karminrot\n1.55 = 6,9 Cu = 3,0 Glukose; Niederschlag karminrot\nII. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I.\nA.\t-{- Glukose\nPolarimetrisch (189.4 mm): 0,00 #/o\nB.\tOhne Glukose\nPolarimetrisch (189,t mm): 0,00% . Bertrand:\tKMn04 11 log tit 64 960.","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut.\n12:\nKMn04 II 0,35 =1 ,6 Cu =0,5 Glukose ; Niederschlag ?\n*\t0,45 -= 2.0Cu \u2014 1,0Glukose; Niederschlag ?\n\u00bb\t2.55 = 11,4 C.u = 5,5 Glukose; Niederschlag\nkarminrot\n*\t1,00 = 4,5 Cu = 2.0 Glukose; Niederschlag\norange\n>\t0,80 = 3,6 Cu =1,5 Glukose ; 'Niederschlag\nSpur orange neben karminrot\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10 ccm Harn Ht0\n3.\t10 ccm Harn 1 ccm 0,5\u00b0/\u00ab\nGluk. =\u00bb 5 mg H,0\nt. Wie 2,\t)\n8'/t Min. gekocht j\n5. 0.2 ccm 0,5 V Gluk. = 1 mg 8*'\u00bb Min. gekocht H,0\nGlukose: Polarimetrisch: 0,00\u2022,\u00bb\nBertrand:\t0,01 bis 0,02\u00b0/\u00ab\nVersuch Nr. 18.\nMe . . . y.: 23j\u00e4hriger Praktikant. Sammelharn von 20 Tagen <2istdg.). Spezifisches Gewicht 1020. Trommer, Fehling negativ; gekocht gelber, dicker Niederschlag. Worm-M\u00fcller negativ. Millon betr\u00e4chtlich. Indikan schwach positiv. Polarimetrisch 100 mm-Rohr: - 0.03 bis 0,04 \u00b0/o.\nI.\tReinigung mit Phosphorwolframs\u00e4ure, Pb-Acetat, H,S.\nPolarimetrisch (189,4 mm): 0,00\u00b0/o\nBertrand:\tKMn04 II log tit 64960.\n1\n1.\t10 ccm Harn Alkohol\n2.\t10 ccm Harn HjO\n3.\t10 ccm Harn 0,4 ccm 0,5 \u00b0/o Gluk. = 5 mg Ht0\n1. Wie 2,\t\\\n8\u2018/\u00bb Min. gekocht}\n5. 0.6 ccm 0,5 \u00b0/o Gluk. = 3 mg 81/* Min. gekocht H,0\nII. G\u00e4rungsversuch: Reinigung wie I A. -f Glukose.\nPolarimetrisch (189,4 mm): 0,00 V\n1.05\t= 4,7 Cu = 2,0 Glukose: Niederschlag gelb\n1,45 = 6,5 Cu = 3,0 Glukose; Niederschlag ziegelrot, beim Auswaschen Spur verloren\n2,20 = 9,8 Cu = 4,5 Glukose; Niederschlag karminrot\n2.05\t=a 9,2 Cu = 4,5 Glukose; Niederschlag Spur gelb, sonst karminrot\n1,75 = 7,8 Cu = 3,5 Glukose: Niederschlag Spur gelb, sonst karminrot -","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nBerthold Oppler,\nB. Ohne Glukose.\nPolarimetrisch (189.4 mm.i: 0.00\u00b0-\u00bb\nBertrand:\tKMnO, II log tit 64 960.\n1 10 rem Harn |\t#\t035'\t1.15Cu = 0,6Glukose: Niederschlag V\nAlkohol\tI\n2. 10 ccm Harn\nH,0\n*\t0.35 = 1,6 Cu = 0.5 Glukose : Niederschlag V\nVie 2.\t\\\nt' t Min. gekocht /\n3. 10 ccm Harn 1 crm 0,5 \u00b0/o Gluk. = 5.5 111g\n11,0\nI. Wie 2.\n8\n5. 0,2 ccm 0.5 %\nGluk. 1 mg 11,0. 8\u2019/* Min. gekocht\nGlukose: polarimetrisch: 0,00 \u00b0/o\nBertrand:\t0,02 bis 0,03\u00b0/o\n\u00bb\t2,05 = 11,8 Cu = 5.5 Glukose: Niederschlag\nkarminrot\n1.05 = 4,7 Cu - 2,0 Glukose: Niederschlag orange\n>\t0,80 = 8.6 Cu -= 1,5 Glukose; Niederschlag\nSpur orange, sonst karminrot\nVersuch Nr. 10.\nPferdeblut I. 20 Minuten nach Gewinnung verarbeitet A. Altes Phosphorwolframs\u00e4ure-Verfahren.\nBlut (Ammonoxalat 1\t100\tccm\nGesamtfl\u00fcssigkeit\t2158\nAliquoter Teil\t1776\t*\n\u00bb konzentr. 15,81 \u00bb \u2018\nPolarimetrisch (189,1mm) : -j- 0.32 bis 0.33%: Glukose im Blut 0.063%.\nBertrand: KMn04 II log tit 61960.\n1. 3 ccm Blutl\u00f6sung ) \u00bb 3,95= 18.0Cu = 9Glukose: Niederschlag\nkarminrot.\n1.25 = 19,0 Cu = 9,5 Glukose: Niederschlag etwas gelb, orange, karminrot, geringer Verlust beim Auswaschen.\n\u00bb 2,25 = 10,0 Cu = 4,5 Glukose: Niederschlag gelb bis ziegelrot, wenig karminrot, geringerVerlust beim Auswaschen.\nAlkohol\tj\n2.\t3 ccm Blutl\u00f6sung |\nM.O\tj\n3.\t1.6 ccm Blutl\u00f6sung entspi. 5 mg Glukose. 11,0\nGlukose: 0,064\u00b0/o.\nB. Mit Phosphorwolframs\u00e4ure vollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llt, mit krystallisiertem, \u00fcbersch\u00fcssigen Pb-Acetat. H2S wie Harn behandelt.","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"1\nDie Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 129\nBlut (AmmonoxalaP\t100\tccm\nGesamtlKissigkeit\t2158\t>\nAliquoter Teil\t1751\t*\n\u00bb\t\u00bb konzentr. 15,91 \u00bb\nPolarimetrisch (189,4 mm) : -f 0,33 \u00b0/o ; GlukoseimBlut 0,065 Bert rand:\n4 ccm Blutl\u00f6sung Alkohol\n4 \u00ab cm Blutl\u00f6sung\n11,0\n\nKMn04 II log tit 64m\n3. 1,6 ccm Blutl\u00f6sung entspr. 5 mg Glukose, H,0\n5,50 \u2014 24,6 Cu = 12 Glukose; Niederschlag karminrot.\n6.20 = 27,7 Cu = 18,5 \u2019\u00bb\t\u00bb\nkarminrot. Spuren orange.\n1.\t8 ccm Blutl\u00f6sung Alkohol\n2.\t8 ccm Blutl\u00f6sung H20\n\u00bb 2.50 = 11,2 Cu = 5,5 Glukose ; karminrot, Spuren orange.\nGlukose: 0,066^n.\t\u2022\nDie konzentrierten, aliquoten Teile von A. und B. sind noch ziemlich stark gelb gef\u00e4rbt, A. st\u00e4rker als B. Erslerer gibt mit Phosphor-wolframs\u00e4ure einen erheblichen, B. einen geringen Niederschlag. Da ein (i\u00e4rungsversuch keine wesentlichen Aufschl\u00fcsse erwarten l\u00e4\u00dft, werden \u00abhe L\u00f6sungen vereinigt. Die Mischung enth\u00e4lt etwas mehr (*/\u00bb ca.) von A. als von B. Die Mischung wird mit kristallisierter Phosphorwolfram-'\u2022\u00abure ausgef\u00e4llt, nach 12 Stunden fdtriert, mit Pb-Acetat und II,S wie Harn behandelt. Die L\u00f6sung ist von H,0 nicht zu unterscheiden hinsichtlich F\u00e4rbung.\nPolarimetrisch (189,4 mm) : -f 0.82 \u00b0/o.\nBertrand: KMn04 II log tit (\u00bb4960.\n\u00bb 4,20 = 18,7 \u00c7u = 9 Glukose; Niederschlag karminrot, vor Siedebeginn, fast vollst\u00e4ndig abgeschieden.\n\u00bb\tU>5 = 20,8 Cu = 10,5 Glukose; Niederschlag\nkarminrot, vor Siedebeginn fast vollst\u00e4ndig abgeschieden.\nZu weiteren Bestimmungen war kein Material mehr vorhanden. Das Mittel s\u00e4mtlicher Bestimmungen ergibt im Blute Glukose: polarimetrisch: 0,064 %,\nBertrand:\t0,0t>5 \u00b0/#.\nVersuch Nr. 20.\nPferdeblut II. Ca. 6 Stunden nach Gewinnung verarbeitet.\nPeinigung nach dem alten Phosphorwolframs\u00e4ureverfahren. Blut (Ammonoxalat)\t2100\nGesamtfl\u00fcssigkeit\t20840\nAliquoter Teil\t14050\n\u00bb\t\u00bb konzentr. 200; 1 ccm = 7,258 ccm Blut. Polari-\nmetrisch (189,4 mm) : -f 0,16 \u00ab,. Glukose im Blut : 0,022 u/o. *\nHoppe-Heyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXV.\t'\t9","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nBerthold Oppler,\nA. Die L\u00f6sung ist noch stark gelb gef\u00e4rbt. Bertrand: KMn04 II log tit 64960.\n* 3,95 = 17,6 Cu = 8,5 Glukose ; Niederschlag gelb und rot, versp\u00e4tet abgeschieden, beim Auswaschen erheblicher Verlust.\n1. 5 ccm Blutl\u00f6sung Alkohol\n2.\n3.\n5 ccm Blutl\u00f6sung H,0\n5,50 = 24,6 Cu = 12 Gluk. ; Niederschi, wenig gelb, vorwiegend karmin. Der gelbe l\u00e4uft zum gro\u00dfen Teil durch das Filter beim Auswaschen. Abscheidung versp\u00e4tet.\n5 ccm Blutl\u00f6sung 8 1 k Min. gekocht 11,0\nKMnOi I log tit 99968 3.15 = 31,4 Cu ^ 15,5 Glukose; Niederschlag Spur gelb, sonst karminrot, ersterer geht beim Waschen durch das Filter.\nKs sind Stoffe vorhanden, welche Cu,0 in L\u00f6sung halten.\nB. Die L\u00f6sung A. wird zum Teil mit Pb-Acetat und H,S weiter gereinigt.\nDie L\u00f6sung, 1 ccm \u00ab 7,253 Blut, ergibt polarimetrisch (189,4 mim + 0,21 \u00b0/o, demnach Glukose im Blut 0,029\nBertrand: KMn04 II log tit 64960.\n* 4,65 = 20,8 Cu = 10 Glukose ; Niederschlag etwas versp\u00e4tet, wenig gelb, sonst rot; ersteres l\u00e4uft durch das Filter beim Waschen.\n\u00bb 5.55 = 24.8 Cu = 12 Glukose; Niederschlag\n1. 5 ccm Blutl\u00f6sung Alkohol\n2. 5 ccm Hlutl\u00fcsung\n1 Minute versp\u00e4tet, Spuren gelb, sonst\n1120\n\u2022rot, ersteres l\u00e4uft durch das Filter heim\n3.\t5 ccm Blutl\u00f6sung\n11,0\n4.\t2,08 ccm Blutl\u00f6sung entspr. 5 mg Glukose, 11,0\n5.\t5 ccm Blutl\u00f6sung 8 ', \u00ab Min. gekocht 11,0\nWaschen.\n5.35\t= 23,9 Cu = 12 Glukose; Niederschlag wie 2.\n2.35\t= 10,5 Cu = 5 Glukose; Niederschlag\ngelb bis orange; nicht unerheblicher Verlust an ersterem.\n7,20 = 32,1 Cu = 16 Glukose; Niederschlag karminrot, daneben nicht unerhebliche Menge gelbes bis ziegelrotes Cu,0.\n6. 2,4 ccm 0,5 \u00b0/o Glu-\t1 _\nkose = 12 mg 8 *'*\t* ^,75 \u2014\t^*u == 1^0Glukose; Niederschlag\nMin. gekocht 11,0\tre*n karminrot.\nGlukose: polarimetrisch 0,029 \u00b0/o.\nBertrand (Alkohol 1, korrig.) 0,030 \u00b0,o.\nTrotz \u00dcbereinstimmung der Bestimmungen untereinander und mit der polarimetrischen Bestimmung ist der Wert wegen der falschen Beschaffenheit des Oxyduls nach Farbe und Abscheidungszeit unrichtig. Aus 4\u20146 geht hervor, da\u00df entweder Oxydul in L\u00f6sung blieb oder Cu/> aus weiteren, reduzierenden Substanzen mit ausgeschieden wurde. Es","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut. 131\nwird daher ein Teil der L\u00f6sung B. in der gleichen Weise wie Harn mit Phosphorwolframs\u00e4ure, Pb-Acetat, H,S ersch\u00f6pfend behandelt. Die v\u00f6llig farblose L\u00f6sung dient zu\nC. L\u00f6sung 1 ccm =7,253 ccm Blut; polarimetrisch (189,4 mm):\n-f* -0,26 V, Glukose im Blut 0,036 Bertrand: KMn04 II log tit \u00ab4960.\n6,95 = 31,0Lu = 15,5Glukose; Niederschlag rechtzeitig, rein karminrot.\n7,55 = 33,7 Cu = 17 Glukose; Niederschlag rechtzeitig, rein karminrot.\n1.\t5 ccm Blutl\u00f6sung Alkohol\n2.\t5 ccm Blutl\u00f6sung H,0\n3.\t1,41 ccm Blutl\u00f6sung entspr. 5 mg \u2022 Glukose H,0\n4.\t5 ccm Blutl\u00f6sung 8 V\u00ab Min. gekocht 11/1\n5.\t3.4 ccm 0.5 \u00b0/o Glukose = 17 mg 8*/t Min. gekocht H\u201e0\nf\nr\n2,10 = 9,4 Cu = 4,5 Glukose; Niederschlag eine Spur gelb, sonst karminrot.\n8,20 = 36,6 Cu = 18 Glukose; Niederschlag rechtzeitig, karminrot.\n7,80 = 34.8 Cu = 17,5 Glukose; Niederschla rechtzeitig, karminrot.\nGlukose: Alkoholversuch (korrig.) 0,046 \u201co-\nF\u00fcr einen G\u00e4rungsversuch C II. reichte das Material nicht.\nDer n\u00e4chste Versuch liegt zeitlich vor C. Von (1er L\u00f6sung B.\u00ab worden 100 ccm mit 100 ccm H,0 verd\u00fcnnt, dann wie Harn mit krystallis. Pliosphorwolfrains\u00e4ure, Pb-Acetat, ILS ersch\u00f6pft. Die L\u00f6sung, eben noch erkennbar gelb gef\u00e4rbt, dient zu I) I. und DII.\nDI. 1 ccm Blutl\u00f6sung = 3,627 ccm Blut.' Polarimetrisch (189.4 mm) :-f 0,13 \u00b0/.\u00bb; Glukose im Blut* 0,036 Bertrand: KMn04 II log tit 01960.\n1. 10 ccm Blutl\u00f6sung ^ \u00bb\t6.40 = 28,6 Cu = 14 Glukose; Niederschlag\nAlkoho|\t\\\trechtzeitig, karminrot.\n6,45 = 28,8 Cu = 11 Glukose; Niederschlag rechtzeitig, karminrot.\n6,95 = 31,0 Cu =\u25a0= 15,5 Glukose; Niederschlag rechtzeitig, karminrot.\n9,35 = 41,7 Cu = 21,5 Glukose ; Niederschlag rechtzeitig, karminrot.\n2. wie I\nI\n3. 10 ccm Blutl\u00f6sung \\\nM !\ni. 10 ccm Blutl\u00f6sung 1 ccm 0,5 \".. Glukose = 5 mg, Hs0\n5.\t3.2 ccm Blutl\u00f6sung entspr. \u00f6 mg Glukose, H,0\n6.\t10 ccm Blutl\u00f6sung | 8 */\u00bb Min. gekocht ,\n11*0\n1,35 = 6,0 Cu = 3 Glukose; Niederschlag z. T. gelb im Kilterrohr abgeschieden, karminrot.\n8,80 = 39,3 Cu = 19,5 Glukose; Niederschlag rechtzeitig, karminrot.\n9*\n\u00ab","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"Bertliold Oppler.\n132\nKMn04 II 7,25=32,4Cu = 16.0Glukose; Niederschlag rechtzeitig, karminrot.\n\u00bb 8.50 \u2014 37,0 Cu = 18,5 Glukose ; Niederschlag rechtzeitig, karminrot.\n7.\t3.1 ccm 0.5% Glu- | kose\u2014 15.5mg.8\u2018\u00ab J Min. gekocht, 11,0 J\n8.\t3.8 ccm 0.5 % Glukose -- 10 mg. 81 \u00bb\nMin. gekocht. H,0\nGlukose im Blut: 0,011 %. Jedoch ist der Wert vielleicht etwas zu niedrig, da Cu,0 in L\u00f6sung lialtende Stoffe in geringer Menge vorhanden sind (4; 5),\nW\u00fcrde au\u00dfer Glukose keine weitere, reduzierende Substanz zugegen sein, so w\u00fcrde der Reduktionswert (6-8) sich zu 0,052% berechnen, has widerspricht den polarimetrischen Werten vor und nach der G\u00e4rung. Es ist demnach zweifellos eine zweite reduzierende Subst\u00eeinz (3, 0.7} anwesend.\nDII. G\u00e4rungsversuch: Der betr\u00e4chtliche Gehalt an Essigs\u00e4ure machte ihre Abstumpfung notwendig. 10 ccm I) I. = 31.7 ccm l,io Normal-NaOH.\nA.\t-f- Glukose: 20 ccm Dl. werden mit etwas weniger als der erforderlichen Menge '/\u00bb# NaOII abgestumpft. 0,12 g Glukose darin gel\u00f6st, mit Hefeaufschwemmung und 11,0 auf genau 250 ccm aufgef\u00fcllt. Nach 30 St. wird mit etwas kristallisierter Phosphorwolframs\u00e4ure ausgef\u00e4llt, dann mit I'b-Acetat und H,S. Aliquoter Teil 218,3 ccm = 22.7 ccm Blutl\u00f6sung Dl. Im Vakuum eingeengt und auf genau 22.70 ccm gebracht. Die tiltrierte L\u00f6sung ergibt polarimetrisch (180.4mm): 0,00%.\nB.\tOhne Glukose: 52 ccm DI. werden wie A.. aber ohne Glukose-z\u00fcsatz, behandelt und auf genau 550 ccm aufgef\u00fcllt. Aliquoter Teil 505 ccm 47.75 ccm DI. Im Vakuum eingeengt und auf 47.75 ccm gebracht. Die tiltrierte L\u00f6sung ergibt polarimetrisch (189,4 mm):\n0.01 %.\nBertrand: K.\\ln04 II log tit 04960.\n10 ccm Blutl\u00f6sung * Alkohol\t\u00bb\n0.25\n2. wie I\n!\n3. 10 ccm Blutl\u00f6sung t\n11,0 !\n1,1 Cu = 0.5 Glukose; Niederschlag? \u00bb 0.30= 1,1 * =0.5 > 0.50= 2,2 \u00bb = 1,0\t>\n10 ccm Blutl\u00f6sung I ccm 0.5% Glukose = 5 mg, H,0 Glukose im Blut aus DI. u. DIL; aus C. und DII.\nPolarimetrisch: 0,039%;\t0,039%.\nBertrand: 0,010%;\t0,04%.\nMittel 0,042%; jedoch ist 0.04% als der richtigere Wert anzusehen.\n* 2,85 = 11,1 \u00bb =5,5\nrot.","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn' und Blut. 133\nV.\nKurze \u00dcbersicht.\n1.\nUm Traubenzucker in Konzentrationen unterhalb der Kmpfindlichkeitsgrenze der qualitativen Reaktionen erkennen und quantitativ durch Polarisation und Reduktion vor und nach der G\u00e4rung bestimmen zu k\u00f6nnen, wird Harn mit Phos-phorwolframs\u00e4ure, Pb-Acetat und H.,S entf\u00e4rbt, wobei gleichzeitig st\u00f6rende reduzierende, Gu.,0 in L\u00f6sung haltende um! linksdrehende Substanzen entfernt werden. Um Fehler bei der polarimetrischen Bestimmung, hervorgerufen durch die Bildung optisch aktiver Substanzen aus Traubenzucker beim G\u00e4rungsproze\u00df, zu vermeiden, wird eine Hilfsbestimmung mit Traubenzuckerzusatz eingef\u00fchrt. Die Reduktionsbestimmung nach Bertrand l\u00e4\u00dft, als \u201efraktionierte Reduktion\u201c ausgef\u00fchrt, st\u00f6rende, reduzierende Stoffe neben Glukose erkennen und der Menge nach sch\u00fctzen. Das Verfahren gibt f\u00fcr Traubenzucker theoretisch zu hohe Werte. Die polarimetrische Bestimmung ist als Grundlage der Traubenzuekorbestimmung im Harn zu w\u00e4hlen.\nII.\nMit beiden Methoden im Harne von Geisteskranken ausgef\u00fchrte Bestimmungen best\u00e4tigen die \u00dcberlegenheit der polarimetrischen Methode. Das Vorkommen von Traubenzucker\nt\t4\nin einem Teil der untersuchten Harne und damit die Lehre von dem Traubenzuckergehalt des normalen Harnes erscheint zweifelhaft. Die Beweise f\u00fcr die Fxistenz der physiologischen Glykosurie, n\u00e4mlich die Darstellung des Phcnylglukosazons und der Glukosebenzoylverbindung, werden als nicht beweiskr\u00e4ftig erkannt und hinsichtlich der letzteren Tatsachen beigebracht, welche eine sekund\u00e4re Bildung der Glukose aus anderer\nQuelle, vor allem Glukosamin, in den Bereich des M\u00f6glichen r\u00fccken.","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134 Hcrtliold* Oppl er, Die Bestimmung des Traubenzuckers usw. '\nMit beiden Bestimmungsmethoden im Harn Gesunder ausgef\u00fchrte Untersuchungen ergeben die Gegenwart von reduzierenden, inaktiven und durch Hefe zerst\u00f6rbaren Substanzen in einer Konzentration, welche einem Traubenzuckergehalt von etwa 0,04 ft,<\u00bb entspricht. Zugleich wird aber bewiesen, da\u00df der \u00fcberhaupt m\u00f6gliche Traubenzuckergehalt unter 0,01 \u00b0/o, in einem Falle unter 0,001 \u00b0/o liegen mu\u00df. Traubenzucker in Konzentrationen, welche bisher nicht sicher erkannt, oder, wenn erkannt, als belanglos klinisch vernachl\u00e4ssigt werden, wurden nur unter anormalen Verh\u00e4ltnissen gefunden und quantitativ bestimmt.\n111.\nFine \u00dcbertragung des Reinigungsverfahrens und der Be-stimmungsmethoden auf das Blut f\u00fchrt zu dem Ergebnis, da\u00df die f\u00e4rbenden, linksdrehenden und Cu80 in L\u00f6sung haltenden Substanzen des Blutes (Serum) gegen\u00fcber den F\u00e4llungsmitteln weitgehende Analogien mit entsprechenden Substanzen des Harnes aufweisen, und da\u00df f\u00fcr die Bestimmung des Traubenzuckers im Blut hinsichtlich der Verwertung der einzelnen Bestimmungsmethoden die bei der Traubenzuckerbestimmung im Harn gewonnenen Erfahrungen unver\u00e4ndert gelten. Diese beweisen, im wesentlichen in \u00dcbereinstimmung mit den Ergebnissen fr\u00fcherer Untersuchungen des Verfassers, da\u00df Abweichungen und Vereinfachungen des Verfahrens (Moeckel und Frank) bisher nur auf Kosten der Zuverl\u00e4ssigkeit ausf\u00fchrbar sind.\nF\u00fcr die \u00dcberlassung des Untersuchungsmaterials und die mir auch sonst in jeder Weise nachhaltig gew\u00e4hrte Unterst\u00fctzung bin ich Herrn Geheimrat Cramer zu lebhaftem Dank verpflichtet.","page":134}],"identifier":"lit19372","issued":"1911","language":"de","pages":"71-134","startpages":"71","title":"Die Bestimmung des Traubenzuckers in Harn und Blut","type":"Journal Article","volume":"75"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:02:03.826748+00:00"}