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{"created":"2022-01-31T15:22:59.471676+00:00","id":"lit19382","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Rakoczy, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 75: 273-281","fulltext":[{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Plasteinbildung.\nI. Mitteilung.\nVon\nA. Iiakoczy.\n(Au^ \u00ablern physiologisch-chemischen Laboratorium der kais. St. Wladimir-Universit\u00e4t in\nKiew.)\n(Der Redaktion zugegangen am 16. September 1911.)\nDie ersten Autoren, die sieh mit der Untersuchung der Danilewskischen Reaktion befa\u00dft haben \u2014 Okunew,1) Law-i ow,2) Sawjalow,3) \u2014 nahmen an, da\u00df die F\u00e4higkeit, Plasteine zu bilden, ausschlie\u00dflich dem Labferment (Chymosin) zukommt; bald stellte es sich aber heraus, da\u00df der Saft der Bauchspeicheldr\u00fcse eine analoge Wirkung auf Albumosenl\u00f6sungen aus\u00fcbt Okunew,4) Delezenne und Mouton,5) Botazzi6)), ebenso der Magensaft des Hundes (Nencki und Sieber,7) M. Lawrow und Salaskin8)), der Magensaft des Menschen (Tedpschi,9) Allaria10)), Pepsinpr\u00e4parate (Wait,11) Lawrow12)), verschiedene Organextrakte verschiedener Tiere (Okunew,13) N\u00fcrnberg,11) Botazzi), Papayotin (Kurajeff,15) Saccharow1\u00ab)) und andere Fermente pflanzlicher Herkunft (Gerber17)) usw.\n') Okunew, Diss. St. Petersb. 1895 (russ.).\n*) Lawrow, Diss. St. Petersb. 1897 (russ ); Diese Zeitschr., Bd. 26.\ns) Sawjalow, Diss. Jurjew. 1899 (russ.); Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 85.\n4) Okunew, Wratsch 1900, S. 662 (russ.).\n6) Delezenne und Mouton, C. rend. Soc. biol, Bd. 63, \u00abS. 277.\n\u2022) Botazzi, Arch, di Fisiol., Bd.l, S.453; Bd.5, S.317 ; Bd.6, S. 169.\nT) Nencki und Sieber, Diese Zeitschrift, Bd. 32, S. 291.\n*) M. Lawrow und Salaskin, Diese Zeitschrift, Bd. 36. S. 277.\n\u201c) Tedesolii, Biochem. Zentralbl., Bd. 3. S. 119 (Ref.).\t\u00bb.\n\u201c) Allaria, Malys Jahrcsber.. Bd. 37, S. 430 (Ref.).\nu) Wait. Diss. Jurjew 1905 (russ.).\n**) Lawrow, Diese Zeitschrift. Bd. 51.\n1S) Okunew, Yerhandl. russ. \u00c4rzte, 1901. S. 310 (russ.).\nM) N\u00fcrnberg, Hofmeisters Beitr.. Bd. 4, S. 543.\nib) Kurajeff. Hofmeisters Beitr., Bd. 1. S. 121.\n,0) Saccharow, \u00abRusskij Wratsch\u00bb. 1902, Nr. 49 (russ.).\n,?) Gerber. C. rend. Soc. biol, Bd. 66, S. 1122 . Bd. 67. S. 322.\nHoppe-Seyler\u2019B Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXV.\t<19","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nA. Rakoczy,\nS\u00e4mtliche liier aufgez\u00e4hlten, die F\u00e4higkeit, Plasteine zu bilden, besitzenden Substanzen hatten gleichzeitig auch eine milchkoagulierende Wirkung, d. h. enthielten nach der Vorstellung von Hammarsten und dessen Anh\u00e4ngern Chymosin. Deshalb waren keine Gr\u00fcnde vorhanden, an der anfangs ausgesprochenen Meinung, da\u00df sich die Plasteine unter der Einwirkung des Chymosins bilden, zu zweifeln.\nDer Sachverhalt \u00e4nderte sich aber nach dem Auftreten der Theorie von der Identit\u00e4t des Pepsins und Chymosins. Wenn die Forschungen von Pawlow und Parastschuk u. a. auch nicht alle Physiologen von dem Nichtvorhandensein des Chymosins \u00fcberzeug! haben, so zeigten sie doch, da\u00df alle Lab-pr\u00e4parale eine ol\u00eeenkundige oder versteckte proteolytische Wirkung besitzen und folglich vom dualistischen Standpunkt aus Pepsin enthalten. Wenn das nun aber einmal festgestellt war, so verloren alle fr\u00fcheren Versuche ihre Bedeutung, da mit gleichem Hecht angenommen werden konnte, da\u00df die Danilewskische Reaktion, sowohl vom Chymosin, als auch von dem in den Labpr\u00e4paraten enthaltenen Pepsin bedingt werde. Die mit dem Saft der Bauchspeicheldr\u00fcse, dem Papayotin usw. unbestellten Versuche bewiesen auch nichts: all\u00bb* diese Substanzen wiesen nicht nur eine milchkoagulierende, sondern auch eine proteolytische Wirkung auf.\nDurch welches Ferment wird nun aber die Bildung der Pl\u00e4steine hervorgerufen V \u2014 Diese Frage ist von verschiedenen Forschern verschieden beantwortet worden.\nNencki und Sieber haben die Vermutung ausgesprochen, da\u00df die Riesenmolekel des Magenferments eine besondere plasteinbildende Seitenkette besitzt.\nM. Law row und Salaskin betrachten die Plasteinbildung, sowie die Milchkoagulation, als den Ausdruck der Reversibilit\u00e4t der Pepsin Wirkung: auch Pawlow1) ist derselben Meinung.\nSawjalow2) h\u00e4lt die Milchkoagulation f\u00fcr das Resultat der direkten Pepsinwirkung, w\u00e4hrend er die Plasteinbildung\nM Pawlow und Parastschuk, Diese Zeitschrift, Bd. 42. S. 41.'\u00bb.\n*) Sawjalow. Diese Zeitschrift, Bd.*4<>, S. 307; Bd. 54, S. 119.","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Plasteinbildung. I.\t275\n% .\n\u00fcbereinstimmend mit letztgenannten Forschern als eine umgekehrte, synthetische Reaktion aulfa\u00dft und am allerwenigsten Gr\u00fcnde daf\u00fcr sieht, sie dem Chymosin zuzuschreiben, \u00abwenn es \u00fcberhaupt existiert.\u00bb\nLawrow1) l\u00e4\u00dft die Frage unentschieden und bezeichnet die Reaktion als eine Folge der Pepsin- resp. Chymosinwirkung. Hammarsten2) gibt die M\u00f6glichkeit des Vorhandenseins eines selbst\u00e4ndigen plasteinbildenden Ferments zu, w\u00e4hrend Oppenheimer/) sowie Fuld4) sogar daran zweifeln, ob man cs hier \u00fcberhaupt mit einem fermentativen Proze\u00df zu tun hat.\nHerzog5) untersuchte den hemmenden Kinllu\u00df des Antipepsins (Ascaridenpre\u00dfsaft) auf die Plasteinbildung durch Pepsin-. Trypsin- und Papayotinpr\u00e4parate und erhielt positive Resultate, w\u00e4hrend das Antipepsin auf die Milchkoagulation durch dieselben Pr\u00e4parate keine hemmende Wirkung zeigte. Hieraus schlo\u00df er, da\u00df sich die Plasteine unter der Linwirkung der proteolytischen Fermente, nicht aber des Chymosins bilden, hie Herzogschen Versuche haben ihre Beweiskraft eingeb\u00fc\u00dftr seit es ihm in einer neuen Arbeit0) gelungen ist, eine hemmende Wirkung desselben Ascaridenpre\u00dfsafts auf die Milchkoagulation durch Pepsin- und sogar Labpr\u00e4parate nachzuweisen.\nSomit ist die Frage nach der Ursache, der man die Umwandlung der Albumosen in Plasteine zuzuschreiben h\u00e4tte, bis jetzt noch nicht aufgekl\u00e4rt.\nln meiner fr\u00fcheren Arbeit7) bin ich auf Grund der in der Literatur niedergelegten Daten und meiner eigenen Versuche zu dem Schl\u00fcsse gelangt, da\u00df die Frage von der Identit\u00e4t des Pepsins und Chymosins in Abh\u00e4ngigkeit von Art und Alter des Tieres verschieden zu beantworten ist: bei den nicht zu den\n') 1. c.\t\u2022\nHammarsten, Lehrbuchd.physiol.Chemie,7. Aufl., MIO,S.fiH. Oppenheimer. Die Fermente, 1900, Spez. Teil, S. 28*\u00bb.\n4) Fuld, Hofmeisters Beitr., Bd. 2, S. 109.\n*) Herzog, Diese Zeitschrift, Bd. 30, S. 305. c) Herzog, Diese Zeitschrift, Bd. 00, S. 300.\n:) Rakoczy, Diese Zeitschrift, Bd. 08, S. 121.\n19*","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"270\nA. Rakorzy,\nS\u00e4ugetieren geh\u00f6rigen Tieren und den erwachsenen S\u00e4ugern lassen sich die Erscheinungen der Milchkoagulation in \u00dcbereinstimmung mit der Identit\u00e4tstheorie durch die Wirkung nur eines Fermentes, des Pepsins, erkl\u00e4ren: man ist jedoVh gezwungen, heim Kalbe und einigen anderen neugeborenen S\u00e4uge-lieren das Vorhandensein des Chymosins zuzugeben. Von diesem Standpunkt aus erscheint die Frage, welches Ferment die Plastcin-bildung hervorruft, zum Teil als schon a priori entschieden: wenn diese Reaktion durch Magens\u00e4fte erwachsener S\u00e4ugetiere (z. B. von Hunden) bewirkt wird, in denen nach unserem Daf\u00fcrhalten kein Chymosin enthalten ist, so kommt offenbar die F\u00e4higkeit der Plasteinbildung nicht ausschlie\u00dflich dem Chymosin zu. Sie kann dem Pepsin allein, oder dem Pepsin und Chymosin, oder endlich irgend einer dritten, die proteolytischen Fermente \u00fcberall begleitenden Substanz angeh\u00f6ren. Zur L\u00f6sung dieser Frage sollen die im folgenden beschriebenen Versuche beitragen.\nAls Objekt f\u00fcr die Bestimmung der plasteinbildenden F\u00e4higkeit diente Pepton Witte in w\u00e4sserigen L\u00f6sungen von verschiedener Konzentration und zwar von 10\u201420\u00b0/o bis zu io\u201450\u00b0/o: die letzteren wurden durch Abdampfen von 20\u00b0/oiger L\u00f6sung erhalten. Vor dem Versuch wurde die Peptonl\u00f6sung mit HCl unges\u00e4uert (auf 100 ccm 15\u201420 ccm fl/i-HCh. je 5 ccm in Heagcnzgl\u00e4schen gegossen und nach Zusatz von 1,0 oder 0,5 ccm des zu untersuchenden Saftes und 1 Tropfens Toluol die Heagcnzgl\u00e4schen verkorkt und in den Brutschrank gestellt. Nach Ablauf von 12\u201430 Stunden gaben die schwachen i lo\u201420'\\\u2019nigon) L\u00f6sungen einen mehr oder weniger reichlichen Niederschlag, w\u00e4hrend die starken (40\u201450\u00b0;Aigen) sich tr\u00fcbten und zu einer gelatin\u00f6sen Masse gerannen. In Abh\u00e4ngigkeit von der Kraft (Menge) des zugesetzten Saftes und von der Dauer seiner Wirkung verl\u00e4uft der Koagulationsproze\u00df verschieden und lassen sich mehrere Stufen desselben unterscheiden. Diese Ver\u00e4nderungsstufen entsprechen, wie ich mich \u00fcberzeugen konnte, ziemlich genau der Menge der zur Bildung gelangten Plasteine, so da\u00df 2 Proben, die ceteris paribus die gleichen sichtbaren Ver\u00e4nderungen aufweisen, die gleichen oder","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Plasteinbildung. I.\t277\neinander nahe kommenden Niederschlagsgewichte gehen. Zur Bestimmung der letzteren wurden in das Reagenzglas mit den gebildet en IMasI einen 2\u20143 Volumina kochendes Wasser gegossen; das (iemiseh wurde nach t msehiitteln gekocht, auf ein Filter von bekanntem (iewicht gebracht und nach Auswaschen mit Wasser, Spiritus und \u00c4ther das Filter mit dem Niederschlag getrocknet und gewogen.\nDie proteolytische Kraft der zu vergleichenden S\u00e4fte wurde nach Mett bestimmt, die koagulierende Kraft durch Zusatz von 1.0 ccm saurer Fermentlosung t\" so-IICh zu 10 ccm Milch hei :19 -40#C.\nA. Vergleichung von S\u00e4ften mit gleicher milchkoagulierender bei verschiedener proteolytischer Kraft.\n1. Rinder- und Kalbsmageninfusionen mit n(g\u00bb-HCl durch Verd\u00fcnnung mit HCl von gleicher Konzentration auf ein und dieselbe Koagulationskraft gebracht:\n\tKoagu-\tVerdaut (22 St.) mm\tPlastcinhildende Wirkung (21 Stundeni\t\n\tlation Sek.\t\t20\u00b0,oige Peptonl\u00f6sung\tlO\u00b0(uige Peptonl\u00f6sung\nKindjerinfusion . . .\t50\t13\tReiclil. Niederschlag\tFestes Gerinnsel\n\u00bb\tgekocht\tX\t0\tUnver\u00e4ndert\tUnver\u00e4ndert\nKalbsinfusion . . .\t52\t2.0\tGeringer Niederschi.\t\u00bb .\n\u00bb\tgekocht\tX\t0\tUnver\u00e4ndert\t\u25a0 \u00bb ' {\n2. Derselbe Versuch mit anderen Infusionen: jeder der zu vergleichenden Infusionen wurde ein gleiches Volumen der anderen gekochten zum Ausgleich der Salzmengen und anderer Beimengungen zugesetzt:\n\tKoagu-\tVerdaut\tPlasteinbildende Wirkung\n\tlation\t(12 St.) '\t(12 Stunden)\n\tSekund.\tj mm\t15\" u ige Peptonl\u00f6sung\nKinierinfusion .\tSO i .\t\u00bb \u00ab i\tFestes, tr\u00fcbes Gerinnsel\nKalbsinfuMon.\nt)\n, Keine Gerinnung, leichte Tr\u00fcbung\n0.25","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"27 H\nA. Rakoczy,\n3. Gleiche Versuche mit anderen Infusionen:\n\tKoagu-\tVerdaut (12 St.) mm\tPlasteinbildende Wirkung (18 Stunden)\t\n\tlation Sek.\t\t10 u/o ijre Pepton-l\u00fcsung\t45\u00b0/o.ige Peptonl\u00fcsung\nRinderinfusion\t.V\u00bb\t7,0\tReichl. Niederschlag\tFestes, tr\u00fcbes Gerinnsel\nKalbsinfusion\t:>o\t1,0\tL\u2019nbedeut. \u00bb\tVerdickte, tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit\nHinderinfusion\t130\t4,8\tReichl.\t\u00bb\tFestes, tr\u00fcbes Gerinnsel\nKalbsinfusion\t125\tra. 0.2\tGeringf\u00fcg. \u00bb\tFast unver\u00e4ndert\n4. Die Kalbsinfusion zwecks Trennung von Pepsin und Chymosin dialysiert: Niederschlagsl\u00f6sung (Pepsin) und Filtrat iChvmosin) auf die gleiche Koagulalionskraft gebracht, sodann zu jeder der L\u00f6sungen ein gleiches Volumen der anderen gekochten hinzugesetzt:\n\tKoagu-\tVer-\tPlasteinbildende Wirkung (24 Stunden)\t\n\tlation\tUclUI (1H St.)\t20\u00b0/oige Pepton-\t45\u00b0(uige Pepton-\n\tSek.\tmm\tl\u00f6sung\tl\u00f6sung\nNiederschlagsl\u00f6sung\t58\t5,0\tReichl. Niederschlag\tFestes Gerinnsel\nFiltrat\t\t\tca. 0,1\tGeringf\u00fcg. >\tUnver\u00e4ndert\nGekochtes Gemisch .\tX\t0\tUnver\u00e4ndert\t\u00bb\nIn diesen Versuchen haben wir einen gewissen Parallelismus zwischen plasteinbildender und verdauender Wirkung; sie schlie\u00dfen jedoch noch nicht die Beteiligung auch des Chymosins an dem Proze\u00df der Plasteinbildung aus: stark verd\u00fcnnte Kalbsinfusionen (Versuche 1, 2 und 3), sowie Chymosinl\u00f6sung (Versuch 4) gaben bei sehr geringer proteolytischer Kraft, besonders in verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig schwachen (10\u201420\u00b0/oigen) Peptonl\u00f6sungen, Niederschl\u00e4ge. Ob nun diese Niederschl\u00e4ge als das Resultat der Wirkung geringer in den untersuchten Infusionen enthaltener Pepsinmengen oder des Chymosins selbst aufzufassen sind \u2014 zur Aufkl\u00e4rung dieser Frage wurden Versuche mit S\u00e4ften angestellt, die bei ungleicher Koagulationskraft die gleiche proteolytische Kraft besa\u00dfen.","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Plasteinbildung. 1.\n279\nB Vergleichung von Saiten mit gleicher Verdanongekrait bei verschiedener Koagulationskraft.\n5. Rinder- und Kalbsinfusionen mit n *o-HCl wurden durch\nVerd\u00fcnnung mit \" 20-HCl auf die gleiche Verdauungskraft gebracht.\n\tKoagu-\tVerdaut\tPlasteinbildende Wirkung\n\tlation \u25a0\t(12Stund.)\t(24 Stunden)\n; : \"\t. v ; \u2022\tSekunden\tmm\t40\u00b0/oige Peptonl\u00f6sung\nllinderinfusion .\t85\t4,0\tVerdickte, tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit\nKalbsinfusion .\tca. o\t4,0\tVollkommen festes, tt\u00fcbes Gerinnsel\n6. Der gleiche Versuch mit anderen Infusionen:\n'\u25a0 \u25a0 \u25a0\t\u2022 Koagu- lation\tVerdaut (18 Stund.)\tPlasteinbildende Wirkung (24 Stunden)\n\t\tmm\t45\u00b0/oige Peptonl\u00f6sung\nliinderinfusion .\t50 Min.\t4,0\t. Schwach bewegliches Gerinnsel\nKalbsinfusion .\t25 Sek.\t4,0\tFestes unbewegliches Gerinnsel\nZur, wenn auch nur ann\u00e4herungsweisen Bestimmung des quantitativen Verh\u00e4ltnisses zwischen den plasteinbildenden Kr\u00e4ften der zu vergleichenden S\u00e4fte wird jeder derselben mit \" 20-HCl 2-, 4-, 8- und 16mal verd\u00fcnnt und sodann zu je 5 ccm des anges\u00e4uerten Peptons Witte je 0,5 ccm solcher verd\u00fcnnten Infusion zugesetzt und nach Beendigung des Versuches (30 Stunden) werden alle Reagenzgl\u00e4schen in bezug auf die Gerinnungs->tufe verglichen, worauf man in allen Portionen die Gewichte der gebildeten Plasteine ermittelt. Auf der umstehenden Tabelle sind die Resultate der Vergleichung dargestellt, wobei* auf einer und derselben horizontalen Linie diejenigen Portionen aufgef\u00fclirt\nwerden, die die gleichen \u00e4u\u00dferen Koagulationsanzeichen aufwiesen.\nWelches auch immer das Verh\u00e4ltnis zwischen dem Gewicht des Niederschlags und der Kraft der Infusion sein m\u00f6ge, jedenfalls sind wir, wenn 2 L\u00f6sungen unter gleichen Bedingungen die gleichen Ver\u00e4nderungen in einer Peptonl\u00f6sung hervor-","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nA. Rakoczy.\n\tRinderinfusion\t\t\tKalbsinfusion\t\nVer- diin- nungs- slufe\tSichtbare Ver\u00e4nderung des Gemisches\tGewicht des Nieder- schlages\tVer-d\u00fcn-nu ligsstufe\tSichtbare Ver\u00e4nderung des Gemisches\tGewicht des Nieder- schlages\n\t\t\tUnver- d\u00fcnnt\tFestes, tr\u00fcbes Gerinnsel\t0.125\n\t\t.\t2 mal\tid.\to.Oi Um\nUnver- d\u00fcnnt\tSchwach beweglich., tr\u00fcbes Gerinnsel\t0.078\t4. \u00bb\tSchwach beweglich., tr\u00fcbes Gerinnsel i\t0.074\n2 mal\tVerdickte, schwach getr\u00fcbte Fl\u00fcssigkeit\t0.0465\t\"... 8 \u00bb\tVerdickte, schwach getr\u00fcbte Fl\u00fcssigkeit\t0.045\n4 \u00bb\tSehr schwach getr\u00fcbte Fl\u00fcssigkeit\t0.0.425\t16 t>\tSehr schwach getr\u00fcbte Fl\u00fcssigkeit\t0,030\nX' .\tUnver\u00e4ndert\t0.0175\t32 .\tUnver\u00e4ndert\t\t\nbringen, berechtigt, hieraus zu schlie\u00dfen, da\u00df die plasteinbi'-denden Kr\u00e4fte der verglichenen L\u00f6sungen einander gleich sind. In unserem Versuche mu\u00dfte man, damit die Kalbsinfusion ihrer \\\\ irkung nach auf die gleiche Stufe mit der Rinderinfusion gebracht w\u00fcrde, die erstere 4 mal verd\u00fcnnen. Folglich besa\u00df die Kalbsinfusion eine um 4 mal gr\u00f6\u00dfere plasteinbildende Kraft als die Rinderinlusion. Ob dieser \u00dcberschu\u00df an plasteinbildender Kraft der Kalbsinfusion vom Chymosin oder von irgend einer in dieser Infusion enthaltenen selbst\u00e4ndigen plasteinbildenden Substanz abh\u00e4ngt \u2014 zur L\u00f6sung dieser Frage haben wir Versuche mit erw\u00e4rmten Infusionen angestellt.\n7. Vergleichung von Kalbsinfusion mit derselben im Laufe von 48 Stunden bei 40\u00b0 C. erw\u00e4rmten Infusion; zum Ausgleich der proteolytischen Kraft wurde die nicht erw\u00e4rmte Infusion mit gekochter verd\u00fcnnt.\nKoagu- Verdaut j Plasteinbildende Wirkung lation <20Stund.)\t(2t\tStunden)\nSekunden mm 40\"ojge L\u00f6sung von Pepton Witte\nL;> ' Festes, tr\u00fcbes Gerinnsel 4.75\tFast unver\u00e4ndert, schwache Tr\u00fcbung\nNi< ht erw\u00e4rmt .\t20\nKnv\u00e4rmt (48 St.l 107","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"281\nIber Plastcinbildung. I.\nDieser Versuch zeigt, da\u00df in der Kulhsinfusion gleichzeitig mit der Zerst\u00f6rung des Chymosins eine scharf ausgepr\u00e4gte Abschw\u00e4chung ihrer plasteinbildenden Kraft erfolgt. Wenn wir annehmen, da\u00df die F\u00e4higkeit, Hasteine zu bilden, nicht dem Chymosin selbst, sondern irgend einer anderen Substanz zukommt, so werden wir zugeben m\u00fcssen, da\u00df diese letztere ihre plasteinbildende Kraft gleich dem Chymosin bei 2 t\u00e4gigem Krw\u00e4rmen im Brutschrank einb\u00fc\u00dft. Indessen beweist der folgende Versuch, da\u00df sich diese F\u00e4higkeit in der Rindcrinfusiun anders dem Krw\u00e4rmen gegen\u00fcber verh\u00e4lt, als iii der Kalbsinfusion.\n8. Vergleich der erw\u00e4rmten Rinderinfusion mit nicht erw\u00e4rmter:\n\tKoagu- lation\tVerdaut (22 Stund.) mm\tPlastcinbildendc Wirkung (22 St unden t \u2022t00,uigc Peptonl\u00f6sung, je 5 ccm auf:\t\n\tMinuten\t\t1.0 ccm Infusion\t-\t\u00bb t '\t\u2018 0.2.\u00bb mu 0,u ccm Infusion . , . Infusion\nNicht erw\u00e4rmt\t\u20221\tm \u25a0\u00bb\tFestes Gerinnsel\tSchwach beweg- r. ,.... licl.es (1,rin,.sei D,ckfl\u00fcss,\u2018!\nFrw\u00e4rml ( 18 Stund.)\t5\t7.0\tFestes- Gerinnsel\tbewegliches Gerinnsel\nIm gegebenen Falle wurde die plasteinbildende Kraft, ebenso wie die proteolytische, nur ganz unbedeutend abgeschw\u00e4cht, mit anderen Worten: in der Kalbsinfusion (Vers. 7) verschwindet sie gleichzeitig mit der Zerst\u00f6rung des Chymosins, w\u00e4hrend sie in der Rinderinfusion (Vers. 8), die kein oder nur sehr wenig Chymosin enth\u00e4lt, die gleiche Best\u00e4ndigkeit der Erw\u00e4rmung gegen\u00fcber aufweist wie das Pepsin. Deshalb liegt kein Grund vor zu der Annahme, da\u00df die Danilcwskische Reaktion von irgend einer selbst\u00e4ndigen Substanz hervorgerufen wird; am wahrscheinlichsten erscheint die Voraussetzung, da\u00df die plasteinbildende F\u00e4higkeit allen proteolytischen Fermenten und also auch dem Chymosin zukommt.","page":281}],"identifier":"lit19382","issued":"1911","language":"de","pages":"273-281","startpages":"273","title":"\u00dcber Plasteinbildung. I. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"75"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:22:59.471682+00:00"}