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Zur elektrischen Überführung des Pepsins

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{"created":"2022-01-31T14:16:33.367282+00:00","id":"lit19383","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Pekelharing, C. A.","role":"author"},{"name":"W. E. Ringer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 75: 282-289","fulltext":[{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"Zur elektrischen \u00dcberf\u00fchrung des Pepsins.\nVon\nC. A. Pekelharing und W. E. Ringer.\n(Der Hedaktion zugegangen am 1H. September 1\u2018jll.t\nI\nVon mehreren Forschern ist in letzter Zeit das Verhalten von Fi weihst offen und Enzymen in verschieden zusammengesetzten L\u00f6sungen im elektrischen Felde studiert worden. Besonders L. Michaelis hat in einer Reihe von Arbeiten ver-schiedene Eiweihstoffe und einige Enzyme genau untersucht. So hat er in Gemeinschaft mit H. Davidsohn1) das \u00abelektrische \\ erhalten\u00bb des Pepsins studiert. F\u00fcr die isoelektrische Konstante wurde 5,5 X 10 gefunden.\nDie genannten Autoren haben dabei mit dem Pepsin Gr\u00fcblers gearbeitet. Dieses Pepsin ist aber sicher nicht rein, sondern mit Albumosen und Peptonen verunreinigt. Derartige Verunreinigungen haben aber, wie sich weiter unten zeigen wird, auf das elektrische Verhalten einen groben Eintlub. Es war also erw\u00fcnscht, mit auf verschiedenen Wegen dargestellten Pepsinpr\u00e4paraten die Versuche zu wiederholen.\nNach den Arbeiten des einen von uns hatten wir Grund, das nach seiner Methode dargestellte Enzym als besser gereinigt zu betrachten. Diese Darstellung beruht wesentlich auf der geringen L\u00f6slichkeit des Enzyms bei sehr kleinem S\u00e4uregrade: die pepsinhaltige L\u00f6sung wird dialysiert gegen reines Wasser, bis dieser S\u00e4uregrad erreicht ist, es scheidet sich dabei das Enzym zum Teil aus.2) Zur Darstellung von reinstem Pepsin eignet sich am besten der Magensaft aus dem Magen eines nach Pawlow operierten Hundes. Da wir aber zurzeit nicht \u00fcber einen derartigen Hund verf\u00fcgten, haben wir unsere Pepsinpr\u00e4parate aus Schweinemagenschleimhaut dargestellt. Dabei verhalten sich, wie der eine von uns schon fr\u00fcher betont hat, die so hergestellten Pr\u00e4parate nicht immer gleichartig. Die Dar-stellungsmethode gestaltet nicht, alle das Pepsin verunreinigenden\n\u2018i Hiocheni. Zeitschrift, Bd. 28, S. 1 dlUO).\n*) D\u00fcse Zeitschrift. Bd. 22, S. 233; Bd. 35, S. 8.","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"Zur elektrischen \u00dcberf\u00fchrung des Pepsinsr-\t283\nBestandteile des Magenschleimhautextraktes zu entfernen. Einige Pr\u00e4parate, die wir f\u00fcr die gleich zu beschreibenden Versuche verwendeten, betrachteten wir ihres elektrischen Verhaltens wegen als die reinsten. Das waren die Pr\u00e4parate, die bei niedriger Temperatur und unter sonstigen g\u00fcnstigen Umst\u00e4nden dargestellt worden waren.\nUnsere Versuche m\u00fcssen fortgesetzt werden, aber da wir in n\u00e4chster Zeit vielleicht dazu nicht in der Lage sein werden, sehen wir uns veranla\u00dft, einige unserer Versuche schon jetzt kurz mitzuteilen.\n*\nMichaelis und Davidsohn haben bei ihrer Arbeit die erforderlichen WasserstolTionenkonzentrationen mittels Acetatmischungen (bis zu CH = 2X 10 4), Essigs\u00e4ure oder Milchs\u00e4ure (CH \u2014 5 X l\u00fc~4 bis 2X 10~3) oder mittels Salzs\u00e4ure dargestellt. Die Elektrolyse wurde im von Michaelis') angegebenen Apparat mit 100 Volt 4\u201412 Stunden fortgesetzt. Dabei ergab sich, da\u00df bei starken Salzs\u00e4urekonzentrationen (0,1\u20140,05 n) das Pepsin nach beiden Seiten wanderte. Bei einer Salzs\u00e4urekonzentration von 0,02 n war es kathodisch, bei 0,01 n wanderte es wieder nach beiden Seiten, bei 0,005 n war es anodisch. Das eigent\u00fcmliche Verhalten bei hohem Salzs\u00e4uregehalt erkl\u00e4ren Michaelis und Davidsohn durch die Annahme, da\u00df dabei die Dissoziation des Pepsiniumchlorids zur\u00fcckgedr\u00e4ngt und die Pepsinionenkonzentration dabei kleiner wird. So w\u00fcrde es sich auch erkl\u00e4ren, da\u00df bei hohem S\u00e4uregehalt die Enzymwirkung gesch\u00e4digt wird, wenn man annimmt, da\u00df die Pepsinionen proteolytisch wirksam sind; dazu kommt dann noch die zerst\u00f6rende Wirkung der S\u00e4ure.\nBei unseren Versuchen brachten wir in die Seitengela\u00dfe destilliertes Wasser, wodurch die Stromst\u00e4rke eine sehr geringe wird. Wir haben uns davon \u00fcberzeugt, da\u00df w\u00e4hrend der Elektrolyse die Acidit\u00e4t der Pepsinl\u00f6sung sich nicht merklich \u00e4nderte; die L\u00f6sung wurde dazu nach Ablauf dos Versuchs titriert.\nDas von uns verwendete Pepsin wTar aus Schwcinemagen-schleimhaut nach der fr\u00fcher beschriebenen Methode*) dar-\n*) Biochein. Zeitschrift. fid. 10. S. Hl (1\u2018KMtj.\n*) 1. c..","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"2x|\nA. Pekelliaring un*l \\V. K. Ringer,\ngestellt. Die getrockneten und fein zerriebenen Pr\u00e4parate zeigten einen Stich ins graugelbliche.\nSolches Pepsin ist sicher nicht rein. Es enth\u00e4lt nicht nur harbstoll, sondern auch mehr oder weniger Phosphor, im Gegensatz zum Pepsin, welches aus bei Scheinf\u00fctterung erhaltenem Magensaft des Hundes dargestellt werden konnte und rein weil! und phosphorfrei war, wie das fr\u00fcher hervorgehoben ist. Unser aus der Magenschleimhaut dargestelltes Pepsin ist aber sehr viel weniger verunreinigt als das G r\u00fc bl ersehe und als, soweit uns bekannt ist, alle anderen 1 landeispr\u00e4parate, wie in erster Linie aus der sehr viel gr\u00f6\u00dferen Wirksamkeit hervorgehl.\nUm nach Ablauf der Versuche die slattgefundene Bewegung des Pepsins zu untersuchen, wurden die Seitenll\u00fcssig-keiten mit Salzs\u00e4ure bis zu 0.2 Vo versetzt und in denselben die Mett sehen R\u00f6hrchen 21 Stunden digeriert. Die urspr\u00fcngliche L\u00f6sung wurde gleichfalls nach Mett auf ihre digerierende Wirkung untersucht und dazu mit 9 Volumen 0,2 \u00b0/oiger Salzs\u00e4ure vermischt.\nBei unseren Versuchen tauchte die Silberelektrode (Anode i in Salzs\u00e4ure, die mit Wasser \u00fcberschichtet war; die Kupferelektrode in etwas Kupferchloridl\u00f6sung, auf die wir gleichfalls Wasser gegeben hatten. Es wurde daf\u00fcr Sorge getragen, da\u00df die Seilengef\u00e4\u00dfe nicht mit Salzs\u00e4ure oder Kupferchlorid verunreinigt wurden. Selbstverst\u00e4ndlich wurde w\u00e4hrend der Elektrolyse allm\u00e4hlich etwas Salzs\u00e4ure in die Seilengef\u00e4\u00dfe \u00fcberf\u00fchrt.\n\\\\ ir verwendeten f\u00fcr unsere unten beschriebenen Versuche sehr verd\u00fcnnte Repsinl\u00f6sungen. 10 mg des trocknen Enzyms wurden w\u00e4hrend einiger Zeit mit etwas Salzs\u00e4ure (0,2\u00b0/o) bei Zimmertemperatur eingeweicht, sodann wurde das Volumen durch Zugabe der ben\u00f6tigten Menge Wasser oder Salzs\u00e4ure auf \u00f6O ccm gebracht und w\u00e4hrend kurzer Zeit erw\u00e4rmt (37\u00b0), bis das Pepsin gel\u00f6st war.\nBei dieser kleinen Pepsinkonzentration konnte von einer S\u00e4urebindung abgesehen und die Wasserstotrionenkonzentration sofort aus der S\u00e4urekonzentration abgeleitet werden. Bei dieser kleinen Konzentration des Enzyms ist auch die Gefahr der","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"285\nZur elektrischen \u00dcberf\u00fchrung des Pepsins.\n^illusion gering. Heim Anstellen der Versuche wurde pein-lichst darauf geachtet, da\u00df nicht leichte Ersch\u00fctterungen das llesultat entstellen k\u00f6nnten.\n\\\\ ir lassen hier in einigen Tabellen die Ergebnisse einiger unserer Versuche folgen.\nTabelle I.\nVersuche mil Pepsinpr\u00e4parat a.\nF\u00fcr jeden Versuch 10 mg Pepsin in 50 ccm verd\u00fcnnler S\u00e4ure .gel\u00fcst Die Salzs\u00e4urekonzentration ist in der zweiten Vertikal reihe an-g< geben; die S\u00e4urekonzentration nach Ablauf der Versuche Jindet man in der n\u00e4chsten Reihe. Dann folgen die digerierende Wirkung der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung und die der Seitenl\u00f6sungen nach dem Ans\u00e4uern mit Salzs\u00e4ure.\nVer- glich . \\ ,\tNormalit\u00e4t der urspr\u00fcng- lichen L\u00f6sung\tNormale i tut nach Ablauf des Versuchs\tDigerierende Wirkung der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung, mit 0 Volumina Salzs\u00e4ure von 0.2% verd\u00fcnnt mm nach Mett\tDigerierende Wirkung der Fl\u00fcssigkeit an der Kathoden- Anodenseile\tseite mm nach Mett\t\tDauer der Elektro- lyse Stunden\nl\t0,02\u00f6S\t\u2014\t3,3\tO\t1,8\tetwa 21\n2\t0,0238\t\u2014\t\u2014\t0\t1,7\tid.-\n\u2022>\t0,0238\t\u2014\t\u2014\t0\t1,8\t*\nt\t0,0238\t0,0216\t\u2014\tO\t1.8\t\n5\t0,0173\t\u2014\t1.3\t0\t'\u00ab\t\u00bb\n\u2666>\t0,0173\t\u2014\t\u2014\t0\t1.1\tetwa 20\ni\t0,0173\t0,0118\t\u2014\t0\t2.S\t\u00bb 21\ns\t0.0061\t\u2014\t3.5\t0\t3.6\t\u00bb -iS\n!\u00bb\t0,0061\t0,0751\t\u2014\t0\t.\t3.7\t\u00bb 36\nDie S\u00e4urekonzcntratiou hatte nach Ablauf des 9. Versuchs, und also auch wohl am Ende des 8. Versuchs, merklich ubgenomtnen, hier war auch lange elektrolysiert. . Hei allen Versuchen hat das Pepsin rein anodische Wanderung gezeigt.\nWir haben dann zu L\u00f6sungen dieses Pepsins kleinert* bezw. gr\u00f6\u00dfere Mengen einer Caseinl\u00f6sung gegeben: das Pepsin wanderte dabei weniger oder mehr zur Kathode. Wir gehen hier aber auf diese Versuche nicht weiter ein, weil wir diet Caseinkonzentration nicht bestimmten und weil weiter unten","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"28(5\nLA. Pekelharing und W. E. Ringer,\nVersuche mit Albuminl\u00f6sungen beschrieben werden, wobei der Einflu\u00df des zugesetzten Eiwei\u00dfstofles deutlich zutage tritt.\nTabelle II.\nVersuche mit Pepsinpr\u00e4parat b. Pepsinkonzentration wie oben.\nVer- such\tNormalit\u00e4t der urspr\u00fcng- lichen L\u00f6sung\tDigerierende Wirkung der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung, mit 9 Volumina Salzs\u00e4ure von 0,2 \u00b0/o verd\u00fcnnt mm nach Mett\tDigerierende Wirkung der Fl\u00fcssigkeit an der Kathoden- Anodenseite J seite mm nach Mett\t\tDauer der Elektrolyse Stunden\n1\t0,0061\t4.6\t\u00bb\t2.2\tetwa 21\no\t0.0281\t\u2014\t0\t3,2\tid.\n3\t0,0601\t\u2014\t0\t3.2\t>\n4\t0.1271\t\u2014\t0\t2.8\t. >\nAuch dieses Pr\u00e4parat zeigte also rein anodische Wanderung. Zu L\u00f6sungen dieses Pepsinpr\u00e4parates b haben wir dann verschiedene Mengen einer dialysierten L\u00f6sung von kristallisiertem Serumalbumin zugesetzt. Die Albuminl\u00f6sung war 5,R\u00b0/oig.\nTabelle III.\nVersuche mit Pepsinpr\u00e4parat b unter Zugabe von Serum-\na 1 b u m i n.\nT\u00fcr jeden Versuch 10 mg Pepsin in 50 ccm Salzs\u00e4ure 0,0544 n gel\u00f6st. Hierzu a ccm Serumalbuminl\u00f6sung -f (10\u2014a) ccm Wasser. Gesamtvolumen also (\u00bb0 ccm.\n\tZugesetzte\t\tDigerierende Wirkung der\tDigerierende Wirkung\t\tDauer\nVer-\tccm\t\turspr\u00fcnglichen\tder Fl\u00fcssigkeit\t\tder\n\t\t\tL\u00f6sung, mit\tan der\t\t\nsuch\tSerum-\t\t9 Volumina 0.2 \u00b0'i\u00bb iger Salzs\u00e4ure verd\u00fcnnt\tKathoden-\tAnoden-\tElektro-\n\talbumin-\tWasser\t\tseite\t[ seite\tlyse\n\tl\u00f6sung\t\tmm nach Mett\tmm nach Mett\t\tStunden\n1\ti\t\u00bb\t5.2\tSpur\t1.2\tetwa 24\n2\t2\t8 .\t\u2014\t1,34\t0.48\tid.\n3\t3\tm 4\t\u2014\t1,50\t0,4\t\u00bb\n4\t4\t6\t4,8\t1,38\t0\t\u00bb\n5\t5\t5\t4.8\t1.70\t0.36\t\u00bb\n6\t6\t4\t5.2\t1,76\t' 0,36\t\u00bb","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Zur elektrischen \u00dcberf\u00fchrung des Pepsins.\t287\nAus diesen Versuchen geht hervor, dull das anfangs anodische Pepsin nach Zugabe von Serumalbumin stets mehr kathodisehwird, obgleich die Il-Ionenkonzentration infolge S\u00e4urebindung seitens des Albumins stark abnimmt. Das Serumalbumin nimmt bei seiner Wanderung zur Kathode das Pepsin mit sich.\nDasselbe wurde gefunden bei Zugabe einer gegen 0,0549 n-Salzs\u00fcure dialysierten Pepton-Witte-L\u00f6sung. Hier hatte die Peptonl\u00f6sung nahezu dieselbe H-Ionenkonzentration wie die Pepsinl\u00f6sung. Die Versuche wurden so ausgef\u00fchrt,\u2022 da\u00df 10 mg Pepsin mit wechselnden Mengen der Peptonl\u00f6sung und einer Salzs\u00e4urel\u00f6sung von 0,0544 n auf ein Gesamtvolumen von 50 ccm gebracht wurde. Die Peptonl\u00f6sung hatte 8,9'V\u00ab organischen Trockenr\u00fcckstand.\nTabelle IV.\nVer- such\tZuge> cc Albu- mosen- l\u00f6sung\t\u00bbetzle m Salz- s\u00e4ure- l\u00f6sung\tDigerierende Wirkung.der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung, mit 9 Volumina 0.2\u00b0 \u00abiger Salz-siiure verd\u00fcnnt mm nach Mett\tDigerierende Wirkung der Fl\u00fcssigkeit an der Kathoden- Anodenseite\tseit\u00ea mm nach Me Fl\t\tDauer der Elektro- lyse Stunden\n1\t0,1\t49,9\t\u2014\t0,5\t0.4\tetwa 24\n2\t0.3\t49.7\t\u2014\t1.4\t0,6\tid.\n3\t0.3\t49,7\t\u2014\t0,74\t0,5\tm\n4\t1.0\t\u2022W,0\t4,8\t0,90\t0.96\t%\n5\t5.0\t45,0\t\u25a0 \u2014\tU\t0,6\tP\n\u00ab\t10,0\t40.0\t5,0\t1,2\t6,34\t\u00bb\n/\t20.0\t30,0\t4,9\t1,62\t0.5 .\t\u00bb\nWir sehen aus diesen Versuchen, da\u00df schon bei sehr geringen Mengen der Albumosenl\u00f6sung die Pepsinwanderung sehr wesentlich beeinflu\u00dft wird; bei steigenden Mengen hat das Pepsin immer mehr Neigung, zur Kathode zu wandern, ohne aber rein kathodisch zu werden.\nDieser Einflu\u00df von minimalen Mengen Albumosen zeigt, wie sehr das Verhalten des Pepsins von geringen Mengen Verunreinigungen auf deutlichste ver\u00e4ndert werden kann.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"(' A. Pekelharing und W. E. Hinder,\n2hk\nNachdem wir mit diesen Pr\u00e4paraten die beschriebenen I beritihrungsversuche zu Ende gef\u00fchrt hatten, wollten wir weitere Versuche mit andern Pepsiiipr\u00e4paraten und mit anderen Enzymkonzentrationen anstellen. Die dazu dargestellten Pepsin-pr\u00e4parate zeigten aber nicht dasselbe Verhalten, wie die fr\u00fcheren. Weil sie aber unter weniger g\u00fcnstigen Bedingungen der Temperatur (es war Fr\u00fchling) angefertigt waren, glauben wir ihr Verhalten Verunreinigungen zuschreiben zu m\u00fcssen. Sie verhielten sieh wie das Pepsin im Versuch I, Tabelle IV, und wunderten also bei einer Salzs\u00e4urekonzentration von 0,054 n sowohl nach der Kathode, wie nach der Anode, aber nach beiden Richtungen schwach.\nWir haben von einem dieser Pr\u00e4parate die H-Ionenkon-zentration, bei der die L\u00f6slichkeit des Enzyms am geringsten war i Flockungsoptimum ) bestimmt und daf\u00fcr Cp = 4,78 X 10\u201c*, Pu = 8.32, gefunden.\nVon den Pr\u00e4paraten, die sich stets anodisch verhielten, haben wir, wegen Materialmangels, das Flockungsoptimum noch nicht bestimmt.\nWir glauben, aus den mitgeteilten Versuchen schlie\u00dfen zu m\u00fcssen, da\u00df man nicht ohne weiteres die von Michaelis und Davidsohn angegebene isoelektrische Konstante auf das reinste Enzym anwenden darf.\nBei weiteren Versuchen wird es erw\u00fcnscht sein, zwischen der Pepsinl\u00f6sung und den Gef\u00e4\u00dfen mit destilliertem Wasser noch zwei R\u00e4ume mit derselben il-Ionenkonzentration wie diejenige der Pepsinl\u00f6sung einzuschalten. Dabei bleibt die geringe Stromst\u00e4rke infolge des hohen Widerstandes erhalten und kommt doch das Pepsin beim Austritt aus seiner L\u00f6sung nicht sofort in eine L\u00f6sung viel geringeren S\u00e4uregehalts. Wir bemerken aber, da\u00df in unseren Versuchen die anodische Bewegung des Pepsins nicht dadurch erkl\u00e4rt werden kann, da\u00df die Seitengef\u00e4\u00dfe mit destilliertem Wasser gef\u00fcllt waren. Bei den schwachen Salzs\u00e4urekonzentrationen von etwa 0,02 n h\u00e4tte das Pepsin sich doch von der Trennungstl\u00e4che mit dem destillierten Wasser an der Anodenseite zur Kathode fortbewegen m\u00fcssen, wenn die von Michaelis und Davidsohn ange-","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"Zur elektrischen i'heri\u00efihning d\u00bb*s Pepsins.\t289\n\"ebene isoelektrische Konstante auch f\u00fcr unser Enzym Celtung h\u00e4tte.\nZura Schlu\u00df sei bemerkt, da\u00df wir niemals eine Trennung aiif dem Wege der \u00dcberf\u00fchrung von labendem (Chymosin) und proteolytischem Enzym (Pepsin; beobachtet haben. Mit Versuchen mit Pepsin aus Kalbsmageninfusionen sind wir noch besch\u00e4ftigt.\nUoppe.^eyler\u00ab Zeitschrift f. phyMol. Ch\u00f4m\u00e9- I.X.W.\nJO","page":289}],"identifier":"lit19383","issued":"1911","language":"de","pages":"282-289","startpages":"282","title":"Zur elektrischen \u00dcberf\u00fchrung des Pepsins","type":"Journal Article","volume":"75"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:16:33.367288+00:00"}

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