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{"created":"2022-01-31T14:14:44.660148+00:00","id":"lit19384","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Herwerden, M. A. v.","role":"author"},{"name":"W. E. Ringer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 75: 290-307","fulltext":[{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"Die Acidit\u00e4t des Magensaftes von Scyllium stellare.\nVon\nM. A. v. Herwerden und W. E. Ringer.\nMit **iiM*r Kurvcn/i'iihnung im Text.\n1 Au.\u00ab <I-iii |>liy.si<<logi\u00ff< ln>n Laboratorium tier Universit\u00e4t l'trei-lit i.\n(Der Keiiaktion zugegangen am 1*. September tttll.)\nVor einiger Zeil haben wir1) Versuche \u00fcber die S\u00e4ure-abscheidung in der Magenschleimhaut von Selachiern angestellt. Dabei wurde nach der Methode Sj\u00f6qvists die Art der S\u00e4ure zu erforschen gesucht. Aus den Versuchen wurde der Schlu\u00df gezogen, da\u00df wenigstens die Hauptmenge der S\u00e4ure Salzs\u00e4ure sein m\u00fcsse. Daneben konnte (durch Destillation) eine kleine Menge Ameisens\u00e4ure aufgefunden werden. Es wurde aber schon damals der Schlu\u00df gezogen, da\u00df \u00abdie Methode Sj\u00f6qvists f\u00fcr quantitative Bestimmungen bei der Untersuchung des Magensaftes von Seetieren in der Zukunft nicht gen\u00fcgen w\u00fcrde und durch eine andere ersetzt werden m\u00fcsse\u00bb.2)\nv. Her werden hat schon damals den Einflu\u00df von Erdalkalisalzen erkannt und gefunden, da\u00df im Gegensatz zu den urspr\u00fcnglichen Sj\u00f6qvistschen Angaben diese zu bedeutenden Kehlern Anla\u00df geben.*)\nVon Weinland1) ist neuerdings die Unzul\u00e4ssigkeit der Sj\u00f6qvistschen Methode nochmals betont worden. Dieser Forscher findet, da\u00df (lalciumchlorid ohne jeglichen S\u00e4urezusatz\n') M. A. v. Herworden. Diese Zeitschrift. Bd. 56. S. 453 (1908*.\n\u2022) S. 464.\n'\u00bb Der Vorwurf Weinlands (Zeitschrift f. Biologie, Bd. 55, S. 5S (1910*. daft v. Her werden keine Versuche dar\u00fcber angestellt hat. ist also unrichtig, man siehe Tabelle II. S. 461, der zitierten Abhandlung v. Her Werdens.\n*) Zeitschrift f. Biologie, Bd. 55, S. 58 (1910).","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Die Acidit\u00e4t des Magensaftes von Scyllium stellare. 291\nnach der Sj\u00f6qvistschen Methode S\u00e4ure vort\u00e4uscht. Durch Zusatz organischer S\u00e4ure wird dieser \u00abS\u00e4uregehalt* erh\u00f6ht. So wurde mit 25,5 ccm n/io-CaCl2 35,5 ccm n io-HCI nach Sj\u00f6qvist gefunden; mit 25,5 ccm n/io-CaCl8 -f- 25,1 ccm n'to-MiIchs\u00e4ure aber 36,5 ccm nio-HCl. Mit dieser betr\u00e4chtlichen Menge Milchs\u00e4ure wird also doch nur wenig \u00abSalzs\u00e4ure\u00bb mehr gefunden, was der kleinen Dissoziationskonstante der Milchs\u00e4ure entspricht. Weil aber v. Herwerden viel betr\u00e4chtlichere Unterschiede zwischen dem Salzs\u00e4urewert, welchen nach der Sj\u00f6qvistschen Methode die Salze des Meerwassers Vort\u00e4uschen, und demjenigen, welchen das in den Magen eingef\u00fchrte und sp\u00e4ter ausgeheherte Seewasser erweist, gefunden hat, kann die Acidit\u00e4t des Magensaftes nicht von einer schwachen organischen S\u00e4ure herr\u00fchren.\nWir waren jetzt in der Lage, die Versuche wieder aufzunehmen. Nach einer gleich zu beschreibenden Methode haben wir den Magensaft von Scyllium untersucht. Der Saft wurde von uns in der zoologischen Station zu Neapel in folgender Weise gesammelt. Die Tiere bekamen Fibrin (in sp\u00e4teren Versuchen in Glycerin bewahrt, vor dem Gebrauch aber gr\u00fcndlich ausgewaschen. Es ist bemerkenswert, da\u00df besonders mit diesem Fibrin eine \u00fcberaus reichliche Saftabscheidung erfolgte) oder auch in einigen Versuchen Sardinen. Nach 24 Stunden (bei den Sardinenversuchen nach 3 X 24 Stunden) wurde der Magen mit der Sonde entleert, der Mageninhalt filtriert, Thymol zugesetzt, nach dem hiesigen physiologischen Laboratorium verschickt und sofort untersucht.\nBei der Untersuchung zeigte sich, da\u00df der Magensaft stark sauer reagierte. Wir haben die H-lonenkonzentration elektro-metrisch gemessen und dieselbe oft in der N\u00e4he von 0,02 n ip\u201e = 1,69)*) gefunden. Es zeigte sich auch, da\u00df, wie zu erwarten war, der Saft einen gro\u00dfen Gehalt an Seewasser hatte; daneben waren nat\u00fcrlich die Digestionsprodukte des Fibrins\n) \u00dcber die Bedeutung von Pu siebe: S\u00f6renson, Etudes enzymatiques, f.ompt. rend. d. Trav. d. Laboratoire de Carlsberg.' Mme volume. I\u201c livraison. 190\u00dc.\t\u2022","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\nM. A. v. Herweiden und W. K. Hinter.\noder der Sardinen zugegen. Es lag also ein sehr kompliziertes Gemisch vor.\nDie Krage war, welche S\u00e4ure oder S\u00e4uren hat die Magenwand urspr\u00fcnglich abgeschieden; ob im vorliegenden Salt freie* Salzs\u00e4ure oder eine andere \u00abfreie* S\u00e4ure anwesend war. war hier unwesentlich. Nachdem wir einmal gefunden hatten, dal\u00bb \u26661er Saft sauer reagierte und zwar ziemlich stark, konnte man nat\u00fcrlich sowohl von freier Salzs\u00e4ure wie von Schwefels\u00e4ure reden, weil beide S\u00e4uren im Meerwasser als Salze Vorkommen. Kine positive Kcaktion\u00bb auf Salzs\u00e4ure sagt also nicht viel aus. Nur konnten wir aus der ziemlich groben C\u201e den Schlu\u00df ziehen,\nda\u00df. welche S\u00e4ure die Magenwand auch abgeschieden hat, sie auf jeden Kall keine schwache sein kann. Schon deswegen k\u00f6nnen wir vermuten, da\u00df es nicht eine organische S\u00e4ure ist. Die am meisten auf der Hand liegenden S\u00e4uren sind wohl die Ameisens\u00e4ure, K = 0,000214, und Milchs\u00e4ure, K = 0,000138, die also beide noch ganz schwach sind. Auch die \u00fcbrigen hier in Betracht kommenden organischen S\u00e4uren, wie Essigs\u00e4ure K \u2014 0,000018, Propions\u00e4ure 0,0000134, Butters\u00e4ure 0,0000149, \u00df-Oxypropions\u00e4ure 0,0000311 oder Glycerins\u00e4ure K = 0,000228, k\u00f6nnen ihrer Schw\u00e4che wegen doch wohl kaum die Acidit\u00e4t des Hailischmagensaftes hervorbringen.\nDamit z. B. die Ameisens\u00e4ure oder die Milchs\u00e4ure im Magensafte eine C\u201e = 0,02 hervorbringe, m\u00fc\u00dfte ihre Konzentration sehr betr\u00e4chtlich sein. Wir wissen, da\u00df ein Teil der S\u00e4ure von den Eiwei\u00dfabbauprodukten \u00abgebunden\u00bb wird. Nehmen wir an, da\u00df ohne diese Abbauprodukte die CH = 0,04 w\u00e4re,\nso gehen wir dabei sicher nicht zu weit. Damit aber die Ameisens\u00e4ure eine CH = 0,04 hervorruft, mu\u00df ihre Konzentration 7.52 n sein.1) K\u00fcr die Milchs\u00e4ure ergibt sich die Zahl 11,63 n. Sollte also die Acidit\u00e4t des Magensaftes von einer organischen S\u00e4ure herr\u00fchren, so m\u00fc\u00dfte dieselbe eine sehr viel st\u00e4rkere als die\n1 \u2022 Sei c die Konzentration, a der Dissoziationsgrad, = 0.04 s<\u00bb ist :\nK (1\u2014a) = ca*: ca = 0.04; K = 0.000214 oder a = 0,00532 und c = 7,52\ntiir die Milchs\u00e4ure. K = 0.00013\u00ab. ist a 0,00344 urd c == 11,03.","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Dio Acidit\u00e4t dos Magepsuftes von Scvllium stellare.\n2{M\nzwei benannten sein:,die Gegenwart einer so starken organischen S\u00e4ure ist aber an sieh schon unwahrscheinlich. Damit ist aber nicht gesagt, da\u00df im Magensaft gar keine organische S\u00e4ure vorkommt. Eine solche k\u00f6nnte durch die chemischen Prozesse im Magen gebildet werden, sie k\u00f6nnte auch in sehr geringen Mengen von der Magenwand sezerniert oder auch wohl als Salz abgeschieden werden, woraus dann aber die st\u00e4rkere S\u00e4ure des Saftes die schw\u00e4chere in Freiheit setzt.\nHei unseren Untersuchungen gingen wir nun von folgenden \u00dcberlegungen aus. Der Magensaft enth\u00e4lt anorganische oder organische S\u00e4uren oder beide. Wird der Saft neutralisiert, z. H. mit NaOH, so binden diese S\u00e4uren eine ihnen \u00e4quivalente Hasenmenge. Beim neutralen Punkte werden die \u00fcbrigen Bestandteile, insbesondere die amphoteren Eiwei\u00dfabbauprodukte keine merkliche Basen- oder S\u00e4uremenge f\u00fcr sich in Anspruch nehmen. Die zum Neutralisieren verwendete Basenmenge hat nur die im Magensaft vorhandenen Verbindungen von bestimmt saurem Charakter abges\u00e4ttigt. Man findet auf diese Weise also die gesamte S\u00e4uremenge.\nWird die neutrale Fl\u00fcssigkeit zur Trockenheit eingeengt und einge\u00e4schert, so entweicht dabei ein Teil des Chlors: infolge der Gegenwart von Meerwasser sind n\u00e4mlich betr\u00e4chtliche Mengen von Ca und Mg zugegen. Daneben entsteht bei dem Verbrennen der Digestionsprodukte immer etwas Schwefels\u00e4ure durch Verbrennung des Schwefels aus den Eiwei\u00dfprodukten. Die so gebildete Schwefels\u00e4uremenge zeigte sich bei der Untersuchung aber als sehr gering und war also zu vernachl\u00e4ssigen. Dann aber entweicht neben Salzs\u00e4ure auch Schwefels\u00e4ure aus dem Meerwasser und der Schwefels\u00e4ureverlust kann unter Umst\u00e4nden betr\u00e4chtlich sein, wie die Versuche zeigten.\nWird die Asche in verd\u00fcnnter S\u00e4ure gel\u00f6st, so wird von dieser ein Teil gebunden und zwar soviel, als den verfliiehteten S\u00e4uremengen \u00e4quivalent ist\u00bb) (bei Vernachl\u00e4ssigung der aus dem Eiwei\u00dfschwefel gebildeten Schwefels\u00e4urespur). .Waren aber\n11 Die Sulfate werden bei der Verbrennung der Asche zum Teil reduziert, dann zum Teil wieder zu Sulfat oxydiert oder auch wohl zu Oxyd, der letzte Teil gibt zu S\u00fcurebindung Anla\u00df.","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"294\nM. A. v. Herwerden und W. E. Ringer,\norganische Sauren vorhanden, so wird auch noch eine damit \u00e4quivalente S\u00e4uremenge gebunden, weil die organischen Salze beiin Verbrennen in Carbonate \u00fcbergef\u00fchrt worden sind\nBestimmt man also die verfl\u00fcchtigten Salzs\u00e4ure- und Schwefels\u00e4uremengen und das S\u00e4urebindungsverm\u00f6gen der Asche, so kann man aus dem Vergleich der erhaltenen Werte auf das eventuelle Vorhandensein organischer S\u00e4uren schlie\u00dfen.\nDie beschriebenen Voraussetzungen haben wir dann durch Versuche auf ihre Stichhaltigkeit gepr\u00fcft.\n1.\tZuerst haben wir uns die Frage vorgelegt, wie verh\u00e4lt sich der Eiwei\u00dfschwefel beim Einengen und Verbrennen des neutralisierten Magensaftes?\n2.\tStimmt die Alkalit\u00e4t der Asche bei Abwesenheit organischer S\u00e4uren mit dem Salzs\u00e4ure- und Schwefels\u00e4ure Verlust \u00fcberein?\n3.\tWird zugeselzte organische S\u00e4ure in der beschriebenen Weise wiedergefunden ?\nWir stellten uns k\u00fcnstlichen Magensaft her aus vielfach ausgewaschenem Fibrin und Fepsinsalzs\u00e4ure. Das Fibrin wurde ' 24 Stunden bei 37\u00b0 digeriert. Die so erhaltene L\u00f6sung gab nach Filtration und Verd\u00fcnnung mit BaCl2 keine Schwefels\u00e4urereaktion.\nVersuch I. 10 ccm der L\u00f6sung wurden mit NaOH 0.1111 n> neutralisiert. Verbraucht wurden 4.19 ccm NaOH. Die Titration haben wir nach einigen Vorversuchen mit verschiedenen Indikatoren. zum Schlu\u00df mit empfindlichem Lackmuspapier vorgenommen. \u00c4u\u00dferst schm\u00e4h* Streifchcn wurden dazu benutzt. Nach einiger l ining gelingt es. sich des neutralen Dunkles gen\u00fcgend zu n\u00e4hern, die Kontrollversuche wiesen nur kleine Differenzen auf.*)\n\u2018 Die Acidit\u00e4t der L\u00f6sung war also 0,047H n. Gefunden wurde weiter 0.0004 g Asche. Das zum Neutralisieren zugef\u00fcgte NaOH hat 0.0*279 g NaC.l gebildet. Die Asche wurde gel\u00f6st und die L\u00f6sung war alkalisch. Die Titrationsalkalit\u00e4l war, als die L\u00f6sung auf das Anfangsvolumen gebracht wurde (10 coin), 0.0040 n. In dieser L\u00f6sung wurde eine Schwefel-s\u00e4urehestimmung vorgenommen.' dazu wurde sh* etwas verd\u00fcnnt und mit\n*i Wegen des Vorhandenseins amphoterer Spaltungsprodukte des Fdnins konnte selbstverst\u00e4ndlich nur ein Indikator verwendet werden, \u00ab1er den neutralen Punkt m\u00f6glichst nahe angibt. So war Phenolphthalein gar nicht brauchbar.","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"Die Acidit\u00e4t des Magensaftes von Scyllium stellare. 295\nSalzs\u00e4ure anges\u00e4uert. In der Siedehitze wurde die Schwefels\u00e4ure mit BaCl, in geringem \u00dcberschu\u00df pr\u00e4zipitiert, sodann noch eine Zeitlang auf dem Wasseibade erhitzt und 24 Stunden hei Zimmertemperatur stehen gelassen. \u2022) Filtriert wurde durch Dreverhoffs Barytfilter Nr. 400. Gefunden wurde nur 0,0018 g BaS04.\nAus diesem Versuch sehen wir, da\u00df der Schwefel des Fibrins nur l\u00fcr einen sehr kleinen Teil zu S03 oxydiert wird. Aus dem folgenden Versuch ergibt sich n\u00e4mlich, da\u00df der. Ge-samtschwefel des Fibrins 0,0277 g BaS\u00fc4 h\u00e4tte bilden-k\u00f6nnen. Also w\u00fcrde etwa 6\u00b0/\u00ab des Schwefels oxydiert sein. Die Schwefel-s\u00e4urebestimmung ist aber bei einem so geringen Gehalt selbstverst\u00e4ndlich nicht genau.\nWeiter sehen wir. da\u00df die Asche etwas alkalisch ist. Heim Erhitzen einer geringen Menge Chloruntriunis in Gegenwart eines gro\u00dfen \u00dcberschusses der Eiwei\u00dfabbauprodukte bildet sich also doch eine kleine Menge Natriumcarbonat.\nVersuch II. 10 ccm der L\u00f6sung vermischt mit 20 ccm NaCl \u2018/\u00abo n 0,1180 mg NaCl). Titrationsacidit\u00e4t O.Of.jfi (Differenz mit der vorigen Bestimmung also 0.0022). Bei der Titration gebildet 0,0287 g NaCl. Tmrken-tiickstand 0,4808 g. Asche 0,1475 g. Gl\u00fchverlust 0.3121 g. Alkalit\u00e4t der Asche 0.0051 n.*) In der L\u00f6sung gefunden 0,0028 g BaS04.\nAus diesem \\ ersuch ergibt sich, da\u00df auch bei gr\u00f6\u00dferem ( iehalt der Asche an Salz (0,1169 g -f 11,0267 g = 0,1436 g Nat :i ) die Alkalit\u00e4t der Asche von ganz derselben Gr\u00f6\u00dfenordnung bleibt. Auch hier ist nur ein ganz kleiner Teil des Schwefels oxydiert.\nVersuch III. 10 ccm L\u00f6sung -f 20 ccm NaCl 0.1 n. Titrations-acidit\u00e4t 0.0478. Trockenr\u00fcckstand 0.4913 g. Asche 0,1477 g. Alkalit\u00e4t der Asche 0.0082. Die Asche war hier statt mit Salzs\u00e4ure mit Schwefels\u00e4ure in L\u00f6sung gebracht und mit NaOH zur\u00fccktitriert. | Chlorgehalt \u20221er Asche, nach Abzug des Chlors der 20 ccm NaCl 0.1 n. 0.0437 n. Gesamtchlorgehalt. durch Verbrennen unter Zugabe von chlorfreiem KN'M,\n') BaS04 ist in chloridhaltiger L\u00f6sung hei h\u00f6herer Temperatur merklich l\u00f6slich.\n*i Also die Alkalit\u00e4t \u00ab1er L\u00f6sung der Asche/ wenn diese L\u00f6sung auf das Anfangsvolumen gebracht wird (10 ccnn.\n) Zur Bestimmung der Aschenalkalit\u00e4t wurde die Asche mit Wasser und einem \u00dcberschu\u00df titrierter S\u00e4ure. HCl oder II,S04. eine Zeitlang auf dem Wasserbade erhitzt. Dabei wurde entweder eine ganz klare L\u00f6sung oder eine L\u00f6sung mit Spuren Kohlenstoffteilchen erhalten. Nachdem Erhitzen wurde die \u00fcbersch\u00fcssige S\u00e4ure zur\u00fccktitriert.","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"1\n2R\u00f6\tM. A. v. Ilcrwerden und W. E. Ringer.\nund NaLO. bestimmt. Mittelwert aus zwei Versuchen 0,054 n. Chlor* verlusl 0.0108. Dieser Chlorverlust muh der Aschenalkalit\u00e4t -f- der aus dem Fihrinsrhwefel gebildeten Schwefels\u00e4uremenge gleich sein, denn die gebildete Schwefels\u00e4uremenge hat eine \u00e4quivalente Chlormenge aus-getrieben. Aus dem gefundenen Ra>04 (0,0028 g aus 10 ccm) ergibt sich eine Schwefels\u00e4urenormalit\u00e4t von 0,00240 n. Also Aschenalkalit\u00e4t -f- gebildete Schwefels\u00e4ure = 0,0002 -j- 0,0024 = 0,0086 n. Dies stimmt bis auf sehr wenig mit dem Chlorverlust 0.0108. Die Differenz d\u00fcrfte wohl Analysenfehlern zuzuschreiben sein.\nAlso, der Eiweiflschwefel wird bei unserer Methode zu einem sehr geringen Teil zu Schwefels\u00e4ure oxydiert. Weil also nur sehr wenig Schwefels\u00e4ure gebildet wird, stimmt in meerwasserfreiem \u00abMagensaft* die Alkalit\u00e4t der Asche mit dem Salzs\u00e4ureverlust nahezu \u00fcberein. Noch besser wird die \u00dcbereinstimmung, wenn man die geringe gebildete Schwefels\u00e4uremenge vom Clilorverlust abzieht.\nDer (ihlorverlust zeigte sieh aber hei diesem Versuch nicht gr\u00f6ber als in Versuch I. Hier wurde n\u00e4mlich in der Asche gleichfalls 0,0487 n Chlor gefunden. Durch die Zugabe der 20 ccm NaCI 0.1 n hat sich also der Chlorverlust nicht vermehrt. Damit in bester \u00dcbereinstimmung ist, da\u00df auch die Alkalit\u00e4t der Asche in beiden F\u00e4llen gleich war.\n.letzt wurde zum \u00abMagensaft\u00bb Meerwasser zugesetzt.\nVersuch IV. 10 ccm L\u00f6sung -f- 10 ccm Hochseewasser aus dem Rolfe von Neapel.'i Die mit LI ccm NaOll neutralisierte L\u00f6sung wurde zur Trockene cingedamplt und der Trockenr\u00fcckstand verascht. Die Asche enthielt .0.01145 g SO, (gefunden 0.0884 g BaS04). Das Meerwassei hatte einen SO,-Reliait von 2,475 g pro Liter. Ks waren also 0.02475 0,01115 -- 0.0188 g SO, entwichen.*)\nDieser Versuch zeigt, da\u00df unter Umst\u00e4nden beim Verbrennen eine betr\u00e4chtliche Menge Schwefels\u00e4ure aus dem Magensaft entweichen kann. Bei den Versuchen mit Magensaft von Scyllium haben wir den Schwefels\u00e4ureverlust beim Verbrennen leider meistens nicht bestimmt; wir glaubten damals den -Einflu\u00df der Schwefels\u00e4ureverfl\u00fcchtigung vernachl\u00e4ssigen zu k\u00f6nnen, ln einem Fall haben wir den Schwefels\u00e4ureverlust mit-\n*l Siehe S. 200.\n*) Reim Ein\u00e4schern in einer offenen flachen Platinschale werden m\u00f6glich gebildete Sulfide wollt entweder zu Oxyd oder zu Sulfat oxydiert.","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Di** Acidit\u00e4t des Magensaftes von Sevltimn slellm*:\n2D7\nbestimmt. Wir kommen darauf bei der Besprechung der bez\u00fcglichen rntersudiung zur\u00fcck.\nZur weiteren Beantwortung der Fragen 2 und B wurden dann folgende Versuche angestellt.\nVersuch V. Von einem kiinstlirhcn Magensaft ohne Meeruasser will den je f)0 ccm in zwei Me\u00dfk\u00f6lbchen von IUO ccm gebracht . Zn den ersten 50 ecm wurden 50 ccm Wasser gegeben Zu den zweiten, aber 20 ccm Essigs\u00e4ure (1.032 n) und 30 ccm Wasser\ntu ccm der ersten L\u00f6sung in der gew\u00f6hnlichen Weise neutralisiert. Titiationsacidit\u00e4t 0.028t n; Trockenr\u00fcckstand 0.074* g. Asche 0.0109 g. Alkalit\u00e4t der Asche 0.0011 n. Chlorgehalt der Asche 0,0200 n. Gesamt Chlorgehalt 0.0280. Chlorverlust 0,0010 n. Aschenalkalit\u00e4t und Chlnrveilust stimmen also sehr nahe \u00fcberein. Der Wasserst\u00f6ffioncn-gehalt C\u201e war 0.0109 fp\u201e = 1.001). Also ruft die Titr\u00e4lionsacidil\u00e4l 0.02sf n (Salzs\u00e4ure) hei einem Gl\u00fchverlust von 0,0578 g pn\u00bb 10 ccm unreine Cj| von 0,0109 hervor.\nIn \u00dcbereinstimmung mit dem kleineren Gehalt an Fihrinahhau-produkten sind der Chlorverlust und die Aschenalkalil\u00e4t kleiner als in den vorigen Versuchen. 10 ccm der zweiten L\u00f6sung gaben eine Titrations-acidit\u00e4l von 0.2295 n. Alkalit\u00e4t der Asche 0,1982'n : Chlorgehalt der Asche 0.0272 n. Gesamlchlorgehalt 0,0289. Chlorverlusl 0,0017 n. Die urspr\u00fcngliche Tilrationsacidit\u00e4l h\u00e4tte 0,0281 -j- 0.2\u00dc01\t0.2318 n sein\nsollen. Statt dessen gefunden 0.2295 n. Die Differenz (0.0053 ni mu\u00df ih r Schwierigkeit des genauen Ermittelns des Titrationsendpunkles-zugr-selirieben werden, die Hydrolyse der essigsauren Salze macht, da\u00df \u00ablie Reaktion sich sehr allm\u00e4hlich der neutralen n\u00e4hert, auch wird der neu-Irale Punkt schon erreicht, noch bevor eine mit der Essigs\u00e4ure \u00e4quivalente Dasenrnenge zugegeben ist. Immerhin ist die Dillerenz mehl gro\u00df. Die Alkalit\u00e4t der Asche 0.1982 n, vermindert um den Chlorverlusl 0.0017 n. also O.I9\u00f6on, n\u00e4her! sich sehr der zugefiiglen Kssigs\u00e4uremenge 0,2004 n. sie differiert davon um 0,0059 n. also noch um ein Geringes mehr, als die zu wenig zugesetzte Basenmenge betr\u00e4gt.\nDer Chlorverlust ist. in \u00dcbereinstimmung mit der relativ gro\u00dfen M'-nge Carbonat der Asche, sehr klein: man h\u00e4tte hier eigentlich gai keimrn chlorverlusl erwarten m\u00fcssen.\t4\n(.jl =0.01 Ion (pu = 1.939), Durch den gro\u00dfen Essigs\u00e4urezu>atz ist doch die C\u201e nur sehr Wenig erh\u00f6ht, wie auch zu erwarten war.\nDie Kontrollversuche wurden dann fortgesetzt unter Zugabe von Meerwasser, weil sieh gezeigt hatte, da\u00df der Magensaft von Scyllium einen gro\u00dfen Gehalt daran aufwies, Fs k\u00f6nnte nun sein, da\u00df die Komponenten des Meerwassersalzes aus irgend welchen Gr\u00fcnden die Methode unanwendbar machten.","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"M. A. v. Hrrworden und W. E. Ringer.\n2(W\nDazu k\u00f6nnte man fragen, ob, falls es keine organischen S\u00e4uren sind, es doch wohl die Salzs\u00e4ure ist, die dem Magensalt die saure Beaktion verleiht ; es k\u00f6nnte auch eine andere anorganische S\u00e4ure sein. Als solche k\u00e4men dann wohl nur Schwefels\u00e4ure oder Phosphors\u00e4ure in Betracht. Nun ist bekanntlich die Zusammensetzung des Meerwassersalzes sehr ann\u00e4hernd konstant. Die wichtigsten Bestandteile kommen in folgendem Verh\u00e4ltnis vor:1\u00bb\n(llilor\tUmiii\t.\tS03\tCaO\tMgO\tSOs;Cl\nUU.K4H\t0,3102\tll,576\t3,026\t11.212\t()\u201dl 1576\nDas Verh\u00e4ltnis SOa CI, wenn wir das Brom durch eine \u00e4quivalente Menge Chlors ersetzt denken, ist also 0,1158.\nBestimmen wir nun das Verh\u00e4ltnis S03 CI im Magensaft und r\u00fchrt die Acidit\u00e4t von Schwefels\u00e4ure her, so wird das Verh\u00e4ltnis erh\u00f6ht sein; ist aber Salzs\u00e4ure die vom Magenwande sezernierte S\u00e4ure, so wird es kleiner gefunden. Wenn Phosphors\u00e4ure abgeschieden worden ist, so wird diese S\u00e4ure im Magensaft vorhanden sein. Das Meerwasser enth\u00e4lt bekanntlich nur aul\u00eeerst kleine Spuren Phosphors\u00e4ure.\nF\u00fcr eine richtige Beurteilung war es erw\u00fcnscht, das Verh\u00e4ltnis S03 CI des Meerwassers, in dem die Scvllii lebten, zu bestimmen, obgleich zu erwarten war, da\u00df es von dem des Wassers aus den offenen Ozeanen nicht merklich abweichen w\u00fcrde. Wir haben dazu sowohl im Aquariumwasser aus der zoologischen Station zu Neapel als im Meerwasser aus dem Golfe von Neapel die Schwefels\u00e4ure und das Chlor (-(- Brom) genau bestimmt.\n. F\u00fcr die Schwefels\u00e4urebestimmungen wurden 50 ccm pipettiert und zur Kontrolle gewogen. Die Bestimmungen geschahen weiter wie oben angegeben.-) Das Chlor wurde titrimetrisch nach Mohr bestimmt.\nA <| uariu m wasser.\n;i 1 50 ccm (51,3220 g korrigiert auf den leeren Raum) gaben 0.351)0 g RaS< \u00bb, :\nSO, \u00b0(oi 2,406, pro Liter 2.46\u00ce).\n'1 (lliallenger-Expedition, Physics and Chemistry, Bd. 1. 8. 13K. Im Wasser aus der Nordsee haben wir fr\u00fcher f\u00fcr S03/C1 Werte zwischen 0.1142 und 0,1162 gefunden. Jaarbock van het Rijksinstituut vor.r het onderzoek der zee. 11105, S. 112.\n*/ S. 21)1.","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"Die Acidit\u00e4t des Magensaftes von Scyllium stellare.\n299\nl>) 50 ccm (51,8578 g korrigiert auf den leeren Haum) gaben 0,3\u00ab 17 g BaS< >4 :\nS03 \u00b0>o 2,410, pro Liter 2,480.\nChlor im Mittel 21.-9) g (alles Halogen als Chlor berechnet) pro Liter Verh\u00e4ltnis SO^/Cl jm Mittel 0,1 l\u00f6\u00f6.\nHochseewasser.\nai 50 ccm (51.3dl0 g korrigiert) gaben 0,3007 g HaSt 14.\nSO., \u2022/\u2022 o 2.410. pro Liter 2,474. b) 50 ccm (51,3100 g korrigiert) gaben 0,3011 g BaS04:\nSOj \u201d/oo 2,414, pro luter 2.477.\nChlor im Mittel 21,35 g pro Liter. Verh\u00e4ltnis SO,/CI im Mittel 0,1100.\nDas Verh\u00e4ltnis SO., CI ist also im Aquarium wasser und im Hoohsee-wasser identisch.\nWir haben dann wieder eine Fibrin-Pepsin-Salzs\u00e4ure-l\u00f6sung hergestellt und die obigen Versuche fortgesetzt. Diese L\u00f6sung hatte eine Titrationsacidit\u00e4t von 0,07340 n; 10 ccm gaben, neutralisiert, einen Gl\u00fchverlust von 0,210 g. Die Asche. 0,0432 g, korrespondierte mit dem durch das Neutralisieren entstandenen NaCl (0,0430 g).\nVersuch VI. 45 ccm der Fibrinl\u00f6sung.\n45\t\u00bb Meerwasser.1)\n10\t\u00bb Wasser.\n10 ccm neutralisiert, Titrationsacidit\u00e4l 0.02032 \u2014 0\u201e\t. 0.0014.\nI'll -- 2,85.\n0,294\u00ab g Trockenr\u00fccksland, 0.1102 g Gl\u00fchverlust. AJkalit\u00e4l der Asche 0,0519 n.') GesamtChlorgehalt 0,2950 n; Chlorgehalt der Asche 0.2584 n, Chlorverlust 0,03\u00ab\u00ab n. Die Alkalit\u00e4t der Asche (0,0519) differiert um 0,0L>3 n vom Chlorverlust (0.03\u00ab\u00ab\u00bb. Der Schwefels\u00e4ureverhisl wurde leider nicht bestimmt. Dieser Verlust wird wahrscheinlich die Differenz decken.\nVersuch VII. Wiederholung des vorigen Versuchs.\n0.2983 g Trockenr\u00fcckstand, 0,1223 g Gl\u00fchverlust* Urspr\u00fcngliche Titrationsacidit\u00e4t 0,02542. C\u201e 0,0013\u00ab. p\u201e 2,8\u00ab5. Alkalit\u00e4t der Asche 0,05295 n. Gesamtchlorgehalt 0.2950 n, Chlor der Asche 0.2593 n. Verlust 0,0360 n. Die Alkalit\u00e4t der Asche differiert um 0.01\u00ab9 n vom Chlorverlust; dieser Versuch stimmt also mit dem vorigen sehr gut \u00fcberein.\nVersuch VIII. 45\tccm\tder Fihrinl\u00f6sung.\n45\t\u00bb\tMeerwasser.\n5\t\u00bb\tEssigs\u00e4ure ! 1,032 n ,\n5\t\u00bb\tWasser.\n10 ccm gaben 0.3317 g Trockenr\u00fcckstand (nach Neutralisieren) und 0.1247g Gl\u00fchverlust. Urspr\u00fcngl.Titrationsacidit\u00e4t 0.07727 n. C\u201e\u2014* 0.00157,\n') Dieses Meerwasser hatte einen Chlorgehalt pro Liter von 21.5\u00ab gT","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"M. A. v. Iler worden und W. E. Ringer,\n\u00bbKl\nI'll - 2.805. Alkalit\u00e4t d**r Asche 0.0552 n. GesamtddorgehaH 0.2050 n. Chlorgehalt der Asche 0,25*37 n. (.hlorverlusl 0,0013 n. Der Chlorverlust isl also sehr klein und es ist wohl zu erwarten, da\u00df auch der (nicht bestimmte: Schwefels\u00e4ureverlust klein gewesen ist. Unter Vernachl\u00e4ssigung dieser linden wir: 0,0552\t0,0013 \u2014 0,0530 n organische S\u00e4ure und\n0,07727 \u2014 0,0530 o,02337 n anorganische S\u00e4ure i zugefugte Essigs\u00e4ure 0.0510 n. zur\u00fcckgefunden |of.5\u00b0/u).\nVersuch IX. 45 ccm Fibrinl\u00f6sung.\n45\t\u00bb Meerwasser.\n10 \u00bb. Essigs\u00e4ure (1.032 n).\n10 ccm gaben, neutralisiert. 0.3720g Trockenr\u00fcckstand und 0,1302 g Gl\u00fchverlust. Urspr\u00fcngliche Titrationsacidit\u00e4t 0,1235 n. C\u201e = 0.00182. Pu 2,730 g. Alkalit\u00e4t der Asche 0.00034 n. Gesamtchlorgehalt 0.2050 n. (Ihlorgetialt der Asche 0.2050 n. Chlorverlust 0. Unter Vernachl\u00e4ssigung des inicht bestimmten) .Schwefels\u00fcuroverlusts also: 0.1235 \u2014 0.00031 \u2014 0.0242 n anorganische und 0.005)34 n organische S\u00e4ure izugef\u00fcgle Essigs\u00e4ure 0.1032 n, zur\u00fcckgefunden 00.2\u00b0\nVersuch X. 45 ccm Fibrinl\u00f6sung.\n45\t\u00bb Meerwasser.\n5\t\u00bb Milchs\u00e4ure (0,071 n).\n5\t* Wasser.\nlOccm gaben, neutralisiert, 0.3012gTrockenr\u00fccksiand und 0.1530g Gl\u00fchverlust. Urspr\u00fcngliche Titrationsacidit\u00e4t 0,0750 n. f.j, \u2014 0,00415. Pu = 2.0*81. Alkalit\u00e4t der Asche 0.0554 n. Gesamtchlorgehalt 0.25)50 n. Chlorgehalt der Asche 0,2044 n. Chlorverlust 0,0000 n. Unter Vernachl\u00e4ssigung eventuell verfl\u00fcchtigter Schwefels\u00e4ure also: 0.0554 \u2014 0,0000 -- 0.0548 n organische und 0.0750 \u2014 0,0548 = 0.0208 n anorganische S\u00e4ure. iXugcfiigte Milchs\u00e4ure 0.0480 n. zur\u00fcckgefunden 0.0548 n odei 112.8''...\u00bb\nAus den Itesultaten der mitgeteilten Versuche geht also hervor, da\u00df sowohl beim Fehlen wie in Gegenwart von Meer-wasser die Methode zugesetzte organische S\u00e4ure mit gen\u00fcgender Genauigkeit zur\u00fcckfinden l\u00e4\u00dft, und da\u00df, wenn keine organische S\u00e4ure vorhanden isl, auch keine vorget\u00e4uscht wird. Man mu\u00df aber mit der M\u00f6glichkeit, da\u00df sich au\u00dfer Salzs\u00e4ure auch Schwefels\u00e4ure verfl\u00fcchtigt, rechnen.\nWeiter ist zu bemerken, da\u00df beim Magensaft die S\u00e4ure, falls sie (\u2018ine organische ist, jedenfalls eine starke sein mu\u00df und da\u00df bei der Neutralisation also keine gr\u00f6\u00dferen Fehler zu bef\u00fcrchten sind.\nWir haben dann im k\u00fcnstlichen wasserhaltigen Magensaft","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Dit* Acidit\u00e4t des Magensaftes von iSeyl\u00fcum stellare. 301\ndas \\ erli\u00e4ltnis von SO., (11 bestimmt, um zu selten, ob bei diesem Verfahren ein Plus an Chlor gefunden wird, das mit dem Salzs\u00e4uregehalt \u00e4quivalent ist. Dazu wurden die Reste der L\u00f6sungen der Versuche VI. VIII und XI, sowie von VH und X zusammen-genommen.\na) (\\ I, A III und IX) f)0 ccm mit l;*>0 ccm Wasser verd\u00fcnnt, mit reiner Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert und die Schwefels\u00e4ure wie oben bestimmt, befunden 0.1G32 g \u00fcaS04 oder 0.05508 g SU, Also auf 1000 ccm\nl.l\u00dcMi g SO,. Hierzu geh\u00f6rt 1.110G X . g CI oder tUHiRg proLiter\nU.ll {in\noder 0.2727 n. Gefunden war ein Chlorgehalt von 0.2050 n oder 0.0223 n mehr. Das stintint mit dem Salzs\u00e4uregehalt (siehe Versuche VI, VII und VIII . gen\u00fcgend (therein.1)\nbi VII und X). Gefunden 0,100* g BaS04 \u2014 0.05G45 g SO,. Pro Liter 1.120 g SO, und 0,730 g (ihlor oder 0,2744 n. Gefunden 0.205 n oder 0.0200 n mehr.\nMan konnte also erwarten, da\u00df auch im Magensaft in dieser Weise ein Salzs\u00e4uregehalt ann\u00e4hernd aufgefunden werden k\u00f6nnte. Kine einigerma\u00dfen in Betracht kommende Resorption oder Sekretion von Chlorid oder Sulfat war im Magen nicht zu erwarten.\n( .\nDurch die Vorversuche hatten sich also die Voraussetzungen als richtig erwiesen. Wir schreiten jetzt zur Beschreibung \u00ab1er Untersuchung der verschiedenen Magensaftproben. .\nMagensaft 1. Zwei Scyllien wurde t\u00e4glich Fibrin mit etwa 20 ccm Meerwasser mit der Magensonde eingef\u00fchrt, nach 21 Stunden wurde der Mageninhalt mit der Sonde entfernt.\nDer filtrierte Saft hatte eine von 0,020. p(| ~= 1.G02.\nTitrationsacidit\u00e4t 0.0535 n. Gesamtchlor 0.5700 n. Von diesem Magensaft wurden 45 ecin in einem kleinen Dialysator aus Pergamentpapier (Schleicher und Sch\u00fcll) gegen GO ccm Salzs\u00e4ure (0.01085 n) dialysiert. Diese Dialyse wurde urspr\u00fcnglich als ein Kompensationsdialyseversuch vorgenommen, obgleich sich bald herausstellte. da\u00df aus mehreren Gr\u00fcnden die Koinpensationsdialyso hier nicht zum Ziel f\u00fchrt, besonders wegen des hohen Meerwassergehalts.\nNach Ablauf der Dialyse gab die Untersuchung des Dialysatorinhalts: CH = 0.0157. p|j = 1,801. Tilrationsa\u00bb idit\u00e4t 0.(M248 n.\n10 erm gaben einen Trockenr\u00fcckstand von 0.2078 g, einen Gliih-riiekstand von 0,1548 g. Gl\u00fchverlust 0.0530 g. Alkalit\u00e4t der Asche\n') Mit Xll4('.l und Magnesiamixtur bleibt die Losung ganz klar. Nach Zusatz einer Spur Phosphatl\u00f6sung sofort Tr\u00fcbung.","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"0,0fo;> n. Gesamtchlorgehalt 0.2517 n. Chlorgehalt der Asclie 0,2191 n. Chlor Verlust 0.0320 n. Die Alkalit\u00e4t der Asche ist um 0,(H)79 n gr\u00f6\u00dfer als der Chlorverlust.\nDie den Dialysator umspulende Fl\u00fcssigkeit gab folgendes:\nC,j - 0.0171, Pu = 1.700. Titrationsacidit\u00e4t 0,03024 n.\n10 ccm gaben einen Trockenr\u00fcckstand von 0,2040 g. einen Gl\u00fch-mckstand von 0.1534 g. also einen Gl\u00fchverlust von 0.0512 g. Alkalit\u00e4t der Asche 0.03590 n. Gesamtchlorgehalt 0.250 n. Chlorgehalt der Asche 0.2218 n. Chlorverlust 0.0282 n.\nDie Alkalit\u00e4t der Asche ist um 0.0078 n gr\u00f6\u00dfer als der Chlorverlust. Dte Ursachen f\u00fcr diese Differenzen zwischen Aschenalkalit\u00e4t und Chlor-verlust k\u00f6nnen sein: 1. der nicht in die Berechnung aufgenommene Schwefels\u00e4ureverlust ; 2. ein kleiner Gehalt an organischer S\u00e4ure (v. Herwerden fand fr\u00fcher etwas Ameisens\u00e4ure); 3. Analysenfehler.\nMagensaft II. Gesammelt wie Magensaft I.\nC\u201e = 0,0212. pM 1.07t. Titrationsacidit\u00e4t 0,005t n.\nDt ccm gaben einen Trockenr\u00fcckstand von 0.4812 g. einen Gliih-r\u00fcckstand von 0.3252 g. also einen Gl\u00fchverlust von 0,1500 g. Alkalit\u00e4t der Asche 0.0808 n. Gesamtchlorgehalt 0:5322 n. Chlorgehalt der Asche O,i089n, Chlorverlust 0,0033 n.\nDifferenz zwischen der Alkalit\u00e4t der Asche und dem Chlorverlusi 0,023;> n. Sie ist hier gr\u00f6\u00dfer infolge der gr\u00f6\u00dferen Konzentration des Magensaftes; Ursachen wie beim Magensaft I.\nWir haben dann zu 10 ccm dieses Magensaftes 5 ccm Essigs\u00e4ure 11.032 n) gegeben. Gefunden wurde:\nI ilrationsacidil\u00e4t 0,o598n.\u2018) 10 ccm gaben einen Trockenr\u00fccksland von 0,8710 g, einen Gl\u00fchr\u00fccksland von 0,5912 g und einen Gl\u00fchverlust von 0,2798 g. Gesamtchlorgehalt 0,5322 n. Chlorgehalt der Asche 0,5142 n. Chlorverlust 0,0180 n. Also, unter Vernachl\u00e4ssigung des Schwefels\u00e4ure-verlusls. der wahrscheinlich hier sehr klein ist, 0.5280 \u2014 0,0180 =0.510 n organische S\u00e4ure und 0.5598 - 0.5100 : 0,0498 n anorganische S\u00e4ure. Die zugegebene Essigs\u00e4ure ist also nahezu genau zur\u00fcckgefunden (statt o.ol\u00d6O n gefunden 0,510 n). Auch die anorganische S\u00e4ure ist zum gr\u00f6\u00dften Teil aufgefunden (statt 0,0054 n gefunden 0.01-98 h). Die Differenz ist hier noch kleiner, als ohne Essigs\u00e4urezugabe gefunden war.\nMagensaft III. . Gesammelt wie Magens\u00e4fte I und II. 7 Scillii, das Nbrin wurde zum Teil ohne Meerwasser eingef\u00fchrt.\n= 0,0151, pu = 1.812. Titrationsacidit\u00e4t 0,1404 n.\n10 ccm gaben einen Trockenr\u00fcckstand von 0.7758 g. Gl\u00fchr\u00fcck-sland 0,2777 g. Gl\u00fchverlust 0,4981 g. Alkalit\u00e4t der Asche 0.00015. Ge-\n') Bei der Berechnung wurde angenommen, da\u00df das Anfangs-volumen statt 15 ccm 10 ccm betrug.\nDie Titrationsacidit\u00e4t hatte eigentlich 0.5180-f 0.0054 = 0.5814 n sein sollen. Siehe Versuch V. S. 297.","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"D\u00fb\u00bb Acidit\u00e4t dos Magensaftos von Scyilium stellar\u00ab*. \u2022\t803\nsamtchlorgehalt 0,4461 n. Chlorgehalt der Asche 0,4180 n. ChlurvorluM 0.0281 n.\nDifferenz zwischen der Alkalit\u00e4t der Asche und dem Chlorverlu>t 0.0323 n. Ursachen dieser Differenz wie beim Magensaft I. Auf jeden Fall sieht man auch hier, da\u00df nur sein* wenig organische S\u00e4ure vorhanden sein kann.\nIn diesem Magensaft wurde die Sulfatschwefels\u00e4urc bestimmt, \u00f6o ccm wurden mit 150 ccm Wasser verd\u00fcnnt, die saure Reaktion mit etwas reiner Salzs\u00e4ure verst\u00e4rkt und hei Siedehitze die Schwefels\u00e4ure pr\u00e4zipitiert. Siehe im \u00fcbrigen S. 201.\nGeTunden a) 0.1778 g BaS<)4; ht 0,17t\u00bb0 g BaS04.\nMittel 0.1700 g BaS04. Also pro Liter 1.211 g SO,\nIm Meerwasser ist das Verh\u00e4ltnis SOs/Cl von uns als 0.115.x gefunden. Aus dem Schwefels\u00e4uregehalt des Magensaftes w\u00fcrde man also\n1 k,l!\t'\naut einen Chlorgehalt von\t- 10.18 g pro Liter oder 0.2050 n\nschlie\u00dfen. Statt dessen gefunden 0.1101 n. Also ein Plus an Chlor von 0.1505 n. Dieses Plus stimmt mit der Gesamtacidit\u00e4t 0,1461 n sehr nahe \u00fcberein. Wir glauben darin einen weiteren Beweis zu sehen f\u00fcr die Gegenwart von Salzs\u00e4ure im Magensaft.1) Eine einigerma\u00dfen betr\u00e4chtliche Resorption oder Sekretion von Sulfat oder Chlorid ist im Magen \u00abloch wohl nicht zu erwarten.\t'\nMagensaft IV. Gesammelt wie Magensaft III. Fibrin ohne Meerwasser gegeben.\nC|, = 0.00081. pu = 2,105. Titrationsacidit\u00e4t 0.1610 n.\n10 ccm gaben (wie immer neutralisiert) 0,8126 g Trockenr\u00fcck^tand. 0.2650 g Asche, also 0.5776 g Gl\u00fchverlust. Alkalit\u00e4t der Asche 0,0525 n. Chlorgehalt der Asche 0,3010 n. Gesaintchlorgehalt im Mittel 0.1326 n. Chlorverlust 0,0386 n. Hier wurde jetzt auch der Schwefels\u00e4urcverlust der Asche bestimmt.\n10 ccm \u2014 0.8506 g Trockenr\u00fcckstand, 0.2661 g Asche. Alkalit\u00e4t der Asche 0.05288 n. Die Asche war dabei statt mit Schwefels\u00e4ure mit Salzs\u00e4ure gel\u00f6st. Der Schwefels\u00e4uregehalt der Asche wurde in der gew\u00f6hnlichen Weise bestimmt. Gefunden 0.0218 g BaS04. Gesamtschwefels\u00e4ure in 30 ccm Magensaft bestimmt 0.0907 g BaS04. Also pro 10 ccm 0.0051 g BaS04 weniger in der Asche, also Schwefels\u00e4ureverlust 0,0016 n Chlor-und Schwefels\u00e4ureverlust zusammenO.ftfK\u00f6-f 0,0016=0.0i32n oder 0.0097 n weniger als die Aschenalkalit\u00e4t.\nIn diesem Versuch stimmt also die Alkalit\u00e4t der Asche bis auf etwa 0.01 n mit den Verlusten an Salz- und Schwefels\u00e4ure. Dies\u00ab* kjeine Differenz kann von Analysenfehlern herr\u00fchren, \u00ab\u00bbder vielleicht ist auch organische S\u00e4ure bis zu einem solchen geringen Betrage vorhanden.\n*\u2022) Siehe auch S. 301.","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"W'-nn wir mil Hilfe des Verh\u00e4ltnisses S03/Cl (= 0,1158 in Meer-wasser) aus dem SO,-Gehalt wieder den Chlorgehalt des Magensaftes berechnen, \u00ab\u00ab finden wir 0,2526 n. Wenn also S03 und U im Magensaft** mir vom Meerwasser herr\u00fchrten, so m\u00fc\u00dfte der Chlorgehalt 0.2526 n M in. >latt dessen wurde gefunden 0.1826 n oder 0.180 n mehr, was mit der I ilratiousacidit\u00e4t 0.1616 n bis auf ein geringes \u00fchereinslimmt. Knie besser** Cbereinslirnmung konnte man hier nicht erwarten.\nF\u00fcgen wir jetzt noch hinzu, dal! wir mit Chlorammonium und Magnesiamixtur keine Phosphors\u00e4ure im Fibrinmagensalt auflindeti konnten, w\u00e4hrend doch ein sehr kleiner Phosphors\u00e4urezusatz sofort auf'g\u00eb\u00eeunden werden konnte, so ist auch die Iliosphors\u00e4ure auszuschlie\u00dfen.\nAus den Versuchen glauben wir also mit Bestimmtheit schlie\u00dfen zu m\u00fcssen, da\u00df die S\u00e4ure des Hailischmagensaftes Salzs\u00e4ure ist.\nWir wollen zum Schlu\u00df noch zwei Versuche mit Magensaft, der nach F\u00fctterung mit Sardinen gewonnen war, beschreiben.\nMagensaft V. Sardinenmagensaft.\nC\u201e 0.00571, pu \u2014 2.241. Titrationsacidit\u00e4! 0,2296 n.\n10 ccm gaben 0,8370 g Trockenr\u00fcckstand. 0,3067 g Gl\u00fchr\u00fcckstand und also 0.5303 g Gl\u00fchverlust.\nAlkalit\u00e4t der Asche 0,0189 n. Chlorgehalt der Asche 0.4311 n. Bestimmung des Gesamtehlorgehalts mi\u00dflungen.\nAus diesem Versuch sehen wir, da\u00df die Titrationsacidit\u00e4t sehr hoch, die CM aber sehr klein ist. Auch die Alkalit\u00e4t der Asche ist klein. Doch sagt dieser Versuch nicht soviel aus wie die vorigen, weil sich viel weniger \u00fcberblicken l\u00e4\u00dft, was aus den .Sardinen im Magen und bei der Analyse sich gebildet hal. Wir wissen z. B. nicht, bis zu welchem Grade der Phosphor der Sardinen zur Phosphors\u00e4urebildung Veranlassung gegeben hat, obgleich bei dem gro\u00dfen Gehalt an kohlensloffreichen Produkten wohl erwartet werden kann, da\u00df bei der Veraschung der. weitaus gr\u00f6lUe Teil des Phosphors sich verfl\u00fcchtigt hal.\nMagensaft VI. Gesammelt wie Magensaft V.\n(*\u201e\t0.00771, pu = 2.113. Titrationsacidit\u00e4t 0,1837 n.\n10 ccm gaben (wie immer nach Neutralisation) 0,8161 g Trocken-l\u00fccksland. 0.31;>2 g Asche, also 0,1712 g Gl\u00fchverlust.\nAlkalit\u00e4t der Asche 0,0613 n. Gesamtchlorgehalt 0,5255 n. Chlor der Asche 0.1921 n. Chlorverlust. 0,0331.\nW rim wir von den beim Veraschen gebildeten anorganischen","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"Die Acidit\u00e4t des Magensaftes von Scyllium stellare. \u2019\t305\nS\u00e4uren, wie Schwefels\u00e4ure und Phosphors\u00e4ure, sowie vom'Schwefels\u00e4ureverlust absehen, so wurde sich aus diesem Versuch ein Gehalt an organischen S\u00e4uren von \u00d6,(X>43 \u2014 0,0331 = 0,0312 n. und ein Gehalt von 0,1837 \u2014 0,0312 = 0,1525 n an anorganischen S\u00e4uren ergeben.\nAuch bei diesem Magensaft war das gro\u00dfe S\u00e4urebindungsverm\u00f6gen auffallend. Wenigstens wenn wir annehmen, da\u00df die Acidit\u00e4t von einer so starken S\u00e4ure wie Salzs\u00e4ure herr\u00fchrt.\nWir haben noch folgenden Versuch ausgef\u00fchrt, um diese Hindung n\u00e4her zu beleuchten (S. 306).\nNEUTRAL PV.SHT (7.0 7)\nAALZSAO/fE KONZENTRATION.\nA .. . p,j. des Magensaftes ohne Salzs\u00e4urezusatz. 0 ccm Magensaft mit\n1 ccm Wasser verd\u00fcnnt.\nI) ... Pu des Magensaftes mit Salzs\u00e4urezusatz. 6 ccm Magensaft mit 1 ccm Salzs\u00e4ure von 0,4861 n verd\u00fcnnt.\nUnter der Annahme, da\u00df die Titrationsacidit\u00e4t des Magensaftes bis auf ein Geringes (0,0312 n) von Salzs\u00e4ure herr\u00fchrt, ist die Salzs\u00e4urekonzentration des mit Wasser verd\u00fcnnten Magensaftes (A) 0,1307 n; diejenige des mit Salzs\u00e4ure verd\u00fcnnten Saftes ist also 0,2001 n. Die Kurve, vom Neutralpunkt, also bei einer Salzs\u00e4urckonzentration - 0, durch A und B gezogen, ist ganz derjenigen, die wir beim Salzs\u00e4urezusatz zu Serum erhielten, \u00e4hnlich. W\u00e4re die urspr\u00fcngliche S\u00e4ure des Magensaftes eine schwache (organische), so h\u00e4tte die Kurve ein anderes Aussehen zeigen m\u00fcssen.\nUoppe-Seyler'8 Zeitschrift f. physiol. Chemie. LX.W.\n21","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\tM. A. v. Ilerwerden und W. E. Ringer.\nZu 6 ccm des Magensaftes wurde\na)\t1 ccm Wasser,\nb)\t1\t\u00bb Salzs\u00e4ure 0,4861 n zugef\u00fcgt.\nln a) gefunden: f\u2019n = 0,00698, pjj = 2,156 (ohne Verschiebung\n\u00df\ndes Gleichgewichts h\u00e4tte 0.00771 X yr \u2014 D,006451 gefunden werden m\u00fcssen).\nIn b) gefunden: C|| = 0,03428, pjj - 1,465. Die Normalit\u00e4t, der zugef\u00fcgten Salzs\u00e4ure war 0,0694 n. Die der urspr\u00fcnglichen Salzs\u00e4ure unter der Annahme also, da\u00df die anorganische S\u00e4ure Salzs\u00e4ure ist)\n0.1525 X y- = 0.1:407 n.\nDie zugesetzte Salzs\u00e4ure hat also p\u201e von 2,156 auf 1,465 gebracht. Diese \u00c4nderung ist, wie die Figur (S. 305) zeigt, ganz gut mit der Annahme, da\u00df auch die urspr\u00fcngliche S\u00e4ure Salzs\u00e4ure ist, in \u00dcbereinstimmung. *)\nObgleich also die Versuche mit Sardinenmagensaft, wie oben bemerkt, etwas weniger beweisend sind, hat man doch firund, auch hier die Salzs\u00e4ure als die S\u00e4ure, die zum weitaus gr\u00f6\u00dften Teil die Acidit\u00e4t bedingt, zu betrachten.\nZusammenfassung.\nEs wurde betont, da\u00df Frl. van Herwerden in ihrer ersten Abhandlung \u00fcber die Magenverdauung der Fische die Unzul\u00e4nglichkeit der Sj\u00f6qvistschen Methode erkannt und durch Versuche best\u00e4tigt hat.\nEs wurde darauf hingewiesen, da\u00df die S\u00e4ure, die die Acidit\u00e4t des Magensaftes von Scyllium bedingte, keine schwache sein kann, und da\u00df es schon deswegen unwahrscheinlich ist, da\u00df die Acidit\u00e4t von einer organischen S\u00e4ure herr\u00fchrt.\nEs wurde eine Methode angegeben, um die Frage, ob im Magensaft von Scyllium organische S\u00e4ure in einigerma\u00dfen betr\u00e4chtlichem Ma\u00dfe vorkommt, zu l\u00f6sen. Eine Anzahl von Versuchen mit k\u00fcnstlichem Magensaft wurde ausgef\u00fchrt, um\n') Man vergleiche die P|j-Kurve von Serum heim Salzs\u00e4urezusatz. Gedenkboek vau van Hemmclen, S. 254(1910). Onderzoekingen gedaan in het physiologisch Laboratorium der Utrechtsche Hoogeschool, Vijfde reeks. Bd. 11, S. 2t\u00ee5 (1910).","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Die Acidit\u00e4t des Magensaftes von Scylliuin stellare. 307\ndie Zuverl\u00e4ssigkeit der Methode zu pr\u00fcfen. Es hat sich dabei ergeben, da\u00df die Methode zu richtigen Resultaten f\u00fchrt.\nNach dieser Methode wurden eine Anzahl von Magensaftproben untersucht. Die Untersuchung f\u00fchrte zu dem unzweideutigen Resultat, da\u00df wenigstens zum weitaus gr\u00f6\u00dften Teil die Acidit\u00e4t dieses Magensaftes von Salzs\u00e4ure herr\u00fchren mu\u00df.\nDieses Resultat wurde noch auf andere Weise best\u00e4tigt, so durch den Vergleich des gesamten Chlorgehalts mit demjenigen, der sich aus dem Schwefels\u00e4uregehalt des Magensaftes berechnen l\u00e4\u00dft, unter der Annahme, da\u00df die Salz- und Schwefels\u00e4ure nur vom Meerwasser herr\u00fchrten. Weiter durch das Salzs\u00e4urebindungsverm\u00f6gen einer Magensaftprobe.\n21*","page":307}],"identifier":"lit19384","issued":"1911","language":"de","pages":"290-307","startpages":"290","title":"Die Acidit\u00e4t des Magensaftes von Scyllium stellare","type":"Journal Article","volume":"75"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:14:44.660153+00:00"}