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{"created":"2022-01-31T14:18:32.467259+00:00","id":"lit19393","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kato, Kan","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 75: 456-474","fulltext":[{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Fermente in Bambussch\u00f6\u00dflingen.\nVon\nKan Kato.\nAus ili'in medi/misch-chemischen Institut d<>r Universit\u00e4t zu Kyoto.)\n\u2018Der Redaktion zupegani\u2019un .am <\u00bb. Oktober liUl.)\nNachdem durch die Untersuchungen von V. Kosai1) und von (iinzaburo Totani*) dargetan worden war, da\u00df in \u00dfam-bussch\u00f6\u00dflingen die Abbauprodukte der Eiwei\u00dfstoffe und die I'urinbasen in nachweisbarer Menge vorhanden sind, und ferner mancherlei Beobachtungen au\u00dfer Zweifel gestellt hatten, da\u00df im pflanzlichen Stoffwechsel Fermente eine ebenso gro\u00dfe Rolle spielen wie im tierischen, erschien es von Interesse, die Fragen zu verfolgen : ob die oben erw\u00e4hnten Produkte ihre Entstehung der fermentativen Spaltung ihrer Muttersubstanzen, der Eiwei\u00dfstoffe und der Nucleinstoffe, verdanken, ob au\u00dfer den proteolv-tisehen Fermenten und der Nuclease noch irgend ein Ferment in Bambussch\u00f6\u00dflingen nachzuweisen ist V Zur Entscheidung dieser Fragen sind die folgenden Versuche angestellt worden.\n1. Nuclease.\nDie Versuche, welche von B\u00e9champ, Sch\u00fctzenberger, Salkowski, Hahn und (ieret u. a. angestellt wurden, f\u00fchrten zur Erkenntnis, da\u00df in Hefezellen ein nucleins\u00e4urespaltendes Ferment sicher in wirksamem Zustande existiert. Leonid Iwanoff*) entdeckte dann in Schimmelpilzen ein Ferment, welches die Thymusnucleins\u00e4ure in ihre Komponenten abzubauen vermag, und bezeichnete es als Nuclease. Aus den Unter-\n\u2018l Y. Kosai. Bulletin of imperial college of agriculture and dendrology Kumaba. Tokyo. 1890. No. 7. S. 37\u2014hi.\n*i (i. Totani. Diese Zeitschrift. Bd. 02. S. lia.\n') L. Iwanoff. Diese Zeitschrift. Bd. 39. S. 31.","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"I l\u00bb\u00ab*r Fermente in Darnhusseli\u00e4\u00dflingen.\nsuchungcn \u00fcber die Spaltung der Hefonuclei\u00bb.shire durch Bak-terien von A. Sehittenhelm und F. Schroetter1) ergaben sich auch eine Heihe von Tatsachen, welche auf die Existenz der Nuclease in Bakterien hinwoisen. Von Wichtigkeit bleibt endlich noch hervorzuheben, dal\u00bb es Ta mau Kikkoji;* gelang, die Nuclease aus einem in Japan einheimischen Hutpilze, Gorli-nellus edodes, darzustellen und ihre Wirkung genau zu ermitteln.\nHei den Versuchen, \u00fcber welche im folgenden berichtet wird, kam derPre\u00dfsaft aus Bambussch\u00fc\u00dflinge\u00bb zur Verwendung, der auf die folgende Weise hergestellt wurde:\n7 kg der von der Rinde befreiten, fein zerschnittenen Bambussch\u00f6\u00dflinge wurden in ein starkes baumwollenes Tuch eingeschlagen, auf die Pre\u00dfplatte gelegt, mit einem vielfach durohlochten Pre\u00dfkorb aus verzinntem Stahlblech umgeben und darauf unter starkem Druck in einer Handpresse ausgepre\u00dft. Der so bereitete, durch Filtrierpapier filtrierte Prc\u00dfsafl stellte eine d\u00fcnne Fl\u00fcssigkeit von gelber Farbe und von einem eigent\u00fcmlichen Geruch und Geschmack nach Bambussch\u00f6\u00dflingon dar. Die Reaktion war neutral.\nVersuch 1.\nProbe al. 0,2 g thymusnucteinsaures Natron wurden in 10 ccm hei\u00dfem Wasser gel\u00f6st, nach dem Krkalten mit 10 ccm Pre\u00dfsaft durchgemischt und unter Zusatz von 1 ccm Toluol bei Bruttemperatur digeriert.\nNach 24 st\u00e4ndiger Digestion wurde die L\u00f6sung zur Koagulation der darin vorhandenen Kiwei\u00dfstolTe mit geringen Menge\u00bb von Essigs\u00e4ure und Kochsalz gekocht, nach dem Erkalten durch Ersetzen des verdampften Wassers auf 20 ccm gebr\u00e4cht und dann filtriert. Aus 10 ccm dieses Filtrates wurde die Phosphors\u00e4ure in der bekannten Weise durch Zusatz von Magnesiamischung als MgNHjPC^ niedergeschlagen und als Mg<PJ07 gewogen. Auf die ganze Probe umgerechnet w\u00fcrden gefunden: 0,0209 g Mg,Ps07 = 0,0133 g P,<>5.\nA. Scliitlcnlielm u. F. Schroetter, Diese Zeitschrift. IM.\nS. 203. IM. 10, S. 62 u. S. 70. IM. 11, S. 281.\n*) T. Kikkoji. Diese Zeitschrift. IM. 51, S. 201","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nKan Kato,\nProbe a2. (Kontrollprobe.) 0,2 g thymusnucleinsaures Natron in 10 ccm Wasser gel\u00f6st + 10 ccm gekochter Prefisaft. Oie Mischung wurde bei Gegenwart von Toluol 24 Stunden lang bei Bruttemperatur digeriert und dann auf Phosphors\u00e4ure verarbeitet. Ks wurden gefunden: 0,00 H g Mg2P,07 =0,0026g P20v\nProbe bl. 0,2 g thymusnucleinsaures Natron in 10 ccm Wasser gehist -|-10 ccm Pre\u00dfsaft -f-1 ccm Toluol. Die Mischung wurde 24 Stunden lang im Brutraum digeriert und auf die oben beschriebene Weise auf Phosphors\u00e4ure verarbeitet. Es wurden gefunden: 0,0213 g MgtP207 = 0,0136 g P205.\nProbe b2. (Kontrollprobe.) 0,2 g thymusnucleinsaures Natron in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -f- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. Nach 24 st\u00e4ndiger Digestion wurde die Mischung auf Phosphors\u00e4ure verarbeitet. Es wurden gefunden: 0,0053 g Mg2P2()7 = 0,0034 g P20\u00e2.\nProbe cl. 0,2 g thymusnucleinsaures Natron in 10 ccm W asser gel\u00f6st -|~ 10 ccm Pre\u00dfsaft -f-1 ccm Toluol. Nach 51 st\u00e4ndiger Digestion wurde die Mischung auf Phosphors\u00e4ure verarbeitet. Es wurden gefunden: 0,0395gMg2P207 = 0,0252gP205.\nProbe c2. (Kontrollprobe.) 0,2 g thymusnucleinsaures Natron in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -|- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. Nach 51 st\u00e4ndiger Digestion wurden aus der Mischung erhalten: 0,0064 g Mg2P,07 = 0,0011 g P20:,.\nDie Sterilit\u00e4t der digerierten Proben war durch Ausstriche auf einem festen N\u00e4hrboden und Impfung in schwach alkalische Bouillonl\u00f6sung festgestellt.\nDer bequemeren \u00dcbersicht halber sind die Resultate in folgender Tabelle zusammengestellt.\nDie Versuchsergebnisse zeigen unzweideutig, da\u00df bei der Digestion des thymusnucleinsauren Natrons mit dem Pre\u00dfsafte aus Bambussch\u00f6\u00dflingen Phosphors\u00e4ure in reichlicher Menge entsteht. Die geringe Menge der Phosphors\u00e4ure, welche in den Kontrollproben gefunden wurde, r\u00fchrt sicher von den im Pre\u00dfsafte pr\u00e4formierten Phosphaten her.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"I ber Fermente in Bambussch\u00f6\u00dfUngen.\t159\nTabelle 1.\nNummer der Proben\tDauer der Digestion in Sld.\tMenge des verwendeten nuclei nsauren Natrons in g\tMenge des verwendeten Pre\u00dfsaft es . in ccm\tMenge der gefundenen \u00ab7L in g\tBemerkungen\nal\t24\t1. 0.2\t10\t0,01.13\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\na2\t24\t0,2\t10 v\t-\u2022 \u2022 \u2022\u2022\u2022\t0.0020 \u00bb\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nbl \u2022\t24 \u2022\t0.2\t10\t0.0130 .\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\nb2\t. 91 .\t0.2\t10\t0,00:34\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\ncl\t51\t0.2\t10\t. 0,0252\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\nc2\t51\t0*>\t\u25a0 10\t0,00-11\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nVersuch 2.\nDieser Versuch wurde zum Zwecke angestellt, um die Frage zu entscheiden, ob bei der Wirkung des Bambussch\u00f6\u00df-lingpre\u00dfsaftes auf das hefenucleinsaure Natron die Bildung von Purinbasen statttindet.\n\u00bb\nProbe at. 10ccm einer 2\u00b0/oigen L\u00f6sung von hefenuclein-saurem Natron +10ccm Pre\u00dfsaft +1 ccm Toluol. Nach 21 st\u00fcn-diger Digestion bei Bruttemperatur wurde die Mischung in ein Becherglas hineingegossen, nach Zusatz von 2 g Natpiumacetat mit einer 20 \u00b0/oigen Tanninl\u00f6sung vollst\u00e4ndig gef\u00e4llt, abfiltriert und die Tanninf\u00e4llung gr\u00fcndlich mit einer 10\u00ae/0igen Natriumacetatl\u00f6sung ausgewaschen. Man vereinigte das Filtrat mit dem Waschwasser, entfernte den \u00dcberschu\u00df von Tannin durch Zusatz von Bleiessig, filtrierte ab und befreite das Filtrat von \u00fcbersch\u00fcssigem Blei mittels Schwefelwasserstoffs. Die- bleifreie Fl\u00fcssigkeit wurde im Vakuum bei 35\u201438\u00b0 auf ein kleines Volumen eingeengt und mit einer ammoniakalischen Silberl\u00f6sung ausgef\u00e4llt.\nDa\u00df diese Silberf\u00e4llung im wesentlichen aus den Silberverbindungen der Purinbasen bestand, braucht nicht hervor-","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"Kan Kato.\ngehoben zu werden. Dit* Silborf\u00e4llunsr wurde nun mit Wasser ammoniakfrei gewaschen und der Stickstofifbestimmung nach Kjeldalil unterworfen. Ks wurden gefunden: li.'i mg N.\nFrohe a*2. (Koutrollprobe.) 10ccm einer 2\u00b0 oigen L\u00f6sung von hefcnuoleinsaurem Natron-f-10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft *r 1 c', m Toluol. Nach 21 st\u00e4ndigem Stehenlassen im Brutraum wurde die Mischung auf die gleiche Weise auf Purinbasen-stickstoll verarbeitet, wie bei Frohe al. Es wurden gefunden:\n2,5 mg N.\nFrohe bl. 10 ccm einer 2\u00b0 oigen L\u00f6sung von hefe-nucleinsaurem Natron -f- 10 ccm Pre\u00dfsaft -f 1 ccm Toluol. Die Mischung wurde 24 Stunden lang in den Brutschrank gestellt und dann auf Furinbasenstiekstoff verarbeitet. Ks wurden gefunden: 0.7 mg N.\nFrohe b2. (Koutrollprobe.) 10ccm einer 2\u00b0/o igen L\u00f6sung von hel'enucleinsaurcm Natron -}- 10 ccm gekochter Fre\u00dfsalt -J- 1 ccm Toluol. Die Mischung wurde nach 24 st\u00e4ndiger Digestion bei Brut tempera! ur in gleicher Weise behandelt, wie bei den sonstigen Frohen. Es wurden gefunden: 2,7 mg N.\nBei allen Frohen fielen die Strichkultur auf festem N\u00e4hrboden und die Impfkultur in Bouillonl\u00f6sung v\u00f6llig negativ aus.\nDie folgende Tabelle gibt einen (iberblick \u00fcber die geschilderten Yersuchsergebnisse.\nTabelle 2.\nNummer der Proben\tDauer Menge des der Di- v\"'.\"end\"1\"\" nuclei nsauron gestion\tNatrons\t\tMenge ! des verwendeten Pre\u00dfsaftes 1\tMenge des gefundenen Purinbascn-stickstoffs\tHemerkungcn\n\tin Std.\tin g\tin ccm\tin mg 1\t\nal\tr * ;\t0.2\t10\ti\t6,4\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\n:i\u2018>\t\u201c * !\t0.2\t10\tL- . \u25a0 \u2018 2.5\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nbl\t' 1 21\t0.2\t10\t\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\nbg\t24\t0.2\t10\t2.7\tmit dem gekochten | Pre\u00dfsaft versetzt 1 \u2022","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"I hoi Foi monte in Bambusst-h\u00fcr'lingen.\t4T>1\nAlis \u00ab1er Tabelle geht hervor, da\u00df bei der I)i-gestion des hefenueleinsauron Natrons mit frisehem Bambussch\u00f6\u00dflingpre\u00dfsafle der Pu rin basen stick stoff eine bedeutende Zunahme erf\u00fchrt. Der in den Kontroll-proben aufgefundene Stickstoff geh\u00f6rt zweifellos Purinbasen an, welche bereits in Bambussch\u00f6\u00dflinge vorgebildet sind: ich erinnere hier an die Beobachtungen von V. KosaiM und von (i. Totani.*)\t.\t\u2022\nAus den angef\u00fchrten Versuchsreihen ergibt sich die Tatsache, da\u00df der Pre\u00dfsaft aus Bambussch\u00f6\u00df-liugen die Spaltung der zugesetzten Nucleins\u00fcure in Purinbasen und Phosphors\u00e4ure bewirkt. Da\u00df diese Spaltung fermentativer Natur ist, ist dadurch erwiesen, da\u00df der vorher wirksame Pre\u00dfsaft nach dem Erhitzen zum Sieden sich v\u00f6llig indifferent gegen Nucleins\u00fcure verh\u00e4lt.\n2. Desamid \u00e4sen.\nIn neuerer Zeit sind Tatsachen bekannt geworden, welche daf\u00fcr sprechen, da\u00df Pesamidasen sich gro\u00dfer Verbreitung im Pllanzenreieh erfreuen.\nK. Shibata3) konnte zeigen, da\u00df im Mycelium von Aspergillus niger ein Ferment vorhanden ist, welches Ammoniak aus Harnstoff, Biuret, Aoetamid und Asparagin abzuspalten vermag. Durch sch\u00f6ne Untersuchungen wurde von Felix Ehrlich4) festgestellt, da\u00df bei der G\u00e4rung mit Heb; das Leucin und Isoleucin eine Spaltung in die entsprechenden Amylalkohole sowie in Ammoniak und Kohlens\u00e4ure erleiden. Im Anschlu\u00df an diese Untersuchungen stellte J. Effront5) eine Anzahl von Versuchen mit der Bierhefe an und fand, da\u00df in oberg\u00e4rigen und Aerohefen, sowie in Amylobakter butylicus ein Ferment, Amidase*, vorkommt, welches die F\u00e4higkeit\n') Y. Kosai, I. c.\n*) G. Tola ui, 1. r.\n3) K. Shibata, Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. \u00f4. S. .'\u00bb.Sh\nF. Ehrlich, Berichte <1. deutsch, ehern, lies., ltd. 40, S. t027 und S. 2542.\nJ. Effront. Compt. rend. d. Tacad. d. seien\u00ab-., Bd. 140. S. 77'd.","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nKan Kato,\nbesitzt, Asparagin, Asj\u00bbaragins\u00e4ure, Glutamins\u00e4ure und Leucin in Ammoniak und ll\u00fcchtige Fetts\u00e4uren \u00fcberzuf\u00fchren. Da\u00df aber diese Amidase merkw\u00fcrdigerweise nicht immer in unterg\u00e4rigen Hefen aufzulinden ist, scheint er durch besondere Versuche dargetan zu haben, denn er schlie\u00dft seine Abhandlung mit dem Wort: 'Dans les levures de fermentation basse, la pr\u00e9sence de cet enzyme nous para\u00eet incertaine.\u00bb\nf. 1 a keuch i,1) der auch bei den h\u00f6heren Pflanzen dieser 4 rage seine Aufmerksamkeit zuwandte, gibt an. da\u00df es ihm gelang, ein herment in Sojabohnen, Glytine hispida, nachzuweisen, welches die Abspaltung des Ammoniaks aus Harnstoff und Asparagin bewirkt.\nHei den nachstehenden Versuchen fand auch der Pre\u00df-saft, welcher nach dem oben angegebenen Verfahren aus Bambussch\u00f6\u00dflingen hergeslellt wurde, Anwendung. Die Bestimmung des Ammoniaks2) geschah stets nach der Methode von Kr\u00fcger und Beich.\nVersuch 1.\nProbe a 1. 0,2 g Harnstoff wurden in 10 ccm Wasser gel\u00f6st, mit 10 ccm Pre\u00dfsaft versetzt und die Mischung unter Zusatz von 1 ccm Toluol f\u00fcr 20 Stunden in den Brutschrank gestellt. Fs hatten sich gebildet: 5,1 mg NHV\nProbe a2 (Kontrollprobe). 0,2 g Harnstoff wurden in 10 ccni Wasser gel\u00f6st und 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft nebst 1 ccm Toluol zugesetzt. Nach 20st\u00fcndiger Digestion bei Bruttemperatur war keine Spur von NII3 in diesem Gemisch nachzuweisen.\nProbe bl. 0,2 g Harnstoff in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -j-10 ccm Pre\u00dfsaft -j- 1 ccm Toluol. 36 st\u00fcndige Digestion bei Bruttemperalur. Es hatten sich gebildet: 12,3 mg NH3.\nProbe b2 (Kontrollprobe). 0,2 g Harnstoff in 10 ccm Wasser gel\u00f6st + 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f 1 ccm Toluol. 36 st\u00fcndige Digestion im Brutraum. Keine Spur von Ammoniak im Gemisch.\nT. Takeuchi. Journ. of the coll, of agrir, Tokyo. Bd. 1, S. 1\u201411.\nWar Eiwei\u00df in der Probe vorhanden, so wurde das Ammoniak immer nach dem Enteiwei\u00dfen bestimmt.","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbor Fermente in Bambusscho\u00dflingen.\t. 4tV3\nProbe el. 0,2 g Harnstoff in 10 cc m Wasser gel\u00f6st ~\\~ 10 ccm Pro\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol, \u00f6l st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Es hatten sich gebildet: 15,8 mg NHS.\nProbe c2 (Kontrollprobe). 0,2 g Harnstoft' in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -f 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -j- 1 ccm Toluol. 51 st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Im Gemisch war keine Spur von NH3 nachzuweisen.\nAlle Proben erwiesen sich als steril.\nDie erhaltenen Befunde sind der \u00dcbersicht wegen in der folgenden Tabelle zusammengestellt.\nTabelle 3.\nNummer Da\u00ab\u00abr der\td- Digestion Proben j in Std.\tMenge des verwendeten Harnstoffs in g\tMenge des verwendeten Pre\u00dfsaftes in ccm\tMenge des gebildeten NH, in mg\tHemerkungen *\nal\t20 !\t0 2 u\u2019\u201c\t10\t5.1\tmit dein frischen Pre\u00dfsaft \u2022 versetzt\nai\t20\t0,2\ttu : - \u25a0 \u25a0 .\t0\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nbl\t36\t0.2\t10\t1-2 :i i-,.\u00bb \u25a0 : : \u25a0\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\nbi\t36\t0,2\t10\t0\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\ncl\t51 c\t0.2\t10\t15.8\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\nci\t51\t0.2\t10\t0 ' \u25a0 .\u25a0\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nBei allen Proben,\t\tal, bl\tund ct\t, ist somit mit\nSicherheit erwiesen, da\u00df der\t\t\tB a m b u ?\tiseh\u00f6\u00dflingpre\u00df-\nsaft \u00fcber ein ureasc\u00e4hnliches Ferment verf\u00fcgt, welches bei neutraler Heaktion rasch den Harnstoff angreift und zur Bildung von Ammoniak f\u00fchrt.\nVersuch 2.\nProbe al. 0,2 g Asparagin in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -] 10 ccm Pre\u00dfsaft -j- 1 ccm Toluol. 20st\u00fcndige Digestion bei Bruttemperatur. Die Menge des gebildeten Ammoniaks = 0,5 mg Probe a2 (Kontrollprobe). 0,2 g Asparagin in 10 ccm Wasser gel\u00f6st + 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft l ccm Toluol.","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"Kan Katu,\n.20 st findige Digestion im Hrutraum. Die Mischung war v\u00f6llig frei von Ammoniak.\nProbe bl. 0,2 g Asparagin in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -j-10 ccm Pre\u00dfsaft + 1 ccm Toluol. 36st\u00fcndiges Stehenlassen im Brutraum. Die Menge des gebildeten Ammoniaks = 0,5 mg.\nProbe b2 iKontrollprobej. 0,2 g Asparagin in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -j- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f- l ccm Toluol. Das Gemisch war nach B\u00f6st\u00fcndiger Aufbewahrung bei Brut-temperatur v\u00f6llig frei von Ammoniak.\nProbe cl. 0,2 g Asparagin in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -f-10 ccm Pre\u00dfsaft -|- 1 ccm Toluol, \u00f6lst\u00fcndige Digestion bei Brultemperatur. Die Menge des gebildeten Ammoniaks = 0,3 mg.\nProbe c2 (Kontrollprobe). 0,2 g Asparagin in 10 ccm Wasser gel\u00f6st -j- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -J- 1 ccm Toluol. 51 st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Das Gemisch war ganz frei von Ammoniak.\nBei allen Proben wurde jede Einwirkung von Mikroorganismen vollkommen ausgeschlossen.\nDie gewonnenen Resultate sind \u00fcbersichtlich in die folgende Tabelle eingetragen.\nTabelle 4.\nNummer der Proben\tDauer der Digestion in Stil.\tMenge lies verwendeten Asparagins in g\tMenge des verwendeten Pre\u00dfsafles in ccm\tMenge des gebildeten Ammoniaks in mg\tBemerkungen\nal\t20\t0.2\t10\t0,5\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\na 2\t20 r\t. j\t0.2\t10\t0\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nbl\t\t0.2 \u2022 \u25a0 i\t10 I\t0.5\tmit dem frischen Pre\u00dfsalt versetzt\nb2\tm ! \u25a0 1\t0.2\t10\ti 0\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\n<1 \u2022; V\t\u25a0/\t\u00bbi\t0.2\t10\t0.:1 r\t\u25a0 ' -\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\ncg\t51\t0.2\t10\t0\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ce her Fermente in Itambussch\u00f6Olingen.\tU)5\nAus den Versuchsresultaten l\u00e4\u00dft sich erkennen, da\u00df bei Einwirkung von Bambussch\u00f6\u00dflingprc\u00dfsaft das Asparagin eine sehr geringe Menge Ammoniak abgibt. Diese aramoniakabspaltende Wirkung aber geht dann dem Pre\u00dfsaft ab, wenn er zum Sieden erhitzt wird.\nWeiter nahm ich auch die Untersuchung \u00fcber die Einwirkung von Bambussch\u00f6\u00dflingprc\u00dfsaft auf das Glyk\u00f6koll vor, vermochte jedoch die Bildung von Ammoniak in keinem Fall zu beobachten.\nFa\u00dft man die Ergebnisse der vorliegenden Versuche zusammen, so ergibt sich:\n1.\tIn Bambussch\u00f6\u00dflingen findet sich ein Ferment, welches die Abspaltung von Ammoniak aus Harnstoff und Asparagin bewirkt.\n2.\tDas Ferment greift das Glykokoll nicht an.\n3.\tProteolytische Fermente.\nBez\u00fcglich der proteolytischen Fermente in Bambussch\u00f6\u00dflingen konnte ich folgendes konstatieren: der auf die \u00fcbliche Wreise bereitete Pre\u00dfsaft greift bei neutraler Reaktion und Bruttemperatur das Fibrin an. Diese Wirkung aber wird durch Kochhitze vollst\u00e4ndig aufgehoben.\nDie Untersuchung \u00fcber die Natur des fibrinl\u00f6senden Fermentes in Bambussch\u00f6\u00dflingen und die Abbauprodukte, welche unter Einwirkung dieses Fermentes aus den verschiedenen Eiwei\u00dfstoffen entstehen, ist bereits im Gang und ich behalte mir die Ver\u00f6ffentlichung der gewonnenen Resultate aul eine sp\u00e4tere ausf\u00fchrliche Mitteilung vor.\n4.\tDiastatische Fermente.\nWrie eine ganze Reihe von Forschern gezeigt haben, ist die Rolle, welche die diastatischen Fermente bei den Stoff-wechselprozessen der Pflanzen \u2014 besonders der keimenden Samen \u2014 spielen, so bedeutend, da\u00df ohne Vermittelung derselben die Verwertung der Polysaccharide \u00fcberhaupt nicht m\u00f6glich ist. Man begegnet den diastatischen Fermenten \u00fcberall da, wo das Bed\u00fcrfnis vorhanden ist, die als Reservestoff ab-\nIloppe-Seyler\u2019g Zeitgrhrift f. physiol. Chemie. LXXV.\t:tl","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"K an Kato\nm\ngelagerte St\u00e4rke in l\u00f6sliche Substanz umzuwandeln und durch alle Teile des Pflan/enk\u00f6rpers transportabel zu machen.\nIch habe durch anderweitige Versuche festgestellt, da\u00df im aus jungen Bambussch\u00f6\u00dflingen erhaltenen Fre\u00dfsaft ein st\u00e4rke\u00e4hnlicher K\u00f6rper enthalten ist, welcher durch Jod sch\u00f6n blau gef\u00e4rbt wird: ich habe ferner beobachtet, da\u00df beim Stehenlassen des Fre\u00dfsaftes die Neubildung von Zucker auf Kosten des betreffenden K\u00f6rpers sich vollzieht; ich konnte endlich zeigen, da\u00df diese Zuckerbildung in hohem Grade beeintr\u00e4chtigt wird, wenn der Fre\u00dfsaft gekocht und dann sorgf\u00e4ltig von der Kinwirkung der Mikroorganismen ausgeschlossen wird. Diese Tatsachen gestatten schon die Annahme, da\u00df ein diastatisches Ferment oder eine Gruppe von derartigen Fermenten sich in Hambussch\u00f6\u00dflingen finden, welche die Hydrolyse der Poly-saccharide herbeif\u00fchren. Wie aus folgenden Versuchen ersichtlich ist, hat sich diese Annahme \u00fcber Erwarten best\u00e4tigt.\nVersuch 1.\nFrohe al. 10 ccm 2\u00b0/oiger L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke -f* 10 ccm Bambussoh\u00f6\u00dflingpre\u00dfsaft -f* 1 ccm Toluol, 41 st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Das Gemisch verliert die F\u00e4higkeit, durch Jod gef\u00e4rbt zu werden.\nFrohe a2 (Kontrollprobe). 10 ccm 2\u00b0/niger L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke -}- 10 ccm gekochter Fre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. 11 st\u00e4ndige Aufbewahrung im Brutraum. Das Gemisch f\u00e4rbt sieh blau auf Zusatz von einer Jod-Jodkalil\u00f6sung.\nFrohe bl. 10 ccm 2\u00b0/oiger L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke -f 10 ccm Fre\u00dfsaft 1 ccm Toluol, l\u00f6st\u00fcndiges Verweilen im Brutraum. Keine Jodreaktion.\nFrohe b2 (Kontrollprobe). 10 ccm 2\u00b0/oiger L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke -f- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol, l\u00f6st\u00fcndiges Stehenbleiben bei Bruttemperatur. Starke Jodreaktion.\nAlle Proben waren vollkommen frei von Mikroorganismen.\nDie Ergebnisse sind \u00fcbersichtlich in folgender Tabelle zusammengestellt.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"i ber Fermente in Bambussch\u00fc\u00dflingcn.\n467\nTabelle 5.\nNummer der Proben\tDauer der Digestion in Std.\tMenge der 2\u00b0 ui gen St\u00e4rkel\u00f6sung in ccm\tMenge des verwendeten Pre\u00dfsaftes in ccm\t'\u2022 ; . . \" \u2018 Jod- . reaktion\tBemerkungen ' \u2022 '\nal\tH\t1\t10\t\tmit dem frischen ' Pre\u00dfsaft versetzt\na2\t\u25a0 41 \u25a0\t10\t\u25a0 10\t+\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nbl\t15\t10\t10\t\u2014\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\nb2\t15\t10\t10\t+\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\n\t\tVersuch\t\t2.\t\nDiese Versuche wurden zu dem Zwecky angestellt, um die Bildung von Zucker bei der Digestion der St\u00e4rkel\u00f6sung mit dem Bambussch\u00f6\u00dflingprc\u00dfsaft zu verfolgen. Zur Zuckerbestimmung bediente ich mich der Methode von Gabriel Bertrand1) und berechnete den gefundenen Zucker als Traubenzucker.\nProbe at. lOccm 2ft/\u00abiger L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke -j- 10 ccm des aus Bambussch\u00f6\u00dflingen hergestellten Pre\u00dfsaftes -f 1 ccm Toluol, lf)st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Im Gemisch wurden gefunden : 66,0 mg Zucker.\nProbe a2 (Kontrollprobe). 10 ccm 2\u00b0/oiger L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke + 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. 15st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Im Gemisch wurden gefunden: 20,9 mg Zucker.\t,\nProbe a3. lOccm Pre\u00dfsaft 1 ccm Toluol; 15st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Es wurden gefunden: 11,5 mg Zucker.\nProbe bl. 10 ccm 2\u00b0/oiger L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke 4- 10 ccm Pre\u00dfsaft -j- 1 ccm Toluol. 36st\u00e4ndiges Stchenlassen im Brutraum. Es wurden gefunden: 66,0 mg Zucker.\n'l 0. Bertrand, Guide pour les manipulations de chimie biologique. Paris 1910, S. 07.","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"m\nKan Kato.\nProbe 1)2 iKontrollprobej. 10 ccm 2\u00b0/oiger L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke -)- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft + 1 ccm Toluol. 3\u00f6st\u00fcndiges Stehen im Brutraum. Es wurden gefunden: 28,2mg Zucker.\nProbe b3. 10 ccm Pre\u00dfsaft-}-1 ccm Toluol. 36st\u00fcndiges Sieben im Brutraum. Es wurden gefunden: 11,5 mg Zucker. Alle Proben erwiesen sich als steril.\nTabelle H\nNummer der Proben\tDauer der Digestion\tMenge der 2*/uigen St\u00e4rkel\u00f6sung\tMenge des verwendeten Pre\u00dfsaftes\tMenge des gefundenen Zuckers\tBemerkungen\n\tin Std.\tin ccm\tin ccm\tin mg\t\nal\t15\t10\t10\t\u00ab6,0\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\na 2\t15\t10\t10\t20,1\u00bb\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\na3\t15\t0\t10\t11,5\tohne Zusatz von St\u00e4rkel\u00f6sung\nbl\t3\u00df t\t10\t10\t06.0\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\n1.2\t:;t; i . \u25a0 \u25a0 .:'\u25a0\u25a0\u25a0 3K\t10\t10\t28,2\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\n\u25a01 \":t\t\t0\t10\t11.5\tohne Zusatz von St\u00e4rkel\u00f6sung\nDie Ergebnisse stellen es au\u00dfer Zweifel, da\u00df die Digestion der St\u00e4rkel\u00f6sung mit dem Bambussch\u00f6\u00dfling-pre\u00dfsaft die Bildung von Zucker zur Folge hat. Da\u00df bei den Kontrollproben, a2 und b2, die Zuckerbildung nicht g\u00e4nzlich verhindert war, kann vielleicht dadurch erkl\u00e4rt werden, da\u00df die Kochdauer zu kurz war, um ein zuckererzeugendes Agens vollst\u00e4ndig zu vernichten. Der Zucker, welcher bei den Proben a3 und b3 gefunden wurde, war teils sicher im Pfe\u00dfsaft pr\u00e4for-miert, teils l\u00e4\u00dft er sich aus der darin vorhandenen St\u00e4rke oder den ihr nahestehenden K\u00f6rpern ableiten.\nAn dieser Stelle sei hervorgehoben, da\u00df es Herrn Dr. \u2022lunji Voshikawa1) gelang, einen Zucker aus den Bambus-\n*\u2022 J Voshikawa. Di\u00ab\u00bb Arbeit ist noch nicht ver\u00f6ffentlicht.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Fermente in Mambusscli\u00fcf'linj;en.\n469\nSch\u00f6\u00dflingen zu isolieren, welcher folgende Eigenschaften zeigt : er reduziert Kupferoxyd in alkalischer L\u00f6sung, dreht das polarisierte Licht nach links, verg\u00e4rt mit Hefe, gibt sch\u00f6ne Soliwan offsehe Reaktion (nach der Vorschrift von Ofner ausgef\u00fchrt) und liefert heim Erw\u00e4rmen mit essigsaurem Phenylhydrazin ein Osazon, welches die von Glukosazon geforderte Krystallform und den Schmelzpunkt von 204\u2014200\u00b0 0. hat. Die Untersuchungen inbetrelf der folgenden wichtigsten Fragen: ob der erw\u00e4hnte linksdrehende Zucker mit Fruktose identisch ist, ob au\u00dfer dem linksdrehenden Zucker noch andere Zuckerarten in Rambussch\u00f6\u00dflingen nachzuweisen sind, aus- welcher Muttersubstanz und unter welcher Bedingung der linksdrehende Zucker entstehtV sind schon von Herrn ,1. Yoshikawa in Angriff genommen, aber noch nicht zu Ende gef\u00fchrt. Ausf\u00fchrliche Mitteilung \u00fcber dieselben bleibt deshalb ihm Vorbehalten.\nDa\u00df das Endprodukt, welches bei Einwirkung vom Rambus-scho\u00dflingpre\u00dfsaft aus zugesetzter St\u00e4rke entsteht, d-Glukose ist, habe ich mit aller Sicherheit erwiesen.\nDas Gesamtergebnis der geschilderten Versuche f\u00fchrt zu der Folgerung, da\u00df in Bambussch\u00f6\u00dflingen Fermente Vorkommen, welche bei neutraler Reaktion St\u00e4rke abbauen. Ob diese Fermente aus einem Gemisch von Diastase, Maltase und Glukase bestehen, ob die Mengenverh\u00e4ltnisse dieserFermente je nach demWachs-tumsstadium der Rambussch\u00f6\u00dflinge eine Ver\u00e4nderung erfahren, dar\u00fcber l\u00e4\u00dft sich vorderhand nichts Sicheres sagen.\n5. Ein Amygdalin spaltendes Ferment.\nAu\u00dfer den oben beschriebenen fermentativen Wirkungen besitzt der Bambussch\u00f6\u00dflingpre\u00dfsaft die F\u00e4higkeit, den Zucker aus Amygdalin abzuspalten. Diese Spaltung zu verfolgen und die Spaltprodukte m\u00f6glichst genau zu charakterisieren, das bildet den Gegenstand der folgenden Mitteilung.\nVersuch 1.\nProbe al. 10 ccm 2\u00b0/oiger Amygdalinl\u00f6sung nf- 10 ccm Bambussch\u00f6\u00dflingpre\u00dfsaft -j- 1 ccm Toluol. 40 st\u00e4ndiges Stehen","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nKan Kato.\nim Brutraum. Der Geruch nach Benzaldehyd war sehr stark. Das Gemisch wurde nun der Destillation unterworfen; das so erhaltene Destillat gab sch\u00f6ne Berlinerblau- und Gua.jaktinktur-Kupfersulfatreaktion. Somit wurde Blaus\u00e4ure mit Sicherheit im Gemisch nachgewiesen.\nProbe a2 (Kontrollprobe). 10 ccm 2\u00b0/oiger Amygdalinl\u00f6sung -(- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -)- 1 ccm Toluol. 40st\u00fcn-diges Stehen im Brutraum. Kein Geruch nach Benzaldehyd. Das Gemisch wird destilliert und das Destillat auf Blaus\u00e4ure gepr\u00fcft : die Guajaktinktur-Kupfersulfatprobe trat sehr schwach ein, die Berlinerblaureaktion dagegen fiel v\u00f6llig negativ aus. Es war mithin Blaus\u00e4ure im Gemisch nicht vorhanden.\nProbe bl. 10 ccm 2\u00ae/oiger Amygdalinl\u00f6sung -f- 10 ccm Pre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. 52 st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Starker Geruch nach Benzaldehyd. Das aus dem Gemisch gewonnene Destillat gab intensive Guajaktinktur-Kupfersulfat-und Berlinerblaureaktion. Es wurde also das Vorkommen der Blaus\u00e4ure im Gemisch festgestellt.\nProbe b2 (Kontrollprobe). 10 ccm 2\u00b0/oiger Amygdalinl\u00f6sung -J- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. 52 st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Der Geruch nach Benzaldehyd war nicht wahrnehmbar. Das aus dem Gemisch hergestellte Destillat gab sehr schwache Guajaktinktur-Kupfersulfatreaktion: die Berlinerblaureaktion aber war ganz negativ. Es hatte sich also keine Blaus\u00e4ure im Gemisch gebildet.\nAlle Proben waren ganz steril (s. Tab. 7).\nVersuch 2.\nZur Feststellung der Zuckerbildung aus Amygdalin bei Einwirkung von Bambussch\u00f6\u00dflingpre\u00dfsaft wurde dieser Versuch angestellt. Die Zuckerbestimmung erfolgte hier auch genau nach der Vorschrift von G. Bertrand.\nProbe al. 10 ccm 2\u00b0/oiger Amygdalinl\u00f6sung -f- 10 ccm Bambussch\u00f6\u00dflingpre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. 48 st\u00e4ndige Digestion im Brutraum. Es wurden gefunden: 87,3 mg Zucker.\nProbe a2 (Kontrollprobe). 10 ccm 2\u00b0/oiger Amygdalinl\u00f6sung -f- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f 1 ccm Toluol. 18st\u00e4ndig\u00ab' Digestion im Brutraum. Es wurden gefunden: 42,1 mg Zucker.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"i ber Fermente in Hambussch\u00f6\u00dflingon.\t471\nTabelle 7.\nNummer der Proben j\tDauer der Di- gestion in Std.\tMenge dtir 2#/o igen Amygdalinl\u00f6sung in ccm\tMenge des verwendeten Pre\u00df-saftes in ccm\tHer- (iiiajak-liner- tinktur- blau- Kupfer- Hemerkungeu reak- sul faction reaktion\nal\t40\t10\t10\t.\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\na2\tI -w\t10\t10\tsehr mit dem gekochten schwach Pre\u00dfsaft versetzt\nbl\tI 52 . (\t10 1 \u25a0 1\t10\tI\t,\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\nb2\t52\t10\t10\tsehr mit dem gekochten schwach Pre\u00dfsaft versetzt\nProbe a3. 10ccm Pre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. IHstiindige Digestion im Brutraum. Fs wurden gefunden: 57,1 mg Zucker.\t\t\t\t\nAlle Proben waren ganz steril.\nTabelle 8.\nNummer Dauer ,\tder der Digestion Proben t j in Std.\tMenge der 2\u201c/\u00abigen Amygdalinl\u00f6sung in ccm\tMenge des verwendeten Pre\u00dfsaftes in ccm\tMenge des gefundenen Zuckers in mg\tBemerkungen\nnt !\t48\t10\t10\tH7 H \u00ab\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\na2\t48 !\ti 10 i\t10\t42.1\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nI a3 i 48\t! 0\t10 4\t57.1\tohne Zusatz von Amygdalin\nAus den obigen Versuchen geht deutlich hervor, da\u00df die Bambussch\u00f6\u00dflinge ein Ferment besitzen, welches Amygdalin unter Bildung von Benzaldehyd\u2019 Blaus\u00e4ure und Traubenzucker spaltet.\n6 Ein Salicin spaltendes Ferment.\nVersuch 1.\nProbe al. 10 ccm 2\u00b0/oiger Salicinl\u00f6sung -f- 10 ccm Bambussch\u00f6\u00dflingpre\u00dfsaft -|- 1 ccm Toluol. 40 st\u00e4ndiges Ver-","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"Kan Kal<*,\nMei\u00dfen im Brut raum. Das Gemisch wurde nun mit \u00c4ther extrahiert, der Atlierauszug in einem Becherglas freiwilligem Verdunsten \u00fcberlassen und der R\u00fcckstand mit Wasser aufgenommen. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung f\u00e4rbte sich sofort blau auf Zusatz von einem Tropfen Kisenchloridl\u00f6sung. Es wurde somit die Abspaltung des Saligenins aus Salicin nachgewiesen.\nDrohe 2 a ( Kontrollprobe). 10 ccm 2'Voiger Salieinl\u00f6sung | 10 ccm gekochter l'relisait -j- 1 ccm Toluol. lOst\u00fcndiges Verbleiben im Rrutraum. Das Gemisch wurde auf die gleiche Weise behandelt wie bei Probe al. Das negative Ausfallen der Eisenchloridreaktion beweist, da\u00df das Salicin hier keine Ver\u00e4nderung erfuhr.\nRei allen Proben war die Mitwirkung der Mikroorganismen ausgeschlossen.\nTabelle 9.\nNummer der Proben\tDauer der Digestion in SM.\tMenge der 2\u00b0,..igen Salieinl\u00f6sung in rein\tMonge des verwendeten Pre\u00dfsaftes . m cc m\tEisen- chlorid- reaktion\tBemerkungen\nal \\ \u25a0\t!\t,0 ' v .\t: -v\ti\t+\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\na*J\tm\t10\t10 \u25a0\t\tmit dem gekochten Pre\u00dfsaft versetzt\nr\tVersuch 2.\nRei diesem Versuche wurde der Einflu\u00df des Bambus-sch\u00f6\u00dflingpre\u00dfsaftes auf die Bildung von Zucker aus Salicin untersucht und der Zucker nach dem Verfahren von Gabriel Bertrand bestimmt.\nProbe al. 10 ccm 2\u00b0/oiger Salieinl\u00f6sung -f- 10 ccm Bambusseh\u00f6\u00dflingpre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. 48 st\u00e4ndiges Stehen im Brutraum. Es wurden gefunden: 86,0 mg Zucker.\nProbe a2 (Kontrollprobe). 10 ccm 2\u00b0/oiger Salieinl\u00f6sung -f- 10 ccm gekochter Pre\u00dfsaft -f- 1 ccm Toluol. 48 st\u00e4ndiges Stehen im Brutraum. Es wurden gefunden: 44,8 mg Zucker.\nProbe a\u00df. 10 ccm Pre\u00dfsaft -f-1 ccm Toluol. 48st\u00e4ndiges Stehen im Rrutraum. Es wurden gefunden: 64,6 mg Zucker.","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"Cher Fermente in Itambusseh\u00fc\u00dflingen.\nHei den Proben war die Einwirkung von Mikroorganismen ausgeschlossen.\nTabelle 10. .\nNummer der Proben\tDauer der Digestion in Std.\tMenge der 2U,<> igen Salicin* l\u00f6sung in ccm\tMenge \u2022 des ver- i wendeten Pre\u00dfsaftes in ccm\tMenge des gefundenen Zuckers in mg\tBemerkungen\nal\tiS\t10\t10\t80.0\tmit dem frischen Pre\u00dfsaft versetzt\na 2\t48\t10\t10\t\u00ce 1.8\tmit dem gekoefden Pre\u00dfsaft versetzt\nat\t48\t0\t10\tt ltt.lt\ti . ohne Zusatz von\nAus der Tabelle ergibt sich, da\u00df bei Probe a 1 der Zucker in viel gr\u00f6\u00dferer Menge auftrat, als bei den \u00fcbrigen. Diese Tatsache wird gen\u00fcgen, zu zeigen, da\u00df dem Pre\u00dfsaft aus Bambus-Sch\u00f6\u00dflingen \u00ablie F\u00e4higkeit zukommt, den Zucker aus Salicin abzuspalten. Da\u00df diese F\u00e4higkeit an das Vorkommen von einem Ferment gebunden ist, kann gewi\u00df nicht ibezweifelt werden, denn sie wird durch die Hitze stark beeintr\u00e4chtigt.\nDie erw\u00e4hnten Versuche lehren also, da\u00df in Bambussch\u00f6\u00dflingen ein Ferment enthalten ist, welches bei neutraler Reaktion die Spaltung des Salic ins in Saligenin und Zucker bewirkt. Ob dieses Ferment mit Kmulsin identisch ist, ob es sich um ein spezifisches salicinspaltendes Ferment, Salikase, handelt, welches Wilhelm Sigmund1) zuerst in einigen Salix- und Popu-lusarten aufgefunden hat, das m\u00fcssen weitere Untersuchungen entscheiden.\nRes\u00fcmee.\nln den frischen Bambussch\u00f6\u00dflingen lassen sich folgende Fermente nach weisen.\n1.\tNuclease.\n2.\tDesamidasen, welche Harnstoff unter Bildung von Ammoniak zersetzen. Sie greifen auch das\n\u2019) W. Sigmund, Malys Jahresbericht. ltd. 38, S. Ww>.","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"K.in Kato, L\u2019Iier Fermente in Bambussch\u00fcMingcn.\nAsparagin an, aber in geringerem Ma\u00dfe als den Harnstoff. Das Glvkokoll scheint durch diese Fermente nicht beeinflu\u00dft zu werden.\nB. Kin fibrinl\u00f6sendes Ferment. \u00dcber die Natur dieses Fermentes herrscht noch v\u00f6llige Dunkelheit.\n\\. Diastasen, deren Wirkung in der Hydrolysierung der St\u00e4rke besteht. Als Endprodukt tritt Traubenzucker auf.\nf>. Ein emulsin\u00e4hnliches Ferment, welches das Amygdalin in Henzaldehyd, Hlaus\u00e4ure und Zucker zu spalten vermag.\nb. Ein Ferment, welches bef\u00e4higt ist, das Salicin in Saligenin und Zucker zu zerlegen.","page":474}],"identifier":"lit19393","issued":"1911","language":"de","pages":"456-474","startpages":"456","title":"\u00dcber Fermente in Bambussch\u00f6\u00dflingen","type":"Journal Article","volume":"75"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:18:32.467265+00:00"}