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{"created":"2022-01-31T16:45:44.958739+00:00","id":"lit19397","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Njegovan, Vladimir","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 76: 1-26","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnie der pflanzlichen Phoephatide.\nVon\nVladimir Njegovan.\n(Aus dem kgl. kroat. slav. Landes-Agrikult-ehem. Institut zu Krizevci (Kroatien). (Der Redaktion zugegangen am 13. August 1911.)\nAllgemeines.\nZur Untersuchung gelangten Samen von Lupinus albus L\u201e aus welchen die Phosphatide nach dem Verfahren von E. Schulze1) dargestellt wurden. Der dabei resultierende alkoholische Extrakt bestand aus einer in Alkohol unl\u00f6slichen salbenartigen Masse und einer dunklen alkoholischen Fl\u00fcssigkeit. Die erste wurde zweckm\u00e4\u00dfig als \u00abalkoholschwerl\u00f6sliches Phos-phatid\u00bb im Gegens\u00e4tze zu dem \u00abalkoholleichtl\u00f6slichen Phos-phatid\u00bb, welches sich in der L\u00f6sung befand, bezeichnet. Beide Pr\u00e4parate wurden zuerst auf ihren Stickstoff- und Phosphorgehalt von 0. Hiestand2) gepr\u00fcft. Das \u00abalkoholschwerl\u00f6sliche Phosphatid\u00bb wurde etwas eingehender von E. Winter stein und L. Stegmann3) untersucht. Ich machte mir zur Aufgabe, das \u00abalkoholleichtl\u00f6sliche Phosphatid\u00bb n\u00e4her zu untersuchen. Aus demselben konnte ich verschiedene phosphatidartige und nichtphosphatidartige Pr\u00e4parate isolieren. Bei der Untersuchung ' wurde tunlichst jede h\u00f6here Temperatur vermieden, die Pr\u00e4parate wurden auch vor Licht, Luft und Feuchtigkeit m\u00f6glichst gesch\u00fctzt, da nach den Erfahrungen mehrerer Forscher die Phosphatide gegen solche Einfl\u00fcsse sehr empfindlich sind. Aus\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 55 (1908), S. 338.\n*) 0. Hiestand, Inauguraldissertation, Z\u00fcrich 1906, S; 181; Diese Zeitschrift, Bd. 54 (1907), S. 287.\n3) Diese Zeitschrift, Bd. 58 (1908/9), S. 501.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXVI.\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nVladimir Njegovan,\ndiesem Grunde wurden in neuerer Zeit verschiedene Phosphatide unter gr\u00f6\u00dften1 Vorsichtsma\u00dfregeln dargestellt. (Vgl. Er-landsen,1) Stern und Thierfelder.2) Das Untersuchungs-Verfahren Smolenskis3) z. B. weicht dagegen stark von solchen Ma\u00dfregeln ab. Bei der Trennung der Phosphatide aus dem Alkoholextrakte der Weizenkeime kochte er die Pr\u00e4parate u. a.\nl\u00e4ngere Zeit mit Aceton und Alkohol. Dabei erhielt er krv-\n\u2022>\nstallisierte Produkte mit sehr hohem Phosphorgehalte (6,9\u00b0/o P), die aber kaum als native Phosphatide bezeichnet werden k\u00f6nnen. Ob meine Pr\u00e4parate unver\u00e4nderte Phosphatide darstellen, kann ich nicht behaupten.\nDas \u00abalkoholleichtl\u00f6sliche Phosphatid\u00bb wurde durch Aufl\u00f6sen in absolutem Alkohol vom alkoholunl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nde getrennt. Letzterer bestand aus einem Gemenge von Kohlenhydraten und stickstoffhaltigen Substanzen (1) und aus einem alkoholschwerl\u00f6slichen Phosphatide (3), welches im Gegens\u00e4tze zum Pr\u00e4parate (1) in \u00c4ther l\u00f6slich war. Nachdem aus der eingedunsteten alkoholischen L\u00f6sung mit absolutem \u00c4ther ein gro\u00dfer Teil Kohlenhydrate und stickstoffhaltiger Substanzen entfernt worden, wurde die eingedunstete \u00e4therische L\u00f6sung mit Aceton behandelt, um aus dem Pr\u00e4parate Fette, Sterine u. dgl. m\u00f6glichst fortzuschaffen. Nach Fr\u00e4nkel4) \u00e4ndert das Cholesterin ungemein die L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse der verschiedenen Gehirns\u00fcbstanzen in organischen Solventien, solange es mit diesen gemischt ist. \u00c4hnliches war hier der Fall; nach Behandlung mit Aceton konnte ich den unl\u00f6slichen R\u00fcckstand mit absolutem Alkohol in zwei Fraktionen trennen \u2014 eine, die in absolutem Alkohol l\u00f6slich (11) war und eine darin unl\u00f6sliche (9).\nPr\u00e4parate (3, 9, 11) k\u00f6nnen als Phosphatide betrachtet werden, andere sind entweder mehr oder weniger reine, aber nicht genau definierte Kohlenhydrate (9a, 9b, 10a), oder sie enthalten neben Kohlenhydraten auch stickstoffhaltige Sub-\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 51 (1907), S. 71.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 58 (1907), S. 370.\n3) Diese Zeitschrift, Bd. 58 (1908/9), S. 521.\n*) Biochem. Zeitschrift, Bd. 19 (1909), S. 254.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide.\t3\nstanzen (1, 5). Die acetonl\u00f6slichen Fraktionen (8, 12) enthalten acetonl\u00f6sliche Phosphatide, Riechstoffe, Lipochrome und vermutlich auch Sterine, Fette u. dgl.\nBei der Fraktionierung der Phosphatide wurde absichtlich die Methode nach Strecker mit Cadmiumchlorid vermieden, da sie nach Erlandsen1) zu keiner Fraktionierung, sondern, zu einer fortlaufenden Destruktion (wahrscheinlich eine Abspaltung von Fetts\u00e4uren) f\u00fchrt. Dieser Auffassung schlie\u00dft sich auch Bang2) an.\nDie Phosphatide (3, 9, 11) wurden durch Waschen mit W asser von den adh\u00e4rierenden Kohlenhydraten und StickstofT-substanzen m\u00f6glichst befreit. Die gereinigten Pr\u00e4parate (3, 11) zeigen ziemlich \u00fcbereinstimmende chemische Zusammensetzung. Das Verh\u00e4ltnis P : N ist ann\u00e4hernd wie 1:1. Da aus dem Pr\u00e4parate (11) eine Base mit 2 Atomen Stickstoff isoliert wurde, enth\u00e4lt das Pr\u00e4parat neben diesen zwei basischen Stickstoffen noch mindestens 2 nichtbasische Stickstoffatome und 4 Phosphoratome, unter der Voraussetzung, da\u00df diese Base mit Phosphorwolframs\u00e4ure quantitativ gef\u00e4llt wird (vgl. S. 17 u. 22). Das kephalinartige Pr\u00e4parat (9) hat einen viel h\u00f6heren Phosphorgehalt und das Verh\u00e4ltnis ist P : N = 1,242:1. Bei dem ersten Reinigungsversuche des Rohphosphatides, w\u00e4hrend welchem das Pr\u00e4parat gelegentlich der Alkoholdestillation (vgl. S. 8) l\u00e4ngere Zeit der Temperatur des kochenden Alkohols ausgesetzt war, erhielt ich ein Produkt mit verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig sehr hohem Phosphorgehalt. Es ist nicht ausgeschlossen, da\u00df hier Atomkomplexe (Fetts\u00e4uren?) durch h\u00f6here Temperatur abgespalten worden sind, und dadurch der Phosphorgehalt erh\u00f6ht wurde. So erkl\u00e4re ich mir auch den hohen Phosphorgehalt der Smolenskisehen Pr\u00e4parate, welche er auch u. a. durch 8 Stunden langes Kochen mit Alkohol erhielt.\nAus den Pr\u00e4paraten (3) und (11) isolierte ich die Glycerinphosphors\u00e4ure in Form ihrer Baryumsalze. Das glycerinphosphorsaure Baryum, welches von der Barythydrolyse des Pr\u00e4parates (3) stammt, enth\u00e4lt IV* Molek\u00fcl Krystallwasser,\n7) 777.\n*) J. Bang. Chemie u. Biochemie der Lipoide, Wiesbaden 1011, S. 34.\n1*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nVladimir Njegovan,\njenes dagegen, welches von der Salzs\u00e4urehydrolyse des Pr\u00e4parates (11) stammt, nur Molek\u00fcl. Beide Salze sind in Wasser ziemlich schwerl\u00f6slich und weichen demnach von den in Wasser sehr leicht l\u00f6slichen Salzen, welche Willst\u00e4tter und L\u00fcdecke,1) Frankel und Dimitz2) aus Eigelblecithin bezw. Gehirnkephalin dargestellt haben, ab. Das Pr\u00e4parat Willst\u00e4tters und L\u00fcdeckes enthielt Va Molek\u00fcl, das von Fr\u00e4nkel und Dimitz 1 Molek\u00fcl Krystallwasser. Wegen der Schwerl\u00f6slichkeit des Salzes konnte ich auch keine optische 'Drehung beobachten.\nWas die basischen stickstoffhaltigen Spaltungsprodukte betrifft, so konnte ich in einem Falle \u2014 Pr\u00e4parat (11) \u2014 nach weisen, da\u00df kein Cholin vorkommt, sondern eine andere Base von der Zusammensetzung C9H26N2\u00dc2, welche ich Vidin nenne. Au\u00dferdem kommt in kleiner Menge eine andere Base vor, die wegen Mangels an Substanz nicht weiter untersucht werden konnte. Man kann die letztere nicht als molekularen Bestandteil auffassen, sondern eher annehmen, da\u00df sie an das Phosphatid adsorbiert war. Sie stellt vielleicht ein Zersetzungsprodukt des Vidins dar. Das Vidinplatinchlorid hat zwei verschiedene Schmelzpunkte, ebenso das Vidingoldchlorid. Es handelt sich hier sicher um einen Fall der Dimorphie der Doppelsalze, was z. B. auch Willst\u00e4tter3) beim Betain beobachtete. Die Modifikationen mit h\u00f6herem Schmelzpunkte scheinen stabiler zu sein, da sie viel \u00f6fter beobachtet wurden als jene mit niedrigen. Beide Modifikationen gehen beim Um-krystallisieren ineinander \u00fcber, ohne ihren Pt- bezw. Au-Gehalt zu \u00e4ndern, ein Beweis, da\u00df es sich um eine einheitliche Substanz handelt. Das Platindoppelsalz mit dem Schmelzpunkte 250\u2014252\u00b0 C. bildet trikline Krystalle. In dem Pr\u00e4parate (9) konnte ich Cholin nachweisen und eine Base unbekannter Zusammensetzung in sehr kleinen Mengen.\nDie nichtbasischen stickstoffhaltigen Spaltungsprodukte wurden nicht weiter untersucht.\n\u2018) Bor. d. deutsch, chem. Ges., Bd. 37 (1904), S. 3756.\n*) Biochem. Zeitschrift, Bd. 21 (1909), S. 342.\n\u2022) Ber. d. deutsch, chem. Ges., Bd. 35 (1902), S. 597, 2700.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide.\tf>\nMeiner Ansicht nach sind die Kohlenhydrate nicht molekulare Bestandteile dieser Phosphatidpr\u00e4parate. Daf\u00fcr spricht schon die Tatsache, da\u00df erstens der Kohlenhydratgehalt ein sehr niedriger ist. Ber\u00fccksichtigt man das gro\u00dfe Zuckermolek\u00fcl, so m\u00fc\u00dften z. B. im Phosphatidpr\u00e4parate (9) bis 20 Phosphor- bezw. Stickstollatome vorhanden sein, was kaum anzunehmen ist: zweitens ist der Kohlenhydratgehalt je nach der Darstellung ein verschiedener. Das Pr\u00e4parat (11), welches 5,08 \u00b0/o Kohlenhydrate enth\u00e4lt und in absolutem \u00c2th\u00e7r vollst\u00e4ndig l\u00f6slich war, wurde w\u00e4hrend mehrmonatlichen Stehens im evakuierten Exsikkator in \u00c4ther teilweise unl\u00f6slich. Der unl\u00f6sliche wei\u00dfe pulverige Niederschlag reduzierte stark die Fehlingsche L\u00f6sung; er bestand haupts\u00e4chlich aus Kohlenhydraten. Nachdem das in \u00c4ther l\u00f6sliche Phosphatidpr\u00e4parat noch 5 mal mit Wasser gewaschen worden, enthielt es nur noch rund 2,9\u00b0/o Kohlenhydrate. NachHiestand1) werden die Kohlenhydrate erst nach mehrst\u00fcndigem Kochen mit 3\u20145\u00b0/o iger Salzs\u00e4ure vollst\u00e4ndig abgespalten. Dieser Umstand beweist die Existenz der Kohlenhydratphosphatidverbindungen meiner Ansicht nach nicht, da es auch nicht reduzierende Kohlenhydrate gibt, welche erst nach der Hydrolyse das Beduktionsverm\u00f6gen erhalten; allerdings reduzieren die Phosphatidpr\u00e4parate selbst Fehlingsche L\u00f6sung. Der \u00dcbergang der Kohlenhydrate mit den Phosphatiden in die \u00e4therische L\u00f6sung scheint mir noch kein Beweis f\u00fcr die Existenz der festen Bindung zwischen diesen beiden K\u00f6rperklassen zu sein. Wie stark die Adsorptionsf\u00e4higkeit der Phosphatide f\u00fcr Krystalloide ist, beweist auch der Befund von Winterstein und Stegmann,2) welche fanden, da\u00df auch Natriumsulfat mit den Phosphatiden adsorbiert in die absolut \u00e4therische L\u00f6sung \u00fcbergeht. Wegen der Adsorption lassen sich auch die Phosphatide schwer mit Wasser von den Kohlenhydraten und Stickstoffverbindungen vollst\u00e4ndig befreien. Alle isolierten kohlenhydrathaltigen Pr\u00e4parate zeigen Kesorcinreaktion. Sie sind in Methylalkohol l\u00f6slich und werden daraus mit \u00c4ther gef\u00e4llt. Das reinste Pr\u00e4parat (,9a -j- 10 a.)\n*) 1. c.","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"Vladimir Njegovan,\nti\nscheint ein Di- oder Polysaccharid zu sein, dessen eine Komponente Fruktose oder eine andere Ketose ist. Es ist rechtsdrehend [u|d == -|- 34,5\u00b0.\nWas die Fetts\u00e4uren betrifft, so ist neben Palmitin-und Stearins\u00e4ure noch eine (oder mehrere V) unges\u00e4ttigte Fetts\u00e4ure vorhanden, welche weder mit 01- noch mit Linol- bezw. Linolens\u00e4ure identisch ist. Sie ist in freiem Zustande bei gew\u00f6hnlicher Temperatur fl\u00fcssig. Niedrige Jodzahl und S\u00e4urezahl deuten auf gro\u00dfes Molek\u00fcl. Ob hier nicht irgendwelche Oxydationsprodukte der unges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren vorliegen, die durch Stehen der Pr\u00e4parate oder bei der Hydrolyse entstanden sind, ist nicht ausgeschlossen. Auffallend ist auf den ersten Anblick die niedrige .lodzahl der Fetts\u00e4uren bezw. der unges\u00e4ttigten S\u00e4uren im Vergleiche zu der Jodzahl des ganzen Phosphatidpr\u00e4parates. Diese Tatsache wird aber nicht verwundern, wenn man bedenkt, da\u00df auch das saure Hydrolysat, nachdem daraus die Fetts\u00e4uren entfernt wurden, noch unges\u00e4ttigte Verbindungen (Kohlenhydrate) enthielt, welche auch die Jodl\u00f6sung entf\u00e4rben k\u00f6nnen. Au\u00dferdem ist es nicht ausgeschlossen, da\u00df bei der langdauernden Hydrolyse die unges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren teilweise oxydiert wurden. Die Ergebnisse der Untersuchung der unges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren ver\u00f6ffentliche ich unter Vorbehalt, da das Untersuchungsmaterial zwar wohl aufbewahrt, doch l\u00e4ngere Zeit gestanden hat und eine Oxydation der Fetts\u00e4uren nicht ausgeschlossen scheint.\nExperimentelles.\n70 kg Samen von Lupinus albus L. wurden 24 Stunden bei 50\u201400\u00b0 C. getrocknet und dann gemahlen. Das gepulverte Material wurde 24 Stunden bei 40\u00b0 C. getrocknet und der R\u00fcckstand, welcher ca. 50 kg wog, mit 300 g frisch gef\u00e4lltem, getrocknetem Calciumcarbonat gemischt, um die Einwirkung von sauer reagierenden Stoffen bei der Extraktion auszuschalten. Nun wurde zuerst mit \u00c4ther und dann mit Alkohol extrahiert. Der R\u00fcckstand wog nach der Extraktion ca. 52kg. Aus der alkoholischen Fl\u00fcssigkeit, welche etwa 15 1 betrug, schieden sich ca. 500 g einer salbenartigen Masse aus \u2014 \u00abalkoholschwer-","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide.\t/\nliches Phosphatid\u00bb, welches, wie vorher erw\u00e4hnt, von Winterstein und Stegmann eingehender untersucht wurde. Die alkoholische L\u00f6sung, welche das \u00abalkoholleichtl\u00f6sliche Phosphatid\u00bb enthielt, wurde zuerst am Wasserbade, der Rest sodann im Vakuum bei 40\u00b0 eingedampft. Dabei resultierte ein salbenartiger dunkelbrauner R\u00fcckstand, welchem ein eigenartiger Geruch anhaftete. Es enthielt 2,12\u00b0/o P und ll,89\u00b0/o Kohlenhydrate.\n0.6728 g gaben1) 0,0523 g Mg2P,0. = 2* *16% P.\n0,6165 \u00bb\t\u00bb\t0.0437 *\t\u00bb\t= 2,07 \u00b0/o \u00bb\n0,8550 g Substanz wurden 6 Stunden mit 5 \u00b0/o iger Schwefels\u00e4ure gekocht. Die Fl\u00fcssigkeit wurde von den Fetts\u00e4uren getrennt, auf 200 ccm aufgef\u00fcllt und 50 ccm der L\u00f6sung zur Bestimmung der Kohlenhydrate verwendet. Dabei resultierte 0.04\u00ceK) g Cu = 11,89 \u00ae/o Kohlenhydrate (als Glukose gerechnet).\nDas so gewonnene Rohphosphatid wurde durch Behandeln mit indifferenten organischen L\u00f6sungsmitteln in verschiedene Fraktionen zerlegt, welche dann einer weiteren Reinigung unterzogen und n\u00e4her untersucht wurden.\nBevor ich aber zur Besprechung dieser Untersuchungen \u00fcbergehe, will ich nur kurz \u00fcber einige Versuche, welche auch erw\u00e4hnt zu werden verdienen, berichten. Die starke Adsorptionsf\u00e4higkeit der Phosphatide erschwert sehr ihre Reinigung von den nichtphosphatidartigen Beimengungen. Nach vielen Versuchen zeigte sich die Methode von Winterstein und Stegmann*) am geeignetsten daf\u00fcr, obwohl sie sich auch nicht ganz einwandfrei gezeigt hat. Die konzentrierte \u00e4therische Phosphatidl\u00f6sung wurde mit Wasser emulgiert und das Phosphatid mit wenig verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure3) ausgeflockt. Die Flocken wurden m\u00f6glichst von der Fl\u00fcssigkeit getrennt, in \u00c4ther aufgel\u00f6st und die so gewonnene Fl\u00fcssigkeit mit Wasser gewaschen. Die dabei entstandenen Emulsionen wurden nach Schulze und Likiernik1) durch Zusatz von Natriumsulfat bezw. Kochsalz beseitigt. Die Waschfl\u00fcssigkeit enthielt Kohlenhydrate, Stickstoffverbindungen und nur Spuren von Phosphor. Bei meinen neuesten Ver-\n*) Das Phosphatid wurde f\u00fcr diese sowie f\u00fcr alle folgenden Analysen bei gew. Temp, im Vakuum bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.\n*) 1. c.\t*\n:\u2018) Einmal erzielte ich eine sehr gute Flockung und Abscheidung derselben durch Einleiten von Kohlens\u00e4ure in die eiskalte w\u00e4sserige Phosphatidemulsion.\n4) Diese Zeitschrift, Bd. 15 (1891), S. 405.","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\nVladimir Njegovan,\nsuchen, welche hier noch nicht erw\u00e4hnt sind, erzielte ich eine sehr gute Flockung, als ich das past\u00f6se Rohphosphatid mit viel ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung kr\u00e4ftig sch\u00fcttelte.\nDie gewaschene \u00e4therische Phosphatidl\u00fcsung wurde mit Natriumsul fal entw\u00e4ssert, eingedunstet, im Vakuum getrocknet und mit Aceton in der K\u00e4lte so lange behandelt, bis die acetonige Fl\u00fcssigkeit nicht mehr gef\u00e4rbt abflo\u00df. Der acetonunl\u00f6sliche Teil enthielt 5,41 \u00b0,o Phosphor, 2.03% Stickstoff und 1,3\u00b0/\u00ab Kohlenhydrate (als Glukose gerechnet).\n0,8652 g Substanz gaben 0,1692 g Mg\u201ePa07 = 5,41% P.\n0,2818\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0545\t\u00bb\t\u00bb\t= 5,38%\t\u00bb\n0,9512 \u00bb\t\u00bb\u25a0\t\u00bb\t2,836\t\u00bb\t\u00bb/,-HCl\t= 2,08%\tN.\n0,5216 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t1,460\t\u00bb\t\u00bb\t= 1,99%\t\u00bb\n0,8285 g Substanz wurden mit 5%iger Schwefels\u00e4ure 6 Stunden lang gekocht, das Hydrolysat wurde von dem unl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nde getrennt und das Filtrat auf 200 ccm aufgef\u00fcllt. Je 50 ccm dieser L\u00f6sung dienten zur Restimmung der Kohlenhydrate. Dabei erhielt ich das erstemal 0,0046 g Cu = 1,16% und das zweitemal 0,0059 g Cu = 1,44% Kohlenhydrate (als Glukose gerechnet).\nAuffallend ist hier der hohe Phosphorgehalt dieses Pr\u00e4parates. Das Pr\u00e4parat wurde n\u00e4mlich gelegentlich eines Versuches in viel Alkohol gel\u00f6st und der Alkohol wieder durch Destillation bei gew\u00f6hnlichem Drucke beseitigt. Das Phosphatid war so l\u00e4ngere Zeit einer h\u00f6heren Temperatur ausgesetzt, wobei sicher eine partielle Zersetzung stattgefunden hat.\nEin anderes Pr\u00e4parat, bei welchem die Alkoholdestillation umgangen wurde, halte einen Phosphorgehalt von nur 3,81%.\n0,3587 g gaben 0,0504 g MgaP207 = 3,91%,\n0,5276 \u00bb\t\u00bb\t0,0705 \u00bb\t\u00bb\t=3.72%.\nCa. 670 g des Rohphosphatides wurden mit absolutem Alkohol am Wasserbade zwischen 40\u201450\u00b0 C. behandelt. Der unl\u00f6sliche pulverige Niederschlag wurde durch Dekantation von der Fl\u00fcssigkeit getrennt und mit absolutem Alkohol gewaschen. Aus der fast schwarzen alkoholischen L\u00f6sung schied sich am n\u00e4chsten Tage wieder etwas pulveriger Niederschlag aus, der mit dem vorherigen zusammengebracht wurde. Die alkoholische L\u00f6sung (2) wurde unter vermindertem Drucke bei 50\u00b0 C. auf ca. 2 1 eingeengt und nachher an dunklem, k\u00fchlem Orte unter Kohlens\u00e4ure aufbewahrt. Nach achtt\u00e4gigem Stehen schied sich ein brauner, zusammenh\u00e4ngender, teigiger Niederschlag aus, welcher von der Fl\u00fcssigkeit bequem getrennt werden konnte. Der Niederschlag (3), der nicht mit (1) identisch war, wurde bei gew\u00f6hnlicher Temperatur mit absolutem Alkohol","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Beitl\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide.\t9\nso lange geknetet, bis die Fl\u00fcssigkeit nur noch schwach gelb ablief. Die L\u00f6sung (4) wurde weiter unter vermindertem Drucke bei ca. 40\u00b0 C. zu einer Salbe eingeengt. Die dunkle Salbe war in \u00c4ther nicht vollst\u00e4ndig l\u00f6slich. Heim Aufgie\u00dfen von \u00c4ther bildete sich ein hellbrauner, leichter pulveriger Niederschlag (5). Derselbe wurde mit \u00c4ther durch Dekantation gewaschen und die dunkelbraune \u00e4therische L\u00f6sung (\u00f6) bei gew\u00f6hnlicher Temperatur im Vakuum bis auf 1 1 eingeengt. Die Fl\u00fcssigkeit wurde nun so lange mit Aceton versetzt, als sich noch ein gelber teigiger Niederschlag (7) in Form von groben, hellbraunen Flocken bildete. Durch kr\u00e4ftiges Sch\u00fctteln ballte sich der Niederschlag zu einer z\u00e4hen, teigigen Masse zusammen, welche, in m\u00f6glichst wenig \u00c4ther gel\u00f6st, noch einer Acetonf\u00e4llung unterzogen wurde. Acetonige L\u00f6sung (8). Der Niederschlag (7) wurde wieder in m\u00f6glichst wenig \u00c4ther gel\u00f6st und mit absolutem Alkohol versetzt, wobei sich ein hellgelber, teigiger Niederschlag (9) bildete, der nach kurzer Zeit fest am Hoden der Flasche haftete. Der Niederschlag wurde an der Luft bald dunkel, gr\u00fcnlich-schwarz. Nachdem er noch zweimal aus konzentrierter \u00e4therischer L\u00f6sung mit absolutem Alkohol gef\u00e4llt worden, war er nicht mehr teigig, sondern br\u00f6ckelig. Das Pr\u00e4parat wurde noch einige Male mit Alkohol gewaschen. Nach\nl\u00e4ngerem Stehen in dunklem Exsikkator erwies sich das Pr\u00e4-\u2022\u2022 \u2019\nparat als in \u00c4ther nicht mehr vollst\u00e4ndig l\u00f6slich. Bei der Behandlung mit \u00c4ther schied sich ein wei\u00dfer pulveriger Niederschlag (9 a) ab. Die alkoholische L\u00f6sung (10) wurde unter vermindertem Drucke eingeengt. Dabei schied sich auch ein wei\u00dfer pulveriger Niederschlag (10a) aus. Die konzentrierte alkoholische L\u00f6sung (ca. 500 ccm) wurde so lange mit Aceton versetzt, bis sich noch eben ein Niederschlag (11) bildete. Acetonige L\u00f6sung (12).\nBeiliegend sind diese Trennungsvorg\u00e4nge \u00fcbersichtlich dargestellt.\nr.\nI","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nVladimir Njegovan,\n, Rohphosphatid (\u00abalkoholleichtl\u00f6sliches Phosphatid\u00bb) mit Alkohol bei 40\u201450\u00b0 C. behandelt\nNiederschlag (1)\nL\u00f6sung (2)\nnach 8t\u00e4gigem Stehen der konzentrierten L\u00f6sung\nNiederschlag (3)\nL\u00f6sung (4)\neingeengt und mit absolutem \u00c4 t h e r im \u00dcbersch\u00fcsse versetzt\nNiederschlag (5)\tL\u00f6sung (6)\neingeengt und mit Aceton im \u00dcbersch\u00fcsse versetzt\nNiederschlag (7) in wenig \u00c4ther gel\u00f6st und mit Alkohol behandelt\nL\u00f6sung (8)\nNiederschlag (9)\nL\u00f6sung (10) stark eingeengt und mit Aceton im \u00dcbersch\u00fcsse versetzt\nNiederschlag (11)\tL\u00f6sung (12)\nPr\u00e4parat 1.\nHellbraunes leichtes Pulver, ca. 8 g, in Alkohol und \u00c4ther schwer oder ganz unl\u00f6slich. An der Luft zieht es schnell Wasser an und zerflie\u00dft unter Dunkelf\u00e4rbung. Mit Wasser gibt es eine Emulsion. Stickstoffhaltig, aber ohne Phosphor. Biuret-, Phloroglucin-, Orcin- und Feh-lingsche Reaktion negativ. a-Naphthol und Resorcinreaktion positiv.\nPr\u00e4parat 3.\nBraun. 58,5 g. Nach l\u00e4ngerem Stehen in evakuiertem Exsikkator wird die urspr\u00fcnglich teigige Masse spr\u00f6de, harzig.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00fcge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide.\t11\nAn der Luft zerflie\u00dft sie unter Dunkelf\u00e4rbung. Sie l\u00f6st sich in \u00c4ther und Benzol mit rotbrauner Farbe und wird daraus durch Aceton niedergeschlagen. Der entstandene Niederschlag l\u00f6st sich im \u00dcbersch\u00fcsse des L\u00f6sungsmittels nicht merklich. \u00c4hnlich verh\u00e4lt sich das Pr\u00e4parat gegen Methylacetat. Alkohol gibt eine F\u00e4llung, die in gro\u00dfem \u00dcbersch\u00fcsse fast vollst\u00e4ndig l\u00f6slich ist. Alle diese F\u00e4llungen sind hellgelb, aber sie werden nach kurzer Zeit an der Luft braun. Alkoholische Bleiacetat-und Chlorcadmiuml\u00f6sungen geben sp\u00e4rliche Niederschl\u00e4ge. Behufs Reinigung wurde die konzentrierte \u00e4therische L\u00f6sung mit Aceton versetzt. Dabei bildete sich ein starker hellbrauner Niederschlag, welcher mit Aceton noch einige Male gewaschen wurde. Nach dieser Reinigung wog das Pr\u00e4parat 27,7 g. Es ging also ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte in die acetonige L\u00f6sung. Das in Aceton unl\u00f6sliche Pr\u00e4parat enth\u00e4lt 2,26\u00ae/o Phosphor, l,2.9\u00ae/o Stickstoff, 2,18\u00b0/o Kohlenhydrate (als Glukose gerechnet), Jod-zahl 44,87.\n0.38\u00e43g verbrauchten nach Neumann1) 15,01 n/*NaOH = 2,29% P 0,2951 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t11,86\t\u00bb\t-= 2,23% *\n0.3358 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb Kjeldahl 0.616 \u00bb t-HCl = 1,28%.\n0,2761 *\t*\t0,538\t\u00bb\t= 1,30% \u00bb\n0,4902 g wurden mit 6%iger Schwefels\u00e4ure 6 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht. Die Fl\u00fcssigkeit wurde von den ausgeschiedenen Fetts\u00e4uren durch Filtration getrennt und auf 250 ccm aufgef\u00fcllt. Davon wurden je 50 ccm zur quantitativen Bestimmung der Kohlenhydrate benutzt. Bei der ersten Bestimmung wurden 0,0112 g Cu = 2,16 % und bei der zweiten 0.0419 g Cu = 2,22% Kohlenhydrate erhalten.\n0,3569 g verbrauchten 0,1602 g = Jodzahl 4-1,87/\nDas Pr\u00e4parat wurde nachher einer weiteren Reinigung nach Winterstein und Stegmann unterzogen. Das gereinigte Phosphatid, welches sich von dem ungereinigten insofern \u00e4u\u00dferlich unterscheidet, als es nicht mehr spr\u00f6de, sondern mehr wachsartig erscheint, enth\u00e4lt 3,46 \u00b0/o Phosphor, l,38\u00b0/o Stickstoff, P : N = 1,0:0,89, Basenstickstoff 0,57\u00b0/o, Reststickstoff 0,72\u00b0/o. Kohlenhydrate 3,32\u00b0/o (als Glukose gerechnet), Jod-zahl 66,58\u00b0/o, Fetts\u00e4uren 51,98\u00b0/o, Jodzahl der Fetts\u00e4uren 27,92.\n*) H. Meyer, Analyse und Konstitutionsbesfimmung org. Verbindungen, H. Auf]., S. 289.","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nVladimir Njegovan,\nD,3984 g\tverbrauchten\tnach Neu mann\t25,0t n/*-NaOH\t=\t3,48%\tP\n\"\t'\t'\u2022 \u2022 ' *\t18,07\t\u00bb\t=\t3,44 %\t>\n0.3401 \u00bb\t. Kjeldahl\t0,008 \u00bb \u00ab-IIC1\t=\t1,40%\tN\n0.0750 \u00bb\t.\t,\t,\t0,730\t\u00bb\t= 1.37% \u00bb\n0.0522 j\u00a3 wurden wie auf S. 11 angegeben hydrolysiert, das Hydro! y sat auf 250 ccm aufgof\u00fcllt. Davon wurden je 50 ccm zur Bestimmung der Kohlenhydrate verwendet. Bei der ersten Bestimmung wurden 0,0081 g Cu = 3.250 v und hei der zweiten 0.0084 g = 3,39% Kohlenhydrate (als Glukose gerechnet) erhalten. Weitere 100 ccm des Hydrolysates wurden noch mit so viel Schwefels\u00e4ure versetzt, bis eine ca. 5%.ige L\u00f6sung resultierte, und daraus die Basen mit Phosphor wolframs\u00e4ure gef\u00e4llt. Der Niederschlag und das Filtrat wurden nach Kjcldahl quantitativ auf Stickstoff untersucht. Der Niederschlag verbrauchte 0,420 n/*-HCl \u2014 0,57% Basenstickstoffes und das Filtrat 0,278 \u00bb/\u00bb-HCl = 0,72%. Rest-stiekstoffes.\tr\n0,3040 g verbrauchten 0,2030 g J, Jodzahl 66,58.\n0,7065 g wie oben hydrolysiert geben 0,3984 g Fetts\u00e4uren = 51,98%.\n0.3084 g Fetts\u00e4uren verbrauchen 0,1115 g J, Jodzahl = 27,92%.\nDas saure Ilydrolysat gab Resorcin- und v. Baeyersehe Reaktion.\nDie saure, w\u00e4sserige Fl\u00fcssigkeit, welche beim Waschen des Phosphatides resultierte, enthielt Kohlenhydrate (Resorcin-reaktion), Stickstoffsubstanzen, aber keinen Phosphor.\nSpaltungsversuch mit dem Pr\u00e4parat (3). 4 g des Pr\u00e4parates wurden mit ges\u00e4ttigter Barytl\u00f6sung 4 Stunden gekocht, die abgeschiedenen Barytseifen abfiltriert und mit hei\u00dfem Wasser ausgewaschen.\nUntersuchung der Barytseifen. Die trockenen Seifen wurden nach Farnsteiner1) mit einer L\u00f6sung von 5\u00b0/\u00ab Alkohol im Benzol behandelt. Die l\u00f6slichen Barytseifen wurden in Bleiseifen verwandelt und nach Varrentrapp mit \u00c4ther behandelt. In \u00c4ther l\u00f6ste sich nur ein sehr geringer Teil der Bleiseifen. Die aus den in \u00c4ther l\u00f6slichen Bleiseifen regenerierte S\u00e4ure war keine \u00d6ls\u00e4ure, da sie bei gew\u00f6hnlicher Temperatur fest ist. Die in \u00c4ther unl\u00f6slichen Barytseifen gaben ein Fetts\u00e4urengemisch, welches bei 60\u00b0 G. schmolz und bei 56,5\u00b0 C. erstarrte. Dasselbe stellt also nach Heintz2) ein Gemisch von\n*) Zeitschr. f. Unters, d. Nahrungs- u. Gcnu\u00dfmittel, Bd. 2 (1899), S. 1.\n, *) Benedikt-Ulzer. Analyse der Fette u. Wachsarien, IV Aufl., S. 230.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide.\t13\nrund 60\u00b0/o Stearin- und 40\u00b0/o Palmitins\u00e4ure dar. Die in Benzolalkohol l\u00f6slichen Barytseifen gaben gr\u00fcnliche halbll\u00fcssige Fetts\u00e4ure. Sie wurde mit Aceton behandelt; der in Aceton unl\u00f6sliche Teil enthielt Spuren Phosphor. Der in Aceton l\u00f6sliche Teil wurde in chloroformiger L\u00f6sung nach Farnsteiner1) bromiert. Das Bromprodukt war in Petrol\u00e4ther l\u00f6slich und schied sich daraus nicht in Krystallen ab. Somit w\u00e4re weder Linol- noch Linolens\u00e4ure vorhanden. Die Elaidinprobe fiel negativ aus. Jodzahl dieser unges\u00e4ttigten Fetts\u00e4ure war 40,03.\n0,4268 g verbrauchten 0,17078 g J, Jodzahl 40,03.\nUntersuchung der w\u00e4sserigen barytalkalischen L\u00f6sung. Die L\u00f6sung wurde zur Trockene eingedunstet und mit absolutem Alkohol behandelt. Der R\u00fcckstand wurde in Wasser gel\u00f6st und das glycerinphosphorsaure Baryum daraus als ein volumin\u00f6ser amorpher Niederschlag mit Alkohol gef\u00e4llt. Durch 6maliges Umf\u00e4llen wurde dasselbe gereinigt. Das gereinigte Salz war schneeweill; beim Eintrocknen an der Luft wurde es gelblich und hornartig. Bei 1050 C getrocknet war es in Wasser ziemlich schwer l\u00f6slich, nicht hygroskopisch. Die nicht einmal 0,5 g betragende Substanz l\u00f6ste sich iii 100 ccm Wasser nicht vollst\u00e4ndig auf. Wegen seiner Schwerl\u00f6slichkeit konnte auch keine Drehung beobachtet werden. Das Salz wurde auf seinen Gehalt an Baryum und Phosphor untersucht, nachdem es vorher bei 1050 bis zum konstantem Gewicht getrocknet worden war.\n< 1.2488 g gaben 0,173!) g BaS04 = 41,11 \u00b0/o Ba und 0,0837 g Mg\u201eP*07 = 0,37 \u2022/\u00ab.\nF\u00fcr C,H,06PBa \u2022 U/2 H20 ber. 41,10\u00b0/o Ba, 9,27 \u00b0/o P .\ngef. 41,11 \u00b0/0 Ba, 9,37 \u00b0/oP.\nEs enth\u00e4lt also IV2 Mol. Krystallwasser.\nDie alkoholische L\u00f6sung wurde mit alkoholischer Quecksilberchloridl\u00f6sung gef\u00e4llt. Der Niederschlag wurde durch Schwefelwasserstoff von Quecksilber befreit. Das daraus dargestellte Platinsalz scheint ein Gemisch von verschiedenen Platinverbindungen zu sein, welches wegen der geringen Menge der Substanz nicht weiter untersucht wurde.\n*) 1. c.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nVladimir Njegovan,\nPr\u00e4parat 5.\nDas Pr\u00e4parat ist in absolutem Alkohol nur schwer mit dunkelbrauner Farbe l\u00f6slich. In w\u00e4sserigem Alkohol und in Wasser ist es leicht l\u00f6slich. Es hat trocken ein erdiges bezw. karamellartiges Aussehen, ist sehr hygroskopisch und zerflie\u00dft an der Luft unter Dunkelf\u00e4rbung. Biuret-und Orcinreaktion negativ. Fehlin g sehe, a-Naphthol- und Resorcin-reaktion positiv. Die Substanz wurde bei gew\u00f6hnlicher Temperatur im Vakuum getrocknet und analysiert.\n0,3225 g verbrauchten nach Neumann 1,91 n/t-NaOH = 0,33 % P.\n0,3068 *\t\u00bb\t, Kjeldahl 1,252 \u00ab/t-HCl = 2,86%N.\nDas Pr\u00e4parat wurde in m\u00f6glichst wenig Methylalkohol gel\u00f6st und mit \u00c4thyl\u00e4ther gef\u00e4llt, es bildete sich ein hellbrauner volumin\u00f6ser Niederschlag. Diese Operation wurde 6 mal wiederholt, um ein reines Pr\u00e4parat zu erhalten, aber ohne Erfolg. Auch mit Strontiumhydroxyd aus alkoholischer L\u00f6sung konnte ich keine Abscheidung hervorrufen.\nPr\u00e4parat 8.\nDie acetonige L\u00f6sung wurde im Vakuum bei niedriger Temperatur eingedunstet und weiter im Vakuumexsikkator getrocknet. Es resultierte eine dunkelbraune, fast schwarze dickfl\u00fcssige Masse, welche den eigenartigen Geruch des Rohpr\u00e4parates tr\u00e4gt (175 g). Das Pr\u00e4parat l\u00f6st sich etwas tr\u00fcbe in \u00c4ther, klar in Alkohol; mit Wasser gesch\u00fcttelt gibt es eine hellgelbe Emulsion, welche mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure versetzt Flocken ausscheidet. Die alkoholische L\u00f6sung gibt mit alkoholischer Cadmium-chloridl\u00f6sung einen Niederschlag, mit alkoholischer Bleiacetatl\u00f6sung sowie mit Methylacetat und Aceton keinen. Das Pr\u00e4parat ist sehr unges\u00e4ttigt und gibt starke v. Baeycrsche Reaktion. Die Substanz enth\u00e4lt 1,75\u00b0/o Phosphor und 2,84% Stickstoff; sie stellt also ein fl\u00fcssiges, in Aceton l\u00f6sliches Phosphatid dar.\n0,4616 g verbrauchten nach Neu mann 15,32 ccm \u00ab/\u00ab-NaOH 0,4864 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t*\t14,77\t*\n05191 \u00bb\t*\t>\tKjeldahl\t4,40\t\u00bb\tn/4.nci\n0,6841 \u00bb\t*\tp\t\u00bb\t531\t,\n1,83% P 1,68% \u00bb 2,97 %N 2.71 % \u00bb\nPr\u00e4parat 9.\nNach l\u00e4ngerem Stehen im evakuierten Exsikkator ist es in \u00c4ther nicht mehr ganz l\u00f6slich ; es scheidet sich ein wei\u00dfer pulveriger Niederschlag (9 b) aus. Die \u00e4therische L\u00f6sung zeigt im auffallenden Lichte dunkelgr\u00fcne Fluorescenz ; im durchfallenden Lichte ist sie rotbraun. Das trockene Pr\u00e4parat zeigt dieselbe Erscheinung. Es enth\u00e4lt 2,43\u00b0/o Phosphor, l,67o/0 Stickstoff und 18,02\u00b0/o Kohlenhydrate (als Glukose gerechnet).","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide'. 15\n0,6136 g verbrauchten nach Neumann 27,32\tn/\u00ab-NaOH \u2014\t2,47\u00b0/*.\tP\n0,7000 *\t\u00bb\t\u00bb\t*\t30,23\t\u00bb\t=\t2,39 #/o\t\u00bb\n0.3923 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tKjeldahl\t0,954\t\"/\u00ab-HCl\t=\t1,70>\tN\n0,5353 *\t\u00bb\t*\t\u00bb\t1,250\t\u00bb\t=\t1,64 \u00b0/o\t*\n0,4256 g wie oben mit 6\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure 6 Stunden gekocht, von den Fetts\u00e4uren getrennt, auf 250 ccm aufgef\u00fcllt und von dieser L\u00f6sung 50 ccm zur Kohlenhydratbestimmung verwendet. 0,0301 g Cu = l,80\u00b0/o Kohlenhydrate als Glukose gerechnet.\nDas Pr\u00e4parat wurde wie das vorige (3) mit Wasser gewaschen. Das Waschwasser ist Stickstoff- und kohlenhydrathaltig und gibt Resorcinreaktion, aber es enth\u00e4lt keinen Phosphor. Das gewaschene Pr\u00e4parat selbst ist in Alkohol sehr schwer l\u00f6slich; in kochendem Alkohol l\u00f6st es sich, um sich nach dem Abk\u00fchlen wieder auszuscheiden. Das Pr\u00e4parat hat folgende Zusammensetzung: 4,31 \u00b0/o Phosphor, 1,56% Stickstoff, P : N = 1,242 :1, Basenstickstoff 0,50%, Reststickstoff 1,14%, Kohlenhydrate 1,11% (als Glukose), Jodzahl 64,34, Fetts\u00e4uren 43,62 %, Jodzahl der Fetts\u00e4uren 57,05.\n0,4124 g verbrauchten nach\tNeumann\t32,29 n/\u00ab-NaOH\t=\t4,34\u00b0/\u00ab\tP\n0,4575 \u00bb\t*\t\u00bb\t\u00bb\t35,46\t*\t=\t4,29 \u00b0/o\t\u00bb\n0,3124\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tKjeldahl\t0.750\tn/f.HCl\t=\t1,58\u00b0/o\tN\n0.2960 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,655\t\u00bb\t=1,55\u00b0/\u00ab\t*\n0,6384 g wurden wie vorher hydrolysiert. In 100 ccm des Hydrolysates wurden Basen mit Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt. Der Niederschlag verbrauchte 0,258 \u00bb/\u00bb-HCl = 0,51 \u00b0/o Basenstickstoff und das Filtrat verbrauchte 0,582 n/t-HCl = 1,14 \u00b0/o Reststickstoff. 50 ccm des Hydrolysates reduzieren das erstemal 0,0020 g Cu = 0,96 >, das zweit\u2019emal 0,0028 g Cu = 1,27 \u00b0/o Kohlenhydrate (als Glukose).\nDie Fetts\u00e4uren, welche bei dieser Hydrolyse resultierten, wogen 0,2785 g = 43,62 \u00b0/o Fetts\u00e4uren. Diese Menge Fetts\u00e4uren bei 105\u00b0 C. getrocknet verbrauchen 0,1591 g J, Jodzahl = 57,05.\n0,5834 g Substanz verbrauchen 0,3754 g J, Jodzahl 64,34.\nDas saure Hydrolysat zeigt Resorcin- und v. Baeyer-sche Reaktion.\nSpaltungsversuch mit dem Pr\u00e4parat (9). 10 g Substanz wurden in 5%iger w\u00e4sserig-alkoholischer Salzs\u00e4ure zuerst 2 Stunden am Wasserbade, dann 6 Stunden an freier Flamme hydrolysiert. Das Hydrolysat wurde naclv dem Aussch\u00fctteln mit Petrol\u00e4ther zuerst mit Bleiacetat gereinigt, dann mit Baryt alkalisch gemacht und nach Entfernung des \u00dcber-","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nVladimir Njegovan,\nschlissigen Baryums mit C02 filtriert und eingedunstet, der B\u00fcckstand mit 96\u00b0/oigem Alkohol aufgenommen, und die alkoholische L\u00f6sung zur F\u00e4llung der Basen mit alkoholischer Quecksilberchloridl\u00f6sung versetzt. Nach dem Umkrystallisieren wurde das Salz mit H2S zersetzt, das Filtrat mit HCl eingedunstet im Vakuum getrocknet, und dann mit absolutem Alkohol aufgenommen. Die alkoholische L\u00f6sung gibt mit Platinchlorid einen Niederschlag der nach dem Umkrystallieren Krystalle mit folgendem Platingehalte lieferte.\n0,4047 g gaben 0,1271 g Pt = 31,39 \u00b0/o,\n0,3524 \u00bb\t*\t0,1095 * * = 31,09 \u00b0/o.\nUholinplatinchlorid ber. 31,61 \u00b0/o, gef. 31,24 \u00b0/o.\nDer Petrol\u00e4therauszug hat gelbe Farbe. Die Fetts\u00e4uren wurden nach Farnsteiner in Ba-Seifen umgewandelt und mit Alkohol-Benzolgemisch behandelt. Die in diesem Gemisch l\u00f6sliche Fraktion lieferte Fetts\u00e4uren, welche nicht mit salpetriger S\u00e4ure erstarren. Die Jodzahl ist 50,68.\n1,1603 g verbrauchten 0,5705 g J, Jodzahl 49,20,\n0,85/7 \u00bb\t\u00bb\t0,4474 \u00bb \u00bb\t*\t52,16.\nDie in Alkohol-Benzolgemisch unl\u00f6sliche Fraktion wurde in Bleisalze umgewandelt und mit \u00c4ther behandelt; der gr\u00f6\u00dfte Teil blieb ungel\u00f6st. Die daraus gewonnenen S\u00e4uren sind fest. Die l\u00f6sliche Fraktion ist \u00e4u\u00dferst klein. Es resultieren nur Tropfen Fetts\u00e4uren die mit salpetriger S\u00e4ure nicht erstarren.\nPr\u00e4parate 9a, 10a, 9b.\nPr\u00e4parat (9 a) und (10 a) sind wei\u00df, krystallinisch. (9 b) ist hellbraun (verunreinigt durch beigemengtes Phosphalid). (9 a) und (10 a) wurden vereinig! und in Wasser aufgel\u00f6st. Die L\u00f6sung konnte nicht zur Krystalli-sation gebracht werden. Das Pr\u00e4parat reduziert Fehlingsche L\u00f6sung und gibt Resorcinreaktion. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung gibt mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure braune Zone und mit Kalilauge gekocht br\u00e4unt sie sich. Mit asymmetrischem Methyl-phcnyl-hydrazin nach Neuberg*) bildet sich kein Niederschlag. Das Pr\u00e4parat wurde in m\u00f6glichst wenig Alkohol gel\u00f6st und mit \u00c4thyl\u00e4ther gef\u00e4llt; es bildet sich ein schneewei\u00dfer, volumin\u00f6ser, flockiger Niederschlag. Nach 6 maligem Umf\u00e4llen wurde der amorphe\n*) Deutsche Vereinszeitschrift (1902) S. 237; zit. nach R\u00fcmpler, Ausf\u00fchrliches Handbuch der Zuckerfabrikation. Braunschweig 1906, S. 607.","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"f\t*\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide. 17\nNiederschlag bei 100\u00b0 C. getrocknet (bei 100\u00b0 C. ist das Pr\u00e4parat weich), zerrieben und noch \u00fcber H,S04 getrocknet. [a]D = -f- 34,54\u00b0.\nPr\u00e4parat 11.\nBraun, 85 g. Nach l\u00e4ngerem Stehen im Exsikkator wachsartig. An der Luft zerflie\u00dft es unter Dunkelf\u00e4rbung. Es l\u00f6st sich (nicht ganz klar) in Alkohol, \u00c4ther, Benzol und \u00e4hnlichen L\u00f6sungsmitteln mit rotbrauner Farbe und wird daraus durch Aceton und Methylacetat niedergeschlagen. Die Niederschl\u00e4ge sind hellgelb und werden schnell an der Luft braun.\nDas Pr\u00e4parat enth\u00e4lt 2,88\u00b0/\u00ab Phosphor, l,62\u00b0/o Stickstoff, 11,32\u00b0/\u00ab Kohlenhydrate (als Glukose).\n0.4288 g verbrauchten nach Neumann 22,18 n/*-NaOII = 2,87% P 0.3335 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t17,37\t\u00bb\t=2,89% \u00bb\n0.4486 \u00bb\t\u2019*\t\u00bb Kjeldahl 1,072 %-HCl = 1,67%N\n0,3488 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,796\t\u00bb\t=1,58 % \u00bb\n0.4493 g wurden wie vorher hydrolysiert, das Hydrolysat auf 250 ccm aufgef\u00fcllt. 50 ccm des Hydrolysates reduzieren das erstemal 0,0205 g Cu = 11,6 %, das zweitemal 0,0195 g Cu = 11,04 % Kohlenhydrate (als Glukose gerechnet).\nDas Pr\u00e4parat wurde wie die vorherigen (3J und (9) gewaschen. Die schwefelsaure w\u00e4sserige L\u00f6sung enthielt Stickstoff und Kohlenhydrate, aber keinen Phosphor. Die \u00e4therische Phos-phatidl\u00f6suiig wurde mit Na2S04 entw\u00e4ssert, eingedunstet und im Vakuum getrocknet. Das rotbraune harzartige Pr\u00e4parat reagiert sauer gegen Lackmus. Seine alkoholische L\u00f6sung gab mit alkoholischer Chlorcadmium- und Bleiacetatl\u00f6sung wei\u00dfen flockigen Niederschlag.\nDas gereinigte Pr\u00e4parat hat folgende Zusammensetzung: 3,30\u00b0/o Phosphor, l,46\u00b0/o Stickstoff, P : N = 1 : 0,98, Basenstickstoff 0,81 \u00b0/o, Reststickstoff 0,73\u00b0/o, P : Basen Stickstoff : Reststickstoff = 3,68 : 2 : 1,8, Kohlenhydrate (als Glukose) 5,80\u00b0/o, Jodzahl 54,91, Fetts\u00e4uren 73,48\u00b0/o, Jodzahl der Fetts\u00e4uren 87,28.\n0,5414 g verbrauchten nach Neu mann 32,22 n/\u00ab-Na\u00f6H = 3,30 % P 0,5403 *\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t32,19\t\u00bb\t= 3,30% \u00bb\n0,7163 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tKjeldahl\t1,432\t\"/\u00bb-HCl\t= 1,40% N\n0,47163 \u00ab\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t1,032\t*\t= 1,52%\u00bb\n0,9120 g wurden wie fr\u00fcher hydrolysiert, das Hydrolysat von Fetts\u00e4uren getrennt und auf 250 ccm aufgef\u00fcllt. 50 ccm des Hydrolysates\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXVI.\t2","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\nVladimir Njegovan,\nreduzierten das erstemal 0,0205 g Cu = 5,71 \u00b0/o, das zweitemal 0,0212 g = 5,92 \u00b0/j Kohlenhydrate (als Glukose). In 100 ccm der L\u00f6sung wurden Basen wie vorher gef\u00e4llt. Der Niederschlag verbrauchte nach Kjeldahl 0,420 n/\u00ab-HCl \u2014 0,81 \u00b0/o Basenstickstoff, das Filtrat verbrauchte 0,378 n/t-HCl = 0,73 \u00b0/o ReststickstofT. Fetts\u00e4uren, welche bei der Hydrolyse resultierten, wogen 0,4818 g = 73,48 \u00b0/o Fetts\u00e4uren. Dieselbe Menge Fetts\u00e4uren bei 100\u00b0 C. getrocknet verbrauchten 0,4206 g J, Jodzahl 87,28.\n0,4055 g Substanz verbrauchten 0,2226 g J, Jodzahl 54,01.\nSpaltungsversuche mit dem Pr\u00e4parat (11). Ca. 44 g des gereinigten Pr\u00e4parates wurden in ca. 800 ccm 80\u00b0/oigem Alkohol, welcher 5\u00b0/o HCl enthielt, zuerst w\u00e4hrend 2 Stunden am Wasserbade erw\u00e4rmt, nachher w\u00e4hrend 8 Stunden am Bab\u00f6schen Trichter gekocht. Die abgek\u00fchlte rotbraune Fl\u00fcssigkeit wurde mit Petrol\u00e4ther (30\u201450\u00b0 Siedepunkt) ausgesch\u00fcttelt.\nDer Petrol\u00e4therauszug wurde bei 20\u201430\u00b0 C. und ca. 100 mm eingedunstet, wobei ein hellbrauner Sirup resultierte. Das Fetts\u00e4uregemisch wurde nach Farnsteiner1) in Bleisalze verwandelt und mit. siedendem Benzol behandelt. Unl\u00f6slich: ges\u00e4ttigte S\u00e4uren; l\u00f6slich: unges\u00e4ttigte S\u00e4uren. Die unges\u00e4ttigten S\u00e4uren wurden aus den Bleiseifen regeneriert und aus Alkohol umkrystallisiert. Es resultieren dabei 0,5 g blendend wei\u00dfes Fetts\u00e4uregemisch, welches bei 60\u00b0 C. schmolz und bei 54,5\u00b0 C. erstarrte und somit aus rund 20\u00b0/o Stearins\u00e4ure und 80\u00b0/o Palmitins\u00e4ure besteht. Die in Benzol l\u00f6slichen Bleiseifen wurden wie vorher in Ba-Seifen \u00fcbergef\u00fchrt und mit Benzol, welches 5\u00b0/o Alkohol enthielt, digeriert. Dabei blieb nur ein geringer Teil Seifen ungel\u00f6st zur\u00fcck. Aus dem unl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nde wurde nur wenig S\u00e4ure in Form eines \u00d6ltropfens abgeschieden. Das \u00d6l erstarrt nicht deutlich mit salpetriger S\u00e4ure. Die in Benzolalkohol l\u00f6slichen Ba-Seifen geben regeneriert ein gelbes \u00d6l. Ein Teil dieses \u00d6les wurde in chloroformier L\u00f6sung bromiert. Das Bromprodukt bildete ein rotbraunes \u00d6l, welches in Petrol\u00e4ter l\u00f6slich war. Aus der L\u00f6sung schieden sich keine Krystalle ab. Das \u00d6l wurde f\u00fcr die Analyse bei 100\u00b0 G. getrocknet.\n0,9041 g\tneutralisierten\t5,49 ccm\tn/10-NaOH.\tMolekulargewicht\t1644.\n1,2947 \u00bb\t\u00bb\t7.64\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t1695.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide. 19\n0,864\u00ab g gaben nach Pr ing sh ei in1) verbrannt 0.2294 g AgBr \u2014 26,76 % Br. 0.2iK)9 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,1879\u00bb\t\u00bb\t=27,49% \u00bb\nDurchschnitt: 1670 Molekulargewicht, 27,12\u00b0/o Br. Aus dom Bromgehalt berechnet sich die Jodzahl 43,05.\nDer andere Teil der unges\u00e4ttigten S\u00e4uren wurde in alkoholischer L\u00f6sung mit Kaliumpermanganat oxydiert.2) Das Oxydationsprodukt ist bei gew\u00f6hnlicher Temperatur fl\u00fcssig,/hellgelb und scheidet keine Krystalle ab.\n0,3625 g verbrauchten 4,77 ccm \u00ab/to-NaOH. Molekulargewicht 760,2.\nDas saure Hydrolysat. Die salzsaure rotbraune L\u00f6sung wurde portionsweise bei 30\u201440\u00b0 C. und ca. 70 mm Druck eingeengt, der R\u00fcckstand mit ca. 100 ccm Wasser verd\u00fcnnt und wieder eingedunstet, um die Salzs\u00e4ure m\u00f6glichst zu entfernen. Die zur\u00fcckgebliebene Fl\u00fcssigkeit wurde von einem kleinen R\u00fcckst\u00e4nde durch Filtration getrennt und das Filtrat so lange mit w\u00e4sseriger Bleiacetatl\u00f6sung versetzt, als sich noch ein Niederschlag bildete.\nDer Bleiniederschlag wurde mit Wasser verrieben und mit Schwefelwasserstoff entbleit. Das eingedunstete Filtrat wurde mit Barytl\u00f6sung eben alkalisch gemacht. Dabei schied sich ein wei\u00dfer Niederschlag aus, der nur teilweise in Salpeters\u00e4ure l\u00f6slich war. Er bestand aus Baryumsulfat (vermutlich herr\u00fchrend von adh\u00e4rierendem Natriumsulfat, welches zum Trocknen der \u00e4therischen Phosphatidl\u00f6sung verwendet wurde) und Baryumphosphat \u2014 ein Zeichen, da\u00df die S\u00e4urehydrolyse des Pr\u00e4parates teilweise auch bis zur freien Phosphors\u00e4ure f\u00fchrte.\nDas eingedunstete Filtrat gab mit Alk\u00f6hol viel wei\u00dfen phosphorfreien Niederschlag, der aus Baryumacet\u00e4t bestand. Nach der Angabe Fr\u00e4nkels3) sollte im Bleiniederschlage die Glycerinphosphors\u00e4ure Vorkommen, was hier nicht der Fall war.\nDas bleihaltige Filtrat wurde auch mit Schwefelwasserstoff entbleit und auf ca. lh 1 eingedunstet. Aus der L\u00f6sung wurden\ndie Basen wie gew\u00f6hnlich mit Phosphorwolframs\u00e4ure, gef\u00e4llt.\n------- \u2022\n\u2018) Ber. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. 36 (1903), S. 4244.\n2) Vgl. auch Benedikt-Ulzer, 1. c., und Abderhalden, Handbuch d. biochem. Arbeitsmethoden, 2. Bd., S. 231.\n:1) 1. c.\n9*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nVladimir Njegovan,\nDer Phosphorwolframs\u00e4ureniederschlag wurde mit Baryt zersetzt, das Baryum mit Kohlens\u00e4ure entfernt, ein kleiner Teil der L\u00f6sung wurde nach Schulze1) auf Alloxur-und Hexon-basen gepr\u00fcft. Nachdem die Abwesenheit dieser Basen konstatiert worden, wurde die L\u00f6sung mit \u00fcbersch\u00fcssiger Salzs\u00e4ure am Wasserbade zur Trockene eingedampft. Die erhaltenen Chloride der Basen wurden dann mit Weingeist behandelt und die L\u00f6sung mit Mercurichlorid versetzt. Der Niederschlag wurde durch Umkrvstallisieren aus hei\u00dfem Wasser unter Zusatz von etwas Mercurichlorid gereinigt, dann mittels Schwefelwasserstoff zerlegt. Die vom Schwefelquecksilber getrennte L\u00f6sung wurde eingedunstet, der Verdampfungsr\u00fcckstand im Vakuumexsikkator vollst\u00e4ndig ausgetrocknet, dann mit kaltem absoluten Alkohol behandelt; es ging dabei alles in L\u00f6sung \u00fcber. Die alkoholische L\u00f6sung wurde neuerdings eingedampft, getrocknet und mit absolutem Alkohol behandelt, wobei sich wieder alles aufl\u00f6ste. Trigonellin und Betain waren somit hier nicht vorhanden. Die alkoholische L\u00f6sung wurde mit alkoholischer Platinchloridl\u00f6sung versetzt, wobei sich ein Niederschlag bildete, der beim Umkrystallisieren zweierlei Krystalle lieferte. Die meisten Krystalle waren bis 1 cm lange Nadeln; au\u00dferdem kamen in weit geringerer Menge kleine (nicht \u00fcber 1 mm Durchmesser) Oktaeder vor. Beide Krystallarten wurden mechanisch m\u00f6glichst getrennt. Die orangenen langen Nadeln, welche zwischen 235 und 2410 C. schmolzen, wurden mit Schwefelwasserstoff zersetzt und das ausgeschiedene Platin gewogen.\n0,1967 g Substanz gaben 0,0645 g Pt = 32,81 \u00b0/o Pt.\nDie nach der Schwefelwasserstoffzersetzung resultierende L\u00f6sung gab lange wei\u00dfe, sehr hygroskopische Nadeln. Das Chlorid der Basen ist in absolutem Alkohol l\u00f6slich, und die L\u00f6sung gibt mit alkoholischer Quecksilberl\u00f6sung einen wei\u00dfen Niederschlag. Das Goldsalz bildete kleine gelbe Nadeln (Sp. 252 bis 258\u00b0 C. u. Zers.).\n0,2217 g Substanz bei 105\u00b0 C. getrocknet gaben 0,0995 g Au\n= 44,87 \u2022/\u00ab Au.\nEine andere Fraktion (Sp. 270\u2014273\u00b0 C. u. Zers.).\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 60 (1909), S. 155 ff.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide. 21\n0,1732 g Substanz bei 105\u00b0 C. getrocknet gaben 0,0778 g Au\n= 41,92 > Au.\nNach wiederholtem Umkrystallisieren des Platinsalzes aus sehr verd\u00fcnnter alkoholischer Salzs\u00e4ure bildeten sich gro\u00dfe, kurze Prismen mit einem konstanten Schmelzpunkte (250 bis 2520 C.). Das Filtrat nach der Quecksilberf\u00e4llung enthielt auch Basen, welche mit den vorherigen gleiche Eigenschaften zeigen. Das daraus dargestellte Platinsalz schied zweierlei Krystalle aus : orangegelbe lange Nadeln und kleine Oktaeder, welche voneinander mechanisch getrennt wurden. Nach mehrmaligem Umkrystallisieren der ersteren bildeten sich sch\u00f6ne kurze Prismen, welche bei 250\u2014252\u00b0 G. schmolzen.\n0,1570 g Substanz bei 105\u00b0 C. getrocknet gaben 0,0510 g Pt\n='32,48 #/o Pt.\nDie bei dieser Bestimmung resultierende Chloridl\u00f6sung gab eingedunstet Krystalle, die in absolutem Alkohol l\u00f6slich waren und mit alkoholischer Quecksilberchloridl\u00f6sung einen Niederschlag gaben, trotzdem sie aus dem Quecksilberchloridfiltrate gewonnen wurden. Das daraus dargestellte; Goldsalz bildet kleine Nadeln (Sp. 269\u20142770 C. u. Zers.).\n0,1587 g Substanz bei 105\u00b0 C. getrocknet gaben 0,0702 g Au = 44,22 \u00b0/o Au (Analysenfehler?).\nAus der Mutterlauge, welche beim Umkrystallisieren der Quecksilberf\u00e4llung resultierte, konnte ich noch viel des Platindoppelsalzes (Sp. 250\u2014252\u00b0 u. Zers.) isolieren.\nDiese drei Fraktionen der Platindoppelsalze wurden, da sie sich als identisch erwiesen, vereinigt; durch fraktionierte Krystallisation von noch wenig symmetrischen Krystallen, die in kaltem Wasser viel schwerer l\u00f6slich sind, als dje Prismen, getrennt und mit folgenden Resultaten untersucht.1) (Sp. 250 bis 255\u00b0 u. Zers.):\n0,1776 g bei\t105\u00b0\tgelr.\t0,1230 g C04,\t0,0704 g\tH,0,\t0,0584 g\tPt\n0,1909 \u00bb \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,1318 * CO\u201e\t0,0752 *\tH,0,\t0,0631 *\tPt\n0,1690 \u00bb \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t7,3 ccm, 13\u00b0\tC., 758.\n') Diese Analysen wurden in liebensw\u00fcrdigster Weise von Herrn Prof. Marek im Laboratorium der kgl. Gewerbeschule in Zagreb (Agram) ausgef\u00fchrt, wof\u00fcr ich ihm auch an dieser Stelle herzlichst danke.","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nVladimir Xjegovan,\nCy i*4N2PtCl6 \u2022 H.,0\nher.\tC\t18,42,\tH\t4,47,\tN\t4,78,\tPt 33,30,\t0\t2,73,\tCI\t36,29\ngef.\t\u00bb\t18,88,\t\u00bb\t4,44,\t\u00bb\t5,08,\t\u00bb\t32,88,\t\u00bb\t\u2014\t\u00bb\t\u2014\n\u00bb\t18,82,\t*\t4,41,\t\u00bb\t\u2014\t\u00bb\t33,06,\t\u00bb\t\u2014\t-,\t\u2014\nK. Lucius1)\tstellte synthetisch\tdas Hexamethyltrimethy-\nlendiammoniumchlorid (Bischlormethylat des a, *f-Bisdimethyl-aminopropans) dar, dessen Platindoppelsalz C3H6[N(CH3)3]2PtCl6 = C9H24N2PtClc wasserfrei in orangeroten Bl\u00e4ttchen aus hei\u00dfem Wasser krystallisiert und bei 274\u2014275\u00b0 C. unter Zersetzung schmilzt. Ich behalte mir vor, zu untersuchen, ob meine Base mit dieser synthetischen identisch ist, womit auch die Pr\u00e4ge ihrer Konstitution erledigt w\u00e4re.\nEinige ausgesuchte Krystalle (Schmelzp. 250\u2014252\u00b0 C.) des Platindoppelsalzes wurden in liebensw\u00fcrdiger Weise auf mein Ersuchen von Herrn Dr. Fran Tucan-Zagreb (Agram) untersucht, wof\u00fcr ich ihm auch an dieser Stelle danke. Das Ergebnis dieser Untersuchung war folgendes: \u00abZur Untersuchung gelangten drei kleine Krystalle, deren Fl\u00e4chen matt waren und deshalb schwache, oder auch gar keine Signale lieferten. Die Krystalle, welche tafelig ausgebildet sind, geh\u00f6ren nach den krystallographischen und optischen Untersuchungen dem triklinen System an. Herrschende Formen sind: c (001), a (100), b (010); dieselben lieferten ziemlich gute Signale; c (001) ist die gr\u00f6\u00dfte Fl\u00e4che. Neben diesen^Formen kommen noch immer m'(110), it' (111), q (Oil); p'(101), und r (101) sind etwas seltener.\na : b : c = 0,36857 : 1 : 0,83905 a = 55\u00b0 38' 34\", \u00df = 108\u00b0 15' 54\", y = 112\u00b0 23' 14\"\nBeobachtet:\tBerechnet:\na: b\t=\t(100)\t: (010)\t=\t61\u00b0\t2'\t\u2014\na : c\t=\t(100)\t: (001)\t=\t90\u00b0\t3' 20\"\t-\nb : c\t=\t(100)\t: (001)\t=\t119 \u00b0\t37'\t;\t\u2014\np : c\t=\t(101)\t: (001)\t=\t59\u00b0\t38'\t-\np' : a'\t=\t(101)\t: (100)\t=\t30\u00ab\t24'\t\u2014\np':m' = (101): (110) =\t\u2014\t85\u00b0 25'40\"\n\u2019) Arch. d. Pharmacie, Bd. 24\u00bb (1907), S. 249.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide. 23\n\t\tBeobachtet :\t\t0\tBerechnet:\np'\tTT*\t= (101) : (111)\t=\t\u2014\t52\u00bb 48'50\"\nm*\tb\t= (110) : (010)\t=\t52\u00b0 20\u2018 40\"\t\u2014\nm'\tTT*\t= <110) : (111)\t=\t62\u00bb 24' 40\"\t\u2014\nm'\tq\t= (110) : (011)\t=\t87\u00b0 0' 37\"\t. 84\u00bb 13'17\"\nq\tc\t= (011) : (001)\t=\t60\u00bb 31'\t\u2014\nq\tb\t= (011) : (010)\t\u2014\t59\u00bb 6'\t\u2014\nq\tTT*\t= (Oil) : (111)\t\u2014\t52\u00bb 42'\t52\u00ab 37' 10\"\nq\ta\t= (011) : (100)\t\u2014\t60\u00bb 58'\t61\u00ab 3'\nq\tr\t= (011) : (101)\t=\t48\u00bb 11'\t47\u00bb. 43'30\"\nTT*\tc\t= (111) : (001)\t=\t58\u00bb 44'20\"\t\u2014\ntt'\tb\t= (111) : (010)\t\u2014\t84\u00bb 18'\t\u2014\nTT*\ta'\t= (111) : (100)\t\u2014\t\u2014\t61\u00b0 27* 15**\nc\tM\t= (001): (110)\t\u25a0\t f\t58\u00bb 40/ 20\"\t\u2014\nr\tb\t= (101) : (010)\t=\t79\u00bb 52'\t\u25a0- \u2014\nr\ta\t= (101) : (100)\t\u2014\t29\u00bb 53'\t_\nr\tc\t= (101) : (001)\t\u2014\t60\u00ab 10-\t.\u2014\nUnter dem Mikroskope beobachtet man, da\u00df die Krystalle optisch zweiachsig und positiv sind; die Lichtbrechung ist sehr stark. Erste positive Bisektrix tritt auf die Fl\u00e4che a(100) aus; die Achsenebene bildet mit der Basis einen kleinen Winkel (ca. 10\u00b0); der Achsenwinkel scheint klein zu sein.*\nDas Goldsalz hat die Zusammensetzung:\nC9H26N202(AuC15HC1)2.\nAu gefunden 44,90\u00b0/\u00ab, berechnet 45,11 \u00b0/o. Schmelzp. 269-2720 C. (bisweilen auch 252\u2014258\u00b0).\nDie so definierte Base nenne ich Vidin (siehe S. 4). Die Base, die in kleinen Mengen vorkommt, wurde als Platinsalz umkrystallisiert und bildete dabei gelbe Oktaeder, welche sich bei ungef\u00e4hr 250\u00b0, ohne zu schmelzen, zu zersetzen beginnen. Im Gegensatz zu Vidinpl\u00e4tinchlorid sind sie in kaltem Wasser schwer l\u00f6slich.\nDas Phosphorwolframs\u00e4urefiltrat wurde, mit Baryt von Phosphorwolfram- und Schwefels\u00e4ure befreit, das \u00fcbersch\u00fcssige Baryt mit Kohlens\u00e4ure entfernt und die neutrale Fl\u00fcssigkeit am Wasserbade eingedunstet. Beim Eindunsten","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nVladimir Njegovan\nwurde die Fl\u00fcssigkeit mit Baryt stets neutral gehalten. Dabei schieden sich Krystalle von Baryumacetat ab, welche abfiltriert wurden. Die konzentrierte L\u00f6sung gab mit absolutem Alkohol reichlich hellgelben Niederschlag von Baryumglycerophosphat. Der Niederschlag wurde in Wasser gel\u00f6st und mit Alkohol wieder gef\u00e4llt; das Filtrat wurde mit obiger alkoholischer L\u00f6sung zusammengebracht und eingedunstet. Es enthielt Kohlenhydrate und nichtbasische Stickstoffverbindungen, welche nicht weiter untersucht wurden, da sie nicht in krystallisationsf\u00e4hige Verbindungen \u00fcbergef\u00fchrt werden konnten.\nDas Baryumglycerophosphat wurde durch 7-maliges Umf\u00e4llen gereinigt, bis der amorphe Niederschlag ganz wei\u00df erschien. Bei 105\u00b0 C. getrocknet, bildete er ein wei\u00dfes Pulver mit einem Stich ins Gelbe, welches nicht hygroskopisch und sehr schwer in Wasser l\u00f6slich war. Bei gew\u00f6hnlicher Temperatur ges\u00e4ttigte w\u00e4sserige L\u00f6sung zeigte in einem 4-dm-Rohr in einem Lippich-schen Apparat keine Drehung. Das Salz wurde bei 105\u00b0 C. getrocknet und wie folgt untersucht:\n0,3548 g\tgaben\t0,2623\tg\tBaS04\t=\t43,50 \u00b0/o\tBa\n0,2898 \u00bb\t\u00bb\t0,2144\t\u00bb\t*\t=\t43,53\t\u00b0/o\t\u00bb\n0,1615 *\t\u00bb\t0,0562\t*\tMg2P*0:\t=\t9,69 \u00b0/o\tP\n0,3598 \u00bb\t\u00bb\t0,1249\t*\t\u00bb\t=\t9,67\t\u00b0/o\t*\nBerechnet f\u00fcr C3H706PBa \u2022 HaO: 43,42\u00b0/o Ba, 9,79\u00b0/o P, Gefunden >\t*\t43,51 \u00b0/o \u00bb\t9,68\u00b0/o \u00bb\nDas Salz enth\u00e4lt also U* Mol. Krystallwasser. Das Zinksalz der Glycerinphosphors\u00e4ure bildet mikroskopische sternf\u00f6rmige Krystalldrusen.\nNachdem ich mit der Untersuchung des Pr\u00e4parates (11) fertig war, bemerkte ich, da\u00df dasselbe nicht mehr in \u00c4ther l\u00f6slich war; es schied einen wei\u00dfen pulverigen Niederschlag aus, der an der Luft schnell Wasser anzieht und eine gelbliche past\u00f6se Masse bildet. Der Niederschlag enthielt etwas Phosphor, reduzierte stark Fehlingsche L\u00f6sung und zeigte starke Resorcin-reaktion. Der in \u00c4ther l\u00f6sliche Teil des Pr\u00e4parates l\u00f6ste sich nicht mehr in Alkohol vollst\u00e4ndig auf. Der im Alkohol l\u00f6sliche Teil wurde 5 mal mit Wasser gewaschen und auf Kohlenhydrate wie folgt gepr\u00fcft:","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide. 25\n. 0.3542 g Substanz bei gew\u00f6hnlicher Temperatur im Vakuum getrocknet, 6 Stunden mit 6\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure gekocht, von den Fetts\u00e4uren getrennt, auf 250 ccm aufgef\u00fcllt, davon\n50 ccm reduzierten 0,0036 g Cu ~ 2,68 % Kohlenhydrate 50 >\t\u00bb\t0,0045 * \u00bb = 3,25\u00b0/o\nDurchschnitt 2,96 \u00b0/o.\nPr\u00e4parat 12\nscheint mit 8 identisch zu sein.\nIn der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der Untersuchung der Phosphatidpr\u00e4parate \u00fcbersichtlich dargestellt.\n\tPr\u00e4parat 3\tPr\u00e4parat 9\tPr\u00e4parat 11\nPhosphor \t\t3,46 \u00b0/o\t4,31 o/o\t3,30 \u00b0/o\nStickstoff.....\t1,38 >\t1,56 o/o\t1,46 o/o\nP : N\t\t\t1:0,80\t1,242:1\t1:0,98\nBasenstickstoff . .\t0,57 \u00b0/o\t0,50 0/o\t0,81 o/o\nBeststickstoff . . .\t0,72 \u00ab/o\t1,14\u00bb/\u00ab\t0,73o/o\nKohlenhydrate (als Glukose) ....\t3,32 o/o\t1,11o/o\t5,8 (2,96 \u00b0/o)\nJodzahl \t\t66,58\t64,34\t54,91\nFetts\u00e4uren ....\t51,98 \u00b0/o\t43,62 o/o\t73,480/0\nJodzahl der Fetts\u00e4uren \t\t27,92\t57,05\t87,28\nJodzahl der unges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren\t40,03\t50.68\t43,05\nSpaltungsprodukte :\tGlycerin- phosphors\u00e4ure Stearins\u00e4ure Palmitins\u00e4ure Unges\u00e4ttigte Fetts\u00e4ure Organische Base (nicht untersucht)\tStearins\u00e4ure Palmitins\u00e4ure Unges\u00e4ttigte. Fetts\u00e4ure Cholin\tFreie Phosphors\u00e4ure Glycerin- phosphors\u00e4ure Stearins\u00e4ure Palmitins\u00e4ure Unges\u00e4ttigte Fetts\u00e4ure > Vidin","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"Vladimir Njegovan, Zur Kenntnis der pflanzl. Phosphatide.\nDie vorliegende Untersuchung wurde auf Veranlassung von Prof. E. Winter stein im Agrikulturchemischen Laboratorium der Eidgen\u00f6ssischen technischen Hochschule in Z\u00fcrich begonnen. Ein gro\u00dfer Teil dieser Arbeit ist hier ausgef\u00fchrt worden. Es sei mir gestattet, Herrn Prof. E. Winterstein f\u00fcr die \u00dcberlassung des Ausgangsmaterials f\u00fcr diese Untersuchung, sowie f\u00fcr die mir zuteil gewordene Unterst\u00fctzung meinen Dank auszusprechen.","page":26}],"identifier":"lit19397","issued":"1911-12","language":"de","pages":"1-26","startpages":"1","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der pflanzlichen Phosphatide","type":"Journal Article","volume":"76"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:45:44.958745+00:00"}