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{"created":"2022-01-31T14:02:55.516665+00:00","id":"lit19441","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Trier, Georg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 76: 496-498","fulltext":[{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Gewinnung von Amino\u00e4thylalkohol aus Eilecithin.\nVon\nGeorg Trier.\n(Aus d<*in agrikultur-chemischen Laboratorium der Eidgen\u00f6ssischen Technisches\u00bb\nHochschule in Z\u00fcrich.)\n(Der Redaktion /.\u00bb\u00bbgegangen am r*. Januar 1912.)\nVor kurzem habe ich mitgeteilt,1) da\u00df es mir gelungen sei, unter den Produkten der Barytspaltung von Bohnensamenlecithin Amino\u00e4thylalkohol nachzuweisen. Als meine n\u00e4chste Aufgabe habe ich die Aufsuchung dieser Base in anderen Lecithinen bezeichnet. Das erste Pr\u00e4parat, das ich nach dieser Richtung untersuchte, war k\u00e4ufliches Eilecithin der Fabrik von E. Merck (Lecithin [Ovo| puriss.).\nBei der diesmal durch verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure bewirkten Hydrolyse gelang es, Amino\u00e4thylalkohol in Form seines sch\u00f6n krystallisierenden Goldsalzes in nicht unbetr\u00e4chtlicher Menge zu isolieren.\nIch bediente mich des folgenden Verfahrens:\n100 g Lecithin wurden mit 1 1 2l'i2\u00b0loigev Schwefels\u00e4ure in einem ger\u00e4umigen Kolben zusammengebracht und l\u00e4ngere Zeit unter h\u00e4ufigem Umsch\u00fctteln auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt, hierauf 0 Stunden unter R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchlung gekocht.\nNach dem Abk\u00fchlen wurde die Fl\u00fcssigkeit von den aus-geschiedenen Fetts\u00e4uren abfiltriert, letztere wiederholt mit hei\u00dfem . Wasser ausgewaschen, die abgek\u00fchlten und filtrierten Waschw\u00e4sser mit der Hauptmenge des Filtrats vereinigt und auf dem Wasserbad eingeengt. Hierauf wurde mit ganz reinem Baryt bis zur stark alkalischen Reaktion versetzt, noch einige Zelt auf dem Wasserbade belassen, dann von ausgef\u00e4llten Baryumsalzen abfiltriert und ausgewaschen.\n*) Diese Zeilsclirift. Bd. 78, S. 888.","page":496},{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Gewinnung von Amino\u00e4thylalk\u00f6hol aus Eilecilhin. 497\nDas Filtrat wurde nun neuerdings eingeengt, die ausgefallenen Barvumsalze abgesaugt und ausgewaschen, die so erhaltene m\u00e4\u00dfig konzentrierte Fl\u00fcssigkeit mit Bleiessig so lange versetzt, bis kein Niederschlag mehr auftrat.\nDie Bleif\u00e4llung wurde ahfiltriert und ausgewaschen, Filtrat und Waschw\u00e4sser durch Einleiten von Schwefelwasserstoff entbleit und die nun erhaltene L\u00f6sung zur Trockne eingedunstet. Sodann wurde wiederholt mit Alkohol und starker Salzs\u00e4ure eingedunstet, bis alle Essigs\u00e4ure entfernt war. Die zur\u00fcckgebliebene Masse wurde von \u00fcbersclnissig\u00e8r Salzs\u00e4ure befreit, die trockenen Salze mit absolutem Alkohol extrahiert, vom Baryumchlorid abliltriert, wieder eingedunstet, die Behandlung mit Alkohol wiederholt und die filtrierte alkoholische L\u00f6sung mit warmer alkoholischer Sublimatl\u00f6sung ganz ausgef\u00e4llt, in die warme L\u00f6sung noch festes Sublimat eingetragen und in den Eisschrank gestellt.\nDie ausgeschiedenen Quecksilbersalze wurden abgesaugt und mit alkoholischer Sublimatl\u00f6sung ausgewaschen. Das alkoholische Filtrat wurde dann vom Alkohol befreit; mit Wasser aufgenommen, eingeengt, vom ausgeschiedenen Sublimat abfiltriert und die w\u00e4sserige L\u00f6sung durch Einleiten von Schwefelwasserstoff vom Quecksilber befreit. Das Filtrat vom Schwefelquecksilber wurde vorsichtig zum Sirup eingedunstet und getrocknet. Dann wurde in Alkohol gel\u00f6st und mit alkoholischer Platinchloridl\u00f6sung versetzt, wobei ein geringer hellgelber Niederschlag entstand, von welchem abfiltriert wurde. Das Filtrat wurde vom Alkohol befreit, die w\u00e4sserige L\u00f6sung mit Schwefelwasserstoff behandelt, vom Platinsultid getrennt und die vorsichtig zum Sirup eingedunstete L\u00f6sung im Exsikkator getrocknet. Der Sirup blieb auch nach mehrt\u00e4gigem Stehen \u00fcber Schwefels\u00e4ure unver\u00e4ndert: nach Zusatz eines Kryst\u00e4llchens von synthetischem salzsaurem Amino\u00e4thylalkohol erstarrte er aber sehr bald krystallinisch.\nDie Krystallmasse wurde nun in starker Salzs\u00e4ure gel\u00f6st und sehr konzentrierte Goldchloridl\u00f6sung zugesetzt. Es entstand keine Tr\u00fcbung.\nNach kurzem Stehen \u00fcber Schwefels\u00e4ure bildete sich aber","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"5-98 Georg Trier. \u00dcber die Gewinnung von Amino\u00e4thylalkohol usw.\neine reichliche Krystallisation des sch\u00f6n ausgebildeten Goldsalzes von Amino\u00e4thylalkohol. Das Salz schmilzt unter vorhergehendem Erweichen bei 188\u2014190\u00b0 ohne Zersetzung.\nI.\t0,3363 g Goldsalz gaben 0,1645 g Au und 0,4793 g AgCl.\n0,3021 g Goldsalz gaben 0,0659 g C02und 0,0548 g H20.\nEin Pr\u00e4parat aus einer in etwas anderer Weise ausgef\u00fchrten Darstellung gab die folgenden Werte:\nII.\t0,30901 Goldsalz gaben 0,1522 g Au und 0,4397 g AgCl.\nF\u00fcr Amino\u00e4thylalkoholchloraurat C2H8ONA\u00fcCl4:\nBerechnet:\nGefunden :\n1.\nC = 5,98o/o\t5,96 \u00b0/o\nH = 2,01 \u00b0/o\t2,03 \u00b0/o\nAu = 49,17 \u00b0/o\t48,910,o\nGl = 35,36 \u00b0/o\t35,26 o/o\nDie Untersuchungen werden fortgesetzt.\nII.\n49,25o/o-35,20 \u00b0/o.","page":498}],"identifier":"lit19441","issued":"1911-12","language":"de","pages":"496-498","startpages":"496","title":"\u00dcber die Gewinnung von Amino\u00e4thylalkohol aus Eilecithin","type":"Journal Article","volume":"76"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:02:55.516670+00:00"}