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{"created":"2022-01-31T14:08:05.209416+00:00","id":"lit19447","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 77: 75-76","fulltext":[{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Notiz zur Darstellung und quantitativen Bestimmung von Tyrosin und von Glutamins\u00e4ure.\nVon\nEmil Abderhalden.\n(Aus dom physiologischen Institut der Universit\u00e4t Halle a. S.)\n(Der Redaktion zugegangen am 8. Januar 1912.)\nIn einer fr\u00fcheren Mitteilung1) war vorgeschlagen worden, zur pr\u00e4parativen Darstellung des Tyrosins aus Seidenabf\u00e4llen diese mit starker Salzs\u00e4ure in gewohnter Weise zu hydrolysieren, dann das Hydrolysat zur Entfernung der Hauptm\u00e9nge der Salzs\u00e4ure zur Trockene zu verdampfen und nun zu dem in Wasser aufgenommenen R\u00fcckstand zur Bindung der Salzs\u00e4ure Natronlauge zuzugeben. Man erh\u00e4lt auf diesem Wege direkt Tyrosin, das sich durch einmaliges Umkrystallisieren aus hei\u00dfem Wasser unter Anwendung von Tierkohle vollkommen reinigen l\u00e4\u00dft. Dieses einfache Verfahren ist der zeitraubenden und umst\u00e4ndlichen bisher \u00fcblichen Gewinnung von Tyrosin aus Proteinen nach Hydrolyse mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure v\u00f6rzuziehen. Es hat nur den einen Nachteil, da\u00df die Ausbeuten keine quantitativen sind, und ferner ist die weitere Verarbeitung der Mutterlauge des abgetrennten Tyrosins auf die anderen Aminos\u00e4uren umst\u00e4ndlich, weil die gro\u00dfe Menge Kochsalz st\u00f6rt.\nDie folgende Methode beseitigt diese M\u00e4ngel in einfachster Weise. Eiwei\u00df, z. B. Seidenabf\u00e4lle, wird durch b st\u00e4ndiges Kochen mit der 3 fachen Menge rauchender Salzsaure (spez. Gew. 1,19) hydrolysiert. Man dampft nun unter vermindertem Druck zur Entfernung der Hauptmenge der Salzs\u00e4ure wiederholt bis zur Trockene ein, nimmt den R\u00fcckstand\n) Emil Abderhalden und Yutaka Teruuchi, Notiz zur Darstellung von Tyrosin aus Seide. Diese Zeitschr., Bd. 48, S. 528. 1906.","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76 Abderhalden. Zur Darstellung von Tyrosin und Glutamins\u00e4ure\nin Wasser auf und leitet Atmnoniakgas in die L\u00f6sung, bis sie ges\u00e4ttigt ist, oder man l\u00f6st den Destillationsr\u00fcckstand in \u00fcbersch\u00fcssigem w\u00e4sserigem Ammoniak, falls man keine Ammoniakbombe zur Verf\u00fcgung hat. Jetzt dampft man wieder zur Trockene, um das \u00fcbersch\u00fcssige Ammoniak zu vertreiben, und laugt dann \u2014 falls man Seidenabf\u00e4lle verwendet hat \u2014 den R\u00fcckstand mit kaltem Wasser aus. Es verbleibt das Tyrosin. Noch vorteilhafter l\u00f6st man den ganzen R\u00fcckstand in hei\u00dfem Wasser und kocht mit Tierkohle. Aus dem Filtrat krystallisiert reines Tyrosin aus. Die Ausbeute ist eine quantitative. Die Mutterlauge von Tyrosin wird zur Trockene verdampft und nunmehr in der gewohnten Weise verestert. Vom ungel\u00f6sten Chlorammonium wird abfiltriert. Die weitere Verarbeitung erfolgt in der \u00fcblichen Weise.\nDie angegebene Methode gestattet, im gleichen Hydrolysat Tyrosin und die \u00fcbrigen Monoaminos\u00e4uren zu bestimmen. Gleichzeitig erlaubt sie, Tyrosin in k\u00fcrzester Zeit in gro\u00dfen Mengen darzustellen.\nBei der Darstellung von Glutamins\u00e4ure aus dem salzsauren Salz kommt man sehr rasch zum Ziele, wenn man in dessen L\u00f6sung in Wasser Ammoniak einleitet und dann zur Trockene verdampft. Der R\u00fcckstand wird aus hei\u00dfem Wasser umkrystallisiert. Die Hauptmenge der Glutamins\u00e4ure l\u00e4\u00dft sich durch fraktionierte Krystallisation abtrennen. Den Rest gewinnt man aus der Mutterlauge durch F\u00e4llen mit Alkohol.","page":76}],"identifier":"lit19447","issued":"1912","language":"de","pages":"75-76","startpages":"75","title":"Notiz zur Darstellung und quantitativen Bestimmung von Tyrosin und von Glutamins\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"77"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:08:05.209422+00:00"}