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{"created":"2022-01-31T13:56:03.355699+00:00","id":"lit19476","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, Hans","role":"author"},{"name":"Yngve Funke","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 77: 488-496","fulltext":[{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Spaltung der Kohlenhydratphosphors\u00e4ureester.\nVon\nHans Euler und Yngve Funke.\nll)er Redaktion zugegangen am 11. M\u00e4rz 1912.)\nKohlenhydratphosphors\u00e4ureester bezw. deren l\u00f6sliche Salze werden durch ein im Hefenpre\u00dfsaft vorkommendes hydrolysierendes Enzym, von den Entdeckern Harden und Young1) Hexosenphosphatase genannt, hydrolysiert. \u00dcber die Verbreitung dieses Enzyms ist noch wenig bekannt. Da das Enzym und sein Verh\u00e4ltnis zum synthetisierenden Agens, der Phosphatese, besonderes theoretisches Interesse beansprucht, so hat der eine von uns sich bem\u00fcht, dieses Enzym zu isolieren und zu reinigen. Es wurde auch versucht, zu diesem Zweck ein geeigneteres Ausgangsmaterial zu finden, als es der Hefenpre\u00dfsaft ist. Obwohl diese Versuche noch zu keinem positiven Resultat gef\u00fchrt haben, sollen sie einleitend hier mitgeteilt werden.2)\nI.\n1 g Natriumphosphors\u00e4ureester -f- 25 ccm Pepsinl\u00f6sung (10\u00b0/o Pepsin puriss. Merck in 1 n-HCl) -f- 45ccm H20-|-0,2ccm Toluol.\nNach ISO und 250 Minuten wurden der Mischung Proben entnommen, in welchen der Gehalt eventuell gebildeten freien Phosphates untersucht wurde. Das Resultat war vollst\u00e4ndig negativ, auch nach 4 Stunden (Temp. 18,3\u00b0) war keine Esterspaltung nachzuweisen.\n*) Proc. Roy. Soc., Bd. 82, S. 321, 1910.\n*) Diese Versuche wurden von Herrn Hj. Ohls\u00e9n und Fr\u00e4ulein Th. Bcrggren ausgef\u00fchrt.","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"I ber die Spaltung der Kohlenhydratphosphors\u00e4ureester. 489\nII.\n1 g Natriumphosphors\u00e4ureester -f- 25 ccm Pankreatinl\u00f6sung (etwa 8\u00b0/oige L\u00f6sung von Pankreatin-Rhenania) + 45 ccm H20 -f- 0,2 ccm Toluol.\nNach 3 Stunden (bei Zimmertemperatur) keine Spaltung.\nIII.\n1 g Natriumphosphors\u00e4ureester + 10 ccm Glycerinextrakt der Darmschleimhaut eines frisch geschlachteten Kaninchens 50 ccm 11,0 + 0,2 ccm Toluol (Temp. 30\u00b0).\nDer L\u00f6sung wurden von Zeit zu Zeit Proben von 10 ccm entnommen, in welchen die freien Phosphate durch Magnesiamischung gef\u00e4llt wurden.\nMinuten 0\t140\t500\t730\nMg2P207\t0,0011 g 0,0020 g 0,0082 g 0,0165 g\nHier war allerdings eine geringe Spaltung eingetreten. Indessen ist diese Wirkung im Vergleich mit derjenigen der Hefenphosphatase sehr gering. Die Versuche werden unter Ab\u00e4nderung der H- bezw. OH-Konzentration des Mediums wiederholt.\nIV.\n1 g Natriumester -j- 25 ccm defibriniertes Rlut eines frisch geschlachteten Ochsen -|- 40 ccm H,0.\nDie Analysen wurden in folgender Weise angestellt. Nach 2. 4 und 6 Stunden wurde der Versuch mit NH3 in 20 ccm abgebrochen. Im Me\u00dfzylinder wurde die L\u00f6sung mit Magnesiamischung gef\u00e4llt und mit NHS auf 200 ccm verd\u00fcnnt. Nach 12 Stunden hatte sich die F\u00e4llung abgesetzt*, es wurden nun dem Me\u00dfzylinder 100 ccm klare L\u00f6sung entnommen, das Ammoniak vertrieben und mit Alkali 1 Stunde gekocht; wobei der Lster gespalten wurde. Die Versuchsfehler sind nat\u00fcrlich hier recht erheblich. Es konnte aber festgestellt werden, da\u00df in 6 Stunden jedenfalls weniger als 6\u00b0/o des angewandten Esters gespalten worden waren.\nEin entsprechender, minimaler Effekt wurde mit der Mazeration von frischen Nieren von Kaninchen erhalten.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXVII.\t33","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\nHans Euler und Yngve Funke,\nNachdom es sich also gezeigt hatte, da\u00df weder Pepsin noch Trypsin den Kohlenhydratphosphors\u00e4ureester zu spalten verm\u00f6gen, und nachdem unter den angegebenen Bedingungen weder mit Blut noch Nierenmaceration eindeutige Resultate erhalten worden waren, schien es geboten, zu untersuchen, ob im Tierk\u00f6rper \u00fcberhaupt eine Spaltung des Esters eintritt, oder ob derselbe, per os eingef\u00fchrt, den K\u00f6rper unzersetzt verl\u00e4\u00dft. Im letzteren Falle w\u00fcrde ja die Aussicht, die Phosphatase in einem Organ des Tierk\u00f6rpers aufzufmden, sehr gering sein.\nEs wurden also Versuche mit lebenden Kaninchen angestellt, und zwar 3 Versuchsreihen mit je 3 Tieren.\nDiese Versuche wurden im physiologischen Institut des hiesigen Karolinischen Instituts ausgef\u00fchrt, dessen Vorstand, Herrn Prof. J. Johansson, wir f\u00fcr freundliche Hilfe bestens danken.\nIn einer unserer Versuchsserien erhielten die Tiere phosphorarme Nahrung, unter Zusatz von 1 g Calciumsalz des Kohlenhydratphosphors\u00e4ureesters, welches dem mit Wasser aufgeweichten Brot beigemischt wurde. Dieses Salz ist in Wasser schwer l\u00f6slich, l\u00f6st sich aber leicht in verd\u00fcnnten Minerals\u00e4uren. Die t\u00e4gliche Nahrung bestand aus 50 g Brot und 100 g Wasser. Diese Di\u00e4t konnte indessen nicht lange durchgef\u00fchrt werden, da sich nach 7 Tagen bei s\u00e4mtlichen Tieren Verstopfung und Verdauungsst\u00f6rung einstellte.\ti\nIn zwei weiteren Versuchsreihen wurde deshalb den mit der unten angegebenen Nahrung, Brot und Heu, vorbehandelten Tieren t\u00e4glich 1 g Salz gegeben.\nEs erwies sich sehr schwierig, Serien zu erhalten, bei welchen die Schwankungen der Nahrungsaufnahme und -abgabe nicht allzu gro\u00df sind. Wir werden auf diese Versuche noch zur\u00fcckkommen und teilen hier nur 3 Versuche ausf\u00fchrlicher mit.\nWie ersichtlich sind die Schwankungen der t\u00e4glichen Abgabe von P04 im Harn beim Versuchstier 3 sehr gro\u00df und unregelm\u00e4\u00dfig; sie waren bei den hier nicht mitgeteilten Versuchen noch gr\u00f6\u00dfer; diesen gegen\u00fcber sind die an den Versuchstieren 1 und 2 erhaltenen Ergebnisse auffallend konstant.","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"i ber die Spaltung der Kohlcnhydralphusphors\u00e4urecster. 191\ni\nVersuchstier 1.\nAnfangsgewicht: 1610 g. \u2014 Kndgcwichl: 1735 g.\n\tEin- stellungs- tage 1 2\tVersuchst age 1 j 2 i \u00bb\t\t\t: T\u00e4glich 1 g Cal ci Umsatz - 0,138 g P(>4 * ! * i \u00ab ; < te\t\t\t\nWasser in ccm . .\t100 100 i\t100\t100\t95\t105\t90\t100 1 110\t100\nBrot in g ... .\t50 1 50 !\t50\t50\t15\t65\t15\t50\t50\t50\nUrinmenge in ccm\t05 | 65\t75\tS s\t80\t70\t65\t75 [ 90\t76\n| c Total-P04. .\t0,210:0,193\t0,320\t<-> (fl O)\t0,134\to,au\t0,393\t0,36710,117\t0,37\n.5 -5 Anorgan. P()4\t0,1610,130\t0,218\tJB sz\t0,305\t0,210\t0,285\tr 0,2210,212\t0,25\nq Organ. P04 .\t0,019,0.063\t0,072\ta B\t0,129\t0,100\t0,108|0,113j0.205\t\t0,12\nT\u00e4gl. mittlerer P()4-Gehalt der festen Exkremente in g\t0,08\t\t\t\t0,09\t\t\t\nVersuchstier 2.\nAnfangsgewicht: 1580 g. \u2014 Endgewicht: 1610 g.\nEin- stellungs- tage\t\tVersuchslage :\t\t\tT\u00e4glich 0,138 g\t\t1 g Cah iiimsal/. P04\t\t\n1\t2\t1\t2\t\u20224\t*\t\ti G\t7\tMittel\n150\t150\t150\t150\t85\t80\t90\t130\t120\t115\n70\t70\t70\t70\t70\t60\t50\t1\u00ae\t70\t65\n95 \t\t85\t90\t90\t65\t75\t*M)\tr-l f,i)\t1(H)\t85\n0.263,0,191\t\t0,111\t0,156\t0,572\t0,303\t\u2014\t0.300 0,521\t\t0,43\n0,1700,110\t\t0,323\t0,360\t0,131\t0,203\t\u2014\tjo,153\t0,329\t0,26\n0,0930.081\t\t0,088\t0,095\t0,111\t0,100\t\u2014\t|0 117 1\t0,195\t0,12\n0,07\t\t\t\t\t0,11\t\t\t\t\nWasser in ccm . . Brot in g . . .\nUrinmenge in ccm\n| g Total-PO,. .\n\u2022S~ Anorgan. P04\nq ^ Organ. P( )4 .\nT\u00e4gl. mittlerer P()4-Gehalt der festen Exkremente in g","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"592\nHans Kuler und Yngvc Funke,\ni\nVersuchstier 3.\nAnfangsgewicht : 1710 g. \u2014 Endgewicht : 1860 g.\nHin-\nilflliing^\ntag\nVersuchstagc : T\u00e4glich 1 g Calciumsalz = 0.438 er P(t\n\t1\t1\t2\t3\t4\t5\t6\t/\t8\tMittel\nWasser in ccm\t300\t300\t350\t325\t275\t225\t350\t250\t300\t\nBrol in g . .\t50\t50\t50\t50\t50\t50\t1 50\t50\t50\t\t\nHeu > > . .\t40\t30\t40\t30\t50\t25\t| 40\t35\t20\t\u2014\nUrinmenge ccm \u2022\t215\t205\t110\t195\t210\t95\t230 i\t200\t170\t177\n\u00a3 e Total-PO,\n\u2022g\u00fcl Anorg.PO,\nq*0 Organ.P04\nT\u00e4gl.mittlerer P04-(iehalt \u00bb1er festen Kxkremente in g\n0,232\n0,140\n0,002\n0.16\n0,187 0,236 0.221\n!\n0,0050,122 0.162\ni I\n0.002 0,1140,059\n0,187 0.170 0.331 0,240 0.510 0,25 0,117 0,092 0,230 0,150 0,352 0.15 0,010 0,078,0,101 0,081 0.158 0.10\n..\t1_____[_ i j________\n0.20\nIn der folgenden Tabelle sind die Mittelwerte der 3 obigen Versuche zusammengestellt.\nVer- suchs- tier\tMittlere t\u00e4gliche Aufnahme von P04 Ohne;\tMit Phosphors\u00e4ureester 6\tMittlere t\u00e4gliche Abgabe von P04 Ohne\t|\tMil Phosphors\u00e4ureester g po4\tMittlere t\u00e4glich\u00ab* Abgabe von organ. I\u2019(>4 im Harn Ohne i Mit Phosphors\u00e4ureester g P04\t\n1\t0,05 0,05 + 0.43 = 0,48\t0,21 + 0.08 = 0.29 0,37 +0,09 = 0,46\t0,055\t0.12\n2\t0,07 0,07+0,43=0,50\t0,22 +0,11 =0,33 0,41 +0,14=0.55\t0,085\t0.12\n3\t0.19 |0,19+0,43=0,62 \u2022\t0.23+0,13 = 0.36 0,25+0,20=0,45\t0.09\t0.10\nDie P()4-Bilanz soll bald in anderem Zusammenhang diskutiert werden. Was die Spaltung des Esters in dem hier untersuchten F all betrifft, so ergibt sich bei t\u00e4glicher Zugabe von 1 g Kohlenhydratester-Calciumsalz = 0,438 g organisch gebundenes P04 zur Nahrung:","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"liber die Spaltung der Kohlenhydratphosphurs\u00e4urcesler.\nm\nVersuchstier\tMittlere t\u00e4gliche Zunahme von \u2018\nTotal-P04\tOrgan, gebundenem P04\n1\t0.29-\t-0,46 \u2019\ti\t0.055\t-0.12\n2\t0.93\t\u20140.55 {\t0,085\t-0.12\n\t0.30\t-0,45\t0,09\t0:10\nDie\tDille i\trenzen betragen\talso :\t\nIotal-P<)4 . . .\t\t\t0.22\t0.09\nOrgan, gebund.\tP04\t. . 0,065\t0,035\t0.01\nDio Zunahme der organisch gebundenen Phosphors\u00e4ure im Harn betr\u00e4gt also weniger als */4 der gesamten P()4-Zunahme. Man mu\u00df also schlie\u00dfen, da\u00df mindestens 3/i des aufgenommenen Esters im Tierk\u00f6rper gespalten worden sind.\nWie schon erw\u00e4hnt, ist das Organ, in welchem die Esterspaltung vor sich geht, noch nicht festgestellt worden. Wir setzen die diesbez\u00fcglichen Versuche fort, nicht nur zu dem eingangs erw\u00e4hnten pr\u00e4parativen Zweck, sondern auch um Anhaltspunkte \u00fcber das Schicksal des Kohlenhydratrestes dieses Esters zu gewinnen. Da\u00df dieser Kohlenhydratrest der Verbrennung unterliegt, ist von vornherein wahrscheinlich, ebenso da\u00df diese Verbrennung schneller erfolgt als diejenige der unver\u00e4nderten Hexosen, da ja die Kohlenhydratkomponente aus den Hex\u00f6sen in den ersten Stadien der G\u00e4rungsreaktion, also wohl auch in den ersten Stadien der Atmungs-Verbrennung, entstehen und somit ein Zwischenprodukt des Zuckerabbaus darstellen.\nDurch die Ergebnisse von Godlewski und Polzeniusz,1) Palladin und Kostytschew2) und L. Iwanoff u. a. ist festgestellt, da\u00df die Pflanzenatmung mit der G\u00e4rung insofern sehr nahe verwandt ist, als die Veratmung der Kohlenhydrate mit einer G\u00e4rungsspaltung beginnt. Eine Aufteilung der (i\u00e4rungs-enzyme und Aktivatoren (Koenzyme) in den h\u00f6heren Pflanzen ist indessen bis jetzt jedoch nicht geschehen. Fest steht aber,\n*) Bull. Acad, des sciences de Cracovie, 1897. S. 267, und 1901, S. 227. \u2014 Godlewski, ebenda. 1904, S. 115.\n*) Diese Zeitschrift. Bd. 48, S. 214, 1900.","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"m\nHans h.uIer und Yngve Kunke.\n\u2022lal) Hie Pflanzenatmung wie die Hefeg\u00e4rung durch Phosphate stark bef\u00f6rdert wird. Die Mitwirkung der Phosphate an der I flanzenatmiing ist k\u00fcrzlich der Gegenstand eingehender Diskussionen von S. Kostytschew,*) L; Iwanoff>, N. Iwa-nofl-\u2019j und Zaleski und Heinhard*i gewesen, welche sehr wertvolle Heitr\u00e4ge zu der experimentellen L\u00f6sung dieser Frage geliefert haben.\n\u00dcber den Kinflu\u00df der Phosphate auf den Zuckerzerfall im Tierk\u00f6rper ist noch wenig bekannt.\nt.ohnheim5) hat 1903 Mitteilung \u00fcber ein glykolytisches Enzym gemacht, welches als eine Zymase bezvv. Zymase-Komponente anzusprechen w\u00e4re. Nach Halden und Maclean6) \u2022\u00b0H Kluim'nthaP) der erste sein, welcher ein zymase\u00e4hnliehes Knzym in tierischen Geweben vermutet hat. Sehr entschieden sprach sich bereits 1903 auf Grund eigener Versuche Stok-lasa8) dahin aus, dal\u00bb der Zuckerzerfall im tierischen Gewebe und die Hefeg\u00e4rung wesentlich gleichartige Vorg\u00e4nge sind. Er hielt die Beweiskraft seiner Versuche gegen\u00fcber Einw\u00e4nden von Maz\u00e9, Batelli und Portier aufrecht.\u00bb) Neuerdings ist nun eine sehr bemerkenswerte Kritik der Versuche Stoklasas von Harden und Maclean (1. c.) erschienen, nach welcher es Stoklasa trotz sorgf\u00e4ltiger Arbeit doch nicht gelungen sei, bei seinen Versuchen Bakterienwirkungen auszuschlie\u00dfen. Harden\n') Moclicni. Zeitschrift. Bd. 1f\u00bb. S. 185, 1908. \u2014 S. Kostytseliew und A. Sclieloumow, Jalirb. wiss. Bot., Bd. 50, S. 157. 1011.\n-) Bioctiem. Zeitschrift, Bd. 25, S. 171, 1010, u. Bd. 20. S. 317. 1010.\nBull. Acad. des sciences de Sl.-P\u00e9tersbourg, 1010, 8. 303.\nb Biochem. Zeitschrift, Bd. 27. S. 450, 1010, u. Bd. 35, S. 228, 1911.\nb) Diese Zeitschrift, Bd. 30, S. 333. 1003; Bd. 42. S. 401. 1004 und Bd. 47, S. 253, 1<M)0.\t9\nfi) Journ. of Physiol., Bd. 42, 1011.\n*) Zeitschrifl f. dial. u. plus. Therap. II. (Zitiert nach Harden und Maclean.)\nB) Zentralbl. f. Physiol.. Bd. 17, S. 405, 1003, u. Bd. 18. S. 703,1004.--Der. d. Deutsch, ehern, fies.. Bd. 3\u00ab, 8. (\u00bb22 und 4058, 1003- ebenda Bd. 38. S. 061, 1005.\tr\n** Stoklasa, Ernest und Chocensky, Diese Zeitschrift, Bd. 50, s 303. 1007, und Bd. 51. S. 156. .1907.\nI","page":494},{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"J bendie Spaltung dor Kolilonliydratphosphors\u00e4ureoster. i95\nund Maclean konnten eine Zymase in tierischen Geweben nicht nach weisen.\nDa\u00df der Zerfall der Hexosen im Tierk\u00f6rper in \u00e4hnlicher Weise geschieht bezw. beginnt wie die G\u00e4rungsspaltung, ist in hohem Grade wahrscheinlich ; ebenso ist anzunehmen, da\u00df auch im Tierk\u00f6rper die Zuckerspaltung enzymalisch erfolgt.\nMan konnte also erwarten, da\u00df auch in tierischen Geweben die Zuckerspaltung durch Phosphate, und zwar sowohl durch anorganische wie organische bezw. durch einen dem Koenzym\nvon Harden und Young entsprechenden Aktivator beschleunigt wird.\nDiesbez\u00fcgliche Versuche, welche der eine von uns angestellt hat, sind bis jetzt negativ ausgefallen. Ks soll gleich erw\u00e4hnt werden, da\u00df es auf Grund der Ergebnisse von Harden und Maclean f\u00fcr aussichtslos gehalten wurde, ma\u00dfgebende Versuche ohne Zusatz antiseptischer Mittel anzustellen, und es wurde deswegen stets unter Zusatz von Toluol gearbeitet, obwohl die M\u00f6glichkeit vorlag, da\u00df hierdurch eine eventuell anwesende Zymase in ihrer Wirkung stark beeintr\u00e4chtigt werde.\nDie Versuche wurden angestellt mit folgenden Organen von ganz frisch geschlachteten Kaninchen:\n1.\tmit fein zerschnittenen Muskeln,\n2.\tmit Leber, in fl\u00fcssiger Luft abgek\u00fchlt und pulverisiert.\n.le 1 g der Substanz 1 oder 2 wurde in 21 ccm 10\u00b0/oiger\nGlukosel\u00f6sung aufgeschlemmt; 1 ccm Toluol wurde zugef\u00fcgt. Zu jedem Versuch wurde ein Parallel versuch unter Zusatz von g Na2HP()4 bezw. (),o g Zymase-Koenzympr\u00e4parat angestellt. Das Koenzympr\u00e4parat war durch Extraktion getrockneter Hefe und h \u00e4llung des Extraktes mit Alkohol gewonnen worden.\nInnerhalb 24 Stunden wurde keine Kohlens\u00e4ure entwickelt. Das gleiche negative Ergebnis wurde erhalten, als Lebergewebe mit Glycerin extrahiert und einer Glukosel\u00f6sung zugesetzt wurde; 5 ccm Glycerinextrakt 20 ccm 10\u00b0/oige Glukosel\u00f6sung -)- 1 ccm Toluol.\nWeder in Gegenwart noch in Abwesenheit von Koenzym oder Phosphat trat Kohlens\u00e4ureentwicklung ein.","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"^f) Euler und Funke. \u00dcber Kohlenhydratphosphors\u00e4ureestei.\nInwieweit das Pnein. welches nach Batelli und Stern1 \u00bb die Hauptatmung im Tierk\u00f6rper beschleunigt, Phosphors\u00e4ure enth\u00e4lt und mit dem Koenzvm der G\u00e4rung verwandt ist. geht aus der Literatur nicht sicher hervor.\nDie negativen Ergebnisse Hardens und Macleans und die hier erw\u00e4hnten haben den einen von uns zu einer \u00dcberlegung veranla\u00dft, deren Konsequenzen im hiesigen Laboratorium weiter gepr\u00fcft werden.\nAuch im Tierk\u00f6rper wird, wie in der Hefe, der Zuckei-zerfall in mehreren Phasen verlaufen, an welchen verschiedene Lnzvme beteiligt sind. Es ist die M\u00f6glichkeit gegeben, da\u00df diese Enzyme r\u00e4umlich von einander getrennt sind, so da\u00df die prim\u00e4re Umwandlung des Zuckers in einem Organ A, die eventuelle intermedi\u00e4re Bildung eines Phosphors\u00e4ureesters in einem anderen Organ B, und die schlie\u00dfliche Bildung von Alkohol und Kohlens\u00e4ure in einem weiteren Organ G erfolgt.\nWeder A noch B oder G w\u00fcrden dann f\u00fcr sich die G\u00e4rung der Hexosen vermitteln k\u00f6nnen. Es wird sich also darum handeln, die Wirkung der beteiligten Organe zu kombinieren bezw. dieselben auf diejenigen Zwischenprodukte wirken zu lassen, an deren Umwandlung sie speziell beteiligt sind.\nWird nun vom Organismus die erste Phase der Zuckerspaltung in betreffendem Organ A unvollst\u00e4ndig oder gar nicht ausgef\u00fchrt, so w\u00e4re damit der normale Zuckerabbau im Organismus \u00fcberhaupt unm\u00f6glich gemacht. Es bleibt dann noch immer die M\u00f6glichkeit, da\u00df die am weiteren Zuckerabbau beteiligten Enzyme normal funktionieren, und da\u00df somit ein Zwischenprodukt, wie der im Kohlenhydratphosphors\u00e4ureester enthaltene Zuckerrest dem normalen Abbau unterliegt. Diese \u00dcberlegung hat die Veranlassung gegeben zu Versuchen \u00fcber das Schicksal des Kohlenhydratphosphors\u00e4ureesters in Diabetikern, welche hier in Angriff genommen sind.\n') Biocliem. Zeitschi., Bd. 21. S. 487, 1310; Bd. 38, S. 315, 1311; Bd. 38. S. 163. 1312. Siehe hierzu Harden und Macl ean, Journ. of Physiol., Bd. 43, S. 34. 1311. \u2014 Thunberg. Skand. Arkiv f. Physiol Bd. 25, S. 37, 1311.","page":496}],"identifier":"lit19476","issued":"1912","language":"de","pages":"488-496","startpages":"488","title":"\u00dcber die Spaltung der Kohlenhydratphosphors\u00e4ureester","type":"Journal Article","volume":"77"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:56:03.355705+00:00"}