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{"created":"2022-01-31T15:02:44.009110+00:00","id":"lit19489","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Lichtwitz, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 78: 128-149","fulltext":[{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Fermentl\u00e4hmung.\nVon\nL. Liclitwitz.\nMit drei Kurvpiizeiriiiiungrn im Text,\nAu- der medi/.ini'i lieti Klinik und dem laiidwirtsi halllich-hakteriologisehen Institut\nzu GiiUiii\"t>iM\n(Der Itedaklion Zug\u00e4ngen am 1!\u00bb. M\u00e4r/. I!\u00bbt2.)\nAls Fermentl\u00e4hmung bezeichnet Tammann1) den Zustand, in den ein Ferment durch die Einwirkung der von ihm gebildeten Stoffe ger\u00e4t. Nur in diesem Sinne soll hier Ferment-l\u00e4hmung verstunden werden.\nTum mann hat in seinen Untersuchungen gezeigt, da\u00df ungelbrmte Fermente durch die Anwesenheit der Keaktions-produkte in eine inaktive Modifikation \u00fcbergehen. Diese Fermentl\u00e4hmung ist reversibel. Nach Entfernung der Produkte erlangt das Ferment seine Aktivit\u00e4t wieder.\nDeobachtungen bei der Hemmung der Harnstoffbildung nach Harnstoffzufuhr im Stoffwechsel von Mensch und Hund f\u00fchrten zu der Frage, ob die Fermentl\u00e4hmung die Anwesenheit des Produktes (Harnstoff) \u00fcberdauert.*)\nTarn mann macht keine Mitteilungen \u00fcber die Zeit, durch die die Fermente mit den Keaktionsprodukten in Ber\u00fchrung waren. Diese Zeit ist auch belanglos, wenn die bisher g\u00fcltige Auffassung zu Hecht besteht, da\u00df Ferment und Produkte eine reversible Bindung, in der das Ferment unwirksam ist, ein-gehen. Au\u00dfer der Konzentration der Produkte k\u00f6nnte aber gerade\n*i Diese Zeitschrift, Bd. If\u00ee. S. 271. 1892.\n*) L. Licht witz. t her chemische Gleichgewichte und Endzust\u00e4nde im Stoffwechsel, Diese Zeitschrift. Bd. 77. S. 402, 1912.","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"I her Ueimcntl\u00e4hmung\t12D\ndie Dauer ihrer Iter\u00fclirung mit dem Ferment die* bleibende L\u00e4hmung beding(\u2018n.\nUntersuchungen an Fermentl\u00f6sungen schienen zu der Entscheidung der Frage der L\u00e4hmungsdauer ungeeignet, weil es schwer, wenn nicht unm\u00f6glich ist, das Ferment quantitativ und in \\ oller Aktivit\u00e4t aus der L\u00f6sung wieder zu gewinnen.\nIch habe daher Versuche an der lebenden Heb* angestellt, bei denen mich Herr Prof. A. Koch. Direktor des landwirtschaftlich-bakteriologischen Instituts, durch seinen Hat und durch die Hilfsmittel seines Instituts unterst\u00fctzte.\nDie Untersuchungen galten der Frage, ob die Hefe nach einer Z\u00fcchtung in invertzuckerhaltigen N\u00e4hrl\u00f6sungen-eine Abnahme der Invertasewirkung, die einer geringeren Fermentbildung oder einer weniger aktiven Modifikation des Fermentes entsprechen w\u00fcrde, erf\u00e4hrt. Die Versuche wurden in drei verschiedenen Anordnungen angestellt.\nMethodik. Vom April bis Juli l!\u00bbll wurde liefe iltoinkultur dei Weinliefe Rasse \u00abOppenheimer Kreuz\u00bb) in zwei Reihen gez\u00fcchtet. Inder Reihe a enthielt die N\u00e4hrl\u00f6sung (Hefewasser) IO0'.. Rohrzucker, in Reihe b 10% Invertzucker. Der Invertzucker bestand in allen Versuchen au* einer Mischung gleicher Teile Dextrose (Kahlbaumi und Uvulo>e (Schering). Mit diesen beiden Hefen wurden, nachdem sie so l\u00e4ngere Zeit gezogen waren, grobe Kulturen angelegt, die die bei (ten einzelnen Versuchen vermerkten Mengen von Rohrzucker. Invertzucker oder Mischungen beider enthielten. Nach der Impfung wurden die Kolben mit einem Giirventil verschlossen. Der Verlauf der G\u00e4rung, die im Drut-zinimer hei 2.V erfolgte, wurde durch die Gewichtsabnahme, die der produzierten Kohlens\u00e4ure entspricht, festgestellt. Nach Dem\u00fctigung der G\u00e4rung oder nach ihrer Unterbrechung wurde in einem Teil der Versuche die Zahl der Hefezellen festgestellt (durch Z\u00e4hlung in der T ho in a-Zeiss -sehen Kaminen, sodann die Hefe steril durch Zentrifugieren oder durch Absaugen mit einer Tonkerze von der N\u00e4hrl\u00f6sung getrennt und bis zum Verschwinden der Reduktionsproben im Filtrat mit sterilem Wasser gewaschen. Sodann wurde die Hefe mit sterilem Wasser auf ein gleiches Volumen aufgef\u00fcllt, mit einer sterilen Rohrzuckerl\u00f6sung versetzt und in einen Wasserthermoslaten gebracht. Die Hefen, die verglichen werden sollten, wurden gleichzeitig verarbeitet und untersucht. In diesen Rohi-zu<Verlosungen wurde die Inversionsgeschwindigkeit bestimmt, indem nach","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"1 HO\nL Lichlwilz,\ntx*stinirnlcn Zeilen Proben mit der Pipette entnommen, mit 3 ccm 2.5%iger Natroiilaugi* versetzt, 1 Minute gekocht und filtriert wurden. Nach einigen Stunden wurde dann die Drehung bestimmt.\nBei den Hefen, die schlecht invertierten, wurde die Beobachtung mitunter l\u00e4nger fortgef\u00fchrt. Es mu\u00dfte dann die G\u00e4rung, die eintrat, einen Felder bewirken. Wie sich aus den Protokollen ergeben wird, ist dieser Fehler belanglos, weil die k\u00fcrzeren Zeiten, in denen die G\u00e4rung nicht st\u00f6rte, zur Beurteilung der Reaktionsgeschwindigkeit ausreichen.\nVersuch 1.\na)\t1 HX) ccm Hefewass\u00e7r mit 60\u00b0/\u00ab Rohrzucker.\nb)\t1100 ccm Hefewasser mit 10\u00b0/o Rohrzucker und \u00f6O\u00b0/o Invertzucker. Impfung am 21. VII.\nVerlauf der G\u00e4rung.\na Dalum\tm, g\t\tDatum\tb GO, er r*\n25. VH.\tUM)\t\t\u2014\t\n26.\t02,0\t\t26. VII.\t3.0\n27.\t7B.K\t\t27. '\t30.\u00d6\n2s,\t00,1\t\t2\u00ab.\t57, s\nou\tOK,5\t\t20.\t\u00ab0,5\n31\t106,2\t\t3b\t112,3\nBei b mu\u00dfte einmal nachgeimpft werden. Die G\u00e4rung fing langsamer an, war aber am 31. VII. ebensoweit * wie bei a.\nZahl der Hefezellen\nIn t cmm sind Hefezellen\nbei a 524\tbei b 534,4.\nDie gewaschene Hefe wurde mit 30 ccm sterilem Wasser aufgenommen und mit HO ccm 10\u00b0/oiger Rohrzuckerl\u00f6sung versetzt. Die L\u00f6sungen waren vorgew\u00e4rmt. Die Inversion erfolgte bei 38\". Die Polarisation bei 20\u201421\u00b0.","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"liber Fermentl\u00e4hmung.\n13!\nVerlauf der Inversion.\nHefe a\t\t\t\tHefe 1)\tk \u2022 Krr\u2019\nMinuten\tDrehung\tk IO\u201c4\tMinuten\tDrehung\t\n0\t4-1.55\t\u2014\t0\t4-4.02\t0\n19\t\u2022f 2.1\u00ab\t8\u00ab,88\t32.5\tverungl\u00fcckt\t--\n85\t\u25a04-1,40\t8\u00ab.8\u00ab\t81,5\t4-8.81\t17,52\nJ 55\t4-0.21\tKl,Hl\t117.5\t\u2022 4- 8,08\t20,35\n206.5\t\u2014 0,55\t85,00\t200\t4- 2.5\u00ab\t18,58\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t848,5\t4- 1,45\t20,89\nDie Beaktionskonstante wurde nach der Gleichung der\nmonomolekularen Reaktion\n,\t1 ,\ta\nk = \u25a0 ln\nt a x\nberechnet.\nVersuch 2.\nKs werden 1 Kulturen von je KXK) ccm Hefewasser angesetzt.\na und b enthalten 10 \u00b0/\u00ab Rohrzucker, c und d enthalten 10\u00b0/o Rohrzucker und 20\u00b0/o Invertzucker, a und c werden mit der in Rohrzuckern\u00e4hrl\u00f6sungen, b und d mit der in Invertzuckerl\u00f6sungen gez\u00fcchteten Hefe geimpft (25./IX.).\nEs enthalten also\na\tRohrzucker\tund\tRohrzuckerhefe\nb\t\u00bb\tInvertzuckerhefe\nc\tInvertzucker\t>\tRohrzuckerhefe\n(I\t\"\t\u00bb\tInvertzuckerhete.\nVerlauf der G\u00e4rung.\na\t\th\t\tc Datum ; \u25a0\tCO, g\t\u2022 d Datum g\nDatum\tCO, g\tDatum\tCO, g*\t\t\t\n29. IX.\t38,55\t29. IX. 1\t37.40\t29. IX.\t56.90\t29. IX. 57.10\n80.\t41,30\t80.\t\u202211,00\t30.\t72.80\t30.\t74,70\n2. X.\t46,00\t2. X.\t45,90\t2. X.\t85,50\t2 X 86,50\n\t\t\t\t4.\t90,30\t4\t92,10","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"L Lidilwitz.\ni:a\nZahl der Hefeze\u00fcen nicht festgestellt.\nDie Hefe wurde in 50 ccm sterilem Wasser aufgeschwemmt und mit oOcem einer ca. IO\u00b0/oigen Hohrzuckerl\u00f6sung versetzt. Vorw\u00e4rmung wie hei 1. Inversion bei 3\u00d6\". Polarisation bei 19\".\nVcrlaul der Inversion.\na\t\t\th\t\t\t\t\u2014\t\t(1\t\t\u2014\n\\i\u201e, Ining\tk \u25a0 10 :i\tMin.\tDr\u00bb*-11 LI II o\tk \u2022 Kl\tMin.\tDre- hung\tk - 10 1\tMin.\tDre- hung\tk* 10 *\no ; :{.0X\t\u25a0 - -\t0\t-i-a.00\t\t0\t+ 3.8I\t\u2014\t0\t4-3.83\t\u201e\n15.5 p2.ll\tI9.au\tl\u00e0\t: i.5i\t39,n\tIt\t4*3,70\t15.03\tIt\t+ 3,79\t5. t\n.1!\u00bb\tO.K2\t22.08\t10\t+ 11,19\t20,17\t27\t' p i\u00ce.oS\t17,23\t28.5\t+ 3.70\t9.1\n09.5 o.oo\t20.K4\t09\t- 0.09\t20.05\t12,5\t+ 3.19\t15.33\t41\t+ 3.01\t13.00\n\t\t\t\t\t58\t4-a,W\t12,19\t00\t4*3,11\t11.51\n\t\t\t\t\t81\t+ 3.10\t18,53\t7 83\t4-3,31\t12,95\n\t\t\t\t\t105\t+ 2.IJ\t21,90\t107\t+ 2.19\t18, tO\n\t\t\t\t\t2 K)\t+ 0,81\t30.51\t211.5\t4-1.55\t21.08\nVersuch 3.\nKs wurden \\ Kulturen von je KKW) ccm Hefewasser angesetzl.\nKs enthielt (das a HK) g Rohrzucker b 5(M) >\no 100 >\t| H) g Invertzucker\n. d DK)\tHM) \u00bb\nDie L\u00f6sungen wurden am Di. XI. 11. mit dergleichen liefe geimpft.\nDie Kolben a und c hatten fast die berechnete C02-Menge ( Di g ( !()., von DK) Hexose) geliefert. Im Kolben b waren 2H5 g Hexose vergoren. Die L\u00f6sung mu\u00dfte 143 g Alkohol enthalten, also ca. I Wo, eine Konzentration, die die weitere G\u00e4rung hemmt. Kolben d h\u00e4tte nach vollendeter G\u00e4rung 95 g C02 geliefert. Die G\u00e4rung ging bis zum 21. X. schnell, dann mit auffallender Langsamkeit vonstatten.","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Uber Kcnnentl\u00e4hnVung.\nVorlauf der G\u00e4rung.\nDalum\ta CO, \u25a0\t1\u00bb CO,\tc CO,\td C< I,\n\t! \u00bb.\t4'\tn\t\n17. X.\t0.05\t0,20\t1.45\t1.15\nIS.\t|\u00bbh\t13,25\t14,50\t11.00\t16,50\nOh\t21.55\t21.10\t18.60\t27.20\nin. \u2018D>\t80.35\t30.K0\t25,60\t38.80\nfiii\t35,25\t43.00\t20.80\t43.60\n20. n\u00bbi\t30.(55\t\u00dcO.\u2018H)\t35,80\t45,60 \u2022\nfih\t41,65\t67,00\t38,\u2018Ml\t46,60\n21.\t43,65\t76.00\t13,30\t48.1 Kl\n22.\t44,05\t06,15\t10,80\t51.10\n28.\t45,60\t105,30\t53,(\u00bb0\t53.70\n24.\t45.05\t111,70\t56,60\t'\t55.85\n25.\t46.20\t116.20\t50,10\t58.50\n26.\t46.25\t118,60\t60,00\t60,50\n27.\t16,55\t110,85\t62.00\t62,00\n28.\t46.65\t120,60\t62,75\t64.95\n20.\t\u2014\t121,05\t63,45\t67,40\n.'10.\t\u2014\t121,30\t63,75\t60.30\n81.\t\u2014\t121,70\t\u2014\t71,10\n1. XI.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t72,65\n2\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t74.15\n3.\t\u2014\t\u2014\t.\t75.00\n5.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t77,\u2018Ml\n\t\t\t\tG\u00e4rung nicht beendet\nVon diesem Verlauf der G\u00e4rung wird unter II die Rede sein.\nZahl der Hefezellen.\nVolumen der L\u00f6sungen a 1035 ccm b 1280 * c 1075 \u00bb\nHefezellen im Kubikmillimeter 13400 835 10150\nd nicht gez\u00e4hlt.\nHefezellen in der Kultur\n1388.107\n1070.107 1002. IO7","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"L If ch twit?..\n134\nVerlauf der Inversion.\nDie Hefen wurden in 50 ccm Wasser aufgeschwemmt. Diese Aufschwemmungen wurden in zwei Teile geteilt. Mit jedem Teil wurde ein Inversionsversuch vorgenommen.\nF\u00fcr die erste Infersion (3 a) wurden 25 ccm llefeauf-schwemmung mit 50 ccm ca. 9\u00b0/oiger Hohrzuckerl\u00f6sung versetzt.\na Min. ])n\" k hung\t\u202210 *\tb fmrig k\t\u2022 10\u201c*\tMin.\tc Ore- k.1()-4 hung K 1U\td\no 1 -f 3,84\t\u2014\t0 4-3.75\t\u2014\t0\t4- 3.89\t0\t4- 3.87\n.50\t3,51 !\t22\t20,5 f 2,83\t68.4\t29\t4- 3.75\t8.0\t27.5 4-3.80\t1.'\ntu 4-3,24*\t25.0\t19 -f 2.00\t88,4\t48.5\t4-3,50\t10,4\t47 -f- 3,70\n(\u00bb1.0 ; 2.01\t32.H\t01.5 -F 1.51\t97.2\t01.0\t'4- 3,30 i 19,9\t00\t4- 3.05 1\t7.2\n75\t4-2.08 i\t34,o\t74,5 +1.14\t99,0\t74\t'4-3.00 25.7\t72,5 4- *-j93 27.\"\n9|.5 ! 1,31\t73.0\t915 -fO.03\t107.9\t91\t4-184 50,2\t89,5 4~ 2,60 31.:\nF\u00fcr die zweite Inversion (3\u00df) wurden 25 ccm Hefeaufschwemmung mit 50ccm ca. 26\u00b0/oiger Hohrzuekerl\u00f6sung versetzt.\nMin.\ta i\u00bbri- t hung\t\u00bb\tMin.\t1)\tc\t.\u2022 nr4\td\t\u25a0 lir\n\t\t\tDre' k-l\u00fc\u201c4 hung ; ,u\tMin.- .,)rL\" k ! hung\t\tMin. ,Drl\" !k hung\t\n0\t+ tl,5\u00bb! -\t0\t4-11,87 t -\t0 4-1143\t\u2014\t0 4-1141\t\n15,5\t4-11321\t9,7\t14\tj-11.48\t17.9\t13,5 4-11,37\t2.9\tK* -\t\n25.5\t!\t!\t_ i\tj\t21,5\t4-1105 21,7\t23,5 4-1114\t8.1\t22.;\u00bb 4~ 11,3b\t\n41\t10,98\u2019\t9.8\t39.5 4-10.50 23,1\t\t38,5 4-10,87\t9.7\t38 4-1105\t0 1\n(\u00bb4\t4-10,00' 10,4\t62,5\t4- 9,06\t23.9\t01\t4-10,47\t10.7\t01 4-1100\ti. J\n82\t4-10.30\tio,o\t80\t-}- 8.951 25.0\t79,5 -f 10.10\t115\t78.5 +10.75\t\u00e0.'\nAus diesen Versuchen ergibt sich als Hauptresultat, da\u00df die in Invertzuckerl\u00f6sung gewachsenen Hefen eine geringere Invertasewirkung haben als die Hefen, die in reinem Rohrzucker gewachsen waren. Die Schw\u00e4chung der Invertasewirkung ist abh\u00e4ngig von der Konzentration des Invertzuckers.","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Fcrmcntl\u00e4hmung.\n135\nDie Reaktionskonstanten sind gegen die der Hohrzuckerhefe\nbei i\u00b0/o\tInvertzucker (Versuch 3a Hefe c) auf\ts\n10\u00b0/o\t(Versuch Ha Hefe d) ca.\t\u2018 1\n20\u00b0 o\t(Versuch 2c)\t* io\n20\u00b0 o\t(Versuch 2d)\tca\t. 11-,\n50 \u00b0j)\t(Versuch 1 )\t1 40\nvermindert.\t\t\nDiese\tVersuche sind miteinander vergleichbar.\tweil dit\nInversion bei der gleichen Hohrzuckerkonzentration vorgenommen wurde.\nIn Versuch H\u00df stand die Hohrzuckerkonzentration zu der Fermentmenge in einem ung\u00fcnstigen Verh\u00e4ltnis. Die geringere Invertierungskraft von Hefe c (4\"/o Invertzucker) macht sich hier nur in der Verz\u00f6gerung der Inversion geltend, die auch Tammann1) bei Anwendung geringer Invertasemengen beobachtet hat. Diese Verz\u00f6gerung des Inversionsanfang.s ist auch bei 3\u00df Hele d f 10\u00b0/\u00ab\u00bb Invertzucker) deutlich. Die Reaktions-konstante bleibt aber hinter der der Vergleichskultur a um \u00f6()\"'\u00fc zur\u00fcck.\nFs erscheint \u00fcberhaupt unstatthaft, hei dem Versuch Ha und \u00df von einer Heaktionkonstanten zu sprechen. Die Geschwindigkeiten nehmen mit fortschreitender Reaktion st\u00e4ndig zu, eine- Erscheinung, die auch V. Henri\u00ab) beobachtet und Kullgren3) als positive Autokatalyse gedeutet hat. Da die Invertasewirkung durch geringe Mengen S\u00e4ure beg\u00fcnstigt wird, so w\u00e4re es wohl m\u00f6glich, dali hier bei Anwendung lebender Hefe die geringe Menge Kohlens\u00e4ure, die sich bei diesem Versuch etwa nach einer halben Stunde zu bilden begann, als Katalysator wirkte. Diese Annahme aber ist irrig. Hei Hefe b (gezogen in f)0\u00b0,/ftiger Rohrzuckerl\u00f6sung) war n\u00e4mlich keine Spur von G\u00e4rung eingetreten, und doch nahm die Reaktionsgeschwindigkeit st\u00e4ndig zu. Diese Hefe bewirkte nach Zusatz von einer kleinen Menge Phosphat G\u00e4rung. Die Ursachen der\n\u2022> 1. c.. S. 812 u. 318.\n*) Zeitschr. f. physikal. Chemie. Bd. HU, S. 194, 1901.\ns) Zeitschr. f. physikal. Chemie. Bd. 41. S. 407. 1902.\nHoppe-Seylcr s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXVIII.\n10","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"L I. ich I wit z\nIHH\nBeaktionsbeschleunigung bleiben also unklar. Die Beurteilung dos Versuches wird dadurch nicht ber\u00fchrt.\nDie starke Abnahme der Invertasewirkung bei Hefen, die in Invertzuckerl\u00f6sungen gewachsen waren, ist nicht verursacht durch ein schlechteres Wachstum der liefe. Die Hefezahlen in Versuch t sind v\u00f6llig identisch. Starke Erh\u00f6hungen der Konzentration wie bei Hb (50\u00b0 \u00ab) bewirken ein schlechteres Wachstum der Hefe. Die Invertasewirkung dieser Kultur ist aber trotz der geringeren Zahl der Hefezellen gr\u00f6ber als die von Hefe Ha (gewachsen in IO\"/\u00ab\u00bbiger Kohrzuckerl\u00f6sung). Diese Beobachtung stimmt mit Befunden anderer Autoren \u00fcberein, auf Grund deren ich die Versuche so angeordnet habe, da\u00df nie Hefe in reinen Invertzuckerl\u00f6sungen gez\u00fcchtet wurde, sondern da\u00df die Kulturen denselben Kohrzuckerzusatz erhielten wie di^Vergleichsl\u00f6sungen.\nln Versuch *2 wurden die in einer gr\u00f6\u00dferen Keibe von Generationen gez\u00fcchteten Hefen (Rohrzuckerhefe und Invert-zuekerhefej einmal in dasselbe Medium (a und d) und zweitens in das fremde (Inverlzuckerhefe in Rolirzuckerl\u00f6sung und Rohrzuckerhefe in Invertzuckerl\u00f6sung, b und c) geimpft, um zu sehen, ob die Eigenschaft der schw\u00e4cheren Invertasewirkung der Zelle, fest anh\u00e4ngt und vererbbar ist, oder ob sie sich schon in einer Kultur- nach dem Medium richtet, in dem die Hefe w\u00e4chst. Der Versuch zeigt, da\u00df die Eigenschaft der schw\u00e4cheren Invertasewirkung nicht vererbbar ist, sondern da\u00df die Invertasewirkung der Hefe dem N\u00e4hrboden entsprach, in dem die Hefe wuchs. Die Reaktionskonstanten in diesem Versuch (a und b) (c und d) stimmen gut \u00fcberein. Bei d (Invert -zuckerhefe in Invertzucker) zeigt sich wieder die Verz\u00f6gerung des Inversionanfangs. Ob es gelingt, bei l\u00e4ngerer Fortz\u00fceh-tung die Eigenschaft der Invertaseschw\u00e4ch\u00fcng vererbbar zu machen, bleibt offen.\nII.\nDie Beobachtung des G\u00e4rungsverlaufes bei Versuch H f\u00fchrte zu einer zweiten Anordnung, durch die sich gleichfalls die bleibende l\u00e4hmende \\\\ irkung, die der Invertzucker auf die In verl\u00e4se aus\u00fcbt, zeigen lie\u00df.","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Fermentl\u00e4limung.\n137\nIt 19 U V 22 \u00d9\u00d9 \u00d9 26272t 29 i> \u00e0 / Ti'\nKurve ;i.\nIn dieser Kurve und in den folgenden ist auf der Abszisse die C02 in Gramm, auf der Ordinate die Zeit in Tagen (bezw. in Stunden) verzeichnet. Die G\u00e4rung verkauft bei a und b in normaler Weise, in der Hauptphase geradlinig. Gegen Schlu\u00df der G\u00e4rung biegt die Kurve ziemlich scharf um, da die; letzten Zuckerreste immer langsam vergoren werden. Die Kurve c vertu*","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nL. Lirhtwilz.\nl\u00e4uft etwas weniger steil, ihr Knick ist nicht so scharf. Hei d besteht eine scharfe Knickung nach einer C02-Produktiou von g. Bis zu diesem Punkte verl\u00e4uft die Linie steil aufrecht, zusammen mit den anderen. Von der Knickung an verl\u00e4uft die G\u00e4rung au\u00dferordentlich langsam, so da\u00df trotz ihres h\u00f6heren Zuckergehaltes die C02-Produktion vom 24.\u20142\u00d6. X. unter der von Kultur c* liegt. Die G\u00e4rung beh\u00e4lt diesen Verlauf bei. Die Beobachtung reicht nur bis zum 5. X. Die G\u00e4rung w\u00fcrde bei Beibehaltung dieser zweiten Geschwindigkeit erst am 18.\u201419. XI. ihr Knde erreicht haben. Dieser G\u00e4rungsverlauf ist nicht verursacht durch die hemmende Wirkung des gebildeten Alkohols, der ( vgl. Kurve b) erst Lei einer viel h\u00f6heren Konzentration die G\u00e4rung hemmt, und auch nicht durch Art und Menge der Hefe. Dann k\u00f6nnte nicht die Anfangsg\u00e4rung in der normalen Weise erfolgen. Der Grund der St\u00f6rung wird deutlich aus dem ( )rte der Knickung. Die 100 g Invertzucker, die die Kultur enth\u00e4lt, liefern 4\u00df g C02. Bis zu diesem Punkt ist die G\u00e4rung schnell verlaufen. Die dort beginnende Verlangsamung kann nur darin liegen, da\u00df die Invertierung des Rohrzuckers, d. h. die Bildung der g\u00e4rf\u00e4higen Hexosen, erst nach Beseitigung des prim\u00e4r zugesetzten Invertzuckers begann und dann mit einer sehr geringen konstant bleibenden Reaktionsgeschwindigkeit verlief. Die Hemmung der Inversion durch den anwesenden Invertzucker w\u00fcrde dem von Tamm an n1) gefundenen Gesetze entsprechen. Die kleine Reaktionsgeschwindigkeit, die nach Verg\u00e4rung des Invertzuckers f\u00fcr die ganze Dauer des Versuches bestehen bleibt, w\u00fcrde bedingt sein durch die bleibende Fermentl\u00e4hmung, wie sie durch die Versuche I demonstriert ist.\nDa bei dem G\u00e4rungsverlauf der Versuche t und 2 wegen des hohen Invertzuckergehalts diese Knickung der Kurve nicht zum Ausdruck kommen konnte, war es zuvor notwendig, an einer gro\u00dfen Reihe zu sehen, ob der im Versuch 3 beobachtete Befund konstant ist.\nVersuch 4.\nKs wurden daher 28 G\u00e4rversuche von je UM) ccm Hefewasser an-gesetzt. Jede Kultur enthielt 20 g Zucker, und zwar nur Kohrzuckei\n\u00bb) 1. v","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"l\u2019ber Fermentl\u00e4hmung.\n139\noder nur Invertzucker und Mischungen beider in verschiedenen Verh\u00e4ll-nissen' Zurn Vergleich wurde auch die Verg\u00e4rung reiner Dextrose und reiner L\u00e4vulose beobachtet. Die Verteilung der Zucker wird aus dem Kopf der nachfolgenden Tabelle S. 144) u. 141 deutlich. Der etwas gr\u00f6\u00dfere Wassergehalt von Dextrose und L\u00e4vulose sowie die Gewichtsvermehrung, die durch die Inversion des Rohrzuckers eintrilt, wurde nicht ber\u00fccksichtigt. Die Kulturen 1\u2014XIII wurden mit in Rohrzucker gewachsener, die Kulturen XIV\u2014XX VIII mH dergleichen Menge in Invertzucker gezogener Hefe geimpft Die folgende Tabelle gibt Aufschlu\u00df \u00fcber den Verlauf der G\u00e4rung.\nIn der Kurve b ist der durchschnittliche G\u00e4rungsverlauf der Kulturen, die den gleichen Zuckerzusatz enthielten, dargestellt. Der \u00dcbersichtlichkeit halber sind die Kurven der Invert-\nzucker-, Dextrose- und L\u00e4vulosel\u00f6sungen nicht aufgezeichnet. Aus der Tabelle geht hervor, da\u00df die G\u00e4rung dieser L\u00f6sungen ein wenig rascher verl\u00e4uft, als die vom Rohrzucker, aber eine Kurve von genau dem gleichen Typus gibt\\wie dieser.\nHohrzucker, Jh\u00fcertmcker\nKurvt* b","page":139},{"file":"p0140_141.txt","language":"de","ocr_de":"HO\nL Lichtwitz.\n1 her Fenneiitl\u00e4hmung.\nUl\n\nRohrzucker . Dextrose . . L\u00e4vulose . . Zeit Tag\tStd\t1 !\" 20 i 20 0 i 0 0 0 1 1\tIII IV 16 : 16 2 2 2 * i i\tv ! 12 4 4\tVI 12 4 4\tVII\tVIII 8\t8 6\t6 6\t6 \u2018 5 i\tIX 4 8 8\tX XI o ! 0 10 10 10 10 1 i i\tXII 0 2u 0\tXII!! n m 1- i i i\tMV XV _>n ji * h *1 U\t6\tXVI XVI 16 16 2 2 2 2\tI XVII 12 4 4\tXIX 12 4 \u20224\tXX 8 6 6\tXXI 8 6 6\tXXIIXXIII j 4\t4 8 ! 8 8 ; 8 f\tXXIV XX\\ 0\t(l 10 10 10 10\t\u2019 XXVI XXVII ! 0\t0 1 20 20 <*\t0 ; * #j\t\tXXVIII 0 0 2o\n27 X. 6*'\t21\t*.100,05\t0,05 0.13\t1,08 0,05\t\t0.05 0.05\t0.00\t0,10 0,05\t0.25\tO.l M\tll.Ul 11,1*\tH.02 o.o;\t0,(X)\t(MM\t0.05\t0,0*\t0,00 0.05\t0.02 O.O*\t0,10\t0,10\t0,00\n2S 10 ha. m. !\t40\t1.15 1.05 i\t1.02 1,15\t1.15 1,22\t\t1,10 1,10\t1,10\t1,10 0,93\t1.33\tII \\l '\t1.68 1.15\t1.10 1.05\t1.00\t1.13\t1,28\t1,07\t0,95 1.15\t0.97 0.85\t1.20\t1.10\t1,00\n6h p.m.\t48\t,65 1,55\t1,37 1,62\t1,60\tl,//\t1.70 1,75\t1,73\t1,75 1,60\t1.5*5\t1\t1.65 1.68\t1.65 1,58\t1.70\t1,7t\t1.81\t1.75\t1.57 1.75\t1,(52 1 1.55\t1.80\t1.60\t1,70\n25>. lOha.m. |\t64\t2,5*0 2,5)8\t2,55 2.80\t2.77\t2.1*5\t3,15 3,25\t3,30\t3,25, 3.20\t3.50\t; ) i m\t2.5*11 2.5*5\t2.72 2.58\t2.85\t2.85\t3,20 3.13\t\t3,15 3.25\t3,25 3.* *5\t3.12\t3.05\t3.25\nf\u00bbh p.m.\t72\t8.50 8.50 |\t3,00 3.25\t3.17\t3,32\t3.75 3,80\t3.85\t3.90 3,85\t4.15\t5.* '\t-5.35 345\t3.05' 2.90\t3,10\t3,30\t3,65 3.62\t\t3.67 3.85\t3.90 3,(52\t3,(55\t\u25a0 3,57\t3.75\n3(*. lOha.m.'\t88\t4.55 4.45\t3,90 4,18\t3,83 3.77\t\t4,50 4,65\t5.03\t5,12: 5.02\t5.20\tl.1'\"\t\u25a01.35 rl. 15\t1 (Kl 3,83\t3.80\t3,8f\t4,42\t4.42\t4,95 5,02\t5,08 4.87\t4.73\t4,(50\t4 90\n6*> p.m.\t5*6\t4,1*0 4,85\t1,25 4.55\t4.00 3,1*7\t\t4,83 4,88\t5,43\t5.50 5,53\t5.62\t5.2'! I\t4 75 i>5\t1.35 4,18\t3,97\t3.95\t4.65\t4.75\t5,40 5,45\t5.50 5,35\t5.10\t5.00\t5.30\n.\u201911. lOha.m.\t112\t5.70 5,62\t5,00 5,30\t4,45 4,32\t\t5,20 5,20\t6.10\t6,45 6,45\t6.60\t\u2022;.r.|\t5.5(1 5.55\t5.12 4.88\t4,10\t4.40\t5,(K)\t5,10\t6,10 6.15\t6,40 (5,25\t5.90\t5,88\t(5.10\n6h p.m.\t120\t6,00 5,5*2\t5,30 5.58\t4.53 4,49\t\t5,30 5,30\t6,35\t6,85 6,85\t7.1 Hl\tti.i'i 1\t5.8*i 5,5*2\t5.45 5.15\t4.55\u2019\t4.5)5\t5.05\t5,17\t6.35 *5,35\tI 6,78 (5,57\t(5,33\t(5.27\t0,4-1\n1 XI. 6h a. m.\t144\t6,75 6,70\t6.05 6.40\t5.10 4,92\t\t5.55 5,45\t6,72\t7,55 7.60\t7.S5\t7;i|\t6.53 6.68\t6.15 5,85\t5,05\t5.05\t5,13\t5.38\t6,68 6.73\t7,47 7,35\t7.17\t7.25\t7 3**\n2.\t168\t7,47 7.80\t6,73 6,95\t5.5;\t5,35 !\t5,75 5.63\t6,85\t8.20 8,10\t8.4*1\t7.7\u2018i\t713 7.26\t6.85 6.5)0\t5,45\t5,50\t5.25\t5,48\t6,90 (5.85\t8.15 7,85\t7.93\t802\t7,78\n:t.\t.!\u00ab\t8.05 7.85\t7,30 7,57\t6,(X* 5,82 7 1\t\t6,00 5,83\t7,00\t8,25 8.35\t8.6(1\tKl\t7.78 7.5*6\t7.45 7.20\t5.97j\t5.95\t5.48\t5,62\t7.05 7.03\t8,50 8.22\t8.43\t8,45\t8,20\n5\t216\t8,55 8,85\t7,85 8.10\t6,42 6.27\t\t6,22 6,05\t7.15\t8.38 8,45\t8,65\t\t\\3*i 8.1(1\t7.90 7,70\t6.40\t6.37\t5,60\t5.85\t7,13 7,07\t8,(52 8.35\t8.(50\t8,(50\t8.35\nf>.\t240\t8.5)8 8,70\t8,17 8,83\t6,72 *5,70\t\t6,37 6.18\t7,22\t8.45 8,50 1\t8.711\ts ;:j i\tv*!*i s76\t8.22 8.05\t6,701\t6.72\t5.70\t5,97\t7.25 7.15\t8.(52 8.38\t8,(50\t8,60\t8.10\n6.\t264\t5*,20 8.5*4\t8.60 8,65\t7,12 6,97\t\t6,65 6,40\t7,3*\t8,55 8,55\t8.7i\u00bb\t\\kj\t'.5*7 !*.* 18\t8.5)8 8.48\t6.95\t7.05\t5.85 6,15\t\t7.40 7.23\t8.70 8.40\t8.(55 :\t8.70\t8.50\n7.\t288\t1),37 9,15\t8.82 8,92\t7,40 7,32\t\t6.90 6,0(1\t7,4(\t8,55 8,61\t8.8*\t\t1' 2 5 !l T,\t8.80 8.80\t7.42\t7,35\t6.00; 6.32\t\t7.50 7,30\t8,7(1 8.40\t8,(55 i\t8.70\t8.55\n8.\t812\t9,47 9,30\t9,05 9.07\t7,65 7.62\t\t7,08 6,75\t7,47\t- 8,6**\tS.N\t\u2022j\t'.35 !i.i(|\t9.00 8,97\t7,68\t7,60\t6.10 6,45\t\t7,55 7,35\t\u2022 \t\t\t\u2019 i\t\t8 55\n<\u00bb\t886\t9,50 9,32\t9,10 9.12\t7,83 7.82\t\t7,17 6,5*1\t7,52\t\t\ti\t* 16\t15\t9.00 9,10\t7,88\t7.80\t6,15\t6.58\t7.(50 7.40\t\t\u2666\t\t\n11\t884\t9,60 9,4*\t9,30 9,32\t8.28 8.32\t\t7.57 7.27\t7,65\t\t |\t\t\tj\t145 '.*.55\t9.30\t8,27 (\t8.17\t6.4*1\t\t7,75 7.48\t1\t\t\t\n13\t482\t9,609.4*\t9.30 9,35\t8.50 8,55\t\t7,90 7.5t\t7,73\t\t , \t\t\t1\t'.'.55\t9.20 9.33\t8.60 j\t8,40\t6,62!\t7.07\t7,90 7,55\t\t\t \t\t\t!\t\t\n15\t480\tj\ti\t8,78 8,8/\t\t8.23 7.8* t 7\t7.93\t\t\t\t-\t\u2014 \u2014\t8.83\t8,75\t6,1*5 7,40\t\t8.07 7.75\t\t\t! |\t\t\n17\t528\t\u2014 \u2014\t\u2014 \u2014\t8,93 8.9/\t\t8,40 8,0;\t7,9h\t\t\tl\t~ \u2014\t\u2014\t8,90\t8,85\u00bb\t7,10\t7.(50\t8,17 7,80\t\t \t\ti\t\t*\n15*\t, 576\t\u2014 \u2014\t\u2014 \u2014\t9,05 9,01\t\t8,65 8,27\t8.02\t\u2022 \t \t\t\tj\t\u2014\t- \u2014\t9.10\t8,97\t7.35\t7,85\t8.35 7.90\t\t |\t\t_\t\t\n21.\t624\t1\t\u2014 \u2014\t9,15 -\t\t8.75 8.41\t? 8.2;\t\u2014 \u2014\t-\t\t\u2014\t\u2014\t9.10\t9,03\t7,50 8.10\t\t8.47 8.05\t\u2014\t!\u25a0 ]\t\t\n21.\t65*6\t\u2014 \u2014\t\u2014 \u2014\t9,15 -\t\t8.87 8,6;\t) 8,3;\t\u2014 \u2014\t\t-\t\t- \u2014\t\u2014\t9.08\t7.82 8.23\t\t8.55 8.2(1\t\u2014\t1\t\t\n27.\t768\t\u2014 \u2014\t\u2014 \u25a0 -\t\u2014\t\u2014\t9.05: 8,7(\t8.4;\t\u2014 \u2014\t\t-\t\t\u2014 \u2014\t\u2014 !\t9.10\t7.95 8.45\t\t8,65 8,30\t\u2014, \t\tl -\u25a0 1\t\t\nI\u2014XIII geimpft mit \u00ab Rohrzuck' 'h '\nXIV\nXX^,,I geimpft mit \u00abInvcrlzuckerhefe\u00bb.\n","page":0},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"L Liclitwitz,\n142\nTabelle und Kurve zeigen, da\u00df die Verg\u00e4rung von Kohrzucker-Invertzuckergemischen in derselben Weise verlaufen ist wie in Versuch 3.\n20 g des hier angewandten Invertzuckers liefern 8,56 CO.,. Wenn die Knickung in der G\u00e4rungskurve dadurch bedingt ist, da\u00df der zugesetzte Invertzucker schnell, der Rohrzucker wegen der L\u00e4hmung der Invertase langsam verg\u00e4rt, so mu\u00df die \u00c4nderung der Geschwindigkeit nach oder kurz vor der Beendigung der Verg\u00e4rung des Invertzuckers erfolgen. Das ist der Kall, wie folgende Tabelle zeigt.\nKurvt*\tg Invertzucker\t= g CO,\ti Die Knickung erfolgt bei g CO,\n2\t4\t1,73\t!\n\tK\t3 Mi\t3,15\u20144,00\ni\t12\tb, 19\tj.\t*\u2022*\u00bb\nb\t16\t6,92\t6,30\nWie bei dem Versuch 3 c liegt auch hie? die Grenze der Wirkung des Invertzuckers auf die Invertase bei einer Konzentration von 4*/\u00a9.\nVersuch 5.\nj\nIn der gleichen Anordnung wurde eine zweite Serie von 11 Kulturen angesetzt, in denen die Menge des Rohrzuckers nach der des entstehenden Invertzuckers berechnet war. Es sollte hier neben der Wirkung des Invertzuckers auch die von Dextrose und von L\u00e4vulose beobachtet werden. Zur Impfung wurde eine nicht vorbehandelte Hefe verwandt.\nDer Durchschnitt der Parallelversuche ergibt Kurve c auf S. 114.\nDas Resultat dieses Versuches gleicht dem des vorigen v\u00f6llig. Die Knickung der Kurven tritt auch bei Rohrzucker-I Jextrosel\u00f6sungen und bei Rohrzucker-L\u00e4vulosel\u00f6sungen ein. Der Vergleich des Ortes der Knickung mit der C02-Menge, die der ir\u00e4rf\u00e4hige Zucker liefert, ergibt folgende Gegen\u00fcberstellung.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee ber Fermentlahmung.\n143\nZu Kurve c.\nKurve\t1\tZucker\t1 \u2022\ts co,\tDie Knickung erfolgt bei g 00,\t\t\n11\t8 g\tInvertzucker\t\t3.58\t\t3,23\t\nIII\t10 >\t\u00bb\t\t4.46\t\t1.47\t\nIV\t\t\u00bb\t\t5,36\t\t4.63\t\nV\t10 \u00bb\tDextrose\t\t!, 16\t\t1,42\t\nVI\t10 ,\tUivulo.se\t\t4.4\u00ab\t\t4.32\t\n\t\t\tTabelle.\t\t\t\t\n\t1 ! 11\tIII IV\tV VI\tVII VIII\tIX X\tXI XII\tXIII XIV\n1 lohrzucker jr .\t19 10\t11,411.4\t0.5 0,5\t7,6 7.6\t0,5 0,5\t9,5* 0.5\t0 0\nDextrose g . .\t0 0\t4,0 4.0\t5,0 5,0\t6.0 i 6,0\t10,0 10,0\t0 0\t10,0 lo.o\nI.iivulose g . .\t0 | 0\t4.0 4,0\t5.0 5.0\t6.0! 6.0\t0 0\t10,040.0\t10,0 10,0\n1 >atum Std.\t\t\u00ab\ti\t1 |\t\tJ \u2022\t\nIS. XI. 19.\n20 21\n22 2.\u00bb\n2 {\n25\n26\n27\n2S\n2!\u00bb\n:io\nI\n>2\nr\nI\n\u00ab\ns\nII\nli\n|S.\n2K.\nXII.\n48\n72\n0\u00ab\n120\n144\n108\n102\n216\n240\n264\n288\n812\n386\n360\n384\n432\n480\n528\n600\n672\n768\n1008\n0,10 0,03\nt\n2,05 1,83 I 3.03 3.55\ni \u25a0\n5,23 4.85\nI '\n6.235,85 7,08 6,65 7,86 7.40 6\n8,40 8,00 6\n,\n8.81 8.3; 0.08 8,65 7 0.23 8.80 0,28 8,05 8 0.45 j 9,05 0.45 9.05\n0,040,08 0 ,701.08\n3.07\t3.38\n4.07\t4.\u00ce 1,87 4.7 5,52 5,33\n1.20 4\n1.78 1\n,50 0.05 M2 1 4.00 3,60 ,45 1.40 4\ni\n.78 5.02 5.07 o,0/ o.o/\nU7 5,03\n5,33 6,12\n,75;6,46 5.62 6,5/\n/ .22 6.83 5.00 7.32 6 6,137,57\n7,0717.18 6.25 7,87 6 ,15j7,76 6.50*8,14\n8,52,8.08\t\t6,75 8.35\n8,648.28 1\t\t6,07 8.55\n8.708,48\t\t7.20 8,02\n0,028.75\t\t7,60 9.17\n0.12 8,03\t\t7.05 0.20\n\u00ab\u00bb\u2018f\t0,00\t8,17 -\n\t0.05\t8,35 \u2014\n\t0,13\t8.68' \u2014\n\u2014\t0,30\t8.78 -\n\u2014-\t\u2014\t0.05 \u2014\n0.04 0,05 .70 1.07 3,44 3,72 ,544,72 07 5,02\n5.42\t5.47 5,87 5.75 6.04 5,05 \u00bb.25 6,10\n6.42\t6.32 3,52 6,42\n6.70\t6,67 7.00 6.87 7,17 7.00 7,40 7.22\n7.717.60 8,07 7.84 8.30 8.12\n8.60\t8,30\n8.70\t8.67 0,02 8.87 0,22 0,17\n35 0\n0,08 0,3-1.55 2.55\n3.47\t1,01\n4.38\t1,4;\u00bb 1 4,50 4.72 1.73 1,97 5.00 5,20 5.2( 15,55\n5.38\t5,82 6 j.60 6,07 6\n5.70\t6.2; 5,95 6,57 6,15,6.71 6,27 6.00\n6.48\t7.27 6,83 7.67 7.10 7.07 7.37 8,2'\n7.70\t8,50 7,05 8,77 8.33 8,90 8,80 0,37\n,01 0.02\n1.83\t1.75\n3.30\t3,45 ,184.45 1,68 5,03 5.18 5,62 5.53 6,15 5,81 6.57 \u00ce. 13 6.08 >,33 7,32\n) 6,50 7,60 6,787,85 0 6,05 8,02 7,108.17 7.38 8,45 7,65 8,65\n7.83\t8.80 48,08 -\n8,41\n8,58 ' \u2014 8,80- -\n9.031\t~\n0,05 0.05 1.08 1.75\n3.75\t3.51 5,25 5,18 6,53 6.56\n7.42\t7.51 8.10 8.25\n8.43\t8.51 8.55 8,68 8.70 8.81\n8.75\t8,88 8.80 8,03 8.87 8,05 \u2014 8.08","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"L f<ichtwilz.\nA\\\n.--------------------------------------------------------------i\nRohrmtfcer Dextrose Laemdose\nI ]\t^\nw \"jv mm im ua m sss *32 do s2s sie Stunden.\nKurve e.\nDie Kurve VI ist nicht ausgezogen. Sie f\u00e4llt fast genau mit der Kurve III zusammen.\nOb die st\u00e4rkere Hemmung der Invertase durch Dextrose, die in diesem Versuch hervortritt, auf einer Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit oder auf einem Zufall beruht, bedarf weiterer Untersuchung.\nIII.\nKs blieb noch \u00fcbrig, den Verlauf der Invertierung w\u00e4hrend der G\u00e4rung in solchen Kulturen direkt zu ermitteln.\nVersuch t>.\n1000 ccm Hefewasser -j- liH) g Rohrzucker und 1000 ccm Hefewasser f- 95 g Rohrzucker -f- 100 \" Invertzucker wurden mit 1 ccm einer frischen* Hefekultur geimpft. Die CO,-Produktion wurde gemessen. Zu gleichen Zeiten wurden Proben von je 50 ccm steril entnommen.","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Liber Fermentl\u00e4hmung.\n1tf>\nIn,diesen Proben wurde nach Austreibung des Alkohols, Kntei wei\u00dfung durch Bleiessig und F\u00e4llung des Bleies mit Natriumsulfat die Drehung und durch Titration nach Bertrand der Gehalt an Invertzucker ermittelt. Aus der Kohlens\u00e4ureproduktion wurde die Menge des in dei L\u00f6sung verbliebenen Zuckers und damit die Menge des mit den Analysen-pioben entnommenen Zuckers berechnet.\na) Verlauf der G\u00e4rung.\nDatum\tStd.\tg CO,\tA. Hohrzucker Vergoren \u00ab p\tmit den -- g Analysen- Zucker\tfr\"lwn entnommen\t\tB. Rohrzucker j Invertzucker Vergoren! \u00bb 7f*e' j mit den g CO, = g Analysen- Zucker\t!lrol,en entnommen\t\t\n11.XII. \u00abh\t0\u2018)\t0\t0\t8.96\t\t0\t8,9\u00ab\n13.\t9h\t39\u00bb)\t5,45\t11,83\t8.40\t\u00ab.95\t15,12\t8,2(5\n14.\tK)h\t643)\t20,40\t44.30\t6.80\t25,10\t54,(50\t(5.32\n15.\t10h\tS84i\t33.05\t71, s\t5.40\t35,95\t77.8\t5.12\n1\u00ab.\t4h\tUS')\t45,65\t99.4\t3.9\t42,40\t92)0\t4,33\n17.\t10h\t\u2014\t52,20\t113,5\t\u20222,:*\t44,65\t96.9\t4,0t\nIS.\tl()h\t100*)\t58.15\t126.5\t1,0\t47,40\t103.0\t3.78\nlit. 10h\t\u2014\t63,25\t137,25\t0,5\t50.48\t100.7\t\u2018\t3.23\n20.\tI()h\t20H7)\t67.60\t147.00\t\u2014\t53,68\t117.0\t\n22.\t25\u00ab *)\t71,05\t154.6\t\u2014\t\u2022) / j\u00dcl)\t125,0\t2.13\n25.\t328\u00bb)\t74.75\t162,5\t\t63,28\t137.6\t1,09\n2H.\t\u2022MX)t0)\t75.65\t164,5\t\t\u00ab6.73\t145,0\t0.44\n1. I.\t\u2014\t75,95\t165.0\t\t\u00ab9,48\t150.8\ti\ns.\t\u2014\t76.00\t\u2014\t\u2014\t69.98\t152,0\t\u2014\n17.\t\u2014\tSumma 165.0\t\t37,2\u00ab\t70.88\t154.1\t\u2022\n5. II.\t\t\t;\t37.26 202,26\t\t72.08\t155,8 50,42 206.22\t' Sa. 50.42 '\n*) bis 10) bedeuten Probeentnahmen.\nDie Berechnung des Gesamtzuckers ist, wie die Tabelle zeigt, mit einem Fehler1) behaltet, der aber f\u00fcr die Beurteilung\n*) Die Berechnung des Zuckers aus der GO.-Produktion' ist nicht genau. Au\u00dferdem wurde Invertzucker titriert, w\u00e4hrend die Tabelle nad Bertrand f\u00fcr Dxlrose aufgestellt ist. Diese Fehler kommen in der Bilanz zum Ausdruck.","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"*T>\tL. Lieh twit z,\n\u2022les \u00abranzen Versuches ohne Belang ist. Diese Bilanz hat nur den Zweck, (larzutun, da\u00df nach 88 Stunden die Kultur B durch G\u00e4rung und Analysenproben mehr wie 100g Zucker abgegeben hat.\nh) Verlauf der Inversion.\n\tA\tRohrzucker\t\t\tB.\tRohrzucker -f-\t\tInvertzucker\t\n\tXr. de\t\t\u00b0'o\t\t\tL Nr. der\t1\t\t\"\nHun-\tAna-\tDre-\tredu-\t\tSt un-\tAna-\tDre-\tredu-\t\nden\tlysen\u00ab\thung\tzieren- der\tk \u25a0 10\u201c 1\tden\tlysen-\thung\tzieren- der\tk\u202210\u201c4\n\tprobe\t\tZucker\t\t\t1 probe\t\tZucker\t\n0\t1\t+ 15.00\t1,38*)\t\t\u2014\tt\t+ 5,84\t8,71\t\n\t\u2022>\t-f 12.\u00ab \u00bb8\t2.83\t34,79\t\u2014\t\u2022 o\t-f- 5,45\t7.14\t\u2014\ndi\t\u2022 \u00bb *>\tr o.oo\t1.81\t50,00\t\u2014\t3\t-f 5,87\t3,57\t\t\t\nSH\t4\t-{- 6.73 1\t1.52\t03.03\t\u2014\t4\t4- 7,47\t1,54\t\nIIS\t5\tr 4.20\t1.45\t67,36\t30\t5\t+ 6,61\t0,494\t30,24\n160\tt;\t-}> i.o\u00f6!\t0.055\t67.41\t72\t6\t+ 5,00\t0,648\t39,81\n\u25a0208\ti\t-f 0.50\t0.450\t62,15\t120\t7\t+ 3,76\t0.457\t39,08\n25t;\t8\t-f 0.25\t0,185\t52,94\t168\t\u25a0s\t+ 2,83\t0,513\t37,60\n528\t;t\t| 0.12\t0,075\t42,07\t240\t\u00bb\t4- 1.45\t0,221\t38.98\n\u00bb00\t10\t4- 0.10\t0,0107\t\u2014\t312\t10\t+ 0,59\t0.180\t37.41\n\t\t1\ti\t\t\t408\t11\t+ 0,20\t0,150\t32,43\nr Konstante ist nach der Formel der monomolekularen Keaktion, in dieser die Zeit in Stunden berechnet. Bei B wurde als Nullpunkt der Zeit der Termin der 4. Probeentnahme <88 Stunden nach der Impfung) \u00e4ngesetzt, da zu dieser Zeit eine der zugesetzten Invertzuckermenge entsprechende Menge Zucker durch die G\u00e4rung und die Analysenproben aus der Kultur heraus war.\n\u201e Hei A erfolgte die Inversion mit einer zuerst geringeren Geschwindigkeit, wohl bedingt durch die Menge der Hefe, deren Wachstum in dieser Zeit noch nicht beendet war. Dann wird die Heaktionsgeschwindigkeit konstant, bleibt aber so klein, da\u00df eine Anh\u00e4ufung von Invertzucker in der L\u00f6sung nicht zustande kommt. Die Verg\u00e4rung h\u00e4lt mit der Invertierung gleichen Schritt.\nh Dieser Invertzucker ist durch das Sterilisieren der L\u00f6sung entstanden.","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Kermentl\u00e4limung\t1\u00ce7\nBei B erfolgte die G\u00e4rung im Anfang bi* zu der Frist von 88 Stunden schneller als bei A. Dann tritt, wie aus Tabelle a ersichtlich, eine pl\u00f6tzliche Abnahme der G\u00e4rungsgeschwindigkeit ein (Knickung der Kurve). In diesen ersten \\ Tagen nimmt die Konzentration des Invertzuckers stetig und schnell ab. w\u00e4hrend die Rechtsdrehung am 4. Tage einen betr\u00e4chtlichen Anstieg zeigt. Dieses Maximum der Drehung entspricht, wie der Vergleich von Tabelle a und b zeigt, der Knickung der G\u00e4rungs-kurve. Zu dieser Zeit ist der Invertzucker aus der L\u00f6sung verschwunden, die Rechtsdrehung des Rohrzuckers tritt jetzt sch\u00e4rfer hervor. Und jetzt erst beginnt die Inversion des Rohrzuckers und verl\u00e4uft mit einer geringeren Geschwindigkeit als bei A. sodal) auch hier, wie in den Versuchen sub II, die G\u00e4rung eine erheblich l\u00e4ngere Zeit in Anspruch nimmt.\nKs sei ausdr\u00fccklich hervorgehoben, dal! bei diesen Versuchsanordnungen (II und III) die Invertierung nur dann den geschilderten Verlauf nimmt, wenn mit einer kr\u00e4ftig g\u00e4renden Hefe geimpft wird, und die G\u00e4rung prompt verl\u00e4uft.\n\\\\ ird ein solcher Versuch statt mit Hefewasser m\u00eet einer N\u00e4hrsalzl\u00f6sung angeselzt, in der die G\u00e4rung langsam erfolgt, so geht die Invertierung des Rohrzuckers schon vor der Verg\u00e4rung des Invertzuckers vor sich.\nIV. Schlu\u00dfbemerkungen.\nAus diesen Versuchen geht hervor, da\u00df die In-vertasewirkung lebender Hefe durch Invertzucker geschw\u00e4cht wird, und da\u00df diese Fermentl\u00e4hmung auch nach Fortschaffung des Invertzuckers (durch Auswaschen oder durch Verg\u00e4rung) anh\u00e4lt.\nDer Stillstand von Fermentreaktionen (Fndzusland) ist bisher hypothetisch so gedeutet worden, da\u00df das Ferment und die Produkte, die es bildet, eine unwirksame reversible Verbindung eingehen, nach deren Dissoziation das Ferment seine Aktivit\u00e4t wiedergewinnt.\nDiese Annahme stimmt mit dem Krgebnis der hier mitgeteilten Versuche nicht \u00fcberein. Wir m\u00fcssen schlie\u00dfen, da\u00df die Produkte des fermentativen Prozesses in den hier an-","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"L. Lieh I wit g,\nUH\ngewandten Konzentrationen eine f\u00fcr die Dauer dieser Versuche bleibende l\u00e4hmende Wirkung auf das Ferment haben, die auch nach Entfernung der Produkte bestehen bleibt, also nicht nur durch eine Bindung des Fermentes an die Produkte bedingt >ein kann, sondern ihren Grund in einer Beeinflussung des Fermentes selbst haben mu\u00df.\nIch glaube, da\u00df es wohl erlaubt ist, das Ergebnis dieser Versuche auf die Frage und Annahme zu beziehen, die ihren Ausgangspunkt gebildet haben. Die Steigerung der Ammoniakausscheidung, die nach Zufuhr gro\u00dfer Mengen Harnstoff ein-freten und die Anwesenheit des Harnstoffs im K\u00f6rper \u00fcberdauern kann, darf jetzt als ein Analogon des Vorgangs der In-vertasel\u00e4hmung durch Invertzucker aufgela\u00dft werden.\nDieses Prinzip der Fermentl\u00e4hmung wird sich unschwer auf eine gro\u00dfe ileihe von Prozessen anwenden lassen. Davon soll aber hier nicht weiter die Hede sein. Ich m\u00f6chte nur erw\u00e4hnen, da\u00df der Begrill der Fermenterm\u00fcdung bereits von Brugsch und Schittenhelm ihrer bekannten Theorie der Gicht zugrunde gelegt ist, und da\u00df ich1) diese Schw\u00e4chung der Fermente des Nucleins\u00e4ureabbaues anf die Anwesenheit der Harns\u00e4ure (des Endproduktes) im Blute des Gichtikers zur\u00fcckgef\u00fchrt habe. Aus dieser Annahme ergibt sich eine zwanglose Vereinigung der beiden Gichttheorien (der \u00bb Nierengicht \u00bb und der * Sto\u00df wechselgicht\u00bb).\nDie starke und anhaltende L\u00e4hmung der Invertase durch gro\u00dfe Invertzuckerkonzentrationen stellt aber nur den \u00e4u\u00dfersten Fall eines Vorganges dar, der bei kleinen Konzentrationen in .feinsten Abstufungen und in reversibler Weise verlaufen kann. Die bereits erw\u00e4hnten Harnstoffversuehe zeigen, da\u00df die Harnstoffbildung nach wenigen Tagen wieder normal ist. Fnd einen Einblick in das normale Geschehen gew\u00e4hrt besonders der Versuch fi A* Die Kultur stellt ein in sich geschlossenes System dar. in dem das Hefewachstum zu einer durch Volumen und Zuckerkonzentration gegebenen Zahl von Zellen f\u00fchrt, in dem lebhafte Stoffwechsel Vorg\u00e4nge vor sich gehen, und aus dem\n*' Verband!, d. D. Kongresses f\u00fcr innere Medizin. Wiesbaden 1911,\nS iDiskussiunsbeinerkungj.","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"119\nI ber hVrmentlrthimmg.\nein Stof\u00efwechselendprodukt (CO,) st\u00e4ndig ausgeschieden wird. Zum Abbau des Hohrzuckers geh\u00f6ren zwei Fermente, lind im Organismus gibt es wohl keinen Vorgang, der nur eines Fermentes bed\u00fcrfte. \\\\ ir haben oft ein ganzes System von Fermenten. von denen ein jedes das Produkt des vorhergehenden als Substrat \u00fcbernimmt. In dem kurzen System Rohrzuoker-(Invertase)-Invertzucker-(Zymase)-Alkohol -)\u25a0\u2022 C02 herrscht, wie der Versuch (> zeigt, eine strenge Ordnung. Die Invertase arbeitet nicht schneller wie die Zym^se, soda\u00df es nie zu einer Anh\u00e4ufung von Invertzucker kommt, zu einer Konzentration, die den weiteren Verlauf der Invertierung hemmen k\u00f6nnte. Die gleiche Ordnung scheint in allen normalen Stoffwechselsystemen zu herrschen. So erfolgt der Proze\u00df der Zuckerbildung aus dem Glvkogen und der Zuckerverbrennung im Organismus mit einer grollen Konstanz im Zuckergehalte des Blutes.\nDie ( Irdnung, die in diesen Systemen herrscht, kann nicht anders erkl\u00e4rt werden als dadurch, da\u00df die F'ermentprodukte das Ferment in einer spezifischen Weise beinflussen, soda\u00df bei h\u00f6herer Konzentration der Produkte (nach einer Periode der Aktivit\u00e4t des Fermentes) das F'erment gehemmt und inaktiver wird. Diese Inaktivierung ist in der Hreite der physiologischen Konzentrationen der Fermentprodukte leicht reversibel. Man kann sich also den Fermentproze\u00df als einen rhythmischen Vorgang denken, der (abgesehen von der Ausscheidung der letzten Produkte aus dem System ) seine Schwingung in sich selbst, durch seine eigenen Produkte ordnet.\nG\u00f6ttingen, F'cbruar 1912.","page":149}],"identifier":"lit19489","issued":"1912","language":"de","pages":"128-149","startpages":"128","title":"\u00dcber Fermentl\u00e4hmung","type":"Journal Article","volume":"78"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:02:44.009116+00:00"}