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{"created":"2022-01-31T14:15:35.593402+00:00","id":"lit19507","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 78: 382-395","fulltext":[{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"Weiterer Beitrag zur Frage nach dem Schicksal der Eiwei\u00dfabbauprodukte im Darmkanal.\n\u00dcber das Vorkommen der einzelnen Aminos\u00e4uren in verschiedenen Teilen des Darmkanales.\n*\nVon\nEmil Abderhalden.\n(Ans dem physiologischen Institute der Universit\u00e4t Halle a. S.)\n(Der Redaktion zugegangen am t. April 1912.)\nEs unterliegt keinem Zweifel mehr, da\u00df im Chymus des D\u00fcnndarmes w\u00e4hrend der Verdauung der Nahrungsstoffe deren einfachste Bausteine anzutreffen sind. Sehr wahrscheinlich werden alle kompliziert gebauten Nahrungsstoffe vor ihrer Verwertung in indifferente Bausteine zerlegt.1) Dieser Abbau ist notwendig, wenn aus den Bausteinen der Nahrung Zellmaterial entstehen soll. Ebenso mu\u00df der Verbrennung eine hydrolytische Spaltung in einfachere Komplexe vorausgehen, wenigstens ist zurzeit kein Beweis daf\u00fcr vorhanden, da\u00df im allgemeinen Proteine, Fette, Polysaccharide direkt der Verbrennung unterliegen. Andeutungen daf\u00fcr, da\u00df auch komplizierte Molek\u00fcle, ohne in einfachste Bruchst\u00fccke zerlegt worden zu sein, \u00c4nderungen ihrer Bausteine erleiden, liegen allerdings vor. So wissen wir, da\u00df Nucleins\u00e4uren teilweise oxydiert werden. Es sei an die Inosins\u00e4ure erinnert, die Hypoxanthin gebunden enth\u00e4lt, w\u00e4hrend nach der allgemeinen Annahme die Nucleins\u00e4uren von Purinbasen nur Adenin und Guanin aufweisen. Die An-\n\u2022) Emil Abderhalden, Die Bedeutung der Verdauung f\u00fcr den Zellstoffwechsel im Lichte neuerer Forschungen auf dem Gebiete der physiologischen Chemie, Urban \u00e0 Schwarzenberg, Berlin-Wien, 1911. \u2014 Neuere Anschauungen \u00fcber den Bau und den Stoffwechsel der Zelle, Julius Springer, Berlin 1911. \u2014 Synthese der Zellbausteine in Pflanze und Tier, Julius Springer, Berlin 1912.\ni\ni","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Schicksal der Kiwei\u00dfabbauprodukte im Darmkanal. 388\nn\u00e4hme, da\u00df die Inosins\u00e4ure bereits als ver\u00e4ndertes Abbauprodukt einer Nucleins\u00e4ure zu betrachten ist,1) ist neuerdings von Levene und Medigreceanu, Jones und ferner von Schittenhelm und Wiener*) erwiesen worden. Ferner sind wohl die Beobachtungen \u00fcber das Vorkommen der Oxyprotein-s\u00e4uren im Sinne einer Ver\u00e4nderung noch gebundener Bausteine von Eiwei\u00dfabk\u00f6mmlingen zu betrachten. Im allgemeinen scheinen jedoch nach allen bisherigen Erfahrungen erst die einzelnen Bausteine einem weiteren Abbau zu unterliegen.\nUnentschieden ist zurzeit die Frage nach dem weiteren Schicksal der im Darmkanal gebildeten Abbauprodukte. Bleibt der Abbau bei den Monosacchariden stehen, oder geht er wenigstens teilweise \u00fcber diese Abbaustufe hinaus? Werden die Spaltprodukte der Fette wirklich wieder quantitativ in der Darmwand zu Neutralfett zusammengef\u00fcgt und werden endlich die Aminos\u00e4uren direkt in den Zellen der Darmwand zu Eiwei\u00df verarbeitet, oder gehen sie als solche in die Blutbahn \u00fcber oder liegen Befunde vor, die einen weitergehenden Abbau wahrscheinlich machen? Wie verhalten sich die Nucleins\u00e4uren? Da\u00df sie durch die Fermente des Darmkanals nicht vollst\u00e4ndig gespalten werden, sondern nur in dialysable Spaltprodukte zerlegt werden, konnte ifch gemeinsam mit Schittenhelm3) zeigen. Die Fortsetzung dieser Versuche hat den erhobenen Befund best\u00e4tigt.4)\n*) Vgl. hierzu Emil Abderhalden, Lehrbuch der physiol. Chemie 2. Aull., S. 375, 1909.\n8) Vgl. Alfred Schittenhelm und Karl Wiener, \u00dcber den Abbau der Nucleins\u00e4ure durch Organfermente, Diese Zeitschrift \u00dfd 77 S. 77, 1912.\n8) Emil Abderhalden und Alfred Schittenhelm, Der Ab-und Aufbau der Nucleins\u00e4uren im tierischen Organismus, Diese Zeitschrift Bd. 47, S. 452, 1906.\n4) P. A. Levene und F. Medigreceanu, The action of gastrointestinal juices in nucleic acids, The Journal of biological Chemistry, Vol. 9, p. 375, 1911. \u2014 E. S. London, Alfred Schittenhelm und Karl Wiener, Verdauung und Resorption von Nucleins\u00e4ure im Magen-darmkanal, Diese Zeitschrift, Bd. 77, S. 86, 1912. \u2014 Vgl. auch Bd. 70, S. 10, 1910, und Bd. 72, S. 459, 1911.","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"\nEmil Abderhalden.\nWar es bis jetzt nicht m\u00f6glich, auf direktem Wege den Beweis zu f\u00fchren, wie weit der Abbau der Nahrungsstoffe im Darmkanal geht, so bereitet es noch viel gr\u00f6\u00dfere Schwierigkeiten festzustellen, was aus den resorbierten Stoffen wird. Der Organismus arbeitet in sehr gro\u00dfen Verd\u00fcnnungen, und vor allem stufenweise, lin Darmkanal entstehen alle m\u00f6glichen Abbaustufen nebeneinander. Die einfachsten werden sofort resorbiert. Wir besitzen zurzeit keine Methoden, ihnen zu folgen. Wir k\u00f6nnen nur mit Sicherheit behaupten, da\u00df jenseits der Darmwand unter normalen Bedingungen keine blul- und zellfremden Stoffe anzutreffen sind. Es hat eine weitgehende Umwandlung stattgefunden. Es ist wiederholt versucht worden, speziell f\u00fcr die Aminos\u00e4uren, die Frage zu entscheiden, was aus ihnen wird. Uns scheint, da\u00df keine einzige Theorie \u00fcber direkte Beweise verf\u00fcgt. Die Annahme, da\u00df aus den Aminos\u00e4uren, die beim Abbau der Proteine im Darmkanal entstehen, in der Darmwand bluteigenes Eiwei\u00df gebildet und in das Blut hinein sezerniert wird, ist eine reine Hypothese, worauf wir immer wieder hingewiesen haben. Sie konnte bisher durch keine Versuche experimentell gest\u00fctzt werden. Ihre St\u00fctzen sind vielmehr in gewissem Sinne negativer Natur. Es ist bis jetzt niemandem gelungen, w\u00e4hrend der Resorption der Eiwei\u00dfverdauungsprodukte Aminos\u00e4uren in der Blutbahn nachzuweisen. Wenn auch stets nur Spuren von Aminos\u00e4uren zur Resorption gelangen, so mu\u00df es doch schlie\u00dflich m\u00f6glich sein, diese Spuren anzureichern, wenn das Blut sehr vieler Tiere gesammelt und untersucht wird. Bis jetzt waren derartige Untersuchungen ergebnislos. Ein eindeutiges Urteil wird jedoch erst m\u00f6glich sein, wenn eine sehr gro\u00dfe Menge von Blut zur Verarbeitung kommt. Es sind im hiesigen Institut Forschungen nach dieser Richtung im Gange. Sie schreiten, da die Enteiwei\u00dfung gro\u00dfer Blutmengen sehr zeitraubend ist, nur langsam voran. Der Annahme, da\u00df die Aminos\u00e4uren als solche in das Blut \u00fcbergehen, fehlt, wie schon erw\u00e4hnt, jeder direkte Beweis. Sie ist zurzeit nur als Hypothese zu betrachten. Der Versuch von B u g 1 i a ,*) dieses\n*) 0. Buglia, Untersuchungen \u00fcber die biologische Bedeutung und den Metabolismus der Eiwei\u00dfst,offe. Zeitschrift f. Biol., Bd. 58, S. 162,1912.","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Schicksal der KiweiAabbauprodukte im Darmkanal. 385\nProblem durch intraven\u00f6se Zufuhr von verdautem Fleisch zu l\u00f6sen, muh zurzeit auf Grund der mitgeteilten Resultate auch als gescheitert betrachtet werden, ganz abgesehen davon, da\u00df die M\u00f6glichkeit eines Ersatzes von Eiwei\u00df durch parenteral zugef\u00fchrte Eiwei\u00dfabbauprodukte durchaus nicht daf\u00fcr beweisend w\u00e4re, da\u00df die im Darmkanal sich bildenden Aminos\u00e4uren direkt in die Blutbahn \u00fcbergehen. Mit dem gleichen Rechte k\u00f6nnte man aus unseren Versuchen, wonach auf die parenterale Zufuhr von blutfremden Stoffen eine Verdauung in der Blutbahn einsetzt, den Schlu\u00df ziehen, da\u00df die NahrungsstofTe \u00fcberhaupt erst in der Blutbahn gespalten werden! Der tierische Organismus besitzt ein weitgehendes Anpassungsverm\u00f6gen und vollzieht, wenn er dazu gezwungen wird, Prozesse, die ihm sonst fremd sind. Da\u00df die tierischen Zellen die F\u00e4higkeit haben, aus Aminos\u00e4uren ganz allgemein Eiwei\u00df besonderer Art aufzubauen, dar\u00fcber besteht kein Zweifel. Wir haben selbst schon seit langer Zeit versucht, durch intraven\u00f6se, subcutane und intraperitoneale Zufuhr von abgebauten Proteinen und von Fleisch Tiere im \u00c7tickstoflgleichgewicht zu halten, ohne da\u00df sich jedoch klare Resultate ergeben h\u00e4tten. Meist war die Ausscheidung an Stickstoff so gro\u00df, da\u00df die Annahme berechtigt war, da\u00df die zuge-f\u00fchrten Aminos\u00e4uren rasch desaminiert und der Stickstoff zur Ausscheidung gelangt war. Bei sehr langsamer Zufuhr erschien nur ein kleiner Teil, 5\u201415\u00b0/o, der zugef\u00fchrten Aminos\u00e4uren unver\u00e4ndert im Harn.1) Betrachtet man die Resultate von Buglia genau, dann f\u00e4llt auf, da\u00df er seinen Berechnungen sehr hohe Hungerstickstoffwerte zugrunde legt. Bei Versuch 1 wird als Hungerstickstoffwert bei einem Hund von 7670 g Gewicht 3,8 g Stickstoff angegeben. Bei einem anderen Hund von 4260 g Gewicht wird der Berechnung ein Hungerstickstoffwert von ca. 2 g N zugrunde gelegt. Diese Zahlen sind nach den sonstigen Erfahrungen viel zu hoch. So geben z. B. Grafe und Schlaepfer*) an, da\u00df ein Hund von 10000 g Gewicht in der Hungerperiode ca. 2 g Stick-\n') Eingef\u00fchrt wurden 1-1,5 g N in Form des Verdauungsgemisches.\n*) E. Grafe und V. Schlaepfer, \u00dcber StickstofTretentionen und Stickstoffgleichgewicht bei F\u00fctterung von Ammoniaksalzen. Diese Zeitschrift, Bd. 77, S. 1, 1912.","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden.\n88\u00ab\nstof\u00ee ausschied. Bei reichlicher Zufuhr von Fett und namentlich von Kohlenhydraten sank die Stickstoffausscheidung auf unter 1 g. Aus unseren zahlreichen Stoffwechselversuchen ergeben sich ganz analoge Resultate. Legt man diese Werte den Versuchsresultaten von Buglia zugrunde, dann ergibt sich eindeutig, da\u00df die intraven\u00f6s zugef\u00fchrten Eiwei\u00dfspaltprodukte rasch abgebaut wurden und, soweit derartige Versuche bestimmte Schl\u00fcsse zulassen, keine sparende Wirkung aus\u00fcbten.\nFragen wir endlich, welche Beweise f\u00fcr die Annahme vorliegen, da\u00df die Aminos\u00e4uren direkt weiter abgebaut werden. Auch diese Vorstellung ist zurzeit eine reine Hypothese ohne jeden direkten Beweis. Es k\u00f6nnten die Versuche vonCohn-heim1) als Beweis daf\u00fcr angef\u00fchrt werden, da\u00df die Darmwand Aminos\u00e4uren desaminiert. Die F\u00e4higkeit der Gewebszellen zu desaminieren ist nie bezweifelt worden. Wir selbst haben immer darauf hingewiesen, da\u00df bei der Resorption der Eiwei\u00dfabbauprodukte ein Teil der Aminos\u00e4uren schon in der Darm wand desaminiert werden d\u00fcrfte. Cohn heims Versuche beweisen die desaminierende F\u00e4higkeit der Darmzellen, wenn man nicht den Einwand erheben will, da\u00df die untersuchten D\u00e4rme nicht mehr unter physiologischen Bedingungen arbeiteten. Von Wert w\u00e4re auf alle F\u00e4lle, wenn derartige Versuche durch mikroskopische Untersuchung der Darmschleimhaut vervollst\u00e4ndigt w\u00fcrden. Wenn auch der Befund morphologisch intakter Zellen nicht unmittelbar die funktionelle Unversehrtheit in sich schlie\u00dft, so kann anderseits eine morphologische Ver\u00e4nderung uns auf Fehlerquellen hinweisen. Nun hat Cohnheim durch Kontroll-versuche mit leeren D\u00e4rmen seine Beobachtungen eindeutiger gemacht. Er verwertet die Resultate selbst sehr vorsichtig.\nFassen wir alles zusammen, dann kommen wir zum \u2022Schl\u00fcsse, da\u00df die genannten Hypothesen zurzeit die gleiche Berechtigung haben. Keine w\u2019ird durch eindeutige Versuchsresultate gest\u00fctzt. Sie werden so lange als Arbeitshypothesen dienen, bis es gelingt, das Dunkel, das das weitere Schicksal der Eiwei\u00dfabbauprodukte noch umgibt, zu erleuchten.\n*) Otto ('ohnheim, Zur Frage der Eiwei\u00dfresorption, HI. Mitteil., Diese Zeitschrift, Bd. 76. S. 293, 1912.","page":386},{"file":"p0387.txt","language":"de","ocr_de":"i ber das Schicksal der Eiwei\u00dfabbauprodukle im Darmkanal. 387\nWir halten so lange an unserer Vorstellung einer Synthese von bluteigenem Eiwei\u00df aus den resorbierten Abbauprodukten fest, bis Ergebnisse vorliegen, die gegen eine solche Annahme sprechen. Dieser Aufbau kann sich in der Darmwand und vielleicht auch in der Leber vollziehen. Es schien, als h\u00e4tten wir einen Befund erhoben, der eine Eiwei\u00dfsynthese in der Darmwand zweifelhaft erscheinen l\u00e4\u00dft und uns zwingt, anzunehmen, da\u00df haupts\u00e4chlich die Leber als Ort des Aufbaus von Bluteiwei\u00df aus den resorbierten Aminos\u00e4uren in Betracht kommt. Wir konnten n\u00e4mlich bei der Untersuchung der Peptone, die aus Chymus abgeschieden worden waren, zeigen, da\u00df in den unteren Darmabschnitten \u2014 z. B. im lleum \u2014 Produkte vorhanden sind, die weder Cystin, noch Tryptophan, noch Tyrosin enthalten, dagegen bei der Hydrolyse mit S\u00e4uren Glykokoll, Phenylalanin und Prolin, neben Leucin, Valin, Glutamin- und Asparagins\u00e4ure liefern. Die Darstellung dieser Peptone war in folgender Weise durchgef\u00fchrt worden. Der Chymus wurde mit soviel Wasser verd\u00fcnnt, da\u00df die L\u00f6sung ca. 1 \u00b0'o an fester Substanz enthielt. Dann wurde mit einer 10\u00b0,oigen Phosphorwolframs\u00e4ure vorsichtig so lange gef\u00e4llt, als eben noch ein Niederschl\u00e0g eintrat. Von Zeit zu Zeit wurde in Reagenzglasproben gepr\u00fcft, ob der Zusatz ein gen\u00fcgender war. Ein \u00dcberschu\u00df wurde vermieden, weil sich in diesem ein betr\u00e4chtlicher Teil der F\u00e4llung wieder l\u00f6ste, wie Proben ergaben. Nun wurde abgesaugt, scharf abgepre\u00dft und mit viel Wasser gewaschen. Zuletzt wurde der Niederschlag in einer Reibschale mit Wasser durchgeknetet und dann wieder auf die Nutsche gebracht. Es ist sehr wichtig, da\u00df bei all diesen Operationen rasch gearbeitet und vor allem vermieden wird, da\u00df der Niederschlag austrocknet. Er ist dann schwer auswaschbar. Das Filtrat wurde, wie es fr\u00fcher schon beschrieben worden ist, auf freie Aminos\u00e4uren verarbeitet. Die t \u00e4llung wurde mit Baryt in der gewohnten Weise zerlegt und im Filtrat des phosphorwolframsauren Baryts der \u00dcberschu\u00df an Baryt quantitativ mit Schwefels\u00e4ure entfernt. Das Filtrat vom schwefelsauren Baryt wurde unter vermindertem Druck zur Trockene verdampft. Den R\u00fcckstand kochten wir mit der gleichen Menge Methylalkohol aus, lie\u00dfen abk\u00fchlen, filtrierten","page":387},{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden.\n888\nvon den ansgeschiedenen Massen ab und gossen das Filtrat unter fortw\u00e4hrendem Umr\u00fchren in das gleiche Volumen absoluten \u00c4thylalkohols. Von der F\u00e4llung wurde abfiltriert und das Filtrat zur Trockene verdampft. Der R\u00fcckstand wurde wieder in m\u00f6glichst wenig Methylalkohol hei\u00df gel\u00f6st und noch hei\u00df in das gleiche Volumen absoluten \u00c4thylalkohols eingetragen. Auf diese Weise lie\u00dfen sich eine ganze Reihe von Fraktionen gewinnen, die ganz gute Eigenschaften besa\u00dfen. Sie waren selbstverst\u00e4ndlich nicht einheitlich. Diese Fraktionen wurden alle auf Gystin, Tyrosin, Tryptophan gepr\u00fcft. Wir habenaufdie.se Weise den Inhalt vom Darm des Schweines untersucht und zwar den Inhalt von je 50 cm Darm, Es wurde so vorgegangen, da\u00df kurz nach dem Tode des Tieres der ganze D\u00fcnndarm durch Bindfaden in 50 cm lange St\u00fccke zerlegt wurde. Der Inhalt jeden St\u00fcckes wurde dann in ein Becherglas gesp\u00fclt und unter den erw\u00e4hnten Bedingungen mit Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt. Vorher wurden mit dem Ghymus eine Reihe von Proben angestellt. Einmal wurde die Biuretreaktion ausgef\u00fchrt. Sie war oft vollst\u00e4ndig negativ, oft gab der Inhalt des Duodenums und des oberen Teiles des Jejunums noch Biuretreaktion, in einzelnen F\u00e4llen konnte sie auch noch im Ileuminhalt festgestellt werden. Bei der Anstellung der Probe mu\u00df man darauf achten, da\u00df gen\u00fcgend Lauge zugef\u00fcgt wird. Das vorhandene Ammoniak st\u00f6rt die Reaktion, ln fast allen F\u00e4llen erhielten wir mit dem Ghymus aller Teile des D\u00fcnndarms Rotf\u00e4rbung mit Mil Ions Reagens. Ebenso fiel die Schwefelbleiprobe und die Glyoxyl-s\u00e4ureprobe, sowie die Bromreaktion auf Tryptophan positiv aus. Nur in den zuerst untersuchten Ghymusproben, die von Hunden stammten, vermi\u00dften wir die letzteren Reaktionen im Inhalt des Ileums. Die Tiere waren 7 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme get\u00f6tet worden.\nEs schien aus diesen Beobachtungen hervorzugehen, da\u00df die Aminos\u00e4uren an verschiedenen Stellen des Darmkanals zur Abspaltung kommen und auch an verschiedenen Stellen resorbiert werden. Wir wissen, da\u00df das Trypsin bestimmte Aminos\u00e4uren sehr rasch abspalfet, w\u00e4hrend gewisse Komplexe erst durch Erepsin zerlegt werden. Es w\u00e4re nun denkbar, da\u00df im","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Schicksal der Eiweiflabbauprodukte im Darmkanal.\nDuodenum in der Hauptsache die leicht abspaltbaren Aminos\u00e4uren frei werden und zur Resorption gelangen, w\u00e4hrend in den tieferen Partien des D\u00fcnndarms das Erepsin seine Wirkung entfaltet und dort dann Glykokoll, Phenylalanin, Prolin usw. zur Aufnahme kommen. Unsere ersten Beobachtungen schienen f\u00fcr eine solche Auflassung des Abbaus der Proteine und Peptone im Darmkanal zu sprechen. Einerseits vermi\u00dften wir im Inhalt des Ileums zum 'teil die durch Trypsin leicht abspaltbaren Aminos\u00e4uren ganz, anderenteils konnten wir, wie schon erw\u00e4hnt, Peptone isolieren, die reich an Phenylalanin, Prolin und Glykokoll waren, d. h. die diejenigen Aminos\u00e4uren enthielten, die vom reinen aktivierten Pankreassaft nicht aus ihrer EJindung gel\u00f6st werden. W\u00fcrde es sich um einen Befund handeln, der ein regelm\u00e4\u00dfiger ist, d. h. w\u00fcrde sich der Abbau in bestimmten Darmabschnitten stufenweise vollziehen und immer ein bestimmtes f\u00fcr den einzelnen Darmabschnitt charakteristisches St\u00fcck des ganzen Molek\u00fcls zerlegt, und w\u00fcrde die Resorption der entstandenen einfachsten Bausteine an Ort und Stelle einsetzen, dann w\u00e4re es schwer zu verstehen, wie in der Darmwand sich die Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes bilden sollten. Man m\u00fc\u00dfte dann schon zu der vorl\u00e4ufig noch wenig gangbaren Vorstellung greifen, da\u00df die Bluteiwei\u00dfk\u00f6rper ein viel komplizierteres Gemisch von Stoffen aller Art darstellen, als man bisher angenommen hat. Es w\u00fcrde dann das Duodenum andere Proteine liefern als das Jejunum und das Ileum ! Viel einfacher w\u00e4re in diesem Falle die Annahme einer Synthese von Bluteiwei\u00df in der Leber, denn hier w\u00fcrden alle Bausteine wieder zusammenstr\u00f6men.\nEingehende Untersuchung des Darminhaltes von Schweinen und dann auch von Hunden, Rindern und Pferden, die sich \u00fcber mehrere Jahre erstrecken und jetzt zur vollst\u00e4ndigen Aufarbeitung gekommen sind, haben ergeben, da\u00df eine Lokalisierung des Abbaus und der Resorption bestimmter Aminos\u00e4uren nicht m\u00f6glich ist. Es konnten aus allen Darmabschnitten die gleichen Aminos\u00e4uren gewonnen werden. Es scheint sogar, da\u00df in den Mengenverh\u00e4ltnissen eine recht gute \u00dcbereinstimmung sich findet. So gut wir in den untersten Teilen des Ileums noch wirksames Pepsin antreffen, so gut wird auch Trypsin \u00fcber","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden.\n:M>\ndas Duodenum hinausgef\u00f6hrt mit Peptonen, die von ihm no\u00e9h nicht vollst\u00e4ndig zerlegt sind. Ferner wirkt das Erepsin \\in allen Darmabschnitten. Es spaltet bereits im Duodenum Prolin ab. So entsteht denn im ganzen Darmkanal in allen seinen Teilen ein Gemisch von allen Aminos\u00e4uren in \u00e4hnlichen Verh\u00e4ltnissen. Nur kurz nach der Nahrungsaufnahme, dann wenn der erste Chymus in das Duodenum \u00dcbertritt, finden sich Unterschiede, indem dann zun\u00e4chst die leicht abspaltbaren Aminos\u00e4uren frei werden, w\u00e4hrend mancher Baustein noch gebunden ist. Sobald jedoch weiterer Chymus \u00dcbertritt, gleicht sich dieses Verhalten aus, indem jetzt diejenigen Aminos\u00e4uren, wie Prolin, Phenylalanin usw., die beim weiteren Abbau des zuerst \u00fcbergetretenen Chymus frei werden, nun gleichzeitig mit den aus dem \u00abzweiten\u00bb Chymus zuerst abgespaltenen Bausteinen, wie Tyrosin, Tryptophan usw., zur Resorption kommen. Theoretisch wiederholt sich der Fall, da\u00df im Darmkanal in einem bestimmten Moment nicht alle Aminos\u00e4uren zugegen sind, bei der Verdauung der letzten Chvmusreste. Hier sind in einem bestimmten Momente die leicht abspaltbaren Aminos\u00e4uren resorbiert und noch Reste vorhanden, die die schwerer aufspaltbaren Verbindungen enthalten. Man findet in der Tat am Schl\u00fcsse der Verdauung oft Chymus im Darm, der frei von Tyrosin, Tryptophan und Cystin ist, w\u00e4hrend andere Aminos\u00e4uren und Peptone sich noch finden.\nDie Ergebnisse der Untersuchung verschiedener l eile des D\u00fcnndarmes stehen somit nicht im Widerspruch mit der Annahme, da\u00df den Zellen der Darmwand ein Gemisch von Aminos\u00e4uren zugef\u00fchrt wird, aus dem sie ein gleichartiges \u00abEiwei\u00df\u00bb aufbauen k\u00f6nnen. Der Abbau der Proteine und Peptone im Darmkanal findet an allen Stellen im D\u00fcnndarm in gleicher Weise statt.1) Er l\u00e4\u00dft sich nicht in bestimmten Abschnitten des D\u00fcnndarms lokalisieren. Dies gilt auch f\u00fcr die Art des Abbaus. \u00dcberall scheinen die gleichen\nl) Es ist dies nat\u00fcrlich nur in bezug auf den \u00abgr\u00f6beren\u00bb Verlauf des Abbaus gemeint. Ob nicht doch im einzelnen sich Unterschiede zeigen, l\u00e4\u00dft sich zurzeit nicht feststellen.","page":390},{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Schicksal der Eiwei\u00dfabbauprodukte im Darmkanal. 391\nStufen durchlaufen zu werden. Trypsin und Erepsin wirken sowohl im Anfangs- wie im Endteil des D\u00fcnndarmes.\nWir haben uns einer weiteren Frage zugewandt und gepr\u00fcft, ob vielleicht ein wesentlicher Teil der Aminos\u00e4uren im Darmkanal oder kurz nach erfolgter Desorption weiter abgebaut wird. W\u00fcrde es gelingen, bestimmte Abbaustufen zu fassen, dann w\u00fcrde ein Weg gegeben sein, um unsere Vorstellungen \u00fcber Beziehungen der resorbierten Aminos\u00e4uren zu bestimmten K\u00f6rperstolTen neu zu beleben. Die Erfolge waren bis jetzt d\u00fcrftig. Es scheint, da\u00df im Darmkanal eine Desamierung von Aminos\u00e4uren eintritt. doch ist ihr Umfang offenbar kein gro\u00dfer. Fraglich ist, ob au\u00dfer Bakterien noch andere Agenzien an der Ammoniakbildung beteiligt sind.\nEs seien hier die Monoaminios\u00e4uren aufgef\u00fchrt, die wir aus verschiedenen 'feilen des D\u00fcnndarms gewonnen haben:\n1. Duodenum:\nGlykokoll (in Form seines Esterchlorhydrates abgeschieden. F. 144 \u00b0j.\nd - A1 a n i n (mittels der Estermethode nachgewiesen. F. 2950 l<\u201e = + 9,85\u00b0, in der berechneten Menge Salzs\u00e4ure gel\u00f6st).\nd-Valin (mittels der Estermethode nachgewiesen). F.3120. M*.- = 4* 25,6\u00b0, in 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\n1-Leucin (mittels der Estermethode isoliert und auch direkt als Kupfersalz abgeschieden). F. 297\u00b0. [a]^\u201e = -f-14,3\u00b0, in 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Isoleucin (wurde neben Prolin im alkoholischen Aus-\nzug gefunden). F. 278\u00b0. |a]\u00a3,\u201e = -f 32,8\u201c, in 20\u00bb/\u00bb iger Salz-s\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Glutamins\u00e4ure als salzsaures Salz abgeschieden und als solches identifiziert. F. 207\u00b0. [al?, =4- 24,2\u00b0.\n1-Asparagins\u00e4ure (mittels der Estermethode isoliert). F. 269\u00b0.\n1-Phenylalanin (mittels der Estermethode nachgewiesen). F. 279\u00b0. [a]\u2122 = \u2014 34,5\u00b0, in Wasser gel\u00f6st.\n1-Tvrosin (direkt auskrystallisiert). F. 312\u00b0.","page":391},{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"Kmil Abderhalden.\nim\nSerin konnte nicht vollst\u00e4ndig rein gewonnen werden. Cystin und Tryptophan waren vorhanden, doch reichten die isolierten Mengen nur zu Farbreaktionen aus. Sicher fest-gestellt wurde ferner Prolin und zwar als Hydantoin. F. 142\u00b0. Ferner wurde es mittels der Estermethode isoliert.\nZur Gewinnung dieser Monoaminos\u00e4uren aus dem Chymus fies Duodenums waren die rohen Aminos\u00e4uren von je 20 Tieren verwendet worden. Die vorliegenden Ergebnisse beziehen sich auf Untersuchungen am Schweine, Sie wurden auch beim Pferd, beim Rind und bei Hunden best\u00e4tigt. Direkt in ganz reinem Zustande konnte Tyrosin a\u00efs solches, ferner Leucin als Kupfersalz, Glutamins\u00e4ure als salzsaures Salz, Prolin als Hydantoin und endlich Isoleucin als solches in ausreichenden Mengen gewonnen werden. Bei den \u00fcbrigen Aminos\u00e4uren mu\u00dfte die Estermethode verwendet werden. Es wurde hierbei so verfahren, da\u00df eine Erw\u00e4rmung beim Einleiten der sorgf\u00e4ltig getrockneten gasf\u00f6rmigen Salzs\u00e4ure in den Alkohol nicht .stattfand. Wir bezweckten damit eine Verh\u00fctung von Spaltung etwa vorhandener Peptone resp. Polypeptide. Au\u00dferdem verwendeten wir zu diesen Untersuchungen ausschlie\u00dflich diejenigen Produkte, die mit Phosphorwolframs\u00e4ure nicht f\u00e4llbar waren. Auf Grund neuerer Erfahrungen1) d\u00fcrfen wir mit Bestimmtheit behaupten, da\u00df auch die mittels der Estermethode nachgewiesenen Aminos\u00e4uren als solche im Darminhalt vorhanden waren. Besondere Schwierigkeiten bereitete der Nachweis des Prolins. Wir extrahierten das sorgf\u00e4ltig getrocknete Gemisch von Aminos\u00e4uren, Peptonen und anderen Verbindungen mit absolutem Alkohol, verdampften die L\u00f6sung unter vermindertem Druck, extrahierten wieder mit Alkohol und setzten diesen Proze\u00df fort, bis nur noch in Alkohol l\u00f6sliche Produkte vorhanden waren. Diesen Anteil f\u00fchrten wir in die Phenyliso-cyanatverbindung \u00fcber und diese mit Salzs\u00e4ure in das sch\u00f6n krystallisierende Hydantoin. Bei dieser Gelegenheit isolierten wir aus den schlie\u00dflich in absolutem Alkohol unl\u00f6slichen Pro-\n') Emil Abderhalden und Rudolf Hanslian, \u00dcber die Verwendbarkeit der Estermethode zum Nachweis von Monoaminos\u00e4uren neben Polypeptiden. Diese Zeitschrift, Bd. 77. S. 285, 1912.","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"i'bor das Schicksal der Kiwcifohbauprodukle im Darmkanal. \u00abMW\ndukten mittels des Kupfersalzes d-Isoleucin. Bemerkt sei noch, da\u00df von allen Verbindungen die Stickstoffanalyse nach Kjel-dahl ausgef\u00fchrt wurde\u00bb. Leider ist die Masse des Chymus so gering, da\u00df es bis jetzt nicht m\u00f6glich war, die verschiedenen Aminos\u00e4uren aus dem Inhalt eines einzigen Duodenums zu gewinnen. Schwierigkeiten bereiteten der Untersuchung die im Chymus vorhandenen Spaltprodukte, die aus anderen Nahrungs-stolfen als aus Kiwei\u00df stammten. Wir wollten diese Untersuchungen unter ganz nat\u00fcrlichen Verh\u00e4ltnissen durchf\u00fchren und verzichteten deshalb auf eine ausschlie\u00dfliche Eiwei\u00dfkost.\nIn der gleichen Weise haben wir aus dem Inhalt des Je junums und lleums die genannten Aminos\u00e4uren isoliert und zwar wurde der Jejunuminhalt in drei Teilen (jeder Teil ca. Vn des ganzen Jejunums umfassend) untersucht. Das Ileum war in zwei H\u00e4lften getrennt worden.\n1. Erstes Drittel des Jejunums (dem Duodenum benachbart).\nGlykokoll nicht sicher festgestellt (mit Ghlorammon verunreinigt).\nd-Alanin: F. 296\u00b0. |aj^)0 = -|-10,0\u00b0, in der berechneten Menge Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Valin: F. 295\u00b0. Nicht ganz rein. |a|jJ\" = -f 21,8\u00b0, in 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\n1* Leucin: F. 297\u00b0. |a]jJ)0 = -f l\u00f6,l\u00b0, in 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Isoleucin nicht in reinem Zustand gewonnen.\nd-Glutamins\u00e4ure als salzsaures Salz abgeschieden. F. 208\u00b0.\n1-Asparagins\u00e4ure, nicht ganz rein, F. 254\u00b0.\n1-Phenylalanin: F. 279\u00b0. [a]^\u00b0 = \u2014 38,5\u00b0, in Wasser gel\u00f6st.\n1-Tyrosin: F 308\u00b0.\n1-Prolin, \u00fcber den Ester isoliert, F. 208\u00b0.\n1-Cystin und 1-Tryptophan waren auch vorhanden.\n2. Zweites Drittel des Jejunums (mittlerer Teil).\nGlykokoll als Esterchlorhydrat abgeschieden. F. 144\u00b0.\nd-Alanin: F. 296\u00b0. [a]^, = -J- 9,87\u00b0, in der berechneten Menge Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"m\nKmil Abderhalden,\nd-Val in, nicht rein erhalten.\nI-Leucin: F. 297\u00ab. [a|\u201c\u201e = + 14,5\u00bb, in 20\u00bb/oiger Salz-s\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Glutamins\u00e4ure als Hydrochlorat abgeschieden F. 206\u00b0.\n1-Asparagins\u00e4ure als Kupfersalz identifiziert.\nl-Phenylalanin: F. 270\u00bb. [a]\u201c\u201c = \u2014 30,8\u00bb in Wasser gel\u00f6st. Nicht ganz rein.\n1-Tyrosin: F. 306\u00b0.\n1-Prolin: Hydantoin: F. 144\u00b0.\n3. Letztes Drittel des Jejunums (an das Ileum angrenzend).\nd-Alanin: F. 297\u00bb. [a]\u00b0\u201e = + 10,5\u00bb, in der berech-neten Menge Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Valin: F. 303\u00ab. [\u00ab]\u201c. = -f 28,8\u00bb, in 20\u00bb/oiger Salz-s\u00e4ure gel\u00f6st.\nl-Leucin: F. 297\u00bb. [et]\", = + 15,5\u00bb, in 20\u00bb/\u00bbiger Salz-s\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Glutamins\u00e4ure als Hydrochlorat identifiziert. F. 207\u00b0.\n1-Asparagins\u00e4ure als Kupfersalz identifiziert.\nl-Phenylalanin: Nicht rein erhalten. Als Hydrochlorat abgeschieden.\n1-Tyrosin: F. 306\u00b0.\n1-Prolin als Hydantoin gewonnen. F. 144\u00b0.\n4. Erste H\u00e4lfte des Ileums (dem Jejunum benachbart).\nGlykokoll als Esterchlorhydrat isoliert. F. 144\u00b0.\nd- Al anin, nicht ganz rein erhalten. Als Kupfersalz\nabgetrennt, [a]\u00b0 # = + 12,5\u00b0 in der berechneten Menge Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Val in, ebenfalls nicht ganz rein. [a\u00a300 = -)- 19,78\u00b0, in 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\nl-Leucin: F. 297\u00b0. [a]\u201c\u00b0 = + 13,8\u00b0, in 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Glutamins\u00e4ure als salzsaures Salz abgeschieden. F. 206\u00b0.","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Schicksal der Kiwei\u00dfabbauprodukte im D&rmkanal. 39f>\n1-Asparagins\u00e4ure als Kupfersalz identifiziert.\n1-Phenylalanin: F. 270\u00b0. |a]\u201c0 = \u201438,5\u00b0 in Wasser gel\u00f6st.\nl-Tyrosin: F. 306\u00b0.\n1-Prolin war nicht in reinem Zustand zu erhalten.\n5. Zweite H\u00e4lfte des Ileums.\nGlykokoll als Esterchlorhydrat abgeschieden, mit Chlorammon verunreinigt.\nd-Alanin ^ beide nicht ganz rein erhalten. Menge sehr\nd-Valin / gering.\nd-Isoleucin: F. 276\u00b0. [a]\u201du = -f 29,5\u00b0, in 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\n1-Leucin: F. 297\u00b0. [a]\u00ae0 = + 14,8\u00b0, in 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st.\nd-Glutamins\u00e4ureals Hydrochlorat abgeschieden. F. 208\u00b0.\n1-Asparagins\u00e4ure als Kupfersalz identifiziert.\n1-Phenylalanin: F. 278\u00b0. [ajJ,00 = \u2014 37,2\u00b0, in Wasser gel\u00f6st.\nl-Tyrosin: F. 306\u00b0.\n1-Prolin als Hydantoin abgetrennt. F. 144\u00b0.\nWir haben auch auf Lysin, Arginin und Histidin gefahndet und hierzu zum Teil die von Kossel und Kutscher ausgearbeiteten Methoden benutzt, zum Teil auch das Histidin direkt mit Sublimat abgeschieden. Wir konnten alle drei Verbindungen mit Bestimmtheit feststellen, doch waren die Verluste bei der Reinigung der Aminos\u00e4uren ziemlich gro\u00dfe. Ferner ist zu bef\u00fcrchten, da\u00df die zum Teil langwierigen Methoden sekund\u00e4re Spaltungen verursachen. Bevor wir ein endg\u00fcltiges Urteil \u00fcber das Vorkommen der genannten Verbindungen abgeben, wollen wir durch weitere Kontrollversuche feststellen, wie weit die Methodik zu eindeutigen Resultaten f\u00fchrt. Von den Monoaminos\u00e4uren sind au\u00dfer Oxyprolin alle im Darminhalt aufgefunden worden.","page":395}],"identifier":"lit19507","issued":"1912","language":"de","pages":"382-395","startpages":"382","title":"Weiterer Beitrag zur Frage nach dem Schicksal der Eiwei\u00dfabbauprodukte im Darmkanal: \u00dcber das Vorkommen der einzelnen Aminos\u00e4uren in verschiedenen Teilen des Darmkanals","type":"Journal Article","volume":"78"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:15:35.593408+00:00"}