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{"created":"2022-01-31T16:02:27.033154+00:00","id":"lit19532","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Lade, Fritz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 79: 327-348","fulltext":[{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen Ober die Bildungsst\u00e4tte der Atherschwefel-\ns\u00e4ure im TierkOrper.\nVon\nFritz Lade.\nMit einer Tafel.\n(Aus der medizinischen Klinik Heidelberg, Direktor: Geh. Rat Krehl.) (Der Redaktion zngegangen am 85. Mai 1918.)\nDie Frage nach der Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4uren ist schon seit einigen Jahrzehnten Gegenstand wissenschaftlicher Bearbeitungen. Schon Voit1 * 3) hat 1860 zum ersten Male festgestellt, da\u00df sich nicht aller Schwefel im Harn als Alkalischwefels\u00e4ure vorfindet. Baumann*) entdeckte 1875 die \u00c4therschwefels\u00e4uren, deren \u00abkohlenstoffhaltige Atomkomplexe\u00bb ihm aber noch nicht n\u00e4her bekannt waren. Aufschlu\u00df dar\u00fcber brachte ihm gleich das n\u00e4chste Jahr,8) als er in diesen organischen Atomkomplexen Spaltprodukte des Eiwei\u00dfes und zwar Phenol und Skatol entdeckte, dem sich sp\u00e4ter Indol4 *) und Kresol6 *) zugesellte. Zugleich warf Baumann die Frage nach dem Ort der \u00c4therschwefels\u00e4urebildung auf. Zun\u00e4chst allerdings ohne erfolgreiche.L\u00f6sung, da man zuerst erforschen mu\u00dfte, wo und unter welchen Umst\u00e4nden diese tiefen Spaltprodukte des Eiwei\u00dfes entstehen.\nIm selben Jahre kam Salkowski6) zum Schl\u00fcsse, da\u00df im K\u00f6rper das Eiwei\u00df ebenso in diese Spaltprodukte zerfallen kann, wie bei der \u00abidentischen* F\u00e4ulnis, und Indikanausscheidung bei hungerndem Hunde\n\u2018) Bischoffu. Voit, \u00abDie Gesetze der Ern\u00e4hrung der Fleischfresser\u00bb, 1860.\n*) Baumann, \u00ab\u00dcber gepaarte Schwefels\u00e4ure im Harn\u00bb. Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 12, S. 69.\n3)\tBaumann, ibid., Bd. XIII, S. 285.\n4)\tBaumann u.Brieger, Diese Zeitschrift, Bd. 3, S. 254; Brieger,\nibid., S. 134.\n*) Ibid.\ne) Salkowski, Ber. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. 9, S. 138.","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nFritz Lade,\nf\u00fchrte ihn sogar zur Meinung, da\u00df auch das K\u00f6rpereiwei\u00df durch Fermentwirkung in dem Gewebe unabh\u00e4ngig von Verdauungsvorg\u00e4ngen zerfallen k\u00f6nne. \u00cbr hielt auch noch daran fest,1 * *) als K\u00fchne und Nencki*) fanden, da\u00df Eiwei\u00dff\u00e4ulnis an Anwesenheit von Bakterien gekn\u00fcpft sei. Es beobachteten ja auch Hoppe-Seyler8) und Koukol Yasnopolsk4 *) Eiwei\u00dff\u00e4ulnis bei Transsudaten in zugeschmolzenen R\u00f6hrchen und bei Muskeln, die, wie sie glaubten, unter Vermeidung von Luftzutritt aufbewahrt waren. Salkowski befand sich hierbei nur in \u00dcbereinstimmung mit Forschern wie Billroth und Tiegel, welche auf Grund ihrer Untersuchungen glaubten, das Gewebe des Tierk\u00f6rpers enthalte entwicklungsf\u00e4hige Bakterienkeime. Erst als durch Arbeiten von Mei\u00dfner,6) Zahn6) und Hauser7) erwiesen wurde, da\u00df im gesunden Organismus nur der Darm, h\u00f6chstens dessen n\u00e4chste Umgebung Bakterien bergen, kam Salkowski8) 1886 zur \u00dcberzeugung, die Eiwei\u00dfspaltprodukte w\u00fcrden im Darm gebildet, und best\u00e4tigte so die ein Jahr zuvor von Baumann9 10) ausgesprochene Ansicht. Bau mann kam zu dieser Anschauung auf Grund eines \u00fcbereinstimmenden Befundes bei zwei F\u00e4llen von D\u00fcnndarmfisteln, von denen einen,0) er selbst, einen Ewald \u201c) beobachteten. Hierbei trat n\u00e4mlich nach Verschlu\u00df der Fistel die vorher sistierte Ausscheidung der Spaltprodukte sofort wieder ein. Es mu\u00dfte nun nach der jeweiligen Bildungsm\u00f6glichkeit dieser Eiwei\u00dfspaltprodukte im Darm die \u00c4therschwefels\u00e4ureausscheidung schwanken. Tats\u00e4chlich konnten dies auch zahlreiche klinische Beobachtungen best\u00e4tigen, soda\u00df bald darauf die Ausscheidungsgr\u00f6\u00dfe als Ma\u00dfstab der Darmf\u00e4ulnis angesehen wurde. Diese Ansicht, vertreten von\n\u2018) Salkowski, \u00dcber die Bildung des Indols im Tierk\u00f6rper. Ber. d. Deutsch, ehern. Ges. zu Berlin, Bd. 9, S. 408, \u00abmag das Indol im Darmkanal durch Bakterien entstehen oder . . . soviel ist sicher, da\u00df in den Geweben selbst Indol entsteht\u00bb.\n*) Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 12, S. 78.\ns) Ber. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. 9, S. 138.\n4) T\u00fcbinger med. chem. Untersuch., S. 565.\n6) Rosenbach, Deutsch. Zeitschr. f. Chirurg., Bd. 13, S. 344.\n6) Zahn, Virchows Arch., Bd. 95, S. 95.\n') Hauser, Arch. f. exp. Pharm, u. Path., Bd. 20, S. 162.\n\") Salkowski, Diese Zeitschrift, Bd. 10, S. 265.\n\u00f6) Bau mann, Diese Zeitschrift, Bd. 10, S. 123. \u00abAlle \u00c4therschwefels\u00e4uren des Harns fleischfressender Tiere entstehen unter normalen Verh\u00e4ltnissen im Organismus aus Substanzen, welche nur im Darm und ausschlie\u00dflich durch die F\u00e4ulnis in demselben gebildet werden.\u00bb\n10) Ibid.\nn) Ewald, Virchows Arch., Bd. 75, S. 409. \u00abEs ist unzul\u00e4ssig, eine andere Quelle des Indikans und Phenols als den unteren Darmabschnitt anzunehmen.\u00bb","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 329\nForschern wie Baumann, Biemacki,1 *) Rovighi,*) Matteoda3) usw., finden wir auch heute in den physiologischen Lehrb\u00fcchern.\nSchon 1872 fand Jaff\u00e94 * 6 * 8 9) eine Vermehrung der Indoxylverbindungen bei D\u00fcnndarmerkrankungen und Abnahme bei Dysenterie, pathologischen Zust\u00e4nden des Dickdarms, Magens und Duodenums. Senator3) berichtete 1877 \u00fcber eine Zunahme der Ausscheidung bei einer Reihe chronischer Krankheiten, deren Zahl de Vries*) und Henninge\u00bb) erheblich vermehrten. Ebenso hatten Salkowski*) und Brieger*) und andere10 * *) \u00e4hnliche Befunde erhoben. Hoppe-Seyler\u201c) fa\u00dfte diese Beobachtungen zusammen in dem Satze: \u00abDie Ausscheidung der \u00c4therschwefels\u00e4uren geht parallel mit Steigerung aller Prozesse, welche die D\u00fcnndarmverdauung \u00e4ndern*, was in demselben Jahre noch K\u00e4st und Baas1*) best\u00e4tigten. \u00c4hnlich hatte das fr\u00fcher v. d. Velden13) ausgedr\u00fcckt mit den Worten: \u00abSteigerung beruht auf vermehrter Einf\u00fchrung von K\u00f6rpern, die als \u00c4therschwefels\u00e4ure ausgeschieden werden, und auf Herbeif\u00fchrung solcher Verh\u00e4ltnisse, die die Bildung beg\u00fcnstigen\u00bb.\nDaraufhin war man bestrebt, durch Nahrungs\u00e4nderung einen Einflu\u00df auszu\u00fcben, und Matteoda14 15 16) fand vermindernde Wirkung der Milch auf die \u00c4therschwefels\u00e4ureausscheidung. Ob hierbei dem Milchzucker, der Milchs\u00e4ure, dem Casein oder einer Bakterienwirkung die Hauptrolle zuzuschreiben ist, entscheidet er nicht.\nHirschler,i3) der au\u00dfer- und innerhalb des Organismus Versuche mit Rohzucker, St\u00e4rke, Dextrin, Glycerin und Milchs\u00e4ure anstellte, empfiehlt Beigabe von Kohlenhydraten zur Begegnung zu heftiger Darmf\u00e4ulnis.\nBiemacki,6) dagegen stimmte nach einer Reihe von Versuchen mit verschiedenen Di\u00e4tformen der g\u00fcnstigen Kohlenhydrateinwirkung nicht bei,\n*) Zentralbl. f. d. med. Wissensch., 1890, S. 881 u. 898.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 16, S. 19.\n3)\tMatteoda, Genf, Diss., 1894.\n4)\tJaff\u00e9, Zentralbl. f. med. Wissensch., 1872, Nr. 1, S. 31 u. 32.\n3) Senator, ibid., 1877, Nr. 20\u201422.\n6) de Vries, Kiel, Diss., 1877.\nT) Henninge, Deutsch. Arch. f. klin. Med., Bd. 23, S. 271.\n8)\tSalkowski, Zentralbl. f. med. Wissensch., Bd. 14, S. 818.\n9)\tBrieger, Diese Zeitschrift, Bd. 2, S. 241.\n,0) Ortweiler, Mitteil. d. W\u00fcrzburger med. Klinik, Bd. 11, S. 153. M\u00fcller, ibid., S. 342.\n\u201c) Hoppe-Seyler, Diese Zeitschrift, Bd. 12, S. 1.\n**) K\u00e4st u. Baas, M\u00fcnch, med. Wochenschr., 1888, S. 4.\nn) R. v. d. Velden, Virchows Arch., Bd. 70, S. 343.\n14)\tMatteoda, Genf, Diss., 1894.\n15)\tHirschler, Diese Zeitschrift, Bd. 10, S. 306.\n16)\tBiemacki, Zentralbl. f. med. Wissensch., 1890, S. 881.","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nFritz Lade,\nw\u00e4hrend wieder Winternitz1 *) und Krau\u00df*) der Ansicht Hirschlers beipflichten.\nVon anderen Nahrungsmitteln sahen Rovighi3) und Schmitz4) namentlich bei Kefyr und K\u00e4se g\u00fcnstigen Erfolg.\nDa man ja bei allen Ern\u00e4hrungsversuchen eine Verminderung der Darmf\u00e4ulnis herbeif\u00fchren wollte, lag der Gedanke, die Desinfektionsstoffe daraufhin zu pr\u00fcfen, nahe. Die Ergebnisse bei Erforschung der im K\u00f6rper gebildeten StofTe, wie Galle und Salzs\u00e4ure, waren nicht eindeutig.\nEntgegen einer gro\u00dfen Reihe von Arbeiten teils experimenteller,5) teils klinischer6) Art, die f\u00fcr eine f\u00e4ulnishemmende Wirkung der Galle sprechen, kommen neuere Autoren7) entsprechend Voits8) alter Anschauung dazu, da\u00df der Galle keine desinfizierende Kraft innewohnt.\nEindeutiger sind die Forschungsergebnisse in bezug auf die Salzs\u00e4urewirkung des Magensaftes. K\u00e4st9 * * * *) und Wasbutzki\u201c*) schreiben ihr eine wachslumseinschr\u00e4nkende Wirkung auf die Darmbakterien zu und Biernacki,,) findet bei einem durch chronische Nephritis verminderten Magensalzs\u00e4uregchalt eine Steigerung der \u00c4therschwefels\u00e4ure, die auf Salzs\u00e4uregabe jedesmal schwand, ln demselben Sinne verringerte Schmitz1*) durch Salzs\u00e4ureeinnahme seinen eigenen \u00c4therschwefels\u00e4uregehalt im Harn. Umgekehrt beg\u00fcnstigten Stadelmann*\u2022) durch Alkalidarreichung und der daraus folgenden Neutralisation der Magensalzs\u00e4ure, sowie M e s t e r14 *) durch Verf\u00fctterung entchlorten Fleisches die Darmf\u00e4ulnis. Nur v.Noorden16)\n\u2019) Winternitz, Diese Zeitschrift, Bd. 16, S. 460.\n*) Krauss, ibid., Bd. 18, S. 167.\n8) Rovighi, Diese Zeitschrift, Bd. 16, S. 19.\n4) Schmitz, ibid., Bd. 19, S. 378.\n6)\tR\u00f6hmann, Pfl\u00fcgers Arrh., Bd. 29, S. 50t). \u2014 Maly, im Handb. d. Phys. v. L. Herr mann, Bd. 5, S. 185. \u2014 Limbourg, Diese Zeitschrift, Bd 13, S. 197. \u2014 M\u00fcller, Zentralbl. f. med. Wissensch., 1890, Nr. 49-50.\n6)\tBidder u. Schmidt, Verdauungss\u00e4fte und Stoffwechsel, Leipzig 1852. \u2014 Biernacki, Zentralbl. f. med. Wissensch., 1890, S. 881.\n7)\tErnst, Diese Zeitschrift, Bd. 16, S. 20\u00f6.\n8)\tVoit, Bedeutung der Galle f\u00fcr die Aufnahme der Nahrungsstoffe\nim Darmkanal, Stuttgart 1882.\n9)\tK\u00e4st, Festschr., Hamburg 1889, \u00dcber die quantitative Bemessung der antiseptischen Leistungen des Magensaftes.\n,0) Wasbutzki, Arch. f. exp. Pharm, u. Path., Bd. 26.\n**) Biernacki, Zentralbl. f. med. Wissensch. 1890, S. 898.\n**) Schmitz, Diese Zeitschrift, Bd. 19, S. 401.\nw) Stadel mann, IX. Kongr. f. innere Med., 1890.\nu) Mes ter, Habilitationtschrift, Breslau 1893.\nth) v. Noorden, Zeitschr. f. klin. Med., 1890, Bd. 17, S. 532.","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 331\nsprach anfangs der Magensalzs\u00e4ure jede desinfizierende Kraft au\u00dferhalb des Magens, insbesondere im Darm, absolut ab. Sp\u00e4ter1 * *) behauptet er nur noch, \u00absie habe wenig Einflu\u00df auf die F\u00e4ulnis\u00bb. Me st er*) h\u00e4lt Noordens Ansicht f\u00fcr nicht berechtigt und erkl\u00e4rt die Beziehungen so: \u00abDie Darmf\u00e4ulnis ist normal bedingt durch die gr\u00f6\u00dftenteils gleichzeitig mit der Nahrung in den Darm gelangten F\u00e4ulnisbakterien, im Intensit\u00e4tsgrade reguliert durch die Magensalzs\u00e4ure. Demgem\u00e4\u00df Zunahme bei Ausfall der Salzs\u00e4ure, die dann besonders evident zutage tritt, wenn faules Fleisch als Nahrung dient, w\u00e4hrend bei normalem S\u00e4uregehalt des Magensaftes selbst innerhalb weiter Grenzen derartige Ungleichheiten in der Qualit\u00e4t der Nahrungsmittel ohne Einflu\u00df auf Darmf\u00e4ulnis bleiben.\u00bb\nZur Unterst\u00fctzung der im K\u00f6rper gebildeten desinfizierenden Stoffe wurden verschiedene Versuche mit Medikamenten angestellt. Namentlich mit der KalomelWirkung, die Baumann\u2019) wie Wassilieff4) als stark darmdesinfizierend bezeichneten, besch\u00e4ftigten sich einige Autoren wie Morax5 * 7) und Steiff.0) Beide kamen zu demselben Schl\u00fcsse, da\u00df n\u00e4mlich therapeutisch die Desinfektionswirkung des Kalomels nicht in Frage k\u00e4me, wegen der dazu ben\u00f6tigten zu gro\u00dfen Dosis. Eher seine Wirkung als Laxans k\u00e4me in Betracht, meint Morax. Mithin wirkt es auf gleiche Art wie Karlsbader und Marienbader Salz, deren bessernden Einflu\u00df auf die Darmf\u00e4ulnis neben anderen Stoffen wie Terpenen, Kampfer, Tannin usw. Rovighi*) fand. Seine Befunde bei Terpenen und Kampfer best\u00e4tigten fr\u00fchere Resultate von v. d. Velden8) und Steiff.\nAlle diese Untersuchungen beruhen auf der Annahme, da\u00df eine bestimmte und zwar immer die gleiche Beziehung zwischen Darmf\u00e4ulnis und \u00c4therschwefels\u00e4ureausscheidung besteht, d. h. da\u00df bei jeder \u00c4nderung der Darmf\u00e4ulnis eine ihr entsprechende gleichlaufende Schwankung in der \u00c4therschwefels\u00e4ureausscheidung im Harn eintritt. Irgend welche genauere Vorstellungen von der Art und dem Ort der Synthese waren dabei nicht vorhanden.\nAls erster warf Bau mann die Frage auf, nach dem Orte der Bildung und erkl\u00e4rt in seiner Arbeit:9) \u00ab\u00dcber gepaarte\n\u2018) v. Noorden, Lehrb. d. Path. d. Stoffwechsels, 1893, S. 245.\n*) Mester, Zeitschr. f. klin. Med, Bd. 24, S. 441.\n*) Baumann, Diese Zeitschrift, Bd. 10, S. 123.\n*) Wassili eff, Diese Zeitschrift, Bd. VI, S. 112.\n*) Morax, Diese Zeitschrift, Bd. 10, S. 318.\n*) Steiff, Zeitschr. f. klin. Med., Bd. 16, S. 311.\n7)\tRovighi, Diese Zeitschrift, Bd. 16, S. 19.\n8)\tv. d. Velden, Virchows Arch., Bd. 70, S. 343. \u2022\n9)\tBaumann, Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 13, S. 285.","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nFritz Lade,\nSchwefels\u00e4ure im Organismus, ob der Ort in der Leber, Niere oder Blut sei, w\u00e4re noch unentschieden.\u00bb Sp\u00e4ter findet er zusammen mit Christiani,1 * 3) \u00abda\u00df die Niere jedenfalls der ausschlie\u00dfliche Ort der Phenolschwefels\u00e4urebildung im Tierk\u00f6rper nicht ist*.\nW. Kochs*) zerkleinerte die einzelnen Organe und f\u00fcgte dem Organbrei Blut derselben Tierart zu, dann digerierte er das Gemenge nach Zusatz von Phenol und schwefelsaurem Natrium im Luftstrom bei 8\u00b0 oder 12\u00b0 oder K\u00f6rpertemperatur. Bei derartig verarbeiteter Leber. Niere, Pankreas und Muskel konnte er eine Synthese von Phenol und Schwefels\u00e4ure nachweisen, nicht so bei Thymus.\nBongers\u00bb) vermutet in der Niere den Sitz der Synthese, \u00e4u\u00dfert sich aber nicht bestimmt. Krawkow4 *) kommt nach einer gr\u00f6\u00dferen Versuchsreihe an Gallenfistelhunden zu dem sehr bestimmten Schl\u00fcsse, \u00abes ist auszuschlie\u00dfen, da\u00df au\u00dfer dem Darm auch andere Quellen der Entstehung der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Organismus vorhanden sind\u00bb, Krawkow unterband bei Hunden im Hungerzustande den Gallengang! Neben Gewichtsabnahme fand er gesteigerte Stickstoffausscheidung im wesentlichen durch Harnstoff und namentlich Harns\u00e4ure bedingt. Die absolute Quantit\u00e4t der \u00c4therschwefels\u00e4ure blieb fast unver\u00e4ndert, w\u00e4hrend eine Vermehrung der pr\u00e4formierten Schwefels\u00e4ure auftrat. Daraus zog er den soeben erw\u00e4hnten Schlu\u00df. Der Leber schreibt er eine absorbierende und so eine dem K\u00f6rper erhaltende Wirkung in bezug auf h\u00f6chst wichtige stickstoffhaltige Zerst\u00f6rungsprodukte der Gewebe zu.\nLandi0) wiederholt 1896 die Versuche von W. Kochs, doch resultatlos. Untersuchungen am Darm mit k\u00fcnstlicher Zirkulation bringen ihn jedoch zur Ansicht, da\u00df der Darm und nicht die Leber der Sitz dieses synthetischen Prozesses sei.\nFinizio\u00bb) wiederum entscheidet sich ein Jahr sp\u00e4ter f\u00fcr die Leber, da bei einem Falle von Lebercirrhose nach Phenoldarreichung nur minimale Steigerung der gepaarten Schwefels\u00e4ure auftrat.\nl) Naumann u. Christiani, Diese Zeitschrift, Bd. 2, S. 353.\n*) W. Kochs, Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 20, S. 64, u. Bd. 23, S. 161.\n3)\tBongers, \u00dcber Synthesen im Organismus der V\u00f6gel, K\u00f6nigsberg, Diss., 1887.\t6\n4)\tKrawkow, Zentralbl. f. med. Wissensch., 1892, S. 932.\nb) Landi, Contributo all\u00f4 studio della sintesi del\u2019 acido fenol-solforica nelf organisme. VII. Kongr. f. innere Med., Rom, 1896.\n) Finizio, Contributo alia conoscenza della sede della sintesi degli eteri solforici. Riv. chim. e. terap. face., Bd. 8, 1897; ref. in M\u00e4lys Jahresber., Bd. 27, S. 425.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 333\nIn demselben Jahre noch wies Minkowski \u2018) bei entl\u00e7berten G\u00e4nsen \u00c4therschwefels\u00e4ure nach. Ebenso 1900 S. Lang,*) der eine merkliche \u00c4nderung in der Ausscheidung vor und nach der Leberexstirpation nicht finden konnte. Er h\u00e4lt es f\u00fcr nicht unwahrscheinlich, da\u00df diese Oxydation eine allgemeine Funktion der K\u00f6rpergewebe sei, und die Leber hierbei keine andere Rolle spiele als irgend ein anderes lebhaft funktionierendes Organ.\nEmbden und Glaessner5) dagegen glauben sich dahin aussprechen zu m\u00fcssen, da\u00df bei der Bildung der \u00c4therschwefels\u00e4ure bei weitem in erster Linie die Leber das in Betracht kommende Organ sei. Sie bedienen sich der Durchblutungsmethode an herausgenommenen \u00fcberlebenden Organen von Hunden und zwar untersuchten sie Leber, Muskeln, Niere, Lunge und Darm. Au\u00dfer in der Leber fanden sie noch geringe Mengen von gepaarter Schwefels\u00e4ure in Niere und Lunge. Die Muskulatur sei an der Synthese nicht nennenswert beteiligt; auch konnte f\u00fcr den Darm eine solche Beteiligung nicht nachgewiesen werden.\nSchlie\u00dflich liegt noch eine Untersuchung von Satta* * * 4) vor, der verschiedene Organe von mit Phenol vergifteten Hunden auf Gehalt an gepaarter Schwefels\u00e4ure pr\u00fcft. Auf 1000 g Organ findet er bei Leber 0,318, Niere 0,031, Magen 0,024, Blutserum 0,021, Muskeln 0,0007 g. Darnach sieht auch er in der Leber die Hauptbildungsst\u00e4tte und vermutet im Darm, Niere, Lunge und Magen nur geringe Synthesen.\nTrotz dieser vielen Forschungen vermissen wir einheitliche wie \u00fcberzeugende Resultate. Das liegt teils an nicht einwandsfreien Versuchsanordnungen, teils daran, da\u00df sich Befunde, erhoben an Experimenten, au\u00dferhalb des K\u00f6rpers nicht einfach auf den Organismus selbst \u00fcbertragen lassen. Meist nun dreht es sich bei den Ergebnissen um Darm oder Leber und gerade dies letztere Organ wird auch in den verschiedenen Handb\u00fcchern der Physiologie als Bildungsst\u00e4tte angegeben. W\u00e4re dies richtig, dann m\u00fc\u00dfte fraglos eine Ausschaltung dieses Organes im Organismus Ausfallserscheinungen in der \u00c4therschwefels\u00e4ureausscheidung mit sich bringen. Obgleich sich diese Fragestellung von selbst ergibt, wurde dennoch, abgesehen von Minkowskis\n*) Minkowsky, St\u00f6rung der Leberfunktion. Erg. d. allg. Path. u. path. Anatomie, 1887, S. 740, Fu\u00dfnote.\n*) S. Lang, Diese Zeitschrift, Bd. 29, S. 305.\ns) Embden u. Glaessner, Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. 1, S. 310,\n1902.\n4) Satta, Arch. ital. de Biol., Bd. 49, S. 144, ref. in Jahresber. \u00fc. Tierchemie, 1908, Bd. 38, S. 587.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXIX.\n23","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334\nFritz Lade,\nund Langs Leberexstirpation an G\u00e4nsen, sehr wenig zu ihrer L\u00f6sung beigetragen.\nln der Anlegung der Ecksehen Fistel in der Modifikation von Fischler haben wir jetzt ein brauchbares Verfahren f\u00fcr funktionelle Leberausschaltung, und so habe ich auf die Anregung und unter Beihilfe von Herrn Dr. Fischler versucht, zur Kl\u00e4rung der Frage nach der Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure beizutragen.\n\u00dcber die Folgen fr\u00fcherer Leberausschaltungsversuche bei S\u00e4ugetieren liegen nur sp\u00e4rliche Erfahrungen vor, da nach der \u00f6fters ge\u00fcbten Leberexstirpation die Tiere meist schnell starben, ebenso binnen 1\u20142 Stunden nach Pfortaderunterbindung infolge der pl\u00f6tzlich hervorgerufenen gewaltigen Stauung. Or\u00e91 *) suchte diese Gefahr durch Anlegung einer lockeren Fadenschlinge um die V. p. und langsame Thrombosierung zu umgehen. Aber Schiff8) wies nach, da\u00df sich dabei weite Kollateralen entwickeln, die das Blut aus den Unterleibsgef\u00e4\u00dfen zu der Leber f\u00fchren. Slosse3) unterband die Artt. coeliaca, mesenterica sup. e. inf. und schaltete dadurch Leber, Milz, Pankreas, Magen und Darm fast vollst\u00e4ndig aus dem Kreisl\u00e4ufe aus. Leider kamen die Hunde binnen 5\u201414 Stunden ad exitum. Pick4) wiederum ver\u00e4tzte durch Schwefels\u00e4ureinjektion in den Ductus choledochus ausgedehnte Leberpartien und brachte sie so zum Absterben. Auch seine Hunde \u00fcberlebten die Operation nur 24\u201448 Stunden. 1900 kamen Salaskin und Zaleski5) wieder auf die Exstirpation zur\u00fcck, doch mit wenig Erfolg, da ihre Tiere nach 3\u201413 Stunden eingingen.\nAlle diese Methoden stellen einen so folgenschweren und pl\u00f6tzlichen Eingriff dar, da\u00df ihn die Tiere meist nicht lange \u00fcberleben. Ihre Lebensdauer ist gew\u00f6hnlich zu kurz f\u00fcr brauchbare Versuche und die w\u00e4hrend dieser Zeit gefundenen Re-\nl) Or\u00e9, Fonctions de la viene porte. Journ. de l'anatomie e. d. la phys., 1864, S. 556\u2014565.\n*) Schiff, Schweiz. Zeitschr. f. Heilkunde, Bd. 1, S. 5.\ny) Slosse, Arth. f. Phys. v. Du Bois Reymond, 1890.\n4) Pick. Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd. 32, S. 382.\n. Diese Zeitschrift, Bd. 29, S. 517.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 335\nsultate sind wohl wegen der j\u00e4hen St\u00f6rung der ganzen Blutverteilung und der StofTwechselvorg\u00e4nge nicht allein auf die Leberausschaltung zu beziehen. Anders gestalten sich die Ergebnisse bei Hunden mit Eck scher Fistel. Diese Methode wurde 1877 von Eck1) publiziert. Sie besteht, wie bekannt, in der Anlegung einer Anastomose zwischen Vena portae und Vena cava und darauffolgender Ligatur der V. p. vor ihrem Eintritt in die Leber. Selbst noch eine Ligatur der Art. hep., wie sie Stolnikow2) dazuf\u00fcgte, wurde gut vertragen. Stolnikow glaubte sogar, die Leber k\u00f6nne trotzdem noch funktionieren, und erkl\u00e4rt dies durch Ern\u00e4hrung mittels r\u00fcckl\u00e4ufigen Venenblutes, worauf fr\u00fcher schon einmal Cohn heim und Litten3) sowie Bernhard4) aufmerksam gemacht hatten. Die ersten umfangreichen Versuche mit \u00abEckschen\u00bb Tieren wurden aber erst 1892 unter Pawlow5) von Masen, Hahn und Nencki ausgef\u00fchrt. Pawlow hatte die Technik zwar verbessert, aber selbst zur eigenen Zufriedenheit noch nicht gel\u00f6st. Er klagte noch \u00fcber Bruch des zur Anastomosenbildung verwandten Silberdrahtes, \u00fcber h\u00e4ufige Verblutung teils w\u00e4hrend der, Operation, teils durch nachtr\u00e4gliche L\u00f6sung der N\u00e4hte. War der Prozentsatz der Sterblichkeit auch noch gro\u00df, so konnten dennoch diese Forscher eine Reihe von Resultaten zeitigen. Vor allem fiel ihnen auf, da\u00df Eck-Hunde bei Fleischf\u00fctterung Intoxikationserscheinungen darboten, die sie auf eine Vergiftung mit Carbamins\u00e4ure, die normaliter in der Leber in Harnstoff umgewandelt wird, zur\u00fcckf\u00fchrten. Weitere Versuche, die Technik zu verbessern, hatten wenig Erfolg. Erst 1909 fand Fischler,6) indem er zur Anastomosenbildung statt der starren Schere einen starken, d\u00fcnnen Seidenfaden nach Art der Gilgischen Drahts\u00e4ge verwandte, eine Modifikation, die fast ganz die Blutungs-\n\u2018) Eck, Journ. f. Kriegsmed., 1877.\n*) Stolnikow. Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 28, S. 255.\n:i) Cohnheim u. Litten, Virchows Arch., Bd. 67, S. 153.\n4) Bernhard, Vorlesung \u00fcber Diabetes, 1878.\n6) Pawlow, Massen, Hahn u. Nencki, Arch. f. exp. Pharm, u. Path., Bd. 32, S. 161.\ne) Fischler u. Sch r\u00fcder, Arch. f. exp. Path. u. Pharm., Bd.61, S. 428.\n23*","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"336\nFritz Lade,\ngefahr beseitigte. Des weiteren erkannte Fisch 1er1) 1910 die Ursache mancher unerkl\u00e4rlicher Todesf\u00e4lle nach vollkommen gelungener Operation in einer Fettgewebsnekrose, die als Folge ungehemmter Einwirkung des frei gewordenen Pankreasfermentes auf die in ihrer Widerstandsf\u00e4higkeit herabgesetzte Leber auf-tritt. Konnte Fischler das Steapsin in der Leber mittels eigener Methode*) an seiner fettspaltenden Wirkung erkennen, so wurde die Anwesenheit des Trypsins durch den Erfolg aktiver Immunisierung mit k\u00e4uflichem Trypsin (Gr\u00fcbler) erwiesen.\nWas die quantitativen Schwefelbestimmungen betrifft, so haben wir jetzt auch bedeutend einfachere und genauere Verfahren. Die fr\u00fcher gebr\u00e4uchlichen Methoden, wie wir sie bei Baumann,8) Salkowski,* * 4) Schulze5 \u0431) und anderen angegeben linden, sind zeitraubend und vielleicht auch ungenauer als die von Folin und Benedikt.\nDas von uns eingeschlagene Verfahren gestaltet sich folgenderma\u00dfen: Der Harn wurde immer von fr\u00fch 8 bis 8 gesammelt und meist auf Eiwei\u00df und Zucker untersucht. Dann folgte die quantitative Bestimmung der Alkalischwefels\u00e4ure, der Gesamtschwefels\u00e4ure und des Gesamtschwefels. Die Differenz zwischen Gesamtschwefel und Gesamtschwefels\u00e4ure wurde als Neutralschwefel angesehen und die Differenz zwischen Gesamtschwefels\u00e4ure und an Basen gebundener Schwefels\u00e4ure (Alkalischwefels\u00e4ure) ergab die \u00c4therschwefels\u00e4ure. Die Analyse der Alkalischwefels\u00e4ure geschah nach Folins Vorschrift so: 25 ccm Harn wurden in einem Kolben von 250 ccm Inhalt mit 10 ccm HCl (1:4) versetzt und mit destilliertem Wasser auf 150 ccm aufgef\u00fcllt. Dazu kam tropfenweise 10 ccm BaCl2 (5\u00b0/0). Nach mindestens einst\u00fcndigem ruhigen Stehen wurde der Niederschlag in einem Goochtiegel abfiltriert, gegl\u00fcht unter Exsikkator abgek\u00fchlt und gewogen. Methodisch sei bemerkt, da\u00df ich zum Ausgl\u00fchen, der Goochtiegel auf Rat von Prof. C. G. L. Wolf,\n\u2018) Fischler, Deutsch. Arch. f. klin. Med., Bd. 100, Sept. 1910.\n*) Fischler, Beitr\u00e4ge zur allg. Path. u. path. Anatomie, Bd. 15,1904.\n\u0430)\tBau mann, Zeitschr. f. analyt. Chem., Bd. 17, S. 122.\n4) Salkowski, Diese Zeitschrift, Bd. 10, S. 346.\n\u0431)\tSchulz, Arch. d. ges. Physiol., Bd. 121, S. 114.","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 337\ndem ich \u00fcberhaupt sehr viele praktische Ratschl\u00e4ge verdanke, Makerbrenner benutzte, mit denen hohe Hitzegrade erzielt werden k\u00f6nnen. Ferner gl\u00fchte ich die Tiegel in wei\u00dfen Tonzylindern und vermied so gr\u00f6\u00dfere W\u00e4rmeverluste.\nZur Bestimmung der Gesamtschwefels\u00e4ure wurde nach Folin der mit 10 ccm HCl (1: 4) versetzte Harn vor dem Auff\u00fcllen mit Wasser eine halbe Stunde gekocht, dann genau so behandelt wie obige Analyse. Bei dem halbst\u00fcndigen Kochen mu\u00df man immer sehr vorsichtig die Flamme korrigieren, da der Harn sehr leicht spritzt und so Verluste unvermeidlich sind. Zwar gab Folin an, den Erlenmeyer-Kolben mit einem Uhrglas zu bedecken, doch immerw\u00e4hrendes Tanzen des Uhrglases auf der M\u00fcndung des Kolbens ist die Folge und die Gefahr des Verlustes durch \u00dcberspritzen nicht behoben. Mir bew\u00e4hrte sich sehr gut ein etwa \u00bb/\u00ab Meter hohes Abzugsrohr, das mit geschliffenem Endst\u00fcck gerade in den Hals des Kolbens pa\u00dft. Bei dem sp\u00e4teren Auff\u00fcllen auf 150 ccm wurde mit diesem Wasser das Rohr durchsp\u00fclt.\nZur Analyse des Gesamtschwefels benutzte ich eine Methode von Benedikt,1) die 1910 von C. G. L. Wolf und E. Oesterberg2) in der biochemischen Zeitschrift ver\u00f6ffentlicht wurde. Nat\u00fcrlich wurden immer Kontrollanalysen ausgef\u00fchrt und der Harn so lange (unter Formol) auf bewahrt, bis die jeweiligen Versuchsreihen ihr Ende erreicht hatten.\nZun\u00e4chst m\u00f6chte ich die' Frage untersuchen,, ob nach Leberausschaltung eine Verminderung der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Harn auftrilt oder nicht. Lassen wir n\u00e4mlich die Leber als Ort der Synthese gelten, dann m\u00fcssen wir nach ihrer funktioneilen Ausschaltung durch Anlegung einer Eck sehen Fistel starke Verminderung der gepaarten Schwefels\u00e4ure im Harn erwarten. Spielt die Leber aber nicht die Hauptrolle dabei, dann d\u00fcrfen sich die vor der Operation gefundenen Werte nicht viel \u00e4ndern. Vorbedingung ist nat\u00fcrlich, da\u00df die 'Ern\u00e4hrung die gleiche bleibt. Da Ecksche Hunde, wie oben S. 335 erw\u00e4hnt, Fleischnahrung schlecht vertragen, wurden meine Ver-\n\u2018) Benedikt, Journ. of Biol. Chem., Bd. 6, S. 363, 1903.\n*) 0. G. L. Wolf u. Oesterberg, Biochem. Zeitschr., Bd. 2\u00ab, II. 6.","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338\nFritz Lade,\nsuchstiere fleischarm mit 50 g Hundekuchen, 2\u20143 Br\u00f6tchen, ll* Liter Milch, Reis und Kartoffeln ern\u00e4hrt. Dieselbe Nahrung wurde, wie gesagt, auch vor der Operation gegeben, um vergleichbare Werte zu bekommen.\nVersuch 1.\nHund \u00abSpitz\u00bb, schwarzes, langhaariges, munteres Tier. Nachdem der Hund sich eine Reihe von Tagen an die oben genannte Nahrung gew\u00f6hnt hatte, begann der Versuch.\nAm Tage vor der Operation (18. XI.) Bestimmung der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Harn des noch normalen Tieres.\n14.\tXI. Operation, typische Eck sehe Fistel, gelingt gut. Dr. Fi schier\nhatte die gro\u00dfe Freundlichkeit, diese, wie auch die \u00fcbrigen Operationen auszuf\u00fchren.\n15.\tXI. Tier ganz wohl; keinen Harn.\n16.\tXI. Tier wohl, Analysen.\nTag 1911\tHarn- menge\tIn BaSO<\t\tpro Harnmenge\t\t\t\u00c4therschwefels\u00e4ure in \u00b0/o\n\t\tGesamt- schwefel\tGesamt- schwefel- s\u00e4ure\tAlkali- schwefel- s\u00e4urc\t\u00c4ther- schwefel- s\u00e4ure\tNeutral- schwefel\t\n13. XI.\t770\t2,7681\t1,9496\t1,8218\t0,1278\t0,8185\t0,016\n14. Operat.\t180\t1,0881\t0,6-136\t0,5432\t0,1004\t0,4445\t0,055\n15.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t-\n16.\t400\t1.3280\t0,0672\t0,0256\t0,0416\t1,2608\t0,010\nBetrachten wir nun diese Werte, so finden wir, da\u00df der nach der Operation gefundene Prozentsatz der \u00c4therschwefels\u00e4ure nicht viel nachsteht einem vorher beobachteten Werte. Da bei diesem Tiere an beiden Normaltagen (13. XI. und 14. XI.) schon starke Schwankungen auftraten, ist dieser Versuch gerade nicht sehr deutlich. Aber eine starke Reduktion ist jedenfalls nicht eingetreten. Klarer beweist dies der n\u00e4chste Fall.\nVersuch 2.\nHund \u00abAmi\u00bb 9800 g.\nVom 2. II. bis 4. II. 1912 wurden Analysen des normalen Tieres gemacht. Am 9. II. folgte nach vorhergegangener Immunisierung mit Trypsin die Operation, die sich bei dem etwas schmalen Tiere schwieriger gestaltete. Dauer l3/\u00ab Stunden.\n10. und 11. II. etwas Erbrechen.\ni","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 339\n12. II. Tier wieder ganz wohl, fri\u00dft gut. Nach glatter Wundheilung Bestimmungen am 20. und 21. II., die den ersten an die Seite gestellt werden sollen.\nTag 1912\tHarn- menge\tIn BaS04\t\tpro Harnmenge\t\t\t\u00c4therschwefels\u00e4ure in */o\n\t\tGesamt- schwefel\tGesaint- schwefel- s\u00e4ure\tAlkali- schwefel- s\u00e4ure\t\u00c4ther- schwefel- s\u00e4ure\tNeutral- schwefel\t\n2. II.\t725\t3,0384\t1,1542\t0,9860\t0,1682\t1,8842'\t0,023\n3.\t420\t3,3516\t2,2134\t2,0876\t0,1258\t1,1382\t0,029\n4.\t680\t2,7608\t0,9828\t0,8235\t0,1593\t1,7780\t0,023\n9. Operat.\t\u2014\t\u2014_\t\t\u2022\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n20.\t275\t1,2744\t0,4592\t0,4319\t0,0273\t0,8152\t0,0099\n21.\t400\t2,2800\t1,0992\t0,9824\t0,1168\t1,1808\t0,029\nVergleichen wir hier die Zahlen vor und nach der Operation, so finden wir vollkommene \u00dcbereinstimmung, woraus deutlich folgt, da\u00df die funktionelle Leberausschaltung keinen Einflu\u00df auf die Ausscheidung der \u00c4therschwefels\u00e4uren hat. Bei beiden Tieren ergab der sp\u00e4tere Sektionsbefund einen vollst\u00e4ndigen Verschlu\u00df der Pfortader an der Ligatur, eine gen\u00fcgend weite Anastomose sowie eine verkleinerte Leber, wie sie bei Eck sehen Tieren immer gefunden wird.\nUm nun die Leber nicht nur funktionell auszuschalten, sondern auch direkt zu sch\u00e4digen, wurden folgende zwei Versuche unternommen. Zwei Eckschen Hunden wurde nach einer Reihe von Normaltagen alle zwei Tage 0,010 Phosphor mittels Schlundsonde verabreicht. Hierdurch sollte das Lebergewebe allm\u00e4hlich immer mehr gesch\u00e4digt werden. Dadurch m\u00fcssen die von ihr abh\u00e4ngigen StofTwechselvorg\u00e4nge immer steigende Ausfallserscheinungen zeigen. Betrachten wir uns daraufhin die Tabellen und die Kurven der beiden Hunde \u00abWolf\u00bb und \u00abFlora\u00bb, so bemerken wir, da\u00df die Kurve der \u00c4therschwefels\u00e4ure absolut keine Tendenz zu fallen zeigt, sondern eher h\u00f6here Werte annimmt. Hieraus d\u00fcrfen wir wohl abermals schlie\u00dfen, da\u00df die Leber mit der Bildung von \u00c4ther Schwefels\u00e4ure nichts zu tun hat.","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\nFritz Lade,\nTag 1911\tHam*\tIn BaS0<\t\tpro Harnmengc\t\t\t\u00c4ther- schwefel- s\u00e4ure in \u00b0/o\n\tmenge\tGesamt- schwefel\t(\u25a0esamt- schwefel- s\u00e4ure\tAlkali. schwefel* s\u00e4ure\t\u00c4ther* Schwefel- s\u00e4ure\tNeutral- schwefel\t\n19. X.\t1300\t1 3,8220\tlund \u00abW 2,4064\trolf\u00bb. 2,0878\t1 0,3186\tI 1,4156\t0,024\n20.\t840\t2,9358\t1,4606\t1,2264\t0,2342\t1,4752\t0,027\n21.\t370\t1,1396\t0,7229\t0,6763\t0,0466\t0,4167\t0,012\n22.\t1025\t4,4593\t1,3284\t1,1644\t0,1640\t3,1309\t0,016\n23.\t1430\t2,6312\t1,3556\t1,2695\t0,0861\t1,2756\t0,006\n24.\t1000\t2,8700\t1,4940\t1,3220\t0,1720\t1,3760\t0,017\n25. Phosph.\t1200\t3,1850\t1,7952\t1,7832\t0,0120\t1,3898\t0,001\n26.\t310\t0,8928\t0,5418\t0,4921\t0,0497\t0,3510\t0,016\n27.\t900\t2,9520\t1,5192\t0.9468\t0,5724\t1,4328\t0,063\n28.\t570\t1,8582\t1,0054\t0,8322\t0,1732\t0,8528\t0,030\n18. X.\t740\tH 2,9526\tund \u00abFl 1,6413\tora*. 1,4341\t0,2072\t1,3112\t0,028\n19.\t1300\t4,1730\t1,5990\t1,4174\t0,1816\t2,5740\t0,014\n20.\t830\t2,7265\t1,8011\t1,6377\t0,1633\t0,9254\t0,020\n21.\t830\t3,8014\t1.7363\t1.5272\t0,2091\t2,0650\t0,025\n22.\t350\t1,6765\t0,6176\t0,5439\t0,0707\t1,0589\t0,020\n23.\t1180\t5,3979\t3,3394\t3,0255\t0,3138\t2,0585\t0,027\n24.\t1112\t6 2382\t3,3033\t2,8127\t0,4906\t2,9348\t0,043\n25. Phosph.\t720\t3,5136\t2,2651\t1.9987\t0,2664\t1,2484\t0,037\n26.\t210\t0,8028\t0,4166\t0,3451\t0,0715\t0,3861\t0,029\n27.\t810\t5,3824\t3,1428\t2,7377\t0,4050\t2,1396\t0,050\n28.\t200\t0,8260\t0,4896\t0,4240\t0,0656\t0,3364\t0,033\n29.\t800\t5,0200\t3,1248\t2,7200\t0,4048\t1,8952\t0,050\n30.\t450\t2,2882\t1,2978\t1,1313\t0,1665\t0,9904\t0,037\n31.\t380\t2,6885\t1,6872\t1.4058\t0,2814\t1,0013\t0,073\n1. XI.\t310\t2,3668\t1,5989\t1,5860\t0,0129\t0,7689\t0,0041\n2.\t500\t3,7575\t2,6750\t2,2520\t0,4230\t1,0825\t0,084\n3.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n4.\t\u00bb\t800\t6,7280\t5,4943\t4,7776\t0,7167\t1,2337\t0,089\n5.\t410\t3,7455\t2,2869\t1,9425\t0,3444\t1,4583\t0,081\n6. \u00bb\t460\t3,9928\t2,6208\t2,1509\t0,4699\t1,3720\t0,100","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 341\nNoch auf eine dritte Art gelangte ich zur selben Ansicht. Ausgehend von der Erfahrung, da\u00df Zuf\u00fchrung solcher K\u00f6rper, die als \u00c4therschwefels\u00e4ure ausgeschieden werden, eine Steigerung herbeif\u00fchren, richtete ich den n\u00e4chsten Versuch so ein, da\u00df ich demselben Tiere vor und nach der Operation die gleiche Dosis eines Phenolk\u00f6rpers gab. Beruht nun die \u00c4therschwefels\u00e4uresynthese auf einer spezifischen T\u00e4tigkeit der Leber, dann mu\u00df die vor der Operation zu erwartende Steigerung nach Anlegung der Eck sehen Fistel ausbleiben.\nDem Hunde \u00abAmi* * wurden vor der Operation an zwei Tagen hintereinander 0,5 g Lysol per os eingef\u00fchrt, ebenso an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nach Anlegung der Fistel. Au\u00dferdem erhielt der Hund noch Indol vor der Operation, um zu beobachten, ob die Ausscheidungsgr\u00f6\u00dfe nach Phenol- oder Indolgabe wesentlich verschieden ist. Tollens1) behauptet n\u00e4mlich, per os eingef\u00fchrtes Indol paare sich mit Schwefels\u00e4uren, Phenol mit Glukurons\u00e4ure. Entsprechend dieser dem Indol zugeschriebenen Vorliebe zur Bindung mit Schwefels\u00e4ure war eine st\u00e4rkere prozentuale Ausscheidung zu erwarten. Es wurde aber eine last gleiche, eher sogar eine etwas niedrigere Ausscheidung beobachtet. Als Indolk\u00f6rper benutzte ich a-Methylindol, das ich nach Emil Fischers2) Vorschrift aus Phenyhvdrazin und Aceton selbst herstellte.\nVerfolgen wir nun die Zahlen in der letzten Spalte dieser Tabelle, so sehen wir, da\u00df nach der Lysolgabe am 17.1. und 18.1. die \u00c4therschwefels\u00e4ureausscheidung prozentual stark in die H\u00f6he ging und zwar um das 5\u20146 fache, ebenso nach Indolgabe. Dieser Befund war ja zu erwarten. Als das Tier aber nach der Fisteloperation am 21. II. und 22. II. wieder die gleiche Dosis Lysol erhielt, schnellte der Wert sogar um das 6\u2014lOfache in die H\u00f6he. Die Leber ist also jedenfalls zur Synthese nicht n\u00f6tig. Weiter traten aber merkw\u00fcrdige Folgen ein. W\u00e4hrend vorher diese Dosis sehr gut vertragen wurde, stellten sich jetzt bei der gleichen Menge schwere Vergiftungser-\n') Tollens, Diese Zeitschrift, Bd. 67, S. 138, 1910.\n*) Emil Fischer, Anleitung zur Darstellung organischer Pr\u00e4parate.","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"342\nFritz Lade,\nscheinungen ein, die schlie\u00dflich ad exitum f\u00fchrten. N\u00e4heres ersehe man aus dem Protokoll.\nHund \u00abAmi\u00bb.\nDatum 1912\tHarn-\tIn BaSO\t\t* pro Harnmenge\t\t\t\u00c4therschwefels\u00e4ure in \u00b0/o\n\tmenge\tGesamt- schwefel\tGesamt- schwefel- s\u00e4ure\tAlkali- schwefel- s\u00e4ure\t\u25a0 \u00c4therschwefels\u00e4ure\tNeutral- schwefel\t\n15. I.\t400\t1,4000\t0,4144\t0,3568\t0,0570\t0,9856\t0,014\n16.\t950\t3,2300\t1,3604\t1,2084\t0,1520\t1,8696\t0,016\n17. 0,5 Lysol\t1100\t3,2120\t1,5532\t1,4312\t0,1220\t1,6588\t0,011\n18. 0,5\t*\t600\t1.9500\t0,7008\t0,3000\t0,4008\t1,2492\t0,067\n19.\t600\t2,0520\t0,5472\t0,2112\t0,3360\t1,5048\t0,056\n20.\t600\t3,1980\t0,8952\t0,8232\t0,0720\t2,3028\t0.012\n24. 0,5 Indol\t850\t2,3545\t0,8840\t0,7518\t0,1322\t1,4705\t0,015\n25.\t900\t4,6350\t1,6056\t0,9796\t0,6260\t3.0294\t0,069\n26.\t450\t1,6965\t0,5112\t0,4302\t0,0810\t1,1853\t0,018\nNach der Operation.\n21.1I.0,5Lysol\t400\t2,2800\t1,0992\t0,9824\t0,1168\t1,1808\t0,029\n22. 0.5 \u00bb\t500\t3,0000\t1,2620\t0,6420\t0,6200\t1,7380\t0,124\n23.\t300\t1,5300\t0,8700\t0,1368\t0,7332\t0,6600\t0,245\n24.\t175\t1,1900\t0,5103\t0,3437\t0,1666\t0,6797\t0,095\n23.\tII. Nachmittags treten Kr\u00e4mpfe auf. Gegen Abend tobt das Tier im\nK\u00e4fig, versucht zu bei\u00dfen und f\u00e4hrt gegen jede sich n\u00e4hernde Person los.\n24.\tII. Fr\u00fch klonische Kr\u00e4mpfe in vorderen Extremit\u00e4ten. Hintere Extremi-\nt\u00e4ten gel\u00e4hmt, wedelt aber noch mit dem Schw\u00e4nze und leckt. Seine Aufmerksamkeit kann erregt werden. Temperatur 40\u00b0.\nAbends keine Kr\u00e4mpfe mehr, nur L\u00e4hmung der hinteren Extremit\u00e4ten. Tier bewegt sich mittels Vorderbeinen und schleppt Hinterk\u00f6rper auf dem Boden nach.\n25.\tII. Liegt auf der Seite und zuckt best\u00e4ndig im Bereich der vorderen\nExtremit\u00e4ten, des Halses und Kopfes. Sensorium benommen. Erbricht.\n26.\tII. Befund derselbe. Temperatur 37,5\u00b0. Subcutane Injektion von 200 ccm\nphysiologischer Kochsalzl\u00f6sung. Warmes Bad. Pupillen starr.\n2/. II. Starb fr\u00fch. Sektion zeigte den Befund einer gut gelungenen Operation. Todesursache konnte dem Sektionsbefund nicht entnommen werden.\nFraglos haben wir es hier mit Vergiftungserscheinungen zu tun, die infolge der Lysolgabe auftraten. Da bei derselben","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00fcrper. 343\nDosis vor funktioneller Leberausschaltung nichts dergleichen auftrat, darf man diese Reaktion des Tierorganismus nachher wohl auf den Ausfall der Lebert\u00e4tigkeit beziehen. Jedenfalls wirkt die Leber entgiftend auf diese Stoffe. Bei der Suche nach der Art dieses Vorganges l\u00e4ge es ja nahe, an die \u00c4therschwefels\u00e4uresynthese zu denken, aber da\u00df gerade sie nicht der springende Punkt ist, sehen wir daran, da\u00df wir ja eine bedeutend vermehrte Ausscheidung von \u00c4therschwefels\u00e4ure im Harn finden. Diese Synthese geht eben unabh\u00e4ngig von der Leber vor sich. Hier mu\u00df also der Leber eine entgiftende Eigenschaft ganz anderer Art innewohnen, die wir noch nicht n\u00e4her kennen.\nEs wurde sofort die Darreichung von Lysol an einem anderen Eck-Hund wiederholt, nur mit dem Unterschiede, da\u00df wir die zweite Lysolgabe nicht Tags darauf, sondern erst nach dem Abklingen der ersten gaben, um nicht abermals das Tier zu t\u00f6ten. Die n\u00e4chste Tabelle zeigt uns diesen Versuch. Wir erkennen hier wieder sehr deutlich die starke Steigerung der Ausscheidung nach Lysolgabe.\nHund \u00abSchnauzer\u00bb III.\nDatum 1912\tHarn- menge\tln BaS0<\t\tpro Harnmenge\t\t\t\u00c4ther-\n\t\tGesamt- schwefel\tGesamt- Schwefel- s\u00e4ure\tAlkali- schwefel- saure\t\u00c4ther- schwefel- s\u00e4urc\tNeutral- schwefel\tschwefel s\u00e4ure in \u00b0/o\n28.11.0,5 Lysol\t650\t2,5675\t1.0582\t0,9230\t0,1352\t1,5093\t0,021\n29.\t450\t2,5470\t0,6480\t0,0612\t0,5668\t1,8990\t0,130\nl.III. o\t400\t1,6240\t0,5920\t0,4752\t0,1168\t1,0329\t0,029\nCi. 3.\t300\t1,5000\t1,2336\t1,1796\t0,0540\t0,266t\t0,018\n4.\t550\t3,6025\t1,8326\t1,6510\t0,1816\t1,7699\t0,033\n5. 0,5 Lysol\t275\t1,5930\t1.0665\t0,9900\t0,0755\t0,5265\t0,027\n6.\t400\t2,0720\t0,9312\t0.2400\t0,6912\t\u2019 1,1408,\t0,172\n7.\t400\t2,1000\t0,6576\t0,5424\t0,1152\t[ 1,4524\t0,02t)\n8.\t700\t1,4840\t1,1392\t| 1,0528\t0,0864\t| 0,3448 9\t0,012\nBei diesem Tiere wurden so schwere Nebenwirkungen nicht beobachtet. Das vorher gutm\u00fctige und zutrauliche Tier","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\nFritz Lade,\n\u00e4nderte sich nur insofern, als da\u00df es nach der Gabe zwei Tage lang sehr aggressiv und ungem\u00fctlich wurde. Es fleschte bei jeder Ann\u00e4herung die Z\u00e4hne, fuhr gegen die vordere K\u00e4figwand los und versuchte zu bei\u00dfen. Nach kurzer Zeit schwanden aber diese Symptome.\nAuch auf Grund dieser Versuche kommen wir zu der Ansicht, da\u00df die Leber zur Synthese der \u00c4therschwefels\u00e4urebildung nicht n\u00f6tig ist.\nUm zu untersuchen, wie sich unter diesen Verh\u00e4ltnissen die Beeinflu\u00dfbarkeit vom Darme aus gestaltet, wurden eine Reihe von Versuchen mit Salzs\u00e4ure, Opium, Kalomel, Sublimat, per os und subcutan, sowie Sulfoharnstoff angestellt.\nNach Salzs\u00e4uregabe konnte ich gar keine \u00c4nderung in der Ausscheidungsgr\u00f6\u00dfe der \u00c4therschwefels\u00e4ure hervorrufen und trete der Ansicht v. Noordens bei, da\u00df die Salzs\u00e4ure wenig oder gar keinen Einflu\u00df auf die Darmf\u00e4ulnis hat.\nNach Verabreichung von Opium (2 X 20 Tropfen Tct. op. simpl.) trat am zweiten Tage eine Steigerung in der \u00c4therschwefelausscheidung auf. Da auch der Stuhl am Tage der Opiumgabe, sowie am n\u00e4chsten, sehr minimal war, ist die Vermehrung wohl auf die durch die Obstipation gesetzten g\u00fcnstigen Bedingungen zur Eiwei\u00dff\u00e4ulnis zur\u00fcckzuf\u00fchren, worauf ja schon v. d. Velden,1) wie oben erw\u00e4hnt, hinweist.\nVer- suchs- tag\tHarn- menge\tAlkalischwefel- s\u00e4ure in BaS04: \u00b0/o\t\t\u00c4therschwefel- s\u00e4ure in BaS04! \u00b0/o\t\tNeutralschwefel in BaS04j %\t\n1 Opium -)\t\u00ab20\t1,(5438\t0,265\t0,0525\t0,0084\t0,8457\t0,136\n3\t850\t1,1150\t0,130\t0,1090\t0,0128\t2,2335\t0,262\n4\t410\t0,5986\t0,146\t0,0164\t0,00-10\t2,7634\t0,674\nDen n\u00e4chsten Versuch machte ich mit Kalomel, indem ich dem Versuchstiere 0,2 g Kalomel in Milch gab.\n\u2018) v. d. Velden, Virchows Arch., Bd. 70, S. 343.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 345\nVer- suchs- tag\tHarn- menge\tAlkaliscl s\u00e4u in BaS04\tiwefel- re \u00b0/0\t\u00c4therschwefel- s\u00e4ure in BaS04i #/o\t\tNeutralschwefel in BaS04| \u00b0/o\t\t\n10,2HgCl\t410\t0,6150\t0,146\t0,0164\t0,004\t2,7634\t0,674\t0\n2\t420\t0,3847\t0,085\t0,0252\t0,006\t0,7897\t0,188\tAlbumen\n3\t530\t0,8522\t0,140\t0,1081\t0,020\t0,7749\t0,146\t\u00bb\n4\t380\t0,3496\t0,092\t0,5487\t0,144\t0,2911\t0,076\tsehr viel\n5\t270\t0,5994\t0,222\t0,0465\t0,017\t0,6336\t0,234\twenig\n6\t430\t0,2064\t0,048\t0,1410\t0,032\t1,6521\t0,384\t0\n7\t480\t0,6019\t0,125\t0,0192\t0,004\t1,3857\t0,288\t0\nDie erwartete Verminderung, sei es durch desinfizierende, sei es durch laxierende Wirkung, blieb aber aus; dagegen setzte Tags darauf geringe Steigerung ein, die an den n\u00e4chsten zwei Tagen erheblich zunahm, um allm\u00e4hlich in 3 Tagen wieder zu verschwinden. Zugleich fand sich im Harn Albumen, deren Menge der Ausscheidungsgr\u00f6\u00dfe der \u00c4therschwefels\u00e4ure ziemlich parallel ging. Es war also eine Nierenreizung eingetreten. Da nun keineswegs eine Vermehrung oder Konsistenz\u00e4nderung in den Faeces des Versuchstieres eintrat, auch keine konsekutive Diurese, ist wohl auch hier eine Reizung der Darmschleimhaut durch die dem Kalomel bei gr\u00f6\u00dferen Gaben innewohnende, dem Sublimat \u00e4hnliche Giftwirkung anzunehmen. F\u00fcr das 8200 g schwere Versuchstier waren 0,2 g Kalomel vielleicht etwas viel. Ob durch diese Reizung die Darmschleimhaut \u00abdurchg\u00e4ngiger\u00bb geworden ist, f\u00fcr die Eiwei\u00dfspaltprodukte oder f\u00fcr die schon gebildete \u00c4therschwefels\u00e4ure, oder ob in der eDurch-l\u00e4ssigkeit\u00bb der Niere der Grund liegt, l\u00e4\u00dft sich hiernach nicht entscheiden. Wahrscheinlich ist es, da\u00df die Darmreizung die Hauptrolle dabei spielt, analog dem n\u00e4chsten Versuche mit Sublimat per os.\nEinem Versuchstiere wurde mehrmals 0,2-0,5 g HgCl, per os gegeben.\nIn der Tabelle finden wir den jedesmal darnach erfolgenden Anstieg der \u00c4therschwefels\u00e4ure. Vom 11.1. bis 16.1. konnten keine Analysen gemacht werden, da der Ham mit blutigem d\u00fcnnfl\u00fcssigem Kot vermischt war. Am 19'. I. starb","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"Fritz Lade,\n:U6\nVersuchstag\t\tHarn-\tAlkalischwefel- s\u00e4ure\t\t\u00c4therschwefel- s\u00e4ure\t\tNeutral- schwefel\t\n\t1911\tmenge\tin BaS04\t\u00b0/\u00ab\tin BaS04\t\u00b0/0\tinBaS04; \u00b0/o\t\nla. XII. 0,33 HgCl,\t\t480\t0,6019\t0,125\t0,0192\t0,0040\t1,3857\t0,288\n1\u00ab.\t\t325\t0.4972\t0,155\t0,0338\t0,0105\t1,9715\t0,616\n17.\t\t730\t0,4926\t0,067\t0,0768\t0.0105\t1,5768\t0,216\n18.\t\t590\t0,4815\t0,081\t0,0458\t0,0077\t2,4934\t0,422\n19.\t0,2 HgCl,\t190\t0,6025\t0,317\t0,0446\t0.0232\t0,1944\t0,102\n20.\t\t250\t0,7980\t0,319\t0,C894\t0,0357\t0,3674\t0,177\n21.\t\t550\t7,5944\t1,380\t0,6248\t0,1126\t0,9053\t0,164\n22.\t\t800\t0,1568\t0,019\t0,5874\t0,0734\t1,1248\t0,140\n28.\t\t700\t0,7280\t0,104\t0,0320\t0,0045\t2,1380\t0,305\n\t1912\t\t\t\t\t\t\t\n3. I.\t0,3 HgCl*\t120\t0,6144\t0,512\t0,0336\t0,0280\t0,1958\t0,163\n4.\t\t240\t0,3072\t0,256\t0,0756\t0,0315\t0,4452\t0,185\n5.\t\t170\t0,7222\t0,424\t0,1564\t0.0920\t0,5919\t0,348\n6.\t\t110\t0,6450\t0,586\t0,0642\t0,0583\t0,3897\t0,354\n7.\t\t475\t1,0298\t0,219\t0,0356\t0,0075\t1,6516\t0,351\n8.\t0,5 HgCl,\t310\t0,6448\t0,208\t0,0298\t0,0096\t1,0893\t0,351\n9.\t\t270\t0,2160\t0,080\t0,0702\t0,02(50\t0,5508\t0,204\n10.\t\tunbrauch- bar\t\u2014\t\u2014\t\t\t\t-\t\n19.\tt\t30 aus Blase\t0,1962\t0,654\t0,0234\t0,0780\t0,1842\t0,614\ndas Tier, nachdem es vom 16.1. ab anurisch war. Es wurde noch eine Analyse mit dem in der Blase gefundenen Harn gemacht. Die starke Steigerung bei den ersten zwei Versuchen ist wohl durch direkte Darmsch\u00e4digung entstanden. Bei den sp\u00e4teren zwei Versuchen ist der Anstieg geringer, da jedenfalls hier schon eine bedeutende Nierensch\u00e4digung bestand, wie aus den geringen Harnmengen und der sp\u00e4ter einsetzenden Anurie hervorgeht.\nUnterst\u00fctzt wird dieser Befund durch zwei Versuche mit subcutaner Injektion von Sublimat. Zuerst wurde einem 9000 g schweren Hunde, \u00abSchnauzerl\u00bb, 0,3g HgCls subcutanin 100cm physiologischer Kochsalzl\u00f6sung injiziert. Das Tier starb Tags\nl","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper. 347\ndarauf. Die absolute Ausscheidung war fast gleich, nur prozentualiter war sie geringer.\nBei einem zweiten Tiere (\u00abSchnauzer II\u00bb) wurde nur 0,1 g HgClj eingespritzt. Hier trat deutliche Verminderung auf und nach dem dritten Tage Anurie, bis zu dem drei Tage sp\u00e4ter eintretenden Tode.\nBei dieser subcutanen Einf\u00fchrung trat gleichzeitig oder fr\u00fcher als im Darme eine Nierensch\u00e4digung ein, die die Ausscheidung ihrerseits beeinflu\u00dfte.\nVersuchstag 1912\tHarn- menge\tAlkalischwefel- s\u00e4ure inBaS04| \u00b0/o\t\t\u00c4therschwefel- s\u00e4ure inBaS04| \u00b0/o\tNeutralschwefel in BaSOj \u00b0/*\n\t\t\t\t\t1\n\u00abSchnauzer I.\u00bb\n1. 0,3HgCl2subcutan\t220\t0,1411\t0,064\t0,1415\t0,0630\t1,1004\t0,500\n2\t\t550\t1,2672 |0,230\t\t0,1584\t0,0288\t2,3391\t0,425\n\t\t\u00abSchnauzer II.\u00bb\t\t\t\t\t\n9.1.0,lHgCl2 subcut.\t500\t0,7730\t0,154\t0,1920\t0,0384\t0,5750\t0,115\n10\t\t320\t0,2202\t0,068\t0,0550\t0,0170\t0,4672\t0,146\n11\t\t650\t0,4308\t0,067\t0,0156\t0,0025\t0,6786\t0,10-4\n12\t\t60\t0,1140\t0,190\t0,0012\t0,0020\t0,1944\t0,324\nSchlie\u00dflich untersuchte ich noch in Anlehnung an die im Januarheft dieser Zeitschrift 1912 erschienene Arbeit von Kenji Ko jo aus dem Berl. path. Institut den Einflu\u00df von SulfoharnstofT. Kenji Kojo1) fand vermehrte \u00c4therschwefels\u00e4ureausscheidung nach Darreichung von SulfoharnstofT und anderen Schwefelk\u00f6rpern. Ich gab einem 9000 g schweren Hunde \u00abFoxel\u00bb am ersten Tage 2,0 g SulfoharnstofT per os, den er aber schlecht vertrug. Das Tier winselte, wohl aus Schmerz, und fra\u00df wenig. Am n\u00e4chsten Tage erhielt es nur 1,5 g, was es gut vertrug. Abgesehen von einer Verminderung der Ausscheidung nach der ersten Gabe, was vielleicht auf geringere Nahrungsaufnahme zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, trat an den n\u00e4chsten Tagen eine 4 Tage lang anhaltende gesteigerte Ausscheidung auf. Man mu\u00df wohl annehmen, da\u00df der zugef\u00fchrte SulfoharnstofT im Organismus\n\u2019) Kenji Kojo, Diese Zeitschrift, Bd. 76, 2. u. 3. Heft.","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"Fritz Lade, \u00dcber \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper.\ndazu dient, die Schwefels\u00e4ure zu bilden, mit der sich die Eiwei\u00dfspaltprodukte paaren.\n\u00abFoxel\u00bb.\nVersuchstag 1912\tHarn- menge\tAlkalischwefel- s\u00e4ure inBaSOj \u00b0/o\t\t\u00c4therschwefel- s\u00e4ure inBaS04| \u00b0/o\t\tNeutralschwefel inBaS04| \u00b0/o\t\n30. I. 2,0 Sulfoharn-stolT\t700\t1,0052\t0,143\t0,0644\t0,0092\t3,3054\t0,472\n31.\t1,5\t>\t450\t0,4356\t0,097\t0,0162\t0,0036\t2,0547\t0,456\n1. II\t\t550\t1,1506\t0,209\t0,1452\t0,0270\t5,0457\t0,917\n2\t\t725\t0,9860\t0,130\t0,1682\t0,0230\t1,8842\t0,261\n\u20224 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t420\t2,0876\t0,497\t0,1258\t0,0290\t1,1382\t0,271\n4\t\t .\t680\t0,8235\t0,121\t0,1593\t0,0230\t1,7780\t0,261\nBei diesen Versuchen, die Ausscheidungsgr\u00f6\u00dfe zu beeinflussen, l\u00e4\u00dft sich ihre Wirkungsweise nicht genau feststellen. Bei Opiumgabe bestehen folgende M\u00f6glichkeiten: Es kann durch l\u00e4ngeres Verweilen des Darminhaltes im Organismus sowohl die Bildung der Eiwei\u00dfspaltprodukte, sowie die Bindungsm\u00f6glichkeit dieser Stoffe mit Schwefels\u00e4ure, analog dem Sulfo-harnstoffversuch, oder auch die Resorptionsm\u00f6glichkeit gef\u00f6rdert werden.\nDieselben \u00dcberlegungen gelten auch 'bei Kalomel und Sublimat per os. Ob hierbei die Eiwei\u00dfspaltprodukte selbst vermehrt in den Organismus \u00fcbergehen, oder die schon synthetisierte \u00c4therschwefels\u00e4ure, ist unentschieden.\nDiese Unsicherheit h\u00e4ngt eben unmittelbar mit der jetzt im Vordergrund stehenden Frage zusammen, ob die Synthese, nachdem im ersten Teile der Untersuchungen eindeutig festgestellt wurde, da\u00df eine Synthese in der Leber jedenfalls keine ausschlaggebende Rolle spielen kann, etwa nur im Darm oder im gesamten Organismus statthat. Zu l\u00f6sen vermochte ich diese Frage nicht, doch kann man zugeben, da\u00df die M\u00f6glichkeit zur Synthese \u00fcberall im K\u00f6rper besteht (auch in der Leber), vornehmlich aber wohl im Darm, so lange wir den Darm als einzige Bildungsst\u00e4tte der hierbei in Betracht kommenden Eiwei\u00dfspaltprodukte noch ansehen m\u00fcssen.","page":348},{"file":"p0348s0001table1.txt","language":"de","ocr_de":"Hoppe-Seyler's. Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Baud LXXIX, Tafel 1.\nZu \u00abFritz Lade. Untersuchungen \u00fcber die Bildungsst\u00e4tte der Xtherschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper.\u00bb","page":0}],"identifier":"lit19532","issued":"1912","language":"de","pages":"327-348","startpages":"327","title":"Untersuchungen \u00fcber die Bildungsst\u00e4tte der \u00c4therschwefels\u00e4ure im Tierk\u00f6rper","type":"Journal Article","volume":"79"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:02:27.033159+00:00"}