Open Access
{"created":"2022-01-31T15:15:15.691674+00:00","id":"lit19533","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"L\u00f6wy, Julius","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 79: 349-350","fulltext":[{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Methode der Bestimmung des Gesamt-N im Blute.\nVon\nDr. Julius L\u00f6wy, Assistenten der Klinik.\nlAus der medizinischen Universit\u00e4tsklinik R. v. Jaksch, Prag.)\n(Der Redaktion zugegangen am 27. Mai 1912.)\nZur Bestimmung des Gesamt-N im Blute hat v. Jaksch1) im Jahre 1893 die Methode von Kjeldahl in einer diesem speziellen Falle angepa\u00dften, unten noch einmal beschriebenen Ausf\u00fchrungsform empfohlen, und es sind seither zahlreiche Bestimmungen nach diesem Verfahren ausgef\u00fchrt worden. Da aber die Kjeldahl sehe Methode von dem GesamtblutstickstofT den Stickstoff des H\u00e4mochromogens nicht zu bestimmen gestattet, konnte a priori vermutet werden, da\u00df sie f\u00fcr diesen Fall ungeeignet sei, indem sie unrichtige und zwar zu niedrige Werte ergeben m\u00fcsse. Eine Berechnung des H\u00e4matin-N-Gehaltes des Blutes aus den folgenden Daten zeigt jedoch, da\u00df dieser wegen seiner Kleinheit bei weitem nicht die Fehlergrenze jeder N-Bestimmungsmethode auch nur erreicht und somit ganz vernachl\u00e4ssigt werden kann.\nDer H\u00e4moglobingehalt des Blutes betr\u00e4gt im Mittel 13,5 \u00bb/0 \u00bb H\u00e4matingehalt des H\u00e4moglobins\t4,0 \u00b0/o\n\u00bb N-Gehalt des H\u00e4matins\t9,07 \u00b0/o\nDer H\u00e4matin-N-Gehalt des Blutes\t0,05o/o,\neine Menge, die mit ann\u00e4hernder Sicherheit \u00fcberhaupt nicht bestimmbar ist. Nichtsdestoweniger habe ich im Auftr\u00e4ge meines Chefs an 2 Blutproben vergleichende Bestimmungen des Gesamt-N nach Kjeldahl und nach der allgemein g\u00fcltigen Methode nach Dumas ausgef\u00fchrt, um auch experimentell die Zul\u00e4ssigkeit der Kjeldahlschen Methode f\u00fcr diesen Fall zu erh\u00e4rten.\nDie hierbei in Betracht kommende Modifikation des Kjeldahl-Verfahrens ist von v. Jaksch\u00bb) ausf\u00fchrlich beschrieben worden und besteht im wesentlichen darin, da\u00df in eigens dazu angefertigten, \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrockneten und auf einem Glasdreiecke gewogenen K\u00f6lbchen aus Jenenser Glas etwas Blut gebracht wird und dieses nach abermaliger\n*) v. Jaksch, Zeitschrift f\u00fcr klin. Medizin, Bd. 23, S. 191, 1893.\n*) v. Jaksch, 1. c., S. 191.\nHoppe-Seyler\u2019e Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXIX.\n24","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"Julius L\u00f6wy,\n350\nW\u00e4gung dem Kjeldahl-Verfahren unterworfen wird. Zur Erhaltung einer absoluten Gewichtskonstanz sollen diese K\u00f6lbchen nur mit einer eigens hierzu konstruierten Zange ber\u00fchrt werden. Um das Blut vor dem Verdunsten zu sch\u00fctzen, mu\u00df da\u00df Gef\u00e4\u00df mit einem Kautschukk\u00e4ppchen verschlossen werden. Nachdem nun das Blut, das am besten direkt aus der Vene in den Kolben gebracht wird, in der \u00fcblichen Weise mit Gunningscher Mischung und Schwefels\u00e4ure versetzt ist, kann es, nachdem das K\u00f6lbchen mit einem langen, rechtwinklig gebogenem Kamin versehen wurde, nach einigen Stunden einer vorsichtigen Oxydation unterworfen werden. Die Substanzpartikelchen, die beim Oxydieren in den Kamin geschleudert werden k\u00f6nnen, m\u00fcssen durch vorsichtiges Absp\u00fclen wieder in das K\u00f6lbchen zur\u00fcckgebracht werden, jedoch l\u00e4\u00dft sich diese Fehlerquelle durch entsprechend langsames Erhitzen \u00fcberhaupt vermeiden.\nZur Bestimmung nach Dumas wurde das Blut \u2014 verwendet wurde ca. 5 Tage altes im Laboratorium unter Toluol auf be wahrtes, defibriniertes Rinderblut \u2014 in einem, im W\u00e4ger\u00f6hrchen gewogenen, gro\u00dfen KupferschifTchen aufgefangen, nach der W\u00e4gung mit einem sehr gro\u00dfen \u00dcberschu\u00df von feinem, ausgegl\u00fchtem GuO sehr sorgf\u00e4ltig unter Verwendung eines Kupferdrahtst\u00fcckes gemischt und ohne vorherige Trocknung im Lie big-Ofen verbrannt.1)\nVersuch 1.\n1,0768 g Blut, N-Gehalt nach Kjeldahl 3,57\u00b0/o\n0,9786 \u00bb\t*\t*\t\u00bb Dumas\n31,5 ccm trockener N, t = 21\u00b0, p = 743 mm 3,65\u00b0/o.\nVersuch 2.\n0,7337 g Blut, N-Gehalt nach Kjeldahl 3,44\u00b0,'o\n0,8956 *\t\u00bb\t>\t\u00bb Dumas\n27,9 ccm trockener N, t = 17\u00b0, p = 727 mm 3,51 \u00b0/o.\nDie 1 ibereinstimmung der nach den beiden Methoden ermittelten N-Werte des Blutes ist so gut wie die \u00dcbereinstimmung\n') Die Bestimmungen wurden im deutschen pharmakologischen Institut ausgef\u00fchrt und ich f\u00fchle mich verpflichtet, Herrn Prof. Wiechowski f\u00fcr sein liebensw\u00fcrdiges Entgegenkommen und die mir gew\u00e4hrte Anleitung zu dieser Methode bestens zu danken.","page":350}],"identifier":"lit19533","issued":"1912","language":"de","pages":"349-350","startpages":"349","title":"Zur Methode der Bestimmung des Gesamt-N im Blute","type":"Journal Article","volume":"79"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:15:15.691680+00:00"}