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{"created":"2022-01-31T14:26:38.710872+00:00","id":"lit19540","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Grafe, Eduard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 79: 421-438","fulltext":[{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten auf die Oxydationsprozesee in Zeilen.\nVon\nEduard Grafe.\n(Der Redaktion zugegangen am 31. Mai I:\u00bbI2.)\n(Aus der medizinischen Klinik in Heidelberg.)\nAls Fortsetzung der Untersuchungen \u00fcber Oxydationsbeeinflussungen soll im folgenden \u00fcber die Wirkung des Ammoniaks. der einfachen Amine und der komplizierteren Amine (Alkaloide) berichtet werden. Die Versuchsanordnung war dieselbe, wie sie in fr\u00fcheren Arbeiten ausf\u00fchrlich beschrieben worden ist.*) Herr Dr. Warburg hat mich zur Ausf\u00fchrung dieser Untersuchung angeregt und bei ihr angeleitet.\nEin bemerkenswerter Unterschied im Verhalten der Zellen gegen basische Substanzen besteht darin, da\u00df beim Vermischen und Waschen der Zellsuspensionen mit basischen L\u00f6sungen Gleichgewichte nicht erreicht werden. Mischt man z. B. 2 ccm Zellsuspension (in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung) mit 15 ccm V-2oo-n-Ammoniakl\u00f6sung (gleichfalls in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung), zentrifugiert und bestimmt die OH-Ionenkonzentration in der \u00fcberstehenden Fl\u00fcssigkeit, so findet man sie bedeutend geringer, als einer Verd\u00fcnnung von 15 : 17 ccm entsprechen . w\u00fcrde. Mit Hilfe von Indikatoren kann man sich leicht hiervon \u00fcberzeugen. Die Alkalescenzabnahme, die sofort und auch bei 0\u00b0 eintritt, findet jedesmal beim Vermischen mit neuen Quantit\u00e4ten Basenl\u00f6sung wieder statt, wobei die Ursache zun\u00e4chst u. a. eine Speicherung von Ammoniak in der Zelle ist; sp\u00e4ter nimmt nicht mehr die NHS-Menge, sondern nur noch die OH-Ionen-konzentration in der \u00fcberstehenden Fl\u00fcssigkeit ab, wie kolori-\n*) Warburg, Zeitschrift f. physiol. Chemie. Bd. 76. S. 331 (1012). Warburg u. Wiesel, Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 144. S. 405. Ferner eine kurze Mitteilung \u00fcber Wirkung basischer Substanzen. 0. Warburg, Verhandlungen des Deutschen Kongresses f\u00fcr innere Medizin lttll, S. 558.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXIX.\t30","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"Eduard Grafe,\n422\nmetrische Ammoniakbestimmungen nach Ne\u00dfler lehren. W\u00e4scht man fortgesetzt mit selbst \u00e4u\u00dferst verd\u00fcnnten Ammoniakl\u00f6sungen, so gehen die Zellen unter Farbstoffaustritt zugrunde. \u00c4hnlich wie Ammoniak verhalten sich die einfacheren und zum Teil auch die komplizierteren Amine.\nUnter diesen Verh\u00e4ltnissen h\u00e4ngt es v\u00f6llig von der Menge der Basenl\u00f6sung bezw. von der Zahl der Waschungen ab, mit welcher Konzentration eine Wirkung erzielt wird, je nach der Anordnung l\u00e4\u00dft sich mit1 !ioo oder Liooo-n-Ammoniak das Gleiche erreichen und es entsteht die Frage, ob zahlenm\u00e4\u00dfigen Angaben \u00fcberhaupt ein Wert zukommt. Diese Frage mu\u00df bejaht werden, weil bei einigerma\u00dfen \u00e4hnlichem Vorgehen die Regelm\u00e4\u00dfigkeit der Resultate v\u00f6llig befriedigend ist. Versuche, die im Laufe der letzten l1/* Jahre zu verschiedenen Jahreszeiten, mit verschiedenstem Zellmaterial angestellt wurden, verliefen ausnahmslos gleich, soda\u00df die Versuchsbedingungen als ebensogut reproduzierbar bezeichnet werden m\u00fcssen, wie diejenigen, hei denen es sich um Gleichgewichtskonzentrationen handelt.\nDie Experimente k\u00f6nnen entweder so angeordnet werden, da\u00df die Konzentrationen der Basenl\u00f6sungen oder bei gleichen Konzentrationen die Mengen der Basenl\u00f6sungen variiert werden. Im folgenden wurde meist nach dem zweiten Modus verfahren, und je nachdem mit einer Basenl\u00f6sung bestimmter Konzentration einmal, zweimal oder mehrmals gewaschen wurde, konnte die ganze Skala der Basenwirkung beobachtet werden, d. h. bei kleinster Menge Steigerung der Oxydationsprozesse, bei gr\u00f6\u00dferer Menge reversible Hemmung, bei noch gr\u00f6\u00dferer Menge irreversible Hemmung und schlie\u00dflich H\u00e4molyse. Diese Stufenfolge ist charakteristisch f\u00fcr die einfachen Amine bis hinauf zum Coniin und Nicotin, w\u00e4hrend bei den komplizierteren Aminen mit hohem Molekulargewicht die eine oder andere Erscheinung ausf\u00e4llt, wof\u00fcr teilweise die L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse verantwortlich zu machen sind.\nWorin besteht nun das Wresen der Aminwirkung? Im Ammoniak sind im chemischen Sinn reaktionsf\u00e4hig die Wrasser-stoflatome der Amidogruppe und man k\u00f6nnte wohl erwarten, da\u00df ein Zusammenhang dieser reaktionsf\u00e4higen Atome mit der","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivateri usw. 423\nWirkung auf die chemischen Prozesse in der Zelle besteht, da\u00df also beispielsweise terti\u00e4re Amine, in denen diese WasserstolT-atome substituiert sind, schw\u00e4cher oder anders als Ammoniak reagieren; da\u00df Allylamin verm\u00f6ge seiner Doppelbindung Unterschiede zeigt gegen\u00fcber der ges\u00e4ttigten Verbindung, dem Propylamin usw. Das ist nicht der Fall.\nF\u00fcr eine gro\u00dfe oder vielleicht die gr\u00f6\u00dfte Zahl der Kohlen-stofTverbindungen wurde eine Abh\u00e4ngigkeit der Wirkungsst\u00e4rke von gewissen physikalischen Eigenschaften, die im Zusammenhang mit ihrem Teilungsverh\u00e4ltnis zwischen \u00d6l und Wasser stehen, festgestellt. Diese Beziehung besteht nicht f\u00fcr die Amine, Substanzen mit so verschiedenem Teilungsverh\u00e4ltnis, wie Ammoniak und Piperidin einerseits, Amvlamin und Coniin anderseits, wirken fast gleich.\nAnordnung:. 2 ccm Zellsuspension + 10 ccm Basenl\u00f6sung.\nTabelle I.\nSubstanz\tHemmend g Mol. pro Liter\tDissoziation in \u00b0(o in '/i66-n-L\u00f6ung nach Bredig\nAmmoniak\t\t*/\u00f6 o\t7,5\nMonomethylamin ....\tV*oo\t2it\nDimethylamin\t\t\u2018,100\t35\nTrimethylamin\t\t1 50\t13\nTri\u00e4thylamin\t\t'/IPO\t33\nPropylamin\t\t*/\u00bb 00\t29\nAllylamin\t\t7\u00bb\t11,4\nAmylamin\t\t'/ho\t29,4\nBenzylamin\t\t' \u00dcO\t7.\u00ab\nPiperidin ........\t'/lOO\t44\u00bb \u2022\nConiin\t\t*/100\t43\nNicotin\t\t7\u00ab\t>7.5\nEinzig und allein ausschlaggebend ist offenbar die Konzentration der OH-Ionen im w\u00e4sserigen Teil","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"42 4\nKduard Grafe,\nder Zelle. Ein Blick auf vorstehende Tabelle lehrt erstens, da\u00df die Wirkungsst\u00e4rke der verschiedenartigsten Amine ihrer Gr\u00f6\u00dfenordnung nach die gleiche ist, zwischen Ammoniak, Trimethylamin, Nicotin, Allylamin sind, im Vergleich zu den enormen Unterschieden, die bei neutralen Substanzen gefunden wurden, nur ganz geringf\u00fcgige Differenzen. Vergleicht man nun die (nebenstehenden) Dissoziationskonstanten, so ist eine Beziehung zu den Wirkungsst\u00fcrken ganz unverkennbar, w\u00e4hrend die Tatsache, da\u00df die Gr\u00f6\u00dfenordnung der Wirkungsst\u00e4rken die gleiche ist, ihre befriedigende Erkl\u00e4rung darin findet, da\u00df auch die Gr\u00f6\u00dfenordnung der Dissoziation dieser Substanzen gleich ist.\nGleichzeitig folgt, da\u00df chemische Reaktionen, die nach den Formeln etwa denkbar w\u00e4ren, in der Zelle entweder nicht vor sich gehen oder jedenfalls f\u00fcr die Wirkung belanglos sind.\nIn der zweiten Tabelle ist die Anordnung so gew\u00e4hlt, da\u00df 2 ccm Zellsuspension etwa dreimal mit lfi ccm Basenl\u00f6sung gewaschen wurden. In \u00dcbereinstimmung mit den obigen Er\u00f6rterungen sind dann die absoluten wirksamen Konzentrationen erheblich niedriger, w\u00e4hrend dieselben relativen Verh\u00e4ltnisse wie in Tabelle 1 bestehen.\nAuf eine Theorie dieser Wirkungen einzugehen, ist sicherlich verfr\u00fcht, doch sei im Zusammenhang mit dem merkw\u00fcrdigen gegens\u00e4tzlichen Verhalten verschiedener OH-I onenkonzentrationen \u2014 Steigerung der Oxydationsprozesse hei kleinen, reversible Hemmung bei gr\u00f6\u00dferen Konzentrationen \u2014 daran erinnert, da\u00df die Wirkung der OH-Ionen auf kolloidchemische Ph\u00e4nomene vielfach durch ein Maximum geht.1)\nDie komplizierteren Amine (Alkaloide) wirken deutlich st\u00e4rker, als ihren Dissoziationskonstanten entspricht, wie folgende Beispiele zeigen (Tabelle III).\n\\) Freundlich. \u00dcber Adsorption in L\u00f6sungen. Zeitschrift f\u00fcr physikalische Chemie, Bd. 57, S. 461 (1006). Bredig. ibid., Bd. 31, S. 25B (IH99J.","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten usw. 425\nTabelle 11.\t\t\tTabelle III.\t\nSubstanz\tg Mol. pro Liter\tOxydationshemmung in \u00b0/o\tSubstanz 1\tg Mol. Oxyd\u00e2t ions-pro hemmung Liter | in >\nAmmoniak . .\t\u2018/too\t79 (Vers. 5)\tBrucin . . .\tn/*oo . 64 (Vers. 14)\nMethylamin .\t7*00\t84 ( >\t8)\tChinin . . .\t7\u00abooo 1 76 ( \u00bb\t15)\nDimethylamin\t7*00\t82 ( > 11)\tCodein . . . \u2022\tn/\u00aboo 36 ( \u00bb 16)\nPropylamin .\t7*<Jo\t76 ( \u00bb\t7)\tCocain . . .\tn/\u00aboo 43 ( \u00bb 17)\nAllylamin . .\t7*00\t73 ( \u00bb 12)\tAtropin . .\tn/400\t90 ( \u00bb\t18)\nAmylamin . .\t7*00\t77 ( \u00bb 10)\t\tl. '\nNicotin . . .\t7&o\t62 ( \u00bb\t9)\t\t1\nConiin ....\t7*00\t57 ( \u00bb\t6)\t\t1 1 \u2022 ' ,!\nAnhangsweise sind noch Versuche mit einigen pharmakologisch wichtigen Substanzen: Coffein, Antipyriri, Veronal u. a. beigef\u00fcgt. Bemerkenswert ist vielleicht, da\u00df Veronal, das in Yw-n-L\u00f6sung deutlich hemmt, in neutraler L\u00f6sung fast wirkungslos ist; auf Grund der Overtonschen Plasmahauttheorie ohne weiteres verst\u00e4ndlich, denn Di\u00e4thylbarbiturs\u00e4ure ist lipoidl\u00f6slich, das Natronsalz, wie die meisten Salze, lipoidunl\u00f6slich.\nMethodik.\n\u2022\nDie Versuche sind wieder mit roten Blutzellen an\u00e4mischer G\u00e4nse ausgef\u00fchrt und in fast allen Einzelheiten die Vorschriften befolgt, die in dieser Zeitschrift, Bd. 70, S. 331 gegeben wurden.\nDie Druckverminderung ohne Atmung wurde diesmal nicht mit einer Cyanidkontrolle bestimmt, sondern die Hemmung war durch Ammoniak oder andere Basen bewirkt. Um sicher zu sein, da\u00df das Serum beim Waschen in Kochsalzl\u00f6sung hinreichend entfernt war, wurde so lange gewaschen, bis die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit gegen Neutralrot sauer reagierte. Stets wurden 2 ccm konzentrierte Zellsuspension verwendet. Unter \"Waschen\u00bb ist im folgenden Auff\u00fcllen von 2 ccm Zellsuspension auf 18\u201420 ccm verstanden, und wieder Abhebern der \u00fcberstehenden Fl\u00fcssigkeit auf ca. 2 ccm.\nVersuch 1\u20144 zeigt, da\u00df physiologische Kochsalzl\u00f6sung die Atmung in l\u00e4ngeren Zeiten vermindert.","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"426\nEduard Grafe,\nSolche l\u00e4ngere Versuchszeiten kommen in Betracht, wenn gepr\u00fcft werden soll, ob eine Hemmung reversibel ist. F\u00fcr diese Experimente wurde deshalb eine Art Lockesche L\u00f6sung verwendet, in der die Atmung hinreichend konstant bleibt.\nDie Temperatur des Thermostaten, in dem die Atmungsversuche vorgenommen wurden, betrug etwa 29\u00b0.\nDie Basenl\u00f6sungen wurden entweder aus den Salzen durch Zuf\u00fcgung kohlens\u00e4urefreier Natronlauge hergestellt;1) stand nur die freie Base zur Verf\u00fcgung, so wurde sie mit \u00fcbersch\u00fcssiger Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert, einige Minuten gesch\u00fcttelt und die Salzs\u00e4ure wieder genau mit kohlens\u00e4urefreier Natronlauge neutralisiert. Mit konzentrierter Natriumchloridl\u00f6sung wurde dann der physiologische osmotische Druck bez\u00fcglich Natriumchlorid hergestellt.\nVersuche.\nA. Untersuchung von Salzl\u00f6sungen.\n1. Physiologische NaCl-L\u00f6sung.\nVersuch \u00ce. 4 Blutsuspensionen von je 2 ccm wurden mit 0,9\u00b0/\u00bb NaCl-L\u00f6sung auf 10 ccm aufgef\u00fcllt und f\u00fcr eine bestimmte Zeit in den Thermostaten von 29u gebracht.\n4 Blut Suspensionen von je 2 ccm wurden ebenso behandelt, dann mehrmals mit 0,9 \u00b0/o NaCl-L\u00f6sung gewaschen und f\u00fcr die gleiche Zeit nochmals in den Thermostaten von 29\u00b0 gebracht:\nI\tmit 0,9 u/o NaCl aufgef\u00fcllt und f\u00fcr 2 Std. 30 Min..in den Thermostaten.\nIa wie I behandelt, dann 3 mal mit ca. 20 ccm NaCl-L\u00f6sung gewaschen und f\u00fcr 2 Std. 30 Min in den Thermostaten.\nII\tmit 0,9\u00b0/o NaCl aufgef\u00fcllt, f\u00fcr 1 Std. 45 Min. in den Thermostaten.\nHa wie II, dann 2 mal gewaschen und f\u00fcr 1 Std. 45 Min. in den\nThermostaten.\nIII\tmit 0,9\u00b0/o NaCl aufgef\u00fcllt; Dauer 1 Std. 30 Min.\nlila wie III, dann 2 mal gewaschen und f\u00fcr 1 Std. 30 Min. in den Thermostaten.\nIV\tmit 0.9 \u00b0,o NaCl aufgef\u00fcllt; Dauer 2 Std.\nIV a wie III, dann 2 mal gewaschen und f\u00fcr 2 Std. in den Thermostaten.\n') S\u00f6rensen, Biochemische Zeitschrift, Bd. 21 (1909)\n250 g NaOH 300 * Wasser\nnach einigen Tagen das \u00fcberstellende Wasser abpipettieren.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten usw. 427\n\t' !\tt.\t| p- \u2022 i\tSauerstoff- verbrauch in ccm\nI erste 2 Std. 30 Min.\t37\t10\t\u2014 127\t0,41\nIa zweite 2 \u00bb\t30 \u00bb\t37\t:\t10\t1 \u00a9\u00ab\t0,26\n11 erste 1 Std. 45 Min.\t3/\t10\t- 142\t0,50\nHa zweite 1 \u00bb\t45 \u00bb'\t37\t10\t\u2014 84\t0.29\nIII erste 1 Std. 30 Min.\t37\t16\t- 58\t\u00a9 ; 1 1\nlila zweite 1 *\t30 \u00bb\t37\t10\t\u2014 38\t0.13\nIV erste 2 Std.\t37\t10\t- 92\t0,32\nIV a zweite 2\t\u00bb\t37\t1\u00ab\t\u2014 53\t0,18\nResultat: Bei mehrst\u00fcndigem Aufenthalt in 0,9\u00b0 o NaCl sinkt die Oxydationsgr\u00fc\u00dfe erheblich ab.\n2. Physiologische NaCl-L\u00f6sung.\nVersuch 2 soll die Frage beantworten, ob mehrmaliges Waschen in 0.9\u00b0 o NaCl-L\u00f6sung die Atmung beeinflu\u00dft. Es wurde 1 nur aufgef\u00fcllt, II 2 mal mit NaC.l-L\u00f6sung gewaschen, III 4 mal mit NaCl-L\u00f6sung gewaschen. I, II und III kamen dann f\u00fcr 1 Std. 30 Min. in den Thermostaten.\n\tV.\tt.\tP-\tSauerstolT- verbrauch in ccm\nI Nur aufgef\u00fcllt mit NaCl\t\u00e0\u00e9\t16\t\u2014 89\t0,31\nII 2 mal gewaschen mit NaCl\t37\t16\t\u2014 82\t0,29\nIII 4 \u00bb\t*\t\u00bb\t\u00bb\t37\t10\t\u2014 85\t0,30\nResultat: Mehrmaliges Waschen in 0,9\u00b0o Kochsalzl\u00f6sung beeinflu\u00dft die Atmung nicht bemerkenswert.\n3. Lockeschc L\u00f6sung ohne NallCO,.\nVersuch 3. L\u00f6sung pro Liter:\n8.0\tg NaCl,\n0,3 \u00bb CaCl2.\n0.3 \u00bb KCl,\n5.0\t* Traubenzucker.\nWir bezeichnen diese L\u00f6sung im folgenden als modifizierte Locke-L. Anordnung: I mit NaCl aufgef\u00fcllt, II mit modifizierter Locke-L. aufgef\u00fcllt, beide 2 Std. 5 Min. in den Thermostaten.-Ia wie I, dann 3 mal mit NaCl gewaschen.\nII a wie II. dann 3 mal mit modifizierter Locke ge wachen; la und IIa nach dem Waschen nochmals f\u00fcr 2 Std. 5 Min. in den Thermostaten.","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428\nEduard Grafe,\n\u25a0 . - V. i\t\u25a0\t,\tSauerstoffverbrauch in ccm\nNaCl erste Periode\t1 37\t16\t- 143\t0,50\nNaCl zweite Periode\t! 37 \t\u2022\t _ 1\t16\t\u2014 78\t0.27\nmod. Locke erste Periode . . .\t37\t16\t\u2014 145\t0.51\n\u00bb\t* zweite \u00bb\t...\t37\t16\t\u2014 107\t0.37\nResultat: Die mit Locke scher L. und NaCl aufgef\u00fcllten Suspensionen haben in der ersten Periode von 2 Std. 5 Min. gleich stark geatmet. In der zweiten Periode ist ein deutlicher Abfall zu konstatieren, der f\u00fcr mod. Locke L. geringer als f\u00fcr NaCl ist.\nLockesche L\u00f6sung mit NaHC03.\nVersuch 4. L\u00f6sung pro Liter:\n7,2 g NaCl.\n1.0\t\u00bb NaHC03,\n0.3 \u00bb CaCl\u201e\n0,3 \u00bb KCl,\n5.0\t> Traubenzucker.\nAnordnung: wie in Versuch 3, Dauer einer Periode 00 Min.\n\tV.\t1.\tP-\tSauerstoffverbrauch in ccm\nNaCl erste Periode\t\t37\t16\t- 74\t0,26\nNaCl zweite Periode\t\t37\t16\t\u2014 54\t0.19\nLocke erste Periode \t\t37\t16\t\u2014 70\t0.24\nLocke zweite Periode\t\t37\t16\t- 71\t0.25 .\nResultat: Eine Sch\u00e4digung der Atmung durch Lock esche L\u00f6sung mit NallCOj findet nicht stall.\nB. Untersuchung von Ammoniak und Ammoniakderivaten.\n5. Ammoniak.\nVersuch 5: Ammoniak.\nBereitung der L\u00f6sung: Zu 0,6 g NH4C1 berechnet 0.54 gi werden 100 ccm '/lu-n-NaOH zugesetzt. Es fehlen dann bis zum physiologischen\nI","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten usw. 429\nGehalt der L\u00f6sung noch 0,3 g NaCl, die in 1.5 ccm einer 20*/o NaCl-L\u00f6sung zugegeben werden. Wir erhalten so '/io\u00bbn-NH3 in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung. Diese L\u00f6sung, auf das 10 fache mit NaCl (0.9#/o) verd\u00fcnnt, hat eine Konzentration von \u2018/ioo-n.\nAnordnung: Je 2 ccm einer konzentrierten Zellsuspension werden:\nI\t3 mal mit 7\u00aboo-n-NH3 gewaschen, dann auf 10 ccm aufgef\u00fcllt.\nII\tmit 7\u00aboo-n-NH, auf 10 ccm aufgef\u00fcllt.\nIII\tmit 0.9 \u00b0/o NaCl auf 10 ccm aufgef\u00fcllt.\n\tV.\t1.\tp-\tSauerst\u00ab \u00bbff-verbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t16\t\u2014 15\t0,052\nII aufgef\u00fcllt\t37\t16\t- 116\t0,41\nIII NaCl\t37\t16\t\u2014 74\t0,26\nDauer des Versuchs 3 Stunden.\nResultat:\tn hemmt um 79\u00b0o gegen NaCl.\n6. Coniin (M =- 127).\nVersuch 6. Coniin.\nBereitung der */\u00bbo-n-L\u00f6sung:\n0,3 ccm (== 0,25 g) Coniin,\n40.0\t\u00bb \u2018/.o-n-HCI,\n3,4 > 20\u00b0/o NaCl-L\u00f6sung = 0.158 g NaCl,\n43,2 \u00bb 7,0-n-NaOH,1)\n13.0\t\u00bb H,0.\n100 ccm n/:.o-n auf 400ccm mit NaCl verd\u00fcnnt, geben n/too-Coniin. Anordnung:\nI\t3 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt ; wird h\u00e4molytisch.\nII\t1 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt.\nIII\tNur aufgef\u00fcllt mit \"/too-Coniin.\nIV\tNaCl-Kontrolle.\n\tV.\t'\u25a0:v; t. .\tp.\tSauerstoffverbrauch in ccm\nII 1 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt\t37\t17\t\u2014 39\t0.14 ' \u2022\n111 nur aufgef\u00fcllt\t37\t17\t- 147\t0,51\nIV NaCl\t37\t17\t\u2014 92\t0,32\nDauer des Versuchs 3 Std. 15\t\t\tMin.\t\nl) 43,2 ccm unserer NaOH neutralisierten 40.0 ccm n lo-UCI.","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nEduard Grafe,\nResultat: \"/\u00aboo-Coniin hemmt die Atmung bei einmaligem Waschen und frischem AufT\u00fcllen um 57\u00b0/o gegen NaCl.\n7.\tPropylamin.\nVersuch 7: Propylamin.\nBereitung der L\u00f6sung:\n1.\tHerstellung von \u2018/Wn-Propylamin wie im vorigen Versuch.\n2.\tVerd\u00fcnnung auf 400 ccm ergibt n too-Propylamin.\nAnordnung:\nI\t3 mal gewaschen.\nII\t1 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt.\nIII\tnur aufgef\u00fcllt mit \"/\u00aboo-Propylamin.\nIV\tNaCl-Kont rolle.\n\tV.\tt.\tP-\tSauerstofT-verbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t17\t\u2014 21\t0.073\nIII aufgef\u00fcllt\t37\t17\t\u2014 124\t0,43\nIV NaCl\t37\t17\t\u2014 90\t0,31\nDauer des Versuchs: 2 Std. 45 Min.\nResultat: \u00bb/*oo-Propylamin hemmt bei 3 maligem Waschen die Atmung um 76 V\n8.\tMethylamin.\nVerwandt wird n/too.\t,\nV\nAnordnung :\nI\t3 mal gewaschen.\nII\tnur aufgef\u00fcllt mit \u00ab/no-Methylamin.\nIII\tNaCl-Kontrolle.\n\tV.\tt.\tP-\tSauerstoffverbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t17\t\u2014 24\t0.081\nII aufgef\u00fcllt\t37\t17\t- 143\t0,50\nIII NaCl\t37\t17\t\u2014 156\t0.54\nDauer des Versuchs: 3 Stunden.\t\t\t\t\nResultat: \u00bb/\u00aboo-Methylamin hemmt bei 3maligem Waschen die Atmung um 84 V\n9.\tNicotin.\nHerstellung der \"/Wn-L\u00f6sung :","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten usw. 431\n40.0\tccm einer n/io*L\u00f6sung Nicotinr\n80.0\t\u00bb n/to-HCl,\n6,8 . 20\u00b0/o NaCl,\n86.0\t* NaOH.\nAnordnung:\nI\t3 mal gewaschen.\nII\tnur aufgef\u00fcllt mit \u00ab/so-Nicotin.\nIII\tNaCl-Kontrolle.\n\tV.\tt.\tP\tSauerstoft- verbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t16\t- 47\t0.1\u00ab\nII aufgef\u00fcllt\t37\t16\t- 113\t0,40\nIII NaCl\t37\t16\t\u2014 127\t0.44\nDauer des Versuchs: 1 Std. 80 Min.\nResultat: \u00abso-Nicotin hemmt die Atmung um 62J,a hei 3maligem Waschen.\n10. Amylamin.\nL\u00f6sung: n/too-Amylamin.\nAnordnung:\nI\t3 mal gewaschen.\nII\tlmal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt.\nIII\tnur aufgef\u00fcllt mit n/\u00aboo-Amylamin.\nIV\tNaCl-Kontrolle.\n\tV.\tt.\t!>\u2022\tSauerstoffverbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t15\t- 27\t/ 0,095\nII 1 mal gewaschen und frisch gef\u00fcllt\to-* 04\t15\t- 131\t\u2022 0.46\nIII aufgef\u00fcllt\t37\t15\t\u2014 155\t0.54\nIV NaCl\t37\t15\t- 126\t0,41\nDauer des Versuchs\t\t: 1 Std. 45 Min.\t\t\nResultat: \"/too-Amylamin hemmt die Atmung um 77\u00b0 j hei dreimaligem Waschen.\n11. Dimethylamin.\nL\u00f6sung: \u00bb/\u00abo\u00ab.\nAnordnung;\nI 3mal gewaschen.","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\nEduard Grafe,\nII\t1 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt.\nIII\tnur aufgef\u00fcllt.\nIV\tNaC.l-Kontrolle.\n\tV.\tt.\tp-\tSauerstofT-verbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t15\t\u2014 15\t0.053\nII 1 mal gewaschen und Irisch gef\u00fcllt\t37\t15\t\u2014 53\t0.19\nIII aufgef\u00fcllt\t37\t15\t\u2014 120\t0.42\nIV NaC.l\t37\t15\t\u2014 89\t0.31\nDauer des Versuchs\t\t: 1 Std. 20 Min.\t\t\nResultat: \">o-Dimethylamin hemmt die Atmung um 82\u00b0/o bei 3 maligem Waschen.\n12^. Allylamin.\nVerwandt wird niso-Allylamin. Anordnung: wie in den vorigen Versuchen.\ni\tV.\tt.\tP-\tSauerstoff- verbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t16\t- 36\t0.12\nII 1 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt\t37\t16\t\u2014 64 \u2022\t0.22\nIII aufgef\u00fcllt\t37\t16\t\u2014 149\t0,52\nIV NaCl\t37\t16\t- 133\t0.46\nDauer des Versuchs: 1 Std. 30 Min.\nResultat: \"/iso-Allylamin hemmt die Atmung um 73% bei dreimaligem Waschen.\nC. Alkaloide.\n14. Brucin (M wasserfrei 394).\nVersuch 14: Brucin\nBereitung der L\u00f6sung : 0.6 g Brucin auf 300 ccm 0.9 \u00b0/o NaCl-L\u00f6sung, heif' gel\u00f6st = \"too Brucin.\nAnordnung:\nI\t3 mal gewaschen.\nII\taufgef\u00fcllt.\nIII\tNaCl-Kontrolle.\ni","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten usw.\n43a\n\tv- !\tt-\tp. .\tSauerstofT-verbraucli in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t15\t\u2014 36\t0,13\nII nur aufgef\u00fcllt\t37\t15\t\u2014 95\t0,33\nIII NaCl\t37\t15\t- 100\t0.35\nDauer des Versuchs 2 Std. 80 Min.\nResultat: \"/too-Brucinl\u00f6sung hemmt die Atmung um 64 \u00b0> bei 8 maligem Waschen.\n15. Chinin (M = 324).\nBereitung der L\u00f6sung: 0,7 g Chinin -f 44) ccm n I0-HC1, davon 6 ccm auf 300 ccm 0,9 \u00b0/o NaCl-L\u00f6sung und mit der \u00e4quivalenten Menge CCK-freier NaOH neutralisiert. Man erh\u00e4lt so etwa eine n/i o jo-C h i h i n 1 \u00fc s u n g. Anordnung:\nI\t3 mal gewaschen.\nII\tnur aufgef\u00fcllt mit n/iooo-Chinin.\nIII\tNaCl-Kontrolle.\n\tV.\tt.\tP-\tSauerstofl- verbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t15\t\u2014 26\t0.091\nII aufgef\u00fcllt\t37\t15\t\u2014 102\t0,36\nIII NaCl\t37\t15\t- 113\t. 0,40\nDauer des Versuchs 2 Std. 30 Min.\nResultat: ntooo-Chininl\u00fcsung hemmt die Atmung um 76\u00b0;\u00bb bei 3 maligem Waschen.\n16. Co de in (M = 317).\nBereitung der L\u00f6sung:\n0,3 g Codein \\\t,\t, \u201e\t,\n40.0\tccm \u00ab/\u201e.HCl J 8ut Seschultell,\n3,4 \u00bb 20 \u00ab O NaCl,\n20.0\t\u00bb H,0,\n43,2 \u00bb NaOH,\n= ca. n/\u00bbo\u00ab-Codein in NaCl, verwandt wird tyoo-Codein.\nAnordnung:\nI\t4 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt.\nII\t2 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt.\nIII\tnur aufgef\u00fcllt mit \u00bb/\u00ab\u00ab\u00bb-Codein.\nIV\tNaCl-Kontrolle.","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"m\nEduard Grafe,\n\tV.\tt.\tP-\tSauerstoffverbrauch in ccm\n1 4 mal gewaschen und aufgef\u00fcllt\t37\t17\t\u2014 44\t\u25a0 0,15\n11 2 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt\t37\t17 \u2022\t\u2014 54\t0.19\nIII aufgef\u00fcllt\t37\t17\t. \u2014 72\t0,25\nIV NaCl\t37\t17\t- 69\t0,24\nDauer des Versuchs\t\t2 Std. 40 Min.\t\t\nResultat: n/40o.Codein hemmt die Atmung um 36\u00b0/\u201e bei imaligem Waschen und Auff\u00fcllen mit frischer L\u00f6sung.\n17. Cocain (M = 303). Verwandt n>o-Cocain.\nAnordnung:\nI\t3mal gewaschen.\nII\t1 mal gewaschen und frisch aufgef\u00fcllt.\nIII\tnur aufgef\u00fcllt.\nIV\tNaCl-Kontrolle.\n\tV.\tt.\tP-\tSauerstoff- verbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t17\t- 52\t0,18\nII 1 mal gewaschen und aufgef\u00fcllt\t37\t17\t\u2014 92\t0.32\nIII aufgef\u00fcllt\t37\t17\t\u2014 118\t0,41\nIV NaCl\t37\t17\t- 92\t0.32\nDauer des Versuchs 2 Std. 30 Min.\nResultat: \u00bb\u00aboo-Oocain hemmt die Atmung um 43\u00b0/o bei 3maligem Waschen.\n18. Atropin (M \u2014 280). L\u00f6sung: n\u00aboo-Alropin.\nAnordnung: Wie im vorigen Versuch.\n\tV.\tt.\tp.\tSauerstoffverbrauch in ccm\nI 3 mal gewaschen\t37\t16\t8\t0.028\nII 1 mal gewaschen und aufgef\u00fcllt\t37\t16\t- 74\t0.26\nIII aufgef\u00fcllt\t37\t16\t- 103\t0.36\nIV NaCl\t37\t16\t- 92\t0.34\nDauer des Versuchs\t\t2 Std. 30\tMin.\t","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten usw. 435\nResultat: \"/\u00ab\u00bbo-Atropin hemmt die Atmung um 90\u00b0/o bei 3maligem Waschen.\nD. Untersuchungen zur Frage, ob die Atmungshemmung\nreversibel ist.\n19. Ammoniak.\nEs soll untersucht werden, ob die durch Ammoniak hervorgerufene Atmungshemmung r\u00fcckg\u00e4ngig gemacht werden kann.\nBereitung der L\u00f6sung wie in Versuch 5, jedoch mit \u00abmodifizierter Lockescher L\u00f6sung\u00bb, da die Versuche \u00fcber Salzl\u00f6sungen die Sch\u00e4digung durch NaCl gezeigt haben.\nAnordnung: \"/s\u00f6-NH,.\nI\t1 R\u00f6hrchen 2 ccm Suspension -f L o c k e sehe L\u00f6sung (mit NaHCO,).\nII\t2 R\u00f6hrchen 2 ccm Suspension -f- NH, in Locke scher L\u00f6sung (ohne NaHCO,).\nIII\t1 Spitzglas 2 ccm Suspension -f Lock esche L\u00f6sung (mit NaHCO,).\nIV\t2 Spitzglas 2 ccm Suspension -f NH, gel\u00f6st in Locke (ohne NaHCO,).\nAlle kommen f\u00fcr 2 Stunden in den Thermostaten von 29\u00b0, dann werden I und II in Eis gelegt.\nInhalt der Spitzgl\u00e4ser wird 2 mal mit Locke scher L\u00f6sung gewaschen, in Atemr\u00f6hrchen gef\u00fcllt und. f\u00fcr 2 Stunden in den Thermostaten gelegt.\n.\tV.\tt.\tP*\tSauerstoff- verbrauch\n\t\t\t\tin ccm\nI Locke 2 Std.\t37\t16\t86\t0,30\nII NH, 2 Std.\t37\t16\t25\t. 0,087\nIII Locke 2 \u2022 e 2 Std.\t37\t16\t\u2014 Ko\t0,30\nIV mit Locke gewaschen 2 \u2022 e 2 Std.\t37\t16\t- KO\t0,28\nResultat: Atmungshemmung in den ersten 2 Stunden von 70\u00b0/u. Nach Waschen und den zweiten 2 Stunden Hemmung auf 6\u00b0/o zur\u00fcckgegangen.\n20. Ammoniak.\nBereitung der L\u00f6sung, Anordnung und Dauer des Versuches genau wie vorher in 19.","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"43H\nEduard Grafe,\np ! O-Verbrauch\n| in ccm\n\t1 Locke 2 Std.\t37\t17\t\u2014 87\t\u2014 0.30\n\tII NH, 2 Std.\t! 37\t17\t\u2014 28\t0,097\n\tIII Locke 2\u2022 e 2 Std.\t37\t17\t\u2014 87\t0,30\n\tIV gewaschen 2 \u2022 e 2 Std.\t37\t17\t- 79\t0.27\nllesultat: Die Atmung, die in den ersten 2 Stunden um 67 V gehemmt war, steigt nach 3 maligem Waschen in den zweiten 2 Stunden fast wieder bis auf die urspr\u00fcngliche H\u00f6he an.\n21. Codein.\nBereitung der L\u00f6sung:\n0.4 g Codein auf 130 g Locke ohne NaHCO, = ca. \u00bb,too-Codein. Anordnung und Dauer des Versuches wie in Versuch 19 und 20.\n\tV.\tt.\tP-\tO-Verbrauch in ccm\nI Locke 2 Std.\t37\t16\t- 73\t0,25\nII Codein 2 Std.\t37\t16\t\u2014 10\t0,035\nIII Locke 2\u2022 e 2 Std.\t37\t16\t\u2014 70\t0.24\nIV gewaschen 2 e 2 Std.\t37\t16\t\u2014 4 4\t0,27\nResultat: Die Atmung, die in den ersten 2 Stunden um 85V gehemmt war. ist nach den zweiten 2 Stunden v\u00f6llig zur Norm zur\u00fcckgekehrt.\nE. Untersuchung einiger Stoffe von pharmakologischer Bedeutung.\n22. Antipyrin und Coffein.\nAnordnung:\nI\tmit IV Antipyrin = ca. \u00bb/so.\nII\tmit 2\u00b0,\u00ab) Antipyrin \u2014 ca. \u00bb/io.\nIII\tmit l#/o Coffein = n'*o.\nIV\tmit Lockescher L\u00f6sung.\nAlle 1 mal gewaschen und mit frischer L\u00f6sung aufgef\u00fcllt.\nDauer des Versuchs: 3 Stunden.\n\tV-\t1\tP-\tO-Verbrauch in ccm\nAntipyrin IV\t37\t16\t62\t0,22\nAntipyrin 2V\t37\t16\t\u2014 45\t0.16\nCoffein 1 V\t37\t16\t- 111\t0,39\nLocke, Kontrolle\t37\t16\t- 109\t0.38","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten usw. 437\nResultat: Unter den gegebenen Bedingungen hemmt 1% Anti-pyrin um 42\u00b0/o, 2 V um 58 \u00b0;o ; 1% Coffein hemmt gar nicht.1\n28. Veronal und Sulfonal.\nAnordnung :\nI\tmit 0,5\u00b0/o Veronal \u2014 ca. \u00bb/soll mit 0,2\u00b0/o Sulfonal = ca. \u00bb/no.\nIll mit NaCl.\nAlle 1 mal gewaschen und frische L\u00f6sungen zugef\u00fcllt. Dann f\u00fcr 2 Sld. 80 Min. in den Thermostaten.\n\tV.\tt.\tP-\tO-Verbrauch in ccm\n0,5 V Veronal\t37\t16\t- 34\t0,12\n0,2 V Sulfonal\t37\t1(5\t\u2014 93\t'\t0,32\nNaCl\t37\t16\t- 89\t0,31\nResultat: Sulfonal hemmt in der Konzentration von n/no nicht.\nVeronal hemmt um 61V unter den gegebenen Bedingungen.\n24. Veronal.\nVeronal in verschieden reagierenden L\u00f6sungen.\nAnordnung:\nI\t100 ccm 0.9 V NaCl -f- 0,5 g Veronal -f 24 \u00bb/io-NaOH 4- 0,06 g NaCl reagiert:,\ngegen Neutralrot :\tgelb.\n* Phenolphthalein : rosa.\nII\t100 ccm NaCl (0,9 V) ~h 0,5 g Veronal -|- 24 ccm einer 1,3 V Bicarbonatl\u00f6sung reagiert:\ngegen Neutralrot: orange.\nIII\t100ccm 0,9V NaCl -j- 0,5g Veronal reagiert:\ngegen Neutralrot:\trot.\n\u00bb Phenolphthalein: farblos.\nIV\t0,9\u00b0/o NaCl.\nL\u00f6sung I, II. Ill, IV je zu 2 ccm Suspension auf 20-ccm zugef\u00fcllt, alle 2 mal gewaschen und f\u00fcr 2 Std. 30 Min. in den Thermostaten.\n\tV.\tt.\tP-\tO-Verbrauch in ccm\n0,5 V Veronal in alkalischer L\u00f6sung\t37\t15\t-102\t0.36\n0.5 V *\t* neutraler\t\u00bb\t37\t15\t- 70\t0.25\n0,5 V\t*\t\u00bb saurer\t*\t37\t15\t\u2014 36\t0,13\nNaCl\t37\t15\t-82\t0,29\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXIX.\t31","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"\u00bb\u2022.\u2018>8 Eduard Grafe, Uber die Wirkung von Ammoniak usw.\n\u2022 Resultat: 0.5\u00b0/o Veronal = ca. n/4o hemmt in saurer L\u00f6sung um 55 \u00b0 o. in neutraler L\u00f6sung um 14\u00b0/o, in alkalischer gar nicht.\n25. Acetanilid und Phenacetin.\nAnordnung:\nI\t0.5 g Acetanilid auf 100 ccm 0,9\u00b0/o NaCl hei\u00df gel\u00f6st, ca. n/\u00ab7.\nII\t1 ccm einer 10\u00b0uigen alkoholischen L\u00f6sung Phenacetin auf 140 ccm 0.9\u00b0/o NaCl-L\u00f6sung ca. n/tso.\nIII\tNaCl-Kontrolle.\nAlle 3 mal gewaschen und f\u00fcr 2 Std. 30 Min. in den Thermostaten.\nV.\t\tt\tP:\tO-Verbrauch in ccm\n\"/\u00ab\u2022Acetanilid\t37\tl\u00df\t27\t0,094\n'Vt&o-Phenacetin\t37\t! 16\t\u2022\u00bb !\t0,18\nNaCl\t37\t16\t89\t0.31\nResultat: n/*7-Acetanilid hemmt um 69\u00b0/o, n/*5o-Phenacetin um 40 \u00b0/o.","page":438}],"identifier":"lit19540","issued":"1912","language":"de","pages":"421-438","startpages":"421","title":"\u00dcber die Wirkung von Ammoniak und Ammoniakderivaten auf die Oxydationsprozesse in Zellen","type":"Journal Article","volume":"79"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:26:38.710878+00:00"}