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{"created":"2022-01-31T16:38:30.515014+00:00","id":"lit19545","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Klocmann, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 80: 17-34","fulltext":[{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Wirkung einiger Arzneimittel auf den gesunden Magen-\ndarmkanal.\n' Von .\nDr. L. Klocman.\n\u2022 Mit zw\u00ebi Tafeln.\n(Dor Redaktion zugegangen am 17. Juni 1912.)\nVon den Untersuchungsmethoden der Verdauung im Magen und D\u00fcnndarm gibt die R\u00f6ntgenuntersuchung keine quantitativen Aufschl\u00fcsse \u00fcber die Menge der Sekrete, l\u00e4\u00dft h\u00f6chstens durch Ver\u00e4nderung d\u00ebr Schattenqualit\u00e4t ihr Auftreten beobachten und besagt nichts \u00fcber ihre Beschaffenheit. Mit dem \u00abkleinen Magen\u00bb bekommt man keine absoluten Zahlen und die Magensondierung eignet sich nur zur Bestimmung der Magenacidit\u00e4t und d\u00ebr Verweildauer der Speisen im Magen. Dagegen gestattet die Verwendung von Hunden mit seitenst\u00e4ndigen Kan\u00fclen eine genaue Beobachtung der Wirkungen pharmakologischer Pr\u00e4parate auf den Magendarmtraktus. Es ist dadurch nicht nur eine quantitative Bestimmung der ausgeschiedenen Sekretmengen und die Feststellung der Zeit der Ausscheidung erm\u00f6glicht, sondern es lassen sich feinere Vorg\u00e4nge, wie z. B. die Art der Ausscheidung, das Verhalten der Gallen- und Pankreassekretion usw. bequem \u00fcbersehen.\nMagnus1) und Cohnheim und Modrakowski\u2019) haben an Hunden mitDuodenalkan\u00fcle die Wirkung des Morphiums untersucht, Cohnheim und Beat8) diejenige von Wismut und Baryumsulfat.\n*) M\u00fcnck med. Wochenschr., 1807.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 71, S. 278, 1911.\n*) M\u00fcnch, med. Wochenschr., Nr. \u00f6l, 1911.\nHoppe-Seylor\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.\t2","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"L, Klocman, ,\nDie zur vorliegenden Arbeit verwendeten Hunde wurden auf die von Cohnheim1) beschriebene Weise operiert. Zum Teil besa\u00dfen die Hunde eine Magen- und eine Duodenalkan\u00fcle, zum Teil blo\u00df \u00eaine D\u00fcnndarmkan\u00fcle. Die ersten haben zwar manchmal den schon von Tobler*) erw\u00e4hnten Nachteil, da\u00df die Motilit\u00e4t und, wie ich noch hinzuf\u00fcgen m\u00f6chte, auch die Sekretion etwas gest\u00f6rt ist, sei es in dem Sinne, da\u00df die Magen-Sekretion an und f\u00fcr sich vermindert, sei es, da\u00df sie labil und leicht beeinflu\u00dfbar ist. Doch ist das Allgemeinbefinden der Tiere nicht beeintr\u00e4chtigt und sie verhalten sich oft \u2014 wie aus Kon-trollversuchen zu ersehen ist -r- wie Hunde mit nur einer Duodenalkan\u00fcle Ein weiterer Nachteil der Einf\u00fchrung von zwei Kan\u00fclen beruht darauf, da\u00df die Hunde erst ca. 4\u20145 Wochen nach der Operation versuchsf\u00e4hig sind. Die Doppelkan\u00fclen bieten jedoch den Vorteil einer bequemen Einf\u00fchrung der Arzneistoffe m den Magen, ferner auch manche andere Vorz\u00fcge: die be-queme \u00dcbersicht des Mageninhaltes, die sichere Kontrolle, ob der Magen leer ist oder nicht, sie gestatten eine Entnahme reinen Mageninhaltes w\u00e4hrend des Versuches, was an einer D\u00fcnndarmkan\u00fcle wegen Beimischung von Galle und Pankreas-saft nicht immer m\u00f6glich ist. Was die verwendeten Kan\u00fclen\nbetrifft, so erfordert die Magenkan\u00fcle keine besondere Beschreibung.\nDie D\u00fcnndarmkan\u00fcle besitzt die von Cohnheim be, schriebene Einspritzvorrichtung. Diese besteht aus einem an die Kan\u00fcle angel\u00f6teten R\u00f6hrchen, welches an einem Ende umgebogen ist und zur Befestigung eines im abf\u00fchrenden Darmschenkel liegenden Gummischlauches dient Die Vorrichtung erm\u00f6glicht durch Beibehaltung der Reflexwirkungen des D\u00fcnndarms auf den Magen einen Ablauf des Versuches, der dem normalen entspricht, und verhindert au\u00dferdem nennenswerte Ver-luste am Sekret, die f\u00fcr das Tier keineswegs gleichg\u00fcltig sind.\nMan kann die Einspritzung auf zweierlei Weise ausf\u00fchren. Entweder sammelt man den in einem vorhergehenden Versuch entleerten Mageninhalt, verwendet ihn zur Einspritzung und\n*) Zeitschr. f. biol. Technik u. Methodik, 1908.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 45, S. 155, 1905.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel usw.\t19\nsammelt die w\u00e4hrend des Versuchs ausgeschiedenen Sekrete, oder man macht nur einen Versuch und iqjiziert dem Hund das, was er ausscheidet, immerfort weiter, nachdem man es zuerst gemessen hat. Ersteres Verfahren ist am Platze, wenn die Entleerung zu Analysenzwecken aufgehoben sein mu\u00df\u00bb Dieses Verfahren wurde von Cohnheim1), Cohnheim und Drey-fu\u00df,* *) Tob 1er?) angewendet. Handelt es sich aber um Bestimmung der Sekretmenge, Entleerungsdauer u. \u00e4., so ist das zweite von Cohnheim und Best4) angewandte Verfahren rationeller. *\nDie Versuche wurden ohne Ausnahme mit dem Probefr\u00fchst\u00fcck gemacht, da dieses bedeutend schneller ausgeschieden wird, als eine Probemahlzeit. Gegen zu l\u00e4nge Versuchsdauer sprach abgesehen von \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden noch der Umstand, da\u00df die Hunde wegen Harndrang usw. unruhig werden, was bekanntlich die Arbeit des Magens beeinflu\u00dft. Es mu\u00dfte auch mit etwaigem verz\u00f6gerndem Einflu\u00df der verwendeten Arzneistoffe gerechnet werden. \u2014 Au\u00dferdem geschieht beim Probefr\u00fchst\u00fcck die Ausscheidung von Brei und Fl\u00fcssigkeit getrennt, was bei der Probemahlzeit nicht der Fall ist. Dadurch wird der Versuch \u00fcbersichtlicher, weil man aus der Beschaffenheit des Breies auf seine Verarbeitung im Magen Schl\u00fcsse ziehen kann. Man * kann auch beurteilen, ob etwa 'St\u00f6rungen der Fl\u00fcssigkeitsausfuhr oder des Transports von Festem vorliegen, da beide getrennt voneinander ver\u00e4ndert sein k\u00f6nnen.\nIrgend eine andere Zusammenstellung als Probefr\u00fchst\u00fcck oder -Mahlzeit war schon aus Vergleichsgr\u00fcnden mit anderweitigen klinischen und anderen Beobachtungen zu vermeiden.\nDer Versuch gestaltet sich folgenderma\u00dfen:\n/ Das Tier wird in St\u00fctzschlaufen aufgestellt und an das \u00e4u\u00dfere Ende der Einspritzvorrichtung wird ein Gummischlauch angeschraubt, der sie mit einer B\u00fcrette verbindet. Wenige Minuten nachdem das Tier gefressen hat \u2014 es wurde f\u00fcr die\n\u00bb) 1. c.\n*) 1- c.\n\u00bb) L c.\tV .. \u2019\n*) M\u00fcnch, med. Wochenschr., Nr. 1911,''\n2*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"\u2122.\th. Klocm&n,\nvorliegenden Versuche ein Probefr\u00fchst\u00fcck, bestehend aus 50 g Br\u00f6tchen und 400g Wasser verabreicht \u2014 beginnt eine Fl\u00fcssigkeit sich aus der D\u00fcnndarmkan\u00fcle zu entleeren, die zuerst haupts\u00e4chlich aus Wasser besteht, welches neutral oder schwach sauer reagiert. Meistens beobachtet man schon vorher eine Pankreas- und Gallenausscheidung, die auf den Fre\u00dfreiz erfolgt. Mit den ersteh Sch\u00fcssen kommen gew\u00f6hnlich auch einige Brotbrocken. Die Ausscheidungen werden durch ein Drahtnetz filtriert,\nin der mit Einspritzvorrichtung verbundenen B\u00fcrette abgemessen und einlaufen gelassen. Am Schlu\u00df des Versuches wird der abfiltrierte Brei samt den zum Auffangen dienenden Gef\u00e4\u00dfen abgewogen, um das Breigewicht zu ermitteln. Es sei auf Grund eines ausf\u00fchrlichen Protokolls der Ablauf eines Normalversuches wiedergegeben. Vorauszuschicken ist, da\u00df die Pankreassekretion nicht immer festzustellen ist, da das Sekret farblos ist und seine alkalische Reaktion leicht verdeckt wird. Dagegen ist die Galle ohne weiteres erkennbar. Wo es sich um Entleerung einer z\u00e4hen, alkalischen, schwachgelben Fl\u00fcssigkeit gehandelt hat, die offenbar aus Galle und Pankreassaft bestand, ist diese als Darmsekret bezeichnet;\nHund Hektor.\n. Normalversuch zur Ermittlung der Sekretion und Ausscheidungsdauer eines Probefr\u00fchst\u00fccks.\t^\t^\n01 Probefr\u00fchst\u00fcck (50 g Br\u00f6tchen und 400 g Wasser). 7- Erster Schu\u00df; neutrale Reaktion.\n81 Schwach saurer Schu\u00df:\nEingespritzt 16 ccm.1).\n9' Darmsekretausscheidung (gelblich, z\u00e4he, alkalische Reaktion).\n101 Gallensch\u00fcsse.\nEingespritzt 17,5ccm.\n13* Eingespritzt 22 ccm (nur Darmsekret).\n15*\t\u00bb\t9\t*\t:\n16' V 8 \u00bb\n*) Die Kubikzentimeter bedeuten die bis zur angegebenen Zeit ent* leerte, eventuell durchfiltrierte und sofort eingespritzte Flfissigkeitsmenge.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel usw.\t2t\n17' Saure Sch\u00fcsse.\n18' 13 ccm.\nFrequente, stark saure Sch\u00fcsse,\n20' Eingespritzt 45 ccm.\n21'\t\u00bb\t50 \u00bb\nFast kontinuierliche Entleerung.\n27' 50 ccm.\n28' 31 \u00bb\n33'50 \u00bb\n42' 48 \u00bb\nKleine Mengen von Brot.\n43' Etwas Galle.\n45' Gallensch\u00fcsse.\n50 ccm.\n47' 17 \u00bb\nReichliche Darmsekretausscheidung.\n49' 29 ccm.\n50' Magensaftentnahme aus der Magenkan\u00fcle.\nFreie HCl 16.\nG. A. 36.\n*' 5 ccm. '\t\u2019\n57' Reichliche Darmsekretion. Bis jetzt wenig Brdt aus* geschieden.\n21,5 ccm.\n60' 33,5 \u00bb\n65' Es entleert sich ein d\u00fcnner Brei.\n66' 10,5 dem.\n69' 4,5 \u00bb\n* Reichliche Breientleerung,\n75' 15*5 ccio.\n79' 29\t*\n82' Reichliche Gallensch\u00fcsse.\n85' 8 ccm.\n90' 4,5 t","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0\tL. Klocman,\nGallenentleerung.\n94' 6 ccm.\nSeit 10 Minuten entleert sich nur Galle.\n100' \u00dfreientleerung, Darmsekrete stark gallig\n103' 7,5 ccm.\nReichliche Ausscheidung eines m\u00e4\u00dfig dicken Breies, der stark gallig gef\u00e4rbt ist.\n113' Gallensch\u00fcsse, Schleim.\n129' 4 ccm.\nSpeichel. Schleim.\n143' Magen leer.\nAufgenommen 450 g.\nAusgeschieden: zur Einspritzung verwendet: 656 gl) Zur\u00fcckgewogen:\t95\u00bb\nSekretmenge: 301 g.\t751*\nAus dem Protokoll k\u00f6nnen wir \u00fcbersehen, da\u00df folgende Phasen der Entleerung zu unterscheiden sind:\n1.\tAusscheidung einer alkalisch reagierenden Fl\u00fcssigkeit, die aus Pankreassaft und Galle besteht, auf Fre\u00dfreiz erfolgt und vor oder zwischen den ersten Magensch\u00fcssen sich entleert.\n2.\tEntleerung starker Magensch\u00fcsse, die haupts\u00e4chlich aus dem aufgenommenen Wasser bestehen, aber sauer reagieren. W\u00e4hrend dieser Periode entleert sich kaum Galle (\u00fcber Pankreas vgl. S. 27).\n3.\tPeriode der Brotbreiausscheidung, die mit Unterbrechung fast bis zum Schlu\u00df dauert. W\u00e4hrend dieser Periode findet eine reichliche Ausscheidung der Darmsekrete statt. Der Brei ist im Anfang d\u00fcnn und farblos, wird gegen Ende dicker und durch Vermischung mit Galle stark gelb.\n^ Der Schlu\u00df der Magenentleerung wird durch starke Pankreas- und Gallensch\u00fcsse, ferner durch Ausscheidung eines z\u00e4hen alkalischen Schleimes gekennzeichnet.\nEs pflegt sich auch am Schl\u00fcsse etwas Speichel zu entleeren.\t\u25a0-\"-\u25a0V:\t'\n*) Zwischen Gramm und Kubikzentimeter wurde kein Unterschied gemacht.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel usw.\t23\nBei der Auswahl der zu untersuchenden Arzneimittel war zweierlei m\u00f6glich : entweder die Wirkung solcher Stoffe zu verfolgen, die in der Therapie der Magen- bzw. Darmkrankheiten Verwendung finden oder sich \u00fcber den Einflu\u00df einiger Pr\u00e4parate zu orientieren suchen, die zu anderen Zwecken verordnet werden und m\u00f6glicherweise eine Wirkung auf den VerdaUungs-traktus aus\u00fcben. Gegen den ersten an sich verlockenderen Weg erheben sich jedoch schwere Bedenken. Erstens lassen sich aus dem Verhalten eines gesunden Magens oder Darmes gegen einen Reiz keine sicheren Schl\u00fcsse \u00fcber dasjenige eines kranken ziehen, denn es w\u00e4re m\u00f6glich, da\u00df beide quantitativ und schlie\u00dflich auch qualitativ verschieden reagieren; zweitens m\u00fc\u00dfte man st\u00e4ndig mit der technischen Schwierigkeit k\u00e4mpfen, die Tiere krank und doch versuchsf\u00e4hig und am Leben zu erhalten. Infolgedessen lag es n\u00e4he, die nicht minder interessante zweite M\u00f6glichkeit zu ergreifen.\nIch habe auf Veranlassung von Herrn Prof. Cohnheim folgende Arzneimittel untersucht : Salicylsaures Natrium, Chinin, Antipyrin, Eisen, Arsen, Digitalis. F\u00fcr die Auswahl war der Umstand bestimmend, da\u00df diese Stoffe nach klinischen Erfahrungen den Magen beeinflussen. Es ist z. B. f\u00fcr Arsen und Eisen in der Verwendungsvorschrift angegeben, da\u00df sie zum Zwecke der Magenschonung nur auf vollen Magen genommen werden.\nDie Versuchsergebnisse sind in Tabellen und au\u00dferdem meistenteils in den Kurven Nr. I\u2014III graphisch dargestellt. Die Kurven geben den Ablauf der Einspritzungen wieder, nicht aber denjenigen der Ausscheidung. Der Fehler, der \u00fcbrigens kaum von Bedeutung ist, liegt darin, da\u00df dem ausgeschiedeneh und abfilttierten Brotbrei etwas Fl\u00fcssigkeit anhaftet und zwar ungef\u00e4hr 30\u201460 g. Dadurch wird der Endpunkt der Kurven nach links verlegt und die Kurve vom Anfang der Breiausscheidung an nicht ganz korrekt gezeichnet. Die am Endpunkt jeder Kurve befindliche gerade Linie gibt die Differenz zwischen Ausscheidung und Einspritzung, das hei\u00dft, das am Festen Haftende. Auf den Abszissen sind die entleerten Kubikzentimeter, auf den Ordinaten die Minuten aufgezeichnet. Je","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0\t\u2022\tL. Klocman,\nweiter die Kurve nach rechts geht, um so reicher war also die Sekretion, je steiler sie ansteigt, um so sparsamer die Entleerung w\u00e4hrend bestimmter Zeit. Vergleichen wir z. B. die normale und die Natriumsalicylat-Kurve in Fig. I. so k\u00f6nnen wir aus ihnen ersehen, da\u00df die Ausscheidung des aufgenommenen Wassers (400 ccm) sich in beiden F\u00e4llen \u00e4hnlich verh\u00e4lt, danach aber die Salicylatkurve viel steileren Verlauf hat, d. h! die die Breientleerung begleitende Magen- und Darmsekretion pro Zeiteinheit berechnet sp\u00e4rlicher ist. Ferner sehen wir, da\u00df die Menge der Sekrete bei Natnumsalicylat im ganzen kleiner ist (Endpunkt der Kurve ist im Vergleich zur normalen Kurve nach links verlegt) und da\u00df die Ausscheidung l\u00e4nger als normal dauert (Endpunkt der Kurve liegt h\u00f6her).\n\u00dcbersichtlichkeitshalber sei noch erw\u00e4hnt, da\u00df die Hunde Hektor und Schnauzer je eine Magen- und D\u00fcnndarmkan\u00fcle trugen, die Hunde Wastl, Nero, Pascha nur die D\u00fcnndarmkan\u00fcle besa\u00dfen. Nero verweigerte das Fressen eines gut eingeweichten Br\u00f6tchens und ich war gezwungen, es ihm halb trocken zu geben. Darauf ist wohl bei ihm die lange Ausscheidungszeit zur\u00fcckzuf\u00fchren. Hektor ist nach einiger Zeit \u00e4u\u00dferst arm an Magensaft geworden (vgl. S. 31), auch pflegte er auf erstmalige Verabreichung eines Arzneimittels das Probefr\u00fchst\u00f6ck au\u00dferordentlichrasch auszuscheiden, verhielt sich aber sonst in Bezug auf Sekretion normal. Sein Allgemein befinden war stets sehr gut.\nDie Hunde wiegen 20\u201425 Kilo.\nSalicylsaures Natron.\nEhe man zu genauerer Untersuchung eines Mittels griff, schien es w\u00fcnschenswert, sich zu \u00fcberzeugen, ob eine Wirkung zu erwarten ist. Deshalb habe ich zuerst eine Reihe* von Bestimmungen der Gesamtacidit\u00e4t und freien Salzs\u00e4ure im Mageninhalt ausgef\u00fchrt. Hat man einen Hund mit Magenkan\u00fcle zur Verf\u00fcgung, so macht es keine Schwierigkeiten, */4 Stunde nach einem Probefr\u00fchst\u00fcck, etwas Inhalt zu entnehmen und zur Titration zu verwenden. Doch ist der Weg, wie aus folgendem zu ersehen, nicht entscheidend und auch der negative Ausfall konnte unter diesen Umst\u00e4nden nicht entmutigen.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel usw.\t25\nTabelle Nr. I.\nWirkung de\u00bb salicylsauren Natriums.\nNr. des Versuches .\t;\u25a0 ; 1\t2\t$\t-\"4 \",\t5\t6\nDargestellt in ...\tFig. I\t\u2022\tFig. 1\t\u25a0 ;\t\t\tFig. U\tFig. tt\nHund . . ...... .\tHektor\tHektor\tHektor\tHektor\tWastl\tWastl\nVersuchsbedingungen\tnormal\tnormal\t0,5 g Na salicyl. 15 Min.\t04 g Na \u00aballey!. 15 Min.\tnormal\t0,5 g Na salicyl. mit Fr\u00fch-\n\t\t\tvor dem\tvor dem\t\tstack\n\t\t\tFrOhatack\tFrOhstflck\t\t\nSekretmenge in g. . Entleerungsdauer in\t301\t281\t159,5\t147\t367\t186\nAfin* \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 Beginn der Breient-\t129\t143\t136\t83\t160\t125\nleerung in Min. .\t42\t30\t31\t22\t22\t25\nFreie HCl . . . .r \u00e9\t16\t10\t10\t0\t-\tMM\nG# \u00c0* \u2022 .# \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t36\t32\t21\t24\t- -\t\nAussehen des Breies\tgut'zer-\tgut zer-\tgut zer-\tgut zer-\tgut zer-\t\n\trieben\trieben\trieben\trieben\trieben\t\nTabelle Nr. II.\nDie Wirkung des salicylsauren Natrium\u00bb auf' die Magenacidit\u00e4t.\nHund\tFreie HQ\tG. A. 4 '\t.\tBemerkungen '\u25a0\nSchnauzer\t0\t38\t0,5 g Na salicyl. in 10 ccm Wasser 15 Min. vor\n\t\t\tdem Fr\u00fchst\u00fcck.\n\t0\t37\tDesgL\t,\n'/\u25a0-\t' \u00bby\teben positiv\t46\tDesgl. ;\n.*\u00bb \\ ; \\. \u2022 **\t12 ,\t41\t0,5 g Na salicyl. 90 Min, vor dem Fr\u00fchst\u00fcck.\n\t23\t41\t1,0 > \u00bb \u00bb 30 > . \u00bb > ' ,\n\t14\t84\t0,5 \u00bb \u00bb\t\u00bb\t15 \u00bb nach \u2022\t\u00bb\n>\t0\t45\tProbefr\u00fchst\u00fcck in 2 Teilen. Mit dem 2. Teil\n\t\t; .V- :\t0,5gNa salicyl.\t' /\n\t15\t58\tProbefr\u00fchst\u00fcck in 2 Teilen. Mit dem 1. Teil\n\t\t\t0,5 g Na salicyl.\n\u25a0 \u2019*\t0-17\t40\u201419\tNormale Zahlen nach einem Probefr\u00fchst\u00fcck.\nPascha\t28\t71\t0,5 g Na salicyl in 100 ccm Wasser per Sonde.\n' y \u25a0\u25a0\t0\t41\tNormale Zahlen.\nHektor\t3\t15\t1,0 g Na salicyl. 30 Min. nach dem Probefr\u00fchst\u00fcck.\n\t13\t40\tNormale Zahlen.","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"L. Klocman,\nDie orientierenden Versuche ergaben \u2014 wie aus Tab. Nr. II zu ersehen \u2014 keine eindeutige Wirkung des salicylsauren Natrons auf die Magenacidit\u00e4t. Es kommt z. T. zu einer Erh\u00f6hung der freien HCl und G.A. (Pascha, Schnauzer), z. T. eine Erniedrigung (Hektor), z. T. reagierten die Hunde \u00fcberhaupt nicht (Schnauzer). Die angegebenen Normalzahlen gestatten einen Vergleich. Verl\u00e4ngerung der Einwhrkungszeit, Verabreichen des Mittels w\u00e4hrend oder nach dem Fr\u00fchst\u00fcck bedingen ebenfalls kein konstanteres Verhalten. Doch kann man aus den Versuchen folgern, da\u00df eine Wirkung besteht, denn die mehrmals ausgef\u00fchrten Normalversuche erg\u00e4ben durchaus konstante Werte.\nMan mu\u00df eben in solchen F\u00e4llen zu einer feineren Methode greifen. Tats\u00e4chlich zeigen die Versuche mit der Duodenalfistel (Tab. I) an zwei Hunden die Wirksamkeit des Salicylats.\nZu Vergleichszwecken sind zwei zu verschiedenen Zeiten gemachte Normalversuche hinzugef\u00fcgt. Graphisch dargestellt ist nur je ein Versuch.\nS\u00e4mtliche Versuche ergeben eine Verminderung der Sekretmenge tun ca. 50\u00b0/o.\nDie Entleerungsdauer variiert: in zwei Versuchen ist sie verk\u00fcrzt und zwar in ungleichem Ma\u00dfe, in einem ist sie normal.\nEin Blick auf Fig. 1 und II lehrt uns, da\u00df die Entleerung so lange der normalen parallel geht, bis das mit dem Probefr\u00fchst\u00fcck aufgenommene Wasser ausgeschieden wird, dann gehen beide Kurven auseinander.\nAntipyrin.\nIm Gegensatz zu der Wirkung des salicylsauren Natrons hat Antipyrinverabreich\u00fcng eine Hypersekretion zur Folge.\nDer Schnauzer ist kurz nach dem Antipyrinversuch zugrunde gegangen und es fehlt leider ein Normalversuch von ihm. Die ausgeschiedenen Sekrete \u00fcbersteigen jedoch in solchem Ma\u00dfe die Norm (300\u2014350 ccm), da\u00df an einer starken Hypersekretion nicht zu zweifeln ist.\nEbenfalls eine Hypersekretion, w\u00e8nn auch keine so starke zeigt Hektor; dies letztere d\u00fcrfte z. T. auf \u00e4u\u00dferst sp\u00e4rliche Einspritzung zur\u00fcckgef\u00fchrt werden (vgl. u ). Nero hat ca 40\u00b0/\u00ab","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel usw.\t27\nSekret \u00fcber die Norm. Auffallend war das Verhalten der Gallensekretion. Wahrend nonnaliter die Gallenentleerung schon we-nige Minuten nach dem Beginn der Breiausscheidung zu erwarten ist, verz\u00f6gert die Antipyrinverabreichung das Auftreten der Galle betr\u00e4chtlich. In den Versuchen Nr. 7 und 8 war zwar die auf Fre\u00dfreiz kommende Galle vorhanden, doch abgesehen von dieser erfolgte die \u00fcbrigens sehr reichliche Sekretion erst nach 54 bzw. 61 Min. vom Anfang des Versuches gerechnet, d, i. 29 bzw. 28 Min. nach dem.Brei. Es schien auch die Pankreassekretion sehr reichlich auszufallen. Ein diesbez\u00fcglicher Versuch mit einem von Cohnheim und Klee beschriebenen Hunde, bei dem die Pankreassekretion quantitativ bestimmt werden konnte, ergab jedoch keinen Anhalt daf\u00fcr.\nTabelle Nr. III. Wirkung des Antipyrins.\nNr. des Versuches .\t7\t1\t8\t9\t10\nDargestellt in . . v\t\t'\u25a0 \u25a0\t\u2014\tFig.IU\tFig. 111\nHund . . .......\tSchnauzer\tHektor\tHektor\tNero\tNero\nVersuchsbedingungen\t1,0 g Antipyrin\tnormal\t1,0 g Anti-\tnormal\t\n\t10 Min. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\t\tpyrin 15 Min. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\t\t\nSekretmenge in g . Entleerungsdauer in\t00 r- 00\t301\t367,5\t309\t42g\nMid\u00bb \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t183\t129\t110\t210\u00bb)\t220\nBeginn der Breiaus-\t\t\t\t\t\nScheidung.\t26\t42\t33\t24 \u2018\t35\nFreie HCl . . . . .\tNach! 251 Nach ( 41\t16\t8\t15\t\nG* \u00c2\u00bb \u2022 \u2022\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t\u00bb { J al Min. t48| Min. (66\t36\t50\t42\t\u00abMM \u2022\nBreiaussehen. . . .\tgut zerrieben\tgut zerrieben\t\tgutzerrieben\tm\u00e4\u00dfig zerrieben\nAnscheinend war der Pankreassaft nur deshalb so reich-lich aufgetreten, weil er durch gleichzeitig.ausgeschiedene Galle nicht verdeckt war. Au\u00dferdem scheint Antipyrin den Dannzustand zu beeinflussen. W\u00e4hrend sonst die Einspritzung ohne\n') Vgl. die Bemerkung \u00fcber Nero, S. 24.","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\tL. Klocman,\njegliche Schwierigkeit erfolgt, war es hier nicht der Fall. Das Niveau der in der B\u00fcrette befindlichen Fl\u00fcssigkeit erhob sich oft um mehrere Kubikzentimeter, statt zu sinken, obgleich es sich ziemlich hoch \u00fcber den Darm befand, oder blieb eine Zeit-lang auf der gleichen H\u00f6he. Versuchte man die Fl\u00fcssigkeit gewaltsam einzuf\u00fchren, so flo\u00df sie meistenteils aus der Duodenalkan\u00fcle zur\u00fcck. Es erfolgte deshalb die Injektion \u00e4u\u00dferst langsam und nicht in gleichem Tempo mit der Entleerung. Im Versuch Nr. 8 ist die Einspritzung fast ganz unterlassen worden.\n\u00c4hnliches haben J. Pol, dann Cohnheim und Modra-kowski bei Morphium beobactet, und geben als Ursache einen vermehrten Darmtonus an. Gelegentlich eines anderweitigen Versuches konnte ich beobachten, da\u00df ca. 2 Stunden nach Antipyrin auf Einf\u00fchrung eines Gemisches von Witte-Pepton und Galle (ca. 60 g) in das Duodenum ein sofortiger R\u00fccklauf in den Magen eintrat.\nInfolge dieses abnormen Verhaltens lie\u00dfen sich die Versuche graphisch nicht darstellen.\nChinin.\nDer Effekt einer Chininverabreichung ist eine Erniedrigung der Sekretmenge auf ca. 60\u00b0/o des normalen Wertes. Die Wirkung des Chinins erstreckt sich auf mehrere Tage.\nDer Verlauf des Versuches zeigt keine Besonderheiten bis auf eine Ausscheidung sehr trocken\u00e7p Brotbreies gegen den Schlu\u00df der Entleerung, was im Einklang mit der beobachteten Hyposekretion steht.\nDie entsprechenden Kurven zeigen uns noch eine Besonderheit der. Chininwirkung : w\u00e4hrend z. B. Salicyls\u00e4ure und mehrere andere Mittel die Ausscheidung des im Fr\u00fchst\u00fcck befindlichen Wassers nicht beeinflussen, ist das bei Chinin der Fall.\nS\u00e4mtliche drei Chininkurven verlaufen nur z. T. der normalen Kurve ann\u00e4hernd parallel und nachdem 200\u2014300 ccm des Wassers ausgeschieden sind, fangen sie an einen steileren Verlauf zu nehmen. Weniger deutlich war die Hyposekretion beim Nero zu sehen. Es wurde um ca. 15\u00b0/q weniger als normal ausgeschieden. Der Unterschied ist vielleicht auf abnorm","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel uew.\t29\nlange Versuchsdauer zur\u00fcckzuf\u00fchren. Interessant war ein Einsetzen einer ganz d\u00fcnnfl\u00fcssigen Sekretion nach ca. 4 Stunden Die Kurve in Fig. Nr. III gibt ein Bild von dem Versuch.\nTabelle Nr. IV.\nWirkung des Chinins.\nSr. des Versuches .\t\t11\t12\t13\t14\t9\t15\nDargestellt in . . \u00bb.\tFig. I\t\u25a0 \u25a0w;-' \u2014'\tFig. 1\tFig. I\t\u2014\tFig. m\tFig. m\nHund \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 Versuchs-\tHektor\tHektor\tHektor\tHektor\tHektor\tNero\tNero\nbedingungen. .\tnormal\tNachwirkung: 0,4 g Chinin 24 Stunden vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\t0,4 g Chinin 10 Min. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\tNachwirkung : 0,4 g Chinin 48 Stunden vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\tNachwirkung: 0,4 g Chinin 120Stunden vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\tnormal\t0,4 g Chinin 25 Min. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\nSekretmenge in g.\t301\t138,5\t168,5\t155\t197\t309\t249\nEntleerungsdauer\t\t\t\t\t\t' * --\t\nin Min. ....\t129\t85\t119\t150\t151\t*210\u00bb)\t297\nBeginn der Breiaus-\t\t\t\t\t\t\t\nScheidung in Min.\t42\t32\t31\t45\t33\t24\t55\nFreie HCl . \u2022 . . 0. A\u00bb \u2022 \u2022 c \u2022 \u2022 \u2022\t16 36\t12 43\tNach ( 12 Min. (52\tNach f 10 55 Min. \\ 29\tNach ( 9 Min. \\ 36\t15 42\tNach 130 Min. 165\nFerrum lacticum.\nFerrum lacticum erniedrigt die Sekretion auf ca. 70\u00b0/o des normalen Wertes. Es scheint aber auch eine Einwirkung auf die Ausscheidungszeit zu haben und zwar in der -Reihen-folge:\nAuf leeren Magen < mit dem Fr\u00fchst\u00fcck < auf vollen Magen.\nAllerdings schwankt die Entleerungszeit beim Hektor auch nach den andern Arzneimitteln (vgl. Na salicylicum)* doch nicht in diesem Ma\u00dfe. Vorversuche ergaben eine Erniedrigung der freien HCl und Gesamtacidit\u00e4t, was durch Versuch Nr. 10 best\u00e4tigt wurde.\n, Versuche Nr. i8 und 20 zeigen uns, da\u00df das Mittel imstande ist, eine Nachwirkung auszu\u00fcben.\n*) Vgl. S. 24.","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\tL. Klocman,\nTabelle Nr. V. Wifktmg des Ferrum lacticum.\nNr. des Versuches .\t1\t16\t17\t18\t5\t19\t20\nDargestellt in . . . \\\tFig. I\tFig. I.\t\t\tFig. 11\tFig. 11\t\nHund \u00bb. \u00bb \u00bb \u2022 \u00bb \u2022\tHektor\tHektor\tHektor\tHektor\tWastl\tWastl\tWastl\nVersuchsbedingungen\tnormal\t0,5 g Ferr. lact. 15 Min. vor dem FrQhstack\t0,5 g Ferr. lact. 15 Min. nach dem Fr\u00fchst\u00fcck\tNach-wirkung : 0,5 g Ferr. lact. 24 Std. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\tnormal\t0,5 g Ferr. lact. mit dem Fr\u00fchst\u00fcck\tNachwirkung: 0,5 g Ferr, lact. 24 Std. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\nSekretmenge in g .\t301\t212\t211\t217,5\t367\t254\t188\nEntleerungsdauer in Min< \u2022 \u2022 ; \u2022 \u2022 .*\u2022. \u2022\t129\t83\t172\t132\t160\t126\t185\nBeginn der Breiausscheidung in Min.\t42\t! 19\t45\tSpur bei 30, dann von 75 an\t22\t30\t23\nFreie HCl . . . . .\t16\t10\t\t12\t\t;:v\t\u2014V\nG\u00ab Ai \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t36\t18\t\u2014\t28\t\t\u2014\t\nBreiaussehen... .\tgut zerrieben\tschlecht zerrieben\tschlecht zerrieben\tz.T. schlecht zerrieben\tgut zerrieben\tkaum angegriffen\tschlecht zerrieben\nTabelle Nr. VI.\nEinwirkung von Ferrum lacticum auf Gallensekretion bei Einspritzung von 30 ccm 3\u00b0/o Witte-Pepton in die Duodenalkan\u00fcle.\nAusgeschiedene Galle zwischen Min.\tNormal v I\t' \u2022 ccm\tersuche II ccm\t0,5 g Ferr. lact. vor 16 Std.\tJe 0,5 g Ferr. lact vor 25 und 48 Std. ccm\n0-5\t14\t10,5\t< 1,5\t<0,5\n5-10 10\u201415 15-20\t1 6 \u00cf\t\u2022' 4\t|\t3,6\t. \u2014 ;\tca. 0,5 3,5 k \u00ff 4\n20-30\t\\ 2\u00bb6\t2,0 *\t\u25a0\tV'\t2\n\t22,5\t16\t\t10,5\nAnormal scheinen die Eisenversuche in bezug auf die Gallensekretion zu sein. Es wurde n\u00e4mlich in allen Versuchen mit Hektor, soweit man der einfachen Beobachtung trauen darf, entschieden weniger Galle entleert, als es normal der","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel usw,\t31\nFall ist. Bei Wastl war dieses Verhalten nicht deutlich zu sehen.\nUm eine Handhabe zur Beurteilung der Gallensekretion zu haben, wurde Hektor 30 ccm Witte-Pepton in den D\u00fcnndarm eineespritzt (nach Beobachtungen von Herrn Prof. Cohnheim l\u00f6st Witte-Pepton eine reichliche Gallensekretion aus). Die Resultate sind in der Tabelle VI zusammengestellt. Auch bei einem anderen Hunde war \u00e4hnliche Beeinflussung der Gallensekretion durch Eisen zu sehen.\nEs ist also tats\u00e4chlich weniger Galle unter der Einwirkung des Ferrum lacticum ausgeschieden, als normal, au\u00dferdem bemerkt man ein auffallendes zeitliches Verhalten der Gallensekretion, die erst nach ca. 10 Min. in Gang kommt, w\u00e4hrend normaliter die Hauptmasse sofort sezerniert wird.\nEine Erkl\u00e4rung dieses Verhaltens fehlt mir. f\nArsen.\nArsen wurde als Liquor Kal. arsenicosi (1:100) verwendet. Es bewirkt starke Hypersekretion, die jedoch bei Erneuerung der Arsendosis nicht anh\u00e4lt.\nNach 1 Tag ist keine Nachwirkung zu finden (Versuch Nr. 24) und die ermittelten Zahlen entsprechen den normalen (Versuch Nr. 29). Interessant ist, da\u00df Arsen dieselbe Einwirkung auf einen nicht normalen Hund ausgeubt hat.\nDer Normalversuch war 3 Tage nach dem Versuch Nr. 27 gemacht, der Versuch Nr. 28 am n\u00e4chsten Tage nach dem Normalversuch.. In anderweitigen vorhergehenden Versuchen konnte eine \u00e4u\u00dferst sparsame Magensekretion beobachtet werden. Der Hund ist vielleicht, weil er zu oft im Versuch war (er diente auch zu anderweitigen Untersuchungen), anormal geworden, bei sonst gutem Befinden. Wie ein diesbez\u00fcglicher Versuch zeigte, war Auch die Fleischverdauungf nicht in Ordnung. Inwiefern eine Magenkan\u00fcle eine Pr\u00e4disposition daf\u00fcr geschaffen hat, l\u00e4\u00dft sich nicht sagen, ist aber nicht von der Hand zu weisen.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":". *) Die abnorm lange Dauer der Entleerung ist wahrscheinlich darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, da\u00df der Hund nur beinahe trockene Br\u00f6tchen fra\u00df.\n*) W\u00e4hrend einer Periode starker Insufficienz der Magensekretion. Vgl. auch S. 24.\nL. Klocman, $ P 9\t9 0\t' 3*3\t\u00ab\tS\t\u00a3* 5*\t\u25ba\t5\u2018\t9* a'\t\u00ae\t3 e v g 5 \u00ae g. 8 . B \u00abB B a | ' \u2022a\u201c\t\u2022\u25a0\u25a0\u25a0;\u00ab.' \u2022 .;5\u00bb-. S B\tP\t\u201e \u2022\t* # p 3 SS \u2022\t\u2022\t4\tM*\tH\t- : \u25a0 1 \u00ab \u25a0 \u2022\u2019\u2022\u2022iff* \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022 \u2019J\u00ae\te '\t\u00a7*\tg\t. .\t.\t.\t. T\t\u00ae\t.\ta\to\tas g 2\tc\t*\u00bb\tr\u00bb 3\tB g \u2019 c ct\u00e9 \u00abg a* S*\t&\t2 8*\tSs\t< 5\t\u2022\t~\tg g\t\u2022\tr 1\t\u2022\t\u2022\ts* \u00a7\t\u2022\t.\t\u00ae w\tw \u25a0 \u2022 e \u2022 \u2022\te\te-\tv \u2022\t\u2022\te\n309 210*) 24 15 42 gut zer- rieben\t\"Vf V Fig. III Nero normal\nS .\t-\u25a0 *i #S | | 4\t\u00bb \u00a7\ti\u00a7\u2018 S\tS3 -\u25a0\t-\t. 7?\ti r * s* 3?? ? to Iff 3 a ~ S3 g a\t*r* \u25a0 9 e\n22 Fig. III Nero je 5 Tropfen Liq.Kal.arsen.in 90 ccm Wasser 24 Std. und 10 Min. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck 356 225 40 12 gut zerrieben\t\n23 \u25a0Nero Nach- Wirkung: 5 Tropfen Liq. Kal. arsen. vor 24 Stunden 306 227 32 25 46 \u25a0:/ gut zerrieben\t\n37 186 67 sehr schlecht zerrieben, sehr trocken\t24 Hektor normal*)\nWasser 15 Mm. vor dem Fr\u00fch- st\u00fcck 256 182 28 gut zerrieben\t25 Hektdr 5 Tropfen Liq. Kal. arsen. in 90 ccm\n26 Hektdr 5 Tropfen in 90 ccm 24 Std. and 7 Tropfen Liq. Kal. arsen. in 20 ccm Wasser 15 Min. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck 130 144 *1\t\n27 Hektdr 6 Tropfen Liq. kal. arsen. in SO ccm Wasser 15 Min. vor dem Fr\u00fch* ; st\u00fcck 99 118 36 ziemlich gut zerrieben\t\nTabelle Nr. VII. Einwirkung von Liquor Kalii arsenicosi","page":32},{"file":"p0032s0001.txt","language":"de","ocr_de":"SOOccm,\nSOOccm.\n100 cu\u00ab\nBand LXXX, Tafel 2.\nZu \u00abL. Klocman\nVerlag von Karl J. Tr\u00fcbner in Stra\u00dfburg.","page":0},{"file":"p0032s0002.txt","language":"de","ocr_de":"'$C JHtmtfen\nArsen ( lers $3)\nI Chinin\n( /ei/n>eife atyyes\u00e9e//\u00e0j\nfOCccm.\n200ccm\ntOOcon\nJPOcc/n\niOOccm\nyOOcon.\n\u00f9OPcc/n\nyvtifcm.\nHoppo-Soyler's Zeitschrift f\u00fcr physiologisohe Chemie. Band LXXX, Tafel 3..\t\u2022\nZu <1.. KUm man, Cber die Wirkung einiger Arzneimittel auf d\u00bb1i gesunden Magendannkunal\u00bb.\tA erlag von Karl J. Tr\u00fcbner in StrnCburg.\n\nf:\u00efp %/\u00dft/tu/rn\nJf/utut* >","page":0},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber did Wirkung einiger Arzneimittel usw.\tM\nDigitalis.\nDigitalis ruft im allgemeinen eine Hyposekretion hervor. Die Wirkung scheint jedoch nicht konstant 2u sein. Beim Hektor rief sie im ersten Versuch eine sehr starke Erniedrigung der Sekretion (um ca. 60\u00b0/o), in einem zweiten zwei Tage sp\u00e4ter ausgef\u00fchrten war die Wirkung betr\u00e4chtlich schw\u00e4cher (ca. 20\u00b0/o unterhalb des normalen Wertes) \u2014 es hand\u00e8lte sich in beiden F\u00e4llen um dieselbe L\u00f6sung (Inf. Fol. Digit. 1,0:150). Zwei Tage darauf hielt die Hyposekretion ohne weitere Verabreichung noch an (vgl. Tab. Nr. VIII).\nTabelle Nr. VIII. Wirkung von Digitalis.\nNr des Versuches .\t1\t28\t29\t30\t5\t31\t32\t33\nDargestellt in . . .\t\u2014\t\u2014,\t.. \u2014\ty'\tFig.II\tFig. 11\tFig. U\tFig. II\nHund \u2022 \u2022\t\u2022 * \u2022 \u2022\tHektor\tHektor\tHektor\tHektor\tWastl\tWasU\tWastl\tWastl\nVersuchsbedingungen\tnor- mal\t15 ccm inf. in Wasser vor der stt\t)igitalis* 50 ccm 15 Min. n Fr\u00dch- ick\t15 ccm Di-gitalisinf. in 50 ccm Wasser 24 Std.\tnor- mal\t15 ccm Di* fita\u00fcsinf. in 50 ecm Wasser 15 Min. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\t15 ccm Di-gitalisinf. in 50 ccm Wasser 5 Tagelang nnd 15 ccm 15 Min. vor dem Fr\u00fchst\u00fcck\tNachwirkung: 48 8td! nach dem Versuch Nr. 32\n\t\t\t\tvor d\u00eaiu Fr\u00fchst\u00fcck\t\t\t\t\nSekretmenge in g . . Entleerungsdauer in\t301\t102,6\t245\t232\t367\t335\t255\t227\nMin. \u00bb \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 Beginn der Breiaos-\t123\t90\t91\t82 s.\t160\t185'\t203\t170\nScheidung in Min.\t42\t23\t36\t19\t22\t16\t19\t33\nFreie HCl\t\t16\t0\t0\t\u25a01\t\u2014\u2014 ;\t\t\t\nGA. ; . . '. ...\t36\t22\t14\t' \u2022\t\t\t.\t\t\nBreiaussehen. . . .\tgut zer-\ttrocken\ttrocken\t- \u25a0\u2019\tmmmmm\tgut zer*\tsehr gut\tgut zer*\n\trieben\t\t\t\t\trieben\tzerrieben\trieben\nBeim Wastl war die Wirkung zuerst ziemlich schwach und rief eine Verminderung der Sekrete um ca. 10 \u00b0/o hervor, dagegen konnte durch eine fortgesetzte Verabreichung \u2014\u25a0 5 Tage lang 15 ccm, am 6. Tag 4 Stunden und 20 Min. vor dem Versuch je 15 ccm \u2014 eine Erniedrigung um ca. 35\u00b0/o erzielt werden, die zwei Tage sp\u00e4ter, ohne da\u00df das Tier weiter Digitalis bekam, noch 20\u00b0/o betrug.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.\t,\t3","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"34 L. Klocman, \u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel usw.\nOb die Unterschiede in der Wirkung durch individuelle Veranlagung oder Inkonstanz bezw. Zersetzlichkeit der Pr\u00e4parate bedingt sind, kann nicht mit Sicherheit entschieden werden, jedenfalls tritt die Tendenz zur Verminderung der Sekretion deutlich zutage. Bemerkenswert ist die sehr rasche Ausscheidung des Probefr\u00fchst\u00fccks bei einem der Hunde (Hektor). Bei dein zweiten ist die Entleerungsdauer eher verz\u00f6gert als normal. Jedoch auch in diesem Fall war fast die gesamte Brotmenge \u2014 das Br\u00f6tchen war \u00fcbrigens immer sehr gut verarbeitet \u2014 in k\u00fcrzer Zeit ausgeschieden (92 bezw. 79 Min.), die Entleerung des Restes zog sich aber in die L\u00e4nge : es kamen sehr geringe Brotmengen in gro\u00dfen Abst\u00e4nden, dazwischen reichlich alkalisches, z/ T. galliges Sekret (haupts\u00e4chlich Pankreassaft).\nIch glaube mit dieser Arbeit f\u00fcr eine Reihe von Arzneimitteln eine intensive und prompte Nebenwirkung auf den Magendarmkanal nachgewiesen zu haben, die wohl auch klinisch in Betracht zu ziehen ist, denn besonders eine anhaltende \u00c4nderung der Sekretion ist nicht ohne Einflu\u00df auf die Verdauung und das Allgemeinbefinden des Patienten. Es w\u00e4re also unter Umst\u00e4nden zu erw\u00e4gen, ob z. B. ein Hypersekretion erregendes oder ein die Sekretion erniedrigendes Mittel am Platze ist, ob sich eventuell durch die Kombination zweier Mittel eine unerw\u00fcnschte Nebenwirkung nicht ausschalten lie\u00dfe. Auch f\u00fcr die Beurteilung etwaiger neuer Mittel w\u00e4re die Kenntnis der Beeinflussung der Magendarmvorg\u00e4nge notwendig.\nIch m\u00f6chte die Arbeit nicht abschlie\u00dfen, ohne darauf hihzuweisen, da\u00df die verwendeten Mittel au\u00dferordentlich schnell wirken\u00ab In der Regel wurde der Versuch ungef\u00e4hr 15 Min. nach der Darreichung der Arzneistoffe ausgef\u00fchrt und \u00fcberall war die mehr oder weniger intensive Wirkung zu sehen.\nDie vorliegende Arbeit wurde im Laboratorium von Prof. 0. Cohnheim ausgef\u00fchrt.\nIch m\u00f6chte nicht unterlassen, Herrn Prof. 0. Cohnheim f\u00fcr die Anregung, liebensw\u00fcrdige Unterst\u00fctzung und \u00dcberlassung der Hunde meinen w\u00e4rmsten Dank auszusprechen.","page":34}],"identifier":"lit19545","issued":"1912","language":"de","pages":"17-34","startpages":"17","title":"\u00dcber die Wirkung einiger Arzneimittel auf den gesunden Magendarmkanal","type":"Journal Article","volume":"80"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:38:30.515019+00:00"}