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{"created":"2022-01-31T14:22:03.412053+00:00","id":"lit19567","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Steppuhn, O.","role":"author"},{"name":"H. Schellbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 80: 274-286","fulltext":[{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Ameisens\u00e4ure aie Zwiechenprodukt der tierischen\nZuckerspaltung.\n.\tVon\nDr. <h-Steppuhn, ehefnal. Assistent des Instituts, und Dr. H. Sehellbach.\n(Aus dem pharmakologischen Institut der Universit\u00e4t Heidelberg.)\n(Dtr Redaktion angegangen am 19. Juli i\u00bb12,)\nF\u00fcr die haupts\u00e4chlich von Schade1} vertretene Ansicht, da\u00df die Ameisens\u00e4ure ein Zwischenprodukt der alkoholischen Hefeg\u00e4rung sei, haben n\u00e4chst den Untersuchungen dieses Autors auch Versuche von F ranz en und Steppuhn* *) neue Beweise erbracht. Die Befunde von Stoklasa3) und seinen Sch\u00fclern sprechen f\u00fcr die Annahme, da\u00df der Zuckerabbau im tierischen Organismus auf dieselbe Weise erfolgt Ohne auf die Einw\u00e4nde einzugehen, die diesen Arbeiten gemacht wurden, sei hier referiert, da\u00df aus Pre\u00dfs\u00e4ften verschiedener tierischer Organe durch Ather-Alkoholf\u00e4Uung Fermente isoliert werden konnten, weiche den Zucker abzubauen imstande sind, und zwar erfolgt der Abbau nach verschiedener Richtung, je nach dein ob bei SauerstolTzutritt oder bei Sauerstoffabschlu\u00df gearbeitet wird. Im ersteren Falle wurden haupts\u00e4chlich Essigs\u00e4ure und Ameisens\u00e4ure gefunden, in geringerer Menge Wasserstoff, im zweiten Falle, und das scheint besonders wichtig zu sein, Alkohol und Kohlens\u00e4ure. Vergleichen wir das Schema der Zuckerg\u00e4rung mit dem Schema dieser Stoklasa sehen Ergebnisse, wie sie Schade4) in seinem zitierten Buche aufstellt, so finden wir weitgehende \u00dcbereinstimmung.\n\u2018) Schade, Zeitschrift f. phys. Chemie, Bd. 57, S. 1, u. Bd. 60, S. 510.\n*) F ranze n u. Steppuhn, Diese Zeitschrift, Bd. 77, S. 129.\n\u2022) Stoklasa, Ber. d. Deutsch ehern. Ges., Bd. 36, S. 4058.\nPfl\u00fcgers Archiv, Bd. 101, S. 311.\n\u2022) Schade, Bedeutung der Katalyse f\u00fcr die Medizin, Leipzig 1908.\n/","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ameisens\u00e4ure als Zwischenprodukt usw. 275 I. Schema der G\u00e4rungen nach Schade.\nDextrose Fruktose Mannose\nx i\nZwischenstadien\ni\nMilchs\u00e4ure\nAcetaldehyd\n+ 0\nEssigs\u00e4ure\nAmeisens\u00e4ure\n\u00a3\nAlkohol\nCO,\nII. Schema der G\u00e4rungen nach Stoklasas Befunden.\nA. bei Luftabschlu\u00df.\nDextrose : 'l'\t4\"\nAldehyd\tAmeisens\u00e4ure\nI . \u00a3\u00ab.,1..\nAlkohol CO,\nB. bei Sauerstoffzutritt Dextrose\n\u2022c\u2014\u2014i\nAldehyd Ameisens\u00e4ure\n>1+0 J, i\nEssigs\u00e4ure Wasserstoff CO,\nWeiterhin haben die Untersuchungen von Wo hl wie auch Buchner und Meisenheimer und Schade1) gezeigt, da\u00df auch die Milchs\u00e4ure ein Zwischenprodukt der Zuckerg\u00e4rung ist, und Schade nimmt an, da\u00df sie weiter durch hydrolytische Spaltung in Acetaldehyd und Ameisens\u00e4ure zerfallt. Nun ist aber die Milchs\u00e4ure auch im tierischen Organismus gefunden worden und zwar haupts\u00e4chlich im erm\u00fcdeten Muskel; die Ameisens\u00e4ure k\u00f6nnte also auch im letzteren Falle aus Glykogen als Bruchst\u00fcck der hydrolytischen Spaltung der Milchs\u00e4ure entstanden sein,\nIn der folgenden Untersuchung teilen wir Beobachtungen mit, welche die Annahme zu st\u00fctzen geeignet sind, da\u00df die Ameisens\u00e4ure als Zwischenprodukt des tierischen Zuckerstoffwechels anzusehen ist. Es war zu untersuchen,\n*) Genaueres hier\u00fcber s. H, Schade, Bedeutung der Katalyse usw.\nX;x-xxx\tfc--.\t18*","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"276\t\u00d6. Steppahn and H. Schellbach,\nwie die Zuckerzufuhr auf die Ameisens\u00e4ureausscheidung wirkt. Da aber die entstandene Ameisens\u00e4ure selbst im Organismus noch weiterer Verbrennung unterliegt, so war, um die Gr\u00f6\u00dfe der Ameisens\u00e4urebildung richtig einsch\u00e4tzen zu k\u00f6nnen, weiterhin auch der Grad ihrer Verbrennlichkeit festzustellen. Von diesen Gesichtspunkten aus wurden sowohl Autolyseversuche als auch Versuche am lebenden Tier ausgef\u00fchrt.\nMethodik.\nZur Bestimmung der Ameisens\u00e4ure wurde die von H. Kr\u00e4nzen und G. Greve1) ausgearbeitete Methode, eine Verbesserung der Methode S calas in Kombination mit dem von F. Egger8) angewandten Verfahren benutzt. Die freigemachte Ameisens\u00e4ure wird mit Wasserdampf \u00fcberdestilliert, das Destillat nach Zusatz von Phenolphthalein mit Natronlauge neutralisiert und je nach der Menge der zu vermutenden Ameisens\u00e4ure mit 50 bis 100 ccm einer L\u00f6sung, die 200 g Sublimat, 300 g Natriumacetat und 80 g Kochsalz im Liter enth\u00e4lt, versetzt ; darauf wird 4\u20145 Stunden im lebhaft siedenden W\u00e4sserbade erhitzt. Es tritt alsbald Reduktion des Sublimats zu Kalomel ein nach der Gleichung\n. HCOONa + 2 HgCl, = Hg,Clf -f CO, + HCl + NaCl.\nDas Kalomel wird auf Gooch-Tiegeln abfiltriert, zuerst bei 100\u00b0 und dann im Vakuumexsikkator getrocknet, gewogen und auf Ameisens\u00e4ure umgerechnet, .v\nUm die Ameisens\u00e4ure aus den zu untersuchenden Organen oder im Harn aus ihren Salzen freizumachen, wird vor dem Destillieren ca. 10 ccm 50\u00b0/oiger Phosphors\u00e4ure und zum Verhindern des Sch\u00e4umens bei eiwei\u00dfreichen Fl\u00fcssigkeiten ein wenig Tannin hinzugeben. Bei Destillation von Ham gehen \u00f6fters Substanzen Ober, die mit Sublimat eine flockig-wei\u00dfe F\u00e4llung geben, welche nicht durch Ameisens\u00e4ure bedingt ist. ln solchen F\u00e4llen ist es gut, vor dem Filtrieren 20ccmSalz-\n*) H. Franzen und G. Greve, Diese Zeitschrift, Bd. 64.\n*) F. Egger, Inaug.-Dissert., Heidelberg 1911. \u00dcber di\u00e8 Verg\u00e4rung der Ameisens\u00e4ure in k\u00fcnstlichen N\u00e4hrb\u00f6den in Gegenwart von verschiedenen Zuckerarten und Aminos\u00e4uren.\n* I","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Ameisens\u00e4ure als Zwischenprodukt usw. 277\ns\u00e4ure hinzuzugeben, wodurch solche Niederschl\u00e4ge gel\u00f6st werden, Kalomel aber nicht. Methodische Versuche ergaben, da\u00df sich das ganze Verfahren f\u00fcr die Bestimmung der Ameisens\u00e4ure im Harn wie auch in Geweben vollkommen bew\u00e4hrt.\nZun\u00e4chst mu\u00dfte der Ameisens\u00e4uregehalt des 'Harnes der Versuchstiere (Hund, Kaninchen) und der Gesamtgehalt in ihren Geweben (Ratte) festgestellt werden, um die Ver\u00e4nderungen nach Ameisens\u00e4ure- und Zuckerzufuhr studieren zu k\u00f6nnen. Die Tiere wurden immer katheteresiert, um F\u00e4ulnis des Harns auszuschlie\u00dfen und jeweils die genau 24 st\u00e4ndige Menge zur Bestimmung zu verwenden. Die Nahrung der Kaninchen bestand aus R\u00fcben, die Hunde bekamen t\u00e4glich zur bestimmten Stunde 300 g Abfallfleisch. Im folgenden seien die Versuchsresultate mitgeteilt.\nTabelle I.\nHund. Gewicht: 6900 g.\nI.\tTag 200 ccm Harn \u2014 enthielt. 2,5 mg Ameisens\u00e4ure\nII.\t\u00bb\t108 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t1,4 \u00bb\t\u00bb\nIII.\t\u00bb\t310\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t4,0 \u00bb\t. \u00bb\nIV.\t\u00bb\t220\t\u00bb\t>\t\u00bb\t2,9 >\nim Durchschnitt: 2,7 mg Ameisens\u00e4ure.\nKaninchen. Gewicht: 2190 g.\n\tI.\tTag\t150 ccm Harn \u2014\t\t\tenthielt. 3,8 mg Ameisens\t\t\n\tII.\t, \u00bb\t104\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t6,8 \u00bb\t- \u00bb\nDurch-\ti III.\t\t40\t\u00bb\t\u25a0 ' '\t\u2022 \u00bb\t4,7 \u00bb ,\t\nfall!\txm\t\t43\t\u00bb\t\t\u00bb\t2,1 *\t>\n\tV.\t\u00bb\t64\t; *\t\u00bb\t\u00bb\t. 6,2 *\t. l-.-\n\tVI.\t\t110\t\u25a0\u25a0 \u00bb. \"\t\t\u00bb\t7,5\t\u00bb\n\tm\t' *. \u25a0\t175\t\u25a0 * \u25a0\t\t\u00bb\t4,5 \u00bb\t\u00bb\n\tVIII.\t\t168\t\t*\t*\t43k, rV\t- \u00bb\nim Durchschnitt 5,0 mg Ameisens.\nDie f\u00fcr das Kaninchen erhaltenen Werte stimmen mit den von Attilio Bonnani1) angegebenen \u00fcberein. Beim\n*) zit. nach Maly, Jahresberichte. 1908, Bd. 38, S. 1$68.","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"278\t0. Steppuhn und H. Schellbach,\nHunde fanden Pohl1) und Bonnani etwas gr\u00f6\u00dfere Zahlen und zwar bis zu 9,9 mg.\nUm die Menge der in den Geweben enthaltenen Ameisens\u00e4ure zu bestimmen, wurden 2 Ratten 14 Stunden lang hungern gelassen, nachdem sie reichlich Kohlenhydrate (Brot) aufgenommen hatten; nach Verlauf dieser Zeit wurde der gesammelte Harn und der K\u00f6rper nach Zerkleinerung in einer Wurstmaschine auf Ameisens\u00e4ure untersucht.\nRatte 1. Gewicht 135 g. Harn enth\u00e4lt 0,2 mg Ameisens\u00e4ure\nK\u00f6rper\t\u00bb\t3;5\t\u00bb\t\u00bb\nRatte II. Gewicht 140\tg. Harn\t\u00bb\t0,3\t\u00bb\t\u00bb\nK\u00f6rper\t>\t2,9\t\u00bb\t\u00bb\nDas Verh\u00e4ltnis der Ameisens\u00e4uremenge in Harn und Ge* weben entspricht der Vorstellung, da\u00df die Ameisens\u00e4ure ein Zwischenprodukt des Stoffwechsels ist: im ganzen K\u00f6rper ist die lOfache Menge Ameisens\u00e4ure enthalten wie im Harn; ein Endprodukt hat man in den Ausscheidungen, ein Zwischenprodukt in den Geweben in gr\u00f6\u00dferer Menge zu erwarten.\nNach diesen notwendigen Voruntersuchungen sollte nun zun\u00e4chst entschieden werden, ob bei erh\u00f6htem Zuckerstoffwechsel die Menge der Ameisens\u00e4ure im Harn steigt. Zu diesem Zwecke wurden Hunden und Kaninchen Glukosel\u00f6sungen per os eingegeben und der 24 st\u00e4ndige Harn auf Ameisens\u00e4ure untersucht.\nTabelle II.\nA.\tHund, derselbe wie in Tab. I, S. 4 (er hatte in der Normalperiode bei Fleischkost ohne Glukose durchschnittlich 2,7 mg Ameisens\u00e4ure ausgeschieden, vgl. Tab. I), bekommt pro Tag 150 g Abfallfleisch und 30 g Glukose.\nI.\tTag 145 ccm Harn enthalten 11,8 mg Ameisens\u00e4ure\nII.\t\u00bb\t110\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t12,6\t\u00bb\t\u2022\nIII.\t>\t175\t>\t\u00bb\t\u00bb\t13,2\tV\tV\nIV.\t\u00bb\t180\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t17,7\t*\t\u00bb\nB.\tKaninchen (schied in der Normalperi\u00f6de bei gleichem Futter durchschnittlich 5,0 mg Ameisens\u00e4ure aus, vgl. Tab. I) bekommt pro Tag 10 g Glukose zu dem \u00fcblichen Futter.\n*j Pohl, Arch. f. exp. Pathol, u. Pharmak. 1893, Bd. 31, S. 281.","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ameisens\u00e4ure als Zwischenprodukt usw. 279\nI.\tTag 105 ccm Harn enthalten 5,0 mg Ameisens\u00e4ure\nII.\t\u00bb\t100 >\t\u00bb\t\u00bb\t6,1 \u00bb\t\u00bb\n111.\t\u00bb\t95 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t4,3. \u00bb\t\u00bb\nVergleichen wir diese Zahlen mit den Normalzahlen, so sehen wir, da\u00df die Ameisens\u00e4uremenge im Harn des Hundes nach Glukosezufuhr betr\u00e4chtlich gestiegen ist; beim Kaninchen bleiben aber die Zahlen auf derselben Hohe wie in der Norm. Durch den Hundeversuch ist also ein Zusammenhang zwischen Glukosezufuhr und Ameisens\u00e4ureausscheidung wahrscheinlich gemacht. Immerhin bleibt der Einwand noch offen, da\u00df die Ameisens\u00e4ure nicht durch den Abbau der Glukose in den Geweben, sondern durch bakteriellen Abbau im Darm entstanden ist.\t*\nZur Erg\u00e4nzung dieser Versuche \u00fcber die Bildung von Ameisens\u00e4ure aus Glukose wurde der Proze\u00df auch in vitro studiert, Die anf\u00e4nglichen Vorversuche mit Katzenleber, Muskel und Blut \u00e0 20 g ergaben nach 4\u20145 t\u00e4giger Autolyse bei 37\u00b0 mit Zusatz von 1/too g Molek\u00fcl Glukose die geringen Werte von 1\u20146 mg Ameisens\u00e4ure im Autolysat; die Kontrolle mit reiner Glukosel\u00f6sung ergab eine unw\u00e4gbare Menge Kalomel, diejenige ohne Glykosezusatz ca. 0,3 mg. Da so kleine Werte f\u00fcr einen Vergleich ungeeignet erschienen, so machten wir die Versuche in etwas gr\u00f6\u00dferem Ma\u00dfstabe. Es wurden entweder 1250 g frischer Rindsleber mit 250\u2014500 g Quarzsand fein verrieben und von diesem Gemisch so viel f\u00fcr jede Autolyseprobe genommen, als 100 g Leber entsprach, dazu wurden je 100 ccm physiologischer Kochsalzl\u00f6sung hinzugef\u00fcgt und unter Toluolschutz der Autolyse \u00fcberlassen; oder es wurde aus demselben Leber-Quarzsandgemisch durch mehrmaliges Aufschiyemmen mit physiologischer NaCl-L\u00f6sung ein Saft ausgedr\u00fcckt, bis 21 einer stark tr\u00fcben Fl\u00fcssigkeit, und davon zu jeder Autolyse 100 ccm verwandt. In der n\u00e4chsten Tabelle sind auch 2 Versuche mit Katzenleber und Katzenmuskel angef\u00fchrt ; in diesem Falle wurden die Organgeh\u00e4cksel aufs Doppelte mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung verd\u00fcnnt.\nDie erhaltenen Resultate seien in der folgenden Tabelle mitgeteilt..","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\t0. Steppahn and H. Schellbach,\nTabelle III.\nAutoiyse mit\tGlakosezusat\tz unter Toluol\tsch\u00fctz bei 37\u00ae.\nOrganmaterial\tMenge der zugesetzten Glukose\tDauer der Autolyse\tMenge der gebildeten HCOOH in mg\nPre\u00dfsaft\t\u2018/too g Mol.\t10 Tage\t12,1\n\tdo.\t10 \u00bb\t15,2\nLeberbrei\t\u00bb\tio\t28,0\n\u00bb\t\tio \u00bb\t33,0\n\ty\t\u00bb\t' yy\t10 \u00bb\t25,0\n\t\u00bb\t10 \u00bb\t\u00bb\t27,0\n51 g Katzenleber\tV5\u00ae g Mol.\t\t21,0\n70 > Katzenmuskel\tdo. ;\\'y\t5 \u00bb\t10,3\nKontrollen:\n1 /\u00eeoo g Molek\u00fcl Glukose in 200 ccm 0,9\u00b0/oiger CINa-L\u00f6sung unter Toluolschutz bei 37\u00b0 nach 10 Tagen: keine HCOOH.\n100 ccm Pre\u00dfsaft allem unter Toluolschutz bei 37\u00b0 nach 10 Tagen: 0,1 rag HCOOH.\n100 g Leberbrei in 200 ccm 0,9\u00b0/oiger ClNa-L\u00f6ung unter Toluolschutz bei 37\u00b0 nach 10 Tagen: 0,9mg HCOOH.\nDurch diese Versuche wird die bereits von anderen Autoren (s. o.) beobachtete Tatsache best\u00e4tigt, da\u00df bei autoly tischen Vorg\u00e4ngen unter Glukosezusatz sich Ameisens\u00e4ure b ild et. Die quantitative Bestimmung ergibt ziemlich gro\u00dfe Werte, wenn man bedenkt, da\u00df wir auch in diesem Falle nur diejenige Ameisens\u00e4ure fixieren, welche gebildet und noch nicht weiter verbrannt ist. Weitere Versuche sollen diese Verbrennung im tierischen K\u00f6rper behandeln.\nEs haben bereits viele Autoren zeigen k\u00f6nnen, da\u00df die subcutan oder per os eingegebene Ameisens\u00e4ure nicht quantitativ im Harne wieder erscheint, sondern teilweise im K\u00f6rper verbrannt wird.1) So weist C. Feig2) darauf hin, da\u00df durch Eingabe von Natriumformiat der Harn alkalisch und reich an Carbonatep wird, man findet 56\u201460\u00b0/o der zugef\u00fchrten\n!) Vgl. Schotten, Diese Zeitschrift, 1883, Bd. 7, S. 375.\n\u2022) C. Feig, Compt. rend., Bd. 144, S. 386\u201488.","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ameisens\u00e4ure als Zwischenprodukt usw 281\nAmeisens\u00e4ure im Harne als Carbonat wieder. Pohl1 * 3 *) erhielt voh verf\u00fcttertem Formiat nur bis 18\u00b0/o im Harn von Hunden, Pellacani\u00bb) etwa 12\u00b0/o. Bonnani, Huchard8) und andere konnten die Verbrennbarkeit der Ameisens\u00e4ure im Tierk\u00f6rper ebenfalls konstatieren.\nUm \u00fcber die Menge und den Verlauf der Ausscheidung von sicher im Blut zirkulierender Ameisens\u00e4ure quantitative Aufschl\u00fcsse zu erhalten, haben wir folgende Versuche mit intraven\u00f6ser Zufuhr angestellt.\nVersuch I. Kaninchen. Gewicht 2000 g intraven\u00f6se Injektion von 0,6761 g Ameisens\u00e4ure als Natriumformiat in 25 ccm H20. Der Harn wird gesammelt und auf HCOOH untersucht. 6 Std. nach Injektion\u2014 38 ccm Harn enth\u00e4lt 0,1285 g HCOOH. 15\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u2014* 75\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0147 \u00bb\t\u00bb\n2 4\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u2014108\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0061 \u00bb\t\u00bb\n2. Injektion von 0,4774 HCOOH als Natriumformiat in\n19\tccm H20, Injektionsdauer 25 Minuten.\n4 Std. nach Injektion \u2014 75 ccm Harn\tenth\u00e4lt 0,1058 g HCOOH,\n20\t\u00bb\t\u00bb\t,\t\u2014110\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0114 \u00bb.\t\u00bb\n24\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u2014125\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0047\u00bb\t\u00bb\nWie wir sehen, ist also die Ausscheidung der Ameisens\u00e4ure im Harne nach ca. 24 Stunden beendet, und zwar ist in dieser Zeit nur ein geringer Teil der intraven\u00f6s injizierten Menge im Harne wiederzufinden; das \u00dcbrige m\u00fc\u00dfte entweder noch im K\u00f6rper enthalten oder, was wahrscheinlicher ist, bereits umgewandelt sein.\nWeitere Versuche gingen darauf hinaus, zu zeigen, wie** viel Ameisens\u00e4ure nach intraven\u00f6ser Injektion in den Organen zu finden ist.\nVersuch II. Kaninchen, Gewicht 2300 g. Harn durch Dauerkatheter gewonnen; in die pr\u00e4parierte Habvene 2,0284 g Ameisens\u00e4ure als Natriumformiat (3,0 g Natriumformiat) injiziert. Dauer\n\u2018) Pohl, Archiv f. exp. Pathol, und Pharmakol. 1893, Bd. 31, S. 281, vgl. auch Spiegelberg, ebenda 1898, Bd. 41, S. 428.\n*) Pellacani, zit. nach Pohl a. a. 0.\n3) A. Bonnani, zit. nach Maly, 1905, Bd. 35, S. 120.\nH. Huchard, zit. nach Mal y, 1908, Bd. 36, S. 3Q3.","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\t0. Steppuhn and H. Schellbach,\nder Injektion 60 Minuten. 30 Minuten nach Ende der Injektion Verblutung.\n68\tg Leber enthielten\t0,0176\tg\tHCOOH\n65\t\u00bb Blut\t\u00bb\t0,0551\t\u00bb\t\u00bb\n210\t\u00bb Harn\t\u00bb\t0,6299\t\u00bb\t\u00bb\nAuf die ganzen Organe berechnet Prozentuale Verteilung Leber\t\u2014\t0,0177 g\tHCOOH\t0,87\u00ab/\u00ab\nBlut\t\u2014\t0,1378 \u00bb\t\u00bb\t6,79o/o\nHarn \u2014 0,6299 \u00bb\t\u00bb\t31,05 \u00b0/o\nResultat: Schnelle Ausscheidung im Urin; das Blut enth\u00e4lt weit mehr als die Leber.\nVersuch 111. Kaninchen. Gewicht 1800 g, dieselbe Versuchsanordnung wie in Versuch II. Injektionsdauer 30 Minuten; Verblutung 30 Minuten nach Ende der Injektion.\n40 g\tBlut enthielten 0,0535\tg HCOOH\n25 \u00bb\tLeber\t\u00bb\t0,0132\t\u00bb\t\u00bb\n16 \u00bb\tNiere\t\u00bb\t0,0222\t\u00bb\t\u00bb\n47\u00bb\tMuskel\t\u00bb\t0,0230\t\u00bb\t\u00bb\n105 ccm\tHam\t\u00bb\t0,4919\t\u00bb\t\u00bb\nAuf die ganzen Organe berechnet Prozentuale Verteilung Blut \u2014 0,1506g HCOOH\t7,42\u00b0/o\nLeber \u2014 0,0264 \u00bb\\ \u00bb\tl,30\u00b0/o\nNieren \u2014\t0,0222\t\u00bb\t\u00bb\t1,09\t\u00ab/o\nMuskel \u2014\t0,4919\t\u00bb\t\u00bb\t18,84\t\u00b0/o\nHarn \u2014\t0,3822\tg\t\u00bb\t24,25\t\u00b0/o\nResultat: Auch hier schnelle Ausscheidung im Urin; am meisten enthalten Blut und Muskulatur.\nVersuch IV. Kaninchen. Gewicht 1950 g. Injektionsdauer 30 Minuten. Verblutung 60 Minuten nach Ende der Injektion; sonst wie im vorigen Versuch.\n28,5 g\tBlut\tenthielten 0,0311 g HCOOH\n26,0 \u00bb\tLeber\t*\t0,0135 \u00bb\t\u00bb\n9,5 \u00bb\tNiere\t\u00bb\t0,0079 \u00bb\t\u00bb\n24\t\u00bb\tMuskel\t\u00bb\t0,0142\u00bb\t\u00bb\n79,5 \u00bb\tD\u00fcnndarm\t\u00bb\t0,1390 \u00bb\t\u00bb\n205 ccm\tHarn\t\u00bb\t0,6916 g \u00bb","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ameisens\u00e4ure als Zwischenprodukt usw. 283 Auf die ganzen Organe berechnet Prozentuale Verteilung\nBlut\t\u2014 0,1495 > HCOOH\t7,37 \u2022/\u00ab\nLeber\t\u2014 0,0271 \u00bb\t\u00bb\t1,34 \u00bb/o '\nNieren\t\u2014 0,0079 *\t\u00bb\t0,39\u00ab/\u00ab\nMuskel\t\u2014 0,5023 *\t>\t24,76\u00ab/\u00ab\nD\u00fcnndarm\t- 0,1390 \u00bb\t\u00bb\t6,85\u00ab/\u00ab\nHarn\t\u2014 0,6916 \u00bb v\t34,10\u00ab/\u00ab\nResultat: Schnelle Ausscheidung also im Urin; betr\u00e4chtliche Mengen in der Muskulatur, Blut und Darm. .\nVersuch V. Hund. Gewicht 11 kg. Zur Harnaufsamm-lung Einf\u00fchrung von Ureterenkan\u00fclen. Injektion in die pr\u00e4parierte Halsvene 3,0430 g HCOOH als Natriumformiat (4,5 g Natriumformiat).\nDauer der Injektion 30 Minuten. Verblutung 40 Minuten nach Ende der Injektion.\n120 ccm Harn enthielten 0,4570 g HCOOH 200 g Blut \u00bb\t0,0927\t\u00bb\t\u00bb\n56 \u00bb Muskel \u00bb\t0,0093\t\u00bb\t\u00bb\t\u2022\nAuf die ganzen Organe berechnet Prozentuale Verteilung Harn \u2014\t0,4570\tg\tHCOOH\t15,37\u00ab/o\nBlut \u2014\t0,3577\t\u00bb\t\u00bb\tll,76\u00b0/o\nMuskel \u2014\t0,8124\t\u00bb\t\u00bb\t26,70\u00b0/o\n* Resultat: Relativ geringe Ausscheidung im Urin; betr\u00e4chtliche Mengen in Blut und Muskulatur.\nAus diesen Verteilungsversuchen geht zur Gen\u00fcge hervor, da\u00df die Ameisens\u00e4ure nach intraven\u00f6ser Injektion vom tierischen K\u00f6rper reichlich verbrannt wird. Der Verlust an nicht wiedergefundener Ameisens\u00e4ure betr\u00e4gt f\u00fcr 1- bis l^tst\u00fcndige Versuchsdauer bei Kaninchen (Vers. HI und IV) etwa ein Drittel, beim Hund f\u00fcr 1 lh Stunden (Vers. V) etwa die H\u00e4lfte der injizierten Menge. Um aber einen letzten Einwand aus dem Wege zu r\u00e4umen, da\u00df n\u00e4mlich der .Verlust an Ameisens\u00e4ure in obigen Versuchen daher stammen k\u00f6nnte, da\u00df nicht alle Organe und Organfl\u00fcssigkeiten untersucht worden sind, unternahmen wir eine Reihe von Versuchen an Ratten, welche wir","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284\t0. Steppuhn und H. Schellbach,\nin toto verarbeitet haben. Es wurde Ratten Ameisens\u00e4ure als Natriumformiat subcutan injiziert und zwar 0,1 g Ameisens\u00e4ure pro 100 g K\u00f6rpergewicht. Nach Verlauf von ca. 14 Stunden, w\u00e4hrend welcher die Ratten hungerten, wurden die Tiere get\u00f6tet und in einer Wurstmaschine zerkleinert und die Maschine mit hei\u00dfem Wasser sorgf\u00e4ltig ausgespult; dazu wurde der im Verlaufe der 14 Stunden gelassene Harn zugegeben und das Ganze auf Ameisens\u00e4ure untersucht.\ny; - :\t'\u25a0\t;; \u25a0. Tabelle. IV.\nNach 14 Standen verschwundene Ameisens\u00e4uremenge bei subcutaner Injektion an Ratten.\nRattengewicht g\tInjizierte Menge Ameisens\u00e4ure g\tWiedergei Menge Ameisens\u00e4ure g\tVer- schwun- den in \u00ab/\u2022\t\n132\t0,1400\t0,05369\t62,19\t\n64\t0,0600\t0,02762\t54,31\tIm Mittel ver-\n63\t0,0600\t0,04672\t24,87\tschwunden\n; 65\t0,0650\t0,03173\t51,87\t== 46,62\u00b0/\u00ab\n62\t0,0600\t0,03659\t39,87\t\nAus diesen Vorversuchen in Tab. IV geht hervor, da\u00df mindestens etwa 50\u00b0/o der subcutan injizierten Ameisens\u00e4ure nach 14 Stunden verbrannt ist. Da aber auch die im Harn und Darm wiedeigefundene und die geringe im Rattenk\u00f6rper normal befindliche Menge Ameisens\u00e4ure hier als wiedergefunden in Rechnung gestellt ist, so lassen diese Versuche noch keinen ganz genauen Einblick zu; der tats\u00e4chliche Wert der Verbrennung ist sicher gr\u00f6\u00dfer/\nEs wurde deshalb in weiteren Rattenversuchen nicht blo\u00df die Gesamtmenge der Ameisens\u00e4ure in Geweben -f- Ausscheidungen bestimmt* sondern es wurden die verschiedenen Anteile dieser Gr\u00f6\u00dfe, d. h. die Ameisens\u00e4ure in den Geweben und die Ameisens\u00e4ure in den Ausscheidungen (Darm und Harn) gesondert ermittelt. Wenn man die Gesamtmenge der so im Harn und Darm gefundenen Ameisens\u00e4ure abzieht von der injizierten Menge, so bleibt als Rest die Ameisens\u00e4ure, die den Geweben","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Ameisens\u00e4ure als Zwischenprodukt usw. 285\ntats\u00e4chlich zur Verbrennung zur Verf\u00fcgung gestanden hat ; berechnet man dann, wieviel Prozent der nicht ausgeschiedenen Ameisens\u00e4uremenge zerst\u00f6rt sind, so erh\u00e4lt man eine Vorstellung von der tats\u00e4chlichen Gr\u00f6\u00dfe der Verbrennung. Die Resultate solcher Versuche sind in Tabelle V wiedergegeben ; wie man sieht, erh\u00f6ht sich bei diesen Versuchen der Mittelwert der Ameisens\u00e4ureverbrennung bei 14 st\u00e4ndigen Versuchen von 45,57 \u00b0/o auf 79,8\u00b0/o und bei 4st\u00e4ndigen Versuchen von 33,78\u00b0/o auf 75,2 \u00b0/o. Diese Werte w\u00fcrden noch etwas gr\u00f6\u00dfer ausfallen, wenn man die allerdings geringen Mengen der normalerweise im K\u00f6rper vorhandenen Ameisens\u00e4ure (vgl. S. 278) in Rechnung z\u00f6ge. Sie zeigen aber deutlich, da\u00df schon nach wenigen Stunden der gr\u00f6\u00dfere Teil (ca. 75\u00b0/o) der zugef\u00fcgten Ameisens\u00e4ure als solche nicht mehr nachweisbar, somit also wahrscheinlich verbrannt worden ist.\nTabelle V.\t'\nVerteilung subcutan injizierter Ameisens\u00e4uremengen im K\u00f6rper, Darm und Harn von Ratten nach 14 und 4 Stunden.\nVer- SUC\u00ce1- Nr.\tK\u00f6rper- gewicht g\tInjizierte Menge Ameisen- s\u00e4ure g\tWiec Darm g\tlergefur im Harn v Hi\tiden K\u00f6rper g\tIm ganzen ver- schwun- den \u00b0/o\tVon dem nicht auegeschie-denen Anteil vor- schwanden in \u2022/\u2022\t\n: I\t130\t0,1014\t0,0044\t0,0347\t0,0198\t41,91\t68,0\t\n11\t200\t0,1521\t0,0026\t0,0763\t0,0167\t37,23\t77,2\tNach 14Std.\nIII\t167\t0,1268\t0,0031\t0,0544\t0,0061\t49,88\t91,0\tget\u00f6tet\nIV\t130\t0,1014\t0,0016\t0,0427\t0,0096\t46,74\t83,0\t\n\tIm Durchschnitt . . .\t\t\t\u2022 \u2022\t\u2022 \u2022 > \u2022\t45,57\t79,8\u2019\t\nV\t1 155\t1 0,1268\t[0,0037\t0,0768\t0,0111\t27,81\t76,0\t\\ Nach 1 L QM\nVI\t1 225\t1 0,1775\t10,0048\t0,0780\t0,0242\t39,75\t74,4\tif OlU. Jget\u00f6tet\n\tIm Durchschnitt . .\t\t\t\u2022 \u2022 \u2022\t\t33,78\t75,2\t\nAls Erg\u00e4nzung seien einige in vitro-Versuche mitgeteilt, die die fermentative Verbrennbarkeit der Ameisens\u00e4ure beweisen sollen. Nach dem oben (S. 279) dargelegten Verfahren wurde ein Leberpre\u00dfsaft hergestellt und 200 ccm davon unter Toluolschutz und Zusatz von je V*oo g Mol. Natriumformiat f\u00fcr 10 Tage bei 37\u00b0 der Autolyse \u00fcberlassen.","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\t0\tSteppuhn und H.\tSchellbacb,\t\u00dcber\tAmeisens\u00e4ure.\nKolben I wiedergefunden:\t97,7\u00b0/\u00ab\tder zugesetzten\tMenge\tHGOOH\n\u00bb\tII *\t91,8 \u00b0/o *\t*\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb III \u00bb ,\t. 93,5\u00ae/\u00ab * 's \u2019\u25a0 \u00bb \u2022>'\t*\n*\tIV \u00bb\t92,0*/o \u00bb\t>\t\u00bb\t\u00bb\nim Mittel =\u00bb 93,8 \u2022/\u2022 ; \u00bb\t\u00bb |\t. \u00bb\t.* \u2022\nDie Versuche sprechen also f\u00fcr eine, allerdings nur sehr geringe fermentative Einwirkung des Pre\u00dfsaftes.\nSomit h\u00fcben unsere Versuche in Erg\u00e4nzung der bisherigen Befunde das normale Vorkommen der Ameisens\u00e4ure in den Geweben und das Verh\u00e4ltnis zu der in den Ham ausgeschiedenen Ameisens\u00e4ure festgestellt ; sie konnten f\u00fcr den Hund die Zunahme der Ameisens\u00e4ureausscheidung nach Glukosezufuhr beweisen und durch den Nachweis der hohen Verbrennlichkeit der Ameisens\u00e4ure erkl\u00e4ren, warum trotz der Gr\u00f6\u00dfe des Kohlenhydratstoffwechsels die Ameisens\u00e4ure-ausscheidung doch gering ist. Vielleicht erkl\u00e4rt die rasche Verbrennung der Ameisens\u00e4ure auch, warum am Kaninchen nach Glukosezufuhr keine Steigerung der Ameisens\u00e4ureausscheidung eintritt. Die Autolyseversuche mit Leberbrei ergaben, da\u00df aus Glukose geringe Mengen Ameisens\u00e4ure gebildet werden, da\u00df aber anderseits auch Ameisens\u00e4ure bei der Autolyse zerst\u00f6rt wird.\nDie Resultate sprechen f\u00fcr die Annahme, da\u00df der Zucker im tierischen Organismus \u00fcber Ameisens\u00e4ure abgebaut wird.","page":286}],"identifier":"lit19567","issued":"1912","language":"de","pages":"274-286","startpages":"274","title":"\u00dcber die Ameisens\u00e4ure als Zwischenprodukt der tierischen Zuckerspaltung","type":"Journal Article","volume":"80"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:22:03.412059+00:00"}