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{"created":"2022-01-31T14:21:28.058596+00:00","id":"lit19570","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Osborne, Thomas B.","role":"author"},{"name":"Lafayette B. Mendel","role":"author"},{"name":"Edna L. Ferry","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 80: 307-370","fulltext":[{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Beobachtungen Ober Wachstum bei FQtterungsvereuchen mit isolierten Nthningeeubstanzen.1)\nTob\nThomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel, unter Mitwirkung von Bdnn L. Ferry.\nMit 65 Kurvenzeichnoiigen im Text.\n(Aus dem Laboratorium der Connecticut Agricultural Experiment Station und dem . Sheffield-Laboratorium f\u00fcr physiologische Chemie der Yale Universit\u00e4t, New Haven, Connecticut, Vereinigte Staaten von Amerika.)\n(Der Redaktion augegangen am S9. Mai 1918.)\n.Inhalt.\nEinleitung. Ver\u00e4nderungen d\u00e8s Wachstums, die durch au\u00dferhalb der Ern\u00e4hrung liegende Faktoren oder durch ungen\u00fcgende Nfahrungszufuhr verursacht werden. \u00c4nderungen des Wachstums durch qualitativ (chemisch) ungeeignete Nahrungszufohr. Eiwei\u00df und Wachstum. Warum wachsen die Tiere bei gewissen Em\u00e4hrungsformen nicht? Eiwei\u00dfk\u00f6rper der Leguminosen und Wachstum. Quantitative Gesichtspunkte \u00fcber Wachstumshemmung. K\u00fcnstliche Salzmischungen und Wachstum. Wachstum bei einer von \u00e4therl\u00f6slichen Substanzen freien Di\u00e4t. Die Unterdr\u00fcckung des Wachstums und die F\u00e4higkeit, das Wachstum wieder aufzunehmen. Einige Bemerkungen und Schlu\u00dffolgerungen.\nEinleitung.\nDie vorliegenden Beobachtungen setzen voraus, da\u00df die Wachstumszunahme der jungen wei\u00dfen Batte durch eine charakteristische Kurve ausgedr\u00e4ckt werden kann.. Die Aufmerksamkeit war deshalb besonders darauf gerichtet, die Faktoren, welche das normale Wachstum hemmen oder vollst\u00e4ndig behindern, zu bestimmen.\nWelche Ern\u00e4hrungskomponenten sind f\u00fcr eine angemessene Entwicklung unentbehrlich? In welchen Quantit\u00e4ten m\u00fcssen sie an die Tiere verf\u00fcttert werden? Kaan nach gehemmtem oder unterdr\u00fccktem Wachstum eine Wiederherstel-\n\u2018) Die Ausgaben f\u00fcr diese Untersuchung trug die Connecticut Agricultural Experiment Station und die Carnegie Institution of Washington, D. C.\tv\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308 Thomas B, Osborne and Lafayette B. Mendel,\nlung erwartet werden und wenn so, wie ? Gibt es feststehende qualitative Unterschiede zwischen der zur Erhaltung und der zum Wachstum n\u00f6tigen Ern\u00e4hrung? Dies sind einige Probleme* * die der L\u00f6sung harren. Und es wird sich zeigen, da\u00df das Studium der feststellbaren Wachstumshemmung, einige wenige F\u00e4lle ausgenommen, die Formulierung positiver Ergebnisse m\u00f6glich gemacht hat.\nDie vorliegende Arbeit berichtet in ausgedehnter Weise \u00fcber schon fr\u00fcher an wei\u00dfen Ratten vorgenommene F\u00fctterungsversuche, in welchen die Feststellung einer geeigneten Ern\u00e4hrung mit Mischungen einzelner Nahrungsstoffe angestrebt wurde. Unsere fr\u00fcheren Experimente haben wir gleichzeitig mit der angegebenen Literatur sowie den Methoden der Gefangenhaltung, F\u00fctterung und Pflege der Tiere anderweitig bereits ver\u00f6ffentlicht.1) Aus den bereits ver\u00f6ffentlichten Feststellungen wollen wir nur wiederholen, da\u00df, verschiedentlich debattierte Schwierigkeiten des Versuchsplans anlangend, die Einf\u00f6rmigkeit der Ern\u00e4hrung als kein ernstliches Hindernis sich erwiesen hat. Aufzeichnungen \u00fcber in Perioden vonl\u20142 Jahren mit unver\u00e4nderter Kost ern\u00e4hrten Ratten lassen \u00fcber diese Tatsache keinen Zweifel aufkommen. Als Best\u00e4tigung dienen die Versuche von Hart, Mc Collum, Steenbock und Humphrey, welche durch 3 Jahre eine im wesentlichen unver\u00e4nderte Kost an ihre Tiere verf\u00fcttert haben und zu dem Schl\u00fcsse kamen, da\u00df die Einf\u00f6rmigkeit der Ern\u00e4hrung kein st\u00f6render Faktor und bei den F\u00fctterungsversuchen keineswegs von solcher Tragweite ist, wie gew\u00f6hnlieh behauptet wird. *) Ferner erreichen wei\u00dfe Ratten trotz unserer Gefangenhaltung und der begrenzten Freiheit in Bewegung und Leben ein verh\u00e4ltnis-\n*) T. B. Osborne und L. B. Mendel, F\u00fctterungsexperimente mit isolierten Nahrungssubstanzen, Carnegie Institution of Washington, Publication 156, Parts I and II, 1911; Science N. S., 1911, Bd. 34, S. 722-732, und Zeitschrift f\u00fcr biologische Technik und Methodik, 1912, Bd. 2, S. 313\u2014318.\n\u2022) E.B.H art, E.V.Mc.Collum;H.Steenbock u. G.C.Humphrey, Physiological Effect on Growth and Reproduction of Rations Balanced from Restricted Sources. Univ. of Wisconsin Agri. Expt. Station, Research Bulletin Nr. 17, June 1911, p, 131\u2014205; cf. also Journal of Biological Chemistry, 1912, Bd. 11, S. XII.","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuchen mit isolierten Nahrungssubstanzen. 309\nm\u00e4\u00dfig hohes \u00c4lter im Vergleich zu Tieren* * die in dieser Beziehung weniger Einschr\u00e4nkung erleiden m\u00fcssen, eine Beobachtung* in der wir uns mit der j\u00fcngst ver\u00f6ffentlichten Ansicht von Slonaker1) in Einklang befinden. Oie Gr\u00f6\u00dfe des Wachstums* gemessen durch den Wechsel des K\u00f6rpergewichts und graphisch aufgezeichnet, ist noch immer ein durchaus ge-* n\u00fcgender Index f\u00fcr die Schwankungen, mit welchen wir uns besch\u00e4ftigen. Die gut bekannten Kurven von Donald son*) \u00fcber das wechselnde K\u00f6rpergewicht der Albinoratte sind durch Slonakers Messungen best\u00e4tigt wprdeh;*) diesen k\u00f6nnen wir nunmehr eine betr\u00e4chtlich gr\u00f6\u00dfere Anzahl von eigenen hinzuf\u00fcgen. Die Resultate werden in Kurve 1 gezeigt.\nKurve 1 zeigt die durchschnittlichen Schwankungen im K\u00f6rpergewicht der m\u00e4nnlichen und weiblichen Albinoratte, wie sie durch Bestimmungen von Donalds on, Slonaker und Osborne und Mendel festgestellt worden sind.\nEs wird sich zeigen, da\u00df unsere Ratten aus Gr\u00fcnden, die wir noch nicht gen\u00fcgend haben bestimmen k\u00f6nnen, die Neigung zeigen, etwas kleiner als die von Donaldson zu bleiben. Dies mu\u00df beim Studium unserer Wachstumsdaten im Auge behalten werden.\nVer\u00e4nderungen des Wachstums, die durch au\u00dferhalb der Ern\u00e4hrung liegende Faktoren oder durch ungen\u00fcgende Nahrungssufuhr .:\t- verursacht werden/ .\nGewisse Faktoren bedingen so ersichtlich eine Hemmung des Wachstums, da\u00df sie keiner ausf\u00fchrlichen Besprechung bed\u00fcrfen. Bekannt ist dies von Mi\u00dfhandlungen, angeborenen Defekten und Krankheiten, m\u00f6gen sie nun familienweise z. B.\n*) J. R. Slonaker, Die normale Lebensf\u00e4higkeit der Albinoratte von ihrer Geburt bis zu ihrem normalen Tod, ihre Wachstumszunahme und Lebensdauer. Journal of Animal Behavior, 1912. Bd. 2, S. 20 -42.\n*) H. H. Donaldson, Ein Vergleich der wei\u00dfen Ratte mit dem Menschen in bezug auf Wachstum des ganzen K\u00f6rpers. Boas Memorial Volume, New York, 1906. Cf. also Osborne and Mendel*, Carnegie Institution of Washington, Publication 156, Part I, S. 14, Part U, S. 87.\n3) J. R. S lonaker, Journal pf Animal Behavior, 1912, Bd. 2, S. 20\u201442.\n. . 21*","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel\n\t\t\t\t\t\t:\t\t\t\t\t\u00bb*\u2022*** **\n\t\t\t\t\t\t\t* \u2022 .\t\t\t\t\n\t\t\t\t\u25a0' \u25a0;\t\t\t\u00ab ^\t\t\t\t\n\tV:\t\t\t\t|\t0 \u25a0\t\">4\tne/M \u00a3\t\t\t\nm\t\t\t\t\t..x^- Jr\t* X * \u25a0 \" #\t7f /\u2022 \u2713\t\u2022\t\t\t\t\n\t\t\t\t/ * X \u25a0 \u25a0 \u2022 r y*-\t11. r / \u2713 / f\t\t\t'\t\t\t\n\t\t\tX # J \u2022*t\t/ / / / ' \u2713 ; \u2713 \u25a0 .\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t/\t0/ \u25a0r 0 \u2022\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\u25a0\t// .*\u25a0 '/ /\tl\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t/ / / j\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t7 / 7 / / / * / Va\t;# # \u00ab \u00bb\t\t\t\t\t\t\u25a0\u25a0\t\t\t\n'\"\u25a0M : /\t/ #* //\t\t\t\t\t\t\t. -\t\t\t\nIA\t\t\t\t\t\t\t\t\u00ab * \u2022 - \u2022* f-i \u2022\t\t-\t\u2022\tf\t\n/\t\t\t\t\t,o J \u25a0\t\t\trtd M*\t\t\t\n\t- \"\t\t> ,\u2022 > / ^\taV V\u00ab \\\t\t\t\t\t\t\t\n\t\tA/ r *\u2019\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t// 7/ //,\t\u2022 \u2022 f#; V\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\u2713 ; /\u2022\t\u2019 //\t\t\t\t\t\t- r' \u2022\t\t\t\t\n/ 7 /./ /./\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ti\n\u2022\u2022 \u2022\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrunggsubstanzen. Bll\nals Infektion usw. oder auch in mehr kryptogener Form auftreten.1) Eine andere wichtige Hemmung des normalen Wachstums bildet die Unzul\u00e4nglichkeit im Energieersatz,*) obwohl die Wachstumshemmung keineswegs immer mit Gewichtsstillstand zusammenf\u00e4llt.8) Dies sind Erscheinungen, welche in den vorliegenden Untersuchungen nicht Gegenstand spezieller Studien sein k\u00f6nnen. Die M\u00f6glichkeiten) welche sie darstellen, m\u00fcssen, so besonders der Eintritt von Krankheiten, als Gelegenheiten zur Gewichtsabnahme betrachtet werden, die keineswegs der Di\u00e4t allein zuzuschreiben sind. So mu\u00df also ein Unterschied gemacht werden zwischen aktueller Herabsetzung des Ern\u00e4hrungszustandes (Sinken des K\u00f6rpergewichts) und Unterdr\u00fcckung des Wachstums bei gleichbleibendem K\u00f6rpergewicht in Zeiten, in welchen ein normales Wachstum erwartet werden k\u00f6nnte.\t..'.V \u00bb\t\u2019\n\u00c4nderungen des Wachstums durch qualitativ (chemisch) ungeeignete\n\u25a0 ' Nahrungssulu)\u00bb,\nln unseren fr\u00fcheren Studien haben wir bereits beobachtet, da\u00df Tiere in ersichtlich gen\u00fcgendem Ern\u00e4hrungszust\u00e4nde und gleichem K\u00f6rpergewicht und -ma\u00df verbleiben k\u00f6nnen,'wenn sie sich in einem Alter befinden, in dem ein kr\u00e4ftiges Wachstum ohnehin zu erwarten ist. Obgleich bei diesen Tieren w\u00e4hrend\nvon Gesundheitsst\u00f6rungen bestanden, wuchsen sie aber nicht in einem Ma\u00dfe, das dem normalen entsprochen h\u00e4tte. Solche F\u00e4lle zeigen, was wir Gleichgewicht ohne Wachstum nennen.\n*) Manche Debatten \u00fcber diese Fragen finden sich in der Literatur \u00fcber Kinderheilkunde. Cf. E. Schloss, Die Pathologie des Wachstums im S\u00e4uglingsalter, Berlin 1911.\n\u00bb) J. Rosenstern, \u00dcber Inanition im S\u00e4uglingsalter. Ergebnisse der inneren Medizin und Kinderheilkunde, 1911, Bd. 7, S. 332.\ns) H. Aron, Biochemische Zeitschrift, 1910, Bd. 30, S. 207; Philippine Journal of Science (B), 1911, Bd. 6, Nr. 1, S. 1\u201460; H. J. Waters, Das Bestreben der Tiere, unter verschiedenen Bedingungen zu wachsen. Proceedings Society for the Promotion of Agricultural Science, 1908, Bd. 29, S. 3.","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel.\nEntweder die Nahrung ermangelte einiger spezifischer chemischer Substanzen, die zur Bildung neuer Gewebe oder zum Wachstum n\u00f6tig waren, oder das bez\u00fcgliche Verh\u00e4ltnis der einzelnen Bestandteile der Nahrung zueinander war nicht das richtige. Unsere Nahrungsgemische bestanden zu dieser Zeit aus einzelnen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern,1) Fett, St\u00e4rke und Zucker, und einer Salzmischung nach Angaben von R\u00f6hmann* *) welch letztere folgende Zusammensetzung hatte:\nSalzmischung L\nCa3(P04),\t10,0\tg\nKtHP04\t37,0\t\u00bb\nNaCl\t20,0\t\u00bb\nNa-Citrat\t15,0\t\u00bb\nMg-Citrat\t8,0\t\u00bb\nCa-Lactat\t8,0\t\u00bb\nFe-Citrat\t2,0\t\u00bb\n100,0 g.\nSeit der sp\u00e4ter folgende Versuch gezeigt hat, da\u00df ein normalea Wachstum erfolgt, wenn der Zucker durch Lactose, die hier angewandten Salze durch eine ver\u00e4nderte Mischung ersetzt werden, sofern die \u00fcbrigen Nahrungsbestandteile in bezug auf Quantit\u00e4t und Qualit\u00e4t unver\u00e4ndert bleiben (S. 49), m\u00fcssen wir die folgende erste Versuchsreihe als ein Beispiel von Wachstumsunterdr\u00fcckung ohne merklichen Verfall betrachten\n*) Es mu\u00df bemerkt werden, da\u00df auf die Darstellung der bei diesen Untersuchungen angewandten Eiwei\u00dfk\u00f6rper die gr\u00f6\u00dfte Sorgfalt angewandt Wurde. Die Produkte waren so rein, als man sie f\u00fcr den Zweck einer genauen Eiwei\u00dfanalyse nur erwarten konnte. Die Notwendigkeit einer Genauigkeit in dieser Richtung kann nicht streng genug betont werden, seit, wie wir gezeigt haben, kleine Beimischungen entschieden die Resultate eines F\u00fctterungsversuchs \u00e4ndern. Cf. Carnegie Institution of Washington, Publication 156, Part II, 1911, S. 84.\n\u2022) R\u00f6hmann, Allgemeine med. Zentralzeitung, 1903, Nr. 1; 1908. Nr. 9. Cf. Malys Jahresbericht, 1903, Bd. 33, S. 823; 1908, Bd. 38, S. 659. Die Gr\u00fcnde f\u00fcr den Gebrauch dieser Mischung sind in unseren ersten Berichten angegeben, Publication 156, Carnegie Institution of Washington, Part I, 1911, S. 32.","page":312},{"file":"p0313.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 313\nund sie den Nicht-Eiwei\u00df- und Nicht-Fettbestandteilen der Nahrung zuschreiben. Die folgenden Kurven 2 und 3 illustrieren dies.1)\n60\n60\t30 tOO\nKam 3.\nKam 2.\nKurve 2 (Ratte 100 V) zeigt eine Unterdr\u00fcckung des Wachstums, die den Nicht-Eiwei\u00dfrFaktoren der Di\u00e4t zuzu-\nschreiben ist.\n*) In allen unseren Kurven bezeichnen die Abszissen die Tage und die Ordinaten das gegenw\u00e4rtige K\u00f6rpergewicht (ununterbrochene Linie) oder die Nahrungszufuhr (punktierte Linie) in Gramm. In* einigen Tabellen ist die durchschnittliche (normale) Wachstumsgr\u00f6\u00dfe der Tiere desselben Geschlechts (siehe Kurve I) zum Vergleich durch eine gebrochene Linie gekennzeichnet. Die Kurve f\u00fcr Nahrungszufuhr zeigt die Quantit\u00e4t der in einer Woche verzehrten Nahrung. Die Zahlen auf den Kurven kennzeichnen den Wechsel der Ern\u00e4hrungsweise und korrespondieren mit den Angaben in den Tabellen \u00fcber die Zusammensetzung der Nahrung.","page":313},{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"314 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\n... Nahrung: ;:.l;\n. 0/0 .\nGlutenin (Weizen)\t18,0\n; St\u00e4rke\t\u2022 : 14,5-34,6\nZucker\t15,0-20,0\nAgar\t5,0\nSalzmischung I\t2,5\nFett\t45,0-20,0\nKurve 3 (Ratte 191V) zeigt eine Unterdr\u00fcckung des Wachstums, weiche den Nicht-Eiwei\u00df-Faktoren der Di\u00e4t zugeschrieben werden mu\u00df.\nNahrung:\nV\nCasein (Kuh)\t18,0\nSt\u00e4rke\t32,5\nZucker\t20,0-17,0\nAgar\t5,0\nSalzmischung 1\t2,5\nFett\t22,0-25,0\nUnsere Versuche haben gezeigt, da\u00df bei jungen Ratten durch eine Nahrungszufuhr von Milchpulver und Fett eine Ge-\nwichtszunahme erzeugt wird, wie die folgenden Kurven sie veranschaulichen. . Kurve 4 (Ratte\t\t\t\t\t\t\t\t\nfOV 1*0 120 100\t\t\t\t\t\tf 7 V\t\t96 $) und Kurve 5 (Ratte 97 $) zeigen eine entsprechende Wachstumszunahme hei einer Di\u00e4t , die aus einem, all\u00e9 festen Bestandteile der Milch enthaltenden Pulver besteht, und zwar in der Form eines Handelspr\u00e4pa-\n\t\t\tA/v\t\u2713\tV' \u25a0\u25a0\u25a0;*\u25a0 \u25a0\u25a0 ' \u2713 \u2022 - \u2022 \u25a0\t\t\t\t\n\t\t/ll ./\t-. \u2713 - >. : \u25a0\t\t\t\t\t\n\t/ / // \u25a0ft\" b //\t\t\t\t\t-\t\t\nto 60 J\tY\tW&-\t\"TN\t\t'\u25a0 \\\t\t/>\u2022.. /\u25a0 --\t\t\n\t\t-----\t....\tMilch\tV-\t\t\u25a0>\t\no io *0 to to too m m rates, das als \u00abTru-\nmilk\u00bb bekannt ist. Weitere Beispiele","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 315\nsiehe: \u00abF\u00fctterumrs- ...\t\t\t\t\t\t\t\nexp\u00e9rimente mit isolierten Futtersub-stanzen\u00bb. Carnegie Institution of Wash- *0 ington, Publication 156, Part 11, Charts XXVIII,XXIX,XXXI, XXXII.\t'* ' \u2022: ; \u2022: \u2022: \u2022 \u2022 - .y ~. \u2022 \u2022\u2022' \u2022 ; r\t\u2022 '\u2022 Nahrung;\t\u00c4 > Milchpulver\t60,0 ^ St\u00e4rke\t15,7 | .. * . ^ Qolvmicphnnir I\t1 H 49\t\t\t\t\t\t\u25a07 \u2022 *\u2022\t\u2022\n\t\t\t\t\t... *\ty'\t\n\t\t\t\t1 .y y\ts *\t\t\n\t\trS\t\u00df.\t\t\t\t\n\t/< n\tFs\t\u2014\tMm.\t\u2014\t\t\n\t/# // // y\t\t/x.\t\t,-x*\t,A - V\t\n\t\t/ f \u25a0\t\tV\t\t\t\nFett\t*\t23,3\t\u00b0\t* Mt'\u00b0 \u25a0'.\tKurve 5,\t\t\t\t\t\t\t\nDie Forschung \u00fcber die Holle der anorganischen Elemente im Hinblick auf diesen Wachstumsstillstand schien zun\u00e4chst mit un\u00fcberwindlichen Schwierigkeiten verbanden zu sein. Die theoretischen M\u00f6glichkeiten sind mannigfach und kompliziert. Ein neuerer Forscher meint: \u00abDamit stehen wir vor einem unersch\u00f6pflichen Gebiete der Experimentalforschung, in welchem zurzeit nur die ersten Ans\u00e4tze zur Gewinnung allgemeiner Gesichtspunkte gemacht sind.\u00bb1) Nach zahlreichen Fehlschl\u00e4gen mit der k\u00fcnstlichen Di\u00e4t und \u00c4nderung sowohl der relativen\nVerh\u00e4ltnisse der verschiedenen Ionen als auch des Charakters der\nKohlenhydrate und Fette trat der Fall ein, da\u00df der eiwei\u00df-und fettfreie Bestandtefl der Milch den Fingerzeig zu einer erfolgreichen F\u00fctterung mit solchen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern gab, welche bei Unterdr\u00fcckung des Wachstums nicht als unwirksamer bezw. hemmender Faktor in Betracht zu kommen scheinen. Die Details \u00fcber die Darstellung der \u00abeiwei\u00dffreien Milch\u00bb finden sich anderweitig. * *) Eine sorgf\u00e4ltige Analyse dieses Produktes ergibt fol-gende Zusammensetzung:\n*) J. Rosenstern, Erg\u00ebbnisse der Inneren Medizin und Kinderheilkunde, 1911, Bd. 7, S. 885.\n*) T. B. Osborne und L. B. Mendel, F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen, Carnegie Institution of Washington, Publication 156, Part II, 1911, S. 80-82.","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nUngef\u00e4hre Zusammensetzung der eiwei\u00dffreien Milch in Wasserstoff 5 Stunden bei 100\u00b0 getrocknet:\nUnl\u00f6slich in Wasser\nL\u00f6slich in Wasser\nOrganisch\n1,46* *) \\\t\nh 3,93 /\t\nLactose\t79,87\n\u00c4therl\u00f6slich\t0,13\nStickstoff\u00bb)\t0,54\nunbestimmt\t2,98\nV\n5,39\n83,52\n11,09\n94,61\nAnorganisch\nEine Analyse der anorganischen Bestandteile der proteinfreien Milch zeigt, da\u00df sie enth\u00e4lt:\n\u00b0/o \u25a0\n1,92\nGa\nMg\nNa3)\nK\nPO*\nCi3)\nS04\n0,20\n2,18\n2,82\n3,52\n4,44\n0,27\n15,35\nWie vollst\u00e4ndig ein Zusatz der proteinfreien Milch zur Nahrung anstatt der fr\u00fcheren k\u00fcnstlichen Salzmischung das\n\u2018j Die im Wasser unl\u00f6sliche Substanz enth\u00e4lt an Stickstoff ann\u00e4hernd 0,16 \u00ae/o der proteinfreien Milch = 1,02 \u00ae/o Eiwei\u00df. Eine sorgf\u00e4ltige Untersuchung zeigte, da\u00df die organische in Wasser unl\u00f6sliche Substanz im wesentlichen aus allen Residuen von Casein und Lactalbumin, welche nicht niedergeschlagen worden waren, bestand.\n*) Von diesem Stickstoff sind 0,18\u00b0/\u00ab durch Tannin niedergeschlagen, 0,19 */o durch S\u00e4ttigung mit Zinksulfat und 0,24 \u2022/\u2022 durch Phosphorwolframs\u00e4ure. Damit zeigt sich die Gegenwart von ungef\u00e4hr 1,20 \u00b0/o Eiwei\u00df in der wasserl\u00f6slichen Substanz. Nach diesen Resultaten erscheint es wahrscheinlich, da\u00df die eiwei\u00dffreie Milch im ganzen 2,22 \u00b0/o Eiwei\u00df enth\u00e4lt, das macht 0,6\u00ae/o derail die Ratten verf\u00fctterten Nahrung, wenn diese letztere 28\u00b0/\u00ab von proteinfreier Milch enth\u00e4lt oder 3\u00ae/o des gesamten an die Ratten verf\u00fctterten Proteins.\n*) Das Verh\u00e4ltnis von Na und CI in der eiwei\u00dffreien Milch ist nat\u00fcrlich gr\u00f6\u00dfer als in der Milchasche, weil das Casein durch HCl niedergeschlagen und das Milchserum durch NaOH neutralisiert ist.","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten NahrnngssubsUnjen. 317\nProblem des Wachstums nach FQtterang mit einzelnen Proteinen gel\u00f6st hat, wird durch einige folgende Kurven gezeigt In diesen vergleichenden Versuchen, die teils mit, teils ohne proteinfreie Milch ausgef\u00fchrt worden sind, waren Eiwei\u00df und Fett in bezug auf Quantit\u00e4t und Qualit\u00e4t in der Nahrung gi\u00bbuen dieselben, w\u00e4hrend die Salze und ein Teil der Kohlenhydrate in den von Erfolg begleiteten F\u00e4llen durch eiwei\u00dffreie Milch ersetzt worden waren.1)\nDie Kurven zeigen den Einflu\u00df der eiwei\u00dffreien Milch auf das Wachstum:\nKurve 6.\tKurve 7.\nKurve 6 (Ratte 52) und Kurve 7 (Ratte 179 9) zeigen die v\u00f6llige Unterdr\u00fcckung des Wachstums bei verschieden alten Ratten unter einer Di\u00e4t, wie sie aus der Tabelle hervorgeht; Kurve 8 (Ratte 370 </\u2022) zeigt das Wachstum, wenn die Nahrung \u00abeiwei\u00dffreie Milch\u00bb enth\u00e4lt.\n*) Zur Erkl\u00e4rung der spezieUen Verh\u00e4ltnisse der Nahrungsstoffe, wie sie in den meisten Versuchen dieser Arbeit angewandt worden sind, mu\u00df betont werden^ da\u00df diese Verh\u00e4ltnisse aus denjenigen der erfolgreichen Versuche mit Milchnahrung angenommen sind. Sp\u00e4ter bringen wir Studien des minimalen und optimalen Gehalts an Eiwei\u00df, Salzen usw., welcher zu einer entsprechenden Ern\u00e4hrung und einem entsprechenden Wachstum der Ratten n\u00f6tig ist.","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"318 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\n. Nahrung:\nv';\tRatte 52\tRatte 179\tRatte 370, Periode 2\n\t>\t\t%\nCasein (Kuh)\t18,0\t18,0\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t0,0\t0,0\t28,0\nSt\u00e4rke\t29,5\t32,5\t21,0-27,0\nZucker\t15,0\t20,0-17,0\t0,0\nAgar\t5,0\t5,0\t0,0\u20140,0\t;\nSalzmischung I\t\u2022 2,5 ;\t2,5\t0,0\nFett\t30,0\t22,0-25,0\t28,0-27,0\nIn allen Kurven, in welchen die Nahrung nicht angegeben ist, wie in der ersten Periode der Kurve 8, war die Hatte mit gew\u00f6hnlicher gemischter Kost oder durch die Mutter gen\u00e4hrt worden.\n* \u25a0\n/\n/\nCi \u2019Sem+i me/ss- freieMf 'ch\n90\t00\t90","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 319\n\t\t\t/ \u2713 .. ?\n\t. V i /\t/ / t ...\t\n\t/ / / 1-\t\t\n\t/\t\t\nKurve 9 (Hatte 59) und Kurve 10 (Ratte 193 J) zeigen eine Unterdr\u00fcckung des Wachstums in verschiedenen Altern bei einer in der beigegebenen Tabelle gezeigten Ern\u00e4hrung; Kurve 11 (Ratte 380 ? ) zeigt das W ach st um, wenn die Nahrung \u00abeiwei\u00dffreie Milch\u00bb enth\u00e4lt.\n\t\t\t\ty\t\tzp\u2019\t\tv V.\t\t\t\t\n&Q\t,-r\t\u25a0\t\t -\t'\t><\t_ Ede,\t'hn oh\t* Um\tm-frt\t*Mrfch\t\u2022 mmm mm\t---\t-\n\t\u25a0 ,>\tV N \\ \\\t\t\t\t\ta. :\t\t\t\t\t\nt\u00df\t/\t\t\t\t)\t\tVv^\t\t\t\t\t\ni so\t1\t\t\tV /\t\t\t\t\t\t\t\t\nKurve 10.\n\tNahrung: Ratte 59 und 193*) */*\tRatte 380, Periode 2 \u2022 <-.\u2022\nEdestin (Hanfsamen)\t18,0\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t0,0 \u25a0\u25a0\u25a0\t28,2\u201428,0\nSt\u00e4rke\t,\t29,5\t20,8\u201426,0\nZucker\t15,0\t0,0\nAgar\t' 5,0\t5,0\u20140,0\nSalzmischung I\t2,5\t0,0 . '\nFett\t\" 30,0\tf\t> / i&pf :\n*) In Periode 2\twurden kleine Betr\u00e4ge\tvon \u00abnormalen\u00bb Faeces\ngelegentlich verf\u00fcttert, of Washington, p. 61.\tsiehe Publication 156, Part 11, Carnegie Institution\t","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nKurve 11\nCase n +Cti eism\neene -------\nEi weis,\\freie / Uich\n!/Cas vn\n+i i/f eus \u2022/ Tne Mue i\nKurve 13.\nKurve 12.","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"\nKurve 16.\ni\tT*\u2014 i . r \u2022- .,\u25a0 4\t\tTr\u2014r i .7 : ' j r/ / / t\tJ 1\n\t\tT i -;-1.- : 7\t/ / Et:\nI\t\u2018 V. ; \u2022\tll Y*\tjfa >. 2 I\n\u25a0\u25a0 'K i \u25a0\t/\ta V-iV*'\"\n\u25a0 Y 4/\t\t\n\t\t\nto MO 60\nT*ge Kurve 14\n<tO tMO\nKurve 15.","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322 Thomas B. Osborne nnd Lafayette B. Mendel,\nKurve 12 (Ratte 56) zeigt ungen\u00fcgendes Wachstum; Kurve 13 (Ratte 565 2) und Kurve 14 (Ratte 531 c^) zeigt gen\u00fcgendes Wachstum, wenn dje Nahrung \u00abeiwei\u00dffreie Milch\u00bb enth\u00e4lt.\nNahrung:\n\tRatte 56\tRatte 565, Periode 2\tRatte 531, Periode\n\t*/#\t\\ \u2022/\u2022\t\u2022/.\nCasein (Kuh)\t12,0\t18,0\t0,0\nExcelsin (Brasilnu\u00df)\t6,0\t0,0\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t0,0\t28,0\t28,0\nSt\u00e4rke\t29,5\t' 28,0\t28,0\nZucker\t15,0\t0,0\t0,0\nAgar\t5,0\t0,0\t0,0\nSalzmischung I\t2.5\t0,0\t0,0\nFett\t30,0\t26,0\t26,0\nKurve 15 (Ratte 101 <?) zeigt v\u00f6llige Unterdr\u00fcckung des Wachstums, und Kurve 16 (Ratte 284V) zeigt ein angemessenes Wachstum bei Darreichung desselben Eiwei\u00dfk\u00f6rpers, wenn die Nahrung dabei eiwei\u00dffreie Milch enth\u00e4lt.\nNahrung:\n\tRatte 101\tRatte 284\n\t\t\u25ba \u2022/\u2022\nGlutenin (Weizen)\t18,0\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t0,0\t28,2\nSt\u00e4rke\t14,5-34,5\t23,8-18,8\nZucker\t15,0-20,0\t0,0\nAgar\t5,0\t5,0\nSalzmischung I\t;\t2,5\t0,0\nFett\t45,0-200\t25,0-30,0\nEs darf in den vorhergehenden Experimenten nicht \u00fcbersehen werden, da\u00df die \u00abeiwei\u00dffreie Milch\u00bb nicht absolut eiwei\u00dffrei ist. Nach g\u00fcnstigster Sch\u00e4tzung betr\u00e4gt dieses Eiwei\u00df aber h\u00f6chstens 0,6 \u00b0/o der Nahrung. Zun\u00e4chst ist man zu glauben geneigt, die Wirksamkeit der eiwei\u00dffreien Milch dem Vorhandensein dieses kleinen, kaum sch\u00e4tzbaren Betrages an Milcheiwei\u00df zuschreiben zu m\u00fcssen. Da\u00df eine solche Erkl\u00e4rung aber nicht haltbar ist, erhellt aus weiteren Versuchen, in welchen die eiwei\u00dffreie Milch unf\u00e4hig war, das Wachstum zu unterhalten,","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 323\nwenn sie verschiedenen Proteinen, wie Zein, Gliadin, Gelatin,.zugesetzt wurde. Mit anderen Worten : die Wirksamkeit des Proteins unserer Nahrung ist mehr dem Charakter des Ha\u00fcptproteins zu verdanken als irgend einer dem Milchprotein besonders eigent\u00fcmlichen g\u00fcnstigen Beeinflussung des Wachstums. Weiterhin wird das bewiesen durch neuere erfolgreiche Versuche, in welchen die eiwei\u00dffreie Milch vollst\u00e4ndig durch rein k\u00fcnstliche Mischungen ersetzt und ihre anorganische Zusammensetzung sowie ihr Gehalt an Milchzucker nachgeahmt wurde (siehe Seite 351).\nEiwei\u00df und Wachstum.\nDa\u00df das Wachstum durch eine Mischung von einzelnen Substanzen, in welchen der N-Komponent des Futters durch einen einzelnen Eiwei\u00dfk\u00f6rper dargestellt wird, veranla\u00dft werden kann, zeigt sich deutlich in einigen der vorhergehenden Darstellungen, sowie in den folgenden Kurven.\nDiese Kurven beweisen ein ausreichendes Wachstum bei Verwendung eines einzelnen Eiwei\u00dfk\u00f6rpers im Futter.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.\t22","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324\nThomas B. Osborne nnd Lafayette B. Mendel,\nKurve 18.\nKurve 19.\n\t\t\t(\n\t\t\t\n\tf\t\t\n\t\t/ -X\t\n<\u2014\t/ , (fh/vik\t'tin \t\t\t\u2666\n/<\t/ * . a\t\t\n2/ \u00bb / Vf ; /\t\t\t\nr !?.-\t\t\t\t\nKurve 20.","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 325\nKurve 21","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel\nKurve 17 (Ratte 329 V)-Nahrung:\nLact albumin (Kuh)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,2\u201428,0\nSt\u00e4rke\t23.8\u201429,0\nAgar\t5,0\u2014 0,0\nFett\t25,0\nKurve 18 (Ratte 258 ?)\u2022\nNahrung:\nOvalbumin (Huhn)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,2\nSt\u00e4rke\t23,8\nAgar\t5,0\nFett\t25,0\nKurve 19 (Ratte 578 $).\nNahrung:\n,\t#/o\nOvovitellin (Huhn)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch*\t28,0\nSt\u00e4rke\t28,0\nFett\t26,0\nKurve 20 (Ratte 257 $).\nNahrung:\nGlycinin (Sojabohne)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,2\nSt\u00e4rke\t23,8\nAgar\t5,0\nFett\t25,0\nKurve 21 (Ratte 528 j).\nNahrung:\n\u00b0/o\nK\u00fcrbissamen-Globulin\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch*\t28,0\nSt\u00e4rke\t24,0\nFett\t30,0\nKurve 22 (Ratte 569 ? ).\nNahrung:\n\u00b0/o\nBaum wollsamen-Globulin 18,0 \u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t28,0\nFett\t26,0","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fbtterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 327 Kurve 23 (Ratte 567 <f),\tv\nNahrung:\n; >\nMais-Glutelin\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t28.0\nFett\t26,0\nKurve 24 (Ratte 576 ? ).\t\nNahrung:\t\nHanfsamen-Glutelin\t/\u2022* 18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t28,0\nFett\t26,0\nNicht alle Eiwei\u00dfk\u00f6rper f\u00f6rdern das Wachstum; einige dienen nur der Erhaltung desselben, andere erscheinen sogar zu diesem Zwecke ungeeignet. Die folgenden Kurven, aus vielen vergleichenden Versuchen gesammelt, m\u00f6gen dies veranschaulichen.\nDie Kurven zeigen das ungen\u00fcgende Wachstum bezw. die Gewichtsabnahme bei Verabreichung bestimmter einzelner Eiwei\u00dfk\u00f6rper in der Nahrung.\nKurve 25 (Ratte 240 $).\nNahrung:\nGliadin (Weizen)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,2\nSt\u00e4rke\t20,8\t\u2019\n$\u00a3 Agar \u25a0 '\t5,0\nFett\t28,0\nKurve 26 (Ratte 255 $).\nNahrung:\n#/o\nHordein (Gerste)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,2\nSt\u00e4rke\t18,8-12,8\nAgar\t5,0\nFett\t30,0-36,0","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"Kurve 25\n328 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 329\nTift Kurve 26.\nKurve 27 (Ratte 649 /).\nNahrung:\nRoggen-Gliadin\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke 7\t28,0\nFett\t26,0","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nKurve 28 (Ratte 503 ?). Nahrung:\nPeriode 2. g Zein (Mais)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb 28,2\u201428,0 St\u00e4rke\t23,8-24,0\nAgar\t5,0-^ 0,0\nFett\t25,0-30,0\nWasser\t15,0 ccm\nPeriode 3.\t\u00b0/o\nZein Futter (wie in Periode 2) 50,0 Edestin Futter\t50,0\nEdestin (Hanfsamen)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t26,0\nFett\t28,0\nIn Periode 3 veranla\u00dfte der Zusatz von Edestin zur Nahrung auf einmal eine Wiederaufnahme des Wachstums. Das zeigt an, da\u00df Zein an sich nicht giftig ist.\nKurve 29 (Ratte 554 </\u2022). Nahrung:\nLeim (Horn)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t27,0\nFett\t27,0\nEin Studium der vorangegangenen Kurven zeigt auf den ersten Blick, da\u00df zwar ein gen\u00fcgendes Wachstum bei Ver-f\u00fctterung der verschiedensten Proteine als Quelle des N m\u00f6glich ist, da\u00df ein hinl\u00e4ngliches Wachstum aber nicht beobachtet wurde beiVerf\u00fctterung eines der verschiedenen Proteine, welche, vom chemischen Standpunkt betrachtet, unvollst\u00e4ndig sind. Es w\u00e4re verfr\u00fcht, in unseren Fortschritten \u00fcber die strukturelle Zusammensetzung der Eiwei\u00dfk\u00f6rper eine auch nur ann\u00e4hernde Vorstellung \u00fcber die chemische Anordnung innerhalb dieser komplexen Bildungen zu fordern ; aber wir wissen, da\u00df manchen unter den im vorhergehenden besprochenen Eiwei\u00dfk\u00f6rpem eine oder mehrere der Aminos\u00e4uren, welche das gemeinsame Kon-stituens der Albuminkomponente sind, fehlen. So dem Weizen-und Roggengliadin; ferner dem Hordein der Gerste fehlen Gly-k\u00f6koll1) und Lysin, w\u00e4hrend das Zein frei von Tryptophan2)\n*) Die kleine Quantit\u00e4t von Glykokoll, das bei einigen Darstellungen von Gliadin erhalten wird, r\u00fchrt wahrscheinlich von einer geringen Verunreinigung aus der Darstellung mit anderen Proteinen her.\n*) F\u00fcr die Eigenschaften der pflanzlichen Eiwei\u00dfk\u00f6rper, die zum","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Ober F\u00e2tterangsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen, 331\nist. Von dem Leim mit seinem Mangel an Tyrosin, Tryptophan und Cystin ist es schon lange bekannt, da\u00df er als alleinige Quelle des Nahrungsstickstoffs der Tiere unbrauchbar ist. Es w\u00e4re jedoch ungerechtfertigt, die nutritive Unzul\u00e4nglichkeit eines Proteins dem Fehlen einer einzelnen Aminos\u00e4ure zuzuschreiben. F\u00fcr das Casein, das kein Glykokoll enth\u00e4lt, ist es erwiesen, da\u00df es eine der besten N-Quellen f\u00fcr das tierische Wachstum ist.\nWarum wachsen die Tiere hei gewissen Ern\u00e4hrnngsformen nicht?\nMan m\u00f6chte bei weniger ernstem \u00dcberlegen geneigt sein, das Ausbleiben des Wachstums bei einigen der im vorhergehenden berichteten Ern\u00e4hrungsarten dem Mangel von gen\u00fcgender Nahrungszufuhr zuzuschreiben, i. e. der Unzul\u00e4nglichkeit vom Standpunkt des Energiegleichgewichts. Da\u00df diese Erkl\u00e4rung nicht gen\u00fcgen kann, erhellt aus einer Studie \u00fcber den tats\u00e4chlichen Nahrungsverbrauch.1) Da die kalorischen Werte dieser F\u00fctterungen ann\u00e4hernd die gleichen waren,2) n\u00e4mlich ca, 5,2 Kalorien per Gramm, war die den Ratten gelieferte Energie ihrem Nahrungsverbrauch genau proportional, ausgenommen wenn Zein verf\u00fcttert wurde. Der kalorische Wert dieser letzteren Ern\u00e4hrung betrug ca. 4,5 Kalorien per Gramm, weil es n\u00f6tig war, das Zein zum Zwecke einer guten Ausnutzung zu w\u00e4ssern, bevor man es mit den andern Bestandteilen mischte. Die Kurven 30 und 31 liefern eine Illustration zu der Unhaltbarkeit obiger Annahme, welche die Wachstumsbesonderen Studium ausgew\u00e4hlt wurden, und zwar wegen der Leichtigkeit, mit welcher sie der notwendigen Reinigung unterworfen werden k\u00f6nnen, siehe T. B. Osborne, Ergebnisse der Physiologie, 1910, Bd. 10, S. 47.\n*) Die Darreichung des Futters in Form einer Paste'Yon solcher Konsistenz, da\u00df die Ratten es nicht zerstreuen k\u00f6nnen, bat es m\u00f6glich gemacht, ziemlich genaue Zahlen \u00fcber die verzehrten Mengen zu erhalten. Die w\u00f6chentliche Nahrungszufuhr ist auf den meisten unserer Tabellen verzeichnet.\n*) Neue Bestimmungen \u00fcber die meisten der in vorliegenden Versuchen angewandten Proteine siehe F. G. Benedict und T. B. Osborne, Journal of Biological Chemistry, 1907, Bd. 3, 3. 119\u2014133.","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel\u00bb\nhemmung im Futtermangel suchen w\u00fcl. Hier sehen wir die Aufzeichnungen Ober junge Tiere in vergleichbaren Altern und auf fast gleicher Entwicklungsstufe, welche eine fast gleiche Nahrungszufuhr erhalten haben.9) Die mit Gliadin gef\u00fctterten sind verk\u00fcmmert, w\u00e4hrend die mit Casein gef\u00fctterten Ratten ein normales Wachstum zeigen.\nKurve 30.\nKurve 30 (Ratte 254 $) Gliadinf\u00fctterung, Kurve 31 (Ratte 566V) Caseinf\u00fctterung. Ein Vergleich dieser Kurven zeigt die \u00e4hnliche w\u00f6chentliche Nahrungszufuhr der 2 Tiere. Der wesentliche Unterschied in der Ern\u00e4hrung liegt im Charakter der Eiwei\u00dfk\u00f6rper. Dieser letztere mu\u00df f\u00fcr die Differenz im Wachstum in den 2 sonst durchaus vergleichbaren Versuchen verantwortlich gemacht werden.\n*) Dieser Punkt mu\u00df im Auge behalten werden, seit es anerkannt ist, daft der Energiebedarf (und folglich die Nahrungszufuhr) mit dem Gr\u00f6\u00dferwerden des Tieres wachsen mu\u00df. Die Vergleiche m\u00fcssen also auf Grund der Gr\u00f6\u00dfe und nicht des Alters vorgenommen werden.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 333\n'\u25a0 Nahrung: .\nGliadin (Weizen)\tRatte 254 18,0\tRatte 566 % 0,0\nCasein (Kuh)\t0,0\t18,0\nEiwei\u00dffreie Milch\t28,2\t28,0\nSt\u00e4rke\t20,8\t28,0\nAgar\t5,0\t0,0\nFett\t28,0\t26,0\nF\u00fcr das ungleiche Wachstum bei verschiedener, allerdings nur im Hinblick auf die Eiwei\u00dfk\u00f6rper wechselnder Ern\u00e4hrung kommt in Betracht: eine ungleiche Verdaulichkeit und Ausnutzbarkeit der verschiedenen Eiwei\u00dfk\u00f6rper bezw.\nNahrungsgemische. Die M\u00f6glichkeit eines geringeren N\u00e4hrwertes jener Nahrung, die sich T\u00fcr das Wachstum als minderwertiger erwiesen hat, kann nicht vollst\u00e4ndig ausgeschlossen werden ohne hinreichende Bilanzversuche. Mendel und Fine1) haben in der Tat einige Differenzen zwischen den verf\u00fctterten Proteinen durch Versuche an Menschen und Hunden entdeckt. Weizen- und Gersteprodukte wurden aber regelm\u00e4\u00dfig als gut ausnutzbar befunden; und es ist sicher, da\u00df diese Gruppe, der das Gliadin, Hordein und Glutenin angeh\u00f6rt, in auffallend ungleicher Weise auf die Wachstumserscheinungen der Ratten einwirkt. Bedacht mu\u00df werden, da\u00df die Eiwei\u00dfk\u00f6rper vor der F\u00fctterung v\u00f6llig isoliert wurden, soda\u00df die St\u00f6rung der unverdaulichen Beimischungen in Form der Cellulose, und Hemicellulose bezw. anderer der Verdauung hinderlicher Zellenbestandteile aus der Betrachtung ausgeschaltet ist. Die Tatsache, da\u00df wir mehrere\n*) L. B. Mendel and M. S. Fine, Jouraal of Biological \u201eChemistry, 1911, Bd. 10, S. 303, 339, 345, 433; 1912, Bd. 11, S. 1 und 5.","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nRatten \u00fcber Perioden von 500 Tagen bei einer Nahrung, in der als alleiniges Protein das Gliadin gereicht wurde, erfolgreich f\u00fcttern konnten, ist ein guter Beweis f\u00fcr die glanzende Verwertbarkeit des Gliadins. Beschr\u00e4nkte Quantit\u00e4ten von anderen entsprechenden Eiwei\u00dfk\u00f6rpern wie Casein oder Edestin f\u00fchren bald zu einer Herabsetzung des K\u00f6rpergewichts. Wir haben also keinen Grund zu der Annahme, da\u00df Gliadin nicht ebenso ausnutzbar wie andere Eiwei\u00dfk\u00f6rper ist\nEiwei\u00dfk\u00f6rper der Leguminosen und Wachstum.\nWir wollen nun nach vorhergegangenen Gesichtspunkten die Eiwei\u00dfk\u00f6rper der Leguminosen betrachten. Trotz der Tatsache, da\u00df die modernen Methoden der Proteinhydrolyse und die Bestimmung der Aminos\u00e4ure diese Eiwei\u00dfk\u00f6rper als vollst\u00e4ndig bezeichnen, gelang es uns doch nicht, mit einer Ern\u00e4hrung, in welcher die Leguminosenproteine die einzige N-Quelle waren, Wachstum zu erzielen, ausgenommen mit den Eiwei\u00dfk\u00f6rpern der Sojabohne. Dies erhellt deutlich aus den beigegebenen Kurven (32 und 33), in welchen die Verwendung des Phaseolins1) der Schminkbohne, Phaseolus vulgaris, als einzig verf\u00fctterter Eiwei\u00dfk\u00f6rper sofort von Wachstumstillstand und Gewichtsabfall begleitet ist, w\u00e4hrend schnell wieder ein Ansatz und eine Gewichts* Zunahme erfolgt, wenn dieses Phaseolin durch Milchcasein oder Edestin des Hanfsamens ersetzt wird. Diese Wachstumshemmung ist nicht nur ein Charakteristikum der ersten Entwicklungsperiode, sie erfolgt vielmehr in verschiedenen Jugendstadien. Und sie wird in \u00e4hnlicher Weise illustriert in den Versuchstabellen mit Konglutin aus den gelben Lupinen, Lupinus luteus, Kurve 34; Erbsenlegumin aus der Gartenerbse, Pisum sativum, Kurve 35; Vignin aus der Kuherbse, Vigna catjang, Kurve 36 ; Legumelin aus der Sojabohne, Soja hispida, Kurve 37.\nDie nachfolgenden Kurven zeigen den Einflu\u00df der Legumin\u00f6seneiwei\u00dfk\u00f6rper auf das Wachstum.\n') In bezug auf Herstellung dieses Pr\u00e4parats vgl. T. B. Osborne, Abderhaldens Handbuch der biochemischen Arbeitsmethoden, 1909, Bd 2. S. 311.\t.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 335\nKurve 32.\n\n80\nKurve 33.\nKurve 34.","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\n/\nKurve 36.\n-r-\tV\t\t\tV!\t\n\t\tO. \u25a0 / \u25a0 *\t/ !\u25a0 7 f\t\n\t\t\u25a0- / / / j-\t\t\n\t: - ' |\t/ i\t>\t\t\n\t/ ijjf\t\t\t\n\tf\t\t\t\nj\t\t\t\t\n\t\tfr .-\u2022\"M \u25a0; . 1 \u00bb\tfme/in.\t\no \u00bb w) 60 to m rage\nKurve 37.\nKurve 32 (Ratte 389 ?) Phaseolinf\u00fctterung. \u2014 Kurve 33 (Ratte 498 ?) Phaseolinf\u00fctterung. Diese Tabellen zeigen die v\u00f6llige Unterdr\u00f6k-kung des Wachstums, wenn das Phaseolin der Schmink-h\u00f6hne den einzigen Eiwei\u00dfk\u00f6rper der Nahrung bildet. Die Wiederaufnahme des Wachstums erfolgte in darauffolgenden Perioden (3, 5, 7, 9), wenn, wie die Futte-rungstabelle zeigt, ein anderer Eiwei\u00dfk\u00f6rper an dessen Stelle gesetzt wurde.","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 337\n\u25a0.\u25a0/Nahrung;..\nRatte 389\tRatte 389\tRatte 889\nPeriode 2,4,6,8 Periode 3,5,7,9 Periode 10\nRatte 498\tRatte 498\tRatte 498\nPeriode 2 und 4\tPeriode 3\tPeriode 5\n> \u2022/\u2022 \u2022/\u2022 Phaseolin (Schminkbohne) 18,0\t0,0\t\u2022\tq,0\nCasein (Kuh)\t0,0\t18,0\t0*0\nEdestin (Hanfsamen)\t0,0\t0,0\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,2\t28,2\u201428,0\t0,0\n\u00abK\u00fcnstlich eiwei\u00dffr. Milch\u00bb 0,0\t0,0\t29 5\nSt\u00e4rke\t23,8\t23,8-27,0\t240\nAgar\t2,0\t5,0- 0,0\t0,0\nFett\t28,0\t25,0-27,0\t28,0\nKurve 34 (Ratte 575 ? ) F\u00fctterung mit Konglutin. Kurve 35 (Ratte 563 V) F\u00fctterung mit Erbsenlegumin. Kurve 36 (Ratte 518 ?) F\u00fctterung mit Vignin. Kurve 37 (Ratte 527 </*) F\u00fctterung mit Legumelin.\n/. Nahrung:\n\tRatte 575\tRatte 563\tRatte 518\tRatte 527\n\t\u2022/\u2022\t\u2022/\u2022\t\u2022/\u2022\t\nKonglutin (gelbe Lupinen)\t18,0\t0,0\t0,0\t00\nLegumin (Gartenerbse)\t0,0\t18,0\t0,0\t0,0\nVignin (Kuherbse)\t0,0\t0,0\t18,0\t0,0\nLegumelin (Sojabohne)\t0,0\t0,0\t0,0\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\t28,0\t28,0\t28,0\nSt\u00e4rke\t28,0\t28,0\t28,0\t22,0\nFett\t26,0\t26,0\t26,0\t32,0\nEin Vergleich der t\u00e4glichen, Phaseolin enthaltenden Nahrung mit der t\u00e4glichen, Gasein oder Edestin enthaltenden zeigt, da\u00df f\u00fcr den Gewichtsverlust w\u00e4hrend der Perioden, in welchen Phaseolin gereicht wurde, nicht eine ungen\u00fcgende Nahrungszufuhrverantwortlichgemachtwerden kann. Wenn die Nahrungszufuhr n\u00e4mlich durch das Verh\u00e4ltnis von Gramm Nahrung zu Gramm Ratte ausgedr\u00fcckt wird, so findet man, da\u00df w\u00e4hrend der verschiedenen F\u00fctterungsperioden mit verschiedenen Proteinen in dieser Beziehung nur eine geringe Differenz besieht. Dabei mu\u00df besonders erwogen werden, da\u00df nach Erreichung eines Gewichts von ca. 70 g die normale mittlere, t\u00e4glich ein-","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\ngenommene Nahrung sich gew\u00f6hnlich per Gramm K\u00f6rpergewicht zu vermindern beginnt, wenn die Ratte mit \u00e4hnlichen, entsprechende Proteine enthaltenden Mischungen weiter gef\u00fcttert wird. Ferner waren in zahlreichen Versuchen mit Gliadin oder Hordein \u00e4hnliche Quantit\u00e4ten von Nahrung vollst\u00e4ndig gen\u00fcgend, um die Ratten \u00fcber l\u00e4ngere Perioden auf entsprechender Gr\u00f6\u00dfe zu erhalten. Dagegen haben wir keine Kenntnis von der Ausdehnung, bis zu welcher das Phaseolin verwertet wird. Daten f\u00fcr einen Vergleich sind im folgenden zusammengestellt.\nZusammenstellung \u00fcber Nahrungszufuhr bei mit Phaseolin gef\u00fctterten Ratten.\nh\u00e4tte 389 (Kurve 32).\nPeriode\t2\t3\t4\t5\t6\t7\t8\t9\t10\nNahrung\tPha- seolin\tCa- sein\tPha- seolin\tCa- sein\tPha- seolin\tCa- sein\tPha- seolin\tCa- sein \u25a0\t\u00c9de- stin\nMittleres Gewicht der Ratte\tg 48,4\tg 57,2\tg 67,4\tg 77,2\tg 84,5\tg 92,1\tg 100,8\tg 105,6\tg 130,2\nDurchschnittl. t\u00e4gliche Nahr\u00fcngszufuhr\t4,0\t4,7\t6,15\t8,3\t6,26\t8,74\t6,87\t7,6\t7,4\nNahrung per Tag und Gramm Ratte\t0,082\t0,082\t0,091\t0,107\t0,074\t0,095\t0,068\t0,072\t0,057\nRatte 498 (Kurve 33).\nPeriode\tg\t3\t4\t5\nNahrung\tPhaseolin\tCasein\tPhaseolin\tEdestin\nMittleres Gewicht der Ratte\tg 30,8\tg 1 44,0\t\u25a0\u25a0\u25a0 54,2\tg 69,7\nDurchschnittliche t\u00e4gliche Nahrungszufuhr\t3,5\t5,4\t4,7\t5,2\nNahrung per Tag und Gramm Ratte\t0,113\t0,122\t0,086\t0,075","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 339\nWir wollen noch kein abschlie\u00dfendes Urteil dar\u00fcber abgeben, ob die ung\u00fcnstigen Resultate mit den Leguminosenversuchen der geringeren Ausnutzbarkeit allein zugeschrieben werden sollen, trotz ung\u00fcnstiger Resultate, die in dieser Hinsicht bei anderen Tieren erhalten worden sind.1) Vielmehr verlangt die Frage, warum die Hatten die Leguminosennahrung nicht mit solchem Appetit verzehren, wie ein Futter, das aus anderen Pflanzen isolierte Proteine enth\u00e4lt, noch n\u00e4here Erkl\u00e4rung. Es ist tats\u00e4chlich ja sehr leicht zu begreifen, da\u00df die Leguminosendi\u00e4t Ern\u00e4hrungsst\u00f6rungen verursacht und dadurch Gelegenheit zu Gewichtsst\u00fcrzen gibt. Es ist aber anderseits schwer, wenn nicht gar unm\u00f6glich, in dieser Beziehung zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden. Wenn der Wachstumsstillstand einer Unf\u00e4higkeit des Proteins zur Unterhaltung des Wachstums zuzuschreiben ist, dann ist es leicht begreiflich, da\u00df Appetit des Tieres wie Nahrungsbedarf auf eine Unterhaltungsstufe zur\u00fcckgedr\u00e4ngt werden k\u00f6nnen; anderseits ist es ebenso klar, da\u00df, solange die Nahrungszufuhr f\u00fcr nicht mehr als die Unterhaltung gen\u00fcgt, ein wirkliches Wachstum nicht erfolgen kann. Es ist eine auffallende Tatsache, da\u00df in allen unseren zahlreichen Versuchen, in welchen bei den Tieren Wachstumsstillstand bestand, der w\u00f6chentliche Nahrungsverbrauch bei Hatten derselben Gr\u00f6\u00dfe nahezu derselbe war* ganz gleich welches Protein immer auch angewandt wurde.\nEin Punkt verlangt in unseren Versuchen spezielle Beachtung. Die Resultate k\u00f6nnen nicht zuf\u00e4lligen und \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden zugeschrieben werden, denn die Versuche sind \u00f6fters gemacht worden, und zwar in einer Ausdehnung, die hier nicht n\u00e4her er\u00f6rtert werden kann. Man ist zu dem Schl\u00fcsse geneigt, da\u00df die Leguminosen, im Gegensatz zu den Cerealien, nicht als der Haupteiwei\u00dffaktor in der Di\u00e4t f\u00fcr Mensch und Tier gelten k\u00f6nnen. Es sind aber noch mehr Versuche erforderlich, ehe eine solche Theorie als feststehend angenommen werden darf.\n*) cf. L. B. Mendel and M. S. Fine, Journal of biological chemistry, 1912, Bd. 10, S. 433.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXX'X.\t23","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nQuantitative Gesichtspunkte \u00fcber Wachatumshemmung.\nSoweit haben wir uns mit den qualitativen Unterschieden der Nahrungssubstanzen, weiche mit dem Erfolg oder Mi\u00dferfolg bei unseren F\u00fctterungsversuchen an jungen Tieren in Zusammenhang stehen m\u00f6gen, besch\u00e4ftigt. Es folgt aber daraus keinesfalls, da\u00df die bisher angewandten, ziemlich gleichartigen F\u00fctterungsbedingungen \u2014 Bedingungen, die zum Teil durch die Fragestellung der Arbeit gegeben sind\u2014 das Optimum im Hinblick auf die Quantit\u00e4t der angewandten N\u00e4hrstoffe bilden. \u00dcbertriebene Ansichten \u00fcber die Wichtigkeit einer Zufuhr hoher Eiwei\u00dfmengen f\u00fcr das Wachstum sind noch weit verbreitet. Die von uns eingef\u00fchrte F\u00fctterungsmethode weist befriedigende Wege zur Pr\u00fcfung der notwendigen Eiwei\u00dfmengen unter kontrollierbaren Bedingungen. Wir verglichen die Wachstumsf\u00f6rderung durch Nahrungsreichungen, die ungleiche Mengen von Protein enthielten, miteinander. Bei diesen angewandten Mengen wurde das Eiwei\u00df durch Kohlenhydrate (oder umgekehrt) vom Standpunkte der Energievalenz in wesentlich isodynamen Betr\u00e4gen ersetzt. Die Nahrungsgemische, berechnet f\u00fcr ea. 5 Kalorien per Gramm, \u00e4ndern in ihrem Eiwei\u00dfgehalt wie folgt:\nEiwei\u00df\t\t\tCasein\t\t\t\t\t\tEdestin\t\t\t\n\t>\tV\t>\t\t\u2019/\u2022\t#/o\t>\u25a0\t#/0\t>\t>\t\u2022/.\t%\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nGehalt an Eiwei\u00df\t4,0\t6,5\t9,0\t12,0\t18,0\t31,0\t4,0\t6,5\t9,0\t12,0\t18,0\t31,0\nGehalt an N\t0,76\t1,12\t1,44\t1,83\t2,65\t4,38\t0,92\t1,29\t1,74\t2,19\t3,24\t5,48\nEiwei\u00df- kalorien\t3 +\t5\t7 +\t9,6\t14,4\t25\t3 -j-\t5\t7 +\t9,6\t14,4\t25\nVgLKurveNr.\t38\t39\t40\t41\t42\t43\tW\t45\t46\t47\t48\t49\nD\u00e9n Tieren wurden unbegrenzte Mengen der betreffenden Nahrung gegeben und der jeweilige Verbrauch gemessen. Einige der Resultate sind in den folgenden Tabellen wiedergegeben. Die Kurven zeigen den Einflu\u00df des Eiwei\u00dfgehalts der Nahrung auf das Wachstum.","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 341\nVersuche mit Casein.\nTage Kurve 2\nKurve 38.\nKurve 40.\nKurve 38 (Ratte 341 ?) zeigt ein Absinken des Gewichts bei einer Di\u00e4t, die 4\u00b0/o Casein enth\u00e4lt.\nNahrung:\n*/\u2022\nCasein (Kuh)\t4,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb 28,0 St\u00e4rke\t22,0\nLactose\t14,0\nAgar\t5,0\nFett\t27,0\nKurve 39 (Ratte 346 9) zeigt keine Wachstumszunahme bei einer Di\u00e4t, die 6,5\u00b0/o Casein enth\u00e4lt.\n* Nahrung:\n\t\u00b0/0\nCasein (Kuh)\t6,5\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t22,0\nLactose\t11,5\nAgar\t5,0\nFett V\t27,0","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"342 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nKurve 40 (Ratte 351V) zeigt Unterdr\u00fcckung des Wachs-\ntums bei einer Di\u00e4t, die 9\u00b0/o Casein enth\u00e4lt,\nNahrung:\nCasein (Kuh)\t9,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb 28,0 St\u00e4rke\t22,0\nLactose -\t9,0\nAgar\t5,0\nFett\t27,0\n80 tOO\nTage Kurve 42.\nTage\nKurve 4L\nKurve 41 (Ratte 323 \u00abf) zeigt ungen\u00fcgendes Wachstum bei einer Di\u00e4t, die 12\u00b0/o Casein enth\u00e4lt.\nNahrung:\t*1*\nCasein (Kuh)\t12,0\n\u00ab Eiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t22,0\nLactose\t6,0\nAgar\t5,0\nFett\t27,0\nKurve 42 (Ratte 545?) zeigt normales Wachstum bei einer Di\u00e4t, die 18\u00b0/o Casein enth\u00e4lt. Die gleiche Quantit\u00e4t wurde in den meisten unserer Versuche angewandt.","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fbtternngsversuche mit isolierten Nahrungsaubstaiizen, 343\nNahrung:\t\nCasein (Kuh)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t28,0\nFett\t26,0\nKurve 43 (Ratte 326 $). Die Di\u00e4t enthielt 31\u00b0/o Casein.\nNahrung:\n\t>\nCasein (Kuh)\t31,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch*\t28,0\nSt\u00e4rke\t9,0\nAgar\t5,0\nFett\t27,0\n1.\nVersuche mit Edestin.\nKurve 44 (Ratte 357 ?) zeigt ein Abfallen des Gewicht! bei einer Di\u00e4t, die 4\u2022/\u00ab Edestin enth\u00e4lt.\nNahrung:\n(Hanfsamen)\t4,0\n\u00abEiwei\u00dffreie\tMilch*\t28,0\nSt\u00e4rke\t20,0\nLactose\t14,0\nAgar\t5,0\nFett\t29,0\n\u2014- \u2022\t/ \u2713 / \u2713 /\tr\u2014\u2014\t\t\t\n\u25a0 4\t/ / : \u25a0\u25a0. . :\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\n- \u2022 . \"\u25a0\t;\u2022 s\t\u2022 \u2022 ...\t. ;V,'\t.....\t\t'\u2666 :\n\t\tEaesti\tn *3.\t\t\nTage\nKurve 44.\nso tco m","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"844 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nKurve 45.\nKane 46.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen, 345\nKurve 45 (Ratte 366 zeigt GewichtsstiUstaud bei einer Di\u00e4t, die 6,5\u00b0/o Edestin enth\u00e4lt/ und Wiederaufnahme des Wachstums, wenn der Eiwei\u00dfgehalt der Nahrung vermehrt wird.\nNahrung:\n\tPeriode 2\tPeriode 3\nEdestin (Hanfsamen)\t\u2022\u2019 V\t\u2022/\u00ab '\n\t6,5\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\t28,0\u201429,5\nSt\u00e4rke\t20,0\t26,0\u201424,5\nLactose\t11,5\t0,0*\nAgar\t5,0\t0,0\nFett\t29,0\t28,0 \u2022\nKurve 46 (Ratte 368 $\u2022) zeigt eine leichte Gewichtszunahme hei einer Di\u00e4t, die 9\u00b0/o Edestin enth\u00e4lt.\nNahrung:\n-\tV\nEdestin (Hanfsamen)\t9,0\n\u00abEiwei\u00dffreie\tMilch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t20,0\nLactose\t9,0\nAgar\t5,0\nFett\t29,0\nKarre 47.\n\t\t\t\t\t/\t\u2014\t>f:lf\t[y v\n\t\t\t\tt S \u2713 *\tr ;\t\t\t\n\t\tfs\t\u2713 \u2713 /* \u25a0 *\t\t\t\tA\t\n\u00bb. \u25a0\t/ /\t/' f\t\t\t\t\t\t\n.\t/ / TTV11 IS\t\t\t\u00a3desh ti%\t\t*\u2014\t\u2014>;\u00ab*\t\n/ Xu\t/V-\t\t\t!\t\t\t\t\t\\A\t\t\t\n/ \t\t\t/\t\t\t\t\t\t\t-, i\t\u2022","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nKurve 47 (Ratte 369 ?) zeigt Wachstum bei einer Di\u00e4t, welche 12\u00b0/o Edestin enth\u00e4lt.\nNahrung:\nEdestin (Hanfsamen) \u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb St\u00e4rke\nKurve- 48. .\nKurve 48 (Ratte 372 cf) zeigt normales Wachstum bei einer Di\u00e4t, welche 18*/o Edestin enth\u00e4lt. Die gleiche Quantit\u00e4t wurde in den meisten unserer Versuche angewandt.","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssnbstanzen. 447\n: ; Nahrung:\n*/\u2022 \u25a0\nEdestin (Hanfsamen)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie\tMilch\u00bb\t28,0 V\nSt\u00e4rke\t19,0-26,0\nAgar\t5,0-0,0\nFett\t30,0-28,0\n180\n/\n60\n100 f2o tw\nKurve\nKurve 49 (Ratte 36? V) zeigt* da\u00df das Wachstum bei einer Di\u00e4t, die 31 \u00b0/oEdestin enth\u00e4lt, nicht zunimmt, obwohl der durch unsere Standarddi\u00e4t festgesetzte Betrag \u00fcberstiegen wird.\nNahrung:\tOU\nEdestin (Hanfsamen)\t7* 31,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\nSt\u00e4rke\t7,0\nAgar\t5,0\nFett\t29,0","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nIn bezug auf diese Datent mu\u00df hervorgehoben werden, da\u00df, was den Proteinverbrauch betrifft, die untere Wachstumsgrenze Uiit 7\u20149% Protein (6\u00b0/o Proteinkalorien) im Nahrungsgemisch erreicht wurde. Mit 18% (14\u201415% Proteinkalorien) war ein entsprechendes Wachstum gesichert, dieses wurde aber ,nicht gef\u00f6rdert durch ein \u00fcber diesen Betrag hinausgehendes Ma\u00df von Protein.1) Ersichtlich ist das Wachstum nicht der Eiwei\u00dfzufuhr proportional, obwohl ein gewisser minimaler Gehalt an Eiwei\u00df durchschnittlich ohne Einflu\u00df auf das Wachstum bleibt.9) \u00c4hnlich gibt es einen minimalen und maximalen Gehalt der \u00abMineraln\u00e4hrstoffe\u00bb, welche die M\u00f6glichkeit des Wachstums bedingen. Ein Vergleich der Wachstumskurven von Tieren, welche in ihrer Nahrung verschieden hohe Mengen derselben Salzmischung erhalten (eiwei\u00dffreie Milch), zeigt die untere Grenze f\u00fcr den Bedarf an anorganischen Salzen. Der Charakter der Nahrung, der mit Ausnahme des Gehalts an anorganischen Salzen konstant bleibt, wird im Anschlu\u00df an die folgenden Kurven gezeigt:\nV\t\u00b0/o\t\u00b0/o\t\u00b0/o\nGehalt an Eiwei\u00df\t18\t18\t18\t18\nGehalt an \u00abeiwei\u00dffreier Milch\u00bb\t7\t14\t21\t28\nGehalt an mineralischen N\u00e4hrstoffen\t1,05\t2,10\t3,15\t4,20\nVergleiche die Kurven Nr.\t50\t51\t52\t53\nDie Kurven zeigen den Einflu\u00df des Betrages an anorganischen Salzen auf das Wachstum.\n\u2018) In einem Bericht \u00fcber die zur Inanition f\u00fchrenden Bedingungen schreibt Rosenstern (Ergebnisse der inneren Medizin und Kinderheilkunde, 1911, Bd. 7, S. 390): \u00abEiwei\u00dfhunger spielt im Sftuglingsalter eine sehr geringe Rolle und kommt in Anbetracht des hohen Eiwei\u00dfgehalts der Kuhmilch praktisch kaum m Betracht\u00bb. Der Betrag an Eiwei\u00df \u00fcbersteigt in den festen Bestandteilen der menschlichen Milch selten 12\u00b0/o.\n*) Wir m\u00fcssen die Tatsache beachten, da\u00df in verschiedenen Versuchen mit verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig hohem Eiwei\u00dfgehalt (31 %) im Nahrungsgemisch die jungen Ratten in wenigen Tagen zugrunde gingen. Weitere Beobachtungen in dieser Beziehung sind w\u00fcnschenswert, bevor definitive Schlu\u00dffolgerungen berechtigt sind.","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterangsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 349\nOwe/ss -frue M M f%. T\u00easefn\nKarre 50.\nKurve 50 (Ratte 388 #) zeigt Wachstumszunahme bei einer Di\u00e4t, welche lU des in unserer Standardnahrung befindlichen Betrags an anorganischen Salzen enth\u00e4lt.\nNahrung:\n\u2022/\u2022 WM\nCasein (Kuh)\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb 7,0 St\u00e4rke\t22,0\u201427,0\nLactose\t21,0\nAgar\t5,0-0,0\nFett\t27,0\nKurve 51 (Ratte 391 f) zeigt das Wachstum bei einer Di\u00e4t, welche % des in unserer Standardnahrung befindlichen Betrags an anorganischen Salzen enth\u00e4lt.","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel, Nahrung:\nCasein (Kuh) \u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb St\u00e4rke Lactose\n\u2022 > .M:\n18,0\n14,0\n22,0-27,0 14,0\nTage\nKone 51.\n410\t490\nKurve 52 (Ratte 386 \u00a3) zeigt das Wachstum bei einer Di\u00e4t, welche */s des in unserer Standardnahrung befindlichen Betrags an anorganischen Salzen enth\u00e4lt.\n1 Nahrung:\nCasein (Kuh)\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\nSt\u00e4rke\nLactose\nAgar\nFett\n18,0\n21,0\n22,0\u201427,0\n7,0\n5,0-0,0 27,0\nfreie M tdt /f 51 Case/a","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F&tterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 351\n___& re/ssfn it\nKurve 52.\nKurve 53 (Ratte 379 <?) zeigt zum Vergleich das normale Wachstum bei unserm Standardnahrungsgemisch;\nNahrung:\nGasein\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\nSt\u00e4rke\nAgar\nFett / \u25a0\n23,8-27,0\nK\u00fcnstliche Salzmischungen und Wachstum.\nWenn wir die Tatsache, da\u00df ein Wachstum der Ratten nur dann erfolgt, wenn in den verabreichten Mischungen verschiedener Nahrungssubstanzen die \u00abeiwei\u00dffreie Milch\u00bb einen Teil der Zutaten ersetzt, zu erkl\u00e4ren versuchen, fallen uns","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nverschiedene M\u00f6glichkeiten auf. Die ersten Salzmischungen, wie die von uns nach H\u00f6hmann und McCollum modifizierten, repr\u00e4sentieren nicht genau die Zusammensetzung der Milchsalze, wie sie in ihrem nat\u00fcrlichen Medium vorhanden sind. Es ist leicht m\u00f6glich und in andern Gebieten der biologischen Forschung keineswegs ohne Analogon, da\u00df ein genau bestimmtes Gleichgewicht der verschiedenen Ionen angenommen werden mu\u00df, um das physiologische Gleichgewicht zu erhalten und eine geordnete Zell Aktivit\u00e4t zu erregen, wie das Wachstum eine ist. Es ist eben begreiflich, da\u00df eine \u00dcmordnung der verschiedenen eigenartigen Komplexe von organischen und anorganischen Radikalen, wie sie bei dem Veraschen der Milch","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isoliertenNahrungssubstanzen. 353\nvorkommt, die ideale Wirksamkeit der anorganischen Ionen der Nahrung aufhebt. Diese M\u00f6glichkeit wurde von McCollum und Hart1 * 3) in neuerdings mitgeteilten Versuchen \u00fcber Ver-f\u00fctterung von \u00abdissected milk\u00bb erwogen. Weiter ist es n\u00f6tig, mit der M\u00f6glichkeit des Fehlens einiger spezifischer Wachstumshormone\u00bb zu rechnen, welche vielleicht in der eiwei\u00dffreien Milch vorhanden sind und sie zur Erregung des Wachstums unter anderen g\u00fcnstigen Bedingungen geeignet machen. Hat nicht Stepp*) behauptet, da\u00df eine Erhaltung unm\u00f6glich ist ohne die Gegenwart von lipoid\u00e4hnlichen Substanzen in der Nahrung ? Die angebliche wachstumsf\u00f6rdernde Eigenschaft des Lecithins ist breit verhandelt worden. Der Wert kleiner Beimischungen f\u00fcr die Unterhaltung des Wachstums ist in \u00e4hnlicher Weise von Funk\u00bb) angedeutet worden in neuen Untersuchungen \u00fcber die im gegl\u00e4tteten Reis enthaltenen Substanzen, die zur Behandlung der peripheren Neuritis geeignet sein sollen und an V\u00f6gel verf\u00fcttert worden sind.\nDie von uns in dieser Richtung gemachten Schl\u00fcsse sind deshalb berechtigt, weil die Bestandteile der Nahrung mit Ausnahme der eiwei\u00dffreien Milch in jedem Falle sorgf\u00e4ltigst isoliert und gereinigt waren. Bei F\u00fctterung mit eiwei\u00dffreier Milch war irgend ein \u00e4therl\u00f6slicher Faktor als Wachstumsf\u00f6rderer leicht dadurch auszuschlie\u00dfen, da\u00df die eiwei\u00dffreie Milch vorher l\u00e4ngere Zeit mit \u00c4ther extrahiert worden war.4) Wenn das in dieser Weise vorbehandelte Produkt mit einem geeigneten Eiwei\u00dfk\u00f6rper angewandt wurde, trat auch keine Wachstumshemmung ein, wie die folgenden Kurven zeigen.\n') E. V. McCollum and E. B. Hart, Journal of biological chemistry, 1912, Bd. 11, S. XV.\n*) W. Stepp, Biochemische Zeitschrift, 1909, Bd. 22, S. 452; Zeitschrift f\u00fcr Biologie, 1911, Bd. 57, S. 135.\n3)\tFunk, Journal of Physiology, 1911, Bd. 43, S. 395.\n4)\tDer \u00c4therextrakt der vollst\u00e4ndig trockenen proteinfreien Milch betr\u00e4gt nur 0,13 \u00ae/o.","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354\nThomas B. Osborne\n\u00c6y*\nKurve 54.\tKurve 55.\nKurve 54 (Ratte 373 tf) Gaseinf\u00fctterung, Kurve 55 (Ratte 375 <?) Edestinf\u00fctterung, zeigen entsprechendes Wachstum bei Verwendung der mit \u00c4ther extrahierten \u00abeiwei\u00dffreien Milch\u00bb.\n' Nahrung:\n\tRatte 373\tRatte 375\n\t\tO/o\nCasein (Kuh\t18,0\t0,0\nEd\u00e8stin (Hanfsamen)\t0,0\t18,0\nMit \u00c4ther extrahierte \u00abeiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\t28,0\nSt\u00e4rke\t/ 21,0\t19,0\nAgar\t; 5,0\t5,0\n'Fett\t28,0\t30,0\nEin in dieser Beziehung gleiches Resultat erhielten wir durch weiter unten erw\u00e4hnte Versuche, in welchen wir eine v\u00f6llig fett- und lipoidfreie Nahrung verf\u00fctterten. Weitere Forschungen nach den hypothetischen Wachstumshormonen der eiwei\u00dffreien Milch wurden nach anderer Richtung angestellt.\nund Lafayette B. Mendel,","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Uber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 355\nNachdem wir fanden, da\u00df wir die Phosphate und das Calcium der eiwei\u00dffreien Milch niederschlagen und sie durch das reine k\u00fcnstliche Calciumphosphat ohne irgend einen Nachteil f\u00fcr das Wachstum des Tieres ersetzen k\u00f6nnen, haben wir versucht, die Zusammensetzung der eiwei\u00dffreien Milch durch eine k\u00fcnstliche Synthese genau nachzuahmen.\nEine Mischung von krystallinischen Salzen, weiche die verschiedenen in der eiwei\u00dffreien Milch vorhandenen Ionen enth\u00e4lt, wird von der eingef\u00fchrten Nahrung in ungleichm\u00e4\u00dfiger Weise a\u00fcfgenommen. Dadurch erfolgt im Darminhalt w\u00e4hrend des Verdauuugsprozesses eine Mischung von Ionen, welche von der Mischung, wie sie urspr\u00fcnglich in der Milch vorhanden ist, vollst\u00e4ndig differiert. Wir bem\u00fchten uns, diese Schwierigkeit dadurch zu umgehen, da\u00df wir eine k\u00fcnstliche eiwei\u00dffreie Milch darstellten. Bei der Darstellung einer Quantit\u00e4t, die f\u00fcr 1 kg Nahrung reichen sollte, l\u00f6sten wir in ca. 450 ccm Wasser 12,75 g HCl, 10,32 g H3P04, 10,10 g C6H807 \u2022 H20 (Acidum citricum) und 0,92 g HgSO*. Zu dieser L\u00f6sung f\u00fcgten wir hinzu 13,48 g CaCOj, 2,42 g. MgCOs, und nachdem diese Salze sich gel\u00f6st hatten, eine L\u00f6sung von 14,13 g KaCOs, 14,04 g NagCO, und 0,634 g FeC6H50, + l1/* g H\u00c40 in ca. 100 ccm Wasser. Zu der milchigen, leicht alkalisch reagierenden Fl\u00fcssigkeit wurden 246 g Milchzucker hinzugef\u00fcgt und die Mischung bei etwa 70\u00b0 verdampft. W\u00e4hrend desErhitzens l\u00f6ste sich der Milchzucker, so da\u00df eine gleichf\u00f6rmige Mischung all dieser Substanzen beim Trocknen erfolgte. Beim Verdampfen zur Trockenheit wurde die Mischung dem neutralisierten Milchserum \u00e4hnlich, welches wir in derselben Weise bei der Darstellung der eiwei\u00dffreien Milch verdampft hatten. Die verwandten Salze wurden alle sorgf\u00e4ltigst analysiert und in jeder Weise in acht genommen, um die genaue Zusammensetzung der anorganischen Bestandteile der eiwei\u00dffreien Milch zu erhalten. Entsprechend dieser Analyse enthielt die \u00abeiwei\u00dffreie Milch\u00bb in 1 kg der N\u00e4hrung:\nCa\t5,9 g\nMg\t0,7 \u00bb\nNa\t6,1 \u00bb\nK\t8,0 \u00bb\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.\t24","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nP04\t10,0\tg.\nCl\t12,4\t*\nS04\t0,9\t\u00bb\nAcid, citric.1) 10,1\t*\nFel)\t0,13 \u00bb\nDas eben beschriebene Produkt ist, den physikalischen Eigenschaften nach, der nat\u00fcrlichen eiwei\u00dffreien Milch \u00fcberraschend \u00e4hnlich. Wie erfolgreich sie die letztere in der Nahrung vertreten und ersetzen kann, zeigen einige folgende Aufstellungen :\nDie Kurven zeigen das Wachstum bei einer Di\u00e4t, welche k\u00fcnstliche Mischung von anorganischen Salzen enth\u00e4lt.\n40\t60\n\u00a50\nT\u00e8f Kam 57.\nKurve 56.\nKurve 56 (Hatte 490 <?) und Kurve 57 (Ratte 553 ?) zeigen das Wachstum bei einer Di\u00e4t, in welcher nur k\u00fcnstliche Mischungen von anorganischen Salzen angewandt wurden.\n*) Letztere beide nach der Analyse der Milchasche gesch\u00e4tzt.","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 357\nNahrung:\n'\t.\t*i0 '\nCasein (Kuh)\t18,0\n\u00abK\u00fcnstliche\teiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t29,5\nSt\u00e4rke\t26,5\nm\t26,0\n- : \u00bb\nDies sind, soviel wir wissen, die ersten erfolgreichen F\u00fctterungsversuche, in welchen ein andauerndes Wachstum mit sorgf\u00e4ltig gereinigten Nahrungsstoffen und k\u00fcnstlichen Salzmischungen erreicht wurde.\nWachstum hei einer von atherl\u00f6slichen Substanzen freien Di&t.\nWir sind in unserem Bem\u00fchen, die Versuchsbedingungen, unter welchen Ern\u00e4hrung und Wachstum studiert werden k\u00f6nnen, zu vereinfachen, noch einen Schritt weitergegangen. Das Fett wurde vollst\u00e4ndig aus der Ern\u00e4hrung eliminiert und ein selbst\u00e4ndiges Wachstum der Ratten durch eine aus einem einzigen isolierten Eiwei\u00dfk\u00f6rper, ferner aus Kohlenhydraten und einer k\u00fcnstlichen Salzmischung bestehenden Di\u00e4t hervorgerufen. Ein einzelner Versuch folgt. Die Einzelheiten dieser Unters\u00fcchungs-richtung m\u00fcssen f\u00fcr eine besondere Gelegenheit aufgehoben werden.\nDa\u00df die Tiere ohne Oberflu\u00df von Fett in der Nahrung wachsen k\u00f6nnen, ist an sich nicht \u00fcberraschend. Ros\u00e9nstern bemerkt: \u00abDer Fetthunger ist praktisch von geringer Bedeutung, ist es doch m\u00f6glich, S\u00e4uglinge monatelang, ohne da\u00df. die geringsten St\u00f6rungen auftreten, fast vollkommen fettfrei zu ern\u00e4hren, wofern nur der Energiebedarf gedeckt ist \u2014 eine in Anbetracht des hohen Fettgehalts der Frauenmilch von vornherein merkw\u00fcrdige Tatsache\u00bb.1) Aber, da\u00df ein Wachstum bei vollst\u00e4ndigem Fehlen jeder Spur einer \u00e4therl\u00f6slichen Substanz m\u00f6glich sei, ist, soweit uns bekannt, noch nicht experimentell gezeigt worden und ist tats\u00e4chlich das Gegenteil von dem, was Stepps Versuche an M\u00e4usen gezeigt haben.* *)\n*) J. Rosenstern, Ergebnisse der inneren Medizin und Kinderheilkunde, 1911, Bd. 7, S. 390.\n*) W. Stepp, Biochemische Zeitschrift, 1909, Bd. 22, S. 462; Zeitschrift f\u00fcr Biologie, 1911, Bd. 57, S. 136.\n.\t5.;-\u25a0 '\t/r\t24*\t-","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nKurve 58 (Batte 529 <?) zeigt das Wachstum bei Verabreichung einer von \u00e4therl\u00f6slichen Substanzen freien Nahrung, in welcher die anorganischen Salze in k\u00fcnstlich hergestellten Mischungen angewandt wurden.\n\n> >\nm S\n\u00ab\nO , <N CS .00 '\n0k\n! /\n>' \u00e7\n\u00bbf o c\u00ee \u00e0S\n04 04\nt I\n20\n\u00abS\nO W * (fl N Q ^\nKurve 58.\nDie Unterdr\u00fcckung des Wachstums und die F\u00e4higkeit, das Wachstum\nwieder aulzunehmen.1)\nWie lange kann die Wachstumskapazit\u00e4t zur\u00fcckgehalten werden und kann sie, wenn sie einmal unterdr\u00fcckt worden ist, zu ihrer vollen Gr\u00f6\u00dfe wieder hergestellt werden? Minot8) hat angedeutet, da\u00df die Schnelligkeit des Wachstums von der\n\u00bbj Cf. T. B. Osborne und L. B. Mendel, Carnegie Institution of Washington, Publication 156, Part II, S. 71.\n\u2022) Minot, \u00c4lter, Wachstum und Tod. New York 1908, Chap. Ql.","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversueh\u00e8 mit isolierten Nahrungssubstanzen. 359\nJugend des Individuums abh\u00e4ngt der zeitlichen Entfernung von seiner Geburt. Rubner dr\u00fcckt folgende Ansichten aus: \u00abWir wissen eigentlich gar nicht, ob die Natur ein absolut gleichm\u00e4\u00dfiges t\u00e4gliches Wachstum verlangt, oder ob Remissionen zul\u00e4ssig oder gar zweckm\u00e4\u00dfig sind. Nur das steht sicher, da\u00df die Behinderung des Wachstumstriebes, wie dies wirklich vorkommt, nicht w\u00e4hrend der ganzen Wachstumsperiode andauern darf, da sonst die Gr\u00f6\u00dfe des Individuums dauernd Schaden leidet. Verlorene K\u00f6rpergr\u00f6\u00dfe in der Jugendzeit kann nach Vollendung der Wachstumsperiode nimmermehr abgeglichen werden\u00bb.1)\nIn unseren Untersuchungen haben sich die Daten \u00fcber diese Fragen gemehrt. Da\u00df eine Unterdr\u00fcckung des Wachstums f\u00fcr kurze Perioden von einer v\u00f6lligen Wiederherstellung gefolgt sein kann, ist wohl bekannt. Das wird veranschaulicht in den folgenden Kurven, in welchen das Wachstum nach einem Still-\nKurve 58.\nstand infolge ungeeig-\nneter Salzmischungen (Kurve 59) oder ungeeigneter Eiwei\u00dfk\u00f6rper im Futter wieder aufgenommen wurde (Kurve 60).\nKurve 59 (Ratte 189 9) zeigt die Wiederaufnahme des Wachstums nach einem 2 Monate dauernden, durch nicht entsprechende Kohlenhydrate und Salzmischungen des Futters verursachten Gewichtsabfall.\n*) Rubner, Archiv f\u00fcr Hygiene, 1908, Bd. 66, S. 82.","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nThomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nNahrung:\nPeriode 1 Periode 2\n:\u25a0 ' \u2022VrV'Vf K tP'r\t>\tV\nEdestin (Hanfsamen)\t18,0\t0,0\nMilchpulver\t0,0\t60,0\nSt\u00e4rke\t29,5\t15,7\nZucker\t15,0\t00\nSalzmischung I\t2,5\t1,0\nAgar\t5,0\t0,0\nFett\t30,0\t23,3\n9 \u2014 7\t\u2014\t\t\t\t; ..\t\t\t: \u2713\tV\n\t\u25a0. \u25a0: '\t\t\t\t\t\t\u20147-*-\t\n\t\t\tr V;;: \u25a0\t\t\t> / / /\t\t\t\n\t\u2022\t\t\t>\t/ A\t\t\t\ni,\te\t<\tVenen- Vnd/n .\t\u2014\ty\t\tW/i\u00bb _\t\t>\u2022-> \u2022\n\t\t\t\t\u00bb /\t\t\t\ty,t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\no K *0\t60\t80\t100\t120 HtO m f\u00dfo\nKam 60.\nKurve 60 (Ratte 381 ?) zeigt die Wiederaufnahme des Wachstums nach einer lange fortgesetzten, durch nicht entsprechendes Eiwei\u00df verursachten Unterdr\u00fcckung desselben. Beweis, da\u00df das wieder aufgen\u00f6mmene Wachstum durch Ver-f\u00fctterung einer Mischung von isolierten Nahrungssubstanzen verursacht wurde.\nNahrung:\n\tPeriode 2\tPeriode 3\n\u25a0\t'\t- \u2022 \u2019\u2022\tV.;'\t' -, . ; \\ '\t>\t>\nGliadin (Weizen)\t18,0\t0,0\nCasein (Kuh)\t0,0\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,2\t28,2-28,0\nSt\u00e4rke\t20,8\t23,8-27,0\nAgar\t5,0\t5,0\u20140,0\nFett\t28,6\t25,0-27,0","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"to too 420\t400\t460\t490\nTagt\nKurve 61.\nKurve 61 (Ratte 340?)zeigt die Wiederaufnahme des Wachstums nach einer Unterdr\u00fcckung desselben infolge quantitativer Unzul\u00e4nglichkeit der Eiwei\u00dfk\u00f6rper in der Di\u00e4t. Der wesentliche Unterschied in den Ern\u00e4hrungsformen der zwei Perioden besteht im Gehalt an Casein. \u00c4hnliche Resultate zeigt die Kurve 45, in welcher das Wachstum nach einer Ober 100 Tage \u00abtunamiten wachslumslosen Periode wieder aufge-nommen wurde.\nNahrung:\n\tPeriode 1\tPeriode 2\n\t\u2022 */\u2022\t\u2022/\u00bb\nCasein (Kuh)\t12,0\t18,0 \u2022\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t28,0\t28,0\nStarke\t22,0\t22,0-27,0\nLactose\t6,0\t0,0\nAgar\t5,0\t5,0\u20140,0\nFett\t27,0\t\n\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 361\nDie Wiederaufnahme des unterdr\u00fcckten Wachstums infolge quantitativer Unzul\u00e4nglichkeit der Ern\u00e4hrung wird in \u00e4hnlicher Weise im folgenden gezeigt.\nasem f3%_____","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\npie Perioden, nach welchen eine Wiederaufnahme des unter-brochenen Wachstums erfolgt, sind hier verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kurz. Gr\u00f6\u00dferes Interesse verdient es, wenn der Wachstumsstillstand bis zu einem Alter ausgedehnt wird, in dem gew\u00f6hnlich kurze Zeit sp\u00e4ter das Wachstum der Tiere vollendet ist. Da\u00df der Waehstumsimpuls in diesem sp\u00e4teren Alter nicht erloschen isl, zeigen die Kurven 62 und 63, in welchen in einem Alter von 237 und 304 Tagen ein erneutes normales Wachstum erfolgte.\nKurve 62 (Hatte 196 9) zeigt die Wachstumskapazit\u00e4t nach einer 177 Tage dauernden Wachstumsunterbrechung. Die einzigen Unterschiede in der Di\u00e4t bestanden in dem Ersatz der anorganischen Salzmischung und des Zuckers der Periode 1 bis 4 durch die eiwei\u00dffreie Milch der Periode 4.\nNahrung:\nPeriode 1,2,3 Periode 4\n\u2022\t\u00b0/o V\t\u00b0/o\nEdestin\t(Hanfsamen) 18,0\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch\u00bb\t0,0\t28,2\nSt\u00e4rke\t29,5\t25,8\u201420,8\nZucker\t15,0\t0,0\nAgar\t5,0\t0,0-5,0\nSalzmischung\tI\t2,6\t0,0\nFett\t30,0\t28,0\n\u00dcber andere Versuche, welche die Wachstumskapazit\u00e4t nach bedeutend k\u00fcrzeren Perioden von Wachstumsunterbrechung demonstrieren, siehe \u00ab F\u00fctterungsexperimente mit isolierten Nahrungssubstanzen \u00bb Carnegie Institution of Washington, Publication 156, Part II, p. 92, 93, 98, 103, 109, 112, 113, 122, 123, 124, 133, 134; Charts XXVIII, XXIX, XXXVII, XLVI, XLVII, LXV, LXXI, LXXII, LXXVffl, XCVI, XCVII, XGIX, C, CXX, CXXI, CXXII, CXXIII.\nKurve 63 (Ratte 240 9 ) zeigt die Wachstumskapazit\u00e4t nach einem f\u00fcr 265 Tage durch die Verf\u00fctterung von Gliadin, als alleinigem Eiwei\u00dfk\u00f6rper der Nahrung, unterbrochenen Wachstum.","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Fiitterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 363\nTage Kurve 63.","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"364 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nNahrung:\nPeriode 1\tPeriode 2\n*/\u2022 */\u2022 *\nGliadin (Weizen)\t18.0\t0,0\nMilchpulver\t0,0\t60,0\n\u00abEiwei\u00dffreie Milch*\t28,2\t0,0\nSt\u00e4rke\t20,8\t16,0\nAgar\t6,0\t0,0\nFett \u2014\t28,0\t24,0\n\n\nSolche Erfolge m\u00fcssen scharf von der Wiederern\u00e4hrung solcher Tiere unterschieden werden/ die zun\u00e4chst Gewichtsverluste erlitten haben. Die Wiederherstellung desGe wichts i. e. Wiederern\u00e4hrung, mag unter Bedingungen erfolgen, unter welchen ein Wachstum unm\u00f6glich ist.\nKurve 64 (Ratte 147 $) zeigt die Wieder-herstellungdesGewichts in Periode 2 nach einem Gewichtsabfall in Perio-\nde 1. Dieser Typus der Wiederherstellung mu\u00df unterschieden werden von der Gewichtszunahme, die f\u00fcr ein wirkliches Wachstum charakteristisch ist\nund durch Gliadin nicht veranla\u00dft werden kann.\nNahrung:\nPeriode 1 Periode 2\n.\u00ab/\u2022\t\u00ab/o.\nGliadin (Weizen)\tIBA\t18,0\n\u00abEiwei\u00dffreie\tMilch\u00bb\t0,0\t28,2\nSt\u00e4rke\t29,5\t20,8-25,8\nZucker\t17,0\t0,0\nAgar\t5,0\t5,0\u20140,0\nSalzmischung I\t2,5\t0,0\nFett\t28,0\t28,0","page":364},{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fcttenmgsversuche mit isolierten Nahrungssnbst&nzen. 365\nEinig\u00ab Bemerkungen and Schlu\u00dffolgerungen.\nDer Erfolg, welcher die im Vorhergehenden wiederge-gebenen Versuche begleitet hat und der darin besieht, da\u00df es gelang, bei Tieren ein charakteristisches Wachstum durch isolierte Nahrungssubstanzen zu erzielen, \u00f6finet den Weg f\u00fcr wertvollere Forschungen \u00fcber die zahlreichen individuellen Faktoren im Wechsel der Entwicklung. Es hat sich gezeigt, dafi es m\u00f6glich ist, ein junges Tier durch den gr\u00f6\u00dften Teil seiner selbstt\u00e4tigen Wachstumsperiode zu ziehen, w\u00e4hrend welcher Zeit sein K\u00f6rpergewicht sich unter Darreichung einer Mischung von sorg* faltig gereinigten Eiwei\u00dfk\u00f6rpern, St\u00e4rke, Zucker, Fett und an-organischen Salzen mehrfach vervielfacht. Wenn, wie es m\u00f6glich erscheint, diese Mischung insofern weiter vereinfacht werden kann, da\u00df die Fette und alle anderen \u00e4thert\u00f6slichen Substanzen (in bezug auf Reinheit die unsichersten Komponenten) ausgeschaltet werden, sind die chemischen Ern\u00e4hrungsprobleme einer erfolgreichen experimentellen L\u00f6sung umso n\u00e4her ger\u00fcckt.\nRosenstern hat k\u00fcrzlich geschrieben: \u00abWenn man bislang noch nicht imstande ist, einen Organismus mit einem k\u00fcnstlichen N\u00e4hrgemisch am Leben zu erhalten, so spielt ttabei u. a. wohl ein Mangel an Reizstoffen eine Rolle, auf deren Bedeutung die Pawlowsehen Untersuchungen ein Licht geworfen haben.\u00bb *) Abgesehen von irgend einer Wirkung, welche die N\u00e4hrstoffe an sich und die anorganischen Salze haben, kann ein besonderer \u00abReiz \u00bb-Faktor jedoch kaum als wesentlich f\u00fcr den nutritiven Erfolg in Betracht kommen. Vage Ansichten \u00fcber solche hypothetische Komponenten sollten uns aber nicht l\u00e4nger verwirren.\nDie experimentellen Daten dieser Arbeit haben gezeigt, was zu erwarten war, da\u00df n\u00e4mlich ein gewisses Minimum an Eiwei\u00dfzufuhr f\u00fcr das Wachstum n\u00f6tig ist. Betr\u00e4ge von Eiwei\u00dfzufuhr, die unterhalb des Wachstumsbedarfs liegen, sind\u2014gleichen Energieersatz vorausgesetzt.\u2014 nat\u00fcrlich keineswegs mit einer Erhaltung des Lebens, sogar ohne Gewichtsverlust, imverein-\n.\u2018) J. Rosens tern, Ergebnisse der inneren Medizin *und Kinderheilkunde, 1911, Bd. 7, S. 393.","page":365},{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"366 Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel.\nbar. Es besteht Erhaltung statt Wachstum. Diese Unterscheidung Wurde von anderer Seite als \u00ab Betriebsstoffwechsel\u00bb und t Baustoffwechsel\u00bb ausgedr\u00fcckt. Es ist wichtig, da\u00df ein verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kleiner Betrag an Eiwei\u00df gen\u00fcgt, um ein ausreichendes Wachstum zu unterhalten ; ein st\u00e4rkeres Wachstum kann durch \u00fcberm\u00e4\u00dfige Eiwei\u00dfzufuhr nicht heryorgerufen werden. \u00c4hnliche Resultate ergaben sich in unseren Versuchen auch im Hinblick auf das Optimum und Minimum der anorganischen Bestandteile der Nahrung.\nWeiterhin interessierte der Einflu\u00df, welchen die qualitativen Eigenschaften der Eiwei\u00dfk\u00f6rper und Salze auf das Wachstum aus\u00fcben. Die Zahl der Eiwei\u00dfk\u00f6rper, welche sich als von g\u00fcnstigem Einflu\u00df auf das Wachstum erwiesen haben, ist nicht gering. Sie umschlie\u00dft Eiwei\u00dfk\u00f6rper verschiedenster Herkunft und zweifelsohne verschiedenster Zusammensetzung.1)\nTafel I zeigt die Gewichtszunahme (oberhalb des Nullpunkts) und die Gewichtsabnahme (unterhalb des Nullpunkts) w\u00e4hrend der ersten 30 Tage, in welcher Zeit mit verschiedenen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern sowohl tierischen wie pflanzlichen Ursprungs gef\u00fcttert wurde. Die unter Phaseolin- und Leimern\u00e4hrung verzeichneten Gewichtsverluste sind nur gesch\u00e4tzt, da die Versuche mit diesen Proteinen nicht durch B\u00d6 Tage hindurch gef\u00fchrt werden konnten wegen der gro\u00dfen Gewichtsverluste der jungen Tiere. Die gr\u00f6\u00dften Gewichtsverluste, welche unter Phaseolinf\u00fctterung gezeigt werden, erfolgten bei zwei Ratten von ca. 50 g Anfangsgewicht, die kleineren bei Ratten von ca. 35 g Anfangsgewicht.\nBei Betrachtung der Unterschiede zwischen diesen einzelnen Versuchsreihen mu\u00df in Betracht gezogen werden, da\u00df diese Versuche in ihrer Anordnung neu sind und an gr\u00f6\u00dferen Zahlen von Tieren wiederholt werden m\u00fcssen.\nWorin die Unzul\u00e4nglichkeit mancher dieser Eiwei\u00dfk\u00f6rper liegt, sind wir nicht imstande zu sagen. Es mu\u00df hervorge-\n') F\u00fcr Angaben \u00fcber die verschiedenen Typen von N-Kombinationen in den m\u00e9isten dieser Eiwei\u00dfk\u00f6rper siehe T. B. Osborne, C. S. Leavenworth and C. A. Br au liecht, American Journal of Physiology, 1909, Bd. 23. S. 180.","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit isolierten Nahrungssubstanzen. 367\n\u00abIII\t*\nPh\u00e0skohn\nhoben werden, da\u00df durch irgend einen\n\nEiwei\u00dfk\u00f6rper, dem die zyklische Gruppe, wie sie im Tyrosin und Tryptophan gefunden wurde,1) fehlt, ein Wachstum nicht vollendet werden kann. W. A. Osborne hat in der Tat die Hypothese aufgestellt, da\u00df die \u00abCyclopoiese\u00bb in diesem Sinne eine Eigent\u00fcmlichkeit der pflanzlichen Zelle ist, und da\u00df der tierische Organismus \u00abacyclo-poietisch\u00bb und f\u00fcr gewisse Typen seiner Nahrung vom pflanzlichen Leben abh\u00e4ngig ist. Diese unwirksamen Eiwei\u00dfk\u00f6rper sind aber nicht urspr\u00fcnglich toxisch, das erhellt aus der Tatsache, da\u00df manche unter ihnen sich als durchaus ausreichend f\u00fcr \u2022 die Erhaltung des Gewichtsstillstandes bei\n*) Cf. auch E. Abderhalden, Diese Zeitschr., 1912, Bd. 76, S. 22.\nQj\n-*\u00ab\nCD\n'em\n\\Hor\\fe\n% J Irkfsen /ety/mm\nZJ J ft Men\n, 1 / Vff/nn\nlern Leim ) Kongt Ui\nrm\n'n-a/t,\n\u25a0gftddt\n7/7\n'nGfiftefm\nEde\u00eftm \\\nr-\n\u00e2\u00e9 um wo/t \u00bbSdfnen q/o\u00f6u/j 7\nL\u00e0C/dhumtn\n1fj/s gr* u/e/in Excehm\n1\n->\n1\u2014*\n\\K\u00fcr\u00f9/4umen-) g/o\u00f9g/m\nburntn\ni 'dsem\n\\Oro-\nr","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"oW Thomas B. Osborne und Lafayette B. Mendel,\nwachsenden und erwachsenen Tieren erwiesen haben, w\u00e4hrend, wie bekannt, andere, so Zein und Leim, zu diesem Behufe nicht gen\u00fcgen. Ferner gen\u00fcgen Beimengungen von kleinen Mengen eines wirksamen Eiwei\u00dfk\u00f6rpers zur Anregung des Wachstums bezw. Erhaltung des gleichen Gewichts.1)\nTrotz des normalen Charakters, der aus manchen unserer erfolgreichen Versuche entnommenen Wachstumskurven sind wir noch nicht imstande, unter den k\u00fcnstlich geschaffenen Bedingungen eine vollst\u00e4ndig normale Entwicklung hervorzurufen. Wenn wir an die Ern\u00e4hrung des Kindes denken, so f\u00e4llt uns auf, da\u00df manches Kind eine ausreichende Gewichtszunahme zeigt, dabei aber offenbar an\u00e4misch ist und eine schlecht entwickelte Muskulatur hat. Wenn ein solches Kind Anstrengungen, die \u00fcber das physiologische Ma\u00df hinausgehen, ausgesetzt wird, dann kann es in einer Weise, die bei dem wirklich normalen Kind nicht m\u00f6glich ist, versagen.\nEin Beispiel daf\u00fcr ist die klinische Beschreibung eines k\u00fcnstlich ern\u00e4hrten Kindes: \u00abDer Zustand, in dem sich die Kinder dabei finden, ist aber zweifellos nicht als ein normaler zu bezeichnen, das zeigt sich, wenn aus therapeutischen Gr\u00fcnden ein Hunger eingeleitet wird oder wenn eine Ern\u00e4hrungsst\u00f6rung das Gedeihen unterbricht. Es treten dann in kurzer Zeit bisweilen ganz rapide Gewichtsverluste ein, begleitet von schweren Allgemeinerscheinungen. \u00bb * *)\nChemische und histologische Untersuchungen der bei den Experimentaltieren vorhandenen Gewebe, Z\u00fcchtungsversuche, Immunit\u00e4tsversuche und andere Untersuchungen sind n\u00f6tig, um Licht in die Materie zu bringen. Der Einflu\u00df von spezifischer Ern\u00e4hrung auf die Hauptdr\u00fcsen, welche bekanntlich eine wichtige Rolle innehaben, ist zugleich zu erforschen. Es ist z. B. m\u00f6glich, da\u00df der durch manche unserer dargereichten Nahrungsstoffe verursachte Gewichtsstillstand\nl) Zur Veranschaulichung dieser Tatsache siehe Karte CXX\u2014CXXm in unsere Publication 156, Carnegie Institution of Washington, 1911, Part II, S. 133 u. 134.\n*1 Rosenatern, Ergebnisse der inneren Medizin und Kinderheilkunde, 1911, Bd. 7, S. 393.","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber F\u00fctterungsversuche mit- isolierten Nahnmgssubstanzen. 369\n\u25a0-* *\u00a3 mag er durch qualitativ oder quantitativ schlechte Ern\u00e4hrung veranla\u00dft sein \u2014 die indirekte Veranlassung zu einer Unterentwicklung von Thymus, Thyreoidea, der Sexual- oder anderer Dr\u00fcsen ist. Es w\u00e4re eine interessante Betrachtung, die Beziehungen unserer \u00abZwerge\u00bb zum menschlichen Infantilismus1) zu untersuchen.\nIn dieser Beziehung mu\u00df hervorgehoben werden, da\u00df die Versuche \u00fcber Gewichtsstillstand, wie er durch Gliadin als Eiwei\u00df veranla\u00dft wurde \u2014- wobei eine Unterdr\u00fcckung d\u00e8s Wachstums \u00fcber eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig lange Periode der abgesch\u00e4tzten Lebensdauer des Tieres ausgedehnt wird \u2014, eine g\u00fcnstige Gelegenheit darbieten, um die Wachstumsgr\u00f6\u00dfe in einer vollst\u00e4ndig anderen Weise zu unt\u00e9rsuchen, als dies die Regeneration und Wiederherstellung erm\u00f6glicht. j\nMc Collum*) hat k\u00fcrzlich klar gezeigt, da\u00df die Wiederherstellungsprozesse sich von den Wachstumsprozessen in ihrem Charakter unterscheiden. Nach ihm verursachen die Prozesse der Zellerneuerung keine Zerst\u00f6rung und Neusynthese eines ganzen Proteiomolek\u00fcls. Hierin liegt vielleicht das Geheimnis, da\u00df die sogenannten \u00abunvollst\u00e4ndigen Eiwei\u00dfk\u00f6rper\u00bb imstande sind, einen Gewichtsstillstand zu erhalten, w\u00e4hrend; sie zur Bildung neuer Gewebe, d. h. zum Wachstum nicht ausreichen. Es ist zu bedenken, da\u00df der Wachstumsimpuls nicht leicht erlischt, wie angenommen wird. Da\u00df diese Kraft lange Zeit zur\u00fcckgehalten werden kann, ist in anderer Hinsicht durch die Erscheinung der verschiedenen Formen von abnormem Wachstum gezeigt worden, wie Tumoren, Carcinom und Sarcom, welche allgemein als auf Wachstum bedachte Zellen, die der hindernden Kontrolle entbehren, aufgefa\u00dft werden. Da die mit Ratten ausgestellten Versuche \u00fcber Gewichtsstillstand Bedingungen zeigen, unter welchen die Zellen in mehr oder weniger jungem Zustande gehalten werden, k\u00f6nnen wir verstehen, warum der\n\u2018) Cf. C. A. Harter, Infantilism, New York 1908; 6. Peritz, Der Infantilismus, Ergebnisse der inneren Medizin und Kinderheilkunde, 1911, Bd. 7, S. 405.\n*) E. V. McCollum, American Journal of Physiology, 1911, Bd. 29,\nS. 215,' \u25a0\tv \u2018\t:","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"370 Th. B. Osborne u. L. B. Mendel, \u00dcber F\u00f6tterungsversucbe usw.\nWachstumsimpuls nicht erlischt. Deshalb m\u00fcssen in dem Ge-web\u00a9 bei sorgf\u00e4ltiger Untersuchung mehr jugendliche als senile Eigenschaften erwartet werden.\nZum Schl\u00fcsse darf die Richtung der hier angef\u00fchrten Versuche, die von der Frage der Synthese im tierischen K\u00f6rper handelt, nicht \u00fcbersehen werden. Die Physiologen waren nicht geneigt, die M\u00f6glichkeit einer Synthese von Aminos\u00e4uren dem K\u00f6rper de novo zuzuschreiben. Die Gewi\u00dfheit, die mit R\u00fccksicht auf das Glykokoll erbracht wurde, schien dann au\u00dferhalb jeden Zweifels.!)\nAndere weitere Daten weisen in die Richtung der Synthesef\u00e4higkeit der tierischen Zelle.* *) Die synthetische Bildung von Glykokoll bei unseren Ratten, welche mit dem glykokollfreien Casein gef\u00fcttert wurden, mu\u00df als feststehend angenommen werden. Entweder erfolgte die Synthese in ihren K\u00f6rperzellen oder unter der Wirkung der Dannbakterien. Und wenn wir uns erinnern, da\u00df alle unsere Versuchsf\u00fctterungen purinfrei und einige v\u00f6llig frei von organisch gebundenem Phosphor sind, wird die Tatsache der Synthese uns auf einmal klar. Phosphorproteine und Nucleoproteine m\u00fcssen in solchen Organismen ohne Zweifel durch komplizierte synthetische Umwandlungen entstehen.8) Bis zu welcher Ausdehnung und in welchen Richtungen diese letzteren m\u00f6glich sind, mu\u00df die Zukunft erschlie\u00dfen.\n\u25a0) Cf. Ringer, Journal of Biological Chemistry, 1911, Bd. 10, S. 327, und Epstein and Bookman, ibid., S. 353. \u00dcber die fr\u00fchere Literatur wird in diesen neuen Arbeiten berichtet.\n*) Cf. Knoop, Diese Zeitschrift, 1910, Bd. 67, S. 489; Zentralblatt f\u00fcr Physiologie, 1910, Bd. 24, S. 815; Embden und Schmitz, Biochem. Zeitschrift, 1910, Bd. 29, & 423; 1912, Bd. 38, S. 392; Kondo, ibid, S. 407; Fellner, ibid, S. 414.\n*) Cf. E. V. McCollum, American Journal of Physiology, 1909, Bd. 25, S. 120; Abderhalden, Diese Zeitschrift, 1912, Bd. 76, S. 22; Fingerling, Biochemische Zeitschrift, 1912, Bd. 38, S. 448; McCollum and Halpin, Journal of Biological Chemistry, 1912, Bd. 11, S.13.","page":370}],"identifier":"lit19570","issued":"1912","language":"de","pages":"307-370","startpages":"307","title":"Beobachtungen \u00fcber Wachstum bei F\u00fctterungsversuchen mit isolierten Nahrungssubstanzen","type":"Journal Article","volume":"80"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:21:28.058602+00:00"}