Open Access
{"created":"2022-01-31T14:20:37.228766+00:00","id":"lit19573","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Wacker, Leonhard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 80: 383-408","fulltext":[{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"Das Cholesterin lind saine Begleitsubstanzen im menschlichen Depotfett beim Carcinom.\n\u25a0\t. Von\nDr. Leonhard Wacker, Chemiker.\nMit drei Karren im Text.\n(Aus dem pathologischen Institut der Universit\u00e4t Manchen. Direktor: Professor Borst.) (Der Redaktion zugegangen am SS. Juli IMS.)\nDie Untersuchung des menschlichen Depotfettes beim Krebs1) hat bez\u00fcglich seiner chemischen Zusammensetzung keine Eigent\u00fcmlichkeiten ergeben. Dagegen unterscheidet es sich vom normalen Menschenfett durch eine Vermehrung der unverseif-baren Bestandteile, d. h. durch eine bedeutende Zunahme des Gehaltes der auch unter physiologischen Verh\u00e4ltnissen vorhandenen, in demselben gel\u00f6sten Cholesterinsubst\u00e4nzen.\nVerseift man Fett mit Kalilauge, so l\u00e4\u00dft sich aus dem verseiften Produkte mit Schwefel\u00e4ther eine myelinbildende Substanz, \u00abdas Unverseifbare\u00bb, extrahieren. Es besteht etwa zu einem Dritteil aus dem leicht krystallisierbaren, und dadurch sofort in die Augen fallenden Cholesterin, zu zwei Dritteilen aber aus einem bei 25 bis 32 Grad Celsius schmelzenden Begleitprodukt von wachsartiger Konsistenz, das vielleicht auch aus einem hochmolekularen Alkohol oder Ester desselben besteht. Es soll in der Folge als \u00abBegleitsubstanz\u00bb bezeichnet werden. Diese Substanz erwies sich als asche-, Stickstoff- und phosphorfrei, l\u00f6st Cholesterin leicht auf und verhindert dessen Krystallisation.\nDie chemische Bindungsweise dieser beiden Stoffe im Fette selbst ist vorl\u00e4ufig unbekannt und geht aus meinen Analysen nicht hervor, denn durch den Isolierungsproze\u00df nach vorangegangener Verseifung des gro\u00dfen Fett\u00fcberschusses k\u00f6nnen\n.*) Diese Zeitschrift, Bd. 78 (1912), S. 349.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.\t'.V,.\t26","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"384\tLeonfcerd IFackerj\ndiese Substanzen nat\u00fcrlich auch hydrolytisch gespalten worden sein. Allenfalls vorhandener Cholesterinfetts\u00e4ure-Ester w\u00fcrde demnach in Seife und freies Cholesterin zerlegt worden sein.\nDie Bezeichnung \u00abUnverseif bares\u00bb ist daher unkorrekt, denn gerade das Cholesterin ist vielfach als Ester vorhanden\u2019 es sei nur an die Cholesterin-Ester-Verfettung (Cholesterin-steat\u00f6se) erinnert. Um neue Namen zu vermeiden, will ich jedoch die althergebrachte Bezeichnung beibehalten.\nDas Unverseifbare enth\u00e4lt ferner sehr geringe Mengen eines in kaltem Alkohol schweri\u00fcslich\u00e9n, bei 62\u201463\u00ae schmelzenden K\u00f6rpers, \u00fcber dessen chemische Natur und physiologische Bestimmung einstweilen nichts ermittelt werden konnte.\nNeben dem Dnverseifbaren befindet sich im Depotfett auch ein Phosphatid, vielleicht in Form von Lecithin. Eine Isolierung dieser Substanz ist der geringen Menge wegen, im Maximum 0,07 Prozent, nicht m\u00f6glich. In manchen Fetten waren nur Spuren zu finden, beim Carcinom scheint das Phosphatid etwas feichlicher vorhanden zu sein, doch konnte ich eine Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit einstweilen nicht erkennen. Zum Vergleiche herangezogenes Kuhbutterfett war immer phosphorhaltig.\nIch habe in einer gr\u00f6\u00dferen Anzahl von F\u00fcllen den Gehalt an un verseifbaren Substanzen im Fette Carcino-mat\u00f6ser mit demjenigen des Fettes unter anderen pathologischen, sowie physiologischen Verh\u00e4ltnissen verglichen und eine Vermehrung um das zwei- bis dreifache gegen\u00fcber der Norm gefunden. Allein diese Erscheinung findet sich auch bei Tuberkulose, chronischer Sepsis, Diabetes usw., ist also f\u00fcr Carcinom nicht spezifisch. Diese Befunde decken sich im wesentlichen mit denjenigen von Peirce, \u00bb) welcher in der Galle bei gleichen oder \u00e4hnlichen Todesursachen ebenfalls eine Erh\u00f6hung des Cholesteringehaltes nachweisen konnte. Das Cholesterin befand sich in der Galle gr\u00f6\u00dftenteils als freies Cholesterin, w\u00e4hrend es im Blutplasma meist als Ester vorhanden ist.*)\n*) Peirce, Archiv f\u00fcr klinische Medizin, Bd. 106,-S. 837.\n*) K. HOrthle, \u00dcber die Fettsturecholesterinester des Serams. Diese Zeitschrift, Bd. 21, S. 833, 1886/96.","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"Das Cholesterin und sei ne Begleitsubstanzen\u00bb\t385\nWie schon im ersten Teil dieser Untersuchung (loc; eil) erw\u00e4hnt^ sind Depotfette mit hohem Gehalt an Unverseif barem sehr h\u00e4ufig, wenn auch nicht ausnahmslos, durch eine intensiv gelbe Farbe gekennzeichnet. Eine Anreicherung solcher cholesterinreicher Lipoidsubstanzen macht sich allenthalben durch die gelben Begleitsubstanzen \u00abdie Lipochrome\u00bb bemerkbar. Es sei nur an die gelbe Farbe der Nebennieren, der Xanthome und der H\u00f6hnerleber im Embryonalstadium erinnert.*)\nDie Erh\u00f6hung des Unverseif baren beim Carcinom macht sich in der Regel zuerst beim Mesent\u00e8rialfett bemerkbar, das schon unter physiologischen Verh\u00e4ltnissen gegen\u00fcber dem Unterhautfett einen Mehrgehalt zeigt. Erst in vorgeschrittenen Stadien scheint sich das subcutane Fett mehr und mehr zu beladen. Das Mesenterialfett besitzt auch meist eine gelbere Farbe als das Unterhautfett.\nDiese Ansammlung von Cholesterin und seiner Begleitsubstanzen gibt zu folgenden Fragestellungen Anla\u00df:\n.!\u2022 Kann die Vermehrung ganz oder teilweise auf Zellzerfall zur\u00fcckgefuhrt werden?\n2.\tIst die Erh\u00f6hung durch Einschmelzung von Neutralfett unter Retention der Cholesterinsubstanzen erkl\u00e4rbar?\n3.\tSind Anzeichen vorhanden, da\u00df diese Anreicherung als eine Abwehrma\u00dfregel oder Entgiftungserscheinung des Organismus aufzufassen ist?\nDie Beantwortung dieser Fragen ist keineswegs leicht und wir kommen dabei \u00fcber Vermutungen kaum hinaus.. Immerhin bestehen verschiedene M\u00f6glichkeiten, die zu er\u00f6rtern sind :\nEs ist naheliegend, die Ursache der Anh\u00e4ufung in dem bekannten destruktiven Charakter der Geschw\u00fclste zu suchen. Die negative Stickstoff bilanz der Krebskranken und der Krankheitsverlauf selbst lehren, da\u00df Zellen zerfallen und demnach\n*) Hanes, \u00dcber das Vorkommen und die Bedeutung von anisotropen Lipoiden in der Leber des H\u00fchnerembryos. Centralblatt f\u00fcr Pathologie und pathologische Anatomie, Bd. 23 (1912), S. 533. '\u2022*'\n28*","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"Leonhard Wacker,\nCholesterin in Freiheit gesetzt werden mu\u00df.1) Da mit dem Cholesterin gleichzeitig dessen \u00abBegleitsubstanz\u00bb vermehrt wird, so ginge daraus hervor, da\u00df auch diese durch Zellzerfall entsteht.\nEinige weiter zu besprechende Erscheinungen lassen aber doch Zweifel auf kommen, ob das Gesagte unbedingt richtig ist. Auch existiert noch eine andere M\u00f6glichkeit der Cholesterinanh\u00e4ufung.\nDurch Einschmelzung von Fett bei diesen konsumierenden Krankheiten wie Krebs, Tuberkulose, chron. Sepsis, k\u00f6nnte lediglich das Neutralfett dem Depot als Energiespender entnommen werden, w\u00e4hrend die in demselben gel\u00f6sten Bestandteile Zur\u00fcckbleiben. Auf diese Weise w\u00fcrde eine konzentriertere L\u00f6sung (atrophisches Fett) entstehen. Gegen diese Anschauung spricht, da\u00df bei Carcinom, Tuberkulose usw. nach Peirce (loc. cit.) mehr Cholesterin durch die Galle abgef\u00fchrt wird als unter normalen Verh\u00e4ltnissen. Auch das Auftreten der Erh\u00f6hung des Unverseifbaren bei Carcinomf\u00e4llen, die laut Sektions-Protokoll bei gutem Ern\u00e4hrungszustand verliefen bezw. von Adipositas universalis (Nr. 9,13 u. 20 Taf. Ia) begleitet waren, lehrt das Gegenteil.\nBemerkenswert ist, da\u00df bei einem ulcerierten Sarkom (Nr. 22, Taf. I) die Menge des Unverseifbaren nicht in dem Ma\u00dfe erh\u00f6ht war wie beim Carcinom, obwohl beim Sarkom doch sicher auch viele Zellen zerfallen. Bei Pneumonie (Nr. 15, Taf. 1) werden auch die Blutzellen zerst\u00f6rt, ohne da\u00df sich dies im Fette bemerkbar macht. Dagegen zeigt sich bei Embolie nach Exstirpation des Ovariums wegen eines multilokul\u00e4ren ser\u00f6sen Kystoms, das nicht etwa carcinomat\u00f6s entartet war, (Nr. 32, Taf. 1), besonders im Mesenterialfett eine sehr reichliche Vermehrung der Cholesterinsubstanzen. Die Zunahme beim Diabetes (Nr. 30, Taf. 1) k\u00f6nnte mit derselben Wahrscheinlichkeit auf choiesterinreiche Fleischnahrung als auf Zellzerfall zur\u00fcck-\n\u2018) Es ist eine bekannte Erscheinung, da\u00df bei alten Leuten und alten Tieren das Fett besonders stark pigmentiert ist. Auch hier ist die gelbe Farbe auf einen erh\u00f6hten Gehalt an Cholesterinsubstanz zur\u00fcckzuf\u00fchren. Diese Zunahme findet ihre Erkl\u00e4rung vielleicht auch durch Marasmus'\"und Zellzerfall. .","page":386},{"file":"p0387.txt","language":"de","ocr_de":"Das Cholesterin und \u00abtint Begleitsubstanzen. 387\ngef\u00fchrt werden, \u00dfs liegen demnach unklare Verh\u00e4ltnisse vor, doch ist es nach dem fr\u00fcher Gesagten wahrscheinlich, da\u00df der Chol-esterin\u00fcberscbu\u00df wenigstens teilweise vom Zellzerfall stammt.\nDie Lipoid\u00e4mie beim Coma diabeticum,1) ferner die Beobachtungen von Albrecht und Weltmann1) und von W. Hueck,8) wonach bei Carcinom, Tuberkul\u00f6se u. s. w. die doppelt lichtbrechende Substanz, d. h. derCho-lesterin-Ester, sowie das Cholesterin \u00fcberhaupt, in den Nebennieren stark verringert ist, oder ganz fehlt, sprechen f\u00fcr die Ansicht, da\u00df das Cholester in bei einem aktiven Vorg\u00e4nge beteiligt ist, denn anders kann man sich die Tatsache nicht erkl\u00e4ren, da\u00df gerade jenes Organ, wel\u00e7h\u00e9s sonst das Cholesterin-Depot z\u00fc sein scheint, bei einer \u00dcberschwemmung des K\u00f6rpers mit dieser Substanz ganz frei davon bleiben sollte, und dies berechtigt uns zu der Fragestellung:\nIst diese Anreicherung als eine Abwehrma\u00dfregel oder Entgiftungerscheinung des Organismus aufzufassen?\nEin anderes Beispiel aus der Pathologie wird uns der Beantwortung dieser Frage vielleicht n\u00e4her bringen :\nW\u00e4hrend das Cholesterin als Bestandteil der Zellh\u00fcUen wohl meist als freies Cholesterin vorzukommen pflegt, finden wir es bei pathologischen Prozessen sowohl als auch in den Nebennieren in Form von doppeltbrechenden Fetts\u00e4ureestern. So hat z. B. Windaus4) in der Amyloid-Niere und in der ather\u00f6mat\u00f6sen Aorta eine Vermehrung des freien Cholesterins um das 6fache, des Esters dagegen um das 20fache ermittelt. Das Verh\u00e4ltnis des freien Cholesterins zum Ester verschiebt sich zugunsten des letzteren und stellt nicht bl\u00f6\u00df ein Mul-tiplum des Verh\u00e4ltnisses in der normalen Aorta dar. Es ist also dabei ein chemischer Vorgang im Spiele. Die Bildung von doppeltbrechenden Cholesterinestern setzt voraus, da\u00df freie\n*) Vgl. v. Noorden, \u00abDie Zuckerkrankheit\u00bb, Berlin 1910, S. 151.\n\u2022) Wiener med. Wochenschrift 1911, Nr. 14.\n*) Werner Hueck, Sitzung des \u00e4rztlichen Vereins M\u00fcnchen. M\u00fcnchener med. Wochenschrift 1911, S. 2588.\n\u25a04) \u00aeies\u00ae Zeitschrift, Bd 65 (1910), S 110; Bd. 67 (1910) S. 175.","page":387},{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"ooo\tLeonhard Wacker,\nS\u00e4ure und freies Cholesterin vorhanden gewesen sein m\u00fcssen. Wenn also in einem Gewebe doppelt-lichtbrechende Substanz sichtbar wird, so hat vorher eine S\u00e4urebildung stattgefunden. Die Zunahme des freien Cholesterins in der atheromat\u00f6sen Aorta erkl\u00e4rt sich in ungezwungener Weise durch die Eigen* * schaft des Cholesterins, mit S\u00e4uren lockere Verbindungen einzugehen, die bei der Analyse als freies Cholesterin erscheinen.1)\nA. v. Baeyer und Victor Villiger*) haben vor l\u00e4ngerer Zeit auf die basischen Eigenschaften des Sauerstoffs hingewiesen. Auch das Sauerstoffatom im Cholesterin besitzt schwach basische Eigenschaften, es z\u00e4hlt daher das Cholesterin auch zu jenen Verbindungen, welche Oxo niumsalze bilden. Die von den genannten Autoren in den Berichten 34, S. 2691 aufgef\u00fchrten Beispiele f\u00fcr solche Sauerstoffbasen wie Borneol, Menthol und Tetrahydrocarveol sind gleich dem Cholesterin als sekund\u00e4re Ringalkohole aufzufassen und geh\u00f6ren sogar zu \u00e4hnlichen K\u00f6rperklassen.\nDiese basischen Eigenschaften k\u00f6nnten als die Ursache angesehen werden, weshalb das Cholesterin in Form locker gebundener Sauerstoffsalze mit den Fetts\u00e4uren in der atheromat\u00f6sen Aorta festgehalten wird, um sp\u00e4ter unter Wasserabspaltung in den stabilen Ester5) \u00fcberzugehen.\n\u00c4hnlich k\u00f6nnte man beim Carcinom an eine Ents\u00e4uerung des Organismus durch das Cholesterin denken, denn durch Zerfall und Oxydation von phosphor- und schwefelhaltigen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern entsteht ja auch hier S\u00e4ure.\n*) Biochemisches Handlexikon, Bd. 3, S. 273. \u2014 Graven Moore, Medical Chronicle, Dez. 1907. \u2014 P. White, Medical Chronicle March. 1908. Proceedings of the Physio. Soc., Dec. 1906.\n\u2022) A. v. Baeyer und Viktor Villiger, Ber. d. deutsch, chem. Ges., Bd. 34, 1901, S. 2679 und 3612; Bd. 35 (1902). S. 1201.\n\u2022) Auch unter physiologischen Verh\u00e4ltnissen scheint dem Cholesterin eine f\u00e9ttsfturebindende Rolle zuzukommen. Hanes (loc. cit.) nimmt, auf Grund mikroskopischer Untersuchungen an der Leber des H\u00fchnerembryos, an, da\u00df die Knochenbildung, d. h. die Umwandlung des organischgebundenen Phosphors in die anorganische Form bei V\u00f6geln (wie S\u00e4ugetieren) unter Abspaltung von Fetts\u00e4ure sich vollzieht, welch letztere mit Cholesterin gekuppelt, im Mikroskope als anisotrope Substanz \u2014 Cholesterinfetts\u00e4ureester \u2014 erscheint.","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"Das Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\t389\nDie andere Art der Schntzwirkung des Cholesterine kann bekanntlich darin bestehen, da\u00df es mit sch\u00e4dlichen Substanzen, \u00e4hnlich dem Digitonin oder Sapotoain, unl\u00f6sliche Doppelverbindungen gibt und dadurch die Giftwirkung auf hebt.\nAuf zweierlei Weise k\u00f6nnten also die Cholesterins\u00fcb-stanzen beim Carcinom oder anderen Krankheiten den Organismus vor Sch\u00e4digungen sch\u00fctzen, woraus sich das Fehlen derselben in den Nebennieren erkl\u00e4ren lie\u00dfe.\nExperimenteller Teil.\nDas menschliche Depotfett desselben Individuums weist schon unter physiologischen Verh\u00e4ltnissen Schwankungen in seinem Gehalte an unverseifbarer Substanz auf. F\u00fcr vergleichende Untersuchungen \u00fcber den Gehalt an solchen hochmolekularen Alkoholen empfiehlt es sich daher, nur Fette von dem gleichen Depot zu w\u00e4hlen. Mesenterialfett oder Unterhautfett des Oberschenkels sind besonders geeignet, weil sie meist in reichlicher Menge sur Verf\u00fcgung stehen.\nZur Fettgewinnung wird das zerkleinerte Material in einer Schale am Wasserbad ausgeschmolzen und filtriert. 'Es ist zweckm\u00e4\u00dfig, die Filtration erst dann vorzunehmen, wenn sich eine reichliche Fettmenge angesammelt hat, weil das ausgeschmolzene Fett durch W\u00e4rmeleitung den Proze\u00df beschleunigt.\nDas Mesenterialfett ist vielfach wasserhaltig und mu\u00df im\nvorgew\u00e4rmten Scheidetrichter vom Wasser getrennt und nochmals in der Schale am Wasserbad getrocknet werden.\nIm Butterrefraktometer zeigen die gelben, cholesterinreichen Fette einen blaugr\u00fcnen bis gelbgr\u00fcnen Rand, w\u00e4hrend die normalen Fette einen blauen Dispersionsrand besitzen (Unterhautfette Neugeborener mit niedriger Refraktometerzahl zeigen gar keinen gef\u00e4rbten Rand); Ferner haben die lipoidreichen Fette eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig niedrige, der Jodzahl nicht entsprechende Verseifungszahl. Das Vorhandensein hochmolekularer Alkohole in einem Fette mu\u00df nat\u00fcrlich die Menge des zur Verseifung erforderlichen Alkalis, d. h. die Verseifungszahl herunterdr\u00fccken.\nZur Bestimmung der unverseifbaren Substanz .wurden 50g","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"390\tLeonhard Wacker,\nFett nach der Methode von B\u00f6mer1) mit alkoholischer Kalilauge verseift und nach dem Verd\u00fcnnen mit Wasser dreimal mit \u00c4ther extrahiert. Der \u00c4therr\u00fcckstand wurde ein zweites\nMal mit alkoholischer Kalilauge aufgekocht und wiederum mit\n\u2022\u2022 \u2022\u2022\n\u00c4ther extrahiert. Nach dreimaligem Waschen des \u00c4thers mit Wasser zur Entfernung der Seife destilliert man den \u00c4ther in einem vorher gewogenen Kolben ab und trocknet bei 100 bis 110\u00b0. Man erh\u00e4lt so eine mehr oder weniger gelb gef\u00e4rbte amorphe Substanz von wachsartiger Konsistenz und spezifischem Geruch, die bei anhaltendem Trocknen (2\u20143 Stunden) eine hellere Farbe annimmt. Sie besitzt die Eigenschaft, in Ber\u00fchrung mit Wasser aufzuquellen, dasselbe in sich aufzunehmen und zeigt unter dem Mikroskop Myelinfiguren.\nZur Bestimmung des Cholesteringehaltes in diesem unver-seif baren R\u00fcckstand nach Windaus, loc. eit,, l\u00f6st man letzteren in etwa der achtfachen, dem Volumen nach genau bekannten Menge Alkohol und versetzt 5 ccm davon mit 10\u201415 ccm einer 1 \u00b0/oigen Digitoninl\u00f6sung in 90\u00b0/oigem Alkohol und verfahrt im \u00fcbrigen nach Vorschrift.\ny Zwischen dem mittleren Cholesteringehalt des Unverseif-baren bei \u00abCarcinom und Nichtcarcinom\u00bb besteht nur ein sehr geringer Unterschied, denn das \u00dcnverseifbare des Mesenterialfettes beim Carcinom (Taf. 3 a) enth\u00e4lt 38,6 \u00b0/o Cholesterin gegen\u00fcber 38,7 \u00b0/o bei Nichtcarcinom (Taf. 3). \u00c4hnlich liegen die Verh\u00e4ltnisse beim Unt\u00e9rhautfett. Aus Taf. 2 und 2 a geht hervor, da\u00df der Cholesteringehalt beim Carcinom 34,9, beim Nichtcarcinom 33,5 \u00b0/o betr\u00e4gt. Gr\u00f6\u00dfer sind die Schwankungen dagegen beim Unterhautfett und Mesenterialfett im allgemeinen. Das Unver* seifbare des Unterhautfettes zeigte im Mittel aus 41 F\u00e4llen (Taf. 2 und 2 a) 34,2 \u00b0/o Cholesterin, w\u00e4hrend das Mesenterialfett 4,5 \u00b0/o mehr, d. h. 38,7 \u00b0/o (Mittel aus 37 F\u00e4llen, Taf. 3 und 3a) ergab.\nmachen die Menge des Unverseifbaren und des Cholesterins bei verschiedenen Krankheiten, verglichen mit Carcinom, ersichtlich.\n*) B\u00f6mer, Zeitschrift f\u00f6r Untersuchung der Nahrungs- und Genu\u00df-mittel 1898, S. 38, sowie die Lehrb\u00fccher zur Nahrungsmittelchemie.","page":390},{"file":"p0392_0393.txt","language":"de","ocr_de":"392\nLeonhard Wacker,\nDas Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\n393\nTafel I. Gehalt des menschlichen Depotfettes ai\n: \u2019 Zu graphische\niDn verse if barem* und \u00abCholesterin* bei Nichtcarcinom.\nErstellung Nr. 1.\n\tSektion Nr.1)\t\tGe-\tRefrakto-\tFarbe des 1\tOrt der Entnahme\tUnv\tUn- versed\tChoie-\tChole- sterin-\tChole- sterin-\tPhos-\tBe- merkungen\nNr.\t\tDiagnose\tschlecht und Alter\tMeter- zahl bei 40\u00ab C.\tRefrakto- 1 meterrandesl\t\tverseif- bares in \u00b0/\u00ab\tbares in \u2022/\u00ab (Mittelzahl)\tsterin- gehalt in #/o\tgehalt m \u2022/\u2022 (Mittel-lahl)\tgehalt in \u00b0/o des \u00dcnverseif-baren\tphatid als Lecithin berechnet\t\n\t.V\t\t\t47,6\tschwach LlaJ\t[Frauenmilchfett\t0,3180\t0,3180\t0,0878\t0,0878\t27,6\t...\t\n1\t6\tf Bronchopneumonie\t\t49,4\tblau I\tsubcutan\t0,2128\t0,2128\t0,0922\t0,0922\t43,3\t\t\n2\t\u25a0 \u2014\tNeugeborener\t$\t46,3\tungef\u00e4rbt 1\t1 1\t0,2204\t0,2204\t0,1390\t0,1390\t63,1\t\u2014\t\n3\tBrachsack* operation\t\u2014 \u25a0 \u25a0 \u25a0 \u25a0\tt 58\t52,0\tblau 1\t\u25a0 Netz,\t0,2730\t0,2730\t0,0769\t0,0769\t28,1\t\u2014 v\t\n4\t192\tPeritonitis d. Perforation eines\t$ 29\t49,7\tschmutzig 1\tMesenterium\t0,3016\t\t0,1390\t\t46,0\t\u2014 '\t\n\t\ttuberkul. Coecalgeschw\u00fcrs,\t\t\tblaugr\u00fcn ]\t\t\t0,3018\t\t0,1308\t\t\t\n\t\tLungentuberkulose\t\t50,6\tblau |\t1. Netz\t0,3020\t\t0,1227\t\t40,6\t\t\nft\t926 (1911)\tArteriosklerose, Herzhypertrophie,\t& 59\t50,9\t\u00bb\t: I\t\u25a0 \u25a0\u2019 *\" '\t0,3154\t0,3154\t0,1441\t0,1441\t45,6\t\u2014\t\n\t\tCholelithiasis\t\t\t1\t\t\t\t\t\t\t\t\n6\t383\tPeritonitis n. Zangenentbindung\t? 28\t50,7\t1\t|( Iberschenkel\t0,3354\t0,3354\t0,0938\t0,0938\t28,2\t\u2014\t\n7\t246\tPeritonitis nach Blinddarm-\t? 16\t50,5\t> 1\t1 *\u2022\t0,3372\t0,3372\t0,0784\t0,0784\t23,2\t\u2014 \u25a0\t\n\t\toperation\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tKeine Phos-\tZur Lecithin-\n8\t139\tAdipositas univ., Gicht\tt 62\t50,8\t\u00bb 1\tI Hauch wand\t0,3448\t0,3448\t0,1606\t0,1606\t46,5 j\tphors\u00e4ure nachweisbar\thestimmung wurden 150 g\n9\t393\tEklampsie. Parenchym. D\u00e9g\u00e9n\u00e9r\u00e2t, der Nieren\t? 32\t51,3 50,0\t1 blaugr\u00fcn I\t[Oberschenkel \u25a0 Mesenterium\t0,2790 0,4209\t0,3499\t0,0563 0,0938\t0,0750\t20,1 22,2\t\t[ Fett verbrannt.\n10\t423\tPeritonitis nach Exstirpation der\t? 45\t50,7\tblau I\t[Oberschenkel\t0,3496\t0,3538\t0,1014\t0,1260\t29,0\t-\t\u2014.\t\n\t\tGenitalien w. Kystom\t\t50,9\t1\tI\t| Mesenterium\t0,3580\t\t0,1506\t\t42,0\t\t\n11\t215\tEklampsie. Toxisch. Degen, d.\t?34\t50,5\t; *\tj\ti\t\u25a0 *\t0,3562\t0,3562\t0,1627\t0,1627\t45,6\t0,0775\tZur Lecithin-\n\t\tLeber u. Nieren. Compressio\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\thestimmung wurden l\u00fc\u00fc g\n\t\tCerebri durch Blutergu\u00df\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tFett verbrannt\n12\t972 (1911)\tAtroph. Lebercirrhose, Nephritis\t? 49\t51,0\t1 1\t1 *\t0;3614\t0,3614\t0,1515\t0,1515\t41,9\t\t\n13\t\u2014\tErtrinkungstod (Suicid)\t$ 47\t\u00f6ob\ti\t.1\tloberschenkel\t0,3202\t0,3649\t0,1452\tA 4 \u00a3USCk\t45,3\t\u2014\t\n\t\t\t\t50,7\t1 I\tI Mesenterium\t0,4096\t\t0,1886\tUjlbby\t46,0\tr-\t\n14\t472\tAkute Pankreasnekrose\t9 32\t50,6\t> \u2022 \u20181\tloberschenkel\t0,3616\t0,3796\t0,1604\t0,1632\t44,3\t\t\n\t\t\t\t50,2\t'\ti\tI Mamma\t0,3977\t\t0,1660\t\t41,7\t\u2022 \u2014\t\n15\t406\tKroup\u00f6se Pneumonie (vor 2 Jahren\t? 57\t50,3\t. t !\u25a0 1\tloberschenkel\t0,3618\t\t0,1566\t\t43,0\t\u2014r\t\n\t\tMammacarcinomexstirpation)\t\t50,0\tschmutzig Maal\tI Mesenterium\t0,4018\t0,8807\t0,1444\t0,1480\t35,9\t\u2018\t- -r--- ;\t\n\t\t\t\t51,0\tblau\tI Mamma\t0,3784\t\t0,1431\t* . \u2022\t-\tV .\t37,8\t\t,\t'h.\n16\t391\tVerblutung durch vorzeitige L\u00f6sung der Placenta\t9 41\t51,1 50,5\t\u00bb\tJ >\t1\tI Oherschenke 1 Mesenterium\t0,3294 0,4594\t0,3944\t0,0805 0,1892\t0,1348\t24,7 41,1\t\u25a0 \u25a0' ;\t\n17\t240\tErysipel d. Gesichts. Allgem. Sepsis\t9 35\t51,0\t\u00bb\t11 \u00bbberschenke\t0,3970\t0,3970\t0,1497\t0,1497\t37,7\t\u2014 -\t\n\t\tbei puerp. Endometritis\t\t\t1 |\t\t\t\t\t\t\t\t\nl) Die Sekt.-Nrn. beziehen sich auf das Jahr 1912,","page":0},{"file":"p0394_0395.txt","language":"de","ocr_de":"394\t\tLeonhard Wacker,\t\t\tTafel l|\n1\t\t\tGe-\tRefrakto- j i\tFarbe des 1\n\tSektion\t\tschlecht\tmeter- j\tRefrakto- 1\nNr..\tNr.\tDiagnose\tund\tzahl\t\n\t\t\tAlter 1\toei 40\u00b0 cJ i\tmeterrandes j|\n18!\t260\tErysipel, Epilepsie\tt 30\t51,4\tblau 1\n\t\t\t\t51,9\t\u00bb \u25a0\n19\t1086(1911)\tGehirngliom\t? 44\t50,6\t\u00bb\tII\n20\t248\tKorsakoffsche Psychose. Pota-\ti 45\t51,0\t\u00bb 1\n\t\ttorium. Sepsis bei Absze\u00df am\t\t51,1\t> 1\nj\t\tOberschenkel\t\t\t!|\n21\t183\tThrombose d. Herzohrs. Braune\ti 75\t51,2\tblaugr\u00fcn 1\n. - i\t\tD\u00e9g\u00e9n\u00e9r\u00e2t, des Myocards.\t\t\tI\n\t\tAdipositas univers.\t\u2022\t\tI\n22\t345\tSarkom ulz. \u2019\t? 82\t52,3\t>\tII\nj\t\t\t\t51,3\t\u00ab>\tI\n23\t195\tArteriosklerose, Adipositas\t? 81\t50,9\tblau ||\n24\t220\tEmbolie d. Lungenarterie.\t? 34\t49,6\tblaugr\u00fcn 1\n: \u25a0\t\tMiliartuberkulose\t\t50,0\t*\n25\t401\tLebercirrhose, Miliartuberkulose\tt 41\t49,9\tblau jl\n\t\t\t\t50,1\tblaugr\u00fcn j|\n20\t198\tErysipel d. Gesichts. Cystopyelitis,\t? 60\t50,7\tschmutzig j\n\t, : \u2022\u2022\tBronchopneumonie\t\t\tblaugr\u00fcn j\n27\t212\tLungentuberkulose\t$ 54\t50,8\tblaugr\u00fcn j\n28\t408\tLungentuberkulose\tt 43\t49,8\tschmutzig ! blau I\n29\t;\t1052\tErysipel, Arthritis urica.\ti 57\t51,0\tblau I\n\t| (1911)\tUlz. Dickdarmgeschw\u00fcr\t\t\t!\n30\t955 (1911)\tDiabetes, Arteriosklerose\tt 63\t50,8\t\u00bb\n31\t396\tLungentuberkulose\t4 50\t50,4\tblaugr\u00fcn j\n\t.\t\t\t50,2\t1\n32\tt; 367\tEmbolie n. Exstirp. d. Ovariums\t? 53\t51,1\tblau !\n\t\twegen Cystoma ovarii\t\t51,3\tblaugr\u00fcn I\n33\t284\tChron. Sepsis. H\u00e4molyt. Streptococcen\t4 44\t51,1 51,7\t\u2022 j j\n\t\t\t\t\t*\n34\t427\tArteriosklerose, Lebercirrhose.\t4 58\t52,1\t\\ blaugr\u00fcn mit > stark gelt em\n\t\tGran. Atrophie d. Nieren. Oeden\tl\t51,7\t/\tHand\nDas Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\n395\nortsetzung.\nOrt der Kntnahme\nUn- verseif- bares in \u00b0/o\tUn- verseif-bares in \u00b0/o (Mittelzahl)\tChole- sterin- gehalt in \u00b0/o\tCholesteringehalt in \u2022/\u2022 (Mittelzahl)\tCholesteringehalt in #/o des Unverseif-baren\tPhos- phatid als Lecithin berechnet\tBe- merkungen\n0,2968\t\t0,0901\t\t30,3\t\t\n0,5036\t0,4002\t0,2320\t0,1610\t46,1\t\u2014\t\n0,4080\t0,4080\t0,1320\t0,1320\t32,3\t\t\u2022\n0,2690\t\t0,0806\t\t30,0\t\t\n0,5496\t0.4093\t0,2192\t0,1499\t39,8\t. \u2014\t\n0,4198\t0,4198\t0,1440\t0,1440\t34,3\t;\u25a0\u2014\t\n0,4340\t\t0,1038\t\t23,9\t\t\u2022\n0,4486\t0,4t 13\t0,1414\t0,1226\t31,5\t\u2014\t\n0,4654\t0,4654\t0,19-40\t0,19-40\t41,6\t\u2014 \",\t\n0,4408\t\t0,1646\t\t37,3\tMM*\tv_\n0,559\u00ab\t0,5002\t0,2090\t0,1868\t37,3\t\u2014\t\n0,3692\t\t0,1512\t\t40,9\tmmrnmm\t\n0,6420\t0,5056\t0,2792\t0,2152\t43,4\t\u2014\t\n0,5200\t0,5200\t0,1400\t0,1400\t26,9\t\u2014\t\n0,5268\t0,5268\t0,2184\t0,2184\t41,4\t\u2014\t\n0,5668\t0,5668\t0,1952\t0,1952\t34,4\t\u2014\t\n0,5674\t0,5674\t0,2770\t0,2770\t48,8\t\u25a0\u2014- /\t;\n0,6662\t0,6662\t0,2812\t0,2812\t42,2\t\u2014 7~ \u25a0\t\n0,6040\t\t0,1615\t\t26,7\t\t\u2022\n0,7288\t0,6664\t0,2328\t0,1971\t31,9\t\u2014\t\n0,4596\t\t0,0964\t\t20,9\t\t\u2022\n1,0830\t0,7713\t0,4720\t0,2842\t43,5\t\u2014\t\n0,6952\t\t0,1419\t\t20,4\t\u25a0 \u2014\t\n\t1,1160\t\t0,3728\t\t\u2022 . . \u25a0 '\t\n1,5368\t\t0,6038\t\t39,2\t\u2014\t\n0,9586\t\t0,2352\t\t24,5\t.\t\n1,4480\t1,2033\t0,3806\t0,3078\t26,2\t\t\nOberschenkel Mesenterium Netz Oberschenkel Mesenterium\nOberschenkel\nOberschenkel\nMesenterium\n\u00bb\nOberschenkel\nMesenterium\nOberschenkel\nMesenterium\nMesenterium und Netz\nMesenterium nd subcutan\nMesenterium und Netz\nMesenterium, Netz, subcut\nOberschenkel\nMesenterium\nOberschenkel\nMesenterium\nsubcutan\n'Bauchdecke)\nMesenterium\nOberschenkel\nMesenterium","page":0},{"file":"p0396_0397.txt","language":"de","ocr_de":"396\nLeonhard Wacker,\nTafel Ia. Gehalt des menschlichen Depotfettes an\nZu graphischer\nLau*\nfende\nNr.\n1\n2\n3\n4\n5\n6\n7\n8\nSektion\nNr.\nDiagnose\nGe-\nschlecht und Alter\nRefrakto-\nmeter-\nzahl\nbei40\u00b0C.\nFarbe des\nRefrakto-\nmeter-\nrandes\nOperation\nOperation 376\nMammacarcinom 1017(1911) Gastrostomie bei^ ulz. Oesophaguscarcinom\nMammacarcinom\nPeritonitis nach Exstirpation des Uterus wegen Carcinom\nPeritonitis infolge Perforation eines Rektumcarcinoms Lebercarcinom mit Metastasen\n10\n11\n12\n13\n14\n15\n16\n17\n18\n19\n20\n21\n22\n980 [1911)\n193 415 422\n372\n504\n986(1911) 229 166\n380\n359\n271 390 226\n272\n157\n333\nMed. Carcinom des Magens mit Metastasen Peritonitis nach Exstirpation der Genital, wegen Carcinom\nEmbolie nachResektion des Rektums wegen Carcinom (Adipositas)\nEmbolie d. Lungenarterie, Mammacarcinom und Carcinose der Pleurah\u00f6hle\nMagencarcinom m. Lebermetastasen Ulz. Oesophaguscarcinom Peritonitis n. Exstirpation des Uterus weg. Carcinom (Adipositas univers.)\nRektumcarcinom Nierencarcinom mit Metastasen\n? 33 S 61\n$ 46 ? 29\n$ 55 t 58 ? 68 3 61\n3 67\n3 65 3 62 3 40 3 40\nt 60 t 75\nJauch. Magencarcinom\nMammacarcinom mit Lebermetastasen\nMagencarcinom\nPeritonitis n. Exstirpation des Uterus und Adnexe wegen Carcinom\nMagencarcinom mit Metastasen\nUlz. Magencarcinom mit Metastasen Uli. fung. Pyloruscarcinom\n3 70 3 55\nt 60 3 48 3 47\n3 55 3 57\n49,8\n50.4\n60,6\n50,1\n51.4 51,3\n50.5\n51.7\n50.5\n50.1\n52.2\n52.0\n51.5\n61.0\n50.3\n51.0\n51.4\n52.0\n50.7\n50.6\n50.6\n51.7 51,4\n52.2\n52.0\n51.0\n50.7\n50.0\n51.4 50,9\n51.2\n51.0\n51,6\n50.0\n51.5\n51.3\n52.3\n51.1\nblau\nbl\u00e4ugr\u00fcn\nblau\nblaugr\u00fcn\nblau\n>\nblaugr\u00fcn\n\u2018 I\nblau\nblaugr\u00fcn\nblaugr\u00fcn mit gelbem Hand blau\nDas Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\nUnverseifbarem\u00bb und \u00abCholesterin\u00bb bei Carcinom. Stellung Nr. 1.\n397\n)rt der Entnahme des Fettes\nUnver-seif-bares in \u00b0/o\nMittel-\nzahl des Unver-seifbaren in %\nCholesteringehalt des Fettes in \u00b0/o\nMittlerer\nGehalt\nsterin in \u2022/\u00ab\nChole-\nsterin-\nan Choie- gehaltin\u00b0/i\nvomUnver-\nseifbaren\nPhos-phatid als Lecithin berechnet in \u00b0/\u00ab\nMamma subcutan\nMamma iberschenkel\nMamma lesenterium berschenkel [esenterium\nIberschenkel [esenterium Iberschenkel Mamma [esenterium\nerschenkel esenterium Iberschenkel\nstark gelbgr\u00fcner*esent erium Rand W\nIberschenkel\nblaugr\u00fcn\n\u00bb\n' V\nblau\n(esenterium\nberschenkel (esenterium Netz\nblaugr\u00fcn mit gelbem Hand\nblaugr\u00fcn fterschenkel blaugr\u00fcn mit \u25a0esenterium\ngelbem Rand \u25a0\nblaugr\u00fcn Rerschenkel blaugr\u00fcn mit Mesenterium gelbem Rand \u25a0\nblaugr\u00fcn \u00bberschenkel \u00bb Mesenterium\n\"f\u201c|mehenkel blaugr\u00fcn fcrenbeckenfett\ntrschenkel\n\u00ce blaugr\u00fcn I Mamma\n8tarKandeB*senteri,lm stark gelb Ran'\n\\ blaugr\u00fcn mit \u25a0erschenkel I gelbem Band \u25a0senterium\n0,3966\n0,4028\n0,4232\n0,4680\n0,4668\n0,5132\n0,4548\n0,5268\n0,5104\n0,4943\n0,4202\n0,4680\n0,6366\n0,5218\n0,5520\n0,5628\n0,6030\n0,6140\n0,4000\n0,8312\n0,8688\n0,6634\n0,6372\n0*5974\n0,7590\n0,4509\n0,9212\n0,5400\n0,8329\n0,8333\n0,5966\n0,6958\n0,7500\n0,5904\n0,8390\n0,9496\n0,8388\n1,0462\n1,5210\n0,3966\n0,4028\n0,4232\n0,4680\n0,4850\n0,4908\n0,5023\n0,5083\n0,5369\n0,5628\n0,6030\n0,6140\n0,6250\n0,6634\n0,6645\n0,6860\n0,6864\n0,7149\n0,7229\n0,7930\n0,8388\n1,2836\n0,1066\n0,1364\n0,0648\n0,1120\n0,1910\n0,1920\n0,2230\n0,2316\n0,1826\n0,1622\n0,1860\n0,1908\n0,2931\n0,1380\n0,1560\n0,2612\n0,2145\n0,2402\n0,2024\n0,6216\n0,6294\n0,2241\n0,2015\n0,2081\n0,2357\n0,2107\n0,2925\n0,1782\n0,2190\n0,1625\n0,2697\n0,2616\n0,2312\n0,2807\n0,3560\n0,3940\n0,3060\n0,3156\n0,3256\n0,1066\n0,1364\n0,0648\n0,1120\n0,1915\n0,2273\n0,1724\n0,2233\n0,1470\n0,2612\n0,2145\n0,2402\n0,4139\n0,2241\n0,2151\n0,2516\n0,1986\n0,2161\n0,2464\n0,3436\n0,3080\n0,3206\nBe-\nmerkungen\n26,8\n33.8\n15.3\n23.9\n41.8\n37.4\n49.0\n43.9\n35.9\n34.9\n44.2 40,7\n46.0\n26.4\n28.3\n46.4\n35.5\n39.3\n50.6\n74.7\n72.4\n33.7\n31.6\n35.0\n31.0\n46.7\n31.7\n33.0 26,2\n19.5 45,2\n37.6\n30.8\n31.7\n42.4\n41.4\n36.7\n30.1\n21.4\nSpuren\n0,0484\n0,0775\nZur Lecithinbestimmung 75gsubc.Fett 75gMes.-Fett 150 g.\nMit R\u00fccksicht auf den hohen Cholesteringehalt wurde d. Mesenterial-fett zweimal untersucht.\n0,0582\nZur Lecithin-bestimmung 100 g Obersch.-Fatt\n,50g Mamma-. fttt V: tkog.","page":0},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"398\tLeonhard Wacker,\nipmschs Darstellung Nr 2. Dazu Tafel 2 und \u00ab' Gehalt des menscMdien Unterhantfettes an.Unverseifbarer Substanz' und .Cholesterin liei Carcinom und Nichte arcinom\n^settiar'stai\n\nCh0&\niprnsche Darsteflung N\"3 Dazu Tafel 3 und 3a Gehalt des menschlichen Mesentenalfettes anjjnverseifbarer Substanz* und .Cholesterin* bei Carcinom und Nichtcarcmom.\nIS","page":398},{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"Das Cholesterin und seine Begleitsubstanzen. 399\nTafel II zu graphischer Darstellung Nr: 2.\nCholesteringehalt des mentehlichen Unlerhaulfettes bei\nNichtcarcinom.\nNt.\tSektion Nr.\tDiagnose\tChole- sterin-\tUnver- sed\tCholesterin in \u2022/\u2022 des\n\t\t\tgehall\tbares\tUnver- seifbaren\n1\t393\tEklampsie\t0,0561\t0,2790\t20,1\n2\t246\tPeritonitis nach Blindarmexstirpation\t0,0781\t0,3372\t23,1\n3\t391\tVerblutung durch vorzeitige L\u00f6sung der Placenta\t0,0805\t0,3294\t24,7\n4\t248\tKorsakoffsche Psychose, Absze\u00df des Oberschenkels\t0,0806\t0,2690\t30,0\n5\t260\tErysipel, Epilepsie\t0,0901\t0,2968\t30.3 43.3\n6\t6\tBronchopneumonie\t0,0922\t0,2128\t\n7\t383\tPeritonitis bei Zangenentbindung\t0,0938\t0,3354\t28,2\n8\t367\tEmbolie nach Exstirpation\t\t\t\n\t\tdes Ovariums wegen\t0,0964\t0,4596\t20,9\n\t\tKystoms\t\t\t\n9\t429\tPentonitis n. Exstirpation d. Genitalien\t0,1014\t0,3496\t29,0\n10\t345\tUlz. Sarkom\t0,1038\t0,4340\t23,9\n11\tv.\tNeugeborener\t0,1390\t0,2204\t63,1\n12\t284\tChron. Sepsis, h\u00e4molyt. Streptococcen\t0,1419\t0,6952\t20,4\n13\t183\tThrombose d. Herzohres\t0,1440\t0,4198\t34,3\n14\tGerichtlich\t\t\t\t\n\tmediz. Instit.\tErtrinkungstod (Suicid)\t0,1452\t0,3202\t45,3\n15\t240\tErysipel\t0,1497\t0,3970\t37.7\n16\t401\tLebercirrhose, Miliartuberkulose\t0,1512\t0,3692\t40,9\n17\t406\tKroup\u00f6se Pneumonie, vor 2 Jahren Exstirpation der\t0,1566\t0,3618\t43,0\n\t\tMamma wegen Carcinom\t\t\t\n18\t472\tAkute Pankreasnekrose\t0,1604\t0,3616\t44,3\n19\t139\tAdipositas univ. Gicht\t0,1606\t0,3448\t46,5\n20\t396\tLungentuberkulose\t0,1615\t0,6040\t26,7\n21 22\t220 427\tMiliartuberkulose Arteriosklerose.\t0,1646\t0,4408\t37,3\n\t\tGran.-Atrophie der Nieren\t0,2350\t0,9586\t24,5\n\t\tmit Oedem\t\t\t\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f, physiol. Chemie. LXXX;\t27","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"400\tLeonhard Wacker,\nTafel II a zu graphischer Darstellung Nr. 2.\n.Cholesteringehalt des menschlichen Unterhautfettes bei\nCarcinom.\nNr.\tSektion Nr.\tDiagnose\tChole- sterin- gehalt\tUnver- seif- bares\tCholesterin in \u00b0/o d\u00e9s Unver-\n\t\t\tin \u00c4/o\tin \u00b0/o\tseif baren\n1\tOperation\tMammacarcinom\t0,0648\t0,4232\t15,3\n2\t\t\t0,1066\t0,3966\t26,8\n,f 3 K\t376\tPeritonitis nach Exstirpation des Uterus wegen Carcinom\t0,1120\t0,4680\t23,9\n4T\t1017(1911)\tOesophagus-Carcinom\t0,1364\t0,4028\t33,8\n\u00e0\t372\tEmbolie nach Resektion des Rektums wegen Carcinom\t0,1380\t0,5218\t26,4\n6\t390\tMagencarcinom\t0,1625\t0,8388\t19,5\n7\t271\tMammacarcinom\t0,1782\t0,5400\t33,0\n8\t415\tMed. Carcinom des Magens mit Metastasen\t0,1826\t0,5104\t35,9\n9\t422\tPeritonitis nach Exstirpation der Genitalien wegen Carcinom\t0,1860\t0,4202\t44,2\n10\t980\tRektumcarcinom\t0,1910\t0,4568\t41,8\n11\t380\tNierencarcinom\t0,2015\t0,6372\t31,6\n12\t166\tPeritonitis bei Uterus-carcinom\t0,2024\t0,4000\t50,6\n13\t359\tVerjaucht. Magencarcinom\t0,2107\t0,4509\t46,7\n14\t193\tLebercarcinom mit Metastasen\t0,2230\t0,4548\t49,0\nld\t229\tOesophagus-Carcinom\t0,2402\t0,6140\t39,3\n16\t504\tMammacarcinom\t0,2612\t0,5628\t46,4\n17\t226\tPeritonitis nach Exstirpation des Uterus und Adnexe wegen Carcinom\t0,2616\t0,6958\t37,6\n18\t272\tMagencarcinom\t0,2807\t0,5904\t31,7\n19\t333\tUlz. fung. Pylorus-carcinom\t0,3156\t1,0462\t30,1","page":400},{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"Pas Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\n401\nNr.\nTafel III zu graphischer Darstellung Nr. 3. Cholesteringehalt des menschlichen Mesenterialfettes bei Nichtcarcinom.\nSektion\nNr.\nDiagnose\nCholesterin-\ngehalt\nin \u00b0/o\nUn verseifbares\nin\nCholesteringehalt des Unverseif-baren in \u00b0/o\n7\n8 9\n10\n0\n12\n13\n14\n15\n16\n17\n18\n19\n20 21 22\n391\n192\n198\n345\n406\n429\n972\n215\nGericht, med. Inst,\n391\n195\n408\n220\n212\n248\n260\n396\n1052\n(1911)\n401\n427\n367\n284\nPeritonitis d. Perforation bei tuberkul. Coe\u00e7algeschw\u00fcr\nErysipel des Gesichts, Cysto-pyelitis\nSarkom ulz.\nKrup.Pneumonie vor 2 Jahr., Exstirpation der Mamma wegen Cardnom\nPeritonitis n. Exstirpation der Genitalien :\nLebercirrhose\nEklampsie\nErtrinkungstod, Suicid\nVorzeit. L\u00f6sung d. Placenta\nArteriosklerose, Adip\u00f6s.\nLungentuberkulose\nMiliartuberkulose\nLungentuberkulose\nKorsakoffsche Psychose, Oberschenkelabsze\u00df\nErysipel, Epilepsie\nLungentuberkulose\nErysipel, ulz. Dickdarm-geschw\u00f6r\nLebercirrhose, Miliartuberkulose\nArteriosklerose, Gran.-Atro-phie der Nieren, Oedem\nEmbolie n. Exstirpation des Ovariums wegen Kystom\nChron. Sepsis, H\u00e4molytische Streptococcen\n0,0938\n0,1390\n0,1400\n0,1414\n0,1444\n0,1506\n0,1515\n0,1627\n0,1886\n0,1892\n0,1940\n0,1952\n0,2090\n0,2184\n0,2190\n0,2320\n0,2328\n0,2770\n0,2792\n0,3806\n0,4720\n0,6038\n0,4209\n0,3016\n0,5200\n0,4486\n0,4018\n0,3680\n0,3614\n0,3562\n0,4096\n0,4594\n0,4654\n0,5668\n0,5596\n0,5268\n0,5496\n0,5036\n0,7288\n0,5674\n0,6420\n1,4480.\n1,0830\n1,5368\n22,2\n46.0\n26.9\n31.5\n35.9\n42.0\n41.9\n45.6\n46.0\n41.1\n41.6 34,4\n37.3\n41.4\n39.8\n46.1\n31.9\n48,8\n26,2\n43,5\n39,2\n27*","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"402\tLeonhard Wacker,\nTafel lila zu graphischer Darstellung Nr. 3. Cholesteringehalt des menschlichen Mesenterialfettes\nbei Carcinom.\nNr.\tSektion : Nr. '\tDiagnose\tChole- sterin- gehalt\tUnver- seif- bares\tCholesteringehalt des Unver-seifbaren\n\t\t\tin \u00ae/o\tin \u00ae/o\tin \u00b0/\u00ab\n1\t372\tEmbolie nach Resektion des Rektums wegen Carcinom\t0,1560\t0,5520\t38,3\n2\t415\tMed. Magencarcinom mit Metastasen\t0,1622\t0,4943\t34,9\n3\t980\tRektumcarcinom\t0,1920\t0,5132\t37,4\n4\t380\tNierencarcinom mit Metastasen\t0,2081\t0,5974\t35,0\n5\t986\tMagencarcinom\t0,2145\t0,6030\t3 o,o\n6\t271\tMammacarcinom mit Metastasen\t0,2190\t0,8329\t26,2\n7\tv \u25a0;\u2022\tRektumcarcinom\t0,2241\t0,6634\t33,7\n8\t193\tLebercarcinom mit Metastasen\t0,2316\t0,5268\t43,9\n9\t390\tMagencarcinom\t0,2697\t0,5966\t45,2\n10\t359\tJauch. Magencarcinom\t0,2925\t0,9212\t31,7\n11\t422\tPeritonitis n. Exstirpation der Genitalien wegen\t0,2931\t0,6366\t46,0\n\t\tCarcinom\t\t\t\n12\t157\tUlz. Magencarcinom\t0,3080\t0,8388\t36,7\n13\t333\tUlz. fung. Pyloruscarcinom\t0,3256\t1,5210\t21,4\n14\t272\tMagencarcinom*\t0,3940\t0,9496\t41,4\n15\t166\tPeritonitis n. Totalexstirpation des Uterus wegen Carci-nom. Adipositas univers.\t0,6294\t0,8688\t72,4\nInden Tafeln, wie bei der Herstellung der Kurven, wurden die F\u00e4lle nach dem Prozentgehalt an Unverseif barem, bezw. Cholesterin geordnet. Daraus ergibt sich, da\u00df die untere Cholesterinkurve nicht von Fall zu Fall genau der dar\u00fcber befindlichen Kurve des Unverseif baren entspricht, obwohl im allgemeinen bei hohem Gehalt an Unverseifbarem auch das Cholesterin vermehrt ist. Zur Herstellung der Kurven sei erw\u00e4hnt, da\u00df die in den Tabellen aufgef\u00fchrten F\u00e4lle in Abst\u00e4nden von je 10 zu 10 mm auf der Abscissenachse aufgetragen und der","page":402},{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"Das Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\t403\nProzentgehalt an Unverseifbarem bezw. Cholesterin multipliziert mit 100 in Millimeter auf der Ordinate abgemessen wurde. Enth\u00e4lt z. B. ein Fett 0,2128 \u00b0/o Unverseifbares, so befindet sich der Schnittpunkt der Kurve 21,28 mm von der Abscissenachse nach aufw\u00e4rts. Bei der Reproduktion wurden die so erhaltenen Kurven um die H\u00e4lfte linear verkleinert. (Frauenmilchfett wurde nicht in die Kurve aufgenomraen.)\nAus den Tabellen und graphischen Darstellungen geht zun\u00e4chst hervor, da\u00df das Unterhautfett in den meisten F\u00e4llen weniger Unverseifbares und weniger Cholesterin enth\u00e4lt wie das Mesenterialfett.\nFette bei akuten Infektionskrankheiten (Peritonitis, Pneumonie), operativ gewonnenes Fett, Fett bei Ungl\u00fccksf\u00e4llen, Eklampsie zeigen die geringsten Werte an gel\u00f6sten Lipoidsubstanzen. Etwas Erh\u00f6hung ist schon bei Erysipel, Arteriosklerose, Sarkom bemerkbar. Ziemlich betr\u00e4chtlich steigt der Gehalt bei Carcinom, Tuberkulose, Diabetes, Kystoma ovarii, chronischer Sepsis, Arteriosklerose mit Granularatrophie der Nieren mit \u00d6dem.\n\tMittlerer Prozentgehalt des menschlichen Mesenterial-und Unterhautfettes ... an \u25a0\t\tMittlerer Prozentgehalt des menschlichen Unterhautfettes an\t\tMittlerer P Prozentgehalt des menschlichen Mesenterialfettes an\t\nbei\tUnver- seifbarem\tChole- sterin\tUnver- seifbarem\tChole- sterin\tUnver- seifbarem\tChole- sterin\nNicht- carcinom\t0,8301 Taf. I (1\u201416)!)\t0,1277 Taf. I (1\u201416) *)\t0,3090 Taf. II (1\u201413) \u2022)\t0,1103 Taf. U (1\u201413)*)\t0,4054 Taf. III (1-11)f) exkl. Nr. 4\t0,1553 Taf. III (1-11)*) exkl. Nr. 4\nCarcinom\t0,6812 Taf. Ia (22 F\u00e4lle,\t0,2198 Taf. Ia (22 F\u00e4lle)\t0,6489 Taf. Ua (19 F\u00e4lle)\t0,1923 Taf. Ua (19 F\u00e4lle)\t0,7410 Taf. UI a (l\u00f6 F\u00e4lle)\t0,2746 Taf. IUa (15 F\u00e4Ue)\nTuber- kulose\t0,6632 Taf. I (5 F\u00e4lle)\t0,2026 Taf. I (5 F\u00e4lle)\t0,4713 Taf. I (3 F\u00e4Ue)\t0,1591 Taf. I (3 F\u00e4lle)\t0,6484 Taf. I (3 F\u00e4lie)\t0,2403 Taf. I (3 F\u00e4lle)\n*) Dem Prozeutgehalt an Unverseifbarem nach geordnet. *) Dem Prozentgehalt an Cholesterin nach geordnet.","page":403},{"file":"p0404.txt","language":"de","ocr_de":"Leonhard Wacker,\nDer \u00dcbersichtlichkeit halber habe ich Mittelzahlen aus meinen Resultaten in vorstehender Tabelle nochmals zusammengestellt.\nBegleitsubstanzen des Cholesterins im menschlichen\nDepotfett.\nDie Begleitsubstanz des Cholesterins ist nicht durch Di-gitonin f\u00e4llbar. Sie bildet den Hauptbestandteil der im Fette gel\u00f6sten Lipoidstoffe und zwar enth\u00e4lt das Unverseifbare des Unterhautfettes 65,8\u00b0/o) \u00f6 -\t\u00bb\t> Mesenterialfettes 61,3\u00ab/oj Begleitsubstanz.\nZur Darstellung verf\u00e4hrt man wie folgt:\nDie unverseifbare Substanz des menschlichen Fettes, wie sie nach B\u00f6rners Vorschrift (loc. cit.) erhalten wird, l\u00f6st man in Alkohol und l\u00e4\u00dft 24 Stunden stehen. Es scheiden sich dadurch sehr geringe Mengen einer Substanz ab, die man abfiltriert. Das alkoholische Filtrat konzentriert man, bis sich beim Abk\u00fchlen der gr\u00f6\u00dfte Teil des Cholesterins in krystalli-sierter Form abscheidet. Die Mutterlauge vom abgeschiedenen Cholesterin verd\u00fcnnt man wiederum mit Alkohol und f\u00e4llt daraus durch 1% ige Digit\u00f6ninl\u00f6sung\u00bb) in 90\u00b0/oigem Alkohol den Rest des Cholesterins. Durch Probeentnahme \u00fcberzeugt man sich, ob das Cholesterin vollkommen gef\u00e4llt ist. Nach mehrst\u00fcndigem Stehen saugt man das Digitonin-Cholesterid ab und dampft das alkoholische Filtrat zur Trockne ein. Aus dem getrockneten R\u00fcckstand extrahiert man die Begleitsubstanz mit \u00c4ther oder Petrol\u00e4ther. Im R\u00fcckstand bleibt a\u00fcenfallsiges Digitonin-Chole-stend und \u00fcbersch\u00fcssiges Digitonjm\nNach dem Verdampfen des \u00c4thers und Trocknen des R\u00fcckstands hinterbleibt eine wachsartige von 25\u201432\u00b0 schmelzende Substanz, die analog dem Cholesterin die Eigenschaft besitzt, Wasser. in sich aufzunehmen, bezw. mit viel Wasser eine vollkommen milchige Emulsion zu geben. Unter dem Mikroskop besteht diese Emulsion aus zahllosen gr\u00f6\u00dferen und kleineren\n*) Das hiezu ben\u00fctzte Digitonin wurde vorher mit \u00c4ther extrahiert, um allenfallsige \u00e4therl\u00f6sliche Verunreinigungen fortzul\u00f6sen.","page":404},{"file":"p0405.txt","language":"de","ocr_de":"Das Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\t405\nBl\u00e4schen. Myelinfiguren liefert die Begleitsubstanz nicht, sondern sie teilt sich, wie erw\u00e4hnt, in kleine Bl\u00e4schen auf. Aus der w\u00e4sserigen Emulsion ist die Substanz schwer mit \u00c4ther extra-hierbar, weil die Trennung der beiden Schichten erst nach tagelangem Stehen erfolgt.\nDie Begleitsubstanz ist in den meisten L\u00f6sungsmitteln, wie Alkohol, \u00c4ther, Petrol\u00e4ther, Eisessig, leichtl\u00f6slich undkonnte nicht zur Krystallisation gebracht werden. Gegen Alkali ist sie wenig best\u00e4ndig. Kocht man sie mR Natriumalkoholat \u00f6der alkoholischer Kalilauge im Wasserbad, so scheidet sich bei Verd\u00fcnnung mit Wasser eine braune harzartige Masse aus. Aus dem alkalischen Filtrat des braunen Harzes f\u00e4llt Salzs\u00e4ure anscheinend eine Fetts\u00e4ure. Es liegt daher der Gedanke nahe, da\u00df die Begleitsubstanz der Fetts\u00e4ureester eines cholesterinartigen, hochmolekularen Alkohols ist. Jedenfalls liegt ein Stoff vor, der f\u00fcr die chemische Untersuchung recht unerquickliche Eigenschaften besitzt.\nIn Nachfolgendem habe ich einige Reaktionen des Cholesterins denjenigen der Begleitsubstanz vergleichend gegen\u00fcbergestellt:\nArt des Reagenzes\tCholesterin\tBegleitsubstanz\nS a 1 k o w s k i sehe Reagens. Chloroform, konzentrierte Schwefels\u00e4ure.\tChloroform: blutrot Schwefels\u00e4ure. Schwach gr\u00fcne Fluorescenz\tChloroform: Schwach gelb Schwefels\u00e4ure: Braunrot\nLiebermannsche Reakt. Chloroform, Essigs\u00e4ureanhydrid konzentrierte Schwefels\u00e4ure.\tRosarot dann blau\tBraunrot\nGolodetzsche Reaktion. Schwefels\u00e4ure-Formaldehyd.\tSchwarzbraun\tBraunrot\nBromwasser in Eisessig.\tKrystalle von Dibromid\tKeine Krystalle\nEssigs\u00e4ureanhydrid anhaltendes Kochen.\tEsterbildung\tKeine Ver\u00e4nderung\nDigitoninl\u00d6sung in 90\u00b0/o Alkohol.\tNiederschlag von Digitonin-Cholesterid\tKein Niederschlag","page":405},{"file":"p0406.txt","language":"de","ocr_de":"Leonhard Wacker,\nDie Begleitsubstanz ist demnach chemisch ziem* lieh indifferent, ihre physiologische Bedeutung d\u00fcrfte daher wahrscheinlich mehr in ihrem physikalischen Verhalten zu suchen sein.\nDie oben auf Seite 404 erw\u00e4hnte, in Alkohol unl\u00f6sliche Substanz scheidet sich beim Erkalten der warmen Spiritus-l\u00f6sung des Unverseifbaren schon lange vor dem Cholesterin als leichte Tr\u00fcbung aus. Die bei zahlreichen Versuchen gesammelte geringe Menge wurde nochmals ads hei\u00dfem Alkohol krystallisiert. Man erh\u00e4lt so einen wei\u00dfen, bei 62\u2014630 C. schmelzenden K\u00f6rper, der weder Cholesterin- noch Cholesterinesterreaktionen zeigt und bei ca. 50 f\u00e2cher Vergr\u00f6\u00dferung unter dem Mikroskop zuweilen in ganz feinen Nadeln, manchmal in derberen, konzentrisch gruppierten oder tannenzweig\u00e4hnlichen Gebilden erscheint.\nGegen alkoholische Kalilauge ist die Substanz auch beim Kochen best\u00e4ndig und unterscheidet sich dadurch von dem Tristearin,l) das selbst bei wiederholter Krystallisation einen \u00e4hnlichen Schmelzpunkt zeigt.\nAuf phosphorhaltige Lipoide (Lecithin) wurden 6 Fette untersucht. Drei Carcinomfette und ein Fett bei Nichtcarcinom zeigten w\u00e4gbare Mengen von Phosphors\u00e4ure, ein Carcinomfett und ein Fett bei Nichtcarcinom enthielten keine oder doch nur Spuren von Phosphors\u00e4ure. Zum Vergleiche herangezogenes Kuhbutterfett (2 Proben) enthielten 0,0775o/0 Phos-phatid (als Lecithin berechnet).\nUm bei der Bestimmung der Phosphors\u00e4ure, die mit der Verseifung eingef\u00fchrten gro\u00dfen Alkali-bezw. Salzmengen aus-zuschlie\u00dfen und die damit verbundene Gefahr der Kiesels\u00e4ure-\n\u00bb) Das hartn\u00e4ckig verunreinigte bei ca. 62 \u2022 schmelzende Tristearin l\u00e4\u00dft sich aus den bei gew\u00f6hnlicher Temperatur aus dem menschlichen Fette sich abscheidenden festen Bestandteilen isolieren. Man filtriert zun\u00e4chst bei Zimmertemperatur durch ein Faltenfilter und l\u00e4\u00dft den \u00f6ligen Teil gut abtropfen, den F\u00fcterr\u00fcckstand l\u00f6st man in \u00c4ther und f\u00e4llt mit der 2 fachen Menge, bezw. so viel Alkohol, bis ein Niederschlag entsteht. Wiederholt man nach der Filtration des Niederschlags diesen Proze\u00df, so erh\u00e4lt man schlie\u00dflich ein Produkt, das aus Alkohol in Nadeln krystallisiert und der Hauptsache nach aus Tristearin besteht.","page":406},{"file":"p0407.txt","language":"de","ocr_de":"Das Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\t407\neinfuhr zu vermeiden, habe ich die Fette langsam mit Hilfe eines d\u00fcnnen Dochtes aus zusammengedrehten Streifen aschenfreien Filtrierpapieres in zwei Platinschalen (nach Art eines Nachtlichtes) verbrannt. Die Filtrierpapierdochte* waren an Platindr\u00e4hten befestigt. Auf diese Weise gelingt es unter Verwendung von je 2 Fl\u00e4mmchen in 8\u201410 Stunden die zur Analvse\n\u2022\nmindestens erforderlichen 150 g Fett zu verbrennen, dabei ist darauf zu achten, da\u00df keine stark ru\u00dfende Flamme entsteht. Zum Schlu\u00df wurden auch die Dochte verascht und der mit verd\u00fcnnter hei\u00dfer Salpeters\u00e4ure extrahierte R\u00fcckstand mit molybd\u00e4nsaurem Ammon gef\u00e4llt. Die Phosphors\u00e4ure wurde in Form von pyrophosphorsaurer Magnesia zur W\u00e4gung gebracht. Zur Berechnung auf Lecithin multipliziert man letztere mit der Zahl 7,27.\nEs kamen bei diesen Analysen nur 1\u20142 mg pyrophosphorsaurer Magnesia zur W\u00e4gung, d. h. Mengen, welche schon nahe der analytischen Fehlergrenze sind.\nFassen wir die Resultate dieser Untersuchung zusammen, so kommen wir zu folgenden Schlu\u00dffolgerungen:\n1.\tDie Menge der sogenannten unverseifbare\u00e7 Substanzen und damit auch des Cholesterins ist im menschlichen Depotfett bei Carcinom stark vermehrt.\n2.\tDiese Anh\u00e4ufung der Cholesterinsubstanzen, die \u00e4u\u00dferlich durch Gelbf\u00e4rbung gekennzeichnet ist, erwies sich als f\u00fcr Carcinom nicht spezifisch. Sie findet sich auch bei chronisch verlaufenden Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, chronischer Sepsis und bei Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, sowie im gelben Fette alter Personen.\n3.\tDer Zuwachs an diesen unverseifbaren hochmolekularen Alkoholsubstanzen erfolgt meist zuerst und am reichlichsten im Mesenterialfett. Erst sp\u00e4ter beladet sich auch das Unterhautfett.\n4.\tVerschiedene Anzeichen, z. B. das Fehlen der Cholesterinsubstanzen in den Nebennieren beim Car* cinom usw., die Lipoid\u00e4mie beim Coma diabeticum sprechen daf\u00fcr, da\u00df diese Erscheinungen vielleicht nicht lediglich auf Zellzerfall zur\u00fcckzuf\u00fchren sind,","page":407},{"file":"p0408.txt","language":"de","ocr_de":"408 L. Wacker, Das Cholesterin und seine Begleitsubstanzen.\nbezw. da\u00df diesen Stoffen gleichzeitig eine entgiftende Wirkung indem kranken Organismus zukommen d\u00fcrfte Weitere Untersuchungen m\u00fcssen lehren, ob die s\u00e4urebindende Eigenschaft des Cholesterins gleichzeitig\neine Abwehrma\u00dfregel des Organismus gegen die sch\u00e4dliche Wirkung organischer Fetts\u00e4uren darstellt.\n5. Ein Nebenbefund der Untersuchung ist die Isolierung anderer K\u00f6rper, insbesondere einer wachsartigen Begleitsubstanz des Cholesterins. Diese findet sich im unverseifbaren Teil des Fettes in gr\u00f6\u00dferer Menge als das Cholesterin (ungef\u00e4hres Verh\u00e4ltnis 2:1).","page":408}],"identifier":"lit19573","issued":"1912","language":"de","pages":"383-408","startpages":"383","title":"Das Cholesterin und seine Begleitsubstanzen im menschlichen Depotfett beim Carcinom","type":"Journal Article","volume":"80"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:20:37.228772+00:00"}