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{"created":"2022-01-31T14:29:13.181730+00:00","id":"lit19576","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00f6rner, Carl Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 80: 430-473","fulltext":[{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Ovomucoid und Zucker in dom Weiften der Vogeleier; eine systematische Untersuchung.\nTm\n- ; \u25a0 ' . . . Carl Th. H\u00f6rner.\n(Der Redaktion zugegangen am 17. August 1912.)\nInhalt.\n1.\tOvomucoid. A. H\u00fchnereiovomucoid. B. Ovomucoid in dem Eierklar anderer V\u00f6gel. 1. Das Verhalten des Vogeleierklars gegen\u00fcber Perca-extrakt. 2. Quantitative Ovomucoidbestimmungen. 3. Untersuchung von isoliertem Ovomucoid. \u2014 II. Zucker. 1. Der qualitative Nachweis von Zucker.\n2.\tDie Art des Zuckers. 3. Die quantitative Bestimmung des Zuckers.\nDie s\u00e4mtlichen bisher in der Literatur erschienenen Angaben \u00fcber das Vorkommen von Ovomucoid bezw. Zucker im Vogelei beziehen sich lediglich auf das leichtest zug\u00e4ngliche Untersuchungsmaterial, das H\u00fchnerei. Die einzige Ausnahme hiervon bildet eine ganz pr\u00e4limin\u00e4re, kurze Mitteilung (1904) des Verfassers \u00fcber Ovomucoid.1) Im Jahre vorher war die vorliegende, eingehendere Untersuchung begonnen worden, um w\u00e4hrend der vergangenen Jahre, bis zu dem gegenw\u00e4rtigen, in dem Ma\u00dfe betrieben zu werden, wie neues Material sukzessiv hat erworben werden k\u00f6nnen.\nDie Verwendung eines so reichlichen, vielseitigen Materials, wie es hier der Fall gewesen,8) ist wesentlich nur durch den wohlwollenden, interessierten und uneigenn\u00fctzigen Beistand erm\u00f6glicht worden, der mir seitens mehrerer Oologen, der Herren Doktoren Gustaf Kolthoff, Hjalmar K\u00e4llmark, Paul Rosenius, Gustaf Svenander und Herrn Kjeil Kolthoffs, sowie vor allem Herrn Helge Lilliestiernas, zuteil geworden ist, denen allen ich hiermit meinen aufrichtigsten Dank bezeuge.\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 40, S. 4SI.\n*) Von H\u00fchnereierklar abgesehen, 140 Proben von 96\u00abverschiedenen Vogelarten (als Konservierungsmittel ist stets Toluol verwendet worden)","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in d\u00e9ni Wei\u00dfen der Vogeleier. 431\nWenn auch die eigentliche Aufgabe der vorliegenden Unter* suchung das Studium des Wei\u00dfes der Eier anderer Vogelarten in den genannten Hinsichten gewesen ist, so habe ich doch Veranlassung gehabt, zu Zwecken der. Erg\u00e4nzung und Berich* tigung, auch di\u00e8ses oder jenes Verh\u00e4ltnis betreffs des Wei\u00dfes\ndes H\u00fchnereies zu behandeln.\nI. Ovomucoid.\nA. H\u00fchnereiovomucoid.\na) In der ersten Mitteilung1) des Verfassers \u00fcber aus H\u00fchnerei dargestelltes Ovomucoid hei\u00dft es : \u00ab Wenn eine L\u00f6sung von Ovomucoid stark in W\u00e4rme konzentriert wird, so bilden sich nach Abdampfen des meisten Wassers an der Oberfl\u00e4che und den R\u00e4ndern des Gef\u00e4\u00dfes durchsichtige H\u00e4ute, die sich nicht wieder aufl\u00f6sen, wenn sie mit der \u00fcbrigen Fl\u00fcssigkeit vermischt werden. Gegen Ende der Konzentrierung erstarrt die Masse zu einem durchsichtigen, in Wasser unl\u00f6slichen Gel\u00e9, das nach weiterer Austrocknung klar durchsichtige, gelbliche-spr\u00f6de Lamellen bildet, die zwar in kaltem Wasser schwellen, sich aber nicht darin aufl\u00f6sen.**) Sp\u00e4ter gewonnene Erfahrung zeigt, da\u00df diese Beschreibung wohl auf eine Ovomucoidl\u00f6sung zutrifft, wie sie direkt durch Koagulierung verd\u00fcnnten Eier-klars in W\u00e4rme unter Essigs\u00e4urezusatz (und nachfolgendem Filtrieren) erhalten wird \u2014 eine L\u00f6sung, die also Neutralsalz, unter anderem Natriumacetat, enth\u00e4lt \u2014, da\u00df aber das Verh\u00e4ltnis sich anders gestaltet bei Arbeiten mit einer m\u00f6glichst salzfreien Ovomucoidl\u00f6sung, z. B. einer solchen, erhalten durch Aufl\u00f6sen mit Alkohol wiederholt ausgef\u00e4llter Substanz in destilliertem Wasser. Eine solche Ovomucoidl\u00f6sung gibt einen in Wasser l\u00f6slichen Abdampfungsrest. Nach absichtlichem Zusatz von etwas Natriumacetat zu einer solchen Ovomucoidl\u00f6sung\n% Diese Zeitschrift, Bd. 18 (1894), S. 625, In seiner Chemie der Eiwei\u00dfk\u00f6rper hat Cohnheim, ohne einen Grund anzugeben, die von mir gegebene Benennung mit der anderen, Ovtmucoid, vertauscht, was bei der event. Herausgabe einer neuen Auflage zu berichtigen sein d\u00fcrfte . *) Erst hier kursiviert. ;\u25a0\t'\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.\t29","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"4r32\tCarl Th. M\u00f6rner,\ntritt dagegen, bei Abdampfungsversuch, das erstbeschriebene Verh\u00e4ltnis ein (der trockene Rest ganz oder fast ganz in Wasser unl\u00f6slich). Von gepr\u00fcften, verschiedenen Neutralsalzen besitzt Natrium-(und Kalium-)acetat in h\u00f6chstem Grade das Verm\u00f6gen, Ovomucoid in unl\u00f6sliche Form zu bringen. Optimales Resultat wird hierin erhalten, wenn der Zusatz von Natriumacetat (kryst. Salz) so abgepa\u00dft wird, da\u00df die Menge das 2\u2014lOfache der des Ovomucoids betr\u00e4gt*\nb)\tIn derselben ersten Mitteilung1 * *) wird angegeben, da\u00df die Pr\u00fcfung mit Adamkiewics Reagens negativ ausfiel. Sp\u00e4ter hat Langstein*) positive Reaktion erhalten, ebenso Willanen8) (wenn auch schwach), eine Beobachtung, deren Richtigkeit ich auf Grund neulich wiederholter Versuche best\u00e4tigen kann.4)\nc)\tZur Bestimmung der spezifischen Drehung habe ich 5 durch gew\u00f6hnliche W\u00e4rmekoagulierung verd\u00fcnnten Eierklars (verschiedener Herkunft) und wiederholte Alkoholausf\u00e4l-lung dargestellte Pr\u00e4parate benutzt. Vor der Aufl\u00f6sung in destilliertem Wasser wurde die Substanz im H,S04-Exsikkator bei Zimmerw\u00e4rme getrocknet. In der fur die Polarimeteruntersuchung verwendeten L\u00f6sung wurde der Gehalt an Ovomucoid durch besondere Analyse bestimmt (Eindampfen von genau abgemessenen 10ccm,5) Trocknen bei + 105\u00b0 C., Ein\u00e4scherung in 2 Stufen, Subtraktion der Aschenmenge).6 *)\n') A. a. 0.\n\u2022) Beitrag z. chem. Physiol u. Pathol, Bd. 3 (1903), S. 510.\ns) Biochem. Zeitschrift, Bd. 1 (1906), $. 108.\n4) Die zuerst angestellte, negativ ausfallende Pr\u00fcfung geschah zu\neinem Zeitpunkt, da die Mitwirkung der Glyoxyls\u00e4ure als notwendiger Faktor bei dieser Reaktion noch nicht bekannt war, weshalb es m\u00f6glich ist, da\u00df man mit Eisessig gearbeitet hat, der zuf\u00e4lligerweise mehr als gew\u00f6hnlich rein (= glyoxyls\u00e4urearm) gewesen ist \u2014 eine M\u00f6glichkeit, auf die bereits Langstein hingewiesen hat. Aus jener Zeit erinnere ich mich n\u00e4mlich, da\u00df die genannte Reaktion, gegen die Regel, perioden-\nweise nahezu f\u00fcr s\u00e4mtliche Teilnehmer an einem zahlreich besuchten Praktikum fehlschlagen konnte.\n*) Die angewandte Pipette vom Verfasser sorgf\u00e4ltig geeicht.\n\u2022) Diese betrug f\u00fcr die betr. 5 Ovomucoidpr\u00e4parate pro 100 ccm L\u00f6sung: 0,086, 0,120, 0,092, 0,172 bezw. 0,170g.","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 433\n\" \u2022\u2022 \u2022 ..\tOvomucoid (wasser- und aschefrei) in 100 ccm g\tDrehung in 2 dm-R\u00f6hre in\u00ae\t\nPr\u00e4p. I (dargestellt 1907) . .\t3,766\t\u2014 5,37\t-71,3\n* ii (\t\u00bb\t1911) . ;\t3,380\t\u2014 4,79\t\u2014 70,9\n\u00bb III (\t\u00bb\t1912) . .\t3,394\t-4,75\t-70,0\n* IV (\t\u00bb\t> ) . .\t5,806.\t\u2014 8,32\t\u2014 71,6\n* V( \u00bb\t. ) . .\t5,946\t\u2014 8^\t-70,8\n*\t\tMittelwert\t\u2014 70,9\nWenn hier einige Einzelheiten etwas ausf\u00fchrlicher angegeben worden sind, als es sonst f\u00fcr notwendig erachtet werden k\u00f6nnte, so hat das darin seinen Grund, da\u00df die einzigen Bestimmungen der spezifischen Drehung f\u00fcr Ovomucoid, die bisher mitgeteilt worden sind, diejenigen von Osborne und Campbell1) in sehr betr\u00e4chtlichem Grade abweichende (niedrigere) Werte f\u00fcr (ct)D ergeben haben, n\u00e4mlich 61,1\u201461,4\u00b0. Diese letzteren Werte kann ich nicht als richtig betrachten, wenigstens nicht f\u00fcr Ovomucoid, das auf die allgemein gebr\u00e4uchliche Weise (Alkoholausf\u00e4llung nach Entfernung des Eiwei\u00dfes durch W\u00e4rmekoagulierung) dargestellt ist.*)\nd) An zweien der un vorigen Absatz erw\u00e4hnten Pr\u00e4parate wurde (nach Trocknen bei +105\u00b0 C.) N- und S-Be$timmung ausgef\u00fchrt (die Werte in aschenfreier Substanz angegeben) :\n\tN in \u00ae/o\tS in \u00ae/o\nPr\u00e4parat I. . ....\t12,43\t' >2,22\n. : .. II' \u2022 \u2022 \u2022 \u00ab * .\t12,52\t2,33\nIn diesen Hinsichten herrscht also die beste Obereinstimmung zwischen von verschiedenen Seiten und bei verschiedenen Gelegenheiten mitgeteilten Zahlen :\n*) The Joum. of the Americ. Chemie. Soc., Bd. 22 (1900), S. 422. f) 0* und C. haben sich einer anderen Darstellungsmethode bedient, wesentlich gegr\u00fcndet auf die fraktionierte F\u00e4llung des Wei\u00dfen vom H\u00fchnerei mittete Ammoniumsulfat.\n29*","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"434\tCarl Th. M\u00f6rner,\n\tN in \u2022/\u2022 ^\tS in \u2022/\u00ab\nVerf. (1894) *) . .-J. :\t. .\t12,65\t2,20\nZanetti (1897)*) . . . . . . . .\t12,46\t2,22\nOsborne und Campbell (1900)*)\t12,44\t2,31\nLangstein (1903)* * 3 4) . . . . . , .\t12,46\t2,21\nVerf. (1912) . .... . . ... .\t12,47\t2,27\ne)\tZanettis5) Behauptung, da\u00df der Schwefel des Ovomucoids, wenigstens zu einem wesentlichen Teile \u2014 gleich dem der Chondroitinschwefels\u00e4ure \u2014 sich in esterartiger Bindung bef\u00e4nde, ist bereits von Langstein6 7) zur\u00fcckgewiesen worden und zwar, meiner Erfahrung, nach, mit vollem Recht.\nVor nicht langer Zeit ist eine andere Vermutung betreffs der Natur des Schwefels des Ovomucoids: \u00abVielleicht ist das Ovomucoid das Sulfat1) eines \u00fcberwiegend basischen Eiwei\u00dfk\u00f6rpers\u00bb, von R\u00f6hmann8) ge\u00e4u\u00dfert worden. Diese Annahme, die dem Anschein nach sich auf keine experimentellen Befunde st\u00fctzt, hat sich, bei meinen kontrollierenden Versuchen, als ebenso unberechtigt erwiesen wie die erstgenannte (Zanettis).\nf)\tBetreffs des Gehaltes des nat\u00fcrlichen Eierklars an Ovomucoid w\u00fcrden bei meiner ersten Arbeit f\u00fcr 4 verschiedene Eierklarpartien die Werte erhalten: 1,45,1,53,1,39 und l,45\u00ab/o; f\u00fcr 3 sp\u00e4ter untersuchte Eierklarpartien verschiedener Herkunft sind die Werte erhalten worden: 1,73, 1,46 und 1,4t\u00b0/o. Im Durchschnitt aus 7 Bestimmungen also: 1,49 oder rund l,5\u00b0/o.9)\n*) A. a. 0.\n*) Ann. di Chim. e Farmac., 1897 (nach Referat in Jahresbericht d. Tierchemie, Bd. 27, 1898).\n3)\tA. a. 0.\n4)\tA. a. 0. .\n: 6) a. a. 0.\tv\n\u00ab*) a. a. 0.\n7)\tVon mir kursiviert.\n8)\tBiochemie, Berlin, 1908.\n9)\tIn R\u00f6hmanns eben zitiertem Handbuch hei\u00dft es bei der Behandlung dos Ovomucoids: \u00abSeine Menge betr\u00e4gt etwa 10\u201412\u00b0/\u00ab vom Wei\u00dfen des H\u00fchnereis\u00bb, welcher Ausdruck m\u00f6glicherweise den mit den Verh\u00e4ltnissen nicht Vertrauten irref\u00fchren kann; vor dem Worte \u00abWeifien>","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 435\nB. Ovomucoid in dem Eierklar anderer Yffgel.\nDie Untersuchung hier\u00fcber umfa\u00dft teils die Pr\u00fcfung des Eierklars der betreffenden Vogelarten im Verh\u00e4ltnis zuPerca-extrakt, teils quantitative Bestimmungen des Ovomucoidgehalts, teils auch die Untersuchung isolierten Ovomucoids,\nW\u00e4hrend gegenw\u00e4rtig keine Verh\u00e4ltnisse bekannt sind, die der Annahme widersprechen, da\u00df das aus H\u00fchnereiklar isolierte Ovomucoid ein ziemlich wohlcharakterisiertes chemisches Individuum ist, wird es beim Arbeiten mit Eierklarproben von einer gr\u00f6\u00dferen Anzahl Vogelarten, die weitverschiedenen Ordnungen angeh\u00f6ren, nur zu klar, da\u00df man zwar regelm\u00e4\u00dfig etwas dem Ovomucoid des H\u00fchnereis Entsprechendes antrifft, aber auch da\u00df man es hierbei mit Substanzen (eventuell Gemischen von solchen) zu tun hat, die in vielen Beziehungen sowohl von dem Ovomucoid des H\u00fchnereis als untereinander abweichen. Aus Bequemlichkeitsr\u00fccksichten behalten wir jedoch im folgenden die Bezeichnung Ovomucoid bei \u2014 also nicht, um damit ein einziges, bestimmtes chemisches Individuum bezeichnen zu wollen, sondern als Kollektivbezeichnung f\u00fcr die in W\u00e4rme nicht koagulierbare, alkohol- und \u00e4therunl\u00f6sliche^ organische Substanz der verschiedenen Albumina.\n1. Das Verhalten des Vogeleierklars gegen\u00fcber Peresextrakt.\nDie oben angedeutete vorl\u00e4ufige Mitteilung des Verfassers1) hier\u00fcber lautet in all ihrer Einfachheit folgenderma\u00dfen : \u00abIm Vorbeigehen sei erw\u00e4hnt, da\u00df \u00abPercaextrakt\u00bb geradezu als Reagens bei pr\u00e4limin\u00e4rer Pr\u00fcfung von Vogeleierklar auf eventuelle Gegenwart von Ovomucoid angewandt werden kann. Versuche in dieser Richtung sind von mir begonnen worden. Eierklar von z. B. Gans, Ente, Turmfalk (Falco tinnunculus [L.]) reagiert unmittelfehlt n\u00e4mlich die n\u00e4here Bestimmung \u00ab getrockneten \u00bb oder \u00abwasserfreien\u00bb. So verdeutlicht, ist die Angabe ann\u00e4hernd korrekt, indem der Durchschnittswert f\u00fcr Ovomucoid (1,5 \u00b0/\u00ab) 12 \u2022/\u00ab von dem Durchschnittswert f\u00fcr die Trockensubstanz des Wei\u00dfen des H\u00fchnereis (12,5\u00ae/*} ausmacht.\n\u2018) a. a. 0.","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\tCarl Th. M\u00f6rner,\nbat. ln den F\u00e4llen, wo direkte Pr\u00fcfung des Eierklars mit \u00abPercaextrakt\u00bb negativ ausfiel, wurde die Pr\u00fcfung nach Dialysierung des Eierklars wiederholt. In einigen F\u00e4llen, z. B. betreffs der Haustaube und ein paar S\u00e4nger-(Sylvia-)Arten, wurde die Reaktion hierdurch versch\u00e4rft, vermutlich infolge der Entfernung des der F\u00e4llungsreaktion entgegenwirkenden Zuckers.\u00bb In diesem fr\u00fchen Stadium der Untersuchung war es mir also gelungen, nur \u00abin einigen\u00bb der F\u00e4lle, in denen direkt ausgef\u00fchrte Percapr\u00fcfung negatives Resultat ergehen hatte, positives Resultat nach Dialysierung des Eierklars zu erhalten. Ein f\u00fcr allemal sei betont, da\u00df, nach sp\u00e4ter gewonnenen Erfahrungen, eine jede der verschiedenen untersuchten, hei direkt ausgef\u00fchrter Percapr\u00fcfung sich negativ verhaltenden Eierklarproben positive Reaktion (flockigen Niederschlag) gezeigt hat, sofern man nur f\u00fcr hinreichend kr\u00e4ftige Dialysierung sorgte. Nachdem die Notwendigkeit einer energischen Dialysierung in solchen F\u00e4llen erkannt worden, wurde die Untersuchungsserie konsequent nach folgendem Programm durchgef\u00fchrt.\n5 ccm Eierklar werden mit 20 ccm destilliertem Wasser verd\u00fcnnt; die Mischung wird umgesch\u00fcttelt und filtriert. An dem Filtrat wird direkt Percapr\u00fcfung angestellt (5 ccm Filtrat + 2 Tropfen ges\u00e4ttigte NaCl-Losung -f- 5 ccm Percaextrakt;1) Beobachtungszeit: 5, event. 10 bezw. 15 Minuten.\nBei negativem Ausfall, d. h. wenn keine F\u00e4llung hinnen 15 Minuten aufgetreten ist, wird Pr\u00fcfung nach Dialyse angestellt. Die Dialysierung wurde mit Hilfe von Schleicher und Sch\u00fclls 16 X 100 mm-Diffusionsh\u00fclsen8) ausgef\u00fchrt: 10 ccm des obengenannten Filtrate gegen 200 ccm destilliertes Wasser w\u00e4hrend 2 Tagen, gegen neue 200 ccm Wasser w\u00e4hrend\n*) Das verwendete Percaextrakt wurde aus unreifem Barschrogen gem\u00e4\u00df der Vorschrift in dieser Zeitschr., BdL 40 (1904), S. 433 zubereitet. Mit Toluol konserviert, h\u00e4lt sich dieses Reagens sehr lange wirksam: ein vom Verfasser seit 9 Jahren aufbewahrter Vorrat reagiert andauernd kr\u00e4ftig bei Pr\u00fcfung, z.B. mit verd\u00fcnntem H\u00fchnereierklar oder einer L\u00f6sung von isoliertem H&hnerovomucoid.\na) Vor der Anwendung wurden die H\u00fclsen einige Tage lang mittels destillierten Wassers, das mehrmals gewechselt wurde, ausgew\u00e4ssert. Bei allen Dialyseversuchen wurde Toluol als Antiseptikum verwendet.","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 437\nweiterer 2 Tage. Von dem filtrierten Dialysatorinhalt w\u00fcrden 5 ccm zu Percaprobe, wie oben angegeben, verwendet.\nWie bereits betont, ist nach Dialyse positive Reaktion (= flockiger Niederschlag) bei Percapr\u00fcfung in jedem Falle bei allen untersuchten Eierklarproben erhalten worden, unabh\u00e4ngig von der Herkunft derselben, so da\u00df also in dieser Hinsicht keine\nDifferenzierung zwischen dem Eierklar verschiedener V\u00f6gel oder\nVogelgruppen hervortritt.\nDie Resultate der direkten Percapr\u00fcfung zeigen dagegen eine gewisse Differenzierung. Sie finden sich in Tab 1 * *J angegeben.\nIm folgenden wird ein Eierklar, das bei direkter Percapr\u00fcfung negative Reaktion (= keine Ver\u00e4nderung oder nur Opalescenz) gezeigt hat, als \u00abN eg.-Eierklar\u00bb, solches, das positive Reaktion (= flockigen Niederschlag) gezeigt hat, als \u00ab Pos.-Eierklar\u00bb bezeichnet.\nEin fiberblick \u00fcber die Resultate zeigt unter anderem folgendes.\nDas Auftreten von Neg.-Eierklar bezw. Pos.-Eierklar ist, im gro\u00dfen und ganzen, durch eine gewisse Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit gekennzeichnet:\na)\tverschiedene Proben, sehr oft aus geographisch weit voneinander abgelegenen Gebieten erhalten, von Eierklar einer und derselben Art verhalten sich in der fraglichen Hinsicht auf dieselbe Weise;*)\nb)\tEierklarproben von verschiedenen Arten derselben Gattung zeigen gleichfalls \u00dcbereinstimmung;*)\n=s Negatives Resultat.\n*) Erkl\u00e4rung der in der Tabelle angewandten Zeichen und Ab* k\u00fcrzungen:\n=* vollkommen klare Fl\u00fcssigkeit And.\tOp.\t\u00bb\tAndeutung zu Opalescenz\nSchw.\t\u00ab\t=s\tSchwache\t\u00bb\nDeutl.\t>\t=\tDeutliche\t\u00bb\nSt.\t*\t=\tStarke\t\u00bb\n+\t= Flockiger Niederschlag\t\u00ab Positives Resultat.\n*) Nur betreffs 2 von 97 Arten hat sich hierin eine Unregelm\u00e4\u00dfig* keit gezeigt (Nr. 46, 72).\n*) Nur in einem Falle (betreffs der Gattung Larus, Nr. 86\u201488) ist eine Abweichung hierin beobachtet worden.","page":437},{"file":"p0438_0439.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a338\tCarl Th. M\u00f6rner,\nTabelle 1.\n\t\tDirekte Percapr\u00fcfung\t\t\tOvo- mucoid/ V)\tZucker \u00b0/o \u2018)\n\tVogelart\tReaktio 6 Min.\tnsresultat nach 10 Min. 115 Min.\t\t\t\ni\tInsessores (Sitzv\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n-.1. 1\tI. Ordnung Passeres (Singv\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n1\tTurdUs musicus L.\t\u2022: \u2014\t\t\u2019 \u2019v-\u2014\t\t\n2\t\u25a0 \u25a0\t\u00bb UiaCUS L.\t. -\t\t\t1,78\t0,29\n3 a)\t\u00bb. pilaris L.\t\t\\y.w \u25a0 :V\t' \u2014- 'Z\t1,85\t0,27\nu) c)\t\u2022 y ''\u25a0\u2022\u00bb\u25a0'\t\u00bb\t_\t_\tW^'V-\t\t\n4a)\tSaxicola \u0153nanthe (L.)\t\t\u2014\t:;. '\t\t\nb)\tV.V\t\u2022\u20221' .;' -'V \u00bb\u25a0\" \u25a0 \"\t\t\t/ ^T^y\u00ff\t\t\nCJ ; 5\t\u00bb rubetra (L.)\t_\t\t\t\t\n6 a)\tRegulus regulus (L.)\t\u00cf ;\t/\u2022'.\t\tV. \u25a0\u25a0\u2019\u201cT \u00ff\t\t\nb)\t\tV-\t\t\u2022..\u2022\u2022'\u2022/rr//\t\t\n7 7\tSylvia Sylvia L.\t\u2014 .\t\u2014\t\u2014\t\u2022\ti..-.\t\n8\tPhyllopseustes sibilatrix Bechst.\t\u2014\t\u25a0 \u00c4C ?\t-.\u00ab\u25a0* ;\t\t\nDa) k\\\t>\ttrochilus (L.)\t\u2014\ty.y\u2014\u00ab\t. V'v.r\u2014.y\t\t\n\u201d) 10\t9\t9. Laniu\u00e9 coUurio L.\t\t\u2014 ' '\t\t\t\n11\tv- Muscicapa ficedula L.\t: -\t-irr\t\u2014\t\t\n12 a)\tParus palustris L.\t\u00eed'\u00ef&f/'\t\t\t\t\nb)\t\u00bb \u00bb\t- \u2014r :\t-. \u2014 . . -\tAnd. Op.\t\t\n13\t\u00bb borealis de S. Longch.\t\tAnd. Op.\t\u00bb '\u25a0\u00bb .\t\t\n14\t\u00bb major L.\t'y \u2014\u25a0 \u2022\t\"> ' * .\tSchw.Op.\t\t\n15\tSitta europ\u00e6a L.\t\u2014 y.\t,\t\u25a0 \u25a0'.y~y \u25a0\t\t\n16\tCotyle riparia L.\t\t;: :\tAnd. Op.\t\t\n17\tMolacilla alba L.\t\tAnd. Op.\tSchw.Op.\t\t\n18 a)\tj;\tAnthus pratensis (L.)\t\t;; V \u2014'\t\t\t\nb)\t: \u00bb\t_ :\t\u2014\t' \u2014\t2,33\t0,32\n19\t\u00bb cervinus (Pall.)\t\t\t' \u2014;.\t2,09\t0,30\n20 a)\tEmberiza citrinella L. |\t\u2014\t\u2014 /\t;\t\t\n21\t1\tV\tschoeniclus L.\t\t\ty-7 . ;\t\t\nx) o/o = g in 100 ccm.\n\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 439\nTabelle 1. \u2014\u25a0 Fortsetzung.\nI\tVogelart 1 ..\t\tDirekte Percapr\u00fcfung\t\t\tOvo- mucoid\tZucker\n\t\tReaktit 5 Min.\tonsresulta 10 Min.\tLt nach 15 Min.\t\t\n22 a)\tPlectrophanes lapponicus (L.) '\t-\t\u2014\t\u2014\t\t\nb)\t\t\u2014\t\t\tv \"\t\u2018\t\n23\tPyrrhula pyrrhula (L.)\t\u2014\u25a0\t\t\t\t\n24\tPasser domesticus (L.)\t: \"\t\u2014\t\u2014\t\tV-;'...y.-.v'.--\n25\tFringilla coelebs (L.)\t: \u2014 \u2022\u2022\t\u2014\t\t\t\u2022 ..\t\n26 a)\t* m\u00f6ntifringilla L,\t. \u2014\t\u2014\t\u25a0' \u2014\t\t\nb)\t> \u00bbs \u2022 ;> \"\u25a0 \u201d;/\u25a0\t\u2014\t\u2022 T-*\t\u2014\t\t\n27a)\tLinota cannabina (L.)\t\u2014\t\t\t\t\nb)\t\t\u25a0 \u2014\t\u2014\t\u2014.\t\t\n28\t. Garrulus infaustus L.\t\t\u2014\t\u2014\u2019\t1,56\t0,29\n29\tPica pica (L.)\t\t\t\u2014\t\t\n30 a)\tCornus cornix L.\t\u2014\t\t\t1,73\t0,27\nb)\t\t\u2014\t\t-T:\t\t\n' c) -\t\t\u2014\t\u2014\t' \u2014 l\t\t\nJ\t\t\u2014\tmmm\t\t\t\n31\t\u00bb monedula L.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t1,58\t0,28\n32\t* frugilegus L.\t\u2014\t\u2014\t. ..\t\t\n\tII. Ordn. Zygodactyli (Paarzeher).\t\t\t' r. \u2019 \u2022\t\u2019 \u2022/\t\t\u25a0 \u00c0-\n33\tPicoides tridactylus L.\t\u2014\t\u25a0\t. V' ,;\t\t\t\n34\tDryocopus martius L.\t\u2014\t\t\t2,40\t0,23\n35\tGecinus viridus L.\t\u25a0 \u2014r\t\u2022\t\t\t\t\n36\tJynx torquilla L.\t\t\t\u2014 .\t\t\n\tIQ. Ordn. Stri8ores (Schwirrv\u00f6gel).\t\t\t/'\u25a0 \u25a0. .\t\t\n* \u2022\t\u25a0 \u2022\u2022\u2022 \u00ab\u00bb\u2022 \u2022\u2022\u2022\u00bb\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 IV. Ordn. Accipitres (Raubv\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n37 a)\tStrix aluco L.\t+\t\t\t1,47\t0,18\nb>\tp,\t*\t^\t+\t\u25a0\t\t\t\nC)\t\u00bb \u00bb .\tSt. Op.\t+\t\t\t\n38\tAsio brachyotus (Forster)\t+\t\t\t\t\n39\tBubo bubo (L.)\t+\t\tjv \u25a0\t\t\n40\tAthene passerina (L.)\t\u2014\t\t\t\t\n41\tFalco gyrfalco (L)\t+\t\u2022',V\t\u2019v .. ;\t\t1,53\t0,23\n42\t\u00bb peregrinus Tunst.\t+\t\t\u2018y\t1,26\t0,16","page":0},{"file":"p0440_0441.txt","language":"de","ocr_de":"440\nCarl Th. M\u00f6rner, Tabelle 1. \u2014 Fortsetzung.\n\t\tDirekte Percapr\u00fcfung\t\t\tOvo- , mucoid i 'b\tSucker Of >\n\tVogelart\tReaktic 5 Min.\t\u00bbnsresultal 10 Min.\tnach 15 Min.\t\t\n43\tFalco aesalon Tunst.\t+\t\t\t1,55\t0,16\n44 a)\t.\u00bb tinnunculus L.\t+ *\t\t\t1,28\t0,26\n|\t< * \u25a0 * \u2022\t\u25a0 ; + :\t\t\t\t\nc)\t\u00bb\t+ ,\t\t\t\t\nd)\t* \" '\u00bb, :\t+\t\t\t\t\n45 a)\tAstur palumbarius (L.)\t. '.\u2014 r,:\t\u2014 . \u25a0 \u25a0\u25a0\u25a0\t\u2014\u2019\t1,45\t0,19\nb)\t\u2022 \u00bb \u00bb\tSt. Op.\t\t\t\t\n46\tPerms apivorus (L.)\t\t\t\u2014 \u2022 ;\t\t\n47\tMilvus milvus (L.)\tSt. Op.\t\u2022\u2022 +\t\t\t\n48\tButeo lagopus (Br\u00fcnn)\t\t\t\u25a0 \u2014\t2,11\t0.16\n49\tPandion halia\u00ebtus (L.)\t\u25a0\u25a0\t-\t\t1,25\t0,24\n\tV. Ordn. Pnllastr\u0153 (Tauben).\t\t\t\t\t\n50\tColumba palumbus L.\t\tAnd. Op.\tAnd. Op.\t\t\n51\t\u00bb\toenas L.\t\t\t\u2014 4\t\t\n32 a)\t\u00bb\tlivia Briss.\t- fsy\tV.\t.. : \u2014\t0,83\t0,32\nb)\t\u201e \u00bb\t\t- ;\tAnd. Op.\t\t\n\tCursor\u00ab (Laufv\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n\tVI. Ordn. Gallina (H\u00fchnerv\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n53\tPhasianus colchicus L.\tSt. Op.\t+\t\t\t\n54\tGallus domesticus Briss.\t+0\t\t\tf)\t3)\n55 a)\tjfeleagris gallopavo L.\t' ' \u2014 V\tV.'.;\u2014 ;\t\t2,18\t0,18\n*7\tVH. Ordn. Grall\u00bb (Sumpfv\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n56\tCharadrius apricarius L.\t\t\tAnd. Op.\t1,16\t0.29\n67\tEndromias morinellus (L.)\t; \u2014 ..\tAnd. Op.\tDeutlOp\t\t\n58\tAeglialites curonicus (Gmel.)\t\u2014\t\t\t\t\n59 a)\tH\u00e6matopus ostralegus L.\tDeutl.Op\t+\t\t1,40\t0,20\nb)\ti *r \u25a0'\t* .\t+\t\t\t1,78\t0,23\nc)\t. ' \" - \u00bb \u00bb: -\t+\t\t\t\t\n60\tScolopax rusticola L.\tSt. Op.\t\u00effijfe\u00ef\t\t\t\n\u00bb) Nach konstanter Erfahrung bei Pr\u00fcfung wenigstens 20 Eierklarpartien verschiedener Provenions.\n\u2022) Vgl. S. 434. - \u00bb) Vgl. S. 473.\n\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 441\nTabelle 1. \u2014 Fortsetzung.\n\tVogelart\tDirekte Percapr\u00fcfung\t\t\tOvo- mucoid >\tZucker \u2022/\u00ab\n\t\tReaktionsresulta 5 Min. | 10 Min.\t\tt nach 15 Min.\t\t\n61\tTelmatias gallinago (L.)\t\t\u2014\t\t\t\n62\tTringa alpina L.\t+\t\t\t1,05\t0,20\n63 a) U\t\u00bb' temmincki Leisl.\t: +'\t\t\t\t\nb) 64\t* striata (L.)\tr ;;\t+ V-\t\t\t\t\n65\tPhalaropus hyperboreus (L.)\t+\t\t\t1,03\t0,20\n66\tTotanus ochropus (L.)\t\u25a0\t\t\t\t\n67\t\u00bb glareola (L.)\t\t\t\t1,32\t0.12\n68 a)\tActitis hypoleucos (L.)\t+\t\t\t1,31\t0,13\nb)\t\t;\t;\u2022\tv;':\t\t\t\n69\tLimosa lapponica (L.)\t+\t\t\t1,26\t0,19\n70a)\tNumenius arquatus (L)\t\u25a0 -\tAnd. Op.\tSchw.Op,\t1,80\t0,15\nb)\t\t\t\u00bb Op.\t\u00bb Op.\t1,57\t0,19\n71\t\u00bb\tph\u00e6opus (L.)\tAnd. Op.\tDeutlOp.\tSt Op.\t1,54\t0,23\n72 a)\tFulica atra L.\t* Op.\tAnd. Op.\tDeutlOp.\t1,81\t0,19\nb)\t\u00bb \u00bb , .\tSchw.Op.\tSt. Op.\t+\t\t\nc)\t, * > \u00bb\t\tDeutlOp.\tDeutl.Op.\t\t\n\tNatatores (Schwimmv\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n\tVm. Ordnung Lamellirostres.\t* \u2019 ' -t' - \u2022 \u2019\t\t\t\t\n\t(Entenartige V\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n73\tAnser segetum (Gmel.)\t+\t\t\t137\t0.26\n74 a)\t\u00bb domesticus L.\t\t\t\t\t\nb)\t\t+\t\t\t\t\n75\tAnas crecca L.\t+\t\t;;\t\t\n76\t* domestica L.\t+\t\t\t\t\n77\tFuligulamania(L.)\t\t\t\t2,06\t0.22\n78 a)\t\u00bb fuligula (L.) \u2018\t+\t\t\tiM\t0,20\nb)\t\t+\t\t\u2022 \u00bb\t1,22\t0,15\nc)\t\t+\t\t\t1,47\t0,19\nd)\t\u00bb \u00bb\t+ \u25a0\t\t\t1,76\t0,24\n79\tOedemia fusca (L.)\t+\t\t\t1,40\t0,15\n80a)\tClangula glaucion (L.)\t. +\t\t\t1,60\t0,29\nb)\t\t+\t\tV;1;\t'\t1,53\t0.23","page":0},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"Carl Th. M\u00f6rner,\nTabelle 1. \u2014 Fortsetzung.\n\tVogelart\tDirekte Percapr\u00fcfung\t\t\tOvo- mucoid >\tZucker \u00b0/o\n\t\tReaktionsresultat nach 5 Min. | 10 Min. | 15 Min.\t\t\t\t\n81\tHarelda glacialis (L.)\t+\t\t\t\t\n82 a)\tSomateria mollissima (L.)\t+\t\t\t2,00\t0,29\nb)\t* >\t4* \u00bb\t\t\t\t\nv/ d)\t\u00bb \u00bb\tT* +\t\t\t\t\n83\tMergus serrator L.\t4*\t\t..\t1,67\t0,29\n\tIX. Ordnung Steganopodes.\t\t\t\t\t\n\t(Pelekanartige V\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n84 a)\tPhalarocrocorax carbo (L.)\t\"\t\t\t' \u2014V\t0,18\t0,24\nb)\t\u2022 \u00bb , \u00bb '\u25a0\ty.--*- V\t\"\t\t\t\u2014.\t0,24\t0,15\n85 a) b)\t>-\tgraculus (L.) J>\tp\t\u2014\t\tAnd. Op.\t0,46\t0,25\n\tX. Ordnung Longipennes.\t\t\t\t\t\n\t(M\u00f6venartige V\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n86 a)\tLarus canus L.\t\tAnd. Op.\tSchw.Op.\t1,85\t0,20\nb)\t\u00bb \u00bb\t\u2022; \u2019r-\\\t\t\t1,68\t0,16\n87\t> marinus L.\tst dp.\t+\t\t\t\n88 a)\t\u2022 fuscus L.\tSchw.Op.\tSt. Op.\t.4\"\t\t\nb)\t\tSt. Op.\t+\t\t\t\n89\tLestris parasitica (L.)\t\t\t\t\t\n90\t\u00bb crepidata (Banks)\t\t\t\t1,28\t0,16\n91\tSterna macrura Naum.\t4* .\t\t\t1,36\t0,13\n92\t\u00bb hirundo (L.)\t4-\t\t\t1,53\t0,18\n93\t* minuta L.\t4-\t\t\t\t\n\t\u2022\t.\t\u2022 ....\t\u2022\u2022 ,\t\u2022 - nf.; \u2022\u2022 XI. Ordnung Pygopodes.\t\t\t\t\t\n\t(Taucherv\u00f6gel).\t\t\t\t\t\n94 a) b)\tPodiceps cristatus (L.)\t4- i\t\t\t2,04\t0,24\n\"/ 95\t\u00bb\tauritus (L.)\t4* \u2022 \u25a0 \u25a0 wmM.\t\t\t\t\n96 a)\tColymbus arcticus L.\t;.:V\ty:\t.\t\u00abW\u00bb. \u25a0\t\t1,88\t0,13\nb)\t\t\t\t\t\t\n97\tUria grylle (L.)\t\t\t\tfil\t","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zocker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 443\nc) Sogar innerhalb so umfangreicher Gruppen Wie der Ordnungen ist in gewissen F\u00e4llen ein homogenes Resultat hervorgetreten, indem alle untersuchten Eierklare, herr\u00e4hrend von 21 Gattungen (32 Arten) der Ordnung Passeres (Singv\u00f6gel) Neg.-Eierklar repr\u00e4sentieren, w\u00e4hrend s\u00e4mtliche untersuchten Eierklare von 8 Gattungen (11 Arten) der Ordnung Lamelli-rostres (entenartige V\u00f6gel) Pos.-Eierklar darstellen. Auch f\u00fcr die Ordnungen Zygodactyli (Paarzeher), Pullastr\u00e6 (Tauben) und Steganopodes (pelekanartige V\u00f6gel) gilt das gleiche, was jedoch von geringerer Beweiskraft wegen der geringen Anzahl von Gattungen ist, die von diesen Ordnungen in der Untersuchungsserie vertreten sind. \u25a0\nDa, wie sich aus nach Dialyse vorgenommener Pr\u00fcfung ergeben hat, jedes untersuchte Vogeleierklar tats\u00e4chlich perca-re\u00e4gierende Substanz enth\u00e4lt, so l\u00e4\u00dft sich die Frage erheben, worin die n\u00e4chste Ursache daf\u00fcr liegt, da\u00df, bei direkter Percapr\u00fcfung, nur gewisse Vog\u00e8leierklare reagieren, andere nicht.\nDa\u00df der Anla\u00df nicht darin zu suchen ist, da\u00df Pos.-Eierklar im allgemeinen reicher an Ovomucoid als Neg.-Eierklar w\u00e4re, geht bei einem Blick auf die in Tab. 1 angef\u00fchrten quantitativen Ovomucoid werte klar hervor und eine Durchschnittsberechnung *) ergibt als Mittelwerte :\nf\u00fcr Pos.-Eierklar 1,48 \u00b0/o Ovomucoid \u00bb Neg.- >\t1,78 \u00b0/o\nIndessen besitzen, wie bekannt, gewisse Stoffe das Verm\u00f6gen, die Percareaktion zu hemmen, Ein solcher ist Zucker (Dextrose), der tats\u00e4chlich in jedem daraufhin gepr\u00fcften Eierklar enthalten ist, w\u00e4hrend, wie besondere Versuche gezeigt haben, nach Wegschaffen des Zuckers durch G\u00e4rung keine andere percahemmende Substanz sich nachweisen l\u00e4\u00dft. Ein (in die rechte Richtung gehender) Unterschied bez\u00fcglich des Zuckergehaltes oder, deutlicher ausgedr\u00fcckt, bez\u00fcglich des Verh\u00e4ltnisses zwischen Ovomucoid- und Zuckergehalt w\u00fcrde, wenn ein\n*) Hierbei sind s\u00e4mtliche festgestellten Werte ber\u00fccksichtigt worden, au\u00dfer den exzeptionell niederigen (unterhalb 1 \u00b0/o liegenden) f\u00fcr Columba livia und die Phalarocrocorax-Arten.","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"444\tCarl Th. H\u00f6rner,\nsolcher vorl\u00e4ge, diefo^\tk\u00f6nnen.\tEin\tsoldier\tUnter-\nschied existiert aber nicht. Das Verh\u00e4ltnis Ovomucoid : Zucker ist im Durchschnitt befunden worden als :\nf\u00fcr Pos.-Eierklar 1:0,135 \u00bb Neg.- \u00bb\t1:0,129,\nd. h. nahezu dieselbe, wobei die unbedeutende Differenz sogar in \u00abUnrechter\u00bb Richtung geht.1)\nWeitere Gewi\u00dfheit dar\u00fcber, da\u00df der Unterschied in der Percareaktion nicht von einer durchg\u00e4ngigen Verschiedenheit betreffs der percahemmenden Substanz abh\u00e4ngig ist, haben direkte Experimente ergeben. Eine diesbez\u00fcgliche Versuchsserie sei als Beispiel angef\u00fchrt.\nIn Arbeit wurden 5 St\u00fcek verschiedene Neg.-Eierklare\t\t\ngenommen:\t\t\n\tOvomucoidgehalt\tZuckergehalt\nI. Von Anthus cervinus\t2,09 a/o\t0,30 V.\nII. \u00bb Corvus cornix\t1,730/0\tO,270/o\nIII. \u00bb Astur palumbarius\t; l,45o/o\t0,190/0\nIV. \u00bb Buteo lagopus\t2,110/0\t0,16 0/0\nV. \u00bb Colymbus arcticus\tl,88o/o\t0,13 V.\nIm Durchschnitt: l,85\u00b0/o\t\t0,2lO/o\n\tVerh\u00e4ltnis:\t1:0,114\nund ebenso viele Pos.-Eierklare:\t\u00bb\t\n\tOvomucoidgehalt\tZuckergehalt\nVI. Von Gallus domesticus\t1,46 0/0\t0,32o/o\nVII. \u00bb Anser segetum\tl,57o/o\t0,26 Vo\nVIII. \u00bb Clangula glaucion\t1,60 0/0\t0,290/0\nIX. \u00bb Somateria mollissima\t2,00 V.\t0,290/o\nX. \u00bb Mergus Senator\t1,670/0\t0,290/o\nIm Durchschnitt: 1.66\u00b0/o\t0,29\u00b0/o\nVerh\u00e4ltnis: 1:0,174\nVon jedem Eierklar wurden 3X5ccm in der auf Seite 450 bis 451 n\u00e4her angegebenen Weise einer Dialyse unterzogen. Die Dialysatorinhalte von jedem einzelnen Eierklar wurden mit 3 ccm ges\u00e4ttigter NaQ-L\u00f6stmg versetzt, mit destilliertem Wasser\n') Vgl. auch die Zusammenstellung unten auf dieser Seite.","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 445\nj\tDialysatorinhalt (2\u2018/t ccm in jede Probe) aus:\t^\th rt m 9 \u2022 M w 1 \u00ab \u00a9 04\tX\tiO\t. |.\t\u2018 j. ;\u25a0\t\t\tF\u00e4llung ; -f- = F\u00e4llung: \u2022pfen ges\u00e4ttigter NaCl-Losung.\n\t\t\t\u00bbo\t+\t+ + + + +\t4- + -4* 4- 4-\t\n\t\tB\t2\t\t\t\t\n\t\t\ti\u00a9\t+\t+ 4\" 4* \u25a0+ +\t4- 4- + 4* 4-\t\n\t\ta-e a >\t\u00bbo 4H\t\t\t\u25a0 . ; ' ' * - '\t\n\t\t\t\u00bb\u00a9\t+\t+ + + + +\t4-4-4- 4-\u20194*\t\n\t\t\tkO fH\t\t\t\t\n\t\t\ti\u00a9\t-f\t4* + + 4\u201c +\t4-4-4- 4- 4-\t\n\t\t\t10 ^4\t\t\t\t\n\t\t\tia\t+\t+ + + + +\t+ + + + +\t\n\t1 0) H \u2022 bb \u00a9 \u00bb\t\tkO vH\t\t1 Mil\ti i i il\t\n\t\t\tt\u00a9\t4-\t1 II II\tMill\t\n\t\t> 1\u20141\tkO vH\t\t1 i il i\tIII 1 i\t\n\t\t\tk\u00a9\t4-\t1 i il i\ti i i it\t\n\t\t3\t\u00bb0 H\t\t1 1 II 1\til i i i\t\n\t\t\tk\u00a9\t\u25a0:3e\tiii il\til i il\t\n\t\tB\ti\u00a9 4H\t\ti i i ri\ti i il i\t\n\t\t\tk\u00a9\t4-\ti II II\t1 1 I J 1\t\n\t\t\t1\u00a9 1-4\t\tiii i i\til il\t\n\t\t\tk\u00a9\t+\t1 Mil\tri! i i\t\n\t\t\tObservation nach Minuten ........\tLedigl. dest. Wasser (= Kontrollprobe)\ti II ill IV V\tVI VII VIII IX X\t\n\t\t\t\t\tNe g.-Eierklar\tSS\t\u2022' 1\t: \u2022 P* ;\u2022 m v.\u2022\u2022\u2022*.- \u00bb O 3\t'\t\u00db4 \u2022\t\n\t\t\t\t\tDialysat aim:\t\t9 \u00a9 \u2022\u00a7\u00a3 M <M n | 1 * 4\n\t\t\t\tZusatz in jeder Probe 2*1\u00bb ccm von:*)\t\t\t","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"446\tCarl Th. M\u00f6rner,\nauf 75 c\u00e7m verd\u00fcnnt und filtriert (21/* ccm davon entsprachen also */* ccm urspr\u00fcnglichem Eierklar). Die vereinigten Dialy-sate von jedem einzelnen Eierklar wurden auf das Volumen von 7,5 ccm konzentriert (so da\u00df also wieder 2 lla ccm davon V* ccm urspr\u00fcnglichem Eierklar entsprachen). Die so vorbereiteten Dialysatorinhalte bezw. Dialysate wurden zur Percapr\u00fcfuqg gem\u00e4\u00df Tabelle 2 angewandt. Bei jeder einzelnen Probemisch\u00fcng betrug das Volumen 10 ccm, wovon 5 ccm auf Percaextrakt entfielen. Beobachtung wurde nach 5 bezw. 15 Minuten angestellt.\nEs erweist sich also aus dem Gesichtspunkt der Perca-reaktion als gleichg\u00fcltig, ob (unter Verwendung von Mengenverh\u00e4ltnissen, die denen im nat\u00fcrlichen Eierklar entsprechen) die percareagierende Komponente von Neg.-Eierklar mit der percahemmenden Komponente aus Neg.-Eierklar oder aus Pos.-Eierklar versetzt wird (in beiden F\u00e4llen tritt Hemmung ein) ; ebenso gleichg\u00fcltig ist es, ob die percareagierende Komponente von Pos.-Eierklar der Einwirkung der hemmenden Komponente aus Pos.-Eierklar oder aus Neg.-Eierklar ausgesetzt wird (in beiden F\u00e4llen wird positive Percareaktion erhalten).\nDa also die Erkl\u00e4rung sich nicht in einer Verschiedenheit bez\u00fcglich der Art oder Menge der hemmenden Substanz und auch nicht in einer Verschiedenheit betreffs der Menge des Ovomucoids zu finden ist, so mu\u00df sie in der verschiedenen Beschaffenheit des Ovomucoids oder \u00fcberhaupt der percareagierenden Substanz in Neg.-Eierklar und in Pos.-Eierklar zu suchen sein.\nIm Hinblick auf die Erfahrung vom Wei\u00dfen des H\u00fchnereis her mit seinem auch in isoliertem Zustand kr\u00e4ftig percareagie-renden Ovomucoid hat man in erster Linie an Ovomucoid (den Begriff in dem auf Seite 435 angegebenen Sinne genommen) als percareagierende Komponente auch in dem Eierklar anderer V\u00f6gel zu denken. Ein n\u00e4heres Studium der Verh\u00e4ltnisse zeigt aber, da\u00df diese \u2014 wenigstens in bezug auf Neg.-Eierklar \u2014 komplizierter sind. Bei Versuchen, nach W\u00e4rmekoagulierung das Ovomucoid aus Neg.-Eierklar zu isolieren, macht man n\u00e4mlich bald die Erfahrung, da\u00df dasselbe ganz oder fast ganz das Verm\u00f6gen zu entbehren scheint, mit Perca-","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 447\nextrakt zu reagieren ; dies wenigstens, solange eine auch nur minimale Menge hemmender Substank noch darin vorhanden ist. Schlie\u00dflich, nach wiederholter Ausf\u00fcllung mit Alkohol, kann jedoch in der Mehrzahl der F\u00e4lle eine mehr oder minder deutliche, wenn auch relativ schwache Percareaktion erhalten werden, die sich an St\u00e4rke durchaus nicht mit der messen kann, welche mit einer gleichgro\u00dfen Menge Ovomucoid aus H\u00fchnerei oder einem anderen typischen Pos.-Eierklar erhalten wird;\nAngesichts der Erscheinung, da\u00df ein dialysiertes Neg.-Eierklar, das (nach der Dialyse) pr\u00e4chtige Percareaktion gibt; nach lege \u00e4rtis ausgef\u00fchrter W\u00e4rmekoagulierung ein Filtrat liefert, in dem wohl Ovomucoid reichlich (durch Alkoholaus-f\u00e4llung) nachgewiesen werden kann, das aber nicht bei Perca-pr\u00fcfung reagiert, dr\u00e4ngt sich sehr leicht der Gedanke auf, da\u00df das Ovomucoid wohl die vor der W\u00e4rmekoaguUerung nach\u00ab gewiesene percareagierende Substanz darstellen kann, da\u00df diese aber ihr percareagierendes Verm\u00f6gen eben durch den Einflu\u00df der Erw\u00e4rmung verloren hat. Muh w\u00e4re sozusagen geneigt, anzunehmen, da\u00df ein solches Ovomucoid, in bezug auf Percareaktion, thermolabil w\u00e4re, im Gegensatz zu dem thermostabilen aus H\u00fchnereierklar und anderen Pos.-Eierklaren. Oder auch k\u00f6nnte man sich denken, da\u00df beim Koagulieren des Eierklars eine hemmende Substanz (Zucker oder eine andere) freigemacht worden w\u00e4re, die sich vorher in Bindung mit einer nicht diifusiblen Substanz (z. B. Albumin, Lecithin) befunden h\u00e4tte. Keine dieser beiden Annahmen hat sich indessen bei experimenteller Pr\u00fcfung als von Bestand erwiesen. Was im besonderen die Annahme einer eventuellen Thermolabilit\u00e4t bei dem Ovomucoid von Neg.-Eierklar oder \u00fcberhaupt bei dessen percareagierender Komponente berifft, so wird dieselbe unter anderem durch das Resultat folgender Versuchsserie widerlegt.\nVon nachstehenden Neg.-Eierklaren wurden in der auf Seite 450\u2014451 angegebenen Weise Portionen von 5 ccta dialysiert: von Plectrophanes lapponica, von Astur palumbarius,\n\u00bb\tAnthus\tcervinus,\t*\tPandion halietus,\n\u00bb\tCorvus\tcornix,\t\u00bb\tColumbia livia und\n\u00bb\t\u00bb\tmonedula,\t\u00bb\tColymbus arcticus.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.\t30","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"448\tCarl Th. M\u00f6rner,\nNach beendeter Dialyse wurde der betreffende Dialyseninhalt nur mit destilliertem Wasser auf 50 ccm verd\u00fcnnt, wonach filtriert wurde.\na)\tUnmittelbare Percapr\u00fcfung {5 ccm + 2 Tropfen ges\u00e4ttigter NaCl-L\u00f6sung + 5 ccm Percaextrakt).\nln s\u00e4mtlichen 8 Proben: +.\nb)\tPortionen von 5 ccm wurden auf gekocht, wobei (infolge des Salzmangels) in keiner Probe Koagulierung eintrat, die Fl\u00fcssigkeit vielmehr klar blieb oder nur unbedeutend opalescent wurde. Nach Abk\u00fchlen auf Zimmertemperatur Zusatz von 2 Tropfen ges\u00e4ttigter NaCl-L\u00f6sung (wobei keine Ver\u00e4nderung eintrat) sowie 5 ccm Percaextrakt.\nln s\u00e4mtlichen 8 Proben: -f (nicht schw\u00e4cher als in a)!).\nAlle die entstandenen F\u00e4llungen, die in den a)- wie auch die in den b)-Proben, l\u00f6sten sich vollst\u00e4ndig bei Zusatz von BaCls-L\u00f6sung.1)\nStelle ich die von mir gemachten Erfahrungen, die hier direkt angef\u00fchrten und mehrere andere, zusammen, so scheint mir aus ihnen hervorzugehen, da\u00df die in N^.*Eierkl\u00e4r nach Dialyse zu beobachtende Percareaktion nicht oder in nur unbedeutendem Ma\u00dfe von der Ovomucoidkom-ponente des Eierklars, sondern von einer Substanz herr\u00fchrt, Hie bei auf gew\u00f6hnliche Weise ausgef\u00fchrter W\u00e4rmekoagulierung nicht in das Filtrat \u00fcbergeht, ob dies nun darauf beruht, da\u00df die Substanz selbst w\u00e4rmekoagu-lierbar ist, oder darauf, da\u00df sie von den entstandenen Eiwei\u00df-koagula zur\u00fcckgehalten (adsorbiert) wird. Klar ist ferner solchenfalls, da\u00df der Gehalt des Neg.-Eierklars an hemmendem Stoffe (Zucker) gro\u00df genug ist, um die Percareaktion dieser nicht ovomucoidartigen Substanz in dem nat\u00fcrlichen Milieu ganz zu unterdr\u00fccken, und da\u00df in diesem Umstande, wenigstens im wesentlichen, die Erkl\u00e4rung daf\u00fcr liegt, da\u00df Neg.-Eierklar nicht bei direkter Percapr\u00fcfung (wohl aber nach Dialyse) reagiert. Die Isolierung dieser Substanz\n*) Vgl. Diese Zeitschrift, Bd. 40 (1904), S. 452.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomncoi\u00e4 und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 449\nhat vorl\u00e4ufig nicht durchgef\u00fchrt werden k\u00f6nnen. Aus Analogie* * gr\u00fcnden d\u00fcrfte man jedoch f\u00fcr in hohem Grade wahrscheinlich halten k\u00f6nnen, da\u00df dieselbe einen Kohlenhydratkomplex enth\u00e4lt und somit zu den Glykoproteiden (im weiteren Sinne) zu rechnen ist.1)\nEbenso ist festgestellt worden, da\u00df die fragliche Substanz, in Obereinstimmung mit ihrem Verhalten bei Siedehitze, nicht in Wasser in L\u00f6sung geht, nachdem sie mit Alkohol ausgef\u00e4llt und l\u00e4ngere Zeit hindurch in Ber\u00fchrung mit Alkohol gelassen worden ist, wie aus folgender Versuchsserie hervorgeht.\nDabei kam Neg.-Eierklar von nachstehenden Vogelarten zur Verwendung:\nTurdus iliacus,\tCorvus cornix,\\\n\u00bb pilaris,\tv monedula,\nAnthus pratensis,\tAstur palumbarius,*)\n\u00bb cervinus,\tButeo lagopus und\nGarrulus infaustus,\tPandion hali\u00ebtus.\n10 ccm von jedem + 100 ccm 96\u00b0/oigem Alkohol.\nDie Mischungen wurden in gut geschlossenen Gef\u00e4\u00dfen, in Zimmerw\u00e4rme, 2 Jahre hindurch stehen gelassen\u00ab Danach wurden sie auf ein Filter gebracht, und die ausgef\u00e4llte Masse mit Alkohol gewaschen. Die mit Alkohol gewaschenen Reste wurden, jeder f\u00fcr sich, in 100 ccm destilliertem Wasser aufgeschwemmt. Nach oft wiederholtem Umsch\u00fctteln in geschlossenem* Gef\u00e4\u00df (zusammen mit scharfkantigem Quarzsand) wurde am folgenden Tage filtriert. Die s\u00e4mtlichen Filtrate (Hellers Eiwei\u00dfprobe: negativ oder nur andeutungsweise) ergaben bei Percapr\u00fcfung negatives Resultat ; Ovomucoid fand sich dagegen durchgehends in reichlicher Menge und konnte mit Leichtigkeit mittels Alkohol (+ etwas Neutralsalz) ausgef\u00e4llt werden.\nIn einer in allen Beziehungen gleichartig angeordneten Parallelserie von:\n*) M\u00f6glicherweise handelt es sich uni eine dem Eichholzschen Ovomucin (Jonm. of Physiol., Bd. 23, 1898, S. 167) nahestehende, obwohl durch Dialyse nicht ausf\u00e4llbare Substanz.\n*) Die Partie, die in Tabelle 1 als 46 a) bezeichnet ist.\n30*-","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\tCarl Th. M\u00f6rner,\nFalco gyrfalco,\tAnser segetum,\n\u00bb peregrinus,\tSomateria mollissima,\nTringa alpina,\tMergus serrator und\nActitis hypoleucos,\tPodiceps cristatus\nerwiesen sich s\u00e4mtliche Endfiltrate als ^kr\u00e4ftig percareagierend infolge darin enthaltenen Ovomucoids.1)*\nEbenso gibt Pos.-Eierklar nach W\u00e4rmekoagulierung perca-reagierendes Filtrat, und das daraus isolierte Ovomucoid zeigt selbst kr\u00e4ftige Percareaktion. Betreffs des Pos.-Eierklars ist es also offenbar, da\u00df bei seiner, schon bei direkter Pr\u00fcfung, bewiesenen Percareaktion das Ovomucoid eine wirksame Komponente ist, und da\u00df sie sich auch bei der Pr\u00fcfung solchen Eierklars nach Dialyse geltend macht. *)\nDie Untersuchung von Vogeleierklar mit Hilfe von Percaextrakt hat demnach zum Nachweis des Vorhandenseins einer bestimmten, auf anderem Wege nicht zu entdeckenden Verschiedenheit gef\u00fchrt, auf Grund deren man zwei verschiedene Typen von Vogeleierklar (hier bis auf weiteres als Pos.-Eierklar und Neg.-Eierklar bezeichnet8) bezw. von Ovomucoid unterscheiden kann.\n2. Quantitative Ovomueoidbestimmungen.\nDas Verfahren hierbei ist folgendes gewesen. Von jedem Eierklar wurden 15 ccm, in gleich gro\u00dfe Portionen auf 3 Dia-\n*) Diese beiden Versuchsserien liefern \u00fcbrigens einen weiteren Beweis f\u00fcr die von Miles i (Bolletino d. Societa Med.-chirurg. d. Pavia, 1898) seinerzeit bezweifelte Pr&existe\u00fcz von Ovomucoid in Eierklar. Vgl. Diese Zeitschrift, Bd. 40, S. 451.\na) Ob in diesem Falle zu der Reaktion auch eine Substanz, entsprechend der f\u00fcr Neg.-Eierklar oben beschriebenen, beitr\u00fcgt, mu\u00df unentschieden gelassen werden.\n^ s) Wahrscheinlich k\u00f6nnen auch Zwischenformen existieren. Eine Andeutung in dieser Richtung kann man in den F\u00e4llen erblicken, in welchen die direkte Percapr\u00fcfung positiven Ausfall nicht binnen -- wie das in der Regel der Fa\u00df ist \u2014 6 Min. ergibt, sondern die F\u00e4llung z\u00f6gernd, erst nach 10\u201415 Min. geschieht (siehe Tab. 1, z. B. Nr. 72 und 88), oder in welchen innerhalb der Pr\u00fcfungszeit nur starke Opalescenz sich einstellt (siehe Nr; 71).\t*","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 451\nlysenh\u00fclsen (Schleicher u. Schulte 16X100 mm) verteilt, verwendet; jede H\u00fclse wird in einem Becherglas placiert, das 200 ccm destilliertes Wasser (nebst einigen Kubikzentimetern Toluol als Antiseptikum) enth\u00e4lt, und danach mit einem Uhrglas \u00fcberdeckt. Nach 2 Tagen wird das Dialysat durch neue 200 ccm destilliertes Wasser ersetzt, was naeh weiteren 2 Tagen wiederholt wird.1)\nDie Inhalte der 3 Dialysenh\u00fclsen werden gut ausgesp\u00fclt; der vereinigte Inhalt wird, nach Zusatz von 1 ccm ges\u00e4ttigter NaCl-L\u00f6sung und 0,3 ccm Essigs\u00e4ure,*) mit destilliertem Wasser auf das Volumen von 150 ccm verd\u00fcnnt. Die Mischung \u2014 in Porzellanschale, mit gro\u00dfem Ubrglas \u00fcberdeckt*) a wird im Wasserbade erw\u00e4rmt; nach eingetretener Koagulierung wird die Reaktion mit Lackmus gepr\u00fcft (eventuell wird noch ein weiteres ll\\o ccm Essigs\u00e4ure hinzugesetzt). Fortgesetzt mit dem Uhrglas bedeckt, wird die Schale \u00fcber offene Flamme gesetzt (wobei das Umr\u00fchren durch einen unter dem Uhrglase durch den Ausgu\u00df der Schale eingef\u00fchrten Glasstab bewerkstelligt wird). Sofort nach eingetretenem Auf kochen wird die Flamme gel\u00f6scht und die Mischung etwas abk\u00fchlen gelassen. Filtrieren, wobei der Trichter mit einem (K\u00fchlwasser enthaltenden) Uhrglas bedeckt gehalten wird; das Filtrat l\u00e4\u00dft man auf Zimmertemperatur abk\u00fchlen. Nachdem die Koagulierung, bei Kontrollieren des Filtrats mittels Hellers Probe, als wohlgelungen befunden worden, wird von dem Filtrat ein aliquoter Teil (gew\u00f6hnlich ca. 100 ccm) abgemessen, der im Wasserbade, zuletzt in ganz kleiner Schale, auf ca. 10 ccm konzentriert wird. Der Inhalt wird in eine ca. 100 g haltende Glasb\u00fcchse, unter Anwendung von 5 ccm destilliertem Wasser als Sp\u00fclfl\u00fcssigkeit,\n*)' Die von jeder Portion Eierklar so erhaltenen^ X 3 X 200=1800ccm Dialysat sind zu quantitativer Zuckerbestimmung (siehe S. 466) verwendet -worden.\t\u25a0\tf,\n*) Unter \u00abEssigs\u00e4ure* wird hier und im folgenden eine Mischung von 1 Vol. Eisessig -f- 5 Vol. dest. Wasser verstanden.\ns)In das Uhrglas wird abgek\u00fchltes Wasser in solcher Menge ge-gossen, da\u00df die Wasseroberfl\u00e4che einen gr\u00f6\u00dferen Durchmesser als die Schale erh\u00e4lt; das K&hlwasser wird unmittelbar vor dem Placieren der Schale \u00fcber offene Flamme gewechselt.","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\tCarl Th. M\u00f6rner,\n\u00fcbergef\u00fchrt. 5 Vol. (= 75 ccm) 96\u00b0/oiger Alkohol werden hin-zugesetzt, und die Mischung danach umgesch\u00fcttelt. Nach einem oder einigen Tagen wird die F\u00e4llung auf ein gewogenes Filter genommen und flei\u00dfig mit Alkohol bezw. \u00c4ther gewaschen. Trocknen bei -f-105\u00b0 C., Ein\u00e4scherung in 2 Stufen; die Menge der Asche wird abgezogen.\nDie erhaltenen Resultate finden sich in Tab. 1 angegeben. Als exzeptionell niedrig hat sich der Ovomucoidgehalt bei den Phalarocrocorax-Arten erwiesen : 0,18\u20140,24\u00b0/\u00bb bei Ph. carbo, 0,46\u00b0/o bei Ph. graculus. Weit niedriger als im allgemeinen hat er sich auch bei Columba livia (0,83 \u00b0/o) gezeigt. Sieht man von diesen F\u00e4llen ab, so ergibt sich als Durchschnitts-ziffer f\u00fcr s\u00e4mtliche 47 untersuchten Arten 1,61 \u00b0/o (der h\u00f6chste beobachtete Gehalt ist der bei Dryocopus martius, n\u00e4mlich 2,40 \u00b0/o).\nIn Obereinstimmung mit dem Verh\u00e4ltnis bei H\u00fchnereierklar bildet offenbar Ovomucoid auch bei den \u00fcbrigen V\u00f6geln im allgemeinen einen betr\u00e4chtlichen Teil der festen Stoffe des Eierklars.1)\n3. Untersuchung von isoliertem Ovomucoid.\nIn dem Ma\u00dfe, wie das zug\u00e4ngliche Material es erlaubt\nIn gewissen F\u00e4llen ist von einer einzelnen Art das Eierklarmaterial hinreichend gewesen, um f\u00fcr sich bearbeitet werden zu k\u00f6nnen. In anderen F\u00e4llen ist das Ausgangsmaterial erst\n\u2019) Der Gehalt an festen Stoffen ist, in einigen F\u00e4llen, vom Verf.\nbestimmt worden\nFeste Stoffe.\n\nPernis apivorus\t10,75\nPhasianns colchicus\t11,64\nMeleagris gallopavo\t11,04\nAnser domestiens\t11,14\nAnas domestica\t13,82\nSomateria mollissima\t12,58\nPhalarocrocorax carbo\t10,08\nLaras canus\t11,74.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 453\nA\ndurch Vereinigung von Eierklar zweier oder mehrerer Arten gewonnen worden; did Vereinigung ist solchenfalls unter Ber\u00fccksichtigung teils der allbekannten ornithologischen Gruppen, teils der oben beschriebenen Gruppen, des Pos - bezw. Neg.- * Eierklars, vorgenommen worden. Vergleichshalber ist auch H\u00fchnereierklar (3 verschiedene Partien) untersucht worden.\nAus den betreffenden Eierklarpartien ist Ovomucoid isoliert worden durch W\u00e4rmekoagulierung lege artis, Konzentrierung des Filtrats, F\u00e4llung mit Alkohol, Wiederaufl\u00f6sung in destilliertem Wasser, ev. Filtrieren, wiederum F\u00e4llung mit Alkohol, Alkohol- und \u00c4therwaschen sowie Trocknen, erst an freier Luft, dann in H,S04-Exsikkator. Auf diese Weise sind folgende Ovomucoidpr\u00e4parate erhalten worden.\nPr\u00e4p.-\nNr.\nHerkunft des zur Darstellung angewandten Eierklars\nI.\nIL\nHL\nIV.\nV.\nVI.\nVII.\nVIII.\nIX.\nX. XL\nXII.\nXIII.\nXIV.\nClangula glaucion (Pos.-Eierklar)\nSomateria mollissipia (Pos.-Eierklar)\nVerschiedene entenartige V\u00f6gel, au\u00dfer den 2 obengenannten Arten (Pos.-Eierklar)\tV\nPhalarocrocorax carbo (Neg.-Eierklar)\nMeleagris gallopavo (Neg.-Eierkl\u00e4r)\nPodiceps cristatus (Pos.-Eierklar)\nVerschiedene Raubv\u00f6gel (Pos.-Eierklar)\n> Sumpfv\u00f6gel ( \u00bb\t*\t)\nM\u00f6venartige V\u00f6gel (Pos.-Eierklar)\nNeg.-Eierklar von Sumpfv\u00f6geln und m\u00f6venartigen V\u00f6geln\nNeg.-Eierklar von anderen als den 2 unter X. genannten Ordnungen\nGallus domesticus (Pos.-Eierklar)\n* ( * * ) \u2022\n* * ( > \u00ab ), ' - \u25a0 '\u2018 -\nAlle Pr\u00e4parate bilden wei\u00dfe Pulver, mit oder ohne einen Stich ins Gelbe. Nr. V\u2014XIV l\u00f6sen sich alle klar in destilliertem Wasser, Nr. I\u2014-IV geben damit eine etwas tr\u00fcbe L\u00f6sung, die durch wiederholtes Filtrieren klar oder nur schwach opalescent erhalten werden kann.","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"4-54\tCarl Th. M\u00f6rner,\na) Qualitative Pr\u00fcfung.\nZwecks Pr\u00fcfung in gewissen qualitativen Hinsichten wurde von jedem Pr\u00e4parat eine w\u00e4sserige L\u00f6sung, ca. 311\u00bb \u00b0/o Ovomucoid enthaltend, hergestellt.\n1.\tVerhalten bei Abdampfung bei Wasserbad w\u00e4rme. Alle die durch Dialyse von Mineralstoffen noch weiter befreiten L\u00f6sungen geben einen in destilliertem Wasser bei gew\u00f6hnlicher Temperatur vollst\u00e4ndig oder nahezu vollst\u00e4ndig l\u00f6slichen Abdampfungsr\u00fcckstand. Wird dagegen eine solche L\u00f6sung mit Natriumacetat in geeigneter Menge versetzt, so erh\u00e4lt man bei Abdampfung einen Rest, der zwar bei Zusatz von Wasser etwas aufweicht und quillt, aber nicht oder nur unbedeutend in L\u00f6sung geht.l)\n2.\tBei Hydrolysierung mit verd\u00fcnnter Chlorwasserstoff-saure in Siedehitze geben alle eine alkalische Kupferl\u00f6sung reduzierende Substanz in reichlicher Menge; in keinem Falle kann Abspaltung von Schwefels\u00e4ure nachgewiesen werden.\n3.\tVerhalten gegen einige F\u00e4llungsreagenzien. Salpeters\u00e4ure in \u00dcberschu\u00df, Eisessig (5 Vol.) oder Kaliumferrocyanid -f- Essigs\u00e4ure ruft in keinem Falle F\u00e4llung hervor. Alle werden von Gerbs\u00e4ure, Phosphorwolframs\u00e4ure, kondroitinschwefel-saurem Natrium -f- Essigs\u00e4ure und von 2 Vol. ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung gef\u00e4llt. Von 1 Vol. ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung, von Esbachs Reagens2) sowie von Millons Reagens (bei Zimmerw\u00e4rme) werden Nr. I\u2014IV kopi\u00f6s gef\u00e4llt, w\u00e4hrend alle \u00fcbrigen davon nicht gef\u00e4llt werden.\n4.\tVerhalten gegen einige Farbenreaktionen. Die Sulf-hydrylreaktion wird \u00e4u\u00dferst kr\u00e4ftig von allen gegeben. Bei Anstellung der Biuretreaktion wird durchgehends positiver Ausfall erhalten; bei vollkommen gleichartigem Verfahren wird kein augenf\u00e4lliger Unterschied bez\u00fcglich der Qualit\u00e4t der Farbe bei den verschiedenen Pr\u00e4paraten beobachtet. Millons Reagens gibt beim Erw\u00e4rmen in allen F\u00e4llen stark positiven Ausfall (Rotf\u00e4rbung). Im einzelnen besteht jedoch in gewissem Grade eine Verschiedenheit:\n') Siehe hier\u00fcber Seite 4SI.\n*) Die betreffenden F\u00e4llungen sind zum allergr\u00f6\u00dften Teil bei Siedew\u00e4rme l\u00f6slich; beim Abk\u00fchlen wieder hervortretend.","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 455\nInNr.I-IV wird rote F\u00e4llung in farbloser Fl\u00fcssigkeit erhalten.\nIn Nr. V, VIII und IX entsteht etwas rote F\u00e4llung, aber auch bedeutende Rotf\u00e4rbung der Fl\u00fcssigkeit.\nIn s\u00e4mtlichen \u00fcbrigen wird intensiv dunkelrote, klare Fl\u00fcssigkeit erhalten.\nBei Anwendung von Adamkiewics Reagens unter gleichf\u00f6rmiger Erw\u00e4rmung eintretende F\u00e4rbung ist von wesentlich verschiedener Intensit\u00e4t, in einigen F\u00e4llen (z. B. Nr. XII-XIV) nur in schwacher Andeutung vorhanden, in anderen deutlicher und in einigen F\u00e4llen (z. B. Nr. V und VI) kr\u00e4ftig. Mit Ehrlichs Reagens (p-Dimethylaminobenzaldehyd HCl) geben alle beim Kochen kirschrote F\u00e4rbung. Negativ f\u00e4llt dagegen in s\u00e4mtlichen F\u00e4llen Arnolds Nitroprussidnatriumreaktion aus, in \u00dcbereinstimmung mit dem, was dieser Forscher betreffs H\u00fchnerei-ovomucoid angegeben hat.1)\nb) Spezifische Drehung.\nZur Bestimmung derselben sind die im vorigen Abschnitt \u00e8rw\u00e2hnten ca. 31/2\u00ae/oigen L\u00f6sungen verwendet worden. Der Ovomucoidgehalt derselben wurde durch besondere Analyse bestimmt.2)\nPrftp. \u2019\u2022 \u2022 Nr. V\tOvomucoid (wasser- und aschefrei) * in 100 ccm\tDrehung im 2 dm-Rohr\t(a/D\n\tg\tin *\t\nI\t3,374\t\u2014 5,95\t\u2014 88,2\nn\t3,372\t\u2014 4,90\t-72,7\nIII\t3,486\t-5,93\t-85,1\nIV\t3,424\t\u2014 5,09\t\u2014 74,3\nV\t3,410\t\u2014 5,05\t-74,0\nVI\t3,442\t-4,62\t-67,1\nVH\t3,422\t\u2014 4,25\t\u2014 62,1\nVIII\t3,584\t\u2014 5,27\t\u2014 73,5\nIX\t3,308\t-5,07\t\u2014 76,6\nX\t3,208\t\u2014 4,53\t-70,6\nXI\t3,356\t\u20144,30\t\u2014 64,1\nXII-XIV\t: \u2014\t\t-70,9\u00bb)\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 70 (1911), S. 300. *) Vgl. Seite 432.\n3) Vgl. Seite 433.","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"Carl Th. M\u00f6rner,\nc) Stickstoff- und Schwefelgehalt.\nDerselbe wurde nach Kjeldahis bezw. Liebig-Ham-marstens Methode an bei -f 105\u00ae C. getrockneter Substanz bestimmt (die Werte sind auf aschefreie Substanz umgerechnet).\nPr\u00e4p. Nr.\tN in * */o\tS i n \u2022/\u00ab\n1\t13,12\t3,36\nM\t13,21\t3,33\nIII\t13,74\t3,39\nIV\t12,52\t\n\t12,41\t2,36\nVI\t11,40\t2,37\nVII\t11,46\t2,05\nVIII\t12,04\t\nIX\t12,62\t\n\t11,53\t2,32\nIX\t11,35\t2,52\nXII-XIV\t12,47\u00bb)\t2,27\u00bb)\n\u00dcberblickt man die eben angef\u00fchrten Daten betreffs der einzelnen Ovomucoidpr\u00e4parate, so tritt klar die Tatsache hervor, da\u00df man es \u2014 wie bereits auf S. 435 angedeutet wurde \u2014 nicht in jedem Falle mit ein und demselben chemischen Individuum zu tun hat, sondern da\u00df die Pr\u00e4parate teilweise bedeutende Verschiedenheiten aufweisen, sowohl im Verh\u00e4ltnis zu dem zuvor ziemlich gut bekannten Huhnereierklarovomucoid als auch sonst untereinander. Jedoch lassen sich, soweit die gegenw\u00e4rtige Erfahrung reicht, gewisse, gemeinsam kennzeichnende Z\u00fcge wahrnehmen, unter anderen folgende:\n1. Sie besitzen die Charakteristika der Glykoproteide (Verhalten bei Hydrolyse; N-Gehalt niedriger als bei dep eigentlichen Eiwei\u00dfstoffen).\n% Sie sind in Wasser bei gew\u00f6hnlicher Temperatur leichtl\u00f6slich; in Alkohol unl\u00f6slich.\n\u00ae) Infolge Materialmangels keine Bestimmung ausgef\u00fchrt.\n\u2022) Vgl. Seite 434.","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 457\n3.\tSie geben beim Abdampfen der mit .Natriumacetat versetzten w\u00e4sserigen L\u00f6sung bei Wass\u00ebrbadw\u00e2rme einen in Wasser bei gew\u00f6hnlicher Temperatur unl\u00f6slichen Abdampfungsr\u00fcckstand.\n4.\tSie sind in w\u00e4sseriger L\u00f6sung stark l\u00e4vogyr (niedrigster beobachteter Wert f\u00fcr (a)D = 62,1\u00b0).\n5.\tSie besitzen hohen S-Gehalt (niedrigster beobachteter : 2,05 \u00b0/o) und geben intensive Sulfhydrylreaktion; sie enthalten jedoch nicht \u2014 im Gegensatz zu den Chondromucoiden \u2014\u2022\nS in \u00c4therschwefels\u00e4urebindung (als Ctyndroitinschwefels\u00e4ure oder \u00e4hnliches).\ti\n6.\tSie werden nicht gefallt von Salpeters\u00e4ure im Oberschu\u00df, von Eisessig (5 Vol.) oder von Kaliumferrocyanid Essigs\u00e4ure. Werden dagegen gef\u00e4llt von Gerbs\u00e4ure, Phosphorwolframs\u00e4ure, Chondroitinschwefels\u00e4ure und von ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung (2 Vol.).\n7.\tBei der Biuretreaktion, Milions, Adamkiewic-Hopkins und Ehrlichs F\u00e4rbenreaktionen wird positives Resultat erhalten. Negatives bei Arnolds Reaktion.\nFassen wir dann die Unterschiede der einzelnen Ovomucoid-pr\u00e4parate voneinander n\u00e4her ins Auge, so zeigt es sich zun\u00e4chst, da\u00df I\u2014IV zusammen sich von den \u00fcbrigen darin unterscheiden, da\u00df sie schon von 1 Vol. ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung, von Esbachs Reagens und von Milions Reagens gef\u00e4llt werden. Der Schwefelgehalt ist auch, soweit er bestimmt worden ist, bedeutend h\u00f6her, ca. \u00df^\u00f6o/o1) (in dieselbe Gruppe fallen auch die h\u00f6chsten beobachteten Werte f\u00fcr N-Gehalt und f\u00fcr optische Aktivit\u00e4t). Von den fraglichen Pr\u00e4paraten r\u00fchren Nr. I\u2014III von entenartigen V\u00f6geln,* *) Nr. IV von der n\u00e4chst-stehende'n Ordnung pelekanartiger V\u00f6gel her.\nAber auch die \u00fcbrigen Pr\u00e4parate weisen einige Ab-\n*) Dieser Schwefelgehalt ist der h\u00f6chste bei wasserl\u00f6slichem Protein* Stoff bisher konstatierte die Cho\u00fcdroprot\u00ebide und Picks Thioalbumose (Diese Zeitschr., Bd. 28, S. 219, 1899) nicht ausgenommen. \"\n*) F\u00fcr in kleinerem Ma\u00dfstabe dargestelltes Ovomucoid aus Eierklar von 3 anderen zu derselben Ordnung geh\u00f6rigen Arten, Anser domesticus, Anas domestica und Mergus senator, ist das Prufungsresultat bez\u00fcglich Esbachs Reagens dasselbe gewesen wie f\u00fcr Nr. I\u2014111 (kopi\u00f6se F\u00e4llung). !","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\tCarl Th. M\u00f6rner,\nWeichlingen (in bezug auf optische Aktivit\u00e4t/ N-Gehalt, St\u00e4rke des Ausfalls bei Adamkiewics Reaktion usw.) auf, wozu der in einem vorhergehenden Abschnitt n\u00e4her behandelte, gro\u00dfe Unterschied bez\u00fcglich der Percareaktipn kommt. F\u00fcr isolierte (= von die Reaktion hemmender Substanz vollst\u00e4ndig befreite) Ovomucoidpr\u00e4parate ist wohl dieser Unterschied der Regel nach nicht von absoluter,1) sondern nur relativer Art, indem es sich zeigt, da\u00df solche Pr\u00e4parate zwar qualitativ reagieren, aber \u2014 bei Versuchen mit gleichprozentigen, hinreichend verd\u00fcnnten L\u00f6sungen \u2014 h\u00f6chst ungleiche Intensit\u00e4t der Reaktion aufweisen, je nachdem sie von Pos.- oder Neg.-Eierklar herr\u00fchren. Am wahrscheinlichsten d\u00fcrfte es sein, da\u00df derartige, aus Neg.-Eierklar isolierte, schwach reagierende Pr\u00e4parate eine Mischung eines an sich nicht percareagierenden Ovomucoids (die Hauptmasse repr\u00e4sentierend) mit einer geringen Menge percareagierenden darstellen. V\nBemerkenswert ist, da\u00df der Unterschied bez\u00fcglich der Percareaktion keinen Parallelismus mit einer der bisher beobachteten Verschiedenheiten in anderen Hinsichten zeigt. Im Hinblick auf das bisher Festgestellte scheint vorl\u00e4ufig Anla\u00df zu der Annahme vorzuliegen, da\u00df die Ovomucoidfraktion der verschiedenen Vogeleierklare Mucoidsubstanz folgender verschiedenem Typen enthalten kann:\n1.\tPercarm\u00dferend.\na)\tF\u00e4llbar durch Esbachs Reagens usw. (sehr S-reich), z. B. bei Clangula glaucion, Somateria mollissima.\nb)\tNicht f\u00e4llbar durch Esbachs Reagens usw., z. B. bei Gallus domesticus, Podiceps cristatus.\n2.\tNicht percareagierend, z. B. bei Turdus pilaris, Me-leagris gallopavo.\nn. Zucker.\nDer direkte Anla\u00df dazu, Vogeleierklar in bezug auf Zucker zu untersuchen, ist f\u00fcr mich die Eigenschaft desselben ge-\n*) In einem Falle, isoliertes, mit Alkohol ausgef\u00e4lltes Ovomucoid yon Buteo lagopus betreffend, ist die Percapr\u00fcfung jedoch vollkommen negativ ausgefallen.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 459\nwesen, hemmend auf die Percareaktion einzuwirken. - \u00dcberdies konnte ja eine solche Untersuchung auch an und f\u00fcr sich von Interesse sein, zumal da nichts betreffs Zucker im Eierklar der V\u00f6gel, au\u00dfer bez\u00fcglich einer einzigen Art, des Haushuhns, bekannt ist.\n1. Der qualitative Nachweis von Zucker.\nA. In H\u00fchnereierklar.\nDa\u00df H\u00fchnereierklar Zucker enth\u00e4lt, ist seit lang\u00e9 bekannt und findet sich in Lehr- und Handb\u00fcchern1) allgemein angegeben, unter Hinweis auf G. 6. Lehmann als ersten Gew\u00e4hrsmann. Auch E. Salkowski sagt in einer 1911 ver\u00f6ffentlichten Arbeit:.2 *) \u00ab\u2014 \u2014 \u2014 so r\u00fchrt die erste Angabe, da\u00df dasselbe [das Albumen] Zucker und zwar Traubenzucker enthalte, meines Wissens, von C. G. Lehmann her, der in seinem Lehrbuch der phys. Chemie Bd. 1, S. 297, 1850 und Bd. 2, S. 355 angibt, da\u00df das Albumen des Eies konstant g\u00e4rungsf\u00e4higen Zucker enthalte.\u00bb Derjenige, der zuerst (im Jahre 1848) Zucker in H\u00fchnereierklar (nicht bebr\u00fctetem)8) nachgewiesen hat, ist indessen Budge,4) dessen Beobachtung sp\u00e4ter von Alridge (1849),5 6 *) Barreswil (1850),\u2022) Lehmann (1850),*) Meissner (1859),8) Salkowski (1893),9) Pavy (1894)10) und anderen als richtig best\u00e4tigt worden ist.\n*) In einem so neuen Handbuch wie Frankels Descriptive Biochemie (Wiesbaden 1907) fehlt jedoch eine diesbez\u00fcgliche Angabe, obwohl das Vorkommen von Zucker im Gelben des H\u00fchnereis sich dort erw\u00e4hnt findet.\n*) Biochem. Zeitschr., Bd. 32, S. 335.\n\u2022) In bebr\u00fcteten Eiern hatte Winckler (Report, f. d. Pharmacie, Buchners, 2. Reihe, Bd. 42, S. 46) schon 2 Jahre fr\u00fcher (1846) die Gegenwart von Zucker (denselben f\u00fcr Milchzucker haltend) gefunden.\n4) Annal, d. Chemie u. Pharmacie, Bd. 62, S. 127.\n6) Medical Times (nach Referat in Jahr\u00e8eber. \u00fcber ^ die Fortschr. d. Chemie. Liebig u. Kopps, f\u00fcr das Jahr 1849, S. 513).\n6) Joum. de Pharmacie et de Chimie, 3. Reihe, Bd. 17, S. 115.\n'\t\u00bb)Aa. O.\t; ' ; \u25a0\t\u25a0\ns) Zeitschr. f. ration. Medizin, 3. Reihe, Bd. 7, S. 1. - v r\n\u00ae) Centralbl. f. d. med. Wissensch,, Bd. 31 (1893), S. 513.\n,0) Physiology of the Carbohydrates, London, S. 206.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\tMij\u00dft Carl Th. M\u00f6rner,\nEs liegt ja keinerlei Grand vor, die Richtigkeit der eben angef\u00fchrten Angaben, \u00e4lteren und j\u00fcngeren, \u00fcber das Vorhandensein von Zucker in H\u00fchnereierklar zu bezweifeln. Verfasser erhielt bereits in Zusammenhang mit seiner ersten Ovo-mucoiduntersuchung (1893), wo unter anderem mehrere Pr\u00e4parate von sch\u00f6n krystallisierendem Phenylosazon dargestellt wurden,1) pers\u00f6nliche Erfahrung in dieser Frage, die nun nat\u00fcrlich nur weiter best\u00e4tigt worden ist.\nB. In dem Eierklar anderer V\u00f6gel.\nPr\u00fcfung in der fraglichen Beziehung ist ausgef\u00fchrt worden mit Hilfe von Fehlingscher Fl\u00fcssigkeit und G\u00e4rprobe an, in allen F\u00e4llen, Dialysat von Eierklar, in gewissen F\u00e4llen auch an dem Filtrat nach W\u00e4rmekoagulierung: in beiden F\u00e4llen nach geh\u00f6riger Konzentrierung auf Wasserbad, bei von Essigs\u00e4ure schwach saurer Reaktion.\nOhne Schwierigkeit und mit voller Deutlichkeit ist Zucker in dem Eierklar s\u00e4mtlicher 96 untersuchten Arten nachgewiesen worden, weshalb Zucker wohl mit gutem Fug als ein konstanter Bestandteil des Eierklars der V\u00f6gel betrachtet werden kann.\n2. Die Art des Zuckers.\nA. In Huhnereierklar.\nWinklers Angabe \u00fcber das Vorkommen von Milchzucker ist von keinem Forscher nach ihm best\u00e4tigt worden, weder in bezug auf bebr\u00fctete noch auf unbebr\u00fctete Eier. W\u00e4hrend Budge die Frage nach der Art des reduzierenden Zuckers offen l\u00e4\u00dft, gibt schon Alridge denselben als Traubenzucker an, welcher Ansicht die sp\u00e4teren Forscher beitreten, wenn auch weder Alridge noch die fr\u00fcheren der genannten Forscher einen nach moderner Auffassung hinreichend zwingenden Beweis hierf\u00fcr haben erbringen k\u00f6nnen. Der vollg\u00fcltige Beweis f\u00fcr das Vorhandensein von Dextrose wurde zuerst von Salkowski (1893) geliefert, der unter anderem das reine Phenyldextrosazon (Schmelzpunkt: + 204\u2014205\u00b0 C.) darstellte; in seinem im\n*) Obwohl nichts dar\u00fcber ver\u00f6ffentlicht worden ist.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 461\nJahre danach erschienenen Buche bildet Pavy Krystalle von aus H\u00fchnereierklar dargestelltem derartigen Osazon ab. Indessen ist auch die Frage zur Behandlung aufgenommen worden, ob Dextrose die einzige hier vorhandene reduzierende Substanz bezw. Zuckerart ist. Hier\u00fcber sagt Meissner: \u00abIch fand nichts, was den Verdacht erweckt h\u00e4tte, da\u00df au\u00dfer Zucker andere reduzierende Substanzen im Eierwei\u00df enthalten seien.\u00bb Sal-kowski fand die L\u00f6sung des Eierklarzuckers optisch inaktiv nach Behandlung mit Hefe und schlie\u00dft daraus auf die Abwesenheit \u00abnoch eines anderen nicht g\u00e4rungsf\u00e4higen Kohlenhydrats\u00bb. Gest\u00fctzt auf Erfahrungen bez\u00fcglich des quantitativen Reduktionsverm\u00f6gens d\u00e9s Eierklarzuckers, verglichen mit dem der Dextrose, \u00e4u\u00dfert sich Pavy folgenderma\u00dfen: .\u00abIt thus appears that the kind of sugar met with is--------\u2014 shown to\nbe practically glucose\u00bb. Und neulich betont Ko jo,1) sich auf seine Erfahrung st\u00fctzend, da\u00df Zuckerbestimmung mittels Fehling-Titrierung und mittels der G\u00e4rungsmethode nahe \u00fcbereinstimmende Werte ergeben: \u00abEs liegt jedenfalls kein Grund vor, im Albumen au\u00dfer dem Traubenzucker noch eine andere reduzierende Substanz anzunehmen\u00bb.\nObwohl das Vorhandensein von Dextrose als der haupts\u00e4chlichen Zuckerart im H\u00fchnereierklar hiermit als * * erwiesen angesehen werden k\u00f6nnte, scheint es doch nicht g\u00e4nzlich ausgeschlossen zu sein, da\u00df noch eine andere Zucker\u00e4rt darin enthalten sein k\u00f6nnte \u2014 wenn auch also in relativ geringerer Menge \u2014, da dem Anschein nach direkte Nachforschungen nach einer solchen nicht angestellt worden sind.\nEigene Untersuchungen.\nEin Dialysat*) von 600 ccm H\u00fchnereierklar wurde, nach Zusatz von Essigs\u00e4ure bis zu deutlich saurer Reaktion, auf ein Volumen von 200 ccm konzentriert.\nDrehung in 2 dm-R\u00f6hre: -fr 0,95\u00b0; Zuckergehalt, berechnet als Dextrose, 0,90 g in 100 ccm. Zuckergehalt, be-\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 75 (1911), S. 1.\n*) Bei Hellers Probe oder Zusatz von Aim\u00e9 ns Eiwei\u00dfreagens negativer Ausfall.","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"4bi\tCart Th. M\u00f6rner,\nrechnet ab Dextrose, bei Fehling-Titrierung : 0,97 g in 100 ccm.\nDer Umstand, da\u00df der Fehling-Wert \u2014 ungeachtet der Anwendung von auf reine Dextrose sorgf\u00e4ltig eingestellter Titrierfl\u00fcssigkeit - etwas hoher1) ausfiel als der Polarimeterwert (bestimmt mittels guten Instruments), lie\u00df zun\u00e4chst an die M\u00f6glichkeit des Vorhandenseins von L\u00e4vulose denken.\nPr\u00fcfung auf L\u00e4vulose.\na)\tNach Seliwanoff-Borchardt.* *)\nVon der L\u00f6sung wurden 41,2 ccm auf 20 ccm konzentriert, so da\u00df 5 ccm 100 mg Dextrose (nach dem Fehling-Wert) entsprachen.\no a) 5 ccm + 5 ccm 25\u00ae/oiger HCl + 0,2 ccm Resorcin-l\u00f6sung (1 -f- 2); Kochen w\u00e4hrend 20 Sekunden, wonach unmittelbare Abk\u00fchlung, Alkalisierung mit 3 g wasserfreiem Natriumcarbonat und Aussch\u00fctteln mit 5 ccm \u00c4thylacetat.\nKaum wahrnehmbare Gelbf\u00e4rbung, weit unterlegen der in Probe y).\n\u00df) Kontrollprobe : 100 mg reine Dextrose in 5 ccm Wasser usw.\nNegativer Ausfall.\nY) Kontrollprobe: 95 mg reine Dextrose -f 5 mg reine L\u00e4vulose in 5 ccm Wasser usw.\nKr\u00e4ftig positive Reaktion.8)\nb)\tNach Pieraerts.4)\nVon der L\u00f6sung wurden 41,2 ccm* auf 8 ccm konzentriert, so da\u00df die Zuckermenge (nach dem Fehling-Wert)\n100 mg Dextrose in 2 ccm entsprach.\n^ Konstant beobachtet an allen aus Vogeleierklar dargestellten zuckerhaltigen L\u00f6sungen (siehe weiter S.\u2018 434 und 470 u. ff).\n\u2022) Diese Zeitschrift, Bd. 66 (1908), S. 241.\n*) Durch besondere Versuche war au\u00dferdem festgestellt worden, da\u00df Salze (NaCl, Natriumacetat) \u2014 welche in der zuckerhaltigen L\u00f6sung von H\u00fchner- oder anderem Vogeleierklar Vorkommen k\u00f6nnen\u2014in einer Menge von bis zu 5V der L\u00f6sung hinzugesetzt, bei im \u00fcbrigen in \u00dcbereinstim- / mung mit \u00df) bezw. y) angeordneten Kontrollproben nicht st\u00f6rend wirken.\n4) Bull- de Tassoc. des chimistes de sucrerie 1908, S. 830 (nach Wiedergabe in E. Mercks Jahresber., 22. Jahrg., Darmstadt 1909).","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Weiften der Vogeleier. 463\na) 2 ccm soldier L\u00f6sung + 10 ccm Reagens (Glykokoll-Kupferl\u00f6sung) wurden in Zimmerw\u00e4rme 24 Stunden lang stehn gelassen.\nKaum wahrnehmbare Spur von- Oxydul, nicht mehr als in \u00df).\n\u00df) Kontrollprobe: 100 mg reine Dextrose in 2 ccm Wasser usw.\nKaum wahrnehmbare Spur von Oxydul.\ny) Kontrollprobe: 95 mg reine Dextrose + 5 mg reine L\u00e4vulose in 2 ccm Wasser usw.\nVon weitem sichtbarer Niederschlag von Oxydul.\nDie beiden Serien a) und b) wurden in duplo ausgef\u00fchrt, mit in allen Hinsichten \u00fcbereinstimmendem Resultat.\nL\u00e4vulose kann somit nicht mit Sicherheit in dem H\u00fchnereierklar nachgewiesen werden; auf jeden Fall kann ein eventueller Gehalt an solcher bei weitem nicht 1/to des Gesamtzuckers betragen.\nPr\u00fcfung auf Pentose mittels Tollens\u2019 Reaktion und der Orcinreaktion: negatives Resultat.\nInvetiierungsversuche wurden an einer noch etwas weiter konzentrierten Portion der urspr\u00fcnglichen, zuckerhaltigen L\u00f6sung angestellt.\no) 20 ccm davon + 5 ccm 25\u00b0/\u00a9iger HCl + Wasser bis zu 50 ccm; unmittelbar mit Polarimeter (in 1 dm-R\u00d6hire) untersucht: -}- 0,50\u00b0.\n. \u00df) Eine Mischung, gleich der m a), wurde im Wasserbad */t Stunde lang erw\u00e4rmt; Abk\u00fchlung auf Zimmertemperatur und Zusatz von Wasser bis auf 50 ccm; Drehung ln (1 dm-R\u00f6hre): + 0,50\u00b0.\nMaltose - oder eine andere zusammengesetzte Zuckerart kann demnach ausgeschlossen werden.\nG\u00e4rungsversuche. Die auf ca. 2\u00b0/o Zuckergehalt konzentrierte L\u00f6sung wurde bei 30\u00b0 G. 2 Tage lang g\u00e4ren gelassen. Das Resultat stimmt mit dem bei entsprechenden Versuchen von Salkowski1) erhaltenen \u00fcberein: keine Reduktion der\n*) Siehe oben S. 461.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXX.","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nCarl Th. M\u00f6rner,\nFehlingschen Fiassigkeit tritt bei Pr\u00fcfung der vergorenen Fl\u00fcssigkeit, Weder direkt noch nach Alkoholausf\u00e4llung und Konzentrierung ein. Auch wird keine Drehung im Polarimeter beobachtet.\nDas Phenykmon, sch\u00f6n krystallisierend dargestellt aus der zuckerhaltigen L\u00f6sung, schmolz, wie sich zeigte, nach tim krystallisierung, bei + 203\u00b0 C., dies in \u00dcbereinstimmung mit einem seit den Versuchen auf diesem Gebiete vom Jahre 1893 aufbewahrten Pr\u00e4parat*\nB. In dem Eierklar anderer Vogel.\nDie auf S. 450 u. 451 erw\u00e4hnten Dialysate, zun\u00e4chst jedes f\u00fcr sich zu quantitativer Zuckerbestimmung mittels Polarimeters angewandt,*) wurden (unterToluolk\u00f6nservierung) in 3Portionen gesammelt:\n1.\tVon Sitzv\u00f6geln herr\u00fchrend,\n2.\t\u00bb Laufv\u00f6geln\t\u00bb\n3.\t* Schwimmv\u00f6geln \u00bb\nDiese zuckerhaltigen L\u00f6sungen, nach demselben Plane wie die von H\u00fchnereierklar gepr\u00fcft, ergaben auch Resultate, die in keiner Hinsicht von den im vorigen Abschnitt angegebenen abwichen. M. a. W., eine andere Zuckerart als Dextrose hat nicht mit Deutlichkeit in dem Eierklar der V\u00f6gel nachgewiesen werden k\u00f6nnen. Gleichwohl bleibt als vorl\u00e4ufig unerkl\u00e4rt die hier, wie auch betreffs des H\u00fchnereierklars, beobachtete, deutliche, wenn auch relativ kleine Differenz zwischen den Polarimeter- und den Fehling-Werten bestehen. Um den im nat\u00fcrlichen Eierklar herrschenden Verh\u00e4ltnissen nahezukommen, auf einen Zuckergehalt von ca. 0,25 \u00b0/o berechnet, betr\u00e4gt die hierbei beobachtete Differenz 0,04-0,06 oder durchschnittlich 0,05 \u00b0/o (siehe weiter S. 470 \u00fc. ff.).\n3, Die quantitative Bestimmung des Zuckers.\n. A. In Hlihnereierklar.\nVon den Forschem, die sich mit dem Zucker des H\u00fchner* eierklars besch\u00e4ftigt haben, geben einige direkt die Prozent*\nl) Siehe S. 466 u. 467.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 465\nV \u2022.:\u2019V;-/V;-j\t-V;\nwerte f\u00fcr die Menge desselben in Eierklar an, andere dagegen f\u00fchren gewisse prim\u00e4re Daten an\u00bb ans denen eine wenigstens approximative Berechnung des Prozentgehalts sich ansteilen l\u00e4\u00dft.1)\nLehmann gibt an:* *) \u00abEinigen Bestimmungen nach fand ich die Menge des in 100 T. trocknen Eiwei\u00dfr\u00fcckstands enthaltenen Zuckers = 0,5 \u00b0/o (aus der bei eingeleiteter G\u00e4rung entwickelten Kohlens\u00e4ure bestimmt).\u00bb Wie man sieht, gilt der genannte Prozentgehalt nicht f\u00fcr das nat\u00fcrliche Eierklar, sondern f\u00fcr dessen Trockensubstanz, welchen Umstand Ko jo offenbar \u00fcbersehen hat.8) Lehmanns Wert ergibt, auf nat\u00fcrliches Eierklar ^ungerechnet (Trockensubstanz zu 12!/i*/o angenommen), nur 0,06\u00b0/o. Dieser abnorm niedrige Wert findet seine hinreichende Erkl\u00e4rung darin, da\u00df das Eierklar offenbar direkt, d. h. bei nat\u00fcrlicher, alkalischer Reaktion, eingetrocknet worden ist, wobei eine bedeutende Destruktion von Zucker zu erwarten ist. Vor dem sch\u00e4dlichen Einflu\u00df der Alkalescenz des H\u00fchnereierklars (seinem Gehalt an Alkalicarbonat) warnt bereits Barreswil, a. a. 0. S. 117: \u00abOn sait en effet quelle\naction profonde les alcalis exercent sur les sucres-\u2014\nau contact de l\u2019air et \u00e0 une temp\u00e9rature \u00e9lev\u00e9e\u00bb. Unter solchen Umst\u00e4nden ist Lehmanns Zuckerwert nicht zu akzeptieren. Nach Meissner4) \u00abenth\u00e4lt das trockene Eierwei\u00df etwa 8\u00b0/o Zucker\u00bb (die Bestimmung mittels Reduktionsmethode ausge-\n\u2018) Die allerfr\u00fcheste Angabe \u00fcber die Menge des Zuckers ist die Winklers im Jahre 1846 (a. a. 0.). W. teilt darin mit, da\u00df er 8 Gran \u00abMilchzucker\u00bb aus dem Wei\u00dfen von 2 Eiern erhalten habe. Da 8 Gran 0,48 g entsprechen, und die Menge des Wei\u00dfen f\u00fcr 2 Eier auf ca. 60 g veranschlagt werden kann, so betr\u00fcge der Gehalt des Eierklars an Zucker in diesem Falle ca. 0,80 \u00b0/o. Da diese Angabe indessen teils sich auf bebr\u00fctete Eier bezieht, teils auf Milchzucker abzielt, ohne da\u00df die angewandte Methode irgendwie beschrieben wird, kann derselben hier keine Bedeutung beigemessen werden.\n*) Lehrb, d. physiol. Chemie, 2. Aufl., T. 2, Leipzig 1853, S. 312.\n*) A. a. 0., $. 7, wo K. von seinen Resultaten (ca. 0;6#/o Zucker im nat\u00fcrlichen Eierklar) sagt: \u00abSie stimmen auch mit der von Lehmann angegebenen, durch Reduktion gefundenen Zahl 0,5 \u00ae/? sehr gut\u00bb. Unrichtig ist auch K.\u2019s Behauptung, da\u00df der Lehmannsche Wert durch Reduktion erhalten worden ist (siehe oben das Zitat der eigenen Worte Lehmanns!).\n4) A. a. 0.","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"\u2122\tC\u00e0rl Th. M\u00f6rner,\nf\u00e4hrt). Auf nat\u00fcrliches Eierwei\u00df ungerechnet, w\u00fcrde dies ca. l,00\u00b0/o entsprechen, ein Wert, der 2\u20143 mal so hoch ist wie die aus sp\u00e4terer Zeit herr\u00fchrenden, und von dem daher mit Fug angenommen werden kann, da\u00df er seinen Ursprung in einem analytischen Fehlgriff hat.\nGautier soll, nach Angabe in Botazzis Lehrbuch, l *) in einem Falle 0,5, in einem anderen 0,1 \u00b0/o Zucker gefunden haben.\nAus von Salkowski*) mitgeteilten Daten (aus Eierklar von ca. 10 Eiern wurden 15 ccm Filtrat erhalten, das nach polarimetrischer Bestimmung 2,4 \u00b0/0 Dextrose enthielt) l\u00e4\u00dft sich ann\u00e4hernd 0,12\u00b0/o f\u00fcr das urspr\u00fcngliche Eierklar berechnen.3)\nPavy 4) hat, unter Anwendung einer Reduktionsmethode, vor Invertierung 0,34 \u00b0/o, nach Invertierung den nahezu \u00fcbereinstimmenden Wert 0,33 \u00ae/o gefunden.\nSchlie\u00dflich hat Ko jo5) bei einer neulich ausgef\u00fchrten,\n6 verschiedene Partien Eierklar umfassenden Untersuchung gefunden :\nmittels Reduktionsmethode im Mittel 0,51 \u00b0/o,\n\u00bb G\u00e4rungsmethode \u00bb\t\u00bb\t0,55 \u00b0/o.\nEigene Untersuchungen.\nAls generell angewandten quantitativen Verfahrens \u2022) habe ich mich des folgenden bedient.\nDie vereinigten DialysaW*) (1800 ccm von jeder einzelnen Eierklarpartie von 15 ccm) wurden, nach leichter Ans\u00e4uerung mit Essigs\u00e4ure, \u00fcber Wasserbad auf 10\u201415 ccm konzentriert, wonach Filtrieren durch kleines Filter und Waschen\n\u2022*) Physiol. Chemie, T. II, Leipzig u. Wien 1904, S. 222.\n\u2022) A. a. 0. (1893).\n. *) Das Gewicht von 1 Bierklar ist dabei, zu 31 g, d. h. dem von K\u00f6nig als Mittelwert angegebenen, angenommen worden (bei vom Verf. vorgenommenen W\u00e4gungen von Eierklar von 2 Partien Eiern verschie-dener Herkunft, jede 20 St\u00fcck umfassend, sind im Durchschnitt 33 bezw. 3\u00f6g pro 1 Eierklar erhalten worden).\n4) A. a. 0.\n*) A. a. 0.\n\u2022) Im folgenden als \u00abNormalverfahren\u00bb bezeichnet\nT) Vgl. S. 461.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 467\ndes Filters mit Wasser stattfand, bis das Volumen des Filtrats genau 20 ocm betrug. Der bei polarimetrischer Untersuchung (in 2 dm-R\u00f6hre) der eierklar- und ovomucoidfreien L\u00f6sung abgeiesene Drehungswinkel (in Kreisgraden) gibt, nach Multi-plizierung mit dem Faktor 1,267,l) den Prozentgehalt (Gramm Dextrose in 100 ccm urspr\u00fcnglichem Eierklar) an.\nUm die Effektivit\u00e4t des angewandten Dialyseverfahrens bez\u00fcglich der Zuckergewinnung aus dem Eierklar zu kontrollieren, und um die bereits von Salkowski*) kritisierte Hypo-these von an \u00abLecithalbumin\u00bb oder dergl. gebundener Dextrose noch weiter zu pr\u00fcfen, wurden einige Versuche mit H\u00fchnereierklar als Material angestellt.\nVersuchsserie 1.\nVon H\u00fchnereierklar wurden 3 verschiedene Partien angewandt:\nA.\tFrisch erhaltenes.\t' -**\nB.\t\u00bb\t\u00bb\nC.\tSeit 5 Jahren mittels Toluol konserviertes.\nAnstatt wie sonst bei dem \u00abNormalverfahren\u00bb, die 3 Dia-\nIysate von ein und derselben Eierklarpartie (zu 15 ccm) zu vereinigen,'wurden hier nur die Diatysate Nr. 1\u20142 vereinigt, w\u00e4hrend das letzte (Nr. 3) f\u00fcr sich untersucht wurde; wie gew\u00f6hnlich Konzentrierung auf 20 ccm Volumen\nDialysate Nr. 1\u20142.\nA.\tPolarimetrische\tUntersuchung\tergab\t0,39 \u00b0/o\tDextrose.s)\nB.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,39\u00b0/\u00ab\t\u2022 \u25a0 \u00bb\nC.\tV\t\u00bb\t\u00bb\t0,28 \u00b0/o\t\u00bb\t*)\nDialysat Nr. 3.\na) Bei polarimetrischer Untersuchung:\n\u25a0> - \u25a0*\n*) A. a. 0. (1911).\n*) Diese und analoge Zahlen im folgenden bedeuten auf das nat\u00fcrliche Eierklar berechneten Prozentgehalt (d. h. g in 100 ccm).\n4) Bei Untersuchung, direkt in frischem Zustande 5 Jahre vorher, hatte dieselbe Eiwei\u00dfpartie ann\u00e4hernd denselben Dextrosewert, n\u00e4mlich : 0,80V, ergeben.","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468\tCarl Th. M\u00f6rner,\nA.\nB.\nC.\nKeine wahrnehmbare Drehung.\nb)Bei vergleichender Fehling-Pr\u00fcfung!) angetroffene Spur von Zucker, sch\u00e4tzungsweise bestmunt zu:\nA.\t.\t.\t.\t.\t.'O,o0\u00b0/o.\nB.\t.\t.\t.\t.\t. 0,0075 \u00b0/o.\nC.\t.\t.\t.\t.\t. 0,005 \u00b0/o.\nFerner wurden die bezeichneten Dialysen-Inhalte untersucht. Diese wurden nach Zusatz von Essigs\u00e4ure und etwas NaCl koaguliert. Das Filtrat (+ dem Waschwasser) wurde auf 15 ccm konzentriert und mit 150 ccm Alkohol versetzt. Das nach eint\u00e4gigem Stillstehen erhaltene (ovomucoidfreie) Filtrat (4- Waschalkohol) wurde auf 5 ccm konzentriert, wonach, wie gew\u00f6hnlich, auf 20 ccm verd\u00fcnnt.\na) Polarimetrische Untersuchung:\nA.\nB.\nC.\nKeine wahrnehmbare Drehung\nb) Vergleichende Fehling-Pr\u00fcfung, Zucker:\nA.\t.\t.\t\u2022\t.\t.\t0,00 \u00b0/o.\nB.\t.\t.\t.\t.\t.\t0,005 o/o.\nC .\t.\t.\t.\t.\t0,00 Ho.\nVersuchsserie 2.\nHierbei wurde Material verwendet, das von 2 verschie-* denen Eierklarpartien herr\u00fchrte, denselben n\u00e4mlich, die in der vorigen Serie mit A. bezw. B. bezeichnet werden.\n*) Hierbei wurde die ganze Quantit\u00e4t (20 ccm) konzentriertes Dialysat mit 5 ccm Fehlingscher L\u00f6sung versetzt. Zum Vergleich w\u00fcrden Mischungen von 20 ccm Wasser + 5 ccm Fehlingscher L\u00f6sung hergestellt, versetzt mit reiner Dextrose in Mengen, die 0,005, 0,01, 0,02 und 0,03 \u00b0/o in einem Volumen von 15 ccm (d. h. demselben Volumen wie dem des bei der Dialyse angewandten nat\u00fcrlichen Eierklars) entsprachen. Die Hauptproben Und Kontrollproben wurden gleichzeitig im Wasserbad erw\u00e4rmt und die Menge des in den erstgenannten wahrnehmbaren Kupfer-okyduls okular durch Vergleich mit der in den Kontrollmischungen gesch\u00e4tzt.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 469\nI. Vos jeder Eierklarpartie wurden 100 ccm, auf 20 H\u00fclsen verteilt, gegen 3 X 2000ccm destilliertes Wasser dialysiert\u00ee die vereinigten Dialysate wurden, nach Zusatz von etwas Essigs\u00e4ure, auf genau 50 ccm konzentriert (also 1 Vol. entsprechend 2 Vol. urspr\u00fcnglichem Eierklar).\na)\tPolarimetrische Untersuchung ergab als Dextrosewert :\n'\u25a0A. . . . . .0,40\u00b0/o.\u2018)\nB. . . . . .0,40\u00ab/\u00ab.\nb)\tDextrose laut Fehling-Titrierung:\nA.\t. . . . . 0,46 \u00b0/o.\nB.\t. . . . . 0,44 \u00b0/o.\nDie beiden bezeichnten Dialyseninhalte, in analoger Weise wie die in Versuchsserie 1 untersucht, zeigten ein gleichartiges Verh\u00e4ltnis:\na)\tPolarimetrische Untersuchung.\nV\ng* 1 Keine wahrnehmbare Drehung.\nb)\tVergleichende Fehling-Pr\u00fcfung, Zucker:\nA.\t. . . \u2022 . 0,005 \u00b0/o.\nB.\t. . . . . 0,00 \u00b0/o.\nII. Von jeder der beiden Eierklarpartien wurden 100 ccm, nach Verd\u00fcnnung auf 1000 ccm, lege artis w\u00e4r mekoaguliert und durch Alkoholausf\u00e4llung von Ovomucoid befreit ; das Alkoholfiltrat (4* Waschalkohol) wurde auf Ca. 15 ccm eingedampft, wonach auf genau 50 ccm verd\u00fcnnt wurde (1 Vol. entsprechend 2 Vol. urspr\u00fcnglichem Eierklar.)\na)\tPolarimetrisch bestimmte Dextrose:\nA.\t. .\t. . 0,42 o/o.1)\nB.\t\u2022 . \u2022 . . 0,39 \u00ae/o.\nb)\tNach Fehling-Titrierung bestimmte Dextrose:\n\u00c0............0,47 o/o.\nB. . . . . . 0,43 o/o.\nAus den eben angef\u00fchrten Versuchen geht deutlich hervor, da\u00df das angewandte Dialyse verfahren\nl) Siehe die Anm. 3 auf S. 467.","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"*70\tGafl Tb. M\u00f4rner,\neffektiv den Zucker aus dem Eierklar entfernt, ebenso wie das Koagulierungs-Alkoholf\u00e4llungsverfahren, und da\u00df an Lecithalbumin oder dergl. gebundener Zucker nicht zu entdecken ist.\nIm Hinblick auf die durchgehends konstatierte, wenn auch geringe Differenz zwischen den Polarimeter- und den Fehling-Zuckerwerten1) stellt man sich gern die Frage, welches wohl die Ursache hiervon ist, und im Zusammenhang damit auch die, welcher von diesen beiden Werten der richtigere ist, Fragen, die ich jedoch, trotz vieler darauf gerichteter Kontrollversuche, mich nicht imstande sehe, endg\u00fcltig zu beantworten.\nMan k\u00f6nnte zun\u00e4chst an die M\u00f6glichkeit denken, da\u00df das Drehungs-verm\u00f6gen des Zuckers w\u00e4hrend der f\u00fcr die Konzentrierung notwendigen, verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig lange dauernden Erw\u00e4rmung abnimmt, zumal da es nicht an in diese Richtung gehenden Angaben fehlt,* *) w\u00e4hrend anderseits das Reduktionsverm\u00f6gen desselben bewahrt bliebe. Auf Grund von Kontroll-versuchen scheint es mir indessen, da\u00df diese M\u00f6glichkeit bei dem hier angewandten Verfahren au\u00dfer Betracht gelassen werden kann.\nVersuch 1.\na)\t0,0525 g reine Dextrose wurden in 1800 ccm destilliertem Wasser, das mit Essigs\u00e4ure schwach anges\u00e4uert worden war, gel\u00f6st und danach auf Wasserbad auf 20 ccm konzentriert.\nDrehung: -f- 0,29\u00b0.\nb)\tDublette des vorigen.\nDrehung: + 0,27\u00b0. ;\nc)\t0,0525 g reine Dextrose direkt in destilliertem Wasser zu 20 ccm Volumen gel\u00f6st.\nDrehung (nach 1 Tage)*): -f 0,29\u00b0.\nVersuch 2.\na) 0,350 g reine Dextrose wurden mit 1800 ccm mit Essigs\u00e4ure schwach anges\u00e4uertem destilliertem Wasser auf 50 ccm Volumen eingedampft.\nDextrosegehalt laut polarimetrischer Untersuchung 0,70%.\n\u00bb\t\u00bb F ehling-Titrierung\t0,71\u00ae/\u00ab.\nf) Siehe S. 462 u. 464.\n*) In Die Chemie der Zuckerarten von E. O. von Lippmann, 3. Aufl., T. I, Braunschweig 1904, S. 279 hei\u00dft es: \u00abDas Drehungsver-m\u00f6gen der GlykoSe . . , nimmt aber beim l\u00e4ngeren Erw\u00e4rmen reiner Traubenzuckerl\u00f6sungen ab, jedenfalls infolge beginnender Zersetzung oder teilweiser Umwandlung (Hesse, Dur in)\u00bb.\n*) Zur Vermeidung von Multirotation.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zocker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 471\nb) 0,350 g reine Dextrose wurden direkt in destilliertem Wasser auf 50 ccm Volumen gel\u00f6st.\nDextrosegebalt laut polarimetrischer Untersuchung 0,69 \u00b0/o.\n\u00bb\t\u00bb Fehling-Titrierung\t0,70 #/o.\nEine andere M\u00f6glichkeit w\u00e4re eine Depression des Drehungsverm\u00f6gens der Dextrose infolge von in der L\u00f6sung befindlichen, an sich selbst optisch inaktiven Stoffen (Salzen oder Extraktivstoffen).1) Uni zu sehen, wie es sich hiermit verhielt, wurde folgende Versuchsserie angestellt.\nEin konzentriertes Dialysat (1), ein konzentriertes (durch Alkohol-ausf\u00e4llung von Ovomcoid befreites) Koagulat (2), beide approx. * */4 \u00b0/o Zucker enthaltend, sowie eine artifizielle, */4\u00b0/oige Dextrose-Wasserl\u00f6sung (3) wurden s\u00e4mtlich ausg\u00e4ren gelassen, wonach filtriert wurde. Teils mit diesen 3 Filtraten, *) teils nur mit destilliertem Wasser (4) als Menstruum wurden L\u00f6sungen von reiner Dextrose bereitet, jede 0,350 g in 50 ccm enthaltend (berechneter Prozentgehalt: 0,70). Am folgenden Tage wurde Zuckerbestimmung ausgef\u00f6hrt:\n\tPolarimetrisch\tNach Fehling >\n\u00cf.\t0,70\t0,70\n\u2022\u2022 'i- :\t0,70\t0,70\n3,\t0,70\t0,71\n4.\t0,69\t0,70\nDas Milieu (Salze und Extraktivstoffe), in welchem die Vogeleierklardextrose sich befindet, d\u00fcrfte demnach keine Depression ihrer Drehung verursachen.\nF\u00fcr die M\u00f6glichkeit, da\u00df eine l\u00e4vogyre, g\u00e4rungsf\u00e4hige Zuckerart vorhanden sei, scheint die Aussicht \u00e4u\u00dferst gering zu sein, nachdem L\u00e4vulose durch besondere Versuche hat ausgeschlossen werden k\u00f6nnen.\nGegen die Annahme eines optisch aktiven (i\u00e4vogyren), nicht reduzierenden Stoffes*) oder eines optisch inaktiven, reduzierenden Stoffes*) spricht dem Anschein nach die einstimmige, bei zahlreichen G\u00e4rungs-versuchen gewonnene Erfahrung, indem nach dem G\u00e4ren* in keinem Falle weder optische Einwirkung noch Beduktionsverm\u00f6gen hat konstatiert werden k\u00f6nnen.\n*) \u00dcber die Einwirkung derartiger Stoffe aiehe v. Lippmann (a. a. 0., S. 280ff.)\t;:v7\t^\t\u2022\n*) Drehung: + 0; Fehling-Pr\u00fcfung: negativ.\n\u2022) Z. B. einer Aminos\u00e4ure.\n4) Z. B. Kreatinin. \u25a0","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\tCarl Th. H\u00f6rner,\nUnter solchen Umst\u00e4nden scheint mir kaum eine andere M\u00f6glichkeit zur Erkl\u00e4rung der beobachteten Differenz zwischen den Polarimeter-und den Fehl ing-Werten \u00fcbrig zu bleiben als die, da\u00df das Eierklar dennoch, in geringer Menge, einen Stoff einer der beiden oben angedeuteten Arten enthalten kann, der \u2014 wenn auch nicht in gew\u00f6hnlichem Sinne g\u00e4rungsf\u00e4hig ;\u2014 auf irgend eine Weise (z. B. als Nahrungsstoff) von den lebenden G\u00e4rpilzen aufgenommen oder sonst verbraucht wird und sich dadurch der Entdeckung bei der Untersuchung der ausgegorenen L\u00f6sung entzieht.\nDeutlich ist demnach, da\u00df diese dem Anschein nach schwer zu l\u00f6sende Frage gegenw\u00e4rtig als nicht hinreichend erforscht angesehen werden kann. Es ist unter solchen Verh\u00e4ltnissen nicht ang\u00e4ngig, eine Entscheidung dar\u00fcber zu treffen, welcher der beiden Zuckerwerte \u2014 der niedrigerb Polarimeter- oder der h\u00f6here Fehling-Wert \u2014 der richtigere ist. Doch scheint Kojos1) Erfahrung, da\u00df der Fehling-Wert mit dem nach der G\u00e4rungsmethode erhaltenen gut \u00fcbereinstimmt, in seiner Weise f\u00fcr den Fehling-Wert als den richtigeren zu sprechen, in welchem Falle die auf polarimetrischem Wege festgestellten als Mindestwerte zu betrachten w\u00e4ren, die der Wirklichkeit durch eine Korrektion von ungef\u00e4hr -f 0,0\u00f6\u00b0/o n\u00e4her gebracht werden k\u00f6nnten (siehe S. 464).\nDie Ergebnisse meiner eigenen quantitativen Zuckerbestimmungen in H\u00fchnereiklar sind teilweise bereits oben (auf S. 467 ff.) in Zusammenhang mit der Pr\u00fcfung der Methodik, wiedergegeben worden. Weitere 4 verschiedene Eierklarpartien (bezeichnet als D-G) sind polarimetrisch, nach dem Normalverfahren, untersucht worden. S\u00e4mtliche erhaltenen prozentischen Werte* *) finden sich umstehend zusammengestellt.\nStellt man diese Ergebnisse mit den zuvor bekannten (siehe S. 466) zusammen, so zeigt es sich, da\u00df. der Zuckergehalt im Eierklar des Haushuhns an Gr\u00f6\u00dfe in verschiedenen untersuchten Partien betr\u00e4chtlich wechseln kann, was vermutlich zum Teil in Zusammenhang damit steht, da\u00df dieser Vogel (der im \u00fcbrigen in einer gro\u00dfen Anzahl Variet\u00e4ten vorkommt), im Gegensatz zu den in wildem Zustande vorkommenden, w\u00e4hrend\nl) A, a. 0.\n*) D. h. Gramm in 100 ccm. Von den wirklichen Gewichtsprozentwerten unterscheiden sich diese in ganz unbedeutendem Grade ; bei ca. 0,2\u00f6\u00ae/\u00ae ist die Differenz 0,01, bei ca. 0,50 \u00b0/\u00ab betr\u00e4gt sie 0,02 #/o. (Das spez. Gewicht, das in Hammarstens Lehrbuch zu 1,045 angegeben wird, hat Verf., bei Untersuchung von 2 verschiedenen Partien, zu 1,038 bezw. 1,039 bestimmt).","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier. 473\nPolarimetrische Bestimmung.\nEierklar- partie\tNach Dialyse (Normalverfahren)\tNach Dialyse (in gr\u00f6\u00dferem Ma\u00dfstab)\tNach W\u00e4rme- koagulierung\tMittelwert\nA\t0,39\t0,40\t0,42\t0,40\nB\t0,39\t0,40\t0,39\t0,39\n0\t0,30\t\t\t\nD\t0,32\t\t\t\n' VE / ,\t6,32\t.\u2014\t. \u2014 \u25a0 \u2022\t\u2014.\nF\t0,33\tV-S-\u00ef j\u00ff\t\u2014\t\u25a0 \u2014\nG \u25a0\t0,34 . ' :\t\t7'. 7\u2014\ti\n\t. Fe h li rig- Titrierung.\t\t\t\nA\t,,v^. ^\t0,46\t0,47\t0,46\nB\t[V;\t\u2022. v\t/\u25a0\t\u2022 .\t.. \u25a0\t\t6,43\t0,43\nganz verschiedener Jahreszeiten und damit unter verschiedenen klimatischen und di\u00e4tetischen Verh\u00e4ltnissen Eier legt. Doch d\u00fcrfte die Regel die sein, da\u00df der Zuckerwert sich zwischen den ungef\u00e4hren Grenzen 0,3 und 0,5% bewegt.\nB. In dem Eierklar anderer Vogel.\nDie erhaltenen quantitativen Werte finden sieh in Tab. 1 zusammengestellt. Der h\u00f6chste beobachtete Wert ist 0,32, der niedrigste 0,12 \u00b0/o ; im Mittel liefern die 51 verschiedenen Bestimmungen den Wert : 0,22 % Auf die M\u00f6glichkeit, da\u00df diese Werte, s\u00e4mtlich polarimetrisch nach dem Normalverfahren bestimmt, etwas (durchschnittlich um ca. 0,05%) zu niedrig sein k\u00f6nnen, ist bereits oben1) hingewiesen worden.\nl) Siehe S. 472.","page":473}],"identifier":"lit19576","issued":"1912","language":"de","pages":"430-473","startpages":"430","title":"\u00dcber Ovomucoid und Zucker in dem Wei\u00dfen der Vogeleier: eine systematische Untersuchung","type":"Journal Article","volume":"80"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:29:13.181735+00:00"}