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{"created":"2022-01-31T14:25:20.172633+00:00","id":"lit19585","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Buglia, G.","role":"author"},{"name":"A. Costantino","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 81: 109-119","fulltext":[{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Mutkelcheiaie.\nI. Mitteilung.\nDer durch Formol titrierbare Geeamtaminostiokstoff in der glatten, der quergestreiften und in der Herzmuskulatur der\nS\u00e4ugetiere,\nTon\n6. Buglia und A. Costantino.\n(Aas dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Neapel.)\n(Der Redaktion angegangen am 8t. August 1918.)\n; I.\nDie Unterschiede zwischen glatter und quergestreifter Muskulatur sind in chemischer Hinsicht noch zum gro\u00dfen Teil unbekannt. Auf jeden Fall haben neuere Untersuchungen ganz bedeutende Differenzen in den chemischen Eigenschaften der glatten und quergestreiften Muskulatur ergeben.\nWir erw\u00e4hnen hier die Untersuchungen \u00fcber die anorganischen Bestandteile der glatten und quergestreiften Muskeln h\u00f6herer Tiere,1) und ferner die Untersuchungen \u00fcber die organischen Bestandteile, sowohl in bezug auf die allgemeinen Eigenschaften der Muskelproteine,2) als auch hinsichtlich bestimmter organischer Substanzen wie Kreatinin, Purinbasen usw. Schon diese Arbeiten zeigen deutlich den Unterschied der beiden genannten Muskelgruppen.\nEs sind jedoch weitere und vollst\u00e4ndigere Studien notwendig, und zwar nicht nur um zu best\u00e4tigen, da\u00df der verschiedenen Struktur des glatten und quergestreiften Muskels eine verschiedene chemische Zusammensetzung entspricht,\n*) Tadasu Saiki, Joum. of Biolog. Chem., Bd, 4, S. 483,1908. \u2014 A. Costantino, Biochem. Zeitschr., Bd. 37, S. 62, 1911.\n\u2022) 0. v. F\u00fcrth, Chemie des Muskelgewebes. In Oppenheims Handb. d. Biochemie, Bd.II\u00ab, S. 944,1909. \u2014 P. Saxl, Hofmeisters Beitr., Bd. 9, S. 1, 1906. \u2014 A. Costantino, Biodiem. Zeitschr., Bd. 43, S. \u00a365, 1912. \u2014 A. Costantino, Diese Zeitschrift (im Druck).","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"HO\t6. Buglia und A. Costantino,\nsondern auch um eventuell gewisse Beziehungen ausfindig zu machen zwischen der chemischen Zusammensetzung und der allgemeinen Funktion beider Muskelarten, und zwar unabh\u00e4ngig von der Struktur. Auf diese Weise w\u00fcrde es vielleicht gelingen, die Ansicht einiger Autoren1 *) zu st\u00fctzen, die sich mehr f\u00fcr eine Unterscheidung zwischen der visceralen Muskulatur und den Muskeln des \u00abBeziehungslebens\u00bb als f\u00fcr eine Unterscheidung zwischen glatten und quergestreiften Muskeln ausgesprochen haben.\nGerade in ebengenannter Hinsicht haben wir ein vergleichendes systematisches Studium der organischen Substanzen der glatten und gestreiften Muskulatur begonnen, und zwar sowohl der Muskulatur in toto als auch der einzelnen Muskelproteine. Wir beabsichtigen, fortlaufend unsere experimentellen Resultate zu ver\u00f6ffentlichen, indem wir im folgenden zun\u00e4chst \u00fcber den AmidostickstofTgehalt des glatten Muskels (retractor penis), des quergestreiften Muskels und des Herzmuskels des Stieres berichten.\nII.\t.\nIn der Literatur finden sich viele Angaben \u00fcber die qualitative und quantitative Zusammensetzung der verschiedenen Aminos\u00e4uren, die aus der quergestreiften Muskulatur und deren Proteinen gewonnen worden sind,*) Ebenso interessant sind in dieser Hinsicht die Arbeiten Soaves,3) der die Hexonbasen in der Muskulatur des Ochsen und des Kaninchens, sowie in den daraus dargestellten Proteinen (Myosin und Myogen) bestimmt hat, fernerhin die Beobachtungen \u00fcber den Schwefelgehalt der Myoproteine, welche der eine von uns4) untersucht hat. Es sind dies mit die ersten Untersuchungen, die wichtige Unterschiede hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung der beiden Muskeleiwei\u00dfk\u00f6rper ergeben haben.\n*) J. Uexkuell, Zeitschr. f. Biolog., Bd. 33, S. 1,1893; F. Bottazzi, Zeitschr. f. allgem. Physiol., Bd. 9, S. 368, 1909.\n*) O. V. F\u00fcrth, in C. Oppenheim, 1. c. (Bd. H,, S. 277,1909). \u2014 0. Cohnheim, Chemie der Eiwei\u00dfk\u00f6rper, 2. A\u00fcfl., 1904.\n\u2019) M. Soave, Atti della R. Accad. Torino, Bd. 40, S. 831, 1905.\n4) A. Costantino, Diese Zeitschrift (im Druck).","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelcbemie. 1.\t111\nNeueren Datums sind die zahlreichen Bestimmungen des Mono- und Diaminostickstoffs in der quergestreiften Muskulatur. Barker und Cohoe1) studierten die Beziehungen zwischen Ammoniakstickstoff, Melaninstickstoff, Mono- und Diamidostick-stoff der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit des Muskelfleisches. Unter Mon-amidostickstoff verstehen sie den nicht durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbaren Stickstoff nach Abzug des Ammoniakstickstoffs, und unter Diaminostickstoff den durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbaren Stickstoff nach Abzug des Melaninstickstoffs. Aus ihren Resultaten folgt, da\u00df der Monamidostickstoff den Diaminostickstoff stets \u00fcbertrifft; der Ammoniakstickstoff betr\u00e4gt im Mittel l,08\u00b0/o auf Trockensubstanz berechnet.\nZu analogen Resultaten kamen die obengenannten Autoren, wie auch andere,2 *) bei Bestimmungen des Mono- und Diaminostickstoffs in der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit verschiedener Organe.\nWenige Untersuchungen existieren hingegen \u00fcber den Aminostickstoff der glatten Muskeln resp. deren Proteine. Sie beziehen sich vielmehr auf den Aminostickstoff der Extraktionsfl\u00fcssigkeit oder auf den sogenannten freien Aminostickstoff.2)\nUnsere Bestimmungen des Aminostickstoffs, die hier folgen, wurden mit der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit (Hydrolyse mittels rauchender Salzs\u00e4ure) des frischen, feingehackten Muskels gemacht, und hieran schlie\u00dfen sich einige an, die sich auf das sogenannte Stroma und auf die extrahierbaren Eiwei\u00dfk\u00f6rper der glatten und der quergestreiften Muskulatur beziehen. F\u00fcr die Bestimmung des Aminostickstoffs benutzten wir die Formolmethode,4) die mit hinreichender Genauigkeit die Werte f\u00fcr den Stickstoff der Amidos\u00e4uren liefert. Unsere auf diese Weise erhaltenen Werte stimmen in der Tat mit den Werten \u00fcberein, die bei quantitativen Bestimmungen nach der E. Fischerschen Veresterungsmethode erhalten worden sind. Bekanntlich erh\u00e4lt\n*) Lewellys, J. Barker und B. A. Cohoe, Joum. of Biol. Che-mistr., Bd. 1, S. 229, 1905-06.\n*) J. Pol, Das Arbeiten mit Organeiwei\u00df. In E. Abderhaldens Handb. d. Biochem. Arbeitsmeth., Bd. 5, S. 659, 1911.\n*) 0. y, F\u00fcrth, In C. Oppenheim, 1. c.\n4) S. P. L. Sorensen, Biochem. Zeitschr., Bd. 7, S. 45, 1908.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"G. Buglia und A. Gostantino,\nman nach letzterer Methode ca. 60\u201470\u00b0/o Stickstoff, der den Aminos\u00e4uren entspricht, vom Gesamtstickstoff. In gleicher Weise sind auch die von uns nach der Formolmethode f\u00fcr den Di-aminostickstoff erhaltenen Werte in \u00dcbereinstimmung mit denen von Soave1) erhaltenen Zahlen f\u00fcr die Hexonbasen der quergestreiften Muskulatur des Ochsen.\nGenannter Autor fand auf den Gesamtstickstoff bezogen in Prozenten: f\u00fcr Histidin 3,65, f\u00fcr Arginin 9,67, f\u00fcr Lysin 11,64 oder insgesamt 24,96 g Hexonbasenstickstoff.\nHand in Hand mit den Bestimmungen des Aminostickstoffs des frischen Muskels wurden auch Bestimmungen des Wassergehalts und des Gesamtstickstoffs (nach Kjeldahl) des Muskels gemacht, so da\u00df die f\u00fcr den Aminostickstoff erhaltenen Zahlen sowohl in Prozenten auf frische Substanz als auf Trockensubstanz, als auch auf Gesamtstickstoff berechnet, ausgedr\u00fcckt werden k\u00f6nnen.\nDas Material wurde eus dem Schlachthaus von eben get\u00f6teten Tieren genommen.* *) Ehe es benutzt wurde, wurde es zun\u00e4chst sorgf\u00e4ltig von Bindegewebe und Fett befreit und dann durch eine Fleischhackmaschine passiert. Der homogene Muskelbrei wurde sodann f\u00fcr die verschiedenen Bestimmungen aufgeteilt, welche jedoch nicht stets alle an dem am gleichen Tage gesammelten Material ausgef\u00fchrt wurden. Das Material f\u00fcr die glatte Muskulatur stammte von .mehreren retractor penis, das f\u00fcr die quergestreifte Muskulatur von Muskeln verschiedener Lokalit\u00e4ten.\nA. Bestimmungen des durch Formol titrierbaren Amidos ticks toffs der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit des Muskelbreies (Aminos\u00e4urestickstoff).\n5 g Muskelbrei wurden mit 20 ccm rauchender Salzs\u00e4ure 15 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht. Dieser Hydrolysenfl\u00fcssigkeit wurden 5 ccm Phenolphthalein (1 g Phenolphthalein\n') M. Soave, I. c.\n\u2022) Die Materialbeschaffung wurde uns durch Herrn Prof. Dentice, Direktor des \u00f6ffentlichen Schlachthofes in Neapel, erleichtert, dem wir zu bestem Pank verpflichtet sind.","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. I.\t113\nio 100ccm Alkohol und 100ccm Wasser)und3g festes Chlor-baryum zugef\u00fcgt und dieselbe zun\u00e4chst mit Soda nahezu neutralisiert und dann mit Baryt alkalisch gemacht. Die Fl\u00fcssigkeit wurde hierauf auf 250 ccm aufgef\u00fcllt und nach 15 Minuten filtriert. 160 ccm davon wurden mit Azolithmin genau neutralisiert und mit kochendem Wasser auf 200 ccm aufgef\u00fcllt.* 1) Hiervon dienten 50 ccm, die auf 100 ccm verd\u00fcnnt wurden, f\u00fcr die Formoltitrierung (50 ccm 40\u00b0/oiges Formol und 1 ccm Phenolphthalein) und 100 ccm f\u00fcr die Bestimmung des Ammoniakstickstoffs. Letztere wurde in der Weise ausgef\u00fchrt, da\u00df der Fl\u00fcssigkeit zun\u00e4chst 25 ccm einer ges\u00e4ttigten methylalkoholischen Barytl\u00f6sung zugefugt wurden und dieselbe hierauf im Vakuum bei 40\u00b0 bis zur Trockene destilliert wurde.\nDurch Subtraktion des Ammoniakstickstoffs von dem sich aus der Formoltitrierung ergebenden Stickstoff erh\u00e4lt man den Totalaminostickstoff (Aminos\u00e4urestickstoff).\nEinige Male wurde der Aminostickstoff auch in dem bei der Ammoniakdestillation verbleibenden R\u00fcckstand bestimmt, wie von einigen Autoren angegeben wird.*) Wir konnten im Laufe unserer Untersuchung keinen Unterschied zwischen diesen beiden Arbeitsweisen feststellen.\nB. Bestimmungen des durch Formol titrierbaren Amidostickstoffs der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit des Muskelbreis nach der F\u00e4llung mit Phosphorwolframs\u00e4ure (Monoaminos\u00e4urestickstoff).\nDer durch Hydrolyse von 5 g Muskelbrei erhaltenen Fl\u00fcssigkeit setzt man 2 ccm Phenolphthaleinl\u00f6sung zu* neutralisiert mit Soda in der K\u00e4lte und verd\u00fcnnt auf 50 ccm, worauf man, ohne zu filtrieren, mit einem gleichen Volumen Phosphorwolframs\u00e4ure (20\u00b0/oige L\u00f6sung plus 5 ccm Schwefels\u00e4ure) f\u00e4llt.\nMan l\u00e4\u00dft hierauf eine Woche unter Toluol stehen, filtriert auf einem Buchnerschen Filter und w\u00e4scht den Niederschlag\n\u2018) Diese Fl\u00fcssigkeit war leicht gelblich gef\u00e4rbt. Ein Tropfen einer\n1 #/o igen Bismarckbraunl\u00f6sung in 20 ccm Wasser gab die gleiche F\u00e4rbung.\n\u2022) In E. Abderhaldens Handbuch d. Biochem. Arbeitsmethode. Nachtr\u00e4ge III, S. 1347, 1910.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXI.\t8","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"G. Buglia und A. Costantino,\nwiederholt in der von Donald van Slyke1) angegebenen Weise Die Menge der zum Waschen angewandten 2\u00b0/oigen Phosphorwolframs\u00e4urel\u00f6sung betrug nicht mehr als 150 ccm.\nDas den Monoaminostickstoff enthaltende Filtrat wurde mit gepulvertem Baryt (20\u201430 g) behandelt, um die Phosphorwolframs\u00e4ure zu entfernen, der entstehende Niederschlag filtriert und vollst\u00e4ndig mit Wasser ausgewaschen. In das Filtrat samt den Waschw\u00e4ssern wurde zur Entfernung des Baryts Kohlens\u00e4ure eingeleitet, worauf nach abermaliger Filtration schwach mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert und auf dem Wasserbade bis zum Volumen von c\u00e0. 180 ccm eingeengt wurde.\nDiese Fl\u00fcssigkeit, der man 2 ccm Phenolphthalein zusetzte, wurde genau neutralisiert unter Anwendung von Azo-lithmin und auf 200 ccm mit gekochtem Wasser aufgef\u00fcllt. 100 ccm davon dienten zur Bestimmung des durch Formol titrierbaren Stickstoffs und 100 ccm zur Ammoniakbestimmung nach der oben beschriebenen Methode. Auf diese Weise erhielten wir den durch Formol titrierbaren Monoaminostickstoff (Monoaminos\u00e4urestickstoff). Die Differenz vom Gesamtamino-stickstoff ergab den durch Formol titrierbaren Diaminostickstoff (Diaminos\u00e4urestickstoff).\nEinige Male wurde auch in der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit nach der Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung, also in dem f\u00e4llbaren Teil, der Gesamtstickstoff bestimmt, wodurch sich durch Subtraktion vom Gesamtstickstoff des Muskelbreis der Wert f\u00fcr den durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbaren Stickstoffanteil ergab.\nDie Bestimmungen des Gesamtstickstoffs und des durch Formol titrierbaren Aminostickstoffs des Muskelstromas und der extrahierbaren Myoproteine nach der Hydrolyse mit rauchender Salzs\u00e4ure wurden mit den bei 100\u00b0 getrockneten Substanzen ausgef\u00fchrt. Auf 1 g Trockensubstanz kamen zur Hydrolyse 5 ccm Wasser und 20 ccm rauchende Salzs\u00e4ure.\nEhe wir die Resultate der Bestimmungen des durch Formol titrierbaren Aminostickstoffs des Muskelbreis folgen lassen, geben wir die Werte f\u00fcr Trockenr\u00fcckstand und Gesamtstickstoffgehalt der verschiedenen Muskeln.\n\u2018) Donald D. vanSlyke, Journ. of Biolog. Chem.,Bd. 10, S. 15,1911.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. I.\t115\nGlatter Muskel (retractor penis)\t\t\t\tQuergestreifter Muskel\t\t\t\tHerzmuskel\t\t\nTrockenr\u00fcckstand (110\u00b0) in \u00b0/o des .Muskels\tWasser in \u00b0/o des Muskels\tTotal-N in \u00b0/o des Muskels (Kjeldahl)\t\tTrockenr\u00fcckstand (110\u00b0) in \u00b0/o des Muskels\tWasser in \u00b0/o des Mus- kels\tTotal-N in > des Muskels (Kjeldahl)\t\tTrockenr\u00fcckstand (110\u00ab) in \u00b0/o des Muskels\tWasser in \u2022/# des Muskels\tTotal-N in \u00ab/\u00ab des Muskels (Kjeldahl)\n19.14\t80,86 .\t2,968 2,968 2,800 2,800\t2,904\t22,23\t77,77\t3,550 3,530 3,284 3,251.\t3,404\t19,26\t80,74\t2.8681 2,68i!2-\u2122\nDurch Formol titrierbarer Gesamt-AminostickstofT in Prozenten\ndes frischen Muskels.\nBe- stimmung\tGlatter Muskel (retractor penis)\t\t\tQuergestreifter Muskel\t\t\tHerzmuskel\t\t\n\tDurch Formol titrierbarer N\t\u00c0m- moniak- N\tAmino- N\tDurch Formol titrierbarer N\tAm- moniak- N\tAmino- N\tDurch Formol titrierbarer N\tAm- moniak- N\tAmino- N\n1\t2,120\t0,197\t1,923\t2,485\t0,271\t2,214\t2,017\t0,244\t1,773\n2\t2,190\t0,197\t1,993\t2,485\t0,271\t2,214\t2,214\t0,231\t1,983\n3\t2,200\t0,227\t1,973\t2,485\t0,262\t2,223\t\t\t.V: ' V.:;/\n4\t2,121\t0,198\t1,923\t2,412\t0,264\t2,148\t\t\t\nDurch Formol titrierbarer MonaminostickstofT in Prozenten\ndes frischen Muskels.\nBe-\tGlatter Muskel (retractor penis)\t\t\tQuergestreifter Muskel\t\t\tHerzmuskel\t\t\nStimmung\tDurch Formol titrier-baret N\tAm- moniak- N\tAmino- N\tDurch Formol titrierbarer N\tAm- moniak- N\tAmino- N\tDurch Formol titrierbarer N\tAm- moniak- N\tAmino- N\n1\t1,071\t0,016\t1,055\t1,288\t0,005\t1,283\t1,055\t0,022\t1,033\n2\t1,086\t0,011\t1,075\t1,410\t\u25a0 \u2014\u25a0 \\\t1,410\t1,130-\t0,011\t1,119\n3\t1,176\t0,022\t1,154\t1,310\t0,010\t1,320\t\u2022*\t\t\n4\t1,209\t0,022\t1,187\t1,305\t0,016\t1,289\t\t\t\n5\t1,014\t\t1,014\t1,490\t0,011\t1,479\t\t\t\n6\t1,092\t\t1,092\t1,349\t0,010\t1,339\t\t\t\n8*","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"116\nG. Buglia und A. Costantino,\nDurch Phosphorwolframs\u00e4ure nicht f\u00e4llbarer Gesamtstickstoff in Prozenten des frischen Muskels.\nBestimmung\tGlatter Muskel (retractor penis)\tQuergestreifter Muskel\tHerzmuskel\n1\t1,344\t1,542\t1,205\n2\t1,288\t1,521\t1,377\n3\t1,286\t\u2014\t\nIn den folgenden Tabellen a, b, c sind die Mittelwerte der einzelnen Bestimmungen wiedergegeben und zwar bezogen auf 100 g frischen Muskelbrei, auf 100 g bei 110\u00b0 getrockneter Substanz und auf 100 g Gesamtstickstoff:\nTabelle a.\nWerte in Prozenten des frischen Muskels.\n\tAm-\tDurch Formol titrierbarer Amino-N\t\t\tNicht durch\tDurch Phosphor- wolfram- s\u00e4ure f\u00e4llbarer N (aus Differenz)\nMuskel\tmoniak- N .\tGe- samt\tMonamino (Monamino- s\u00e4uren)\tDiamino (Diamino- s\u00e4uren) (aus Differenz)\tPhosphor- wolfram- s\u00e4ure f\u00e4llbarer N *)\t\nGlatt (retractor penis)\t0,205\t1,953\t1,096\t0,857\t1,286\t1,618\nQuergestreift\t0,267\t2,199\t1,353\t0,846\t1,531\t1,873\nHerz\t0,237\t1,878\t1,07\u00a7\t0,802\t1,291\t1,483\nTabelle b.\nWerte in Prozenten des Gesamtstickstoffs.\n\tGe- samt-N in #/e des Muskels\tAm*\tDurch Formol titrierbarer Amino-N\t\t\tNicht durch\tDurch Phosphor-\nMuskel\t\tmoniak- N\tGe- samt\tMonamino (Mon- amino- s\u00e4uren)\tDiamino (Diamino- s\u00e4uren) (aus Differenz)\tPhosphor- wolfram- s\u00e4ure f\u00e4llbarer N\u2018)\twolfram- s\u00e4ure f\u00e4llbarer N (aus Differenz)\nGlatt (retractor penis)\t2,904\t7,05\t67,25\t37,74\t29,51\t44,28\t55,72\nQuergestreift\t3,404\t7,78\t64,57\t39,74\t24,83\t44,97\t55,03\nHerz\t2,774\t8,54\t67,70\t38,71\t28,99\t46,53\t53,07\n\u2018) Die F\u00e4llung erfolgte in der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit in Gegenwart der Melanoidsubstanzen.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. I.\t117\nTabelle c.\nWerte in Prozenten des bei 110\u00b0 getrockneten Muskels.\n\tTrocken- r\u00fcck-\tAm-\tDurch Formol titrierbarer Amino-N\t\t\tNicht durch\tDurch Phosphor-\nMuskel\tstand in \u00b0/o des Muskels\tmoniak- N\tGe- samt\tMonamino (Mon- amino- s\u00e4nren\tDiamino (Diamino- s\u00e4uren) (aus Differenz)\tPhosphor- wolfram- s\u00e4ure f\u00e4llbarer N1)\twolfram- s\u00e4ure f\u00e4llbarer N (aus Differenz)\nGlatt (retractor penis)\t19,14\t1,07\t10,20\t5,72\t4,47\t6,72\t8,45\nQuergestreift\t22,23\t1,20\t9,89\t6,08\t3,80\t6,88\t8,43\nHerz >\"\t19,26\t1,23\t9,70\t5,58 i\t4,12\t6,70\t7,70\nAus der Tabelle a, in der die Werte auf 100 g frischen Muskel bezogen sind, ergibt sich, da\u00df der Stickstoff in den von uns untersuchten Formen (Ammoniakstickstoff, durch Formol titrierbarer Gesamtaminostickstoff, d. h. Amidos\u00e4urestickstoff, durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbarer und nicht f\u00e4llbarer Stickstoff) stets gr\u00f6\u00dfer ist in den quergestreiften Muskeln als in den glatten Muskeln. Die niedrigsten Werte, ausgenommen der Ammoniakstickstoff, finden sich in der Herzmuskul\u00e4tur. Analoge Differenzen ergeben sich bei Betrachtung der Tabelle b, in der die Beziehungen zwischen den verschiedenen Formen des Stickstoffs und des in 100 Teilen frischer Substanz enthaltenen Gesamtstickstoffs zusammengestellt sind. Nur der in dieser Tabelle b f\u00fcr den durch Formol titrierbaren Gesamtaminostickstoff gegebene Wert ist f\u00fcr die glatte Muskulatur h\u00f6her als f\u00fcr die quergestreifte.\nAus der einen wie aus der anderen Tabelle ergibt sich die evidente Tatsache, da\u00df sowohl in dem glatten, wie in dem quergestreiften Muskel als auch im Herzmuskel der durch Formol titrierbare Monaminostickstoff (Monaminos\u00e4urestickstofi) einen h\u00f6heren Wert hat, als der durch Formol titrierbare Diamino-stickstoff (Diaminos\u00e4urestickstoff).\n*) Die F\u00e4llung erfolgte in der Hydrolysenfl\u00fcssigkeit bei Gegenwart der Melanoidsubstanzen.\t*","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\tG, B u g\u00eet a und A. Costantino,\nUm jedoch die verschiedenen Muskeln in chemischer Hinsicht mit einander vergleichen zu k\u00f6nnen, ist es von gr\u00f6\u00dferer Wichtigkeit, die Resultate der einzelnen Analysen auf die Trockensubstanz zu beziehen, wodurch die Unterschiede, die sich aus dem verschiedenen Wassergehalt der einzelnen Muskelarten ergeben, in Wegfall kommen.\nBetrachten wir daher die Werte der Tabelle c, die sich auf 100 g Trockensubstanz (110\u00b0) beziehen, so verschwinden die Differenzen zwischen glatter und quergestreifter Muskulatur fast vollst\u00e4ndig, die in den beiden vorhergehenden Tabellen ganz bedeutend erschienen. Hieraus ergibt sich der Schlu\u00df, da\u00df in Wirklichkeit zwischen glatter, quergestreifter und Herzmuskulatur keine nennenswerten Unterschiede existieren in bezug auf den Ammoniakstickstoff, den gesamten durch Formol titrierbaren Aminostickstoff, sowie den durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbaren und nicht f\u00e4llbaren Stickstoff.\nIII.\nAnschlie\u00dfend an diese an dem Muskel in toto gemachten Versuche lassen wir einige an dem Muskelstroma und an den extrahierbaren Muskelproteinen der glatten und quergestreiften Muskulatur gemachten Bestimmungen des Gesamtstickstoffs und des durch Formol titrierbaren Totalaminostickstoffs folgen.\nF\u00fcr die Trennung dieser Substanzen befolgten wir die Methode von Saxl mittels Chlorammonium.1)\nAus 56,48 g glatten feingehackten Muskels wurden 6,09 g bei 100\u00b0 getrockneten \u00abStromas\u00bb erhalten, d. h. 10,78\u00b0/o des Muskelbreis und ferner 4,50 g trockenen extrahierbaren Myoproteins, also 7,96 \u00b0/o des Muskelbreis.\nAus 57,03 g quergestreiften feingehackten Muskels wurden 2,89 g trockenen \u00abStromas\u00bb, d. h. 5,06\u00b0/\u00ab des Muskelbreies gewonnen und au\u00dferdem 6,945 g trockenen, extrahierbaren Myoproteins, was 12,17 \u00b0/o des Muskels in toto entspricht\nEhe die ebengenannten Substanzen getrocknet wurden, wurden sie wiederholt mit hei\u00dfem Wasser gewaschen und zwar bis zum Verschwinden der Chlorreaktion.\nDie auf 100 g Trockensubstanz berechneten Werte sind in nachstehender Tabelle vereinigt.\n*) P. Saxl, 1. c. \u2014 Bei Extraktion der glatten Muskulatur war die Fl\u00fcssigkeit bei weitem opalescenter und visc\u00f6ser als bei der quergestreiften.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. I.\t119\n\t\t\tGesamter durch\tDurch Formol\tDurch\nMuskel\t\tGesamt-N\tFormol titrierbarer Amino-N\ttitrierbarer Monamino-N\tFormol titrierbarer Diamino-N\nGlatt\t\u00abStroma\u00bb\t16,02\t12,12\t\u2022Mb '\t\n{retractor penis)\t\u00abExtrahierbare Myoproteine\u00bb\t16,03\t10,83\t6,58\t4,25\nQuer-\t\u00abStroma\u00bb\t16,10\t11,18\t\t\u00abMB\ngestreift\t\u00abExtrahierbare Myoproteine\u00bb\t15,95\t11,77\t8,12\t3,65\nDie Bestimmungen des durch Formol titrierbaren Amino-Stickstoffs des Muskelstromas, der glatten Muskelsubstanz und des extrahierbaren Myoproteins der quergestreiften Muskulatur wurden auch wiederholt an den vorher mit Alkohol und \u00c4ther entfetteten und dann mit Wasser gewaschenen und bei 100\u00b0 getrockneten Substanzen vorgenommen. Wir erhielten dabei folgende Resultate:\nDurch Formol titrierbarer Gesamt-Amino-N.\nExtrahierbares Myoprotein der quergestreiften Muskulatur\t\u00abStroma* der glatten Muskulatur\n13,68\t13,92\nDiese Resultate zeigen demnach, da\u00df zwischen dem Betrag an Gesamtstickstoff und dem durch Formol titrierbaren Aminostickstoff, sowohl des Stromas als des durch Extraktion gewonnenen Myoproteins desselben Muskels,1) als auch des Stromas und Myoproteins der glatten und quergestreiften Muskulatur keine in Betracht kommenden Unterschiede existieren.\n') J- F v. Holmgren (Malys Jahrb., Bd. 23, S. 360, 1893) zeigte, da\u00df die prozentische Zusammensetzung des Stromas der quergestreiften Muskulatur nichts Bemerkswertes ergab.","page":119}],"identifier":"lit19585","issued":"1912","language":"de","pages":"109-119","startpages":"109","title":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. I. Mitteilung: Der durch Formol titrierbare Gesamtaminostickstoff in der glatten, der quergestreiften und in der Herzmuskulatur der S\u00e4ugetiere","type":"Journal Article","volume":"81"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:25:20.172639+00:00"}