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{"created":"2022-01-31T14:25:59.128806+00:00","id":"lit19586","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Buglia, G.","role":"author"},{"name":"A. Costantino","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 81: 120-129","fulltext":[{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie.\nII. Mitteilung.\nDer Stickstoff einiger Extraktivstoffe und der Purinbasen in der glatten, der quergestreiften und der Herzmuskulatur der\nSaugetier\u00e8.\nVon\n6. Buglia und A. Costantino.\n(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Neapel.)\n(Der Redaktion zugegangen am 22. August 1912.)\nIn Fortsetzung unserer Studien \u00fcber die Chemie der glatten und quergestreiften Muskulatur der S\u00e4ugetiere haben wir Bestimmungen des Kreatins, des Carnosins und der Purinbasen gemacht, indem wir uns desselben Materials bedienten, das schon zu unseren fr\u00fcher publizierten Untersuchungen1) gedient hatte.\nWir waren der Meinung, da\u00df diese Bestimmungen von Nutzen sein w\u00fcrden, obwohl die Literatur \u00fcber zahlreiche Daten, speziell \u00fcber den Stickstoff des Kreatins und der Purinbasen der quergestreiften S\u00e4ugetiermuskulatur verf\u00fcgt. Dagegen sind die Angaben \u00fcber die glatte Muskulatur verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gering und nicht immer vergleichbar mit den erstgenannten, besonders weil die Bestimmungen nicht an Material von demselben Tiere gemacht worden sind, noch weniger aber an einem Material, was anatomisch so rein ist wie das des Muskels des retractor penis.\nA. Kreatininstickstoff.\nIn der Literatur finden sich zahlreiche Angaben \u00fcber den Kreatin- und Kreatiningehalt der quergestreiften Muskulatur der h\u00f6heren Tiere. * *)\n*) G* Buglia und A. Costantino, Diese Zeitschr., I. Mitteilung.\n*) 0. v- F\u00fcrth, Chemie des Muskelgewebes. In C. Oppenheim, Handb. d. Biochem., Bd. 2\u201e S. 271, 1909.","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. II.\t121\nUnter den neueren Angaben sei an die von Monari,1) Hoogenhuyze,2 *) Mellamby,8) Pekelharing4) und v. F\u00fcrth5) erinnert :\nAutoren\tMinimal- und Maximalwerte des Kreatininstickstoffs des quergestreiften Muskels in \u2022/\u2022\nMonari . . . . .\t0,12-0,16\nHoogenhuyze . .\t0,12-0,15\nMellamby . . . .\t0,11\u20140,16\nPekelharing . .\t0,11-0,18\nv. F\u00fcrth\t\t0,10\u20140,12\n0. v. F\u00fcrth und C. Schwarz6) bestimmten auch den Kreatininstickstoff des Pferdeherzmuskels und fanden in Prozenten die Werte 0,0729\u20140,0778.\nWas die glatte Muskulatur anlangt, so wurden einige Bestimmungen an niederen Tieren ausgef\u00fchrt, dagegen existieren wenige Daten f\u00fcr die glatte Muskulatur der S\u00e4ugetiere. Unter letzteren sind diejenigen von Saiki7) am Magen und der Blase des Schweines gemachten zu erw\u00e4hnen:\n\tKreatinin in \u00b0/o des Muskels\nMagen . . . . . . . .\t0,079-0,093\nBlase \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\u2022 \u2022\u2022\t0,078\u2014\nIn bezug auf die Extraktion des Kreatins und' Kreatinins aus dem Muskelbrei folgten wir der von Mellamby8) angegebenen Arbeitsweise. Der Muskelbrei, im Gewicht von 40\n*) A. Monari, Atti R. Accad. delle Scienze di Torino, Bd. 22, S. 846, 1887.\n*) J. C. van Hoogenhuyze und H. Verploegh, Diese Zeitschrift, Bd. 46, S. 415, 1905.\n8) E. Mellamby, Journ. of Physiol., Bd. 36, S. 447, 1907\u201408.\n4) C. A. Pekelharing und C. S. C. van Hoogenhuyze, Diese Zeitschrift, Bd. 64, S. 262, 1910.\n\u2022) 0. v. F\u00fcrth und C. Schwarz, Bioch. Zeitschr., Bd. 30, S. 413,\n1911.\n6) 0. v. F\u00fcrth und C. Schwarz, 1. c.\n*) T. Saiki, Journ. of Biol. Chem., Bd. 4, S. 483, 1908.\n8) C. Mellamby, Journ. of Pysiol., Bd. 36, S. 447, 1907\u201408.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"G. Buglia und A. Costantino,\nbis 60 g, wurde zun\u00e4chst mit 95\u00b0/oigem Alkohol behandelt und auf Leinwand abfiltriert. Das Residuum wurde hierauf abgepre\u00dft und viermal mit hei\u00dfem Wasser ausgezogen. Jede Extraktion dauerte % Stunde, wobei gesch\u00fcttelt wurde. Zuletzt wurde der R\u00fcckstand wieder auf Leinwand abgepre\u00dft und die alkoholischen und w\u00e4sserigen Extrakte auf dem Wasserbad zur Trockene gebracht. Dieser Trockenr\u00fcckstand wurde mit hei\u00dfem 75\u00b0/oigen Alkohol aufgenommen, wobei Kreatin und Kreatinin in L\u00f6sung gehen, w\u00e4hrend die Eiwei\u00dfsubstanzen Zur\u00fcckbleiben. Der Alkohol wurde vertrieben und dann mit Wasser aufgenommen und auf ein bestimmtes Volumen gebracht. Nach dem Filtrieren wurden 10\u201420 ccm der L\u00f6sung zur kolori-metrischen Bestimmung des Kreatinins nach Folin benutzt; in gleicher Weise wurde zur Bestimmung des Kreatins verfahren, nachdem dasselbe zun\u00e4chst durch 3\u20144 st\u00e4ndiges Erhitzen mit n!i-HCl auf dem Wasserbad invertiert worden war.\nUnsere Resultate sind in der folgenden Tabelle vereinigt :\nMuskel\tProzent der Muskelsubstanz\t\t\t\n\tKreatinin in g\tKreatinin in g\t\tKreatinin-N\n\t(vor der Inversion)\t(nach der hiversion)\t\t(nach der Inversion)\n\t0,0657\t0,092 |\t1\t\nGlatt\t0,0813\t0,094 I\t\t\n(retractor\t0,0709\t0,105\t0,097\t0,036\npenis)\t\t0,097\t\t\n\t\t0,097\t\t\nQuer-\t0,225\t0,325 1\t| 0,315\t0,117\ngestreift\t0,231\t0,306 J\t\t\n\t0,243\t\t\t\nHerz\t0,141\t0,214]\t| 0,214\t0,079\n\t0,161\t0,215 J\t\t\nHieraus geht hervor, da\u00df der Betrag des Kreatinins im glatten Muskel der S\u00e4ugetiere um ca. */\u2022 geringer ist als im quergestreiften Muskel. Der Herzmuskel enth\u00e4lt dagegen etwas \u00fcber die H\u00e4lfte mehr im Vergleich zum quergestreiften Muskel. Auch bei Betrachtung der von uns erhaltenen mittleren Werte","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. II. ,\t123\nf\u00fcr den Kreatininstickstoff im Vergleich mit dem Gesamtstiek-stoff in den verschiedenen Arten von Muskeln ergibt sich die \u00dcbereinstimmung mit den obgenannten Verh\u00e4ltnissen.\nMuskel < \u2022 \u2022* \u2022 .\tGesamtstickstoff nach Kjeldaht in \u00b0/o des Muskels\tKreatininstickstoff (nach Inversion) in \u00b0/o des Gesamtstickstoffs\nRetractor penis (glatt).\t2,90\t1,24\nQuergestreift\t\t3,40\t3,44\nHerzmuskel\t\t2,77\t2,85\nB. Purinstickstoff:\t\u00bb\nBurian1) erhielt bei Bestimmung des Gesamtpurinbasen-Stickstoffs in der quergestreiften Muskulatur des Ochsen den Wert 0,06\u20140,07, ausgedr\u00fcckt in Prozenten.\nScaffidi2) erhielt f\u00fcr den Froschmuskel den Wert 0,035, f\u00fcr den Kr\u00f6tenmuskel 0,022.\nLetztgenannter Autor bestimmte sp\u00e4ter auch vergleichsweise den Purinstickstoff des quergestreiften, des Herzmuskels \u00eemd des glatten Muskels (retractor penis) des Stiers. Seine Resultate3) sind die folgenden:\nMuskel\tPurinstickstoff in \u00b0/o\nQuergestreift \t\t\t0,0611\nHerz \u2022 \u00bb \u2022 \u2022\u2022 \u2022\u2022\u2022\u2022 \u2022 \u00ab \u2022 \u2022\t0,0707\t,\nGlatt \u00bb \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022: \u00ab \u2022\t0,0339\nBei unseren Bestimmungen des Purinstickstoffs befolgten wir die Methode des korrigierten Wertes von Burian und Hall.4) Die zur Aufschlie\u00dfung des Muskelbreies verwandte Schwefels\u00e4ure war l\u00b0/oig, und die f\u00fcr jede Bestimmung verwandte Menge Muskelsubstanz betrug 80\u201490 g.\nWir erhielten folgende Werte:\n4) R. Burian und Walker Hall, Diese Zeitschrift, Bd. 38, S. 336.\n1903.\t'\n3)\tV. Scaffidi, Biochem. Zeitschr., Bd. 30, S. 473, 1911.\ns) V. Scaffidi, Biochem. Zeitschr., Bd. 33, S. 217, 1911.\n4)\t1. c.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\tG. Buglia und A. Costantino,\nPurinstickstoff in Prozenten der Muskelsubstanz.\nGlatter Muskel (retractor penis)\t\t\u20191 \\ Quergestreifter Muskel\t\tHerzmuskel\n0,052\t\t0,072\t\t\n0,0523\t\t0,065\t0,068\t0,085\n0,048 0,0482 0,0441\t0,0489\t0,068\t\t\nDiese Tabelle zeigt, da\u00df die von uns f\u00fcr den quergestreiften Muskel gefundenen Werte f\u00fcr den Purinbasenstickstoff mit den von Burian und Hall gefundenen \u00fcbereinstimmen.\nDie Werte von Scaffidi f\u00fcr den quergestreiften, den glatten und den Herzmuskel sind dagegen alle ein wenig niedriger als die unsrigen; m\u00f6glicherweise, weil genannter Autor f\u00fcr den Gesamtpurinstickstoff die Summe des Stickstoffs aus freien Purinbasen plus gebundenen Purinbasen gibt. Auf jeden Fall ist die Differenz zwischen den Purinbasen der verschiedenen Muskelarten die gleiche wie bei unseren Daten.\nDen gr\u00f6\u00dften Purinbasengehalt hat der Herzmuskel, hierauf folgt der quergestreifte Muskel und zuletzt der glatte Muskel. Die gleichen Unterschiede findet man bei Betrachtung der Beziehungen zwischen Purinstickstoff und Gesamtstickstoff der verschiedenen Muskelsorten :\nMuskel\tGesamtstickstoff\tPurinstickstoff\n\tin > des Muskels\tin \u00b0/o des Gesamtstickstoffs\nGilcitt \u00ab\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\t2,90\t1,68\nQuergestreift . . .\t3,40\t2,00\nHerz . . . . . . .\t2,77\t3,06\nln weiteren Versuchen beabsichtigen wir den Purinbasenstickstoff der glatten Muskulatur in qualitativer Hinsicht zu studieren.\nC. Carnosinstickstoff:\nHand in Hand mit den Bestimmungen des Kreatinin- und Purinstickstoffs haben wir auch Bestimmungen des Garnosin-","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. II.\t125\nStickstoffs der drei Muskelsorten ausgef\u00fchrt. Die von uns ge-w\u00e4hlte Arbeitsmethodik l\u00e4\u00dft sich allerdings kritisieren, umsomehr, als wir uns auf Stickstoffbestimmungen beschr\u00e4nkt haben, die in derjenigen Fraktion der Extraktivstoffe ausgef\u00fchrt wurden, in der Gulewitsch und Amiradzibi1 * 3) die Gegenwart des Carnosins nachwiesen.\nWenn demnach die angef\u00fchrten Werte im absoluten Sinne nicht volles Zutrauen verdienen k\u00f6nnen, indem sich au\u00dfer dem Carnosinstickstoff noch der Stickstoff anderer Substanzen dieser Fraktion darin finden k\u00f6nnte, so haben dieselben immerhin Bedeutung bei vergleichenden Studien. Umsomehr d\u00fcrfte dies der Fall sein, wenn man den Stickstoffwert genannter Fraktion f\u00fcr die quergestreifte Muskulatur in Beziehung zum Stickstoff anderer Extraktivstoffe bringt.\n0. v. F\u00fcrth und Schwarz,*) die sich neuerdings derselben Methode bedienten, haben besonders auf die Wichtigkeit genannter Substanz f\u00fcr den Stoffwechsel hingewiesen. Als Normalwert f\u00fcr den quergestreiften Muskel (Pferd und Hund) fanden genannte Autoren 0,105\u20140,117 \u00b0/o Carnosinstickst\u00f6ff, f\u00fcr den Herzmuskel ergab sich dagegen der Wert 0,086\u20140,109. Diese Werte sind jedoch etwas h\u00f6her als diejenigen anderer Experimentatoren, welche das Carnosin direkt bestimmten. So fand Krimberg8) 0,3\u00b0/o und Skworzow4) 0,44\u00b0/o auf frischen Muskel berechnet.\nDie Methode, deren wir uns zur Bestimmung des Stickstoffs der sogenannten Carnosinbestimmung bedienten, war die folgende:\nDer 120\u2014140 g betragende Muskelbrei wurde des \u00f6fteren (3\u20144 mal) mit kochendem Wasser ausgezogen, so da\u00df man eine Fl\u00fcssigkeitsmenge von ca. 800 ccm erhielt. Diese wurde filtriert und im Wasserbad auf ca. 60 ccm konzentriert und dann mit 30\u00b0/oigem neutralen Bleiacetat gef\u00e4llt.\n*) W. Gulewitsch und S. Amiradzibi, Diese Zeitschrift, Bd. 30, S. 565, 1900.\n\u2022) O. v. F\u00fcrth und C. Schwarz, 1. c.\n3)\tR. Krimberg, Diese Zeitschrift, Bd. 48, S. 412* 1906.\n4)\tW. L. Skworzow, Diese Zeitschrift, Bd. 68, S. 26, 1910.","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\tG. Buglia und A. Costantino,\nDie abgesaugte F\u00e4llung wurde mit kaltem Wasser gewaschen und das Filtrat zur Entfernung des Bleies mit Schwefels\u00e4ure versetzt und dann auf dem Wasserbad auf ca. 10 ccm eingeengt. Zu dieser Fl\u00fcssigkeit f\u00fcgt man 20\u00b0/oige Silbernitratl\u00f6sung, um die Purinbasen zu entfernen, worauf das Filtrat von neuem mit Silbernitrat versetzt wird, und zwar bis ein Probetropfen mit einem Tropfen Barytl\u00f6sung nicht mehr einen wei\u00dfen, sondern einen gelblichen Niederschlag erzeugt, und zwar unter sofortiger Bildung einer braunen F\u00e4rbung. War dies der Fall, so wurde der Fl\u00fcssigkeit sofort ein \u00dcberschu\u00df konzentrierter hei\u00dfer Barytl\u00f6sung zugesetzt. Der erzeugte Niederschlag wurde sodann auf einem aschefreien Filter gesammelt, gut mit Wasser gewaschen und darin der Stickstoff nach Kjeldahl bestimmt. Einige Male wurde auch der bei 70\u201480\u00b0 getrocknete und feingepulverte Muskel verwendet, und zwar ausschlie\u00dflich bei der glatten Muskulatur, die au\u00dferordentlich stark opalescente Extrakte liefert, die sich selbst nur wenig nach Behandlung mit Bleiacetat kl\u00e4ren. Wir haben die Extraktion in diesem Falle nach der von uns anderen Ortes beschriebenen Weise ausgef\u00fchrt, wie wir sie f\u00fcr Bestimmung der freien Aminos\u00e4uren angegeben haben.1) Wir machen jedoch darauf aufmerksam, da\u00df, da man bei der Extraktion des Trockenpulvers nach Zuf\u00fcgung des Baryts (das Chlorbaryum wird durch Baryumnitrat ersetzt) eine stark alkalische Fl\u00fcssigkeit erh\u00e4lt, es zweckm\u00e4\u00dfig ist, Kohlens\u00e4ure einzuleiten, um den Baryt zu entfernen, und zwar bis nahezu zur Neutralit\u00e4t, dann aber mit Salpeters\u00e4ure zu neutralisieren.\nUm uns von der Brauchbarkeit der Trockenpulver-Extraktion auch f\u00fcr die vorliegende Art von Versuchen zu \u00fcberzeugen, haben wir zwei Bestimmungen an demselben Muskel (Herzmuskel) ausgef\u00fchrt, die eine am frischen Muskel, die andere am Trockenpulver. Beide stimmten \u00fcberein.\nDie von uns erhaltenen Werte f\u00fcr den Stickstoff der Camosinfraktion des quergestreiften, des glatten und des Herzmuskels sind in folgender Tabelle vereint. Neben der Berech-\n*) G. Buglia und A. Costantino, Diese Zeitschr., III. Mitteilung.","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. II.\t127\nnung auf 100 g Muskel finden sich auch die Angaben bezogen auf 100 g Gesamtstickstoff.\nMuskel\tGesamt-N (Kjeldahl) in \u00b0/o des Muskels\tCamosin-N in \u00b0/o des Muskels\tCamosin-N in \u2022/\u2022 des Gesamt-N\nGlatt (retractor penis) Quergestreift .... Herz\t\t2,90 3,40 2,77\t0,036 0,105 o!oS } \u00b0'0\u00ab5\t1,24 3,OH 1,60\nHieraus ergibt sich, da\u00df die glatte Muskulatur den niedrigsten Wert f\u00fcr den Carnosinstickstoff liefert, w\u00e4hrend die quergestreiften Muskeln die h\u00f6chsten Werte zeigen. Die Zahl f\u00fcr den Camosinstickstoff des Herzmuskels n\u00e4hert sich mehr der des glatten Muskels als der des quergestreiften.\nIn einer fr\u00fcheren Mitteilung1) haben wir gleichzeitig mit Bestimmungen des durch Formol titrierbaren Gesamtamido-stickstoffs auch Bestimmungen des Gesamtstickstoffs und des durch Formol titrierbaren Amidostickstoffs des Stromas und des extrahierbaren Myoproteins sowohl der glatten als der quergestreiften Muskulatur gemacht. Es scheint uns nun, da\u00df die Beziehungen zwischen dem Stickstoff der Extraktivstoffe und der Purinbasen und dem Stickstoff der extrahierbaren Myoproteine erh\u00f6hteres Interesse bieten d\u00fcrften als diejenigen Bestimmungen, welche nicht die Beziehungen zwischen dem Stickstoff genannter Substanzen find dem Gesamtstickstoff der Muskelsubstanzen geben. Wir geben deshalb die f\u00fcr das Kreatinin, Carnosin und die Purinbasen, als auch f\u00fcr den Stickstoff der extrahierbaren Myoproteine gefundenen Werte wieder, indem wir daran auch die schon fr\u00fcher publizierten* *) Daten \u00fcber den Gehalt der verschiedenen Muskelarten an freien Aminos\u00e4uren hinzuf\u00fcgen.\n*) G. Buglia und A. Costantino, Diese Zeitschr., I. Mitteilung.\n*) 1. c.","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nG. Buglia und A. Costantino,\nProzent der urspr\u00fcnglichen quergestreiften Muskulatur.\n\tGehalt an Proteinen\t\tGesamt-N des extrahier- baren Myo- proteins\tKrea- tinin- N in \u00b0/o\tN der\tPurin-N\nMuskel\tExtrahierbare Myoproteine in g (getrocknet bei 100\u00b0)\tProteine des \u00abStroma\u00bb (getrocknet bei 100\u00b0)\t\t\tCamosin-fraklion in V des extrahierbaren Myo-protein-N\tin #/o des extrahier- baren Myo- protein-N\nGlatt\t7,96\t10,78\t1,27\t2,82\t2,82\t3,91\nQuer- gestreift\t12,17\t5,06 .. \u2022 . _ \u25a0 ' 1\t1,94\t6,02\t5,41\t3,50\nN der gesamt, freien Aminos\u00e4uren in #/o des extrahierbaren Myo-protein-N\n3,58\n2,99\nBei Betrachtung dieser Tabelle beobachtet man, da\u00df der Kreatininstickstoff und der Stickstoff der Carnosinfraktion bezogen auf 100 g Stickstoff extrahierbaren Myoproteins in den glatten Muskeln bedeutend niedriger ist, als in den quergestreiften Muskeln, nur um weniges niedriger jedoch, wenn man denselben vergleicht mit Gesamtstickstoff der Muskulatur in toto.\nSetzt man dagegen den Stickstoff der Purinbasen und der freien Aminos\u00e4uren in Beziehung zu 100 g Stickstoff der extrahierbaren Myoproteine, so zeigt sich derselbe gr\u00f6\u00dfer in den glatten Muskeln als in quergestreiften Muskeln. Bezieht man ihn hingegen auf den Gesamtstickstoff des frischen Muskels oder auch auf 100 g frische Muskelsubstanz, so findet man, da\u00df sowohl die P\u00fcrinbasen als auch die freien Aminos\u00e4uren in der quergestreiften Muskulatur vor wiegen.\nDie Unterschiede zwischen glatter und quergestreifter Muskulatur hinsichtlich des Stickstoffs der Extraktivstoffe, der Purinbasen und der Aminos\u00e4uren variieren demnach, je nachdem man denselben auf frische Muskelsubstanz oder auf den Gesamtstickstoff des Muskels oder den der extrahierbaren Myoprot\u00eaine bezieht.\nSetzt man den f\u00fcr 100 g glatte Muskulatur gefundenen Stickstoffwert der Extraktivstoffe und der Purinbasen gleich eins, und anderseits a\u00fcch den Stickstoffwert genannter Substanzen gleich eins, jedoch in Beziehung zu 100 g Gesamtstickstoff oder zu 100 g Stickstoff des extrahierbaren Myoproteins,","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelcheirtie. II.\t129\nso ergeben sich f\u00fcr glatte und quergestreifte Muskulatur folgende Relationen:\nStickstoff\tIn \u00b0/o des Muskels\t\tIn \u00b0/o des Gesamt-N\t\tIn \u2022/\u2022 des N der extrahierbaren Myoproteine\t\n\tglatter Muskel\tquer- gestreifter Muskel\tglatter Muskel\tquer- gestreifter Muskel\tglatter Muskel\tquer- gestreifter Muskel\ndes Kreatinins\t1\t3,2\t1\t2,7\t1\t2,1\nder Carnosinfraktion\t1\t2,9\t1\t2,4\t1\t1,9\nder Purinbasen\t1\tM\t1\t1,1\ti\t0;9\nder freien Amino-s\u00e4uren\t1\t1,2\t1\tM\t;\u00df\u00a3r:\t0,8\nDiese Daten zeigen, da\u00df wir im glatten Muskel die geringsten Carnosinmengen finden, im quergestreiften hingegen die h\u00f6chsten. Der Carnosingehalt des Herzmuskels n\u00e4hert sich mehr dem der glatten Muskulatur.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie LXXXI.\t9","page":129}],"identifier":"lit19586","issued":"1912","language":"de","pages":"120-129","startpages":"120","title":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. II. Mitteilung: Der Stickstoff einiger Extraktivstoffe und der Purinbasen in der glatten, der quergestreiften und der Herzmuskulatur der S\u00e4ugetiere","type":"Journal Article","volume":"81"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:25:59.128812+00:00"}