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{"created":"2022-01-31T14:16:44.625887+00:00","id":"lit19595","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jolles, Adolf","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 81: 203-204","fulltext":[{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Nachweis von Gkikurons&ure in diabetischen Harnen.\nVon\nAdolf Jolies.\n(Aus dem Laboratorium von Dr. M. und Prof. Dr. A. Jolies in Wien.)\n(Der Redaktion zugegangen am 8. September 1912.)\nZum Nachweis der gepaarten Glukurons\u00e4ure in diabetischen Harnen sind bei der Ausf\u00fchrung des von C. Tollens empfohlenen Verfahrens*) einige Vorsichtsma\u00dfregeln erforderlich.\nC. Tollens hat selbst in einem Falle von Diabetes mellitus Glukurons\u00e4ure nicht nachweisen k\u00f6nnen, und ich habe \u00e4hnliche Beobachtungen wiederholt gemacht. Auch Th. Knapp macht dieselbe Angabe.* * * 8)\nBekanntlich geh\u00f6rt Dextrose zu jenen Substanzen, welche mit Naphthoresorcin reagieren,8) und es kann daher bei deren Gegenwart die Glukurons\u00e4ure dem Nachweis durch Naphthoresorcin entgehen.\nNeuberg empfiehlt, in diesem Fall einen ausreichend gro\u00dfen \u00dcberschu\u00df an Naphthoresorcin anzuwenden.4) Dieses Vorgehen f\u00fchrt aber hei zuckerhaltigen Harnen nicht zum Ziele, weil die auftretenden Verf\u00e4rbungen die charakteristische Reaktion nicht erkennen lassen.\nTollens nimmt die Reaktion auf Glukurons\u00e4ure im \u00dfleiacetat-und noch besser im Bleiessigniederschlag vor. Werden nun aber diese Niederschl\u00e4ge sehr sorgf\u00e4ltig mit Wasser ausgewaschen, so ist, wie ich mich \u00fcberzeugt habe, die Gefahr, da\u00df Dextrose das Naphthoresorcin abf\u00e4ngt, nur eine geringe, da nur noch ganz unbedeutende Zuckermengen vorhanden sind. Tats\u00e4chlich kann man auch bei Gegenwart von Dextrose in Harnen Glukurons\u00e4ure nachweisen, wenn man den gesamten aus 200 ccm Harn gewonnenen Bleiessigniederschlag 3\u20144 mal mit je \u00e7a. 400 ccm Wasser dekantiert und hierauf mit dem Niederschlage nach der Vorschrift von G. Tollens verf\u00e4hrt.\nAlsdann gibt die \u00c4therl\u00f6sung bei Gegenwart von Glukurons\u00e4ure die charakteristische violette F\u00e4rbung.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 56, S. 115 (1908) und M\u00fcnchner medizi-\nnische Wochenschrift, Nr. 13, 1909.\n\u2022) Schweiz. Wochenschr. f\u00fcr Chemie u. Pharmacie, Nr. 17/19 (1911).\n8) A. Jolies, Ber. der deutsch, pharm. Ges., 1909.\n4) Neuberg, Biochem. Zeitschr., Bd. 24, S. 439 (1910).","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204 A d,o.l f J o lies, \u00dcber Glukurons\u00e4ure in diabetischen K\u00f6rpern.\nWichtig ist die Verwendung von reinem Naphthoresorcin, da im Handel nicht' immer Pr\u00e4parate von gleicher Reinheit erh\u00e4ltlich sind. So haben wir mit einer Probe Naphthoresorcin des Handels stets weinrote F\u00e4rbungen mit Glukurons\u00e4ure erhalten.\nMit R\u00fccksicht auf die Bedeutung der Frage des Vorkommens von Glukurons\u00e4ure in diabetischen Harnen schlage ich folgendes Verfahren zur Erh\u00f6hung der Empfindlichkeit der Tollens-Reaktion vor:\n200\u2014400 ccm Harn werden mit Bleiacetat so lange versetzt, bis kein Niederschlag mehr entsteht. Man l\u00e4\u00dft den Niederschlag sich ab-setzen, filtriert die klare, \u00fcber dem Niederschlage stehende L\u00f6sung (1. Filtrat) und dekantiert 3\u20144 mal mit je 400 ccm Wasser. Das erste Filtrat wird mit Bleiessig so lange versetzt, bis kein Niederschlag entsteht. Man l\u00e4\u00dft absetzen, filtriert und dekantiert den Niederschlag ebenso 3\u20144 mal, wie oben angegeben.\nBeide Niederschl\u00e4ge werden in einem Becherglas vereinigt, mit wenig Wasser gut verr\u00fchrt, auf etwa 60\u201470\u00b0 C. erw\u00e4rmt und Schwefelwasserstoff so lange eingeleitet, bis alles Blei als Sulfid gef\u00e4llt ist. Das Bleisulfid wird abfiltriert und das Filtrat auf dem Wasserbade auf ca. 20 ccm eingeengt. Man l\u00e4\u00dft erkalten und f\u00fchrt mit 5 ccm dieser L\u00f6sung, entsprechend 50\u2014100 ccm des urspr\u00fcnglichen Harnes, die C. Tollenssche Reaktion mit Naphthoresorcin aus.","page":204}],"identifier":"lit19595","issued":"1912","language":"de","pages":"203-204","startpages":"203","title":"\u00dcber den Nachweis von Glukurons\u00e4ure in diabetischen Harnen","type":"Journal Article","volume":"81"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:16:44.625892+00:00"}