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{"created":"2022-01-31T14:17:55.697173+00:00","id":"lit19607","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"T. Kashiwado","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 81: 285-293","fulltext":[{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber die Kerne der Thymuedrflee und Anaphylaxie* versuche mit Kernsubstanzen (Nucleoproteiden, Nucleinen und\nNuclein8\u00e4Uren).\nVon\nEmil Abderhalden und T. Kashiwado.\n(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Halle a. S.)\n(Der Redaktion zugegangen am 18. September 1912.)\nEs unterliegt keinem Zweifel, da\u00df die in den Nucleoproteiden vorhandenen Eiwei\u00dfkomponenten je nach der Herkunft der Kernsubstanzen eigener Art sind. Bis jetzt sind noch keine Proteine aus solchen einzeln abgetrennt und auf ihre Zusammensetzung gepr\u00fcft worden.1) Die Nucleoproteide sind sehr kompliziert gebaute K\u00f6rper. Die Annahme, da\u00df sie in Nucleine und Eiwei\u00df gespalten werden k\u00f6nnen, und da\u00df die ersteren wieder in Nucleins\u00e4uren und Eiwei\u00df zerfallen, bedarf noch weiterer Untersuchungen/ Nach unseren Beobachtungen \u00fcber die Verdauung der nach dem einen von uns (K.)*) dargestellten Kernsubstanz aus Thymusdr\u00fcse vom Kalbe und manchen Beobachtungen an nach vorhandenen Vorschriften isolierten Nucleoproteiden scheint der ganze Abbauproze\u00df insofern ein komplizierterer zu sein, als mehr Spaitst\u00fccke auf-treten, und zwar scheint die Phosphors\u00e4ure als Bindeglied zwischen einzelnen Komponenten eine Holle zu spielen. .\n*) Aus der Leber hat Wohlgemuth (Diese Zeitschrift, Bd. 44, S.530, 1905) ein Nucleoproteid gewonnen und die Summe der Eiwei\u00dfkomponenten auf Aminos\u00e4uren untersucht. Ferner haben Levene und Mandel (Biochemische Zeitschrift, Bd. 5, S. 33, 1907) ein Nucleoproteid' aus Milz auf seinen Gehalt an einzelnen Bausteinen gepr\u00fcft.\n8) T. Kashiwado, Ein Beitrag zur Kernverdauung und eine Vereinfachung der Schmidtschen Kernprobe zur Erkennung von Pankreas-achylie. Deutsches Archiv f\u00fcr klinische Medizin, Bd. 104. S. 684, 1911.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXI.\t19","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und T. Kashiwado,\nWir haben zun\u00e4chst die Wirkung von kochendem Wasser und ferner von Magensaft auf die erw\u00e4hnte Kernsubstanz untersucht. Das Ausgangsmaterial bestand, wie die mikroskopische Untersuchung ergab, fast ausschlie\u00dflich aus Kernen. Spuren von Protoplasma m\u00f6gen wohl noch da und dort an einzelnen Kernen haften geblieben sein. Die Analyse der Kernsubstanz ergab folgende Werte :\n3,47o/o \\ q. 3,30 \u00b0/o I *\nVerlust an Gewicht beim Trocknen bis 105\u00b0 9,429\u00b0/o.\nDie Veraschung bereitete ganz erhebliche Schwierigkeiten. Immer blieben kleine Kohlenpartikelchen eingeschlossen. Der erhaltene Wert ist somit kein ganz exakter.\nEin erheblicher Teil des Phosphorgehaltes der angewandten Kernsubstanz ist leicht abspaltbar, wie die folgende Beobachtung zeigt.\n10,0 g Kernsubstanz wurden mit 100 ccm Wasser 6 Stunden lang gekocht. Dann wurde abfiltriert und gr\u00fcndlich mit Wasser nachgewaschen. Das gesamte Filtrat wurde auf Phosphor und Stickstoff untersucht. Es enthielt 0,33 g Stickstoff und 0,1765 g Phosphor. Zur Kontrolle haben wir den abfiltrierten R\u00fcckstand auch auf Stickstoff und Phosphor gepr\u00fcft. Die folgende \u00dcbersicht gibt die erhaltenen Resultate wieder :\nDie angewandten 10 g Kernsubstanz enthielten\tIm Kochwasser waren enthalten\tDer nicht gel\u00f6ste; R\u00fcckstand enthielt\nN 1,1334 g\t0,3334 g\t0,7893 g\nP 0,3277 \u00bb\t0,1765 \u00bb\t0,1392 \u00bb\nUm festzustellen, ob dieses Verhalten der Kernsubstauz beim Kochen mit Wasser durch die Art des Darstellungs-","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber die Kerne der Thymusdr\u00fcse usw.\t287\nVerfahrens bedingt ist, .haben wir ganz frische Thymus vom Kalbe (92,7 g) 6 Stunden mit Wasser (200 ccm) gekocht. Dann wurde filtriert, der R\u00fcckstand gut ausgewaschen und das Filtrat auf N und P untersucht. Die frische Thymus enthielt 2,7263 g N und 0,5693 g P. Im Kochwasser waren enthalten 0,5636 g N und 0,2523\u00ab/o P. Es war somit auch hier ein sehr betr\u00e4chtlicher Teil (44,31 \u00b0/o) des Phosphors in L\u00f6sung \u00fcbergegangen. Da er ohne weiteres f\u00e4llbar war, darf man annehmen, da\u00df er in Form anorganischer Phosphate resp. freier Phosphors\u00e4ure vorhanden war. Um uns davon zu \u00fcberzeugen, da\u00df die Phosphors\u00e4ure erst allm\u00e4hlich abgespalten wird, kochten wir Proben verschieden lange Zeit. Nach Mi st\u00e4ndigem Kochen trat keine F\u00e4llung mit Magnesiamixtur ein, erst nach 30 Minuten langem Kochen war eine Tr\u00fcbung zu sehen. Die F\u00e4llung nahm mit fortgesetztem Kochen immer mehr zu.\nLeider k\u00f6nnen wir zurzeit nichts dar\u00fcber aussagen, in welcher Bindung die abgespaltene Phosphors\u00e4ure in der Kernsubstanz vorhanden ist. Eine Entscheidung dieser Frage ist deshalb vorl\u00e4ufig unm\u00f6glich, weil das Ausgangsmaterial sicher ein Gemisch mehrerer Substanzen darstellt. Die gemachte Beobachtung ist von Bedeutung, weil sie es erkl\u00e4rlich erscheinen l\u00e4\u00dft, weshalb Nucleoproteide unter Umst\u00e4nden einen verschieden hohen Gehalt an Phosphor je nach der Darstellungsart enthalten k\u00f6nnen.\nWir haben weiterhin gepr\u00fcft, ob Magensaft vom Hunde imstande ist, Phosphors\u00e4ure aus Thymusgewebe und aus der Kernsubstanz aus Thymus abzuspalten. Es wurden 80 g ganz frischen, fein zerhackten Thymusgewebes mit 215 ccm */io-n-Salzs\u00e4ure und 185 ccm Magensaft \u00fcbergossen. Das Gemisch wurde 13 Tage bei 37\u00b0 aufbewahrt. Nunmehr wurde filtriert. Das Filtrat wies 0,33 g Phosphor auf. Der Mageusaft selbst enthielt 0,0014 \u00b0/o Phosphor (bestimmt nach Neu mann). Neben freier Phosphors\u00e4ure resp. neben Phosphaten fanden sich auch organische Phosphorverbindungen in L\u00f6sung.\nDie folgende \u00dcbersicht zeigt, da\u00df eine gro\u00dfe Menge des gesamten Phosphorgehaltes der Thymusdr\u00fcse in das Filtrat \u00fcbergegangen war. Es braucht wohl kaum besonders betont\n19*","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\tEmil Abderhalden und T. Kashiwado,\nzu werden, da\u00df nicht aller Phosphor an die Kernsubstanz gebunden sein d\u00fcrfte. Da ganze Zellkomplexe verdaut wurden, kommt nat\u00fcrlich der gesamte Phosphorgehalt des Zellinhaltes in Frage.\nEs waren enthalten:\n\tIn 80 g Thymusdr\u00fcse\tIn 185 ccm Magensaft\tIm Filtrat\tIn L\u00f6sung gegangen waren in \u00b0/o\np\t0,4901\t0,0027\t0,3300\t67,33\nEs sei an dieser Stelle auf die Beobachtung von Walter Jones1) hingewiesen, wonach in der Thymusdr\u00fcse sich ein Ferment findet, das Nucleoproteide rasch zerlegt und vor allem Phosphors\u00e4ure abspaltet. Dieses Ferment ist nach Jones in saurer L\u00f6sung am wirksamsten. Ferner spaltet dieses Ferment auch Xanthinbasen ab. Da wir die zu unserem Versuche angewandte Thymusdr\u00fcse absichtlich, um ein m\u00f6glichst unver\u00e4ndertes Material zur Untersuchung zu haben, nicht aufgekocht haben, d\u00fcrfte dieses bereits von Kutscher beobachtete Ferment an der von uns beobachteten Abspaltung der Phosphors\u00e4ure lebhaften Anteil gehabt haben. Da jedoch auch aus der isolierten Kernsubstanz freie Phosphors\u00e4ure durch Magensaft abgespalten wird, so ist damit bewiesen, da\u00df der Magensaft selbst auch solche in Freiheit setzen kann. Wir haben fernerhin festgestellt, da\u00df vom Magensaft ein bestimmter Teil von Stickstoff- und phosphorhaltigen Produkten in L\u00f6sung \u00fcbergef\u00fchrt wird, der auch bei mehrw\u00f6chentlicher Verdauung nicht mehr zunimmt. L\u00e4\u00dft man nunmehr nach erfolgter Alkalisierung Pankreassaft auf das Verdauungsgemisch einwirken, dann setzt der Abbau von neuem ein. Es scheint nach unseren Beobachtungen, als ob die Magenverdauung f\u00fcr die Zerlegung der Kernsubstanzen und speziell der Nucleoproteide von ganz besonderer Bedeutung ist. Diese Annahme ergibt sich \u00fcbrigens schon aus den ersten Beobachtungen von Mi esc her \u00fcber die Bildung der Nudeine aus Nucleoproteiden. Wir werden diese Studien fortsetzen.\n*) Walter Jones, \u00dcber das Enzym der Thymusdr\u00fcse. Diese Zeitschrift, Bd 41, S. 101, 1904.","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber die Kerne der Thymusdr\u00fcse usw.\t289\nSie sind unternommen worden, um einerseits die Bedeutung der Verdauung von Nucleoproteiden durch Magensaft klarzulegen und ferner um zu pr\u00fcfen, ob das allgemein angenommene Schema des Zerfalls der Nucleoproteide in Nuclein und Eiwei\u00df der Wirklichkeit vollst\u00e4ndig entspricht Uns scheinen, wie schon betont, die Verh\u00e4ltnisse nicht so einfach zu liegen. Endlich ist es von Interesse, festzustellen, ob im Magensaft neben den bekannten Fermenten nicht vielleicht ein auf Nucleoproteide eingestelltes vorhanden ist. Trotz vielfacher Bem\u00fchungen sind wir vorl\u00e4ufig noch zu keinem klaren Resultate gelangt;\nWir haben ferner versucht, die am Aufbau der Eiwei\u00dfkomponenten beteiligten Aminos\u00e4uren m\u00f6glichst genau zu bestimmen, doch ist die Beschaffung von gen\u00fcgend Material mit zu gro\u00dfen Kosten verkn\u00fcpft. Wir mu\u00dften uns vorl\u00e4ufig damit begn\u00fcgen, in 60 g Ausgangsmaterial die einzelnen Aminos\u00e4uren qualitativ nachzuweisen. Gefunden w\u00fcrden mit Hilfe der Estermethode: Glykokoll, Alanin, Valin, Leucin, Prolin, As para gins\u00e4u re, Glutami ns \u00e4 ure, Phen y 1 a 1 \u00e0 ni h. Tyrosin und Tryptophan sind auch vorhanden und ferner Cystin. Eine exaktere Untersuchung h\u00e4tte nur dann Wert, wenn es gel\u00e4nge, die einzelnen Eiwei\u00dfkomponenten zu trennen und ihre Zusammensetzung zu vergleichen.\nSchlie\u00dflich haben wir die isolierte Kernsubstanz noch auf ihren Gehalt an Fettsubstanzen untersucht. 5 g Kernsubstanz wurden ohne weitere Vorbehandlung 24 Stunden im Soxhlet mit \u00c4ther extrahiert. Es wurden 0,1649 g = 3,3 \u00bb/0 Extrakt erhalten. Es schmolz bei 38\u00b0 und erstarrte bei 37\u00ae Wurde die Kernsubstanz vor der Extraktion 8 Tage lang mit Magensaft behandelt, dann betrug der \u00e4therl\u00f6sliche Anteil 5,76 \u00b0/o. Zu dem gleichen Resultate f\u00fchrte der folgende Kontroll-versuch. Es wurde Kernsubstanz direkt mit \u00c4ther ersch\u00f6pft, dann der in \u00c4ther unl\u00f6sliche R\u00fcckstand der Einwirkung von Magensaft unterworfen. Nun wurde die Extraktion mit \u00c4ther wiederholt. Die Summe aus den beiden erhaltenen \u00e4therl\u00f6slichen Anteilen betrug wieder ann\u00e4hernd 5,8 \u00ae/o. Das erhaltene Extrakt enthi\u00eblt nach Kumagawa-Suto aufgearbeitet geringe Mengen von Cholesterin und Spuren von Phosphor. In der Hauptsache","page":289},{"file":"p0290_0191.txt","language":"de","ocr_de":"290\tEmil Abderhalden und T. Kashiwad\u00f6,\n\t\tSensibilisierung\t\t\nNummer 1\t\t(intraperitoneale Injektion)\t\t\ndes\t|-\t\tAntigen\tdessen\tErscheinungen\nTieres |\tDatum\t\tMenge\tder Injektion\n1\tI\t6. 12. 11\tiCernsubstanz aus Thymus\t04\tkeine\n\t\t\t\tVor\u00fcbergehend\u00bb\n2 I\t\t\t0,1\tSchUttelbewegun \u00a3\n\t\t\t\tdes Kopfes\n2' 1\t\u00bb\t9\t04\t9\n\t\t16 Tage mit Magensaft ver-\t0,2\tkeine\n\t22. 12. 11\tdaute Kerne aus Thymus\t\t\n\t\t(Nucleine)\t\t\n4 I\t1\t\u25a0./\t9\t0,2\t\u00bb\n5 I\t9\t9\t0,2\t9\n\t\tMit Magen- und Pankreassaft\t04\t\u00bb\n6\t\u25a0 \u00bb.\tabgebaute Kernsubstanz\t\t\n' 7 '\t!\t\u00bb \u25a0\t9\t0,1\t9\n8\t\tKerne aus Entenblut-\t0,05\t. 9\n\t\u00bb . .\tk\u00f6rgerchen\t\t\n9\t\u2022 \u00bb\t9\t\u00b04\t\u25a0 \u00bb \u25a0\n10\t\u2022 11. 1. 12\tNucleinsaunes Natron aus Hefe\t0,02\t9\n11\t1 \u00bb\t... 9\t0,04\t\u25a0 9 \u25a0\n12\tI '\t.\t\u00df-Nucleins\u00e4ure aus\t0,04\t9\n\tI\t\u00bb\tRindermilz\t\t\n13\tfl\t. 9\t\u25a0\t: .\t\u00bb\t0,05\t9\n14\tj 3. 5. 12\tNuclein aus Hefe\t0,04\t9\n15\t1 9\t9\t0,03\t9\n16\t1 \u00bb\tNucleins\u00e4ure aus Thymus\t0,1\t9\n17\t1 '\t.*\u25a0 * -\t04\t9\n18\t1 1\t*\t* Hefe\t0,1\t\u25a0 9 .\n19\t1 *\t\u00bb\t*\t'\t9\t0,1\t\u00bb\n20\tI\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb Pankreas\t\u25a0 0,1\t\u00bb\n\t\tdr\u00fcse\t\t\n21\tI\t+;\u2022 / ' .\tV ,\t\u00bb\t.\t\u00bb\t0,1\t9\n22\tI 26. 6.12\tNuclein aus Hefe\t0,1\t9\n23\t1 *\t9\t04\t9\n24\t1 \u00bb\tNuclein aus Pankreasdr\u00fcse\t> 0,1\t9\t.\n25\t1 * \u25a0\t. r 9. \u2022\u2022 \u25a0 \u2022 \u2022 , . \u2022/\u25a0\u25a0 .\t0,1\t>\nAnmerkung. Alle Versuche sind ein zweites Mal ausgef\u00fchrt worden\n\u25a0T'VIY iMtei\nStudien \u00fcber die Kerne der Thymusdr\u00fcse usw. 291\nReinjektion\n(intraperitoneal)\nDatum\nAntigen\n20.12.11\n4. 1. 12\n3, 2. 12\n18. 5. 12\n11. 7. 12\nKernsubstanz aus Thymus\nKernsubstanz aus roten Blutk\u00f6rperchen der Ente\nDasselbe wie bei der I. Injektion\nKernsubstanz ausEnten-blutk\u00f6rperchen\nV erdauungsprodukt derKerne (Verdauung mit Magen- und Pankreassaft)\nVerdaute Kernsubstanz Dasselbe wie bei I. Injektion\nDasselbe, wie bei der I. Injektion\ndessen\nMenge\nReaktion\npositiv (+) oder\nnegativ (\u2014)\n>A'I Resultat war das gleiche.\n0,1\n0,1\n0,1\n0,1\n0,1\n04\n04\n0,1\n0,1\n0,1\n04\n0,04\n0,04\n0,04\n0,04\n0,04\n0,04\n0,1\n0,1\n04\n0.1\n0,1\n0,1\n0,1\n04\n0,1\n0,1\n+\n4*\n+ +\n?\n4*\n4*\n4-\n4\"\n4-\n+\n+\n4-\nAuffallende Symptome\nKr\u00e4mpfe der Kiefermuskeln, Atemnot, Temp.-Absturz von 37 auf 34\u00b0 C. Kotabgang. Klonische Kr\u00e4mpfe in denNacken-muskeln. Temp. 37-34\u00b0 C. H\u00e4ufige Kotentleerung.\nKeine Reaktion.\nKr\u00e4mpfe, Temp.-Absturz von 37, f, auf 34\u00b0, h\u00e4ufiger Kotabgang.\nKeine Reaktion.\nKeine Reaktion.\nKeine besonderen Erscheinungen.\nL\u00e4hmung der Hinterbeine.\nL\u00e4hmung der Hinterbeine. Temp.-Erniedrigung 37,5\u201430,5\u00b0.\nKr\u00e4mpfe des Kopfes, Temp.-Absturz 38-88,0\u00b0. H\u00e4ufiges kot-lassen.\nKein Temp.-Absturz.\nTemperatursturz von 37,5\u00b0 auf 38\u00b0. Kr\u00e4mpfe in der Kiefermuskulatur. Viele Kotentleerungen.","page":0},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"292\t\u00c8mil Abderhalden und T. Kashiwado.\nbestand es aus Neutralfett. So enthielten z. B. 1,5109 g \u00e4therl\u00f6slicher Extrakt 1,4244 g Neutralfett und 0,0740g Cholesterin, Phophatide usw.\nWar vorl\u00e4ufig das gesteckte Ziel, die Eiwei\u00dfkomponenten von verschiedenen Nucleoproteiden und speziell auch von Nucleinen auf ihre Zusammensetzung an einzelnen Aminos\u00e4uren vergleichend zu pr\u00fcfen, aus Mangel an Material nicht erreichbar, so suchten wir auf einem andern Wege die Frage nach der Verschiedenheit der am Aufbau der Nucleoproteide und Nucleine verschiedener Herkunft beteiligten Eiwei\u00dfanteile zu entscheiden. Wir w\u00e4hlten die biologische Methode und untersuchten, ob die wiederholte Injektion, einer bestimmten Kernsubstanz Anaphylaxie hervorruft. Es zeigte sich, wie die folgende Tabelle ergibt, da\u00df die Reinjektion des gleichen Materiales zu anaphylaktischen Symptomen f\u00fchrt. Sie \u00e4u\u00dferten sich in einem Temperatursturz. Ferner waren stets eigenartige Kr\u00e4mpfe in der Nackenmuskulatur und zum Teil in der Gesichts-, speziell in der Kiefermuskulatur zu beobachten. Endlich trat ganz pl\u00f6tzlich vermehrte Peristaltik auf. Der Darm wurde zum Teil vollst\u00e4ndig entleert. Wurde zuerst Kernsubstanz aus der Thymusdr\u00fcse gespritzt und bei der Reinjektion solche aus den roten Blutk\u00f6rperchen der Ente gew\u00e4hlt, dann blieb jede Reaktion aus. Ferner haben wir die aus den Nucleoproteiden darstellbaren Nucleine verglichen. Auch hier traten nur dann anaphylaktische Erscheinungen auf, wenn, das gleiche Material reinjiziert wurde. Schlie\u00dflich pr\u00fcften wir auch Nucleins\u00e4uren. Wir vermochten mit den reinen Nucleins\u00e4uren in keinem Falle Anaphylaxie zu erzeugen. Es spricht alles daf\u00fcr, da\u00df die beobachteten anaphylaktischen Erscheinungen nach wiederholter Injektion von Nucleoproteiden und Nucleinen der gleichen Art auf die mit diesen eingespritzten Eiwei\u00dfkomponenten zur\u00fcckzuf\u00fchren sind. Ferner ergibt sich aus den Beobachtungen, da\u00df offenbar jede Kernart spezifisch gebaute Eiwei\u00dfanteile besitzt. Da\u00df die Reinjektion des gleichen Materiales in keinem Fall zum Tode f\u00fchrte, d\u00fcrfte darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren sein, da\u00df die verwendeten Materialien in Wasser unl\u00f6slich waren. Es konnten nur Sus-","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber die Kerne der Thymusdr\u00fcse usw. 293\nPensionen in 37\u00b0 warmer physiologischer Kochsalzl\u00f6sung verwendet Werden. Die Resorption vom Peritoneum aus war ohne Zweifel eine sehr langsame.\nWir haben endlich damit begonnen, Kernsubstanzen und die daraus gewinnbaren Nucleoproteide aus verschiedenen Organen der gleichen Tierart zu gewinnen, um zu pr\u00fcfen, ob arteigene Kernsubstanzen unter sich Verschiedenheiten zeigen. Die bisherigen Versuche ergeben, wie zu erwarten war, da\u00df Unterschiede existieren. Jede Zellart wird auch \u00fcber eigenartige Kernsubstanzen verf\u00fcgen.","page":293}],"identifier":"lit19607","issued":"1912","language":"de","pages":"285-293","startpages":"285","title":"Studien \u00fcber die Kerne der Thymusdr\u00fcse und Anaphylaxieversuche mit Kernsubstanzen (Nucleoproteiden, Nucleinen und Nucleins\u00e4uren)","type":"Journal Article","volume":"81"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:17:55.697178+00:00"}