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{"created":"2022-01-31T14:28:30.282213+00:00","id":"lit19630","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Wiener, Hugo","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 82: 243-265","fulltext":[{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Unterschiede in der Zusammensetzung arteriellen und vendeen Blutes.\nVon\nPrivatdozent Dr. Hugo Wiener.\n(Aus dem medizinisch-chemischen Institut der deutschen Universit\u00e4t in Prag.) (Der Redaktion zugegangen am l. Oktober 1912.)\nPie Entdeckung der inneren Sekretion der Organe, die zuerst von Brown-Sequard an den Geschlechtsdr\u00fcsen gemacht wurde, hat eine erfolgreiche Forschungsrichtung in der Medizin inauguriert und unsere Kenntnisse in der Physiologie und Pathologie in ungeahnter Weise erweitert und vertieft.\nDie Erfassung des Begriffes der inneren Sekretion, d. i. der Femwirkung eines Organes auf andere ohne Vermittlung des Nervensystems, hat erst einen Einblick in die Funktion einer Reihe von Organen erm\u00f6glicht, die bis dahin als Organe mit unbekannter Funktion zusammengefa\u00dft worden waren und an denen man jetzt eine solche Fernwirkung erkannte, soda\u00df dieselben eben wegen dieser Funktion und wegen ihres epithelialen, dr\u00fcsigen Baues als Dr\u00fcsen mit innerer Sekretion bezeichnet w\u00fcrden. Die Funktion dieser Organe fesselt aber im weiteren Verlaufe das Interesse der Forscher in so hohem Ma\u00dfe an sich, da\u00df von da ab fast alle Arbeiten, die sich mit der inneren Sekretion besch\u00e4ftigten, sich eigentlich nur mit den Dr\u00fcsen mit innerer Sekretion befa\u00dften und es fast in Vergessenheit geriet, da\u00df auch die \u00fcbrigen Organe, die eine, durch ihren anatomischen Bau leicht erkennbare, l\u00e4ngst bekannte Funktion besitzen, noch in Wechselwirkung mit anderen Organen stehen m\u00fcssen. Erst in den letzten Jahren hat man sich wieder mehr diesem Gebiete zugewendet und Resultate erhalten, auf Grund derer man gewisse Tatsachen der Physio-","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"244\nHugo Wiener,\nlogie und gewisse Symptomenkomplexe bei Krankheiten zu erkl\u00e4ren und in gewissem Sinne auch therapeutische Ma\u00dfnahmen abzuleiten versuchte.\nIch mochte in dieser Richtung nur den Symptomen-komplex der Ur\u00e4mie erw\u00e4hnen, welcher von manchen Forschern, auf Grund der Verschiedenheit der Erscheinungen nach Nierenexstirpation und nach Ureterenunterbindung, nicht, oder wenigstens nicht allein auf die Retention und Anh\u00e4ufung giftiger Produkte im Blute, sondern auch auf das Fehlen eines inneren Sekretes der Nieren zur\u00fcckgef\u00fchrt wurde. Eine Anschauung, die auch eine Reihe, freilich nicht unbestritten gebliebener, therapeutischer Versuche gezeitigt hat. So berichten Capitan,1) Kaufmann,2 3) Formanek und Eiselt8) \u00fcber g\u00fcnstige Beeinflussung der chronischen Nephritiden durch Injektion von Nierenextrakt, Terrien ,4) durch Injektionen des Blutes aus der Nierenvene der Ziege.\nLiefert ein Organ ein inneres Sekret, so mu\u00df es dasselbe durch seine Venen an den allgemeinen K\u00f6rperkreislauf abgeben und es mu\u00df daher in dem ven\u00f6sen Bl\u00fcte dieses Organes auf physiologischem oder chemischem Wege nachweisbar sein. Es schien mir deshalb aussichtsvoll, von diesem Gesichtspunkte aus das ven\u00f6se Blut zu untersuchen und es mit dem arteriellen zu vergleichen.\nSolche Untersuchungen, \u00fcber die verschiedene Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes, freilich von ganz anderen Gesichtspunkten aus und in anderer Absicht unternommen, liegen bereits zahlreich vor. Die Resultate derselben sind aber ganz widerspruchsvoll.\nWenn man von den \u00e4lteren Arbeiten, die mit ganz unbrauchbaren Methoden ausgef\u00fchrt wurden, absieht, sq beschr\u00e4nkten sich die meisten Autoren auf die Bestimmung des spezifischen Gewichtes, des Wassergehaltes, des Eiwei\u00dfgehaltes, des H\u00e4moglobingehaltes, oder der Zahl der roten Blutk\u00f6rperchen.\n*) Comptes rendus de soc. de biol., Bd. 56, S. 26, 1905.\n*) Fortschritte der Medidn, Bd. 23, Nr. 22, S. 633, 1905,\n3)\tArchiv, internat, de Pharmakodyn., Bd. 17, S. 231, 1907.\n4)\tBull, de l\u2019Acad. de m\u00e9d. de Paris, Bd. 60, S. 188, 1909.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 245\nLehmann untersuchte in seiner ersten Arbeit*)* das Pfortader- und Lebervenenblut, in einer sp\u00e4teren* 2) das Blut verschiedener Venen und Arterien und fand, da\u00df das Serum des ven\u00f6sen Blutes weniger Wasser, aber auch weniger Eiwei\u00df enthielt, als das der Pfortader, resp. des arteriellen Blutes. Fl\u00fcgge3) hingegen erhielt beim Vergleiche des Pfortader-und Lebervenenblutes keine konstante Differenz in bezug auf Wassergehalt und Aschenbestandteile. Lesser4 *) und H\u00fcfner,6) die das Blut der arteria und vena cruralis miteinander verglichen, fanden wieder in beiden gleichen H\u00e4moglobingehalt, wohingegen Otto6) im Blute der arteria cruralis weniger H\u00e4moglobin und weniger Blutk\u00f6rperchen nachwies, als in den Venen und Kasse 7 *) umgekehrt ein h\u00f6heres spezifisches Gewicht des ven\u00f6sen Blutes konstatierte.\nDiese einander widersprechenden Angaben fanden zum Teil durch die Untersuchungen von Cohnstein und Zuntz6) ihre Erkl\u00e4rung, welche zeigten, da\u00df eine, wenn auch vor\u00fcbergehende ven\u00f6se Stauung, wie sie ja bei der Blutentnahme mittels Kan\u00fcle aus der Vene unvermeidbar ist, die Zusammensetzung des ven\u00f6sen Blutes wesentlich beeinflu\u00dft. Nachdem au\u00dferdem schon fr\u00fcher Bidder9) nachgewiesen hatte, da\u00df der durch die Blutentnahme gesetzte Blutverlust als solcher die quantitative Zusammensetzung des Blutes wesentlich \u00e4ndert, indem er zeigte, da\u00df bei wiederholten Blutentnahmen von der ersten bis zur letzten Probe eine Zunahme der festen Bestandteile des Blutes nachweisbar ist, so suchte Kr\u00fcger10) diese beiden erw\u00e4hnten Fehlerquellen dadurch zu vermeiden, da\u00df\n*) Berichte \u00fcber d. Verhandlungen d. k. s\u00e4chs. Gesellsch. d. Wissensch.. mathem.-physik. Klasse, 30. Nov. 1850.\n*) Ebenda, 17. Nov. 1855.\ns) Zeitschr. f. Biologie, Bd. 13, S. 161, 1877.\n4) Archiv f. Physiologie, S. 41, 1878.\n6) Diese Zeitschrift, Bd. 3, S. 1, 1879.\n6)\tPfl\u00fcgers Archiv f. d. ges. Physiol., Bd. 36, S. 36, 1885.\n7)\tEbenda, Bd. 20, S. 534, 1879.\n\u00ab) Ebenda, Bd. 42, S. 303, 1888.\n\u2022) Inaug.-Dissert., Dorpat 1863.\n*\u00b0) Zeitschr. f. Biologie, Bd. 26, S. 452, 1890.","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\nHugo Wiener,\ner erstens die Venen vor der Blutentnahme nicht unterband, oder abklemmte, sondern in die blo\u00dfgelegten Venen eine Kan\u00fcle einstach und zweitens zu den Versuchen gro\u00dfe Tiere verwendete, bei denen die Entnahme der zur Untersuchung notwendigen Blutmenge keinen wesentlichen Blutverlust bedeutete. ' Er bestimmte wieder den H\u00e4moglobingehalt und Trockenr\u00fcckstand und fand zwischen Carotis- und Jugularis-blut keine Differenz, zwischen Pfortader- und Lebervenenblut kein konstantes Verh\u00e4ltnis zugunsten des einen oder anderen Gef\u00e4\u00dfes, im Milzvenenblut einen h\u00f6heren, im Nierenvenenblut einen geringeren H\u00e4moglobingehalt und Trockenr\u00fcckstand, als im arteriellen Blut.\nSp\u00e4ter besch\u00e4ftigte sich auch Hamburger1) mit gleichen Untersuchungen und machte noch auf eine weitere Fehlerquelle aufmerksam, n\u00e4mlich auf den verschiedenen Gehalt der verschiedenen Blutarten an roten Blutk\u00f6rperchen, die einen verschiedenen Volumanteil des Gesamtblutes einnebmen, wodurch die Werte bei der Bestimmung im Gesamtblute auch bei gleicher quantitativer Zusammensetzung der Blutk\u00f6rperchen und des Plasmas ver\u00e4ndert werden. Er schl\u00e4gt daher vor, um einen richtigeren, von Zuf\u00e4lligkeiten unabh\u00e4ngigen, Einblick in die Zusammensetzung des arteriellen und ven\u00f6sen Blutes, resp. in den Unterschied in der Zusammensetzung dieser beiden Blutarten zu gewinnen, nur das Plasma oder das Serum und nicht das Gesamtblut zu untersuchen. Au\u00dferdem wies er daraufhin, da\u00df auch die Art des Defibrinierens einen Einflu\u00df auf die Zusammensetzung des Serums hat, weshalb auch in dieser Richtung, um vergleichbare Resultate zu erhalten, auf eine Konstanz in der Versuchsanordnung geachtet werden m\u00fcsse.\nSeine unter allen diesen Kautelen vorgenommenen Untersuchungen ergaben, da\u00df im Serum des Garotisblutes weniger feste Bestandteile enthalten sind, als im Serum des Jugularis-blutes, und zwar sind in letzterem Phosphate und Carbonate vermehrt, Chloride vermindert.\nBei meinen Untersuchungen, die in der oben erw\u00e4hnten Absicht ausgef\u00fchrt wurden, kam es mir weder auf Unter-\n*) Archiv f. Physiologie, physiol. Abteil.. 1893. Supplement, S. 157.","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 247\nschiede im Wassergehalt, noch im Eiwei\u00dfgehalt, noch im Gehalt an festen Bestandteilen an, sondern es handelte sich mir darum, festzustellen, welche Ver\u00e4nderungen im relativen Verh\u00e4ltnis der einzelnen Eiwei\u00dfk\u00f6rper des Blutes zu einand\u00ebr beim Durchstr\u00f6men eines Organes eintreten und ob man daraus Anhaltspunkte f\u00fcr die Beimengung eines inneren Sekretes zum Venenblut gewinnen kann.\nDer Plan meiner Untersuchungen war daher, die Globulinfraktion im arteriellen und ven\u00f6sen Blute, resp. ihr Verh\u00e4ltnis zur Albuminfraktion festzustellen. Selbstverst\u00e4ndlich mu\u00dfte ich dabei eine Reihe von fr\u00fcheren Autoren empfohlener Kautelen beachten, w\u00e4hrend ich eine Reihe anderer vernachl\u00e4ssigen konnte und zwar solche, die auf die Konzentration des Blutes, also seinen Wassergehalt, Gesamteiwei\u00dfgehalt, Trockenr\u00fcckstand und Gehalt an Aschenbestandteilen von Einflu\u00df sind, das Verh\u00e4ltnis von Albumin zu Globulin aber kaum alterieren k\u00f6nnen.\n> Die Versuche wurden ausschlie\u00dflich an Hunden ausgef\u00fchrt. Um gen\u00fcgende Mengen Blut zu erhalten und anderseits durch den infolge der Blutentnahme gesetzten Blutverlust als solchen die Zusammensetzung des Blutes bei den weiteren Entnahmen nicht zu ver\u00e4ndern, wurden stets gro\u00dfe Hunde, 13\u201450 kg schwer, gew\u00e4hlt Um den st\u00f6renden Einflu\u00df d\u00e9s verschiedenen Volumens der r\u00f6ten Blutk\u00f6rperchen auf die Zusammensetzung des Blutes zu beseitigen, wurde stets nur das Serum untersucht, und um schlie\u00dflich dieFehler zu vermeiden, die aus der verschiedenen Art des Defibrinierens entstehen, wurde in allen Versuchen in der gleichen Weise defibriniert. Es wurden stets ca. 100 ccm Blut in einem 200 ccm fassenden, mit Glasperlen beschickten Me\u00dfcylinder einflie\u00dfen gelassen und das Blut durch Sch\u00fctteln defibriniert. Dabei wurde ja auch das ven\u00f6se Blut mit einer gen\u00fcgenden Menge Sauerstoff der Luft in Ber\u00fchrung gebracht, so da\u00df sein H\u00e4moglobin in Oxyh\u00e4moglobin \u00fcbergehen konnte und auch dadurch gewisse Differenzen beim Defibrinicren arteriellen und ven\u00f6sen Blutes vermieden wurden. Freilich blieben manche Unterschiede bestehen, was man daraus erschlie\u00dfen konnte, da\u00df das Serum des ven\u00f6sen","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"Hugo Wiener,\nBlutes stets mehr Blutfarbstoff gelost enth\u00e4lt, als das Serum des arteriellen Blutes, in welchem freilich bei dieser Art der Defibrinierung auch immer, wenn auch in viel geringerer Menge Blutfarbstoff gel\u00f6st war. Nach der Defibrinierung wurden die Blutk\u00f6rperchen durch zweimaliges scharfes Zentrifugieren vom Serum getrennt.\nHingegen erschien es mir aus den oben angef\u00fchrten Gr\u00fcnden nicht notwendig, die kurzdauernde Stauung in den Gef\u00e4\u00dfen, wie sie durch Abklemmung derselben und Einbindung einer Kan\u00fcle bedingt wird, zu vermeiden, zumal die gleichen Versuchsbedingungen stets eingehalten wurden.\nUntersucht wurde das Serum einer oberfl\u00e4chlichen K\u00f6rpervene, der Vena cruralis, dann einer Vene eines inneren Organes, der Nierenvene, und als Vergleichsobjekt das Blut der Carotis genommen. Das Blut der Vena cruralis und der Carotis wurde direkt aus den betreffenden Gef\u00e4\u00dfen nach Einbindung einer Kan\u00fcle entnommen, das der Nierenvene hingegen aus der Cava inferior, um gleichzeitig das Blut beider Nierenvenen auffangen zu k\u00f6nnen.\nDie Ausf\u00fchrung des Versuches gestaltete sich stets folgenderma\u00dfen:\nDer betreffende Hund, der die letzten 24 Stunden gefastet h\u00e4tte, wurde in leichter Morphkpnarkose (0,005 g p. kg) gefesselt und zun\u00e4chst die Vena cruralis freipr\u00e4pariert, rasch unterbunden und eine Kan\u00fcle in das periphere St\u00fcck eingef\u00fchrt. Die Fesselung des betreffenden Beines wurde dann sofort aufgelassen und das Blut aus der Vene in einen bereit-stehenden, ca. 200 ccm haltenden, mit Glasperlen beschickten Me\u00dfcylinder aufgefangen bis ca. zur Marke 100. Hierauf wurde durch Sch\u00fctteln defibriniert.\nDann wurde die Carotis aufgesucht und in der gleichen Weise verfahren. Schlie\u00dflich wurde der Unterleib rasch er\u00f6ffnet, die Vena cava inferior aufgesucht, knapp unterhalb der Einm\u00fcndungsstellen der Venae renales und ebenso knapp \u00fcber der Einm\u00fcndungsstelle derselben unterbunden. Oberhalb der unteren Ligatur wurde die Vene er\u00f6ffnet und eine Kan\u00fcle eingef\u00fchrt. Man erhielt auf diese Weise freilich nicht nur Nierenvenen-","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 249\nblut, sondern es mu\u00dfte demselben auch z. B. Nebennierenvenenblut beigemischt sein; allein die Beimengung verschwindender Mengen andersartigen Venenblutes konnte kaum die Analysenresultate des Nierenvenenblntes beeinflussen, zumal die Entnahme der zur Untersuchung n\u00f6tigen Blutmenge relativ rasch beendet war. Jedenfalls war diese Art der Blutentnahme der gesonderten Entnahme aus beiden Nierenvenen direkt vorzuziehen, da sie viel rascher ausf\u00fchrbar ist. Das gewonnene Blut wurde dann in der gleichen Weise behandelt, wie das Blut aus der Carotis und Vena cruralis.\nErw\u00e4hnen m\u00f6chte ich noch, da\u00df in allen Versuchen die Reihenfolge der Blutentnahme, 1. Vena femor, 2. Carotis, 3. Nierenvene, die gleiche blieb. Diese Einhaltung kann aber nicht eine Fehlerquelle bedingt haben, insofern ja bei der 3. Entnahme schon ein gr\u00f6\u00dferer Blutverlust durch die fr\u00fcheren Entnahmen vorausgegangen sein mu\u00dfte, denn erstens wurden ja relativ gro\u00dfe Tiere f\u00fcr die Versuche verwendet, so da\u00df von vornherein der Blutverlust nicht in Betracht kam, und ferner zeigten sp\u00e4tere Versuche mit speziellen Eingriffen auf die Niere, trotz der Einhaltung der gleichen Reihenfolge bei der Blutentnahme, von den fr\u00fcher erhaltenen Normalwerten abweichende Zahlen.\nNach dem Defibrinieren wurden die Blutproben, wie oben erw\u00e4hnt, zentrifugiert und zu den einzelnen Bestimmungen je 5 ccm Serum verwendet.\nBestimmt wurde 1. die Menge des Globulins.' Dies geschah durch Halbs\u00e4ttigung des Serums mit Ammonsulfat in der von mir beschriebenen Modifikation. *) Je 5 ccm Serum wurden versetzt mit 120 ccm halbges\u00e4ttigter und 5 ccm ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung, so da\u00df die gesamte 'Fl\u00fcssigkeit Halbs\u00e4ttigung mit Ammonsulfat aufwies. Nach mehrst\u00fcndigem Abstehen wurde der entstandene Niederschlag quantitativ auf einem gewogenen Filter gesammelt und so lange mit halbges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung gewaschen, bis das Filtrat eiwei\u00dffrei war. Dann wurde das Filter mit dem Niederschlag getrocknet, mit hei\u00dfem Wasser sulfatfrei gewaschen,, abermals\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. 74, H. % S. 29, 1911.","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"Hugo Wiener,\nund zwar bis zur Gewichtskonstanz bei 105\u00b0 C. getrocknet und gewogen.\n2. wurde die Menge des Albumins bestimmt. Dies geschah, indem man zun\u00e4chst den Gesamteiwei\u00dfgehalt des Serums bestimmte. Je 5 ccm Serum wurden mit halbges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung beil\u00e4ufig auf das 10 fache verd\u00fcnnt, mit einer L\u00f6sung von zweifachsaurem Natriumphosphat bis zu deutlich saurer Reaktion versetzt, aufgekocht, der Niederschlag auf einem gewogenen Filter quantitativ gesammelt, mit hei\u00dfem Wasser sulfatfrei gewaschen, bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und gewogen. Der Niederschlag bestand aus den berumeiwei\u00dfk\u00f6rpern -(- dem im Serum gel\u00f6st gewesenen'H\u00e4moglobin. Es mu\u00dfte daher zun\u00e4chst auch die H\u00e4mogl\u00f6bimnenge im Serum bestimmt werden. Dies geschah auf spektropWo-metrischem Wege. Die gefundene H\u00e4moglobinmenge wurde dann von der durch W\u00e4gung gefundenen Gesamteiwei\u00dfmenge subtrahiert und so die Gesamtmenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper gefunden, und aus diesem Werte erhielt man durch Subtraktion der Globulinmenge die im Serum enthaltene Albuminmenge.\nFolgende Versuche wurden an normalen Hunden ausgef\u00fchrt:\nVersuch I. Hund 50 kg schwer.\n1. Carotisblot. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,3648 b) 0,3630 Mittel = 0,3639.\nH\u00e4moglobinbestimmung : *) Serum verd\u00fcnnt 1:3.\n9 - 50,72\t<p, = 61,0\n\u00ae ~ 0,39704\tc, = 0,62886\nc = 0,822%\u00ab\tc, *= 0,825%\u00ab\nMittel = 0,824%\u00ab\ndaher H\u00e4moglobininhalt im unverd\u00fcnnten Seram = 0,247% H\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t\u00bb 0,0123 g\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum \u00bb 0,3516 \u00bb.\n*) Dieselbe wurde in den von H\u00fcfner angegebenen Spektralgegenden (569\u2014567 uu und 546\u2014535 pp) vorgenommen. Vgl. Neuberg, Harn I, S. 943. Die angegebenen Werte sind Durchschnittszahlen aus 6\u201410 Bestimmungen.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 251\nGlobulin a) 0,1160 b)'0,1176 Mittel = 0,1168.\n2.\tFemoralvenenblut. In je & ccm Serum sind enthalten :\t\"\nGesamteiwei\u00df a) 0,3820 b) 0,3300 Mittel = 0,3310.\nH\u00e4moglobinbestimmung : Serum verd\u00fcnnt 1:3 9 \u2014 55,8\t9/ = 65,85\nc \u2014 0,5004\te, = 0,77629\nc ~ 1,0367m\tc, = 1,0187m\nMittel = 1,0277m\ndaher H\u00e4moglobingehalt im unverd\u00fcnnten Serum = 0,308 H\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t\u00bb0,0154 g\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,3156 *.\nGlobulin a) 0,1316\tk ' --\u2022\nb) 0,1298 - Mittel = 0,1307.\n3.\tNierenvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,3210 b) 0,3196 Mittel \u00bb 0,3203.\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum verd\u00fcnnnt 1:6'\n9 = 65,0\t9, = 74,9\n\u00ab = 0,74810\t\u20ac/ \u00bb 1,16836\nc = 1,5497m\tc, = 1,5337m\nMittel = 1,541 \u00b0m.\nH\u00e4moglobingehalt im unverd\u00fcnnten Serum = 0,925#/o H\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0462 g\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 6 ccm Serum \u00bb 0,2741 \u00bb Globulin a) 0,0952 b) 0,0934 Mittel = 0,0943.\nEs enthalten daher 5 ccm Serum des Carotisblutes :. Gesamteiwei\u00df = 0,3516 g =\u2022. 7,037\u2022\nAlbumin = 0,2348 * = 4,70\u00ae/\u00ab\nGlobulin = 0,1168 * = 2,347o.\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 2,001.\n5 ccm des Serums des Femoralblutes enthalten :\nGesamteiwei\u00df = 0,3156 g = 6,317*\nAlbumin = 0,1849 * \u00bb 3,707\u00ab\nGlobulin \u00bb 0,1307 \u00bb = 2,617\u00ab.\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin \u00bb 1,415.","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nHugo Wiener,\n5 ccm des Serums d\u00e9s Nierenvenenblutes enthalten: Gesamteiwei\u00df = 0,2741 g = 5,48 #/o Albumin\t=\u00bb 0,1798 \u00bb = 3,60\u00b0/o\nGlobulin\t= 0,0943\u00bb = l,89\u00b0/o.\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin _= 1,90,\nVersuch II. Hund 30 kg schwer.\n1.\tC\u00e4rotisblut. ln je 5 ccm sind enthalten:\nGesamteiwei\u00df a) 0,3366\nb) 0,3310 Mittel = 0,3338.\nH\u00e4moglobulinbestimmung : Serum verd\u00fcnnt 1:2 9 \u2014 39,8\t9' = 48,76\nc = 0,22896\tV \u25a0=' 0,96197\nc = 0,4739%o\tc' = 0,4749\u00b0/oo\nMittel = 0,4744\u00b0/oo. daher H\u00e4moglobingehalt im verd\u00fcnnten Serum = 0,949\u00b0 H\u00e4moglobin in \u00f6 ccm.Serum\t= 00047\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,3291 Globulin a) 0,1142 b) 0,1110 Mittel = 0,1126.\n2.\tFemoralvencnblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,3584 b) 0,3516 Mittel = 0,3565.\nH\u00e4moglobinbestimmung : Serum verd\u00fcnnt 5 : 6.\n9 = 30,52\t9' = 37,65\n\u20ac * 0,12954\t\u20ac, = 0,20282\nc = 0,2681 \u00b0/\u00bbo\tc, = 0,2661 \u00b0/q\u00ab\nMittel = 0,2671ffr\ndaher H\u00e4moglobingehalt im unverd\u00fcnnten Serum = 0,32 %& H\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t\u2014- o 0016\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm \u00ab 0,3549 Globulin a) 0,1338 b) 0,1330 Mittel = 0,1&34.\n3.\tNierenvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,3008 b) 0,3038 Mittel = 0,3023.","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 253\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum verd\u00fcnnt 5 : 6.\n<p = 30,0\t<p, = 37,4\n\u20ac = 0,12494\tc/ \u00ab 0,19990\nc = 0,2586\u00b0/oo\tc' = 0,2623%o\nMittel = 0,2604\u00b0/\u00ab\u00ab.\nH\u00e4moglobingehalt im unverd\u00fcnnten Serum = 0,313 \u00b0/\u00abo H\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\tr= 0,0016\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum \u00ab\u25a0* 0,3007 Globulin a) 0,1054 b) 0,1052 Mittel \u00ab 0,1053.\nEs enthalten daher 5 ccm Serum des Garotisblutes :\nGesamteiwei\u00df = 0,3291 g = 6,58\u00ae/\u00ab\nAlbumin = 0,2165 \u00bb = 4,33 \u00b0/o Globulin = 0,1126 \u00bb = 2,25\u00b0/\u00ab\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 1,924.\n5 ccm Serum des FemoralvenenbluteS enthalten :\nGesamteiwei\u00df = 0,3549 g \u2014 7,10\u00ae/\u00ab\n.\tAlbumin = 0,2215 \u2022 = 4,43 \u00b0/\u00ab\nGlobulin \u2014 0,1334 \u00bb = 2,67\u00ae/\u00ab.\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 1,661.\n5 ccm Serum des Nierenvenenblutes enthalten :\nGesamteiwei\u00df = 0,3007 g =, 6,01 \u2022/\u00ab\nAlbumin = 0,1954 \u00bb .= 3,91\u00ae/*\nGlobulin \u2014 0,1053 * = 2,ll\u00b0/o Das Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 1,855.\nVersuch III. Hund 30kg schwer.\n1. Carotisblut. In je 5ccm Serum sind enthalten:\nGesamteiwei\u00df a) 0,2964 b) 0,2986 Mittel =* 0,2975.\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum verd\u00fcnnt 4:10 <p = 43,71\tq>, = 52,84\n\u20ac = 0,28192\t0,43786\nc = 0,5836 \u00b0/\u00abo c' = 0,5745\u00ae/\u00ab\u00ab\nMittel \u00ab 0,5790\u00ae/\u00ab\u00ab\ndaher H\u00e4moglobingehalt im unverd\u00fcnnten Serum \u00bb 0,949\u00ae/\u00ab\u00ab H\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0047\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,2928. Globulin a) 0,0838 b) 0,0814 Mittel = 0,0826.","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"Hugo Wiener,\n2.\tFemoralvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten:\nGesamteiwei\u00df a) 0,2860 b> 0,2838 Mittel = 0,2849.\nH\u00e4moglobinbestimmung : Serum unverd\u00fcnnt.\n<p = 58,30\t9, = 68,58\n\u20ac = 0,55860\tc, = 0,87494\nc = l,157\u00b0/oo\tc, = 1,148%\u00ab\nMittel = 1,15 \u00b0/oo.\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0058\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,2791 Globulin a) 0,0934 b) 0,0910 Mittel = 0,0922.\n3.\tNicrenvenenblut. In je ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,2800\nb) 0,2786\t; '\nMittel = 0,2793.\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum verd\u00fcnnt 3 : 10.\n9 = 62,0\t9, = 72,3\n\u20ac = 0,65678\tc, = 1,03416\nc = l,360\u00b0/oo\tc, = 1,357%\u00ab\nH\u00e4moglobingehalt im unverd\u00fcnnten Serum = 4,53 %o. H\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t== 0,0227\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper im 5 ccm Serum = 0,2566 Globulin a) 0,0846 b) 0,0812 Mittel % 0,0829.\nEs enthalten daher 5 ccm Serum des Carotisblutes.\nGesamteiwei\u00df = 0,2928 g = 5,86%\t-\nAlbumin \u00ab 0,2114 \u00bb m 4,23%\nGlobulin = 0,0814 \u00bb = 1,63%\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin \u00ab 2,597.\n5 ccm Serum des Femoralvenenblutes enthalten : Gesamteiwei\u00df = 0,2791 g = 5,58%\nAlbumin = 0,1869 * = 3,74%\nGlobulin = 0,0922 \u00bb * 1,84%\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin ; Globulin \u00ab 2,027,\n5 ccm Serum des Nierenvenenblutes enthalten :\nGesamteiwei\u00df = 0,2566 g = 5,13%\nAlbumin = 0,1737 * = 3,47%\nGlobulin = 0,0829 * = 1.66%\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 2,096.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 255\nVersuch IV. Hund 38 kg schwer.\n1.\tCarotisblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,2708 b) 0,2700 Mittel = 0,2704.\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum unverd\u00fcnnt. q> = 31,2\tq>/ = 38,3\n\u20ac - 0.13570\t<e, = 0(21052\nc = 0,2809%o\tc* = 0,2762 \u00b0/\u00abo\nMittel - 0,279\u00b0/o\u00bb.\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0014\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,2690. Globulin a) 0,0850 b) 0,0852 Mittel = 0,0851.\n2.\tFemoralvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,2882 b) 0,2890 Mittel = 0,2886.\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum unverd\u00fcnnt.\n<p = 32,6\t<p, = 39,85\ne = 0,14891\t\u20ac, = 0,22959\nc = 0,3062#/oo\tc, = 0,3012 \u00b0/oo\nMittel = 0,305%o.\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0015\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,2871 Globulin a) 0,0914 b) 0,0924\nMittel = 0,0919.\t*\n3.\tNierenvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,2754 b) 0,2762 Mittel = 0,2758.\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum unverd\u00fcnnt.\n<p = 45,0\t<p' = 54,2\n\u00a3 = 0,30102\te' = 0,46576\nc = 0,6231 %o\t^ = 0,6111V\nMittel = 0,617 V.\t;\t\u2018\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0030\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,2728 Globulin a) 0,0904 b) 0,0900 Mittel = 0,0902.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIf.\t17","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\nHugo Wiener,\nEs enthalten daher 5 ccm Serum des Carotisblutes : Gesamteiwei\u00df.= 0,2690 g = \u00f6,38#/o Albumin\t\u2014 0,1839 \u00bb = 3,68\u00b0/\u00ab\nGlobulin\t= 0,0851 \u00bb = 1,70\u00ae/\u00ae\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 2,161.\n5 ccm Serum des Femoralvenenblutes enthalten ;\nGesamteiwei\u00df = 0,2871 g = 5,74\u00ae/\u00ae\nAlbumin \u2022\t. = 0,1952 * = 3,90\u00ae/#\nGlobulin\t=0,0919\u00bb\t=\t1,84\u00ae/#\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 2,124.\n5 ccm Serum des Nierenvenenblutes enthalten :\nGesamteiwei\u00df =\t0,2728 g\t=5,45\u00ae/\u00ab\nAlbumin\t=\t0,1826\u00bb\t*\u00bb\t3,65\u00ae/\u00ab\nGlobulin\t=\t0,0902 *\t=\t1,80\u00ae/\u00ab\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 2,008.\nZut besseren \u00dcbersicht seien die Resultate in folgenden zwei Tabellen zusammengestellt, in welchen die Werte fflr den prozentischen Gesamteiwei\u00df- und Globulingehalt der Sera in der Reihenfolge von den h\u00f6chsten bis zu den niedrigsten ent-halten sind.\nGesamteiwei\u00dfgehalt.\nVersuchs-Nr.\t\t\tII\tIII\tIV\nCarotis .\t\t\t7,03\t6,58\t5,86\t5,38\nVersuchs-Nr.. . . . .\tII\tI\tIV\tIII\nFemoral vene. . . . .\t7,10\t6,31\t5,74\t5,58\nVersuchs-Nr.. ....\t11 *\t\u2022 \u2018 \u2022 I: \u2022\tIV\tIII\nNierenvene .....\t6,11\t5,48\t;\t5,46\t5,13\n\tGlobulingehalt.\t\t\t\nVersuchs-Nr.. . ...\tI\tII\tIV\tIII\nCarotis . . . . ...\t2,34\t2,25\t1,70\t1,63\nVersuchs-Nr.. . . . ,\t11\tI\tIV\tm\nFemoral vene. . . . .\t2,67\t2,61\t1,84\t1,84\nVersuchs-Nr.. . . . .\t\u2022v:' II\tI\tIV\tIII\nNierenvene .....\t2,11\t1,89\t1,80\t1,66\nAus den vorliegenden Versuchen geht hervor, da\u00df zun\u00e4chst der Eiwei\u00dfgehalt des Serums des arteriellen Blutes bei den verschiedenen Individuen ein schwankender ist und zwar schwankt","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 257\ner zwischen 7\u20145,3\u00b0/o. Ob diese Schwankungen in der verschiedenen Art der Ern\u00e4hrung oder in der verschiedenen Rasse der zu den Versuchen verwendeten Hunde \u2014 auf beide Punkte wurde nicht geachtet\u2014begr\u00fcndet sind, mag dahingestellt bleiben.\nEbenso schwankend ist der Eiwei\u00dfgehalt des Serums des Blutes einer Extremit\u00e4tenvene. Er schwankt beinahe innerhalb derselben Grenzen, zwischen 7,1\u20145,5 \u00b0A>, aber ohne da\u00df die Schwankungen parallel denen im arteriellen Blute gingen. Ob hier die Stauung^ die bei der Abklemmung und Einbindung der Kan\u00fcle ja unvermeidbar ist, eine Rolle spielt, l\u00e4\u00dft sich nicht ohne weiteres entscheiden. Wahrscheinlich ist es aber nicht, da in einigen F\u00e4llen der Eiwei\u00dfgehalt des Serums des ven\u00f6sen Blutes ein h\u00f6herer, in anderen F\u00e4llen ein niedrigerer war als das Serum des arteriellen Blutes. Eine wesentliche Rolle der Stauung bei der Blutentnahme darf also wahrscheinlich ausgeschlossen werden.\nDer Eiwei\u00dfgehalt des Serums des Nierenvenenblutes ist durchwegs niedriger als der des Serums des arteriellen und des Femoral venenblutes. Auch er ist schwankend, jedoch innerhalb engerer Grenzen, zwischen 6,1\u20145,1 \u00b0/o und auch bei ihm gehen die Schwankungen nicht parallel mit denen des arteriellen, wohl aber denen des Femoralvenenblutes.\nWas den Globulingehalt der verschiedenen Sera betrifft, so erhellt aus den Versuchen, da\u00df, je eiwei\u00dfreicher ein Serum ist, desto mehr Globulin dasselbe enth\u00e4lt. Dies gilt sowohl f\u00fcr das Serum arteriellen, wie ven\u00f6sen Blutes. Weiter geht aber hervor, da\u00df die Sera aus ven\u00f6sem Blute durchwegs relativ globulinreicher sind als die Sera aus arteriellem Blute, soda\u00df\ndas Verh\u00e4ltnis\nAlbumin\nim ven\u00f6sen Serum stets kleiner ist als\nGlobulin\nim arteriellen. Dabei war in vorliegenden Versuchen in drei\nvon vier Versuchen der Quotient gpggr* im Serum des Cruralis-\n*\nvenenblutes kleiner als in dem des Nierenvenenblutes.\nNoch viel deutlicher ist das Verhalten des Globulins zur Anschauung zu bringen, wenn man die Albuminmenge als 100 setzt und berechnet, in welchem Prozentverh\u00e4ltnis zu diesem","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"-58\tHugo Wiener,\nWerte die vorhandene Globulinmenge steht, wie aus folgender Tabelle zu ersehen ist.\nVersuchs-Nr. . . . . .\tI- .\t11\tUl\nCarotis .......\t49,75\t52,00\t38,50\nFemoralvene. . . . . ~\t70,68\t60,23\t49,33\nNierenvene .....\t52,45\t55,89\t47,72\nIV\n46,28\n47,08\n49,56\nWas schlie\u00dflich das Verhalten des Albumins betrifft, das ja die Differenz zwischen Gesamteiwei\u00df und Globulin darstellt, so mu\u00df es ebenfalls Schwankungen zeigen. Diese gehen manchmal und zwar, wie dies im arteriellen Blute der Fall ist, parallel den Schwankungen des Gesamteiwei\u00dfgehalts, sind aber in gewisser Richtung, wie im ven\u00f6sen Blute, und zwar sowohl im Blute der Femoral- als auch der Nierenvene, unabh\u00e4ngig von den Schwankungen des Gesamteiwei\u00dfgehalts. Jedenfalls sind sie etwas gr\u00f6\u00dfer als die Schwankungen im Globulingehalt. Folgende Tabelle zeigt di\u00e8ses Verhalten.\n\u00c0lbumingehalt.\nVersuchs-Nr.. . . . .\tI\tII\tIII\nCarotis . . ... V .\t4,70\t4,33\t4,23\nVersuchs-Nr. . ....\tII\tIV\tIII\nFemoralvene.....\t4,43\t3,90\t3,74\nVersuchs-Nr.. ....\tII\tIV\tI\nNierenvene * . . . .\t3,91\t3,65\t3,60\nIV\n3,68\nI\n3,70\nIII\n3,47\nAls konstante, in s\u00e4mtlichen angef\u00fchrten Versuchen immer wiederkehrende, Erscheinung ist daher die relative Globulinvermehrung, oder richtiger gesagt, die relative Vermehrung der Globulinfraktion im ven\u00f6sen Blute aufzufassen.\nDie Erkl\u00e4rung dieses Befundes kann eine verschiedene sein. Zun\u00e4chst k\u00f6nnte man an einen Obergang von Albumin in Globulin im ven\u00f6sen Blute denken, welche Annahme freilich h\u00f6chst unwahrscheinlich ist. Ferner k\u00f6nnte man daran denken, da\u00df dieser Befund ein artefizieller, durch die Stauung bei der Blutentnahme bedingter, w\u00e4re. Allein, eine solche Stauung k\u00f6nnte wohl durch vermehrte Diffusionsvorg\u00e4nge eine \u00c4nderung der Konzentration des ven\u00f6sen Blutes, also eine \u00c4nderung des Gesamteiwei\u00dfgehalts oder der Aschenbestandteile, aber kaum","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 259\neine \u00c4nderung im Verh\u00e4ltnis der beiden Eiwei\u00dfk\u00f6rper zur Folge haben.\nEs bleibt daher nichts anderes \u00fcbrig, als anzunehmen, da\u00df eventuell neben einer \u00c4nderung der Konzentration noch eine Abgabe von Globulin oder wenigstens eines mit der Globulinfraktion mit ausfallenden K\u00f6rpers von den Organen an das Blut stattfindet.\nWenn letztere Annahme richtig ist, dann m\u00fc\u00dfte es gelingen, durch Sch\u00e4digung des betreffenden Organs die Abgabe dieses globulinartigen Stoffes an das Blut aufzuheben und so dem aus ihm kommenden ven\u00f6sen Blute das Charakteristikum, n\u00e4mlich die relative Globulinvermehrung, zu nehmen.\nDie hierzu notwendige Versuchsanordnung war, da es sich haupts\u00e4chlich um Untersuchung des Blutes der Nierenvene handelte, eine sehr einfache. Sie bestand darin, da\u00df man durch ein Nierengift zun\u00e4chst eine Nephritis erzeugte und dann die Untersuchung in der gleichen Weise wie bei den fr\u00fcheren Versuchen durchfuhrte. Als Nierengift wurde Uran verwendet, das als Urannitrat in einer L\u00f6sung, die eine \u00f6Ofache Verd\u00fcnnung der zur Phosphors\u00e4uretitration \u00fcblichen L\u00f6sung darstellte, und zwar in einer Menge von 0,00035 g pro Kilo Tier subcutan injiziert wurde. 6\u201410 Tage nach der Injektion, als das Tier bereits starke Albuminurie zeigte, wurde der Versuch in der fr\u00fcher beschriebenen Weise durchgef\u00fchrt.\nVersuch V. Hund 18 kg schwer. Harn eiwei\u00dffrei. -2./V. subcutane Injektion von 0,0063 g \u00fcrannitrat = 0,00035 pro Kilo. 3./V. Ham enth\u00e4lt eine Spur Eiwei\u00df. 6./V. Harn stark eiwei\u00dfhaltig. 8./V. 24st\u00fcndige Harnmenge 350 ccm. Harn stark eiwei\u00df- und zuckerhaltig. Tag des Versuches.\t\u2022\nZuckergehalt (polarimetrisch bestimmt) = 1,5% \u00bb 5,25 g.\nEiwei\u00dfbestimmung im Harne:\nIn 100 ccm Gesamteiwei\u00df (durch W\u00e4gung)\t= 0,36 g\n\u00bb 100 > Globulin (durch Halbs\u00e4ttigung mit Ammonsulf\u00e4t) = 0,0572 \u00bb Eiwei\u00dfgehalt\tin\tder\tTagesmenge\tdes\tHarnes\t=\t3,5 \u00b0/m\t=\t1,23\t\u00bb\nGlobulingehalt\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t=\t0,57#/o#\t=\t0,20\t\u00bb\nAlbumingehalt\t\u00bb\t\u00bb\t>\t\u00bb\t*\t\u00bb\t2,93 %\u2022\t=\t1,03\t\u00bb\nDas Verh\u00e4ltnis von Albumin zu Globulin =* 5,14.","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"Hugo Wiener,\n1.\tCarotisblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nDesamteiwei\u00df a) 0,3470 b) 0,3482 Mittel == 0,3476.\nH\u00e4moglobinbestimmung : Serum unverd\u00fcnnt.\n<p = 42,5\t<p, = 51,3\n\u20ac = 0,26474\tc, = 0,40790\n\u00e7 = 0,0548\u00ae/\u00ab\tct = 0,0535\u00b0/\u00ab,\nMittel = 0,054\u00ae/\u00ab.\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0027\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,3449. Globulin a) 0,0958 b) 0,0952 Mittel = 0,0955.\n2.\tFemoralvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten:\nGesamteiwei\u00df a) 0,3698 b) 0,3666 Mittel = 0,3682.\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum unverd\u00fcnnt.\nq>=s43,l\t<p,\t=\t50,7\n\u20ac = 0,27316\t\u20ac,\t=\t0,39668\nc = 0,056\u00ae/\u00ab\tc,\t=\t0,052\u00ae/\u00ab\nMittel = 0,054\u00ae/o.\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t'= 0,0027\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,3655, Globulin a) 0,0992 b) 0,0992 Mittel = 0,0992.\n3.\tNierenvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,3708 b) 0,3692 Mittel = 0,3700.\nll\u00e4moglobinbestimmung : Serum unverd\u00fcnnt.\n<P = 64,9\t<p, = 73,9\n\u20ac = 0,74486\te, = 1,11406\nc = 0,154\u00b0/o\tCf = 0,152\u00b0/\u00ab\nMittel = 0,153\u00ae/\u00ab.\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0077\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,3623. Globulin a) 0,0946 b) 0,0956\n: Mittel \u00bb 0,0951.\t.","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 261\nEs enthalten daher 5 ccm Serum des Carotisblutes :\nGesamteiwei\u00df = 0,3449 g == 6,898\u00ae/\u00bb\nAlbumin = 0,2494 * = 4,988\u2022/\u2022\nGlobulin = 0,0955 * = 1,910\u00b0/\u00ab\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 2,611.\n5 ccm des Serums des Femoralvenenblutes enthalten:\nGesamteiwei\u00df = 0,3655 g = 7,310*/\u00ab\nAlbumin \u2014 0,2663 * = 5,326%\nGlobulin = 0,0992 \u00bb = 1,984*/\u00ab\t.\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin =\u00bb 2,684.-5.ccm des Serums des Nierenvenenblutes enthalten:\nGesamteiwei\u00df = 0,3623 g \u00bb 5,246\u00b0/\u00bb\nAlbumin = 0,2672 * = 3,344\u00ae/o Globulin = 0,0951 \u00bb = 1,902\u00ae/\u00ab\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 2,809.\nVersuch VI. Hund 13 kg schwer. Harn eiwei\u00dffrei. 5./VI1. sub-cutane Injektion von 0,00455 g Urinnitrat =\u00bb 0,00035 pro Kilo. 11./VII. Harn stark eiwei\u00dfhaltig. 13./VII. Eiwei\u00dfgehalt des Harns geringer. 15./VII. 24st\u00fcn-dige Harnmenge = 1650 ccm. Harn schwach eiwei\u00dfhaltig. Tag des Versuches.\nEiwei\u00dfbestimmung im Harne:\nIn 100 ccm Gesamteiwei\u00df (durch W\u00e4gung)\t.=\u00bb 0,0696 g\n* 100 * Globulin (durch Halbs\u00e4ttigung mit Ammonsulfat) = 0,0140 * Eiwei\u00dfgehalt in der Tagesmenge =\u00bb 0,7\u00b0/w == 1,15 g Globulingehalt * *\t*\t= 0,14\u00b0/oo = 0,23 \u00bb\nAlbumingehalt *\t\u00bb\t\u00bb\t= 0,56%\u00ab =. 0,92 *\nDas Verh\u00e4ltnis von Albumin : Globulin \u2014 4,Q.\n1. Garotisblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,3298 b) 0,3302 Mittel = 0,3300.\nH\u00e4moglobinbestimmung : Serum unverd\u00fcnnt.\n9 \u2014 44,32\t9, = 48,07\n\u20ac = 0,29084\te, = 0,35016\nc =\u00bb 0,6016\u00b0/\u00ab\u00ab\tC/ = 0,4594\u2022/\u2022\u2022\nMittel == 0,5306\u00ae/\u00ab\u00ab.\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0027\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum = 0,3273. Globulin a) 0,1180\nb) 0,1202\t.V/:'\nMittel = 0,1191.","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"Hugo Wiener,\n2.\tFemoralvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten:\nGesamteiwei\u00df a) 0,3470 b) 0,3450 Mittel = 0,3460.\nH\u00e4moglobinbestimmung: Serum unverd\u00fcnnt.\ncp = 38,03\tcp, = 40,7\n\u20ac = 0,20730\t\u20acf \u2014 0,24050\nc \u00ab 0,4289\tc, = 0,3155\nMittel -*\u2022 0,3722\u00ae/\u00ae\u00ab\nH\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t= 0,0019.\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum \u00bb 0,3441. Globulin a) 0,1092 b) 0,1090 Mittel = 0,1091.\n3.\tNierenvenenblut. In je 5 ccm Serum sind enthalten :\nGesamteiwei\u00df a) 0,3340 b) 0,3346 Mittel = 0,3343\nH\u00e4moglobinbestimmung : Serum verd\u00fcnnt 1:1. cp = 60,85\tcp, = 66,38\nc = 0,62476\tc, \u00ab 0,79442\nc \u2014 2,596\tc, \u00e4 2,084\nMittel = 2,34\u00ae/\u00ab\u00ab\ndaher H\u00e4moglobingehalt im unverd\u00fcnnten Serum = 4,68%\u00bb H\u00e4moglobin in 5 ccm Serum\t. m 0,0234\nMenge der Serumeiwei\u00dfk\u00f6rper in 5 ccm Serum \u25a0\u00bb 0,3109. Globulin a) 0,1096 b) 0,1126 Mittel \u00bb 0,1111.\nEs enthalten daher 5 ccm Serum des Carotisblutes : Gesamteiwei\u00df =* 0,3273 g =\u00bb 7,546\u00ae/\u00bb\nAlbumin\t= 0,2082 > = 5,164 \u00b0/o\nGlobulin\t\u2014 0,1191 \u00bb =s 2,382\u00b0/\u00bb.\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin = 1,748.\n5 ccm Serum des Femoralvenenblutes enthalten: Gesamteiwei\u00df\t=\t0,3541\tg\t= 8,082%\nAlbumin\t=\t0,2450\t>\t= 5,90\u00b0/\u00ab\nGlobulin\t=\t0,1091\t\u00bb\t= 2,182%.\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin \u2014 2,246.\n5 ccm Serum des Nierenvenenblutes enthalten :\nGesamteiwei\u00df\t=\t0,3109\tg\t= 6,218 %\nAlbumin\t=\t0,1998\t\u00bb\t= 3,996\u00b0/\u00ab\nGlobulin\t=\t0,1111\t*\t= 2,222%.\nDas Verh\u00e4ltnis Albumin : Globulin =\u00bb 1,798.","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 263\nZur besseren \u00dcbersicht der Resultate seien wieder analoge Tabellen, wie f\u00fcr die fr\u00fcheren Versuche, aufgestellt.\nGesamteiwei\u00dfgehalt.\nVersuchs-Nr. . . .\tVI\t\nGarotisblut ....\t7,55\t6,90\nVersuchs-Nr. . . .\tVI\tV\nFemoralvenenblut.\t8,08\t7,31\nVersuchs-Nr. * . v\tV\tVI\nNierenvenenblut .\t7,25\t6,22\nGlobulingehalt.\t\t\u2022; 'VJ., /\nVersuchs-Nr. . . .\tVI\t\nCarotisblut . . . .\t2.38\t1,91\nVersuchs-Nr. . . .\tVI\tV\nFemoralvenenblut.\t2,18\t1,98\nVersuchs-Nr. . . .\tVI\tV\nNierenvenenblut .\t2,22\t1,90\nAlbumingehalt.\t\t\nVersuchs-Nr. . . .\tVI\tV\nCarotisblut. . . ,\t5,16\t4,99\nVersuchs-Nr. . . .\tVI\tV\nFemoralvenenblut.\t5,90\t6,33\nVersuchs-Nr. . . .\tV\tVI\nNierenvenenblut\t5,34\t4,00\nDie zwei letzten Versuche zeigen zun\u00e4chst etwas h\u00f6here Werte f\u00fcr den Serumeiwei\u00dfgehalt aller Blutarten. Ob dies in einer individuellen Eigent\u00fcmlichkeit der zu diesen Versuchen verwendeten Tiere oder in der bei ihnen erzeugten Nephritis bedingt ist, l\u00e4\u00dft sich auf Grund dieser Versuche nicht entscheiden. In allen 3 Arten von Seren sehen wir auch die aus den fr\u00fcheren Versuchen bekannten Schwankungen innerhalb der gew\u00f6hnlichen Grenzen. Die Schwankungen im Eiwei\u00dfgehalt des Serums des Carotis- und Femoralvenenblutes sind gleichsinnig, die des Serams des Nierenvenenblutes entgegengesetzt den beiden anderen gerichtet. In beiden Versuchen ist","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"264\nHugo Wiener,\nder Eiwei\u00dfgehalt des Femoralvenenblutserums h\u00f6her, als der des entsprechenden Carotisblutserums, der Eiwei\u00dfgehalt des Nierenvenenblutserums zeigt ein verschiedenes Verhalten.\nAuch im Globulingehalt der Sera sehen wir Schwankungen, die nicht immer gleichsinnig denen desGesamteiwei\u00dfgehaltes sind, und schlie\u00dflich sind auch im Albumingehalt selbstverst\u00e4ndlich Schwankungen vorhanden, die nicht immer gleichsinnig den Schwankungen des Gesamteiwei\u00dfgehaltes verlaufen.\nGemeinsam aber beiden Versuchen ist die relative Globulinverminderung im ven\u00f6sen Blute, die in dem einen Falle im Nierenvenenblute, im anderen Falle im Femoralvenen-blute, resp. den betreffenden Seris am st\u00e4rksten ausgesprochen\nist, wie aus dem Vergleich der Quotienten\tund noch\ndeutlicher aus folgender Tabelle hervorgeht, in welcher wieder die Globulinmenge in Prozenten der Albuminmenge ausgedruckt ist, und in welche auch aus sp\u00e4ter zu erw\u00e4hnenden Gr\u00fcnden die entsprechenden Zahlen f\u00fcr die Eiwei\u00dfbefunde im Harne aufgenommen sind.\nVersuchs-Nr* . . .\tV\tVI\nHarn ......\t19,53\t25,18\nCarotis .....\t38,29\t57,20\nFemoralvene ...\t37,25\t44,55\nNierenvene ....\t35,59\t55,60\nW\u00e4hrend also im Serum des ven\u00f6sen Blutes bei normalen Tieren das Globulin oder die Globulinfraktion unter den Serumeiwei\u00dfk\u00f6rpern einen relativ gr\u00f6\u00dferen Anteil ausmacht, als im arteriellen Blute, ist es bei nephritischen Hunden umgekehrt.\nEine endg\u00fcltige Erkl\u00e4rung dieses Befundes l\u00e4\u00dft sich auf Grund meiner Versuche noch nicht geben. Ausschlie\u00dfen kann man nur, da\u00df die Albuminurie, resp. die durch dieselbe erzeugte Eiwei\u00dfverarmung des Blutes schuld an diesem Verhalten ist, denn erstens ist der Eiwei\u00dfverlust ein viel zu geringer, als da\u00df durch ihn so gro\u00dfe Differenzen hervorgerufen werden k\u00f6nnten, zweitens m\u00fc\u00dfte bei der Annahme, da\u00df das Harn-","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes. 205\neiwei\u00df durchfiltriertes Bluteiwei\u00df ist, der prozentische Anteil des Globulins im Hameiwei\u00df ein viel h\u00f6herer sein, als im Serum, w\u00e4hrend gerade das Gegenteil der Fall ist. Aber auch die vorderhand doch noch hypothetische Annahme Martin Fischers,1) nach der das Harneiwei\u00df aus den Nierenepithe* lien stammt, gibt keine Erkl\u00e4rung f\u00fcr den obigen Befund.\nDerselbe l\u00e4\u00dft sich vorl\u00e4ufig am zwanglosesten durch die Annahme erkl\u00e4ren, da\u00df die gesunde Niere einen globulinartigen K\u00f6rper an das Blut abgibt, w\u00e4hrend die kranke Niere diese F\u00e4higkeit verloren hat.\nIn den Versuchen mit k\u00fcnstlich erzeugter Nephritis ist aber nicht nur im Serum des Nierenvenenblutes, sondern auch im \u00fcbrigen ven\u00f6sen Blute eine relative Globulinverarmung zu konstatieren. Ob f\u00fcr diesen Befund eine \u00e4hnliche Erkl\u00e4rung m\u00f6glich ist, ob man vielleicht annehmen kann, da\u00df s\u00e4mtliche Organe durch das Nierengift in Mitleidenschaft gezogen wurden, m\u00fc\u00dften weitere Untersuchungen lehren. :\n*) Die Nephritis, Dresden, Verlag von Theod. Steinkopff.","page":265}],"identifier":"lit19630","issued":"1912","language":"de","pages":"243-265","startpages":"243","title":"\u00dcber Unterschiede in der Zusammensetzung arteriellen und ven\u00f6sen Blutes","type":"Journal Article","volume":"82"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:28:30.282219+00:00"}