The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Beiträge zur Muskelchemie. V. Mitteilung: Über die Purinbasen der glatten Muskeln der höheren Tiere

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T14:21:17.134062+00:00","id":"lit19659","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Buglia, G.","role":"author"},{"name":"A. Costantino","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 83: 45-49","fulltext":[{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":".1\nBeitr\u00e4ge zur Muekelchemie.\nV. Mitteilung.\n\u00dcber die Purinbasen der glatten Muskeln der h\u00f6heren Tiere.\n: \u2022 . .\t. Von\n6. Buglia und A. (ostantino.\n(Aus der (\u2022henHsch-i>hysi<)Ingis\u00bb-h<*ii Al>tt'ilung der /ooltigisclien Station zu Nea|\u00bb**l.)\n(Der Redaktion zugegangeu am -J. Dezember l\u00eeM\u00eef.i\nIn einer fr\u00fcheren Arbeit1) erw\u00e4hnten wir, d\u00e4\u00df wir die in den glatten Muskeln der h\u00f6heren Tiere enthaltenen Purinbasen untersuchen w\u00fcrden. Wir geben im folgenden die Resultate wieder, welche wir am retractor penis des Ochsen erhalten haben.\nDie Daten, welche in bezug auf die Purink\u00f6rper der glatten Muskulatur h\u00f6herer Tiere bekannt sind, sind sehr gering ; nur in einer Arbeit von Saiki2) findet sich eine Angabe. Genannter Autor, der die anorganischen und organischen Substanzen der glatten Muskeln (lilase und Magen) des Schweins untersuchte, machte auch qualitative Bestimmungen der Purinbasen des w\u00e4sserigen Auszugs (freie Purinbasen). Er fand von den Oxypurinen nur Hypoxanthin.\nDie Gegenwart des Hypoxanthins wurde auch in dem w\u00e4sserigen Auszug der glatten Muskeln niederer Tiere, wie z. B. des Octopus, bewiesen.\nUnsere vorliegenden Versuche wurden jedoch nicht mit dem w\u00e4sserigen Muskelextrakt, sondern mit der hydrolytischen Muskelsubstanz gemacht; sie betreffen somit sowohl die freien Purinbasen als auch diejenigen der Muskelproteine.\nWir haben uns bei unseren Versuchen genau an die Vorschriften von Burian und Hall1) gehalten, welche in qualitativer\n') G. Buglia und A. Costantino. Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. III. Mitteilung. Diese Zeitschrift, Bd. 81, S. 120, 1912.\n*) T. Saiki, Journ. of Biolog. Chem., Bd. 4, S. 48:1, 1908.\n3) M. Henze, Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie des Octopoden. Diese Zeitschrift, Bd. 43, S. 477, 1905.\n*) B- Burian und 0. Walker Hall, Die Bestimmung des Purinstoffes in tierischen Organen usw. Diese Zeitschr., Bd. 38. S. 330, 1903.","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"G. Buglia und A. Costantino,\nHinsicht den Purinbasengehalt der quergestreiften Muskulatur des Ochsen und vieler anderer tierischer Gewebe bestimmten.\n' II. :\nWir sammelten eine betr\u00e4chtliche Quantit\u00e4t der Muskeln des \u00abretractor penis\u00bb des Ochsen im Schlachthause und zwar von soeben get\u00f6teten Tieren. Die Muskeln werden von dem Bindegewebe befreit, bei 80\u201490\u00b0 getrocknet und pulverisiert.\n150 g des Muskelpulvers werden analysiert. Man hydrolysiert 12 Stunden lang in einem emaillierten Topf mit 7 1 l\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure. Um eine Konzentration der kochenden Fl\u00fcssigkeit zu vermeiden, f\u00fcgt man ab und zu kleine Mengen Wasser zu, so da\u00df das Niveau im Topf konstant bleibt. Der bei der ersten F\u00e4llung erhaltene Silberpurinbasen-Niederschlag wird gereinigt, indem man ihn in der Hitze bei Gegenwart von Salzs\u00e4ure mit Schwefelwasserstotf zerlegt. Nach Entfernung des Silbersulfids wird das Filtrat mit ammoniakalischer Silberchloridl\u00f6sung behandelt. Der neue Niederschlag wird des \u00f6fteren mit verd\u00fcnntem Ammoniak und dann mit hei\u00dfem Wasser unter Zentrifugieren gewaschen; zuletzt wird derselbe gesammelt und im Vakuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure bis zum konstanten Gewicht getrocknet.\na) Bestimmungen des Silbergehalts.\nI.\t0,1585 g des Gesaratpurinbasen-Ag-Niederschlags (AgCl-haltig), im Vakuum getrocknet, wurden mit kleiner Flamme im Porzeilantiegel verascht. R\u00fcckstand (Ag + AgCl) = 0,0837 g.\nDas Silber dieses R\u00fcckstandes wird durch Behandlung mit K\u00f6nigswasser in Chlorsilber \u00fcbergef\u00fchrt (Gewichtszunahme = 0,0254 g).\nVom erhaltenen Resultat subtrahiert man die Menge Silber, welche den Gesamtpurinbasen entspricht = 0,0773 g, und die Quantit\u00e4t verunreinigendes Chlorsilber = 0,0064 g.\nAg des Gesamtpurinbasen-Ag-Niederschlags (frei von AgCl)\n= 50,82 \"/o.\nII.\t0,5745g des Gesamtpurinbasen-Ag-Niedeschlags (AgCl-haltig) im Vakuum getrocknet, entsprechen 0,5513 g AgCl-freier Substanz. Im vorliegenden Fall wurde das Silber volumetrisch nach V o 1 h a r d bestimmt.","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. V.\t47\nAg des Gesamtpurinbasen-Ag-Niederschlags (frei von AgCl) = 50,17 \u00b0/o. Mittel aus beiden Bestimmungen = 50,49 \u00b0/o.\nb) Bestimmungen des N. (Kjeldahl.) ,\nGesamt-N des Gesamtpurinbasen-Ag-Niederschlags (frei von AgCl) = 16,47 \u00b0/o.\nc) Elementaranalyse:\n0,2069 g Gesamtpurinbasen-Ag-Niederschlag (= 0,1986 g frei von AgCl) gaben:\nC02 = 0,1350 g H20 = 0,0381 g.\nGefunden f\u00fcr AgCl-freie Substanz in Prozenten :\nC = 18,53 H = 2,12 N = 16,47 Ag = 50,49 0 = 12,39.\nHieraus ergibt sich die Beziehung C : N = 15,75 : 14.\nNach Burian und Hali berechnet sich f\u00fcr die \u00d6xypurine:\nC : N = 15 : 14.\nF\u00fcr die Aminopurine:\nC:N = 12:14.\nDas aus unseren Werten sich ergebende Verh\u00e4ltnis von Kohlenstoff und Stickstoff schlie\u00dft die Gegenwart von Amino-purinen aus, dagegen stimmt es hinreichender \u00fcberein mit dem f\u00fcr \u00d6xypurine berechneten Quotienten. Betrachtet man hingegen die absoluten Werte der in dem Gesamtpurin-Ag-Niedersehlag bestimmten Elemente, so sieht man, da\u00df die Werte f\u00fcr C, N und H h\u00f6her sind, als sie den entsprechenden Silberderivaten der beiden \u00d6xypurine (Xanthin und Hypoxanthin) zukommen, w\u00e4hrend umgekehrt f\u00fcr Ag ein niedrigerer Wert gefunden wurde. Da wir hieraus auf die Gegenwart von Verunreinigungen schlossen, haben wir den Silberniederschlag (0,9199 g) abermals mit Schwefelwasserstoff in Gegenwart von Schwefels\u00e4ure in der Hitze zerlegt. Das auf 180 ccm gebrachte Filtrat wurde mit 60 ccm Phosphorwolframs\u00e4ure (10\u00b0/o) gef\u00e4llt. Der Niederschlag wurde mit 300 ccm 5 \u00b0/o iger Phosphorwolframs\u00e4ure gewaschen und dann mit Baryt zersetzt, um Schwefels\u00e4ure und Ph\u00f6sphorwolfrara-s\u00e4ure zu entfernen. Der \u00fcbersch\u00fcssige Baryt wurde mit Kohlens\u00e4ure entfernt. Das Filtrat dieser letzten F\u00e4llung ist gelb gef\u00e4rbt.","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"Wir machten damit die folgenden qualitativen Reaktionen:\nBiuretreaktion negativ.\nXantlrinreaktion positiv.\nWeidelsche Reaktion positiv.\nAuf Grund dieser Resultate haben wir die Trennung der beiden Oxypurine vorgenommen.\nDie obengenannte mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uerte Fl\u00fcssigkeit wird mit ammoniakalischer Chlorsilberl\u00f6sung gef\u00e4llt. Die F\u00e4llung wird in oben angegebener Weise gewaschen (Ammoniak und hei\u00dfes Wasser) und mit Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbad behandelt, um das Silber zu entfernen. Das Filtrat wird auf dem Wasserbad konzentriert bis ziir Sirupskonsistenz. Die noch vorhandene Salzs\u00e4ure wird mit absolutem Alkohol entfernt, der auch die gelbe, f\u00e4rbende Substanz aufnimmt. Der R\u00fcckstand der Purinbasen und ihrer Chlorhydrate wird in Gegenwart von Wasser bei einer Temperatur von ca. 40\u00b0 24 Stunden stehen gelassen.\nXanthinfraktion. Der nach Abtrennung der w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeit verbleibende R\u00fcckstand wird mit kochendem und leicht mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uertem Wasser aufgenommen. Bei der Filtration hinterbleibt eine braune Substanz. Mit einem Teil des Filtrats werden die fr\u00fcheren Reaktionen wiederholt:\nXanthinreaktion sehr ausgesprochen.\nWeidelsche Reaktion desgleichen.\nDie Gegenwart des Xanthins in der von uns untersuchten Muskelsubstanz ist demnach nicht in Zweifel zu ziehen. Um uns jedoch von der ausschlie\u00dflichen Gegenwart des Xanthins zu vergewissern, haben wir obengenannte Fl\u00fcssigkeit wieder mit ammoniakalischer Chlorsilberl\u00f6sung behandelt. Den erhaltenen Silberniederschlag w\u00e4scht man des \u00f6fteren mit Ammoniak und hei\u00dfem Wasser und trocknet ihn im Vakuum bis zu konstantem Gewicht. Man bestimmt den Silbergehalt, indem man 0,1336 g im Porzellantiegel mit kleiner Flamme verascht. Man erh\u00e4lt 0,0756 g Ag. Die Verunreinigung durch Chlorsilber war zu gering, um sie zu bestimmen.\nGefunden Ag = 56,60 \u00b0'n.\nBerechnet Ag= 56,24 'Vo.","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"49\nBeitr\u00e4ge zur Muskelchemie. V\nDergefundeneWertstimmtann\u00e4herndaufXanthinsilberoxyd.\nHypoxanthinfraktion : Die w\u00e4sserige L\u00f6sung des R\u00fcckstands der Purinbasen und ihrer Chlorhydrate, welcher 24 Stunden bei 40 \u00b0 stehen gelassen worden war, wurde mit einer Pikrins\u00e4urel\u00f6sung versetzt. Man erh\u00e4lt einen Niederschlag, der, in hei\u00dfem Wasser gel\u00f6st, mit neutraler Silbernitratl\u00f6sung eine F\u00e4llung gibt. Dieselbe ist von orangegelber Farbe und \u00e4u\u00dferst schwer l\u00f6slich in kaltem Wasser. Entgegen unseren Absichten konnten wir diese Verbindung nicht weiter analysieren. Seinem Ansehen nach, sowie seiner geringen L\u00f6slichkeit in Wasser nach zu urteilen, d\u00fcrfte es sich jedoch um Silberpikrathypoxanthin handeln, was von der Tatsache unterst\u00fctzt wird, da\u00df sich gew\u00f6hnlich Xanthin und Hypoxanthin in den tierischen Geweben zusammen finden.\nSchlu\u00dffolgerungen:\nDie Purinbasen der glatten Muskeln der h\u00f6heren Tiere (rectrator penis des Ochsen) bestehen aus Oxypurinen.\nDas Xanthin findet sich in einer Menge, die sich auch in einer verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kleinen Quantit\u00e4t des Muskels (300 g frischer Muskel) bestimmen l\u00e4\u00dft.1)\nEs besteht demnach ein qualitativer Unterschied zwischen den Purinbasen der glatten Muskulatur und denen der quergestreiften der h\u00f6heren Tiere, denn gem\u00e4\u00df der oben erw\u00e4hnten Untersuchung von Burian und Hall \u00fcber die quergestreifte Muskulatur des Rinds stimmen die analytischen Werte einer etwa gleich gro\u00dfen Menge des Purinsilberniederschlags (nach Reinigung mittels Phosphorwolframs\u00e4ure) dieser Autoren ausschlie\u00dflich auf das Silberderivat des Hypoxanthins.\n') Wir sind nicht absolut sicher, da\u00df das Xanthin vorgebildet ist im glatten Muskel ; jedenfalls ist es durchaus unwahrscheinlich, da\u00df dasselbe aus Guanin durch die erw\u00e4hnten Manipulationen hervorgegangen w\u00e4re, da wir in Gegenwart von Toluol und \u00e4u\u00dferst schnell gearbeitet haben.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIII\t\\","page":49}],"identifier":"lit19659","issued":"1913","language":"de","pages":"45-49","startpages":"45","title":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. V. Mitteilung: \u00dcber die Purinbasen der glatten Muskeln der h\u00f6heren Tiere","type":"Journal Article","volume":"83"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:21:17.134068+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit19659
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo