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{"created":"2022-01-31T15:00:33.853827+00:00","id":"lit19670","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kylin, Harald","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 83: 171-197","fulltext":[{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meereealgen.\nV -Von \u25a0\nHarald Kylln.\n(Aus dem medizinisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t Upsala.) (Der Redaktion zugegangen am 7. Dezember 1912.)\nSeit einigen Jahren habe ich mich mit biochemischen Studien \u00fcber die Meeresalgen besch\u00e4ftigt, und da ich gegenw\u00e4rtig meine biochemischen Untersuchungen unterbrechen mu\u00df. ver\u00f6ffentliche ich hiermit die schon gewonnenen Ergebnisse, obgleich die Untersuchung in mehreren Punkten noch nicht beendigt worden ist.\nDie Untersuchung ist im medizinisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t Upsala ausgef\u00fchrt worden F\u00fcr die Bereitwilligkeit, mit der mir immer ein Arbeitsplatz zur Verf\u00fcgung gestellt worden ist, gestatte ich mir, dem Pr\u00e4fekten dieses Institutes, Herrn Professor Dr. S. G. Hedin, meinen ergebensten Dank auszusprechen. Herrn Professor Dr. C. Th. M\u00f6rner schulde ich auch gro\u00dfe Dankbarkeit f\u00fcr all die Hilfe, die er mir hat zuteil werden lassen, sowie f\u00fcr das Interesse, mit dem er meine Untersuchungen stets verfolgt hat.\n1. Fukosan.\nDas Fukosan ist derjenige Stoff, der in den Fukosanblasen der Fucoideen enthalten ist und von Vanillin-Salzs\u00e4ure rot gef\u00e4rbt wird (Kylin, 1912, S. 19).\nMehrere Reaktionen deuten darauf hin, da\u00df das Fukosan ein mit den Gerbstoffen verwandter Stoff ist; es wird aber von Eisenchlorid nicht gef\u00e4llt und ist demnach kein typischer\nGerbstoff. Eine Fukosanl\u00f6sung wird von Eisenchlorid dunkel-braun gef\u00e4rbt.\nUnter den Reaktionen, die auf eine Verwandtschaft mit den Gerbstoffen deuten, m\u00f6gen folgende erw\u00e4hnt werden:\nHoppe-Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIII\n13","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nHarajd Kylin,\n1.\tdie Fukosanl\u00f6sung wirkt st\u00e4rkt reduzierend. Sie reduziert Silbernitrat zu metallischem Silber, Ferrisalze zu Ferrn-salzen und Guprisalze zu Cuprosalzen;\n2.\tdas Fukosan wird von Bleiacetat gef\u00e4llt. Aus einer neutralen L\u00f6sung wird es aber nicht vollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llt, auch wenn Bleiacetat in \u00dcberschu\u00df vorhanden ist. Erst bei Zusatz von Bleiessig wird es vollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llt:\n3.\teine saure Fukosanl\u00f6sung wird von Leiml\u00f6sung gef\u00e4llt;\n4.\tdie Fukosanl\u00f6sung hat einen herben, adstringierenden Geschmack von derselben Art wie Gerbstoffl\u00f6sungen.\nBei alkalischer Reaktion, besonders bei ammoniakalischer, oxydiert die Fukosanl\u00f6sung schnell; bei neutraler Reaktion oxydiert sie bei Zimmertemperatur ziemlich langsam, bei h\u00f6herer Temperatur dagegen betr\u00e4chtlich schneller; bei saurer Reaktion wird die Oxydation in hohem Grade verlangsamt, nicht aber vollst\u00e4ndig verhindert,\nBei der Oxydation des Fukosans f\u00e4rbt sich die L\u00f6sung zuerst gelblich, dann mehr und mehr gelbbraun, braun bis dunkel rotbraun. Das Produkt, das dabei entsteht, ist Phykoph\u00e4in genannt und fr\u00fcher als ein Chromatophorfarbstoff betrachtet worden. Das Phykoph\u00e4in ist aber nichts anders als oxydiertes Fukosan.\nEine neutrale oder saure Fukosanl\u00f6sung wird von Alkohol nicht gef\u00e4llt; werden einige Tropfen Kali- oder Natronlauge bis zu alkalischer Reaktion zugesetzt, wird es aber ausgef\u00e4llt (infolge Verunreinigungen?). Eine neutrale Phykoph\u00e4inl\u00f6sung wird von Alkohol, in hinreichend gro\u00dfer Menge zugesetzt, gef\u00e4llt, jedoch nicht vollst\u00e4ndig: eine saure Phykoph\u00e4inl\u00f6sung wird von Alkohol nicht gef\u00e4llt. \u2014 Phykoph\u00e4in wird von Bleiacetat vollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llt. Durch Zusatz einer geeigneten Menge Bleiacetat kann man demnach das oxydierte Fukosan vollst\u00e4ndig ausf\u00e4llen, und nach dem Abfiltrieren des Niederschlages aus dem Filtrate das unoxvdierte durch Bleiessig ausf\u00e4llen.\nUm das Fukosan in etwas reinerer Form zu erhalten, habe ich in folgender Weise verfahren. Etwa 3\u20146 cm lange, in Wachstum begriffene Thallusspitzen von Fucus vesicu-","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen.\t173\nlosus wurden zwei Tage lang in 0,5 \u00b0/oiger Essigs\u00e4ure extrahiert. Das Extrakt wurde mit Natronlauge bis zu ann\u00e4hernd neutraler Reaktion versetzt und dann mit Bleiacetat gef\u00e4llt. Der Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gut ausgewaschen, dann in Wasser aufgeschl\u00e4mmt und mit Schwefelwasserstoff zerlegt. Schwefelblei und nicht gel\u00f6ster Niederschlag wurden abfiltriert, und das gelbliche Filtrat wieder mit Bleiacetat gef\u00e4llt, nachdem Natronlauge bis zu ann\u00e4hernd neutraler Reaktion zugesetzt worden war., Der Niederschlag Wurde ab-filtriert, mit Wasser gut ausgewaschen und dann in Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st. Das nach dem Abfiltrieren des Bleisulfates erhaltene Filtrat war ziemlich stark gelbbraun gef\u00e4rbt. Dieses wurde mit Calciumcarbonat neutralisiert, wobei die Farbe dunkelbraun wurde ; das Calciumsulfat wurde abfiltriert, und das Filtrat auf dem Wasserbade bis zu Trockenheit} eingedampft. Der R\u00fcckstand stellte ein schokoladebraunes Pulver dar, welches neben Fukosan (wahrscheinlich als Calci\u00fcmsalz) nicht unbedeutende Mengen Calciumsulfat enthielt.\nMit Wasser behandelt gibt dieses Pulver eine rotbraune L\u00f6sung; ein nicht unbedeutender, rotbrauner, in Wasser unl\u00f6slicher Rest bleibt aber zur\u00fcck. In 96\u00b0/oigem Alkohol ist das Pulver unl\u00f6slich, l\u00f6st sich aber nach Zusatz von Salzs\u00e4ure, nicht aber nach Zusatz von Essigs\u00e4ure bis zu schwach saurer Reaktion.\nDas Pulver enth\u00e4lt neben oxydiertem Fukosan (Phyko-ph\u00e4in) auch noch immer unoxydiertes. Das Phykoph\u00e4in kann mittels Bleiacetat ausgef\u00e4llt werden. Nach dem Abfiltrieren des Niederschlages erh\u00e4lt man ein vollkommen farbloses Filtrat, aus welchem das unoxydierte Fukosan mittels Bleiessig ausgef\u00e4llt werden kann.\nWird die Wasserl\u00f6sung des oben erw\u00e4hnten Fukosan-pulvers mit Schwefels\u00e4ure bis zu 5% versetzt und dann 5 Stunden in siedendem Wasserbade gekocht, * entsteht ein rotbrauner Niederschlag. Die L\u00f6sung ist noch immer rotbraun und enth\u00e4lt neben Phykoph\u00e4in auch unoxydiertes Fukosan. Um dies nachzuweisen, wird die L\u00f6sung mit Calciumcarbonat neutralisiert und dann mit Bleiacetat gefallt. Nach dem Ab-\n13*","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174\nHarald Kylin.\nfiltrieren der Niederschl\u00e4ge erh\u00e4lt man ein farbloses Filtrat, welches von Vanillin-Salzs\u00e4ure rot gef\u00e4rbt wird und demnach Fukosan enth\u00e4lt. Das Filtrat ist optisch inaktiv und gibt nicht Moli sch s Reaktion auf Kohlenhydrate. Um die Abwesenheit von Zucker noch besser beweisen zu k\u00f6nnen, wurde das Filtrat mit Schwefelwasserstoff entbleit und nach dem Abfiltrieren des Niederschlages auf dem Wasserbade verdampft. Die so erhaltene L\u00f6sung wurde mit essigsaurem Phenylhydrazin versetzt und dann eine Stunde im Wasserbade gekocht, gar keine Osazonkrystalle wurden aber gebildet. Beim Kochen in verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure spaltet demnach das Fukosan keinen Zucker ab und geh\u00f6rt folglich nicht den Glu-kosiden an.\n2. Mannst.\n\u2022 Da\u00df Mannit bei den Fucoideen in oft nicht unbedeutenden Mengen vorkommt, ist schon im Jahre 1844 von Stenhouse nachgewiesen worden. Dieser Forscher hat folgende Fucoideen untersucht: Ascophyllum nodosum, Alaria escu-lenta, Fucus serratus, Fucus vesiculosus, Halidrys siliquosa, Laminaria digitata und Laminaria saccha-rina. Diese Algen habe ich alle, Alaria esculenta ausgenommen, zu untersuchen Gelegenheit gehabt und Stenhouses Angaben best\u00e4tigen k\u00f6nnen. Au\u00dferdem habe ich das Vorkommen von Mannit bei Laminaria Gloustoni und Pylaiella litoralis nachgewiesen. \u2014 Bei dem Troeknen der Laminaria-Arten entsteht, wie bekannt, ein wei\u00dfer, s\u00fc\u00df schmeckender \u00dcberzug, der oft den ganzen Thallus bekleidet. Dieser \u00dcberzug besteht, wie schon von Stenhouse behauptet wurde, gr\u00f6\u00dftenteils aus Mannit.\t/\nUnter den Florideen ist das Vorkommen von Mannit bei Rhodymenia patmata von Stenhouse behauptet worden. Diese Alge zu untersuchen, habe ich nicht Gelegenheit gehabt. Hinsichtlich des Vorkommens von Mannit habe ich unter den Florideen nur Furcellaria fastigiata untersucht; bei dieser lie\u00df sich aber Mannit nicht nachweisen.","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"175\nZur Biochemie der Mceresalgen.\n3. Einfache Zuckerarten\nFucoideen.\nIn der Literatur gibt es nur sehr wenige Angaben \u00fcber das Vorkommen von reduzierenden Zuckerarten bei den Fucoideen, unter denen indessen die von Hansen (1893), Hunger (1902) und Tihomirow(19l0) erw\u00e4hnt werden m\u00f6gen. Meines Wissens gibt es aber, Tihomirows Angabenausgenommen, keine, die sich auf solche Untersuchungen gr\u00fcnden, da\u00df das Vorkommen von reduzierenden Zuckerarten bei den Fucoideen wirklich als bewiesen betrachtet werden kann \u2014 Tihomirow behandelte Schnitte von einigen Fucoideen mit essigsaurem Phenylhydrazin nach einer Methode von Senft, und erhielt auf diese Weise in den Zellen einen gelben bis gelbbraunen Niederschlag, der aus Sph\u00e4rokrystallen von Phenylosazon bestehen sollte und das Vorkommen von einfachen Zuckerarten beweisen w\u00fcrde. Die Versuche von Tihomirow habe ich wiederholt und die erw\u00e4hnten Sph\u00e4rokrystalle gesehen. Es gelang mir aber niemals, die gelben Krystallnadeln des Phenylglykosazons bei den Fucoideen zu erhalten, was dagegen in zuckerhaltigen Gewebeteilchen h\u00f6herer Pflanzen sehr gut gelingt.\nUm die einfachen Zuckerarten der Fucoideen n\u00e4her studieren zu k\u00f6nnen, habe ich auf folgende Weise gearbeitet. An der Luft getrocknetes, pulverisiertes Material wurde eine Woche lang in 40\u00b0/oigem Alkohol extrahiert (etwa 250 ccm Alkohol auf 100 g Material), dann (mit den H\u00e4nden) ausgepre\u00dft, wieder eine Woche in Alkohol von derselben St\u00e4rke extrahiert und dann wieder ausgepre\u00dft. Die vereinigten Alkoholextrakte wurden mit Bleiacetat gefallt, nach dem Abfiltrieren des Niederschlages mit Schwefelwasserstoff entbleit und dann wieder filtriert. Das F\u00fctrat wurde vorsichtig mit verd\u00fcnnter Natronlauge versetzt, bis die Reaktion nur sehr schwach essigsauer Wurde; und dann auf dem Wasserbade bei m\u00e4\u00dfig hoher Temperatur verdampft. Die so erhaltene L\u00f6sung wurde mit Alkohol gef\u00e4llt, und nach dem Abfiltrieren des Niederschlages wurde das Filtrat auf dem Wasserbade verdampft. Dieses Verfahren wurde noch zweimal wiederholt, und das letzte Mal so viel Alkohol zugesetzt, da\u00df die ganze Mischung etwa 85\u201490\u00b0/o Alkohol enthielt.","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\tHarald Kylin,\nNachdem die Salze und amorphen Kohlenhydrate, wenigstens gr\u00f6\u00dftenteils, durch das wiederholte F\u00e4llen mit Alkohol entfernt worden waren, wurde das Filtrat unter Zusetzen von Wasser so lange auf dem Wasserbade verdampft, bis der Alkohol vollkommen weggetrieben worden war. Die L\u00f6sung wurde dann schlie\u00dflich mit Blutkohle entf\u00e4rbt.\nIn der auf oben beschriebene Weise erhaltenen L\u00f6sung m\u00fcssen die einfachen Zuckerarten vorhanden sein. Um die Natur dieser Zuckerarten n\u00e4her bestimmen zu k\u00f6nnen, wurde die L\u00f6sung hinsichtlich ihres optischen Drehungsverm\u00f6gens und ihres Verm\u00f6gens, die Fehlingsche Fl\u00fcssigkeit zu reduzieren, untersucht, und dies sowohl vor wie nach der Invertierung. Vor der Invertierung wurde auch die Seliwanoffsche Probe auf L\u00e4vulose ausgef\u00fchrt; enthielt aber die L\u00f6sung mehr als 1 \u00b0/o Dextrose, nach der Titrierung mit Fehlings Fl\u00fcssigkeit berechnet, wurde vor dem Ausf\u00fchren der Probe so viel Wasser zugesetzt, da\u00df die L\u00f6sung h\u00f6chstens l\u00b0/o Dextrose, nach dem Reduktionsverm\u00f6gen berechnet, enthielt. Die Probe wurde nur dann als positiv betrachtet, wenn die Rotf\u00e4rbung, die nach dem Kochen w\u00e4hrend 20 Sekunden erhalten wurde, entschieden kr\u00e4ftiger war als die Rotf\u00e4rbung, die eine l\u00b0/oige Dextrosel\u00f6sung unter denselben Bedingungen gibt. Vor der Invertierung wurde auch ein Teil der L\u00f6sung mit essigsaurem Phenylhydrazin versetzt und dann drei Viertelstunden in siedendem Wasserbade gekocht. Um die L\u00f6sung zu invertieren, wurde sie mit Schwefels\u00e4ure bis zu drei Prozent versetzt, und dann eine Stunde in siedendem Wasserbade gekocht. Nach der Invertierung wurde soviel Wasser zugesetzt, da\u00df das Volumen genau dasjenige wurde, welches zur Invertierung abgemessen wurde.\nAuf oben beschriebene Weise habe ich vier Fucoideen, Ascophyllum nodosum, Fucus vesiculosus, Laminaria digitata und L. saccharina, hinsichtlich des Vorkommens einfacher Zuckerarten untersucht. Die Analysendata m\u00f6gen auf folgende Weise zusammengestellt werden.\nAscophyllum nodosum.\nAn der Luft getrocknetes Material 600 g. Nach der Reinigung erhaltene L\u00f6sung 125 ccm.","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen.\t177\nVor der Invertierung: -0,65\u00b0 in 2 dm-R\u00f6hre; als L\u00e4vulose berechnet 0,35 \u00b0/o. Titrierung nach Fehling 0,49\u00b0/\u00bb als L\u00e4vulose berechnet. Seliwanoffs Probe positiv. Phenyl-osazonkrystalle.\nNach der Invertierung: \u2014 0,55\u00bb in 2 dm-Rohr; als L\u00e4vulose berechnet 0,30\u00b0/o. Titrierung nach Fehling 0,56\u00bb/\u00bb als L\u00e4vulose berechnet.\nFucus vesiculosus.\nAn der Luft getrocknetes Material 250 g. Nach der Reini-gung erhaltene L\u00f6sung 75 ccm.\nVor der Invertierung: \u2014 0,28\u00ab in 2 dm-R\u00f6hre; als L\u00e4vulose berechnet 0,15\u00b0/o. Titrierung nach Fehling 0,52\u00b0/o als L\u00e4vulose berechnet. Seliwanoffs Probe positiv. Phenyl-osazonkrystalle.\nNach der Invertierung: - 0,13\u00bb in 2 dm-R\u00f6hre; als L\u00e4vulose berechnet 0,07\u00b0/o. Titrierung nach Fehling 0,58\u00b0/o als L\u00e4vulose berechnet.\nLaminaria digitata.\nAn der Luft getrocknetes Material 1170 g. Nach der Reinigung erhaltene L\u00f6sung 120 ccm.\nVor der Invertierung: +0,68\u00bb in 2 dm-R\u00f6hre; als Dextrose berechnet 0,65\u00ab/\u00ab. Titrierung nach Fehling 1,74\u00bb/\u00ab als Dextrose berechnet. Seliwanoffs Probe positiv. Phenyl-osazonkrystalle, die nach drei Umkrystallisierungen aus Alkohol bei 2030 schmolzen.\nNach der Invertierung: -f 0,90\u00ab in 2 dm-R\u00f6hre; als Dextrose berechnet 0,86\u00b0/o. Titrierung nach Fehling l,90\u00b0/o als Dextrose berechnet.\nLaminaria saccharina.\nAn der Luft getrocknetes Material 550 g. Nach der Reinigung erhaltene L\u00f6sung 100 ccm.\nVor der Invertierung: -f 0,08\u00bb in 2 dm-R\u00f6hre; als Dextrose berechnet 0,08\u00bb/\u00ab. Titrierung nach Fehling 0,87\u00bb/\u00ab als Dextrose berechnet. Seliwanoffs Probe positiv. Phenyl-osazonkrystalle.","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nHarald Kylin,\nNach der Invertierung: -}-0,35\u00b0 in 2 dm-R\u00f6hre; als Dextrose berechnet 0,33\u00b0/o. Titrierung nach Fehling l,07\u00b0/o als Dextrose berechnet.\nDurch die obenstehenden Angaben ist nachgewiesen, da\u00df einfache Zuckerarten bei den vier untersuchten Fucoideen Vorkommen. Hinsichtlich der Natur dieser Zuckerarten sind wohl die Angaben so zu deuten, da\u00df die in Rede stehenden Fucoideen sowohl Dextrose wie L\u00e4vu-lose enthalten. Die untersuchten Zuckerl\u00f6sungen enthielten aber noch Spuren von Fukosan, und da dieser Stoff die Fehlingsche Fl\u00fcssigkeit reduziert, sind die nach der Titrierung berechneten Werte etwas zu hoch, aber, wie ich glaube, nur unbedeutend zu hoch. Neben den einfachen Zuckerarten gibt es auch, wie aus den obenstehenden Analysendaten hervorgeht, zusammengesetzte Zuckerarten, \u00fcber deren Natur ich aber noch keine Untersuchungen gemacht habe.\nFlorideen.\nEs gibt meines Wissens in der Literatur nur eine einzige Angabe \u00fcber das Vorkommen von einfachen Zuckerarten bei den Florideen, und diese stammt von Tihomirow (1910). Er behandelte Thallusteile von Florideen mit essigsaurem Phenylhydrazin nach einer Methode von Sen ft und erhielt dabei gelbe bis gelbbraune Sph\u00e4rokrystalle, die aus Phenylosazon bestehen sollten und das Vorkommen einfacher Zuckerarten beweisen w\u00fcrden. DieVersucheTihomirows habe ich mit verschiedenen Florideen wiederholt, aber keine Sph\u00e4rokrystalle erhalten.\nKolkwitz (1900, S. 54) gibt an, da\u00df man beim Kochen der Thallusteile von Florideen in Fehlings Fl\u00fcssigkeit keinen Niederschlag von Kupferoxydul erh\u00e4lt. In derselben Weise habe ich mehrere Florideen untersucht und kann die Angabe Kolk-witz\u2019 best\u00e4tigen. Die Florideen w\u00fcrden demnach keine reduzierenden Zuckerarten enthalten, oder enthalten wenigstens solche nur in unbedeutenden Mengen.\n4. Laminarin.\nSchmiedeberg (1885, S. 427) behauptet, da\u00df es in Laminaria \u00abeine Art Dextrin, Laminarin, Dextrin von der Formel","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"I\nZur Biochemie der Meeres&lgcn.\t179\n10 (C6H\u201eOe) 9 H,0 = CmHjOI051 \u00bb gibt. Wie er zu diesem Ergebnisse gekommen ist, erw\u00e4hnt er aber gar nicht. Wie meine Untersuchungen dargetan haben, ist indessen diese Behauptung insofern richtig, als es in Laminaria digitata und L. saccharina ein zusammengesetztes Kohlenhydrat gibt, welches in mehreren Hinsichten dextrin\u00e4hnlich ist. Dieses Kohlenhydrat werde ich unten n\u00e4her besprechen und nach Schmiedeberg Laminarin nennen.\nNach Hansteen (1892, S. 346) sollen die Fukosanblasen oder, wie er sie nennt, Fukosank\u00f6rner aus einem Kohlenhydrat bestehen, das der Gruppe (CjHjoO^n angeh\u00f6rt. Diesen Stoff nennt er Fukosan. Hansteen kam zu diesem Resultate auf folgende Weise. Ungef\u00e4hr 3 kg zerhackte Thallusteile von Fucus serratus wurden in destilliertem Wasser 72 Stunden lang bei einer Temperatur von 75\u00b0 extrahiert. Um das Phykoph\u00e4in zu entfernen, wurde das Extrakt mit Bleizucker gef\u00e4llt. Nachdem der Niederschlag abfiltriert und der \u00dcberschu\u00df von Bleizucker durch Schwefelwasserstoff entfernt worden war, wurde das Filtrat entweder mit Alkohol nach Ans\u00e4uerung mit Salzs\u00e4ure oder mit Alkohol\u00e4ther nach Ans\u00e4uerung mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt. Die erhaltenen Niederschl\u00e4ge wurden analysiert. Sie sollten das genannte Kohlenhydrat Fukosan enthalten, (vgl. weiter Kylin 1912, S. 18).\nDiese Analysenmethode von Hansteen habe ich wiederholt (mit Fucus vesiculosus als Material) und einen reichlichen, aus Kohlenhydraten bestehenden Niederschlag erhalten. Es zeigte sich aber, da\u00df der Niederschlag wenigstens aus zwei sehr verschiedenen Kohlenhydraten besteht, einem, welches bei Zusatz von Bleiessig gef\u00e4llt wird, und einem, welches dabei nicht gef\u00e4llt wird. Das erster\u00e8 ist in viel gr\u00f6\u00dferer Menge vorhanden als das letztere. Das erstere ist ein gummi\u00e4hnliches Kohlenhydrat, welches Pentosen enth\u00e4lt, und wahrscheinlich einen Membranstoff darstellt (vgl. weiter S. 194), das letztere ist mit dem Laminarin nahe verwandt, vielleicht mit diesem identisch.\nNach Krefting und Tarup (1909, S. 151 und 154) soll in Laminaria digitata ein in warmem Wasser (etwa 40\u00b0) leicht l\u00f6sliches, in kaltem Wasser dagegen unl\u00f6sliches bis schwer-","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"ISO\nHarald Kylin,\nl\u00f6sliches Kohlenhydrat, welches in Wasser gel\u00f6st linksdrehend sein und bei der Hydrolyse nur Dextrose geben soll, vorhanden sein. Dieses Kohlenhydrat tritt in Laminaria nur w\u00e4hrend des Winters auf, fehlt dagegen w\u00e4hrend des Sommers. Es ist Kreftin genannt worden. Aus meinem im Oktober eingesammelten Material von L. digitata habe ich dieses Kohlenhydrat nicht erhalten k\u00f6nnen.\nHinsichtlich des Vorkommens von zusammengesetzten Kohlenhydraten habe ich 4 Fucoideen untersucht, n\u00e4mlich Laminaria saccharina, L. digitata, Fucus vesiculosus und Ascophyllum nodosum.\nLaminaria saccharina..\n1. Wie schon fr\u00fcher erw\u00e4hnt worden ist, wurden 550 g an der Luft getrocknetes, pulverisiertes Material zum Gewinn der einfachen Zuckerarten eine Woche lang in 40\u00b0/oigem Alkohol extrahiert, dann ausgepre\u00dft, wieder eine Woche in Alkohol von derselben St\u00e4rke extrahiert und dann wieder ausgepre\u00dft. Die vereinigten Alkoholextrakte wurden mit Bleiacetat gef\u00e4llt, nach dem Abfiltrieren des Niederschlages mit Schwefelwasserstoff entbleit und dann wieder filtriert. Das Filtrat wurde vorsichtig mit verd\u00fcnnter Natronlauge versetzt, bis die Reaktion nur sehr schwach essigsauer wurde, und dann auf dem Wasserbade bei m\u00e4\u00dfig hoher Temperatur verdampft. Die so erhaltene L\u00f6sung wurde mit 3 Volumen 96\u00b0/oigem Alkohol gef\u00e4llt. Der ziemlich z\u00e4he Niederschlag wurde in Wasser gel\u00f6st, \u00fcnd die L\u00f6sung mit Bleiessig gef\u00e4llt. Nach dem Entfernen des \u00fcbersch\u00fcssigen Bleies mittels Schwefelwasserstoff wurde die L\u00f6sung mit Natronlauge vorsichtig neutralisiert, auf dem Wasserbade verdampft, und dann unter Zusatz von Toluol als Antiseptikum vier Tage dialysiert. Das Dialysenwasser wurde t\u00e4glich gewechselt. Da die L\u00f6sung w\u00e4hrend der Dialyse nicht unbedeutende Mengen Wasser aufgenommen hatte, wurde sie wieder verdampft und daim mit sechs Volumen 96\u00b0/oigem Alkohol gef\u00e4llt. Der so erhaltene, wei\u00dfe, feinflockige Niederschlag wurde abfiltriert, ausgepre\u00dft und wieder in wenig Wasser gel\u00f6st. Diese L\u00f6sung wurde mit sechs Volumen Alkohol gef\u00e4llt,","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen.\n181\nder Niederschlag zuerst mit Alkohol, dann mit \u00c4ther gut ausgewaschen und getrocknet, zuerst an der Luft, dann im Toluolschrank bei einer 80\u00b0 nicht \u00fcberschreitenden Temperatur und zuletzt \u00fcber Schwefels\u00e4ure. \u2014 Auf diese Weise wurden etwa 7,4 g Laminarin erhalten. Asche \u00d6,31\u00b0/o (0,3880g gaben 0,0012 g Asche).\nDas Laminarin ist ein wei\u00dfes, geschmackloses, in Wasser leicht l\u00f6sliches Pulver. Es ist in absolutem Alkohol unl\u00f6slich, in 50\u00b0/oigem Alkohol ziemlich l\u00f6slich; l\u00f6st sich in siedendem 7\u00f6\u00b0/oigen Alkohol und f\u00e4llt bei Abk\u00fchlung wieder aus, bei langsamer Abk\u00fchlung in Form von K\u00fcgelchen, die oft miteinander zusammengeballt sind. Es wird nicht von Jod gef\u00e4rbt. Die Wasserl\u00f6sung wird nicht von Bleiessig gef\u00e4llt, wird aber von ammoniakalischem Bleiessig niedergeschlagen, l\u00f6st Kupfer-oxydhydrat und reduziert schwach diese L\u00f6sung beim Kochen, reduziert aber nicht Barfoeds Reagens (Kupferacetat in essigsaurer L\u00f6sung); linksdrehend, <xd etwa \u2014 13,0\u00b0 (noch nicht vollkommen sicher festgestellt); gibt bei der Hydrolyse nur Dextrose.\nZur Bestimmung der spezifischen Drehung wurde 2,705 g (Asche abgerechnet) in 100 ccm Wasser gel\u00f6st. Nach einem Tage zeigte diese L\u00f6sung in 4 dm-R\u00f6hre eine Drehung von \u2014 1,40\u00ab* Dieser Wert war nach einem Tage nicht ver\u00e4ndert. Es ist demnach\n1,40\u00ab-jOO 2,705 4\n12,94\u00ab.\nDiese L\u00f6sung wurde mit 100 ccm 6\u00ab/oiger Schwefels\u00e4ure versetzt und dann unter R\u00fcckflu\u00df vier Stunden in siedendem Wasserbade gekocht. Um die Ver\u00e4nderung des Drehungsverm\u00f6gens w\u00e4hrend der Hydrolyse zu untersuchen, wurden jede halbe Stunde etwa 20 ccm heraus genommen, bis zur Zimmertemperatur abgek\u00fchlt und in einer 2 dm-R\u00f6hre optisch untersucht. Die untersuchte Fl\u00fcssigkeit wurde dann wieder zur\u00fcckgegossen. Auf diese Weise wurden folgende Werte erhalten : \u2014 0,35\u00b0 (anfangs), \u2014 0,15\u00ae, -f 0,45\u00b0, -f 0,90\u00b0, + 1,10\u00b0, -f 1,20\u00b0, 4-1,25\u00b0, +1,30, +1,30\u00b0.\nNach der Hydrolyse wurde die Fl\u00fcssigkeit mit Calciumcarbonat neutralisiert. Das Filtrat wurde konzentriert und durch F\u00e4llen yniltels Alkohol zweimal gereinigt. Nachdem der Alkohol","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nHarald Kylin,\nunter Zusatz von Wasser weggetrieben worden war, wurde eine Zuckerl\u00f6sung von 40 ccm erhalten. Diese zeigte in 2 dm-R\u00f6hre eine Drehung von + 5,05\u00b0, welche Drehung einer 4,81\u00b0/oigen Dextrosel\u00f6sung entspricht; ihr Reduktionsverm\u00f6gen, durch Titrierung mittels Fehlings Fl\u00fcssigkeit bestimmt, entsprach einer 4,90\u00b0/oigen Dextrosel\u00f6sung.\nEin Teil der L\u00f6sung wurde mit essigsaurem Phenylhydrazin versetzt. Nach einem Tage noch keine Hydrazonkrystalle ; Mannose fehlt demnach. Dann wurde drei Viertelstunden im siedenden Wasserbade gekocht, wobei ein reichlicher Niederschlag von Osaz\u00f6nkrystallen erhalten wurde. Diese wurden dreimal aus Alkohol umkrystallisiert. Schmelzpunkt -f- 204\u00b0.\nDas Laminariii gibt keine Pentosenreaktionen. Bei der Oxydation mittels Salpeters\u00e4ure entsteht keine Schleims\u00e4ure.\n2. Das fr\u00fcher mit Alkohol extrahierte Material wurde zweimal mit Wasser im siedenden Wasserbade jedesmal etwa zwei Stunden extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden mit Bleiessig gef\u00e4llt. Nach dem Entfernen des \u00fcbersch\u00fcssigen Bleies mittels Schwefelwasserstoff wurde das Filtrat mit Natronlauge neutralisiert, auf dem Wasserbad verdampft und mit 96\u00b0/oigem Alkohol gef\u00e4llt. Der Niederschlag wurde in etwas Wasser gel\u00f6st und wieder mit Alkohol gef\u00e4llt. Dieses Verfahren wurde noch zweimal wiederholt, worauf der Niederschlag zuerst mit Alkohol, dann mit \u00c4ther gut ausgewaschen wurde, und unter den fr\u00fcher erw\u00e4hnten Bedingungen getrocknet. \u2014 Auf diese Weise wurden aus dem Materiale tan Laminaria saccharina\nnoch etwa 8,0 g Laminarin extrahiert. Asche 0,45 \u00b0/o (0,35j52 g gaben 0,0016 g Asche).\nZur Bestimmung der spezifischen Drehung wurden 3,422 g (Asche abgerechnet) in 100 ccm Wasser gel\u00f6st. Nach einem Tage zeigte diese L\u00f6sung in 4 dm-R\u00f6hre eine Drehung von \u2014 1,80\u00b0. Es ist demnach\n\u00abD \u2014 \u2014\n1,80\u00b0 \u2022 100\n= \u2014 13,15\u00b0.\n3,422 \u2022 4\nVon dieser L\u00f6sung wurden 90 ccm mit 180 ccm 5\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure versetzt und dann vier Stunden im siedenden Wasserbade gekocht. Nach der Hydrolyse war die Drehung in","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen.\t183\n2 dm-R\u00f6hre -f-M5\u00b0. Die Fl\u00fcssigkeit w\u00fcrde dann mit Calciumcarbonat neutralisiert und auf gew\u00f6hnliche Weise mit Alkohol gereinigt. Es wurden schlie\u00dflich 60 ccm Zuckerl\u00f6sung erhalten. Diese zeigte in 2 dm-R\u00f6hre eine Drehung von + 4,70\u00b0 (= 4,47\u00b0/o Dextrose). Die Titrierung nach Fehling ergab 4,38 \u00b0/o Dextrose.\nMannosehydrazonkrystalle wurden nicht erhalten. Die Osazonkrystalle wurden dreimal aus Alkohol umkrystallisiert. Schmelzpunkt + 205\u00b0. % Keine Pentosenreaktion. Keine Schleims\u00e4ure bei Oxydation mittels Salpeters\u00e4ure.\nLaminaria digitata.\nDas Laminarin aus Laminaria digitata ist auf dieselbe Weise wie das Laminarin aus L. saccharina (1) extrahiert (1170 g an der Luft getrocknetes Material wurde benutzt) und bis zur Dialyse gereinigt word\u00e9n. Nach der Dialyse wurde die L\u00f6sung des Laminarins aus L. digitata ebenfalls auf dem Wasserbade konzentriert. Die L\u00f6sung wurde dann mit zwei Volumen 96\u00b0/oigem Alkohol versetzt, wobei ein z\u00e4her Niederschlag gebildet wurde. Dieser wurde in wenig Wasser gel\u00f6st, mit einer gr\u00f6\u00dferen Menge Alkohol gef\u00e4llt und der so erhaltene, feinflockige Niederschlag mit Alkohol und \u00c4ther ausgewaschen, getrocknet und als Teil 1 analysiert. Die von dem oben erw\u00e4hnten z\u00e4hen Niederschlag abdekantierte Fl\u00fcssigkeit wurde mit einer gr\u00f6\u00dferen Menge Alkohol versetzt, wobei ein reichlicher, feinflockiger Niederschlag erhalten wurde. Dieser wurde mit Alkohol und \u00c4ther ausgewaschen, getrocknet (unter denselben Bedingungen wie das Laminarin aus L. saccharina) und als Teil 2 analysiert.\nTeil 1. Etwa 2,5 g. Asche 0,26 ft/o (0,4596 g gab 0,0012 g Asche).\nZur Bestimmung der spezifischen Drehung wurden 1,7092 g (Asche abgerechnet) in 50 ccm Wasser gel\u00f6st. Nach einem Tage zeigte diese L\u00f6sung in 4 dm-R\u00f6hre eine Drehung von \u2014 1,42\u00b0. Es ist demnach\n1,42\u00b0. 50 1,7092.4\n\u2014 10,38\u00b0.","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nHarald Kylin,\nVon dieser L\u00f6sung wurden 40 ccm mit 40 ccm 6\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure versetzt und dann 4 Stunden im siedenden Wasserbade gekocht. Nach der Hydrolyse war die Drehung in 2 dm-R\u00f6hre -f 1,79\u00b0 (Wasser bis zu genau 80 ccm, selbstverst\u00e4ndlich nach der Hydrolyse zugesetzt). Diese Drehung entspricht einer l,70\u00b0/oigen Dextrosel\u00f6sung. Die Titrierung nach Fehling ergab 1.78\u00b0/o Dextrose. Die Substanz gab keine Pentosenreaktionen.\nTeil 2. Etwa 10,0 g. Asche 0,65\u00b0/o (0,5548 g gaben 0,0036 g Asche).\nZur Bestimmung der spezifischen Drehung wurden 3,1333 g (Asche abgerechnet) in 100 ccm Wasser gel\u00f6st. Nach einem Tage zeigte diese L\u00f6sung in 4 dm-R\u00f6hre eine Drehung von \u2014 1.49\u00b0. Es ist demnach\n1j49\u00b0j 100 3,1333 \u2022 4\n\u2014 11,88\u00b0.\nVon dieser L\u00f6sung wurden 50 ccm mit 50 ccm 6\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure versetzt und dann 4 Stunden im siedenden Wasserbade gekocht. Nach der Hydrolyse war die Drehung in 2 dm-R\u00f6hre + 1,66\u00b0, einer l,58\u00b0/oigen Dextrosel\u00f6sung entsprechend. Die Titrierung nach Fehling ergab l,60\u00b0/o Dextrose. Die Substanz gab keine Pentosenreaktionen.\nDer Teil 1 zeigte demnach eine etwas geringere spezifische Drehung als der Teil 2; \u00fcberhaupt zeigte das Laminarin aus L. digitata eine geringere spezifische Drehung als das Laminarin aus L. saccharina und die Identit\u00e4t des untersuchten Polysaccharids der L. digitata und desjenigen der L. saccharina ist demnach nicht bewiesen. Auch ist die M\u00f6glichkeit, da\u00df das Laminarin ein Gemenge nahe verwandter Polysaccharide\ndarstellt, nicht mit Sicherheit abzuweisen.\nFucus vesiculosus.\nAus Fucus vesiculosus wurde auf dieselbe Weise wie aus Laminaria digitata ein Polysaccharid extrahiert und gereinigt, nur mit dem Unterschiede, da\u00df die Polysaccharidl\u00f6sung nicht dialysiert, sondern blo\u00df durch Umf\u00e4llungen mittels Alkohol gereinigt wurde. 250 g an der Luft getrocknetes","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen.\t185\nMaterial wurde benutzt. Fucus vesiculosus enth\u00e4lt aber nur eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringe Menge des Polysaccharids, welches deshalb nicht in trockener Form hergestellt wurde. Nach der Reinigung wurden 40 ccm L\u00f6sung erhalten. Diese reduzierte schwach Fehlings Fl\u00fcssigkeit, nicht aber Barfoeds Reagens; sie zeigte in 2 dm-R\u00f6hre eine Drehung von \u2014 0,72\u00b0. Von der L\u00f6sung wurden 30 ccm mit 1 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt und vier Stunden im siedenden Wasserbade gekocht. Nach der Hydrolyse zeigte die L\u00f6sung (zu 30 ccm ausgef\u00fcllt) in 2 dm-R\u00f6hre eine Drehung von -f- 1,97\u00b0, einer l,87\u00b0/oigen Dextrosel\u00f6sung entsprechend. Die Titrierung nach Fehling ergab 1,88\u00b0/o Dextrose.\nAus Fucus vesiculosus ist demnach ein in Wasser leicht l\u00f6sliches, linksdrehendes Polysaccharid extrahiert worden, welches von Bleiessig nicht gef\u00e4llt wird und bei Hydrolyse nur Dextrose gibt. Es steht wenigstens dem Laminarin sehr nahe, ist vielleicht damit identisch.\nAscophyllum nodosum.\nAuf dieselbe Weise wie aus Fucus vesiculosus ist auch aus Ascophyllum nodosum eine Polysaccharidl\u00f6sung extrahiert und gereinigt worden. Diese Art enth\u00e4lt indessen, wie die vorhergehende, nur verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringe Mengen des Polysaccharids. 600 g an der Luft getrocknetes Material wurde benutzt und nach der Reinigung wurden 30 ccm L\u00f6sung erhalten. Diese reduzierte Fehlings Fl\u00fcssigkeit, nicht aber Barfoeds Reagens; sie zeigte in 2 dm-R\u00f6hre eine Drehung von \u2014 0,80\u00b0. Von der L\u00f6sung wurden 20 ccm mit 0,5 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt und 21/* Stunden in siedendem Wasserbade gekocht. Nach der Hydrolyse zeigte die L\u00f6sung (zu 20 ccm aufgef\u00fcllt) in 1 dm-R\u00f6hre eine Drehung von -f-1,00\u00b0, einer l,90\u00b0/oigen Dextrosel\u00f6sung entsprechend. Die Titrierung nach Fehling ergab 2,20\u00b0/o Dextrose; der letztere Wert ist demnach etwas h\u00f6her als der erstere, was wahrscheinlich davon abh\u00e4ngt, da\u00df die Hydrolyse nicht vollst\u00e4ndig war. So viel ist aber nachgewiesen, da\u00df in Ascophyllum nodosum ein linksdrehendes Polysaccharid vor-","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\tHarald Kylin,\nkommt, das bei Hydrolyse eine rechtsdrehende Zuckermischung gibt. Wahrscheinlich ist es mit Laminarin nahe verwandt, vielleicht damit identisch.\nIn einer fr\u00fcheren Arbeit \u00ab\u00dcber die Inhaltsk\u00f6rper der Fucoideen\u00bb habe ich geschrieben: \u00abWahrscheinlich wird sich bei einer k\u00fcnftigen Untersuchung heraussteilen, da\u00df das erste sichtbare Assimilationsprodukt der Fucoideen ein Kohlenhydrat in der gleichen Weise ist, wie das bereits seit lange bei h\u00f6heren Pflanzen, bei Florideen und Chlorophyceen, nachgewiesen ist. Der Unterschied w\u00fcrde solchenfalls darin bestehen, da\u00df die Kohlenhydratmolek\u00fcle bei den Fucoiden nicht soweit kondensiert werden, da\u00df sie St\u00e4rke bilden. Dies kann indessen bekanntlich auch bei vielen Phanerogamen eintreffen.\u00bb (Kylin 1912, S. 25.)\nVon Hansteen (1892 und 1900) ist behauptet worden, da\u00df das Fukosan ein Assimilationsprodukt der Fucoideen darstellt. Durch diese Arbeit ist aber von mir nachgewiesen worden, da\u00df derjenige Stoff* der tats\u00e4chlich diesen Namen verdient (vgl. Kylin 1912, S. 18), mit den Gerbstoffen verwandt ist und deshalb wohl kaum als ein Assimilationsprodukt in der gew\u00f6hnlichen Bedeutung dieses Wortes betrachtet werden kann. In dieser Arbeit ist aber auch nachgewiesen worden, da\u00df vier beliebig gew\u00e4hlte Fucoideen einfache Zuckerarten, Dextrose und L\u00e4vulose, enthalten und diese Zuckerarten stellen meiner Meinung nach eben die ersten sichtbaren Assimilationsprodukte dieser Fucoideen dar. Die untersuchten Fucoideen enthalten au\u00dferdem ein \u00abdextrin\u00e4hnliches\u00bb Polysaccharid. In diesem Stoff erblicke ich einen Reserve-Stoff, der durch eine Kondensation der Dextrose aufgebaut worden ist und welcher physiologisch der St\u00e4rke der h\u00f6heren Pflanzen entspricht.\nVon den untersuchten Arten enthalten Laminaria digi-tata und L. saccharina nicht unbedeutende Mengen dieses \u00abdextrin\u00e4hnlichen\u00bb Polysaccharids, Ascophyllum nodosum und Fucus vesicul\u00f6sus dagegen nur geringe Mengen. Dies","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen.\t187\nsteht damit im Zusammenhang, da\u00df die beiden letzteren Arten nicht unbedeutende Mengen Fett enthalten, welcher Stoff dagegen bei den Laminaria-Arten fehlt.\n5. Florideenst\u00e4rke.\nHinsichtlich der \u00e4lteren Angaben \u00fcber Florideenst\u00e4rke von K\u00fctzing, N\u00e4gel t\u00bb van Tieghem, Rosa no ff und Schmitz kann ich, um Wiederholungen zu vermeiden, auf Hansens Arbeit \u00ab\u00dcber Stoffbildung bei den Meeresalgen\u00bb hinweisen. Unter den j\u00fcngeren Forschern haben sich Bruns, Kolkwitz und Henckel n\u00e4her mit der Frage der Florideenst\u00e4rke besch\u00e4ftigt. In Oltmanns Morphologie und Biologie der Algen 11 finden wir die wichtigsten Tatsachen \u00fcber die St\u00e4rkemodifikation der Florideen zusammengestellt und ich finde es deshalb hinreichend, nur diejenigen Punkte der Florideenst\u00e4rkefrage, die in der Literatur mehr umstritten worden sind, hier ein wenig zu besprechen.\nDie F\u00e4rbung der St\u00e4rkek\u00f6rner der Florideen mittels Jodl\u00f6sung wird, wie mir scheint, in sehr guter Welse von Bruns (1894, S. 175) folgenderma\u00dfen beschrieben: \u00abL\u00e4\u00dft man dasselbe (Chlorzinkjod) vom Rande des Deckglases langsam an das Pr\u00e4parat und die fraglichen Gebilde treten, so sieht man, wie beim Beginn der Einwirkung des Reagens die K\u00f6rner sich erst gelb f\u00e4rben, bis weiter gelblichbraun, dann erkennt man, wie an einer Seite die gelbbraune Farbe ins Violette \u00fcbergeht, und dann pl\u00f6tzlich fangen sie an ganz bedeutend zu quellen, dabei oft den Anschein erweckend, als st\u00fclpten sie sich um, und gleichzeitig nehmen sie eine weinrote bis rotviolette Farbe an. ... Fast stets allerdings findet man, da\u00df nicht alle K\u00f6rner eine gleiche Farbe angenommen haben, indem einzelne einen mehr bl\u00e4ulichen Ton zeigen.* Anstatt Chlorzinkjod habe ich Jodjodkalium gebraucht und dabei die oben beschriebenen Farbenver\u00e4nderungen immer sehr gut beobachten k\u00f6nnen; auch die oben erw\u00e4hnte \u00abUmst\u00fclpung\u00bb scheint mir sehr charakteristisch zu sein. Diese Umst\u00fclpung findet auch dann statt, wenn die Thallusteile direkt in einen Tropfen Jodjodkalium gelegt werden. Nach Bruns sollen die St\u00e4rkek\u00f6raer, wenn die Thallusteile\nHoppc-Seylcr\u2019s Zeitschrift f, physiol. Chemie. LXXXIII.\tl\u2018t","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\nHarald Kylin,\ndirekt in einen Tropfen Chlorzinkjod gelegt werden, nicht umgest\u00fclpt werden (vgl. Bruns, a. a. 0., Tab. 6, Fig. 8d und e).\nDie K\u00f6rner der Florideenst\u00e4rke werden meiner Meinung nach mittels Jod am besten auf folgende Weise gef\u00e4rbt. Die Schnitte oder Thallusteile werden direkt in eine nicht zu schwache L\u00f6sung von Jodjodkalium gelegt, wo sie einige Minuten liegen bleiben; sie werden dann in Wasser \u00fcbergef\u00fchrt und nach einigen Minuten mikroskopisch beobachtet. Die K\u00f6rner quellen hierbei auf und werden stark \u00fcbergef\u00e4rbt (dunkel braunviolett), beim Einlegen in Wasser nach einigen Minuten m\u00e4\u00dfig entf\u00e4rbt, wonach die Farbe violett erscheint, jedoch oft mit einem Stich ins Braunviolette, Rotviolette oder Blauviolette. Nach etwa einer halben Stunde in Wasser sind die K\u00f6rner wieder farblos. Diese schnelle Entf\u00e4rbung der Florideenst\u00e4rke ist schon von Kolkwitz (1900, S. 34) beobachtet worden.\nKolkwitz unterscheidet unter den Florideen zwei verschiedene Farbennuancen der gequollenen St\u00e4rke (nach F\u00e4rbung mittels Jodchloralhydrat), die rosarote bei Laurencia und Cystoclonium und die blauviolette bei Furcellaria und Delesseria. Nach Henckel (1901, S. 366) liefert aber eine starke Jodtinktur bei Cystocloniumst\u00e4rke alle \u00dcberg\u00e4nge von rein roter bis zu dunkelblauer F\u00e4rbung. Werden die St\u00e4rkek\u00f6rner dieser vier Arten nach der von mir oben beschriebenen Methode gef\u00e4rbt, so werden sie immer violett mit einem Stich ins Braunviolette, Rot violette oder Blauviolette gef\u00e4rbt. Auf dieselbe Weise habe ich an der schwedischen Westk\u00fcste etwa 40 verschiedene, eben aus dem Meere heraufgeholte Arten untersucht und immer die oben beschriebene violette Farbe der gequollenen St\u00e4rkek\u00f6rner beobachtet. \u2014 Die St\u00e4rkek\u00f6rner der Bangiaceen und S\u00fc\u00dfwasserflorideen habe ich leider nicht , zu untersuchen Gelegenheit gehabt.\nEinige, n\u00e4here Angaben \u00fcber die Form der St\u00e4rkek\u00f6rner der Florideen sind zuerst von Hansen (1893, S. 285) gegeben worden. Hinsichtlich Gracilaria dura behauptet er, da\u00df die K\u00f6rner abgerundet kegelf\u00f6rmig sind, bald mit k\u00fcrzerer, bald mit l\u00e4ngerer L\u00e4ngsachse, und da\u00df sie an der Basis eine flache Vertiefung besitzen. Dieselbe Form besitzen nach Hansen auch","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen\t189\ndie St\u00e4rkek\u00f6rner bei Phyllophora nervosa. Bruns (1894,\nS. 174) hat auch eine Vertiefung auf der Unterseite der St\u00e4rkek\u00f6rner der Florideen beobachtet, und er gibt ebenfalls an, da\u00df ^ die L\u00e4ngsachse bei den K\u00f6rnern verschiedener Arten von verschiedener L\u00e4nge ist; \u00abbei manchen sind die K\u00f6rner sehr flach\u00bb. Darbishire (1896, S. 31) schreibt: \u00abDie St\u00e4rkek\u00f6rner ^bei Phyllophora) erscheinen in Gestalt von flachen ovalen biskuitf\u00f6rmigen Platten\u00bb ; und nach Henckel (1901, S. 365) haben die K\u00f6rner bei Cystoclonium eine schalenf\u00f6rmige Gestalt. \u2014 Nach meinen Untersuchungen werden die St\u00e4rkek\u00f6rner der Florideen am besten als schalenf\u00f6rmig bezeichnet, oder mit anderen Worten, sie sind abgerundet kegelf\u00f6rmig, mit in der Regel ziemlich kurzer L\u00e4ngsachse, und besitzen an der Basis eine flache Vertiefung. Abbildungen sind von Hansen (1893,\nTaf. 12, Fig. 12), Bruns (1894, Taf. 6, Fig. 8b), Darbishire (1896, S. 30, Fig. 26) nach Henkel (1901, Taf. 23, Fig. 5 und 6) gegeben worden. \u2014 Die Gr\u00f6\u00dfe der K\u00f6rner ist bei derselben Art sehr variabel; die kleineren sind oft nur 0,5 p im Durchmesser, die gr\u00f6\u00dferen etwa 3\u20146 p, doch findet man bei den meisten Florideen nur selten K\u00f6rner, die gr\u00f6\u00dfer als 3\u20144 p sind. Furcellaria fastigiata und Polyides rotundus besitzen verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gro\u00dfe K\u00f6rner.\nHinsichtlich der Bildung der St\u00e4rkek\u00f6rner behauptet Schmitz (1883, S. 151), da\u00df sie \u00abim Protoplasma der Zelle selbst, nicht im Inneren der Chromatophoren\u00bb.... \u00abdoch \u00fcberall nur unter dem direkten Einflu\u00df und unter der Mitwirkung dieser Chromatophoren\u00bb entstehen. Darbishire (1896, S. 31) gibt dagegen an, da\u00df die St\u00e4rkek\u00f6rner der Phyllophora-Arten an den Leukoplasten gebildet werden, \u00abmitwelchen sie wenigstens w\u00e4hrend des Anfangs ihrer Bildung im festen Zusammenhang stehen. \u00bb Von Henckel (1901, S. 365) wird die Bildung der St\u00e4rkek\u00f6rnerbeiCystoclonium auffolgende Weise beschrieben: \u00abNun sammelt sich gerade die St\u00e4rke an der Oberfl\u00e4che der Chromatophoren an: zuerst sind es kleine Platten verschiedener Gr\u00f6\u00dfe und unbestimmter Form, die sich dabei auch teilweise von den Chromatophoren abl\u00f6sen und in der Zelle in gro\u00dfen Mengen erscheinen. Sehr oft jedoch bleibt das St\u00e4rkekorn so lange am\n14*\ni","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\tHarald Kylin,\nChromatophor haften, bis es etwa Vs seiner Oberfl\u00e4che bedeckt hat und l\u00f6st sich erst dann ab, wobei es nat\u00fcrlich an einer Seite konvex, an der anderen konkav ist, also eine schalenf\u00f6rmige Gestalt hat.\u00bb Tunmann (1909, S. 153) schreibt dagegen hinsichtlich Chondrus crispus: \u00abDie Bildung der Florideenst\u00e4rke scheint nicht an Leukoplasten gebunden zu sein, denn in Markgewebe konnte ich in vielen Zellen, die Florideenst\u00e4rke enthielten, keine Chromatophoren oder Leukoplasten nachweisen.\u00bb\nDie Bildung der Florideenst\u00e4rke ist in dem angef\u00fchrten Beleg von Henckel vollkommen richtig beschrieben worden. Die K\u00f6rner entstehen immer an der Oberfl\u00e4che der Chromatophoren oder der Leukoplasten, l\u00f6sen sich aber oft fr\u00fchzeitig von diesen ab und werden dann unregelm\u00e4\u00dfig in die Zellen Verstreut. Die oben erw\u00e4hnte flache Vertiefung an der Unterseite der K\u00f6rner entspricht aber der Anhaftungstelle an dem Chromatophor.\nDie chemische Zusammensetzung der Florideenst\u00e4rke ist \u00fcberhaupt noch gar nicht untersucht worden. Sc him per behauptet indessen, da\u00df diese St\u00e4rke mit der gew\u00f6hnlichen nur den Namen gemeinsam hat (\u00abcet ,amidon1 n\u2019a, avec l\u2019amidon ordinaire, de commun que le nom\u00bb Schimper 1887, S. 88). Bruns (1894, S, 177) meint dagegen, da\u00df sie in allen wesentlichen Punkten mit der sogenannten roten St\u00e4rke der h\u00f6heren Pflanzen \u00fcbereinstimmt. Eine dritte Meinung wird von Kolkwitz (1900, S. 35) vertreten, indem er es am besten findet, den Ausdruck \u00abFlorideenst\u00e4rke\u00bb zu vermeiden, weil diese St\u00e4rke von der gew\u00f6hnlichen nicht gen\u00fcgend abweicht, um einen besonderen Namen zu verdienen. Meiner Meinung nach repr\u00e4sentiert aber die Florideenst\u00e4rke eine besondere St\u00e4rkemodifikation, welche mit den beiden St\u00e4rkemodifikationen der h\u00f6heren Pflanzen (der \u00abroten\u00bb und der \u00abblauen\u00bb) verwandt, aber mit keiner von diesen identisch ist.\nEs ist a priori sehr wahrscheinlich, da\u00df die Florideenst\u00e4rke bei Hydrolyse mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren Dextrose gibt. Um dies aber beweisen zu k\u00f6nnen, wurde St\u00e4rke aus Furcel-laria f'astigiata folgenderma\u00dfen hergestellt. Epiphytenfreie Thallusteile dieser Alge wurden in Wasser gewaschen und","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen.\t191\ndann in einem M\u00f6rser zerkleinert. Die zerkleinerte Masse wurde in Wasser aufgeschl\u00e4mmt und durch ein Leinentuch filtriert. Aus dem Filtrate setzen sich die St\u00e4rkek\u00f6rner aut dem Boden des Gef\u00e4\u00dfes rascher als die Reste der Zellw\u00e4nde ab, welche mit dem Wasser abdekantiert wurden. Der Bodenr\u00fcckstand wurde wieder in Wasser aufgeschl\u00e4mmt und durch mehrere Dekantierungen gereinigt. Auf diese Weise wurde eine kleine Menge reiner Florideenst\u00e4rke erhalten.\nDie auf oben erw\u00e4hnte Weise erhaltene Florideenst\u00e4rke wurde in 100 ccm 5 \u00b0/o iger Schwefels\u00e4ure 5 Stunden in siedendem Wasserbade gekocht. Dann wurde auf gew\u00f6hnliche Weise mit Calciumcarbonat neutralisiert, konzentriert und durch zweimaliges F\u00e4llen mittels Alkohol gereinigt. Die so erhaltene Zuckerl\u00f6sung war rechtsdrehend. Sie wurde mit essigsaurem Phenylhydrazin versetzt, aber nach einem Tage waren noch keine Hydrazonkrystalle gebildet worden. Mannose fehlte demnach. Die L\u00f6sung wurde dann drei Viertelstunden in siedendem Wasserbade gekocht, wobei eine reichliche Menge \u00fcsazon-\nkrystalle gebildet wurde, welche durch dreimaliges Umkrystalli-sieren aus Alkohol gereinigt wurden. Schmelzpunkt + 204\u00b0; es war demnach das Osazon der Dextrose. Die Florideenst\u00e4rke gibt also bei Hydrolyse mittels verd\u00fcnnter S\u00e4uren Dextrose.\nIn warmem Wasser verkleisterte Florideenst\u00e4rke wird schnell von Malzdiastase verzuckert, die unver\u00e4nderten K\u00f6rner werden dagegen nicht gel\u00f6st.\n6. Schleimige Zellwandbestandteile. ' Fucoideen.\nSchmiedeberg (1885, S. 427) berichtet \u00fcber das Vorkommen von einer kolloidalen, sehr stark quellbaren Substanz, die er aus Laminaria gewonnen hatte, und welche er Laminars\u00e4ure nannte; n\u00e4here Angaben \u00fcber diesen Stoff gibt er aber nicht. Fr\u00fcher hatte Stanford (1883, S. 254) aus verschiedenen Fucoideen durch verd\u00fcnnte Natriumcarbonatl\u00f6sung einen sehr schleimigen Stoff extrahiert, welchen er Algin nannte und \u00fcber dessen F\u00e4llbarkeit mittels S\u00e4uren und Salzen er Bescheid gibt.","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nHarald Kylin,\nKrefting nennt den schleimigen Stoff, den er aus Fucoideen extrahierte, Tangs\u00e4ure (vgl. Just Jahresb. 1897,11, S. 76).\nEs ist eine allen Algologen wohl bekannte Tatsache, da\u00df die Zellw\u00e4nde der Fucoideen sehr reich an schleimigen Bestandteilen sind, die mittels Wasser extrahiert werden k\u00f6nnen. Das an der Luft getrocknete, zerkleinerte Material wird mit Wasser \u00fcbergossen und dann entweder einige Stunden in siedendem Wasserbade erhitzt, oder einige Tage bei Zimmertemperatur (unter Zusatz von einem geeigneten Antiseptikum, z. B, Toluol) stehen gelassen. Das Extrakt ist sehr schleimig und enth\u00e4lt wahrscheinlich mehrere verschiedene, wasserl\u00f6sliche Membranbestandteile; ich habe wenigstens zwei verschiedene, gummi\u00e4hnliche Bestandteile isoliert. Den einen von diesen nenne ich Algin, da er mit dem von Stanford unter diesem Namen erw\u00e4hnten Stoff gut \u00fcbereinstimmt ; den andern nenne ich vorl\u00e4ufig Fukoidin.\nAlgin. Diesen Stoff habe ich aus Ascophyllum nodosum, Fucus vesiculosus und Laminaria digitata dadurch extrahiert, da\u00df die an der Luft getrockneten, zerkleinerten Thallusteile mit Wasser \u00fcbergossen und dann einige Tage bei Zimmertemperatur (unter Versetzen mit Toluol als Antiseptikum) stehen gelassen wurden. Das mehr oder weniger gelbbraune, sehr schleimige Extrakt filtriert sehr langsam. Nach dem Filtrieren wurde Salzs\u00e4ure bis zu 0,1 \u00b0/o zugesetzt und der dabei erhaltene, grobflockige Niederschlag durch ein Leinentuch abfiltriert und mit Wasser gut ausgewaschen. Der Niederschlag, der noch gelbbraun gef\u00e4rbt war, wurde in Wasser aufgeschl\u00e4mmt und durch Zusatz von etwas Natronlauge gel\u00f6st. Die L\u00f6sung wurde wieder mit Salzs\u00e4ure gef\u00e4llt, der Niederschlag wurde abfiltriert, gut ausgewaschen und dann in sehr verd\u00fcnnter Natronlauge gel\u00f6st. Dieses Verfahren wurde noch einigemal wiederholt, bis der Niederschlag vollkommen farblos wurde. Dieser wurde dann wieder abfiltriert, das Wasser wurde ausgepre\u00dft und der Niederschlag in Alkohol aufgeschl\u00e4mmt, nach Abfiltrieren des Alkohols mit \u00c4ther gewaschen und getrocknet. Die auf diese Weise erhaltene Substanz war noch etwas gelblich gef\u00e4rbt (wegen Verunreinigungen); sie ist in Wasser","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"193\n\u00c6ur Biochemie der Meeresalgen.\nbeinahe vollkommen unl\u00f6slich, l\u00f6st sich aber leicht bei Zusatz von etwas Natronlauge. Die Losung ist sehr schleimig.\nDie Herstellung kann auf folgende Weise modifiziert werden. Der nach Zusatz von Salzs\u00e4ure erhaltene farblose Niederschlag wird in einer nicht zu gro\u00dfen Menge verd\u00fcnnter Natronlauge gel\u00f6st, dann mit Essigs\u00e4ure schwach anges\u00e4uert und mit Alkohol gef\u00e4llt. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit etwas \u00c4ther gewaschen und getrocknet. Die auf diese Weise erhaltene, etwas gelbliche Substanz l\u00f6st sich in Wasser wieder auf; die L\u00f6sung wird sehr schleimig. \u2014 Die auf die letztere Weise hergestellte Substanz ist wahrscheinlich ein Alkalisalz der auf die erstere Weise hergestellten Algins\u00e4ure.\nEine schwach essigsaure (nicht salzfreie) Alginl\u00f6sung zeigt folgende F\u00e4llbarkeitsverh\u00e4ltnisse :\n1.\twird von Minerals\u00e4uren und st\u00e4rkeren organischen S\u00e4uren gef\u00e4llt, von schw\u00e4cheren organischen S\u00e4uren (auch Essigs\u00e4ure) erst nach Zusatz einer hinreichenden Menge Neutralsalze;\n2.\twird von Alkohol und Eisessig (in hinreichender Menge zugesetzt) gef\u00e4llt;\n3.\twird von CaCl2, BaCl2, ZnS04, CuS04, AgNOs (Niederschlag l\u00f6slich in NH3), FeCls und PbA* gef\u00e4llt;*\n4.\twird von MgS04 und HgCl, nicht gef\u00e4llt;\n5.\twird von Leiml\u00f6sung gef\u00e4llt; der Niederschlag l\u00f6st sich bei Zusatz von ges\u00e4ttigter NaCl-L\u00f6sung wieder auf.\nEine alkalische oder essigsaure Alginl\u00f6sung ist optisch linksdrehend.\nDas Algin wird von Chlorzinkjod nicht gef\u00e4rbt. Es gibt die Phloroglucin-Salzs\u00e4urereaktion und Orcin-Salzs\u00e4urereaktion auf Pentosen; wird von Salpeters\u00e4ure nur mit Schwierigkeit oxydiert, und gibt dabei keine Schleims\u00e4ure. \u2014 Die Untersuchung der Zuckerarten, die bei der Hydrolyse des Algins entstehen, ist nicht abgeschlossen.\nFukoidin. Diese Substanz habe ich aus Ascophyllum nodosum, Fucus vesiculosus und Laminaria digitata isoliert. Die Herstellung habe ich folgenderweise gemacht. Ein Wasserextrakt wird mit Bleizucker gef\u00e4llt, der Niederschlag","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nHarald Kylin.\nwird abfiltriert, und das Filtrat wird mit Bleiessig gef\u00e4llt. Der hierbei erhaltene Niederschlag, welcher das Fukoidin enth\u00e4lt, wird abfiltriert, gut ausgewaschen und dann in einer geringen Menge verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st. Nach dem Abfiltrieren des Chlorbleies wird das Filtrat mit Alkohol gef\u00e4llt. (Das Chlorblei l\u00e4\u00dft sich oft nur mit Schwierigkeit abfiltrieren. Es ist dann am besten, die L\u00f6sung einige Tage ruhig stehen zu lassen, wobei das Chlorblei gut sedimentiert.) Der Niederschlag wird wieder in etwas Wasser gel\u00f6st, und die L\u00f6sung mit Alkohol gef\u00e4llt. Dieses Verfahren wird noch einigemal wiederholt. Schlie\u00dflich wird der Niederschlag mit Alkohol und \u00c4ther gewaschen und getrocknet. Die so erhaltene Substanz ist vollkommen wei\u00df oder wegen Verunreinigungen schwach gelblich. Wahrscheinlich geht es nicht, auf die oben beschriebene Weise das Chlorblei vollkommen zu entfernen. Durch Schwefelwasserstoff kann man aber das Blei nicht entfernen, da das Schwefelblei in kolloidaler L\u00f6sung zur\u00fcckbleibt und sich nicht abfiltrieren l\u00e4\u00dft.\nEine Fukoidinl\u00f6sung wird von Bleiessig, nicht aber von Bleizucker gef\u00e4llt. Sie wird von Leiml\u00f6sung gef\u00e4llt (nach Zusatz von Essigs\u00e4ure); der Niederschlag l\u00f6st sich bei Zusatz von ges\u00e4ttigter NaCl-L\u00f6sung wieder auf (auf dieselbe Weise wie das Algin).\nDie Fukoidinl\u00f6sung ist optisch linksdrehend.\nDas Fukoidin wird von Chlorzinkjod nicht gef\u00e4rbt. Es gibt die Phloroglucin-Salzs\u00e4urereaktion und Orcin-Salzs\u00e4urereaktion auf Pentosen. \u2014 Die Untersuchung der Zuckerarten, die bei der Hydrolyse des Fukoidins entstehest!, ist nicht abgeschlossen1)\nFlorideen.\nAls schleimiger Zellwandbestandteil der Florideen ist der Carrageen-Schleim seit lange bekannt, der aus Chondrus cris-pus und Gigartina mamillosa hergestellt werden kann, und welcher wahrscheinlich den gr\u00f6\u00dften Teil des Agars bildet.\n*) Die Substanz, die Hansteen (1892, S. 346) unter dem Namen t ukosan analysierte, und welche er aus den Fukosanblasen herzustellen glaubte, bestand haupts\u00e4chlich aus Fukoidin (vgl. oben S. 179).","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgcn.\t195\nHinsichtlich dieses Schleimes m\u00f6ge indessen auf die Darstellung in Abderhaldens Biochemisches Handlexikon H, S. 74 hingewiesen werden.\nDie schleimigen Zellmembranbestandteile habe ich bei drei Florideen untersucht, n\u00e4mlich Ceramium rubrum, Du-montia filiformis und Furcellaria fastigiata.\nDer Ceramium-Schleim wird extrahiert, wenn man die Alge l\u00e4ngere Zeit in Wasser liegen l\u00e4\u00dft. Bei Erhitzen im siedenden Wasserbade erh\u00e4lt man dagegen sehr rasch ein schleimiges Extrakt, welches, warm filtriert, bei Abk\u00fchlung in derselben Weise wie eine Agarl\u00f6sung erstarrt. Die L\u00f6sung des Geramium-Schleimes wird von (H4N)2S04 und von Bleiessig, nicht aber von Bleizucker gef\u00e4llt. Der Schleim kann durch F\u00e4llen mittels Alkohol gereinigt werden; er gibt die gew\u00f6hnlichen Pentosenreaktionen. Bei Oxydation mittels Salpeters\u00e4ure entsteht Schleims\u00e4ure (Schmelzpunkt 216\u00b0).\nDer Furcellaria-Schleim wird mittels Wasser erst bei Erhitzen in siedendem Wasserbade extrahiert. Das warm filtrierte Extrakt erstarrt bei Abk\u00fchlung. Eine L\u00f6sung dieses Schleimes wird von (H4N)2S04 und von Bleiessig, nicht aber von Bleizucker gef\u00e4llt, und kann durch F\u00e4llen mittels Alkohol gereinigt werden. Der Schleim gibt die gew\u00f6hnlichen Pentosenreaktionen. Bei Oxydation mittels Salpeters\u00e4ure entsteht Schleims\u00e4ure (Schmelzpunkt 216\u00b0).\nDer Dumontia-Schleim ist schon nach einigen Tagen bei Zimmertemperatur aus der Alge in gro\u00dfer Menge extrahiert worden. Bei F\u00e4llen mittels Alkohol entsteht ein mucin\u00e4hn-licher Niederschlag, der dem Glasstab fest ankl\u00e9bt. Eine in der W\u00e4rme bereitete L\u00f6sung erstarrt nicht bei Abk\u00fchlung. Die L\u00f6sung wird nicht von (H4N)2SO gef\u00e4llt, wird aber von FeCI;l und von PbAj gef\u00e4llt. Der FeCls-Niederschl\u00e4g ist in Essigs\u00e4ure sehr schwer l\u00f6slich, in Minerals\u00e4ure dagegen leicht l\u00f6slich, der PbA2-Niederschlag ist schon in Essigs\u00e4ure leicht l\u00f6slich. Der Schleim gibt die gew\u00f6hnlichen Pentosenreaktionen. Bei Oxydation mittels Salpeters\u00e4ure entsteht Schleims\u00e4ure (Schmelzpunkt 216\u00b0).\nDie drei oben erw\u00e4hnten Schleime werden alle von Leim-","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\tHarald Kylin,\nl\u00f6sung (in saurer L\u00f6sung) gef\u00e4llt; der Niederschlag l\u00f6st sich bei Zusatz von ges\u00e4ttigter NaCl-L\u00f6sung wieder auf (vgl. das Algin und das Fukoidin). \u2014 Die Untersuchung der Zuckerarten, die bei der Hydrolyse dieser Schleime entstehen, ist noch nicht abgeschlossen. Alle enthalten indessen Galaktose, da die Oxydation mittels Salpeters\u00e4ure Schleims\u00e4ure gibt.\nDer Ceramium-Schleim und der Fucellaria-Schleim d\u00fcrfte miteinander sehr nahe verwandt sein, wahrscheinlich auch mit dem Carrageen-Schleim nahe verwandt; die L\u00f6sung dieses Schleimes erstarrt auch bei Abk\u00fchlung und wird von (H4N)8S04 gef\u00e4llt. Der Dumontia-Schleim repr\u00e4sentiert deutlich eine ganz andere Gruppe unter den Florideen-Schleimen, eine Gruppe, deren L\u00f6sung bei Abk\u00fchlung nicht erstarrt, und nicht von (H4N)8S04 gef\u00e4llt wird.\nLiteraturverzeichnis.\nHr uns, E., \u00dcber die Inhaltsk\u00f6rper der Meeresalgen. Flora, 79, Marburg 1894.\nDar bi shire, O. V., Die Phyllophora-Arten der westlichen Ostsee deutschen Anteils. Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen, N. F., Bd. 1, Kiel und Leipzig 1896.\nHansen, A., \u00dcber Stoffbildung bei den Meeresalgen. Mitteilungen aus der z\u00f6ol. Station zu Neapel, Bd. 11, Berlin 1893.\nHanstcen, B., Studien zur Anatomie und Physiologie der Fucoideen. Pringsheims Jahrb\u00fccher, Bd. 24, Berlin 1892.\n-----\u00dcber das Fucosan als erstes scheinbares Produkt der Kohlens\u00e4ureassimilation bei den Fucoideen. Pringsheims Jahrb\u00fccher, Bd. 35, Leipzig 1900.\nHenckel, A., \u00dcber den Bau der vegetativen Organe von Cystoclonium purpurasceus (Huds.) K\u00fctz. Nyt Magazin for Naturvidenskaberne, Bd. 39, Christiania 1901.\nHunger, F. W. T., \u00dcber das Assimilationsprodukt der Dictyotaceen. Pringsheims Jahrb\u00fccher, Bd. 38, Berlin 1902.\nKrefting, A., \u00dcber wichtige organische Produkte aus Tang. Chem. Industrie, 1897 (Just Jahresb. 1897, Bd. 2, S. 76).\n-----Ein neues Kohlenhydrat bei den Laminariaceen. Tidskrift for Kemi,\nFarmaci og Terapi, Christania 1909.\nKolkwitz, R., Beitr\u00e4ge zur Biologie der Florideen. Wissenschaftliche Meeresuntersuchungen, N. F., Bd. 4, Abt. Helgoland, Kiel und Leipzig 1900\ti","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Biochemie der Meeresalgen.\t197\nKylin, H., \u00dcber die Inhaltsk\u00f6rper der Fucoideen. Arkiv f\u00fcr Botanik, Utgifvet af K. V. Akadem. i Stockholm, Bd. 11, Nr. 5, Upsala och Stockholm 1912.\nSchimper, A. F. W., Sur l'amidon et les leucites. Annales des sc. nat., Botanique, S. 7, Bd. 6, Paris 1887.\nSchmiedeberg, \u00dcber die Bestandteile der Laminaria. 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Ann. du jardin bot. de Buitenzorg, Suppl. 3:2, Leide 1910.\nTorup, S., Ein neues Kohlenhydrat bei den Laminariaceen. Tidskrift for Kemi, Farmaci og Terapi, Christiania 1909.\nTunmann, 0., Anatomie und InhaltsstofTe von Chondrus crispus Stack-house. Apotheker-Zeitung 1909.\nu - \u25a0 \u25a0 \u2022\u25a0'\u25a0\u25a0\u25a0 \u25a0 \u25a0\t' -\t\u2022\t\u2022","page":197}],"identifier":"lit19670","issued":"1913","language":"de","pages":"171-197","startpages":"171","title":"Zur Biochemie der Meeresalgen","type":"Journal Article","volume":"83"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:00:33.853832+00:00"}