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{"created":"2022-01-31T14:23:50.757664+00:00","id":"lit19682","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Aderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Arthur Weil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 83: 425-440","fulltext":[{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichende Untersuchungen \u00fcber den Gehalt der verschiedenen Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren.\nII. Mitteilung.\t'\nDie Aminos\u00e4uren der grauen und wei\u00dfen Substanz des\nGehirns.\nVon\nSr\nEmil Abderhalden und Arthur Weil.\n,Aus dem physiologischen Institute der Universit\u00e4t Halle a. S.>\n' Der Redaktion zugegangen am 24. Januar 1913.)\nMan begegnet in der Literatur vielfach der Angabe, da\u00df die graue Substanz des Gehirns fast doppelt so viel Eiwei\u00df enthalte, wie die wei\u00dfe Substanz. Diese Annahme st\u00fctzt sich in der Hauptsache auf eine Arbeit Petrowskys.1) Dieser Forscher extrahierte Gehirnsubstanz ersch\u00f6pfend mit Alkohol und \u00c4ther, bestimmte in dem R\u00fcckstand den Stickstoff, multiplizierte die gefundene Zahl mit 6,25 und berechnete die so erhaltenen Werte auf 100 g Trockensubstanz. So fand er f\u00fcr graue Nervensubstanz 55,37 \u00b0/o Albuminstoffe und Glutin, f\u00fcr die wei\u00dfe 27,73 \u00b0/o. Berechnet man diese Zahlen auf die frische Substanz [f\u00fcr graue Substanz 81,60\u00b0/o H20, T\u00fcr wei\u00dfe Substanz 68,35 \u00b0/o Ha0], so ergibt sich f\u00fcr die Rinde ein Eiwei\u00dfgehalt von 10,2\u00b0/\u00ab, f\u00fcr die wei\u00dfe Substanz von 8,8 \u00b0/o. Die Differenz zwischen Grau und Wei\u00df betr\u00e4gt somit hur noch ca. 8,5 \u00b0/o und nicht 50\u00b0/o, wie bis jetzt angegeben worden ist. Ferner ist zu ber\u00fccksichtigen, da\u00df der hach der Extraktion mit Alkohol und \u00c4ther verbleibende Stickstoff nicht allein auf\n*) D. Petrowsky, Zusammensetzung der grauen und-wei\u00dfen Substanz des Gehirns. Pfl\u00fcgers Archiv f\u00fcr die gesamte Physiologie, Bd. 7, S. 367, 1873. Weitere Literaturangaben vgl. Sammelrefcrat : Die Chemie des Gehirns von A. Weil, Zeitschrift f\u00fcr die gesamte Neurologie und Psychiatrie. Abtl. Referate und Ergebnisse, Bd. 6, Heft 9, 1913.","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und Arthur Weil,\nEiwei\u00df entf\u00e4llt, sondern da\u00df sicher noch andere stickstoffhaltige Substanzen zur\u00fcckgeblieben sind. Wir fanden bei unseren Untersuchungen, da\u00df bei der Infreiheitsetzung der aus der grauen -Substanz gewonnenen Aminos\u00e4ureester ca. 32\u00b0/o des Gesamt-stickstoffs vom \u00c4ther aufgenommen wurden, bei der wei\u00dfen ca. 28\u00b0/o. Nach unserer fr\u00fcheren Annahme eines Verlustes von ca. 50\u00b0/o!) w\u00fcrden also bei der grauen Substanz vom Gesamt-stickstoff ca. 64\u00b0/ov bei der wei\u00dfen ca. 56\u00b0/o auf Aminos\u00e4uren-stickstoff entfallen. Geht man von den isolierten einzelnen Aminos\u00e4uren aus, dann berechnet sich f\u00fcr beide Nervensub-stanzarten ein Eiwei\u00dfgehalt von etwa 6 bis 8\u00b0/o.\nVergleicht man den Gehalt der frischen grauen Substanz, der wei\u00dfen Substanz, ferner des R\u00fcckenmarks und der peripheren Nerven1) an einzelnen Aminos\u00e4uren untereinander, so ergibt sich eine gute \u00dcbereinstimmung in den Ausbeuten an den einzelnen Bausteinen bei den erw\u00e4hnten vier Protein-\n100 g frische Substanz enthalten:\nAminos\u00e4uren\tGraue Substanz\tWei\u00dfe Substanz\tR\u00fccken- mark\tPeriphere Nerven\n(ilykokoll . .\t. . . .\t0\t0\t0\t0\nAlanin\t\t044\t0,13\t0,18\t0,24\nValin\t\t\t0,26\t0,29\t0,15\t0,20\nLeucin und Isomere . .\t0,66\t0,63\t6,39\t0,38\nSerin . . . . . . . . .\t\u2014\t0,02\t0,006\t0,01\nAsparagins\u00e4ure ....\t0,07\t0,02\t0,02\t\u2014\nGlutamins\u00e4ure\t\t0,50\t0,34\t0,36\t0,59\nLysin . . . . . . .\t.\t0,39\t0,39\t0,18\t0,28\nArginin ........\t0,13\t0.38\t0,21\t0,26\nPhenylalanin......\t\t0,03\t\u2014\t\t \u25a0\nTyrosin \t\t\t0,26\t0,18\t0,14\t0,17 '\nProlin. . . . . ... . , .\t0,04\t0,04\t0,02\t0.04\nTryptophan . . . . . .\t+\tHh\t+\t-L\nHistidin . . . . . . . .\t0,03\t0,08\t0,02\t0,04\n\t2,48\t2,53\t1,68\t2,21\n*) Emil Abderhalden und Arthur Weil, Die Aminos\u00e4uren der peripheren Nerven und der Leitungsbahnen des R\u00fcckenmarks (wei\u00dfe Substanz). Diese Zeitschr., Bd. 81, S. 207, 1912.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Gehalt der Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren. 11. 127\ngemischen. Wahrscheinlich w\u00fcrde die \u00dcbereinstimmung eine noch bessere sein, wenn die zurzeit zur Verf\u00fcgung stehenden Methoden quantitative Bestimmungen der einzelnen Aminos\u00e4uren erm\u00f6glichten. Da\u00df trotz der Beteiligung der gleichen Bausteine in ann\u00e4hernd gleichen Mengenverh\u00e4ltnissen gro\u00dfe Strukturunterschiede zwischen den verschiedenen Proteinarten vorhanden sein k\u00f6nnen, ist an dieser Stelle oft betont worden.\nZu unseren Versuchen verwandten wir das Gehirn von Rindern. Wir f\u00fchrten die vergleichenden Untersuchungen auch\nan verschiedenen anderen Tiergehirnen durch und erweiterten dadurch die Arbeiten v. Bibras1 *) und Masudas,*) die das Gesamthirn ohne Ber\u00fccksichtigung von Rinde und Leitungsbahnen auf Wasser, Asche, Fett, Stickstoff und Phosphor untersuchten. Unsere Ergebnisse best\u00e4tigen die bisherige Annahme einer weitgehenden \u00c4hnlichkeit der Gehirne in den verschiedensten Stadien der phylogenetischen Entwicklungsreihe. Auch bei den Haustieren besteht, wie beim Menschen, dieselbe Differenz im Wassergehalt von grauer und wei\u00dfer Substanz. Der Stickstoffgehalt (nach Kjeldahl) schwankt innerhalb enger Grenzen. Der h\u00f6here Aschengehalt der wei\u00dfen\tist\nwahrscheinlich zum Teil wenigstens auf den gr\u00f6\u00dferen Schwefelgehalt zur\u00fcckzuf\u00fchren.3) Vergleichende quantitative Untersuchungen der einzelnen Aschenbestandteile der verschiedenartigen Nervensubstanzen sind im Gange.\nDie folgende Tabelle (S. 428) gibt einen \u00dcberblick \u00fcber den Wasser-, Stickstoff- und Aschengehalt von Nervensubstanzen verschiedener Tierarten.\nDie \u00dcbereinstimmung der einzelnen Werte in der vorliegenden Tabelle w\u00fcrde vermutlich eine noch gr\u00f6\u00dfere sein, wenn es gel\u00e4nge, die verschiedenen Nervensubstanzen unter\n*) Av- Bibra, \u00dcber das Gehirn, Annalen der Chemie. Neue Reihe Bd. 9, S. 201, 1853.\n) N. Mftsuda, Beitrag zur Analyse des Gehirns, insbesondere \u00fcber den Cholesterin- und Fetts\u00e4\u00fcregehalt desselben. Biochem. Zeitschr., Bd 25 S 161, 1910.\n3) L L. W. Thudichum, Die chemische Konstitution des Gehirns des Menschen und der Tiere. T\u00fcbingen 1901.","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428\nEmil Abderhalden und Arthur Weil,\n100 g frische Substanz enthalten:\n\tGesamthirn Wasser \\ X j Asche\t\tGraue Substanz Wasser, X . Asche\t\tWei\u00dfe Substanz 1\ti Wasser : N j Asche\t\t\nMensch1) . .\t77,3 | 1,79\t1.5*)\t84\t1,74| 1,0\t70,4\t1,70\t1,75\nBind . . . ,.\ti\u2019 ; \u201c* '\t\t81,4\t1,66 1,53\t71,3\t1,67\t2,38\nHammel . .\t\t' i \u2022\t: :\t\u2014\t84,1\t1,70 J 1,38\t75,6\t1,57\t2,15\nHund . , .\t} ~\tV:\t/8,/\t1,70 1,51\t70,7\t1,82\t2,69\nKaninchen .\t7B,6 ; 1,72\t1,82\t-\t\t\u2014\t\u2014\t\t\nGans* \u2022 \u00bb .\t82,5 j 1,65\t1,72\t\t1 :\t_\t.\t_\nFrosch . . .\t\u20144 * Sf\t1,61\t\u2014\t_ J _ .\t\u25a0 _\t\t\t\u2022 -\nKarpfen . .\t74 : 1,25\t2,23\tk \u25a0\u2014 \u25a0\tf\t\u2014\t' '\u2014 \u25a0.\t\u2014\ngenau den gleichen Bedingungen zu untersuchen. Es l\u00e4\u00dft sich z. B. beim Herauspr\u00e4parieren eine gewisse Verdunstung nicht vermeiden.\nExperimenteller Teil.\nI. Graue Substanz.\nAls Ausgangsmaterial dienten ganz frische Rindergehirne, die wir einige Stunden nach der T\u00f6tung der Tiere von dem hiesigen Schlachthofe erhielten. Nach dem Abziehen der H\u00e4ute und gr\u00fcndlichem Entbluten in flie\u00dfendem Wasser wurde mit\n') Durchschnittszahlen f\u00fcr Wasser nach folgenden Angaben: M. Bernhardt, IJber den Wassergehalt des menschlichen Zentralnervensystems. Virchows Archiv, Bd.64, S.297,1875, -- A. v. Bibra, 1.er\u2014J. Forster, Versuch \u00fcber die Bedeutung der Aschebestandteile der Nahrung. Zeitschr. f. Biologie, Bd. 9, S. 363, 1873, \u2014 E. Fremy, Untersuchungen \u00fcber das Gehirn. Annal, d. Chemie, Bd. 40, S. 69, 1841. \u2014 A. Magnus-Levy, \u00dcber den Gehalt normaler menschlicher Organe an Chlor, Calcium, Magnesium und Eisen, sowie an Wasser, Eiwei\u00df und Fett. Biochem. Zeitschr., Bd. 24, S. 363, 1910. \u2014 J. Novi, Einflu\u00df des Chlornatriums auf die chemische Zusammensetzung des Gehirns. Pfl\u00fcgers Archiv f. d. ges. Physiologie, Bd. 48, S. 320,1891. \u2014 D. Petrowsky, 1. c. \u2014 H. Schulz, \u00dcber den Schwefelgehalt menschlicher und tierischer Gewebe. Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 54, S. 661, 1893. \u2014 Fr. N. Schulz, \u00dcber die Verteilung von Fett und Eiwei\u00df beim mageren Tier. Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 66, S; 154, 1897.\n*) J. L. W. Thudichum, 1. c.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"Gehalt der Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren. II. 4-29\nFiltrierpapier abgetrocknet und nach erfolgter Trennung beider Hemisph\u00e4ren, die grauen Massen herausgesch\u00e4lt und die Rinde mit einem scharfen Skalpell abgeschabt. Auf diese Weise kann man eine gute Trennung von wei\u00dfer und grauer Substanz erreichen. Man arbeitet dabei allerdings unter Verlusten, weil etwas von der grauen Substanz an der wei\u00dfen haften bleibt. Das von L \u00f6 w e\u00bb) angegebene Verfahren, das auf einer Trennung der spezifisch verschieden schweren Substanzen in Ammonsulfatl\u00f6sung beruht, konnten wir nicht anwenden, da wir alle Prozesse durch Stickstoffanalysen verfolgten. Wir verarbeiteten ca. 40 Gehirne. Die Ausbeute betrug etwa 3 kg an grauer Substanz und 5 kg an wei\u00dfer.\nUm Vergleichs wrerte zu erhalten, arbeiteten wir unter genau den gleichen Versuchsbedingungen, wie beim R\u00fcckenmark und den peripheren Nerven.\nZun\u00e4chst bestimmten wir den Wassergehalt dur\u00f6h Trocknen bei 100\u2014105\u00b0 bis zur Gewichtskonstanz, den Stickstoffgehalt nach KjeldahT und den Aschegehalt durch Gl\u00fchen bis zur Gewichtskonstanz im Porzellantiegel \u00fcber der Gebl\u00e4seflamme.\nAnalysen: 1. Bestimmung des Wassergehaltes.\n6,6708 g verloren 5,5318 g HaO \u2014 82,9*/*\n4,3012\t> 3,4846 * > = 81,0 \u00b0/o\n6,9056\t\u25a0 5,5400 \u00bb\t\u201480,3 V\nDurchschnitt: 81,4\u00b0/o.\n2. Bestimmung des Stickstoffgehaltes.'\n4,9310 g verloren 59,75 ccm \u00ab/\u00abo-HtS04. N = l,69\u00b0/o 2,5964 \u00bb\t29,95 *\t\u00bb\t> = 1,62 V\n2,2852\t>\t27,35 \u00bb\t>\t- = 1,68\u00b0/\u00ab\nDurchschnitt: 1,66\u00ae/\u00ab-\n3. Bestimmung des Aschegehaltes.\n1,7810 g trockene Subst. gaben 0,1236 g Asche = 1,29\u00b0/\u00bb der frischen Subsl. 1,5732 *\t\u00bb\t*\t\u00bb 0,1578* \u00bb\t= 1,76 \u00b0/u *\t*\t\u00bb\nDurchschnitt: l,53\u00ae/o.\n*) Siegfried L\u00f6we, \u00dcber die Trennung wei\u00dfer und grauer Him-substanz. Zeitschr. f. biologische Technik und Methodik, Bd. 2, S. 177,1911.","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und Arthur Weil,\nExtraktion der frischen Substanz mit Tetrachlorkohlenstoff\n(90,5 g).\n\tStickstoffgehalt g\t\u00b0/\u00ae\t\nAusgangsmaterial\t\t1,497\t100\nExtrakt . . . .... . . . . . . ...\t0,608\tH>,<;\nHydrolysenfiltrat . ... ........\t0,837\t56\nHydrolysenr\u00fcckstand . . . . . . . \t\t\t0,052\t3.4\nIsolierung der Monoaminos\u00e4uren.\n2020 g frische Substanz wurden mit 8 1 konzentrierter Salzs\u00e4ure \u00fcbergossen. Das Gemisch wurde 2 Tage unter wiederholtem Umsch\u00fctteln bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Dann wurde 8 Stunden am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht. Nach dem Eindampfen und dreimaliger Veresterung des R\u00fcckstandes wurden die Ester mit Natronlauge und Kaliumcarbonat in Freiheit gesetzt und nach 12 st\u00e4ndigem Trocknen \u00fcber Magnesiumsulfat in 6 Fraktionen destilliert. Wir fraktionierten abweichend von der bisherigen Regel in der doppelten Zahl von Fraktionen, um eine Trennung der von uns fr\u00fcher beobachteten Leucinisomeren zu erm\u00f6glichen.\n1. Fraktion : 80\u00ae des Wasserbades; 12 mm. bis 40\u00ae1)\nII.\t\u00bb\t100\u00ae \u00bb\t\u00bb\t12 \u00bb\t> 82\u00ae\t47 g\nIll\t\u00bb\t100 \u00ae \u00bb\t\u00bb\t0,1 \u00bb\t\u00bb 65\u00b0\t11,5 \u00bb\nIV.\t*\t120\u00ae \u00bb.\t\u00d6lbades;\t0,1 \u00bb\t\u00bb 80\u00ae\u201497\u00ab\t29,3 \u00bb\nV\t\t120\u00ae \u00bb\t\u25a0\t-.i . 1 \u00ae\t0,1 \u00bb\t\u00bb 104\u00ae\u2014106\u00ae\t8 *\nVI\t\u00bb.\t150\u00b0 \u00bb\t\u2022 .V .\t0,1 -\t\u00bb 135\u00b0\t8.2\nDestillationsr\u00fcckstand : 56 g.\tV\nFraktion I\u2014V wurden mit Wasser verseift. Fraktion VI und der R\u00fcckstand kochten wir mit Salzs\u00e4ure. Aus dem letzteren wurde der gr\u00f6\u00dfte Teil der Glutamins\u00e4ure als Chlorhydrat gewonnen. Identifiziert werden konnten: Alanin, Va-\n') Das Gewicht der ersten Fraktion ist nicht bestimmt worden, weil sie stets neben Aminos\u00e4ureestem auch Alkohol enth\u00e4lt.","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Gehalt der Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren. 11. 431\nlin, Glutamins\u00e4ure, Asparaginsaure und Prolin. Leucin wurde in verschiedenen Krystallfraktionen mit ziemlich gutem spezifischen Drehungswinkel beobachtet. Die angegebenen Werte beziehen sich auf alle Krystallfraktionen mit einem Stickstoffgehalt von 10,58\u201410,75\u00b0/o. Serin und Phenylalanin konnten nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Da jedoch ihr Nachweis in der wei\u00dfen Substanz, von der gr\u00f6\u00dfere Mengen verarbeitet wurden, gl\u00fcckte, ist es, nach der sonstigen \u00dcbereinstimmung in den Befunden an einzelnen, Aminos\u00e4uren, sehr wahrscheinlich, da\u00df Serin und Phenylalanin auch der grauen Substanz zukommen. Glykokoll fehlt, ebenso wie im R\u00fcckenmark, vollkommen, ln der R\u00fcc^enmarkssubstanz konnten wir diese Aminos\u00e4ure auch nicht nach Verarbeitung von 15 kg auffinden.\nDie folgende Tabelle gibt einen \u00dcberblick \u00fcber die Verteilung des Stickstoffs bei den einzelnen Operationen.\n\tgN\t\u00ae/o von 1.\t% von 2.\t9h \u2018von 3.\n1. Ausgangsmaterial .... ...\t32,9\t100\t\u00e4 \u2019\t\n2. Hydrolysat . . . . . . ... .\t31,1\t94,5\t100\t\u2014\nHydrolysenr\u00fcckstand . . . v'V'.?..\t1,8\t5,5\t\u2014\t. \u25a0' \"\n3. \u00c4therextrakt . . . .... . .\t10,58\t32,2\t31\t100\nR\u00fcckstand b. d. Infreiheitsetzung\t20,3\t61,\u00ab\t65,1\t; \u2014 - ;\n1. Fraktion . . . ... . . . . .\t1,38\t4,2\t4,1\t13\n11. \u00bb . . . ....... .\t0,28\t0,86\t0,91\tk*\u00bb \u2022\nHl. i t\t\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u00ab.\u2022\t0,57\t1,7\t1,8\t5,4\nIV. ;:V\t..... . . . . . .\t2,49\t7,58\t8,02\t23,6\nV.\t\u00bb\t. . . . . '. . . . . . .\t0.71\t3,24\t2,37\t6,97\nVI.\t0,077\t0,22 \u2022\t0,24\t0,73\nDestillationsr\u00fcckstand . . \u00bb . \u2022\t3.97\t12.1\t12,7\t38,4 90,78\nUm einen \u00dcberblick \u00fcber die bei der fraktionierten Krystallisation gewonnenen einzelnen Gemische zu geben, sei die folgende Zusammenstellung angef\u00fchrt:","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und Arthur Werl,\nFraktion\t. \u00c4\tN \u00b0/o\tF\ti i*0\u00ab\t. Md ,n Wasser 120\u00bb/\u00ab HCl \u2022 i.\t\tIdentifiziert als l)\n1\t1,259\t12,9\t237\u00b0\t- 4,67 \u00ab\tWs. \u2022f 7,65\u00ab\tLeucin + Alanin\nII. 1\t0,597\t10,80\t290\u00b0\t\u2014 5,72\u00bb\t+15,2\u00bb\tLeucin\n2\t0.757\t10.95\t292u\t- 5,78\u00ab\tl -f- 9,73\u00bb\t\n3\t1,385\t12,90\t262\u00b0\t\u2014 1,80\u00ae\t-f 18,9\u00ab\tLeucin + Alanin\ntu, i\t0,883\t10,74\t290u\t\u2014 6,84\u00b0\tH- \u00ab,57\u00b0\tLeucin\n2\t0,55t\u00ee\t11,06\t268\u00b0\t- 7,22\u00b0\t+ 8.45\u00ab\tLeucin -f- Valin\n8\t0.219\t11,32\t285\u00b0\t. \u25a0 \u2014 '.\t+ 10,5\u00ae\t\u00bb + \u00bb .\nIV, 1\t0,758\t10,61\t287\u00b0\t\u2014 3,49\u00b0\t-f- 4,75\u00ab\tLeucin\no\t0,478\t10,57\t290\u00b0\t- 6,29\u00bb\t+ 9,5\u00ab\t\u00bb\n&\t8.49(5\t10,66\t290\u00bb\t\u2014 (>,26\u00ae\t+17,\u00e4\u00b0\t>\n4 -\t1,989\t10,68\t286\u00b0\t\u2014 5,69\u00bb\t+ \u00bb,7*\t\n5\t1,512\t11,55\t280\u00b0\t- 4,57\u00ab\t+ 7,87\u00ab\tValin -J- Leucin\n6\t1,962\t12,78\t282\u00ab\t+ 4,85\u00ab\t-f18.37\u00bb\tAlanin + Valin\n7\t2,70\t12,49\t222\u00b0\t-10,45\u00ab\t-f 2,04\u00bb\tAlanin -f- Valin -f- Leucin\n8\t0,924\t13,45\t201\u00ab\t\u2014 7,67\u00b0\t\u00b1 0,00\u00ae\tAlanin? + Valin + Leucin\nV. 1\t0,854\t10,60\t282\u00ab\t- 4,00\u00ab\t+ 5,06\u00bb\ti .\t\u2022 Leucin\n2\t1,075\t10,70\t285\u00b0\t- 6,79\u00ab\t+ 8.75\u00bb\t\u00bb\n3\t0,289\t10,10\t276\u00ab\t-7,71\u00ab\t+ 8,37\u00b0\t\n4\t0,506\t9,22\t205\u00ab\t.\t\tGlutamins\u00e4ure\nVI. 1\t0,264\t10,63\t290\u00ab\t- 6.83\u00bb\t+11,78\u201d\tLeucin\n2\t0,127\t9,57\t210\u00ab\t\tf 15.7*\tGlutamins\u00e4ure\n8\t1.031\t10,45\t290\u00b0\t'\u25a0 \u2014\t+ 5,42\u00bb\tAsparagins\u00e4ure\n\u25a0 4\t0.682\t9.94\t\t+ 8.4\u00ab\t+ 15,7\u00bb\tAsparagms. -f Glutamins\u00e4ure\nR\u00fcckstand\t11,72\t7.60\t190\u00ae\t\u25a0 1 \u25a0; .1\t-, \u2014 '\tGlutamins\u00e4urechlorhy\u00e4rat\nDie folgende Tabelle ist nach denselben Gesichtspunkten, wie sie in der ersten Mitteilung angef\u00fchrt sind, berechnet :\n') Angef\u00fchrt sind nur die Aminos\u00e4uren, die die Hauptmenge der einzelnen Fraktionen bildeten. Oft waren drei und mehr Aminos\u00e4uren zugegen. Wie der Drehungswinkel zeigt, waren dem \u00abLeucin\u00bb noch ein oder mehrere Isomere \u2014 wahrscheinlich Isoleucin \u2014 beigemischt.","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"Gehalt der Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren. II. 4*33\n\tt 100 g Wasser u. aschefreie Substanz\t2 100 g frische Substanz\t3 10\u00bb g (iesaint-N enthalten N der einzelnen Aminos\u00e4uren\t* Auf 100 g Amino*. s\u00e4nre-N entfallen g N\t5 Spalte 4 mit Ber\u00fccksichtigung der Vcrlufetwerte\nGlykokoll .\t0\t0\t0\t0\t\u2014\nAlanin . . . . .\t0,82\t0,14\t1,34\t2,08\t3,66\nValin ... . .\t1,50\t0,26\t1.88\t2,92\t4.3\nLeucin u. Isomere\t8,58\t0,66\t4,35\t6,45\t9,8 >\nAsparagins\u00e4ure .\t0,39\t0,07\t0,38\t0.60\t1,5\nGlutamins\u00e4ure .\t2,01\t0,50\t2,89\t4,48\t\u25a0 /,/\u00ab>\nLysin . . . . .\t2,2\t0,39\t4,63\t7,6\t_\nArginin . . . . .\t0,72\t0,13\t2,5\t3,86\t\u25a0 \u2014 . \u25a0\nTyrosin . . . .\t1.5\t0,26\t1,25\t1,94\t\u2014\nProlin\t. . . .\t0,23\t0,04\t0,32\t0,47\t\u2014 .\nTryphtophan . .\tvorhanden\t+\t+\t+\t\u2014\nHistidin ....\t0,17\t0,03\t0,46\t0,71\t\u2014\n\t14,32 \u00bb\t2,48\t20,00\t31,11.\t\nHervorgehoben sei, da\u00df auch hier offenbar isomere Leucine vorhanden sind. Wir werden in einer besonderen Mitteilung \u00fcber ein solches berichten.\nTyrosinbestimmung.\n882 g frische graue Substanz wurden mit 3 1 25\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure nach mehrt\u00e4gigem Stehen durch 16 st\u00e4ndiges Kochen hydrolysiert. Im Barytniederschlag verblieb wieder eine betr\u00e4chtliche Menge von Stickstoff, der trotz ersch\u00f6pfenden Auskochens nicht zur\u00fcckgewonnen werden konnte. Auch hier beobachteten wir wieder, wie beim R\u00fcckenmark, das Auftreten eines Farbstoffs, der in saurer L\u00f6sung gr\u00fcne, in alkalischer rote F\u00e4rbung bewiVkte. Wir werden der Ursache dieses Farbenumschl\u00e4ges nachgehen. Beim Einengen der neu-\n\tStickstoff g\t;\u25a0\t\u2022/\u2022\t\nAusgangsmaterial ... . . ... ...\t14,36\t100\nHydrolysat . . ... . * . . .....\t13,28\t92,5\nHydrolysenr\u00fcckstand \t\t\t1,08\t7,5\nBarytniederschlag . . .... ....\t1,12\t7.\u00ab\nFiltrate . . . .... . . . . . ....\t12,05\t84,2","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"m\nEmil Abderhalden und Arthur Weil,\ntrainierten Filtrate im Vakuum bei 50\u00b0 wurden 2,3110 g Tyrosin gewonnen.\nBestimmung von Histidin, Arginin und Lysin.\nAus den Filtraten der Tyrosindarstellung wurden die Basen mit Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt. Die F\u00e4llung wurde nach Kos sel-Steude 1 weiter verarbeitet. Der Stickstoffgehalt wurde bei den einzelnen Operationen verfolgt. Lysin wurde als Pikrat isoliert. Histidin und Arginin wurden aus den Stickstoffmengen der entsprechenden F\u00e4llungen berechnet und als Pikrolonate identifiziert. Die letztere indirekte Bestimmung scheint Nachteile zu haben, denn die gewonnenen (Pikrolonate entsprachen nicht ann\u00e4hernd der berechneten Menge an Histidin und Arginin; auch differieren die bei der grauen und wei\u00dfen Substanz gefundenen Werte bedeutend, w\u00e4hrend die gewonnenen Mengen Lysinpikrat und die \u00fcbrigen direkt isolierten Aminos\u00e4uren gut \u00fcbereinstimmende Werte ergaben. Wir werden die Ursache dieser Differenzen noch pr\u00fcfen. Es w\u00fcrde sich doch empfehlen, in Zukunft auch hier nur mit den isolierten Mengen der reinen Aminos\u00e4uren zu rechnen.\nLysinpikrat : 4,3934 g = 1,71 g Lysin. Fp. : Gegen 240\u00b0 Aufsch\u00e4umen und Zersetzung.\nHistidinpikrolonat: Gegen 220\u00b0 unscharfes Schmelzen, bei 236\u00b0 Zersetzung.\nArgininpikrolonat: Gegen 236\u00b0 Zersetzung unter Aufsch\u00e4umen.\nStickstoff Verteilung.\n\tg N\t\u2022/\u2022 von 1.\t\u2022/o von 2.\n1. Ausgangsmaterial .. . . ...\t747\t100\t\nHydrolysat . . . . . . . . . .\t6,04\t84,2\tV\nR\u00fcckst\u00e4nde und BaS04 ....\t1,13\t15,3\t'*\u201d\u25a0\u25a0\u25a0 :\n2. Phosphorwolframs\u00e4uref\u00e4llung . .\t2,\u00b02\t28,2\t100\nFiltrat der F\u00e4llung .. ... .\t4,02\t56.1\t\nBasenl\u00f6sung . . . . . . . . .\t1,55\t21\t76,7\nHistidin . . \u00bb . . . , . . . .\t0,035\t0,46\t1,63\nArginin . . -, . . . . \u2022. . . .\t0,18\t2,5\t8,9\nLysin ... . . . . . . . . .\t0,328\t4,6\t16,2","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"Gehalt der Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren. II. 435\nNachweis von Tryptophan.\n100 g graue Substanz wurden mit 300 ccm l%iger Sodal\u00f6sung und 10 g Pankreatin mit Toluol \u00fcberschichtet im Brutschrank aufbewahrt. Nach 6 Tagen gab die L\u00f6sung mit Bromwasser stark violette F\u00e4rbung.\nAnalytische Belege.\n\tSubstanz g\tVerbraucht ccm n/to-H2S04\tBerechnet f\u00fcr j \u00b0/o N\t\tGefunden \u00b0/o N\nAlanin \t\t\t0,1696\t19,0\tc3h7no2\t15,73\t15,54\nValin . . . . . .\t0,1896\t9,05\tC6HttN0,\t11,96\t11,82\nLeucin . . . . . ,\t0,2052\tloj\u00dfo.\t\t10,69\t10,68\nGlutamins\u00e4ure . .\t0,3222\t21,7\tC6H,N04\t9,53\t9,45\nTyrosin . . . . .\t0,2794\t15,3\t<yi\u201eNoa\tm f* l'\t7,67\nAsparagins\u00e4ure . .\t0.5039\t41,9\tr.4ll7N04\t10,53\t10,45\nII. Wei\u00dfe Substanz.\nWasser-, Stickstoff- und Aschegehalt.\nAnalysen: 1. Bestimmung des\tGehaltes an Wasser.\n5,8310 g\tfrische\tSubstanz\tverloren\t4,2234 g\tH/)\t= 72,4\" \u00bb\n5,4260 g\t\u25a0'\u00bb/.\t>\t\"V\t3,8604 g\t\u00bb\t= 71,1\u00b0;\u00ab\n4.9988 g\t\u00bb\t\u00bb\t3,5222 g\ti.\t==70,5 >.\nDurchschnitt: 71;3\u00c4/o.\nI \u2022 \u2022\t'\n2. Bestimmung des Stickstoffgehaltes:\n1,8006 g frische Substanz verloren 21,7 ccm *\u2018/io-H,S04 N = 1,69\u00b0/\u00ab 2,7922 g\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t33,55 \u00bb\t>\tN = 1,68 \u2022/\u00ab\n2,6954 g -\t\u00bb\t\u00bb\t1\t\u00bb\t31,4 \u00bb\t\u00ab\tN == 1,63\u00ae/\u00bb\nDurchschnitt: 1,67\u00ae/o\n3. Bestimmung des Aschengehaltes:\n2,0062 g trockene\tSubstanz gaben\t0,1892 g\tAsche\t.== 2,71 */\u00ab\tfrisch\n2,3552 g\t>\t*\t\u00bb\t0,1540 g *\t=*1,38\u00ae/\u00bb\t\u00bb\n1,6894 g\t\u00bb\t\u00bb\t*\t0,1386 g \u00bb\t= 2,35 \u00b0/o\t*\nDurchschnitt f\u00fcr\tdie frische\tSubstanz 2,38 V\t*\nHippe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXHI.\t31","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und Arthur Weil,\nExtraktion der frischen Substanz (46g) mit Tetrachlorkohlenstoff,\n\tStickstofTgehalt 8 i >\t\nY Ausgangsmaterial .....\t. . . ... . . . .\t0,772\t100\nExtrakt . . ...... .... . . . . . . . .\t0,209\t26,1\nFiltrat der HCl-Hydrolyse , . . . . . . . . . . .\t0,528\t67,5\nR\u00fcckstand der HCl-Hydrolyse . . > . . ... . . .\t0,035\t5,5\nIsolierung, der Monoaminos\u00e4uren.\n3560 g reiner Substanz wurden mit 12 1 konzentrierter Salzs\u00e4ure hydrolysiert. Die Ester wurde mit Natronlauge und Kaliumcarbonat in Freiheit gesetzt.\nI. Fraktion: 70\u00ae\tdes Wasserbades: 12 mm.\t\t43\u201445\u00ae \u2014\nII.\t\u00bb\t100\u00ab\t1\t12 *\t45\u201484\u00ae 36 g\nUI\t<\t100\u00ae\t*\t^\ti>\t0,2 \u00bb\t67\u00aeu. 81\u00ae 30 V\nIV.\t120\u00ae\t\u00d6lbades.\t0,2 >\t97\u00ab\t11\nV.\t150\u00ae\t'\tV\t- 0,2 \u00bb\t114\u2014135\u00ae 25\nR\u00fcckstand der Destillation 90 g.\nFraktion I\u2014IV wurden mit Wasser, Fraktion V und der R\u00fcckstand mit Salzs\u00e4ure verseift. Identifiziert werden konnten: Alanin, Valin, Leucin, Serin, Asparagins\u00e4ure, Glutamins\u00e4ure und Phenylalanin.\nDas letztere scheint mit einer Aminos\u00e4ure von noch niedrigerem Stickstoffgehalt vorzukommen. Wir fanden es in einer Krystallportion der V. Fraktion, die nach zweimaligem Umkrystallisieren 7,64 \u00b0/o N enthielt und bei 271\u00b0 sublimierte. Erst nach weiterem Umkrystallisieren und Darstellung des Chlorhydrates, das sich aus der konzentrierten salzsauren L\u00f6sung in der K\u00e4lte abschied, gelang es, das Phenylalanin rein zu erhalten.\nAnalysen: 0,1606 g Substanz gaben 0,3853 g C02 und 0,0978 g HjO. \u2014 0,1697 g ergaben 11,6 ccm N (15\u00b0, 765 mm).\nGefunden:\tBerechnet f\u00fcr C9HnN02(165,1):\nC = 65,43o/o\tC =\t65,41 o/o\nH = 6,810/0\tH =\t6,72\u00b0/o\nN = 8,62o/0\tN ==\t8,49o/o.\nGlykokoll fehlte vollst\u00e4ndig.","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Gehalt der Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren. II.\nStickstoffverteilung.\n. , ;; \" , ' \u25a0 \"\u25a0\tg N\t\u00aeA> von 1.\t\u2022/\u00bbvon 2.\t\u2022/# von 3.\n1. Ausgangsmaterial\t\t58\t100\t\t#\n2. Hydrolysat. \u2022 . . . . \u2022 . .\t52,\u00ab\t91,7\t100\t\nHydrolysenr\u00fcckstand ...\t5,4\t9.3\t\u25a0 ,\u2022 ^\t\u2014\n3. \u00c4therextrakt ........\t1\u00ab,0\t27.6\t30,4\t100\nR\u00fcckstand des \u00c4therextraktes\t36\t620\t68,5\t\u2014 \u2019 .y\nl. Fraktion ........\t0,48\t0,83\t0.91\t3,01\nII. Fraktion ...... . .\t3,19\t5.49\t5.92\t19,9\nIII. Fraktion . . . . . . . .\t2,62\t4,42\t4,99\t16,4\nIV. Fraktion\t\t0,92\t1,58\t1,74\t5.74\nV. Fraktion . . ......\t1,93\t3,33\t3,67\t12,1\nDestillationsr\u00fcckstand ....\t6,08\t10,5\t11,6\t38,0 95,15\nFraktion\tg\tN \u00ae/o\tF\tMd m 11,0\t20\u00bb;\u00bb 11C1\t\tIdentifiziert als\nI, 1\t0,543\t10,79\t290\u00b0\t-3.72\u00b0+ 18,21\u00ab\t\tLeucin\n2\t0,134\t10.59\t2850\t-\t1+14,08\u00b0\t\t\u25a0 *' 8 \u2022 .... .* \u25a0\n% 1\t2,109\t10,78\t288\u00b0\t-9,15\u00b0+15,2\u00b0\t\tJ\u00bb\n; 2\t2,965\t10,(55\t290\u00b0\t\u2014 6,55\u00b0 + 13.53\u00b0\t\ta\n\u2022 \u2022 3\t2,170\t11,05\t282u\t\u2014 4,350\t+ 24,7\u00b0\tValin + Leucin\n4\t5,712\t13,15\t2450\t-2,8\u00b0\t+ 9,37\u00ab\tLeucin + Valin + Alanin\n5\t3,487\t14,23\t242\u00b0\t\u2014 4,58*\t+ 3,9\u00bb\tLeucin + Valin + Alanin\n6\t0,629\t15,80\t2350\t+ 1,41\u00b0\t+ 7,35\u00b0\tAlanin\n7\t1,437\t11,30\t210\u00b0\t-5,37\u00b0\t+ 2.73\u00b0\tValin-{- Leucin\nHI, 1\t0,565\t11,70\t290\u00b0\t- 2.5\u00b0\t+0,00\u00b0\tValin + Leucin\n2\t1,396\t10,52\t290\u00b0\t\u2014 8,5\u00ae\t+ 10,1\u00b0\tLeucin\n3\t2,710\t10,4t\t2850\t-7,65\u00b0\t+ 19,2\u00b0\t\n4\t1,806\t10,55\t260\u00b0\t\u2014 5.5\u00b0\t+ 22,75\u00b0\t\n5\t1.530\t11,4\t2920\t\u2014 3.250\t+ 20,5\u00b0\tValin + Leucin\n\u00ab\t1,816\t11,28\t240\u00b0\t- 4.97\u00b0 + 19,45\u00b0\t\tValin + Leucin\nIV, 1\t0.899\t10,45\t285\u00b0\t\u2014 5,14\u00ae! +6,52\u00b0\t\tLeucin\n2\t1,264\t10,52\t290\u00b0\t\u201410.85\u00b0+12,42\u00b0\t\t\n31*","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und Arthur Weil,\n; i Fraktion\te\tN %\tF\tr i2o\u00b0 , Md m H,0 .2(1\u00bb,.HCl\t\tIdentifiziert als\nIV, 3\t1,750\t11,61\t2830\t\u2014 2,49\u00b0j-f-|8,56\u00ae\t\tValin + Leucin\n4\t1,315\t10,5\t268 0\t\u2014 10,2\u00bb \u2022,:7\t-f 13,75\u00b0\tLeucin\n5\t2,351*\t10.7h\t287 o\t\u2014 9,27\u00bb\t\u00b10.00\u00b0\t\u00bb\nV, 1\t1.130\t7.04\t27511\t4-0,00\u00b0\t4-0.00\u00bb\tPhenylalanin\n2\t0,635\t10,31\t280u\t-9,59\u00bb\t\tLeucin\na\t1.750\t12.05\t252'\t\u2014 6,65\u00b0\t+ 6,12\u00bb\tSerin + Asparagins\u00e4ure\n4\t0.437\t11,35\t230\u00ab\tX\tv \u2014 \u25a0\u25a0\t\nR\u00fcckstand\t12,65\t7.58\t191\u00bb\t\u2014\t\tGlutamins\u00e4urechlorhydrat\nDie folgende Tabelle gibt einen \u00dcberblick \u00fcber die erhaltene Ausbeute an Aminos\u00e4uren :\n- ;\tl 100 g wasser- u. aschefreie Substanz enthalten\t'\u25a0 ' 2 ;\u25a0 100 g frische Substanz enthalten\ts Auf 100 g Gesamt-N entfallen g Aminos\u00e4uren N\t* Auf 100 g Aminos\u00e4ure N entfallen g N der Aminos\u00e4uren\t5 Spalt 4 mit Ber\u00fccksichtigung der Verlustwerte\nGlykokoll . . . ,\t0\t0\t\u2018 0\t0\t\u2014.\nAlanin ......\t0,48\t0.13\t1.22\t2.22\t3.9\nValin . . . . . .\t1,11\t0,29\t2.14\t3,88\t5.7\nLeucin und Isomere\t2\u00dfi\t0,63\t3.95\t7,15\t10.8\nSerin . . . . . .\t0,09\t0,02\t0,21\t0,38\t\nAsparagins\u00e4ure . .\t0,08\t0,02\t0.15\t0,28\t0.72\nGlutamins\u00e4ure . ...\t1.2\t0,34\t1.85\t3,38\t. \u00d4.7\nLysin . . . . . .\t1,48\t0,39\t4,5\t8,15\tV\nArginin ......\t1,44\t0,38\t7,6\t13.8\t\u2014 \u25a0\nPhenylalanin . . .\t0,12\t0,03\t0,15\t0,28\t\u2014\nTyrosin . . . . .\t0,70\t0,18\t0,88\t1,59\t\u2014\nProlin . . . \u2022 * \u2022\t0.15\t0.04\t>0.29\t0,53\t\u2014\nTryptophan ....\tvorhanden\t+ . *\t\u00bb4\tr . \u25a0. *T*\t> +\t\u25a0 \u2014\nHistidin\t\t0,32\t0.08\t1.4\t2,54\t\u2018 \u2014'\n\t9,56\t2.53\t21,34\t|\t45.18 |\t","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"Gehalt der Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren. II. 439 Tyrosinbestimmung.\n1180 g Substanz wurden mit 4 1 25\u2018V\u00ab iger Schwefels\u00e4ure hydrolysiert, ln den Filtraten des Barytniederschlages wird wieder der oben erw\u00e4hnte Farbstoff beobachtet.\nAusbeute: 2,175 g Tyrosin.\n\tStickstolTgchalt g\u2018 T / \u00b0/'\u00bb\t\nAusgangsmaterial . . .... . . . . . . . .\t19,25\t100\nHydrolysenfiltrat . . . . . . . \u2022 \u2022 \u2022 V \u2022\tIG,9\t87, H\nHydrolysenr\u00fcckstand\t\t2,35\t12,2\nBarytniederschlag . . . . . ... . . . . . .\t3,29\t17,1\nBarytfiltrate ..... .... . ... . . . \\\t12,06\t62,7\nAmmoniak. . . . . . . . . ...... * . .\t. 1,65\t8.1\nk\nAuffallend ist der hohe Ammoniakgehalt. Er wurde durch Stickstoffanalysen der baryt- und schwefels\u00e4urefreien Filtrate des Baryumsulfatniederschlags vor und nach dem Einengen im Vakuum und durch direktes Abdestillieren des Ammoniaks und Auffangen in n/io-HjS04 bestimmt. Bei der grauen Substanz konnten nur geringe Mengen Ammoniak nachgewiesen werden.\nBestimmung von Histidin, Arginin und Lysin.\nLysinpikrat: 6,3576 g = 2,47 g Lysin. Fp.: Gegen 245\u00b0 Zersetzung.\n\tgN.,\t9Jo von 1.\t\u00b0/o von 2.\n1. Ausgangsmaterial ... . . . . . . .\t10,33\t100\t\u2022\nHydrolysenfiltrate . . . . . . . . . .\t6,49\t62,7\t..,: \u2014 ;\nHydrolysenr\u00fcckstand und BaS\u00d64 . . .\t3,03\t29,3\t.\n2. Phosphorwolframs\u00e4urenicderschlag . .\t21,4\t20,7\t100\nFiltrat der F\u00e4llung . .... . . . .\t4,3a\t42\t\nBasenl\u00f6sung\t\t\t1,98\t19.2\t99,7\nHistidin ..............\t0,145\t1,4\t6,8\nArginin ... .\t\u2022 . \u00bb\u2022 .\u00bb \u2022 \u00bb, .. .\t0.775\t7,6 '\t36,7\nLysin . . ...\t0,474\t4,5\t22,1","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"1*0 K mil Abderhalden und Ar I hur Weil, \u00dcber Aminos\u00e4uren. II.\nHistidinpikrolonat: Fp. gegen 223\u00b0 Schmelzen, bei 235\u00b0 Zersetzung.\nArgininpikrolonat: Fp. gegen 235\u00b0 Zersetzung unter Aufsch\u00e4umen.\t.\nNachweis von Tryptophan.\n100 g frische Substanz wurden in 300 ccm 1 \u00b0/oiger Sodal\u00f6sung und 10 g Pankreatin unter Toluol im Thermostaten bei 37\u00b0 aufbewahrt; nach o Tagen deutliche Violettf\u00e4rbung mit Hrom wasser.\nAnalytische Belege.\n: ; ' ; ' '\tSubstanz g\tVerbraucht ccm \u00bb/io-HsS04\tBerechnet f\u00fcr\ti \u00b0/o N\t\tGefunden \u00b0/o N\nAlanin . . . . . .\t0,1860\t20,95\tc3h7no4\t15,73\t15,80\nValin ... . . .\t0,2038\t17.25\tC\u201eH\u201eNO.\t11,96\t11,84\nLeucin ......\t0,1462\t11,1\tc6ii1snos\t10,69\t10,61\nAsparagins\u00e4\u00fcre . .\t0,1054\t7,85\tC4H;N04\t10,53\t10,42\nGlutamins\u00e4ure . .\t0,2302\t15,75\tW04\t9,53\t9,58\nTyrosin . . . . .\t0,1362\t7,6\tc#huno3\t7,74\t7,81\nPhenylalanin . .\t0,1436\t8,55\tC9HtlNOs\t8,49\t8,34\nSerin . . . . . .\t0,1270\t11.75\tg3h.no3\t13,33\t12,98","page":440}],"identifier":"lit19682","issued":"1913","language":"de","pages":"425-440","startpages":"425","title":"Vergleichende Untersuchungen \u00fcber den Gehalt der verschiedenen Bestandteile des Nervensystems an Aminos\u00e4uren. II. Mitteilung: Die Aminos\u00e4uren der grauen und wei\u00dfen Substanz des Gehirns","type":"Journal Article","volume":"83"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:23:50.757670+00:00"}