Open Access
{"created":"2022-01-31T14:21:18.120979+00:00","id":"lit19684","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 83: 444-457","fulltext":[{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Versuche Ober die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des Hundes.\n> Von\t*\nEmil Abderhalden.\n(Aus dom physiologischen Institute der Universit\u00e4t Halle a. ix)\n(Der Itedaktion /\u00bbgegangen am 30. Januar\nEs ist durch Versuche an Hunden festgestellt worden, da\u00df diese l\u00e4ngere Zeit nicht nur ihren Stoffwechsel im Gleichgewicht halten k\u00f6nnen, sondern sogar erhebliche Gewichtszunahmen aufweisen, wenn als einzige Nahrung die einfachsten Hausteine der Nahrungsstoffe verabreicht werden. l) Unter Bausteinen sind jene Abbaustufen der zusammengesetzten Nahrungsstoffe zu verstehen, die bei der vollst\u00e4ndigen hydrolytischen Spaltung \u00fcbrig bleiben. Die bisherige Definition der Nahrungsstoffe inu\u00df somit dahin erweitert werden, da\u00df von den einzelnen Gruppen von Nahrungsstoffen auch die Bausteine gen\u00fcgen. Die weitere Forschung wird ergeben, welche Bausteine absolut unentbehrlich sind, und welche der Organismus selbst auf bauen kann. Im letzteren Falle ist es dann von besonderem Interesse zu pr\u00fcfen, welche Verbindungen als Ausgangsprodukte f\u00fcr die Synthese in Betracht kommen.\nUnsere Erfahrungen \u00fcber die Verwertung vollst\u00e4ndig ab-gebauter Nahrungsstoffe sind im wesentlichen an Hunden gesammelt worden. Es ist wohl m\u00f6glich, da\u00df die verschiedenen Tierarten sich ganz verschieden verhalten. Gewi\u00df wird die weitere Forschung nach dieser Richtung interessante Resultate zeitigen. Die einzelnen Versuche sind vorl\u00e4ufig auf 74 Tage\n\u2018) Vgl. Emil Abderhalden, F\u00fctterungsversuche mit vollst\u00e4ndig abgebauten Nahrungsstoffen. L\u00f6sung des Problems der k\u00fcnstlichen Darstellung der Nahrungsstoffe. Diese Zeitschrift, Bd. 77, S. 22, 1912. Synthese der Zellbausteine in Pflanze und Tier. J. Springer, Berlin, 1912.","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des liundos. Wo\nausgedehnt worden. Es ist wohl denkbar, da\u00df bei noch l\u00e4ngerer Versuchsdauer sich Erscheinungen zeigen, die beweisen, da\u00df die ununterbrochene Aufnahme einfachster Bausteine schlie\u00dflich zu St\u00f6rungen f\u00fchren kann. Es ist an und f\u00fcr sich sehr auffallend, da\u00df die Ausschaltung des stufenweisen Abbaues der kompliziert gebauten Nahrungsstoffe im Darmkanal so wenig in Erscheinung tritt.\nWir haben nun den Versuch gemacht, einen Hund \u00fcber ein Vierteljahr ausschlie\u00dflich mit vollst\u00e4ndig abgebautem Fleisch zu ern\u00e4hren. Das verf\u00fctterte Pr\u00e4parat war genau untersucht worden. Es enthielt ausschlie\u00dflich Aminos\u00e4uren, neben Salzen, geringen Mengen Kreatin und Kreatinin. Ferner waren Fetts\u00e4uren vorhanden, geringe Mengen von Traubenzucker und Nucleoside. Phosphatide und ungespaltene Fette waren, sicher nicht anwesend, dagegen d\u00fcrften deren Bausteine alle vorhanden gewesen sein. Als Kohlenhydrat erhielt das Versuchstier Rohrzucker. In der ersten Zeit wurden an Stelle des Fettes Glycerin, Stearin-, Palmitin- und \u00d6ls\u00e4ure gegeben. Es lie\u00df sich trotz Zugabe gr\u00f6\u00dferer Mengen von Knochenasche nicht vermeiden, da\u00df Diarrh\u00f6en auftraten. Da wir den Versuch m\u00f6glichst lange durchf\u00fchren wollten, gaben wir weiterhin stickstofffreien Speck.\nDas Versuchstier, ein kr\u00e4ftiger Dobermann, hungerte zuerst 23 T^ge. Es verlor in dieser Zeit 6700 g an Gewicht. Bevor das Versuchstier die Hungerperiode antrat, wurden ihm die Haare vollst\u00e4ndig geschnitten. Das Gewicht der Haare betrug 76,0 g. Sie enthielten 9,85 g Stickstoff. Am 23. Hungertag lie\u00dfen sich wieder 25,0 g Haare (3,50 g N) gewinnen. Es ist fraglich, ob es sich hierbei um ein Wachstum der Haare oder um ein weiteres Hervortreten derselben aus der Haut infolge der starken Abmagerung handelte. Wir haben diesen Versuch ausgef\u00fchrt, weil wir in noch nicht mitgeteilten Untersuchungen gepr\u00fcft haben, ob das Cystin f\u00fcr den Organismus unentbehrlich ist, oder ob es durch andere schwefelhaltige Verbindungen, z. B. durch Sulfate, irgendwie ersetzt werden kann. Wir verglichen das Wachstum der Haare bei Ern\u00e4hrung mit einem vollst\u00e4ndigen Gemisch von Aminos\u00e4uren und bei Verf\u00fctterung","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden,\nder gleichen Nahrung, aus der jedoch das Cystin entfernt worden war. Bis jetzt sind die Resultate nicht klar und eindeutig genug.\nVom 23. Versuchstage ab bis zum 123. Tage, also w\u00e4hrend 100 Tagen, erhielt das Versuchstier ausschlie\u00dflich vollst\u00e4ndig abgebautes Fleisch und daneben Fett und Rohrzucker. In dieser Zeit hat der Hund 9900 g an K\u00f6rpergewicht zugenommen. Der Versuch mu\u00dfte schlie\u00dflich abgebrochen werden, weil die Vorr\u00e4te an abgebauten Eiwei\u00dfpr\u00e4paraten aufgebraucht waren. Dieser Versuch beweist wohl einwandfrei, da\u00df der Hund mit einem vollst\u00e4ndigen Aminos\u00e4uregemisch anstelle von Eiwei\u00df vollst\u00e4ndig auskommt. Das Versuchstier w\u00fcrde mit den einfachsten Bausteinen der Kohlenhydrate und Fette nach den fr\u00fcheren Erfahrungen sich sicher genau so gut eingestellt haben, wie mit Rohrzucker und Fett. Unab-gebaute Nucleins\u00e4uren erhielt der Hund nicht und ebenso waren die Phosphatide mindestens in ihre Bausteine zerlegt. Der Organismus des Hundes vermag offenbar s\u00e4mtliche Zellbestandteile aus den einfachsten Bausteinen aufzubauen.\nDas Versuchstier zeigte stets gro\u00dfen Appetit und war immer munter und sehr frisch. Die Haare waren am Schl\u00fcsse des Versuches wieder vollst\u00e4ndig nachgewachsen. Hier war eine direkt erkennbare Eiwei\u00dfsynthese erfolgt!\nMit dieser Feststellung soll nicht zum Ausdruck gebracht werden, da\u00df jede Tierart sich gleich verh\u00e4lt. Wir haben selbst\n,\t.\t-ft\ngefunden, da\u00df Pflanzenfresser und speziell Kaninchen, die mit den einfachsten Bausteinen der Nahrungsstoffe gef\u00fcttert wurden, nicht am Leben blieben. Mit M\u00e4usen und Ratten hatten wir auch gro\u00dfe Schwierigkeiten. Es traten vor allem Diarrh\u00f6en auf. Wir halten es jedoch nicht f\u00fcr ausgeschlossen, sondern sogar f\u00fcr sehr wahrscheinlich, da\u00df es bei weiteren Studien gelingen wird, auch bei diesen Tieren die Nahrungsstoffe durch die einfachsten Bausteine zu ersetzen. Es wird alles darauf ankommen, die richtigen Versuchsbedingungen zu finden. Vor allem wird man die Nahrung sehr langsam und in kleinen Portionen zuf\u00fchren m\u00fcssen.","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"i ber die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des Hundes. 447\nDie Mitteilung vonStepp, ') wonach M\u00e4use ohne Zufuhr von Lipoiden zugrunde gehen sollen, bedarf noch sehr der weiteren Bearbeitung. Es fehlt den Versuchen Stepps das Wichtigste, n\u00e4mlich die Feststellung der chemischen Natur des angeblich unentbehrlichen Stoffes. In den Alkohol-\u00c4ther gehen eine sehr gro\u00dfe Anzahl von Verbindungen heterogener Natur hinein. Es brauchen durchaus nicht nur Vertreter der sog. Lipoide in Betracht zu kommen. Vor allen Dingen enthalten die Versuche von Stepp keinen Beweis daf\u00fcr, da\u00df die sch\u00e4digende Wirkung des langen Kochens der Nahrungsmittel resp. des Alkohol-\u00c4ther-extraktes auf einer Zerst\u00f6rung von Lipoiden beruht. Es kann ebenso gut sein, und das ist das Wahrscheinlichere. da\u00df Bausteine gesch\u00e4digt werden. Die Resultate der Versuche Stepps w\u00e4ren dann nicht darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, da\u00df den M\u00e4usen die F\u00e4higkeit zur Synthese von Phosphatiden und sog. Lipoiden \u00fcberhaupt abgeht, es liegt vielmehr die M\u00f6glichkeit sehr nahe, da\u00df irgend ein Baustein, der durch das lang andauernde Kochen zerst\u00f6rt wird, nicht durch\nSynthese ersetzt werden kann. Es sei z. B. an das Cholin erinnert, das wohl langdauerndes Kochen mit allen 'm\u00f6glichen anderen Substanzen zusammen nicht vertragen wird. Die Versuche Stepps enthalten keinen .Befund, der dagegen spricht, da\u00df auch die Maus weitgehender Synthe\u2019sen f\u00e4hig ist und vor allem alle ihre Zellbestandteile aus einfachsten Bausteinen aufbauen kann. Es ist dagegen wohl denkbar, da\u00df verschiedene Tierarten sich in der F\u00e4higkeit unterscheiden, bestimmte Bausteine aus noch einfacheren Bruchst\u00fccken aufzubauen. So ist es m\u00f6glich, da\u00df die tierische Zelle die stickstoffhaltigen Basen der Phosphatide durch Methylierung aus Aminos\u00e4uren bereiten kann. Den K\u00f6rperzellen mancher Tierarten ist diese Synthese vielleicht Versagt. Man\n*) Wilhelm Stepp, Weitere Untersuchungen Uber die Unentbehrlichkeit der Lipoide f\u00fcr das Leben. \u00dcber die Hitzezerst\u00f6rbarkeil lebenswichtiger Lipoide der Nahrung. Z. f. Biologie, Bd. 50, S', 36$ 1912. Vgl. auch Biochemische Zeitschr., Bd. 22, S. 452,1909 und Z f. Biologie, Bd. 57 S. 136, 1911.\t.\t*","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"'44$\tEmil Abderhalden,\nnimmt auch aus mancherlei Beobachtungen heraus an, da\u00df die tierische Zelle Purinbasen aufbauen kann. Es gilt diese Annahme sicher auch lange nicht f\u00fcr alle Tierarten, ja die Studien \u00fcber den Purinstoffwechsel machen es zum Beispiel unwahrscheinlich, da\u00df die S\u00e4ugetiere und der Mensch diese Synthese ausf\u00fchren. Bei den Reptilien und V\u00f6geln scheinen solche Synthesen m\u00f6glich, wie noch unver\u00f6ffentlichte Versuche ergeben haben. Ganz l\u00fcckenhaft sind unsere Kenntnisse der physiologischen Bedeutung und der Herkunft der Pyrimidinbasen unserer Zellen. Es ist unbekannt, ob diese synthetisiert werden k\u00f6nnen, oder ob sie, wie wohl ein gro\u00dfer Teil der Aminos\u00e4uren zu jenen Verbindungen geh\u00f6ren, die als Bausteine unentbehrlich sind. Die Resultate Stepps erinnern an analoge Befunde von Casimir Funk1) und M. Suzuki, T. Shimamura und S. Odake.2) Diese Forscher fanden, da\u00df die Nahrungsmittel alkoholl\u00f6sliche Stoffe enthalten, die lebenswichtig sein sollen. Wir werden auf diese Versuche demn\u00e4chst zur\u00fcckkommen.\nWas die Durchf\u00fchrung des Stoffwechselversuches am Hunde Dobermann anbetrifft, so ist folgendes zu bemerken. Das Versuchstier erhielt regelm\u00e4\u00dfig jeden Tag zur selben Zeit eine bestimmte Menge von vollst\u00e4ndig abgebautem Fleisch in fester Form. Im ganzen wurden jeden Tag 4 g Stickstoff in dieser Form zugef\u00fchrt. Daneben stand dem Tiere noch eine L\u00f6sung von abgebautem Fleisch zur Verf\u00fcgung. Es nahm durchschnittlich noch 1 g Stickstoff in dieser Form auf. T\u00e4glich fra\u00df es im Durchschnitt 50 g Fett und 100 g Rohrzucker. Ferner nahm es 500 ccm Wasser auf. Da schlie\u00dflich der Vorrat an vollst\u00e4ndig abgebautem Fleisch zur Neige ging, verf\u00fctterten wir als Beilage vollst\u00e4ndig hydrolysierte Bohnen. Der Abbau der Bohnen\n. Casimir Funk. On the chemical nature of the substance which cures polyneuritis in birds induced by a di*t of polished rice. The Journal of Physiol., Vol 43, 1911/12. \u2014 Vgl. ferner Journal of physiol., Vol. 45, p. 75, 1912.\n.*) N. Suzuki, T. Shimamura und S. Odake, \u00dcber Oryzanin. ein Bestandteil der Reiskleie und seine physiologische Bedeutung. Bio-chem. Zeitschr., Bd. 43, S. 89. 1902.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des Hundes. 141*\nwar nach Entfernung der Schale und Verwandlung in feinstes Pulver wie \u00fcblich mittels kombinierter Magen-, Pankreas-* und Darmsaftsubstanz erfolgt. Auch hier wurde das Verdauungsgemisch genau analysiert. Es ist sehr beachtenswert, da\u00df die Zufuhr des abgebauten Pflanzeneiwei\u00dfes nebst den \u00fcbrigen Bestandteilen der Samen sehr g\u00fcnstig auf die Zunahme des K\u00f6rpergewichtes einwirkte. Es l\u00e4\u00dft sieh aus dem vorliegenden Versuch nicht erschlie\u00dfen, welcher oder welche Bestandteile nach dieser Richtung besonders wirksam waren.\nDas Versuchstier befand sich in einem StoiTwechselk\u00e4tig unter strengster Beaufsichtigung. Die F\u00fctterung nahm ich stets selbst vor. T\u00e4glich wurde der K\u00e4lig gr\u00fcndlich gereinigt. Da schon viele derartige Versuche im hiesigen Institute ausgef\u00fchrt worden sind, wurde darauf verzichtet, die Stickstoffbilanz festzustellen. Es kam uns bei diesem Versuche nur darauf an, zu pr\u00fcfen, ob der Hund \u00fcber eine sehr lange Zeit hinaus mit einem vollwertigen Aminos\u00e4uregemisch ern\u00e4hrt werden kann. Die folgende Tabelle gibt die K\u00f6rpergewichte wieder.\nEin weiterer Versuch wurde ausgef\u00fchrt, um die Frage zu entscheiden, welche Aminos\u00e4uren ersetzbar sind, d. h. welche Aminos\u00e4uren der Organismus des Hundes selbst bilden kann. Wir w\u00e4hlten zur Entscheidung dieser Frage zun\u00e4chst einen lang ausgedehnten Versuch, bei dem nur das K\u00f6rpergewicht des Versuchstieres, nicht aber die Stoffwechselbilanz verfolgt wurde. Auf diese Art lie\u00df sich sehr gut feststellen, welche Bausteine unentbehrlich zu sein scheinen. Selbstverst\u00e4ndlich mu\u00df nun noch ein exakter Stoff-wechselversuch folgen. Diese Versuche sind namentlich deshalb ausgef\u00fchrt worden, weil wir versuchen wollen, die scheinbar unentbehrlichen Aminos\u00e4uren durch einfachere Ausgangsmaterialien und zwar zun\u00e4chst durch die betreffenden Ketos\u00e4uren zu ersetzen. Bevor aber derartige Versuche, die sicher mit hohen. Kosten verbunden sind, in Angriff genommen werden k\u00f6nnen, m\u00fcssen jene Bausteine genau bekannt\u2018.sein, deren Fehlen sich rasch geltend macht.\nDas Versuchstier David befand sich gleichzeitig mit dem vorher erw\u00e4hnten Dobermann im Versuch. Auch hier wurde","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"V.\nEmil Abderhalden,\n> 2\nUl Ul\nrt \u25a0 \u00ab\nO ~\n5 -c\n\u00ab \u00e7 Q. C\n\u00a9 o c\nOC CI ih CJ\n\u00a9 cc\nt ^ ^ m w \u00abi? >\u2666 ii; io c \u00ae f, f h h \u00ef x I s\no h \u00eei w ^ va o r\u00bb x\ncc cc ec cc cc x er\n. M1\tST\n) o o\nO CO Cl\nC: OS X X X l> t>. I> t> CC\nCC \u00bbO \u00bbC \u00bbC \u2022* \u2022\u00ab}<** H* X\nt>*X05O\u00bb-t(MW*<}\u2019\u00bb:\nr* ao oj o n'n co H\"..\u00bb!\nH\trtW*HH^Hrt(|(lNlNNN\u00ael CI\nci cc *c \u00bbc\nX C C H IN R \u00ab+ o \u00ab> \u00bb S5 C ^ CI\n/1","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des Hundes. 451\nbfi\nC . \u00ab\t\u00c7\n^\tZJ\nr. -a\nN\nD W h\nS S3 \u00a3 \u00a3 & \u00a3 \u00a3 S\u00ee \u00a3 8 2! 2! SS a 2\u00ef 2\u00ef 2! K 2! *? 2? 2! ST? *\n\u25a0 H fl w\nfM \u00a9 \u2022*\u00bb \u00bbO\nW \u00ab5\n>\t3\n'S \u00db*\ncn >i\na \u2022\u00ab\n35 05 05 35\n\u00a9 \u00ae >-t \u00a9\nfl W fl fl N\nfl fl fl fl fl\n>\u00ae \u00ab0 t\u00bb \u00ab \u00c4 \u00a9 1H 91 CO O'\u00ae\nH H H rl rl f I fl f| f] f| f | f|\neO ** \u00bb0 \u00a9 t\u00bb QO 05\n1H 'N w 1(3 ffl |S x\nr\u00bb t\"* i'\u00bb i> o r\u00bb\nx qc\nX CO X 00\n\u00a9 05 05 05 05 \u00a9 \u00a9 35\nt> t> il\n2\u00ae 222*\u00ae\u00ae\u00ae*\u00ae*\u00ae\u00ae\u00ae*\u00ae\u00ae \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9 os\n\u2014\u2022 <M \u00a9\n\u00a9 \u00a9 4* \u00a9\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIII.\n32","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nEmil Abderhalden,\nstets eine bestimmte Menge von Stickstoff in fester Form verf\u00fcttert und dann noch ein Teil in fl\u00fcssiger Form aufgenommen. Die in der Tabelle angegebenen Werte bedeuten Durchschnittswerte. Es kam vor, da\u00df das Versuchstier an einem Tage gierig stickstoffhaltige Nahrung verschlang, um dann wieder an anderen Tagen nur den in fester Form zugef\u00fchrten Stickstoff aufzunehmen. Auch die Aufnahme der stickstofffreien Nahrungsstoffe war keine so regelm\u00e4\u00dfige, wie das beim Dobermann der Fall war. Der Hund David war beim Beginn des Versuches geschoren worden (80 g Haare mit 11,10 g N). Es lie\u00df sich bis zum 110. Tage kein Wachstum der Haare feststellen. Am Schl\u00fcsse des Versuches war nach erfolgter Verabreichung von vollst\u00e4ndig abgebautem Fleisch ein deutliches Wachstum der Haare zu erkennen.\nZun\u00e4chst hungerte das Versuchstier 21 Tage. Es verlor in dieser Zeit 4000 g an K\u00f6rpergewicht. Nun erhielt es vollst\u00e4ndig abgebautes Casein, dem Tryptophan entzogen worden war. Das Pr\u00e4parat war nicht absolut frei von Tryptophan. Sein Gehalt an dieser Aminos\u00e4ure kann jedoch nicht mehr als 0,1 \u00b0/o betragen haben. Es gelang nicht, mit diesem Pr\u00e4parate den Gewichtsverlust des Tieres aufzuhalten. David verlor in 10 Tagen 1400 g. Da David sehr geschw\u00e4cht aussah und meist apathisch im K\u00e4fig lag, gaben wir ihm, um ihn rasch wieder herzustellen, vollst\u00e4ndig abgebautes Fleisch. In 16 Tagen erfolgte eine Zunahme des K\u00f6rpergewichts von 2000 g. Das Versuchstier war wieder vollst\u00e4ndig munter. Sein Appetit war immer sehr rege. Es folgte nunmehr eine Periode mit vollst\u00e4ndig abgebautem Casein, dem das Tryptophan entzogen worden, dann aber wieder zugesetzt worden war. Das K\u00f6rpergewicht schwankte um das Anfangsgewicht der Periode. Ein Gewichtsverlust trat nicht ein. Diese Periode hatte 13 Tage gedauert. Der Einflu\u00df des Tryptophans ist ganz eklatant! Ohne Tryptophan hatte das Versuchstier in einer k\u00fcrzeren Periode \u00fcber 1 kg an K\u00f6rpergewicht verloren!\nAm 61. Versuchstage verf\u00fctterten wir ein Pr\u00e4parat, bei dem das Tyrosin bis auf Spuren vollst\u00e4ndig entfernt war.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"V\n\u00dcber die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des Hundes. 153 .\nDie Abscheidung dieser Aminos\u00e4ure erfolgte durch Einengen einer L\u00f6sung von vollst\u00e4ndig abgebautem Casein. Mit diesem Pr\u00e4parat gelang es nicht, das K\u00f6rpergewicht zu halten. In \\Y Tagen erfolgte eine Gewichtsabnahme von 750 g. An den vier folgenden Tagen fra\u00df David nur sehr mangelhaft, infolgedessen k\u00f6nnen die Resultate dieser Tage nicht ber\u00fccksichtigt werden. Dem vollst\u00e4ndig abgebauten Casein-Tyrosin wurde nunmehr Tyrosin zugesetzt und zwar auf 100 g des stark eingedampften Aminos\u00e4uregemisches 5 g davon. Dieses Pr\u00e4parat wurde w\u00e4hrend 10 Tagen verf\u00fcttert. Das K\u00f6rpergewicht stieg um 1120 g. Es scheint somit auch das Tyrosin nicht ersetzbar zu sein. Wir werden versuchen, durch Zugabe von Phenylalanin zu einem Aminos\u00e4urengemisch, dem Tyrosin fehlt, zu entscheiden, ob diese Aminos\u00e4ure die Oxys\u00e4ure vertreten resp. in diese \u00fcbergehen kann, Vorl\u00e4ufig m\u00fcssen wir annehmen, da\u00df Tyrosin ein sehr wichtiger Baustein ist, bei dessen Fehlen ein sonst ausreichendes Aminos\u00e4urengemisch nicht mehr f\u00fcr Eiwei\u00df eintreten kann.\nNun gingen wir zur Verf\u00fctterung von vollst\u00e4ndig abgebautem Fleisch \u00fcber, dem das Tryptophan zum gr\u00f6\u00dften Teil entzogen war. Es war leider nicht gegl\u00fcckt, alles Tryptophan auszuf\u00e4llen. Dieses Pr\u00e4parat wurde 11 Tage lang verf\u00fcttert. Das K\u00f6rpergewicht blieb ziemlich unver\u00e4ndert. Bemerkenswert war, da\u00df das Versuchstier am Schl\u00fcsse dieser Periode sichtrotz des unerheblichen Gewichtsverlustes sehr elend befand. Es schlief fortw\u00e4hrend und scheute jede Bewegung. Wir erwarteten bestimmt, da\u00df es ein-gehen w\u00fcrde. Beim \u00dcbergangzuvollst\u00e4ndigabgebautemCa-s e i n erholte David sich bald wieder. Sein K\u00f6rpergewicht \u00e4nderte sich wenig. Diese Periode umfa\u00dfte 16 Tage. Nun folgte noch eine 13t\u00e4gigePeriode mit vollst\u00e4ndig abgebautem Fleische. Der Versuchshund nahm in dieser Zeit 3200 g an K\u00f6rpergewicht zu. Am Schl\u00fcsse des Versuches war David wieder ganz munter. Der Versuch ist einzig und allein deshalb abgebrochen worden, weil die Pr\u00e4parate aufgebraucht waren.\nDie mitgeteilten Versuche beweisen eindeutig, das es gelingt, Hunde lOOTage und sicher noch viel l\u00e4nger\n\u201d\t.\t*\t:\t32* \u2022","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden.\n% ~ i\n? \u00fc *\nJS \u00bb\nr\u00bb x os\n\u00bb\u25a0* \u00a9J CC \u00bbO \u00a9 t>. X 05 \u00a9 *-i c\u00fb CC *\u00ab5 iQ\n<n sc \u00bb<*\u00bb ic \u00a9 i> x \u00a9 \u00a9 noinimwinnSjs;\nsc ec sc\nso co cc\n\u00ab\n\u25a0 ' c\n\u00bbo ec cs\n\u00a9 oo r-\n*^\u00bbo\u00a9t>-x\u00a9\u00a92WccH!\u00bbd\u00a9r<;o6o5\u00a9\u00bb4oiccH!\nHrtHrtrHrtrlHrlH^NNIMSJ\n^ww^iOttSocj\u00d4H\u00eeicc'^o\u0153^o\u00f4oj","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des Hundes. i55\n<v\t. !\nm\u00bb\tM\nC30\n\u00df .\n: o\n\u00bb H\nA C\nH\nO,\nCO \u2022>*\nUi Sb\nco co os \u00f6 oi c\u00f6 *6 cd 06 05 \u00a9 \u00abi\nH rH ^ <rt H W N\niQ \u00ae |>\n\u00ab\t\u00ab es\n\u00bb \u00bb \u00ab\nb\u00df -M\n2222250\u00ae0\u00b0o\u00a9oooo<doooo\n2 Ei \u00a3 \u00a3 S \u00a3 2\u00ee SS \u00a3 sP r* \u00ae oi\n*h *-t <M CO **f <0\nCO","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden,\n\no c\n\u00a9\niS \u00a3\n\u00a9 ti\n*\u00f6 \u00a9\n\u00ae22222\u00b0\u00b0OO\u00bbHiHHHrt8,C(l9JMC0\nH w w\n5 O r< (M CO'** \u00bbO <X> t> 00 05\nfe\nb\u00bb \u00ab\nS3 \u25ba -g\nogoo\u00b0\u00b0\u00b0oco505 0 ooo5000oo5\nOp 05\n\u00a9","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des Hundes. 457\nmit vollst\u00e4ndigabgebautem Fleisch unter gleichzeitiger Verabreichung von Kohlenhydraten und Fetten zu ern\u00e4hren. Der Dobermann hat fast 10 Kilogramm an K\u00f6rpergewicht zugenommen und w\u00e4hrend der Verf\u00fctte-rung der genannten Nahrung seinen Pelz neu gebildet. > Ferner zeigen die Versuche am Hunde David, da\u00df Tryptophan und Tyrosin nicht fehlen d\u00fcrfen. Die Beobachtung, da\u00df das Fehlen des Tryptophans auffallend rasch schwere Symptome\u2014Schlafsucht, leichte Erm\u00fcdbarkeit usw.\u2014 im Gefolge hat, macht es wahrscheinlich, da\u00df \u2014 wie wohl auch Hopkins schon angenommen hat \u2014 das Tryptophan ein Ausgangsmaterial zur Bildung von Produkten der innern Sekrete darstellt, doch fehlen vorl\u00e4ufig noch die direkten Beweise f\u00fcr eine solche Annahme.\nDie Kosten der Darstellung der verf\u00fctterten Pr\u00e4parate sind aus Mitteln, die die Kgl. Preu\u00df. Akademie der Wissenschaften in Berlin zur Verf\u00fcgung stellte, bestritten worden. Es ist mir eine angenehme Pflicht, auch an dieser Stelle diese Unterst\u00fctzung der Versuche zu verdanken.","page":457}],"identifier":"lit19684","issued":"1913","language":"de","pages":"444-457","startpages":"444","title":"Weitere Versuche \u00fcber die synthetischen F\u00e4higkeiten des Organismus des Hundes","type":"Journal Article","volume":"83"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:21:18.120985+00:00"}