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{"created":"2022-01-31T14:22:34.384458+00:00","id":"lit19692","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Cabella, Mario","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 84: 29-38","fulltext":[{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"Ober den Gehalt an Kreatin der Muskeln verschiedener Tiere und in den verschiedenen Arten des Muskelgewebes.\nVon\nMario Cabelia, Assistent.\n(Aus dem Laboratorium des italienischen Hospitalcs zu Buenos Aires, geleitet von\nV. Scaffidi.)\t,\n(Der Redaktion zugegangen am 4. Februar 1913.)\nNach Liebigs1 * 3) Untersuchungen \u00fcber Kreatin und Kreatinin im Muskelgewebe sind weiterhin andere Analysen mitgeteilt worden, deren Ergebnisse aber keineswegs eine durchg\u00e4ngige \u00dcbereinstimmung zeigen. Sie weichen betreffs der Mengenverh\u00e4ltnisse dieser beiden Stoffe in den verschiedenen zur Untersuchung gebrachten Muskelgruppen von Liebigs Zahlen ab und ergeben auch betreffs der Anwesenheit des Kreatinins andere Resultate.\nNach Sarokow\u00bb) enthalten die Froschmuskeln 0,10\u20140,12\u2022/\u2022 Kreatin und 0,07\u20140,08\u00b0/o Kreatinin. Nach Sczelkow8) fehlt in den Muskeln des Huhnes das Kreatinin, und an Kreatin w\u00e4ren die der hintern Gliedma\u00dfen dieses Tieres reicher als die vorderen. Navroki4 5) kann letztere Angabe nicht best\u00e4tigen, wohl aber den Mangel an Kreatinin im H\u00fchnermuskel. \u2019\nMonari6) hat in den Muskeln des Hundes 0,8\u2014334*/\u00ab Kreatin und 0,054\u20140,094\u00b0/o Kreatinin gefunden; Demant0) in denen der Taube 0,23\u20140,37 \u2022/\u2022 Kreatin.\nGrindley und Woods7) gewannen aus S\u00e4ugermuskeln 0,1-0,4\u00b0, \u00bb\nKreatin und nur ganz geringe Mengen von Kreatinin, welch letzteres in\n\u2018) Liebig. Annalen der Chemie, 1848.\n*) Sarokow, Virchows Arch., Bd. 28, 1863.\n3)\tSczelkow. Centrbl. f. d. med. Wissensch.. Bd. 4. 1860.\n4)\tNavroki, ebenda.\t. *\n5)\tMonari, Annali di chimica e farmacologia, S. 4, V. 10.\n\u00b0) Demant, Diese Zeitschrift, Bd. 3, 1879.\n7) Grindley und Woods. Journ. of biological Chemistry. Vol. 2","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nMario Cabelia,\n>lcn Muskeln der Fische in gr\u00f6fserer Menge zu finden w\u00e4re, aus welchen Krugenberg *) 0,3\u00b0/o gewinnen konnte.\nIn neuerer Zeit haben Pekelharing und van Hoogenhuyze*) 0,34\u20140,49\u00fc,'o Kreatin aus dem Muskel Gastrocnemius des Kaninchens dargestellt und 0,23-0,31 \u2022/, aus den mm. soleus, semitendinosus und semimembranosus des gleichen Tieres.\n\u00d4 V. F\u00f6rth und 0. Schwarz3) haben das Kreatin und das Kreatinin in dem gestreiften Muskelgewebe und im Herzmuskel des Pferdes bestimmt und in zwei Versuchen haben sie im letztem geringere Mengen -\u00bbaufgefunden als im erstem.\nScaffidi4) hat unl\u00e4ngst im Froschmuskel 0,364\u20140,3994\u00b0 <\u00bb Kreatin bestimmt.\nDiese kurzen Angaben legen die angedeuteten Verschiedenheiten klar und zeigen, da\u00df nicht einmal die st\u00e4ndige Gegenwart des Kreatinins im Muskelgewebe zweifellos festgestellt ist.\nMe lia m by 0 hat in alkoholischen Ausz\u00fcgen von Muskelgewebe bei niedriger Temperatur ausgezogen) kein Kreatinin gefunden. Scaffidi6) pre\u00dfte Muskelgewebe des Hundes und des Frosches mit der Buchner-schen Presse aus, f\u00e4llte die Proteinstoffe mit Alkohol und fand so immer Kreatin, niemals aber Kreatinin.\nDiese Versuche best\u00e4rken die Ansicht, da\u00df das Kreatinin nicht pr\u00e4formiert im Muskel bestehe. Das Kreatinin, das in den in der W\u00e4rme ausgezogenen Muskelextrakten aufgefunden worden, mu\u00df hiernach als ein Umwandlungsprodukt des Kreatins betrachtet werden, und deshalb ist in der hier folgenden Versuchsreihe nur das Kreatinin ber\u00fccksichtigt worden.\nDie Versuche sind an quergestreiftem Muskelgewebe verschiedener Tierklassen- (S\u00e4uger, V\u00f6gel, Fische, Weichtiere), an verschiedenen Muskelgruppen des gleichen Tieres und endlich an den verschiedenen Arten des Muskelgewebes (glattes, gestreiftes, Herzmuskel) durchgef\u00fchrt worden.\nDie Ausz\u00fcge sind durch 3 maliges Kochen der fein zer-\n; Krugenberg, siehe O. V. F\u00fcrth, Chemie des Muskelgewebes \u00bbn Oppenheimers Handb. der Biochemie, Berlin 1909\u201410.\n*) Pekelharing und van Hoogenhuyze, Diese Zeitschrift, Rn. 64, 1910.\nO. V. F\u00fcrth und 0. Schwarz, Bioch. Zeitschr., Bd. 30.\n4) Scaffidi, Im Drucke begriffen.\n) Me 11 am by. Journal of Physiology Vol. 36\n6I Scaffidi, 1. c.","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"Ober den Gehalt an Kreatin der Muskeln verschiedener Tiere usu\\ \u2022 31\nkleinerten Gewebsmengen w\u00e4hrend 2 Stunden in physiologisch\u00e9r Kochsalzl\u00f6sung und Extraktion im Sch\u00fcttelapparat bereitet worden. Das Eindampfen der gewonnenen Fl\u00fcssigkeit wurde bei neutraler Reaktion vorgenommen. Das Kreatin wurde in Kreatinin umgewandelt, bestimmt nach der Folinschen Methode, und zwar in geeigneten Mengen des Auszuges, soda\u00df das Ablesen auf dem Kolorimeter zwischen 4 und 7 mm der Skala m\u00f6glich war.\n1. Kreatin in den willk\u00fcrlichen, gestreiften Muskeln.\nIn dieser ersten Versuchsreihe ist der Auszug .aus den Muskeln der hintern Gliedma\u00dfen des Rindes, des Hundes, des Kaninch\u00e8ns, des Huhnes, der Ente, aus den Rumpfmuskeln von zwei Fischen, n\u00e4mlich \u00abPejerrey\u00bb (Atherinichtys platensis) und^ aus dem Muskelgewebe von \u00abBrotola\u00bb (Phycis brasiliensis) gewonnen worden.\nDie Versuchsergebnisse sind in Tab. 1 zusammengestellt.\nEs geht aus denselben hervor, da\u00df beim Kaninchen und Rind gr\u00f6\u00dfere Mengen von Kreatin sich im Muskel finden, als bei den andern Tieren; dann folgt Huhn und Ente, schlie\u00dflich die beiden Fische. Beim Hunde sind immer nur geringe Mengen von Kreatin aufgefunden worden; die drei Analysen haben \u00fcbereinstimmende Ergebnisse und nur ganz belanglose Verschiedenheiten in ihren Werten geliefert.\n?. Kreatin in dem glatten Muskelgewebe und im Herzmuskel.\nIn dieser Versuchsreihe ist f\u00fcr das gl\u00e4tte Muskelgewebe die tunica muscularis der Harnblase des Rindes verwandt worden. Das Muskelgewebe ist auf das sorgf\u00e4ltigste von Adventitia, Peritoneal\u00fcberzug, Schleimhaut und von den Bjndegewebsstr\u00e4ngen, die zwischen die B\u00fcndel eindringen, ges\u00e4ubert worden. Die Bestimmungen im Herzmuskel sind am Rinde, Hunde und Huhne vorgenommen worden. Das Muskelgewebe ist von den gr\u00f6beren Gef\u00e4\u00dfen, Pericard, Endocard, Sehnenz\u00fcgen und Klappen auf das sorgf\u00e4ltigste befreit zur Untersuchung gekommen. F\u00fcr die Bestimmungen an H\u00fchnerherzen sind jeweils die Herzen mehr\u00e9rer Exemplare zusammen verwandt worden.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"Mario Cabella. Tabelle 1.\nln 100 g Muskelgewebe sind enthalten :\n\tKreatin in Form von Kreatinin bestimmt g\tKreatin S\tKreatin-N g\nRind !) \u2022\t. . ... . . . .\t0,3992\t0,4623\t0,1484\n\t0,3409\t0,3947\t0,1267\n* \u2022 \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022 \u2022#\u2022\u2022 \u00ab\t0,2696\t0,3121\t0,1002\n\u00bb ' # ; # # \u2022 \u2022 \u2022\t0,2770\t0,3205\t0,1029\n* Mittel ........\t0,3219\t0,3724\t0,1197\nKaninchen\t\t0,3680\t0,4265\t0,1369\n'* \u2022 \u2022 \u25a0 \u2022 . \u2022\t0,3371\t0,3907\t0,1254\n*\t---rt\u00bb\t0,3952\t0,4581\t0,1470\n\u00bb\tMittel\t\t .\t0,3668\t0,4251\t0,1364\nHund\t\t\t0,2344\t0,2717\t0,0872\n\u00bb .*....\t\t0,2062\t0,239\t0,0767\n*\u25a0...\u00ab T\t0,2489\t0,2885\t0,0926\n\u00bb Mittel\t\t0,2298\t0,2664\t0,0854\nHuhn . . . . . . . . . . . .\t0,3\t0.3477\t0,1116\n* *\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u00bb\u2022\u2022\u00bb.\t0,3176\t0,368\t0,1182\n- % . . . . f\t0,3172\t0,3676\t0,1180\n> Mittel . . \t\t\t0,3116\t0,3611\t0,1159\nF.nte \t\t0,3\t0,3477\t0,1116\n* ... . t , ,\t0,3306\t0,3832\t0,1230\n\u00bb Mittel .... ... , .\t0,3133\t0,3654\t0,1173\nPejerrey (Atherinichtys platensis)\t0,2382\t0,2761\t0,0886\n\u00bb * \u00bb\t0,245\t0,284\t0,0911\n\u2022 - *\t\u00bb\tMittel . .\t0,2416\t0,28\t0,0\u00a798\nBrotola (Phycis brasiliensis) . .\t0,27\t0,3129\t0,1005\n\u00bb \u00bb \u00bb\t0,2542\t0,2946\t0,0946\n'\t\u00bb\t\u00bb Mittel.\t0,2621\t0,3038\t0,0975\n*) Die Muskeln der Rinder wurden vom Sehlachthause geliefert; es ist keine genauere Angabe \u00fcber die jeweils verwandten Gruppen m\u00f6glich.","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcbci den Gehall an Kreatin der Muskeln verschiedener Tiere usw. 33\nIn lab. 2 finden sich die bez\u00fcglichen Ergebnis werte zusammengestellt und die Mittelwerte dieser Versuchsreihe mit den Mittelwerten, die am gestreiften willk\u00fcrlichen Muskelgewebe erzielt wurden, verglichen.\nTabelle 2.\n\t\tIn 100 g Muskelgewebe sind enthalten:\t\n1\t\tKreatin\tKreatin-N\n\t\tg\tg\n\t' gestreifte Muskeln\tMittel . .\t0,3724\t0,1197\nHirni\tglattes Muskelgewebe \u00bb\t. .\t0,1093 i\t0,0351\n\tHerzmuskel\t>\t. .\t0,2943\t0,0944\nHund f gestreifte Muskeln\t,\t. . \\ Herzmuskel\t\u00bb\t. .\t\t0,2664 1 0,1781\t0,0854 0,0572\n...\tf gestreifte Muskeln\t>\t. . Huhn t Herzmuskel\t*\t. .\t\t0.3611 0,0963 I\t0,1159 0,0309\nf. ,\t| Mantel ........... Octopus J [ Arme . : \t *\t\tnicht dosierbare Mengen \u00bb \\ \u00bb\t\nBei allen drei Tierarten (Rind, Hund und Huhn) enth\u00e4lt der Herzmuskel weniger Kreatin als das willk\u00fcrliche Muskelgewebe.\nNoch betr\u00e4chtlicher zeigt sich der Mindergehalt an Kreatin im glatten Muskelgewebe. Die drei diesbez\u00fcglichen Versuche, an drei verschiedenen Exemplaren vorgenommen, haben ergeben.\nKreatin Or1295\u00b0/o \u00bb\t0,0978 \u00b0/rt\n\u00bb\t0,1005 \u00f6/o.\nRind I Harnblasenmuskulatur > II \u00bb III\nDas Mittel des Prozent-Kreatingehaltes in dem glatten Muskelgewebe (Rinderharnblase) ist also 0,1093, was ungef\u00e4hr dem Drittel des Gehaltes an Kreatin in dem willk\u00fcrlichen Muskel^ gewebe des gleichen Tieres entspricht.\nEntsprechende Ergebnisse \u00fcber den Kreatingehalt des glatten Muskelgewebes haben Saiki1) f\u00fcr die muscularis der Harnblase und des Magens beim Schweine und, w\u00e4hrend die hier vorliegenden Versuche schon eingeleitet worden waren,\nM Saiki. Journal of biol. Chemistery. Vol 4. 1908. Hoppc-Scyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIV.\n3","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"34\nMario Cakclla,\nBuglia und Costantino1) f\u00fcr den m. retractor penis des Rindes mitgeteilt.\nAus Tab. 2 geht weiter hervor, da\u00df bei den verschiedenen Exemplaren der Gattung Octopus das Kreatin nicht in dosierbaren Mengen zu gewinnen war, obwohl betr\u00e4chtliche Mengen der Mantel- und Armmuskulatur verarbeitet worden sind. Diese Ergebnisse stimmen mit denjenigen von Henze2) \u00fcberein.\nBez\u00fcglich des verschiedenen Gehaltes an Kreatin der verschiedenen Arten des Muskelgewebes weise ich darauf hin, da\u00df auch ihr Gehalt an Purinbasen betr\u00e4chtliche Verschiedenheiten aufweist, doch schwanken die Werte dieser letzteren Stoffe nicht im gleichen Verh\u00e4ltnis, d. h. nicht in der gleichen Reihenfolge der Gewebsarten wie bei Kreatin.\nScaffidi3) hat mitgeteilt, da\u00df der Gehalt an Purinbasen im Herzmuskel am betr\u00e4chtlichsten ist, dann folgt das gestreifte willk\u00fcrliche Muskelgewebe, am geringsten zeigte sich ihm der Purinbasengehalt im glatten Muskelgewebe. Diese Ergebnisse sind dann durch \u00e4hnliche Versuche von Bijglia und Costantino (1. c.) best\u00e4tigt worden, welche in den verschiedenen Muskelarten ebenfalls die Purinbasen bestimmt haben, mit dem Unterschiede, da\u00df sie als Material f\u00fcr die Bestimmungen im glatten Muskelgewebe, statt wie Scaffidi die Harnblase des Rindes, den in. retractor penis verwandt haben.\n3. Kreatin in verschiedenen MuskeUjrnppen.\nDiese Versuchsreihe ist unternommen worden, um fest-zuslellen, ob bei ein und demselben Tiere die Muskeln, welche wenigstens ihrem grobem Bau und ihrer Funktion nach gleichartig erscheinen, gleiche Mengen von Kreatin enthalten. Zu diesem Zwecke habe ich, mit R\u00fccksicht auf die Versuche von Rinaldi,4) welche zeigten, da\u00df bei V\u00f6geln der Purinbasengehalt der Brustmuskeln ein merklich h\u00f6herer ist, als der der Schenkelmuskeln, bei drei H\u00fchnern und zwei Enten jeweils\n*) Buglia und Costantino, Diese Zeitschrift, Bd. 81, 1912.\n*) Henze, ebenda, Bd. 43.\ns) Scaffidi, Biochemische Zeitschr., Bd. 33.\n4) Rinaldi, Bioch. Zeitschr., Bd. 41, 1912.","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Gehalt an Kreatin der Muskeln verschiedener Tiere usw. 35\nO\nvon jedem Exemplar das Muskelgewebe der Brust und der Schenkel gesondert Untersucht.\nDie Ergebnisse sind in Tab. 3 zusammengestellt.\nTabelle 3.\n\tln 100 g Muskelgewebe sind enthalten :\t\t\n\tKreatin in Form von Kreatinin bestimmt\t. 1 j Kreatin\tKreatin-N\n\tg\tg.\t!\tg\n( Schcnkelniuskeln . . . Huhn 1 { \u201e t Brustmuskeln ....\t0,3\t0,3477 j\t0,1116\n\t0,4153\t0,4813 !\t0,1545\n{ Schenkelmuskeln...\t0,3107\t0,368 .\t0,1182\nt Brustmuskeln ....\t0,3858\t0,4472\t0,1435\n| Schenkelmuskeln . . . \\ Brustmuskeln ....\t0,3172\t0,3676\t0,1180\n\t0.3518\t0,4075\t0,1308\nf Schenkelmuskeln . . . Ente 1 { t Brustmuskeln ....\t0,3\t0,3477\t0,1116\n\t0,45\t0,5216\t0,1674\n( Schenkelmuskeln . . . \u00bb 2 . \\ Brustmuskeln ....\t0,300\t0,3892\t0,1230\n\t0.3\u00ab\t0,4173\t0,1340\n... i Schenkelmuskeln(Mittel) Huhn { 1 Brustmuskeln\t*\t0.311\u00ab 0,3842\t0,3611 0,4453\t0,1159 0,1429\ni Schenkelmuskeln \u00bb Ente { \\ Brustmuskeln\t*\t0,3153 0,405\t0,3654, 0,4694\t0,1173 0,1507\nEs ist aus denselben ersichtlich, da\u00df in allen 5 Versuchen die Brustmuskulatur einen h\u00f6hern Gehalt an Kreatin aufweist, als die entsprechenden Schenkelmuskeln. Beim Huhne schwankt der Kreatingehalt der Schenkelmuskeln zwischen 0,3477\u00b0/o und 0,368\u00b0/o, gegen\u00fcber von 0,4075\u00b0/o und 0,4813\u00b0/o Kreatin in den Brustmuskeln. Ebenso sind bei den Enten die Schenkelmuskeln \u00e4rmer an Kreatin als die Brustmuskeln. Erstere enthielten 0,3477\u00b0/o resp. 0,3832\u00b0/o Kreatin, letztere 0,5216 resp. 0,4173\u00b0/o. Im Mittel ergibt sich also beim Huhne ein Prozentgehalt an Kreatin der Schenkelmuskeln von 0,3611, gegen\u00fcber einem solchen der Brustmuskeln von 0,4453, bei der Ente 0,3654 resp. 0,4694.\nEs besteht also sowohl bei Ente wie bei Huhn ein be-\n3*","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"**\u201d\tMario Cabclla,\nst\u00e4ndiger Unterschied im Kreatingehalte der Brust und der Schenkelmuskeln und zwar zeigt sich dieser Unterschied, wenn auch bedeutender, so doch im gleichen Sinne wie der von Hinaldi (1. c.) mitgeteilte in betreff des Gehaltes an Purinbasen.\n4. Verh\u00e4ltnis des Kreatins zum trockenen R\u00fcckst\u00e4nde.\nDie angegebenen Unterschiede des Kreatingehaltes bleiben auch bestehen, wenn man den Gehalt an Kreatin auf den trockenen R\u00fcckstand der untersuchten Gewebe bezieht, was aus Tab. 4 zu ersehen ist.\nTabelle 4.\n\t\tln 100 g Muskelgewebe sind enthalten\t\tIn 100 g des trockenen R\u00fcckstandes Kreatin g\n\t\tKreatin \u2022 g\tTrockener R\u00fcckstand g\t\n\tgestreifte Muskeln ......\t0.3721\t22,6\t1,65\nHind\tglattes Muskelgewebe . . . .\t0,1093\t18,6\t0,59\n\tHerzmuskeln . ... . . . .\t0,2943\t22,83\t1,29\n\t\\ gestreifte Muskeln .....\t0,2661\t22,31\t1,19\nHund 1\tHerzmuskel \t\t\t0,1781\t20,6\t0,69\n\t[ gestreifte Muskeln der Schenkel\t0,3611\t22.83\t1,58\nHuhn\tHerzmuskel\t\t0,0963\t21,51\t0,15\n1\t[gestreifte Muskeln der Brust .\t0,1453\t22,98\t1,91\nElite f 8es*reiffe Muskeln der Schenkel\t\t0,3651\t24,11\t1,5\n\\\t* \u25a0\t\u25a0 \u00bb\t\u00bb, Brust .\t\t0,1691\t24,84\t1,89\nIn dieser Tabelle sind die Mittelwerte des trockenen R\u00fcckstandes der verschiedenen Muskelgruppen und Muskel-gewebsarten zusammengestellt.\nBerechnet man die Mengen des gewonnenen Kreatins auf 100 g trockenen R\u00fcckstandes, so ergibt sich f\u00fcr die Brustmuskulatur des Huhnes 1,94 g, f\u00fcr die der Ente 1,89 g, gegen\u00fcber 1,58 g resp. 1,5 g Kreatin auf 100 trockenen R\u00fcckstandes bei den Schenkelmuskeln dieser Tiere.\nDer Gehalt an Kreatin. des Herzmuskels und des glatten Muskelgewebes (Harnblasenmuscularis: siehe Tab. 2) bleibt","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Gelullt an Kreatin der Muskeln verschiedener Tiere usw. 37\nebenfalls ein viel geringerer, auch wenn man die Werte auf den trockenen R\u00fcckstand bezieht.\nSo zeigt er sich im gestreiften willk\u00fcrlichen Muskelgewebe des Rindes 1,65 g auf 100 R\u00fcckstand, 0,59 g f\u00fcr die Blasen-muscularis, 1,29 g f\u00fcr das Myocard.\nBeim Hunde sind \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse aufzuf\u00fchren, 100 g R\u00fcckstand des gestreiften Muskelgewebes enthalten 1,19 g Kreatin gegen\u00fcber 0,69 g f\u00fcr das Myocard.\n\u25a0>. Verh\u00e4ltnis des Gesamtstickstoffs zum Kreatinstickstoff*.\nIn der Tabelle 5 sind die Werte des Kreatinstickstoffs und des Kreatins in Prozenten aut den gesamten Stickstoff des Untersuchungmaterials bezogen aufgestellt.\nTabelle 5.\n\t3 .\tIn 100 g Muskelgewebe\t\tIn 100 g . Gesamt-N\n\t\t\t\t\n\t\tGesamter N\tKreatin-N\tKreatin-N\n\t\tg\tg\tg\n\tgestreifte Muskeln . . .\t3,38\t0,1197\t3,54\nRind\tglattes Muskelgewebe .\t2,83\t0,0351\t1,24\n\tHerzmuskel\t\t2,07\t0,0944\t3,18\nKaninchen, gestreifte Muskeln ..\t\t3,71\t0,1364\t3,68\nHund \\\t[ gestreifte Muskeln . . .\t3,33\t0,0854\t2,57\n; 1\t, Herzmuskel\t\t3,*\u2014\t0,0572\t1,91\n\tSchenkelmuskeln ....\t2,96\t0,1150\t3,92\nHuhn\tHerzmuskeln . ... . .\t2,82\t0,0309\t1,1\n\t. Brustmuskeln .....\t3,09\t0,1420\t4,62\nEnte -\t[ Schenkelmuskeln . ...\t3,15\t0,1173\t. 3,72\n\t1 Brustmuskeln .....\t2,02\t0,1507\t5,16\nPejerrey (Atherinichtys platensis)\t\t2,8\t0,0898\t,\t3,2\nBrotola (Phycis brasiliensis) . .\t\t2,73\t0,0975\t3,57\nEs geht aus dieser Tabelle hervor, da\u00df das Verh\u00e4ltnis in Prozenten zwischen gesamtem Stickstoff und dein Kreatinstickstoff beim Rinde und behn Kaninchen 3,54 resp. 3,68 beim Huhn und bei der Ente (Schenkelmuskeln) 3,92 resp. 3,72 bei Pejerrey und Brotola 3,2 resp. 3,57 ist. Im allgemeinen ausgedr\u00fcckt schwankt es also zwischen 3 und 4.","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"38 Mario Cabetia. \u00dcber den Gehalt' an Kreatin der Muskeln usw.\nBeim Hunde hingegen ist dieser Wert gleich 2,57.\nBetr\u00e4chtlicher zeigt er sich hingegen f\u00fcr die Brustmuskeln von Huhn und Ente, f\u00fcr welche er durch 4,62 resp. 5,16 ausgedr\u00fcckt wird.\nEndlich zeigt sich das Verh\u00e4ltnis sehr niedrig in dem glatten Muskelgewebe (1,24) und f\u00fcr den Herzmuskel ergibt dasselbe verschiedene Werte:\n3,18 beim Rind, 1,91 beim Hund, 1,1 beim Huhn.\nZusammenfassend kann man aus vorliegenden Versuchen folgende Schl\u00fcsse ziehen:\n1.\tDas Kreatin stellt bei den Wirbeltieren einen konstanten chemischen Bestandteil des Muskelgewebes dar.\n2.\tDie Mengen dieses Stoffes wechseln je nach der Art des Muskelgewebes : sie sind am betr\u00e4chtlichsten im gestreiften willk\u00fcrlichen Muskel, geringer im Herzmuskel, am geringsten im glatten Muskelgewebe.\n3.\tBei den V\u00f6geln (Huhn, Ente) sind die Mengen des Kreatins, w^eldie in den Brustmuskeln enthalten sind, best\u00e4ndig gr\u00f6\u00dfere als die der Schenkelmuskeln.\n4.\tEs sind \u00e4hnliche Verschiedenheiten im Kreatingehalte aller Wahrscheinlichkeit nach f\u00fcr die einzelnen Muskeln ein und desselben Tieres (Exemplares) zu finden: und zwar mit Best\u00e4ndigkeit. Die Verschiedenheiten des Kreatingehaltes bleiben bestehen, wenn man diesen auf den Trocken- und den Gesamtstickstoffr\u00fcckstand des jeweiligen Untersuchungsmateriales bezieht.\n5.\tDas Prozentverh\u00e4ltnis zwischen Gesamtstickstoff und Kreatinstickstoff schwankt f\u00fcr die willk\u00fcrlichen Muskeln der S\u00e4uger, V\u00f6gel, Fische und f\u00fcr den Herzmuskel des Rindes zwischen 3 und 4; zwischen 4\u20145 f\u00fcr die Brustmuskeln d\u00e7r V\u00f6gel: bewegt sich um 1 f\u00fcr den Herzmuskel des Huhnes und das glatte Muskelgewebe (Harnblasenmuscularis des Rindes).\n6.\tBei Octopus ist Kreatin nicht in bestimmbaren Mengen aus dem Muskelgewebe des Mantels oder der Arme zu erhalten. Sehr wahrscheinlich ist der Stoff nur in \u00e4u\u00dferst geringen Mengen oder \u00fcberhaupt nicht im Muskelgewebe der Wirbellosen vorhanden.","page":38}],"identifier":"lit19692","issued":"1913","language":"de","pages":"29-38","startpages":"29","title":"\u00dcber den Gehalt an Kreatinin der Muskeln verschiedener Tiere und in den verschiedenen Arten des Muskelgewebes","type":"Journal Article","volume":"84"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:22:34.384464+00:00"}