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{"created":"2022-01-31T15:23:45.128260+00:00","id":"lit19711","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kashiwabara, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 84: 223-233","fulltext":[{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"Uber das Verhalten der Harns\u00e4ure zu Zinksalzen.\n\" \u25a0' Von\nDr. M. Kashlwabara aus Takamatsu in Japan.\niAiis der chemischen Abteilung des Pathologischen Instituts der Universit\u00e4t Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 5; M\u00e4rz 191S.)\nIn einer Arbeit von Dr. Ko jo1) ist am Schlu\u00df erw\u00e4hnt worden, da\u00df der durch Zinksulfat im Harn bewirkte Niederschlag sich nicht unbetr\u00e4chtlich harns\u00e4urehaltig erwiesen hat. Dieser Befund war sehr unerwartet, da bis dahin von einer F\u00e4llbarkeit der Harns\u00e4ure durch Zinksalze nichts bekannt war. Auf Veranlassung von Prof. E. Salkowski und unter seiner Leitung habe ich diese Frage aufgenommen und zuerst Versuche mit Harns\u00e4ure selbst, dann mit Harn angestellt.\nI. Versuche mit Harns\u00e4ure.\nVersuch 1. Ca. 1 g Harns\u00e4ure wurde in etwa 800 ccm Wasser unter Zusatz von Lithiumcarbonat gel\u00f6st, die schwach alkalisch reagierende L\u00f6sung mit Zinksulfatl\u00f6sung versetzt, so lange noch ein Niederschlag entstand. Der Niederschlag war sehr volumin\u00f6s und schwer filtrierbar, f\u00e4rbte sich allm\u00e4hlich bl\u00e4ulich. Der Niederschlag enthielt, wie zu erwarten war, Harns\u00e4ure und Zink. Das leicht getr\u00fcbte Filtrat gab mit ammonia-kalischer Silberl\u00f6sung Niederschlag, die F\u00e4llung war also nicht ganz vollst\u00e4ndig;\nVersuch 2. Ein ebenso dargestellter Niederschlag wurde Schwefels\u00e4ure- und lithiumfrei gewaschen, mit Alkohol und \u00c4ther getrocknet.\n0,6992 g des bis zur Gewichtskonstanz getrockneten Niederschlages wurde mit Salzs\u00e4ure \u00f6bergossen, die abgeschiedene Harns\u00e4ure am n\u00e4chsten Tage abfiltriert, gewaschen, getrocknet,\nl) Diese Zeitschrift, \u00dfd. 73, S. 416.","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"224\nM. Kashiwabara,\ngewogen. Erhalten 0,1968 g Harns\u00e4ure = 28,14 %. Die Formel C5H,ZnN403 w\u00fcrde erfordern 81,2% Harns\u00e4ure.\nVersuch 3. 1 g Harns\u00e4ure wurde in ca. 1800 ccm Wasser gel\u00f6st, nach v\u00f6lligem Erkalten mit NH3 leicht alkalisiert, mit Zinksulfat gef\u00e4llt. Verhalten des Niederschlages und des Filtrates wie in Versuch 1.\na)\tAus 0,167 g, bei 110\u00b0 getrocknet, wurde durch Erhitzen unter Zusatz von starker Salpeters\u00e4ure erhalten 0,1178 ZnO, daraus berechnen sich 56,61% Zn. Die Formel C-H2ZnN403 w\u00fcrde erfordern 28,26 % Zn.\nb)\tAus 0,185 g wurde erhalten 0,1306 ZnO = 56,71% Zri.\nVersuch 4. Versuchsanordnung ebenso wie bei 3, jedoch mit Zinkacetat gef\u00e4llt. 0,5514 g gaben 0,398 ZnO = 58,21 % Zn.\nBei den folgenden Versuchen 5 und 6 wurde eine L\u00f6sung von Harns\u00e4ure in Piperazin (Di\u00e4thylendiamin) mit Zinksulfat gef\u00e4llt, in Versuch 6 nachdem die L\u00f6sung genau mit Essigs\u00e4ure neutralisiert war, die Niederschl\u00e4ge lie\u00dfen sich nicht abfiltrieren; die Filtration stockte bald ganz, beim Aufgie\u00dfen von Wasser gingen die Niederschl\u00e4ge durch das Filter.\nVersuch 7. 0,5 g Harns\u00e4ure in 15 ccm 10%iger Piperazinl\u00f6sung gel\u00f6st, dann mit Wasser bis auf 500 ccm verd\u00fcnnt, mit Essigs\u00e4ure genau neutralisiert, dann mit ammoniakalischer Zinkl\u00f6sung aus Zinksulfat gef\u00e4llt, filtriert, schwefels\u00e4urefrei gewaschen.\na)\t0,4776 g bis zur Gewichtskonstanz getrocknet gaben 0,312 ZnO = 52,92 % Zn.\nb)\t0,4488 g gaben nach Kjeldahl 0,03724 N = 8,29%.\nRechnet man den Stickstoff auf Harns\u00e4ure um, so ergeben\nsich 24,87 % Harns\u00e4ure ; die Summe von Zink und Harns\u00e4ure betr\u00e4gt nur 77,79 % statt ann\u00e4hernd 100%. Auch wenn man annimmt, da\u00df es sich nur um mechanisches Gemisch von Harns\u00e4ure und Zinkoxyd handelt, kommt man nur auf 90,17 \u00b0/o, es besteht also immer noch ein betr\u00e4chtliches Defizit. Es ist nicht undenkbar, da\u00df der Niederschlag erst bei einer h\u00f6heren Temperatur als 110\u00b0 das Wasser vollst\u00e4ndig abgibt; es ist auch m\u00f6glich, da\u00df er Piperazin in fester Bindung enth\u00e4lt. Zur Auf-","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"225\n\u00dcber das Verhalten der Harns\u00e4ure zu Zinksalzen\nkl\u00e4rung sollte folgender Versuch dienen, in welchem gleichfalls der Gesamt-N-Gehalt des Niederschlages bestimmt wurde.\nVersuch 8. Ca. 1 g Harns\u00e4ure in 2Q ccm 10\u00b0/oiger Piperazinl\u00f6sung gel\u00f6st, die L\u00f6sung bis auf ann\u00e4hernd 500 ccm verd\u00fcnnt, mit 10\u00b0/oigem Zinksulfat gef\u00e4llt, mit Ammoniak alkalisiert, filtriert, schwefels\u00e4urefrei gewaschen. Die Analyse dieses Niederschlages ergab 4,19 resp. 4,20\u00b0/o N nach Kjeldahl1 *) und 62,05 resp. 62,09 \u00b0/o Zink.s) Da die M\u00f6glichkeit vorlag, da\u00df beim Veraschen der Verbindung zur Zinkbestimmung trotz der vorg\u00e4ngigen Anfeuchtung mit Salpeters\u00e4ure Zink entweichen konnte, wurde in diesen beiden Analysen die Verbindung in Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, nach Ausscheidung der Harns\u00e4ure abfiltriert und das Zink mit Natriumcarbonat gef\u00e4llt, der Niederschlag getrennt vom Filter verascht.\nBei diesem Versuch ist das Defizit noch etwas gr\u00f6\u00dfer. Die Summe von Zinkoxyd und Harns\u00e4ure aus dem N-Gehalt ergibt in ann\u00e4hernder \u00dcbereinstimmung mit dem Versuch 4 88,8 \u00b0/o statt 100. Da Ammoniak in Anwendung gekommen war, so lag die M\u00f6glichkeit vor, da\u00df der Niederschlag Ammoniak gebunden enthielt. Es wurden daher 0,3648 in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st und nach dem Verfahren von Kr\u00fcger-Schittenhelm auf Ammoniak untersucht. Das Resultat war g\u00e4nzlich negativ.\nVersuch 9. Ca. 1 g Harns\u00e4ure in Wasser unter Zusatz von Natronlauge gel\u00f6st, die L\u00f6sung bis auf ca. 1 1 verd\u00fcnnt. Die schwach alkalische L\u00f6sung mit Zinksulfatl\u00f6sung gef\u00e4llt usw. Der Niederschlag enthielt 8,87\u00b0/o N3) und 51,18\u00b0/o Zn.4)\nDie ann\u00e4hernde \u00dcbereinstimmung der Zusammensetzung dieses Niederschlages mit dem in Versuch 7 enthaltenen 8.87 \u00b0/o N gegen 8,29\u00b0/o in Versuch 7 und 51,18 \u00b0/o Zink gegen 52,92 \u00b0/o ist bemerkenswert.\nt\nZusammenfassend k\u00f6nnen wir also sagen: Bei Zusatz von Zinkl\u00f6sungen zu Harns\u00e4urel\u00f6sungen resp. L\u00f6sungen von harnsauren Salzen entstehen sehr zinkreiche,\n*) 1,1422 g gab 0,047 g N. - 0,5296 g gab 0,0223 g N.\n*) 0,607 g gab 0,5074 g ZnO. - 0,4614 g gab 0,3560 g ZnO\n3)\t0,6192 g enthielten 0,0375 g N.\n4)\t0,4412 g gaben 0,320 g ZnO.","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"v\tM. Kashiwabara,\nharns\u00e4urearme Niederschl\u00e4ge. Es ist nicht gelungen, Verbindungen von rationeller Zusammensetzung zu erhalten.\nn. Das Verhalten des Harns zu Zinksalzen.\nIn der in dieser Zeitschrift unter dem Titel \u00abUnterschiede im Harnbefund beim Gesunden und Carcinomat\u00f6sen\u00bb erschienenen Arbeit hat Kojo1) \u00fcber den durch Metallsalze, namentlich Bleibsubacetat und Zinksalze f\u00e4llbaren Stickstoff berichtet. Die n\u00e4here Untersuchung dieses Niederschlages, die im Mittel folgende Zusammenstellung zeigte: C24,60, H 2,89, N 15,03, S0,70, Zn 25,3 hatte ergeben, da\u00df dieser Niederschlag, wie bereits im Eingang dieser Mitteilung erw\u00e4hnt ist, in nicht unbetr\u00e4chtlicher Menge Harns\u00e4ure enthielt,2 3) au\u00dferdem auch von der Darstellung her einen betr\u00e4chtlichen Aschegehalt, haupts\u00e4chlich von Baryumphosphat. Auf Grund der Ausscheidung der Harns\u00e4ure spricht sich Kojo bereits folgenderma\u00dfen aus:\n\u00abDie weitere Untersuchung mu\u00df der Zukunft \u00fcberlassen bleibeli, jedenfalls aber ist an der Erh\u00f6hung der relativen Stickstoffzahl in den Carcinomf\u00e4llen, berechnet aus dem N-Gehalt der Zinkniederschl\u00e4ge, die Harns\u00e4ure wesentlich beteiligt.\u00bb\nDie Untersuchung des Zinkniederschlages aus normalem Harn von h\u00f6chstens 1020 D habe ich aufgenommen. Es sei zun\u00e4chst kurz \u00fcber die einzelnen Versuche berichtet.\nVersuch I.\n11 Harn wurde mit alkalischer Chlorbaryuml\u00f6sung (2 Vol. kaltges\u00e4ttigtes Ilarytwasser, 1 Vol. 10\u00b0/oige Chlorbaryuml\u00f6sung) genau ausgef\u00e4llt, das alkalische Filtrat mit Zinkacetatl\u00f6sung versetzt, so lange noch ein Niederschlag entstand. Die Reaktion des Gemisches war dabei schwach sauer. Der Niederschlag wurde nach etwa einer Viertelstunde abfiltriert und den Angaben Kojos entsprechend harnstofffrei gewaschen. Die Analyse des zur Gewichtskonstanz getrockneten Niederschlages ergab 12,34 bezw. 12,09\u00b0/\u00ab Na) und 42,63\u00b0/o Zn.4)\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 73, S. 416.\n\u2022) 1. c., S. 432.\n3)\t0,1906 g enthielten 0,0285 g N.\n0,1551 *\t\u00bb\t0,0188 \u00bb \u00bb.\n4)\t0,2446 g gaben (L\u00f6sen in Salzs\u00e4ure und F\u00e4llen mit Na,GO,) 0,0958 ZnO. ,","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Cher das Verhalten der Harns\u00e4ure zu Zinksalzen. 227\nDie Untersuchung auf Ammoniak nach dem Verfahren von Kr\u00fcger und Schittenhelm hatte ein ganz negatives Resultat.\nEin ebenso dargestellter Niederschlag wurde in einen Kolben gespritzt, mit Wasser auf ein Volumen von ungef\u00e4hr 400 ccm gebracht, mit Essigs\u00e4ure angcs\u00e4uerl, H,S eingeleitet,, zum Sieden erhitzt, filtriert, das Filtrat auf ein kleines Volumen eingedampt, dann einige Kubikzentimeter Salzs\u00e4ui e hinzugesetzt, mitsamt der ausgeschiedenen Harns\u00e4ure zur Trockene gedampft, getrocknet und gewogen, verascht. Der Trockenr\u00fcckstand betrug 0,181 g. der Aschengehalt desselben 12.08\u00b0/\u00bb. Der Versuch zeigt, wenn er auch nicht einwandfrei ist, jedenfalls soviel, da\u00df es mit dem eingehaltenen Verfahren nicht gelingt, aus dem Harn Zinkniederschl\u00e4ge zu erhalten, welche au\u00dfer dem Zink keine Aschenbestandsteile als Verunreinigung enthalten.\nVersuch II.\nEine nicht bestimmte gr\u00f6\u00dfere Quantit\u00e4t Harn wurde mit Chlor-calciuml\u00f6sung und Kalkmilch bei m\u00e4\u00dfig alkalischer Reaktion gef\u00e4llt, das m\u00e4\u00dfig alkalische Filtrat mit Zinksulfatl\u00f6sung gef\u00e4llt, die Reaktion wurde .\u00ablabet sauer, es wurde nicht neutralisiert (im Filtrat von dem Niederschlag war mit ammoni\u00e4kalischer Silberl\u00f6sung usw. Harns\u00e4ure nachweisbar), der Niederschlag chlorfrei gewaschen, mit Alkohol und \u00c4ther getrocknet. Der Niederschlag wurde einerseits exsikkator-trocken, anderseits nach dem Trocknen bei 100\u2014110\u00b0 untersucht.\na)\tDer exsikkator-trockene Niederschlag enthielt 29,12 bezw. 28,?\u00bb*\u00ae\u00ab.\nZink') und 14,95'\u00bb/o N.\t\u2018\nZur Bestimmung der Harns\u00e4ure wurden 0,2909 g mit Salzs\u00e4ure \u00fcbergossen, bis zum n\u00e4chsten Tage stehen gelassen, die abtiltrierte, gewaschene und getrocknete Harns\u00e4ure wog 0,1369 g (wobei 0,003 als Korrektur hinzuaddiert sind f\u00fcr 60 ccm Waschwasser) \u25a0= 47,15\u00b0/o.\nb)\tDer bei 100\u00b0 getrocknete Niederschlag enthielt 32,75> Zink a> und 15,99\u00b0/o N.s) Im Vergleich mit den Zahlen Kojos f\u00fcr die Zusammensetzung des Niederschlages ergibt sich das auff\u00e4llige Resultat,, da\u00df, w\u00e4hrend der Zinkgehalt weit h\u00f6her gefunden wurde \u2014 das kann nicht wunder-nehmen, da das Harnliltrat nicht unerheblich alkalisch war. also Zink-'\u00bbxydhydrat ausfallen mu\u00dfte \u2014, der N-Gehalt eher noch etwas h\u00f6her war. Ferner: rechnet man den Stickstoff der exsikkator-trockenen Substanz auf Harns\u00e4ure um (14,95 X 3 = 44.85), so ergibt sich eine so nahe \u00dcbereinstimmung mit der gefundenen Harns\u00e4ure, da\u00df f\u00fcr den Stickstoff der\n') 0,2472 g gaben 0,0896 g ZnO.\n0,2862 *\t\u00bb\t0,1016 * > V\n*) 0,2718 g gaben 0,1108 g ZnO. a) 0,2556 g enthielten 0,0409 g N.","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228\nM. Kashiwabara,\nsonst noch vorhandenen organischen Substanz nichts \u00fcbrig bleibt \u2014 im Gegenteil, es ist sogar etwas mehr Harns\u00e4ure gefunden geworden.\nDieser Punkt mu\u00dfte 'hun genauer untersucht werden und es mu\u00dfte gleichzeitig festgestellt werden, ob vielleicht durch die direkte F\u00e4llung mit Zinksulfat alle Harns\u00e4ure quantitativ gef\u00e4llt wird.\nVersuch III.\nA.\t10 ccm zur Gesamt-N-Bestimmung.\nB.\tIn 200 ccm wird der Harns\u00e4uregehalt nach dem Silber-verfahren bestimmt (Ausf\u00fchrung nach dem Practicum von K. Salkowski 4. Auflage).\nC.\t100 ccm werden durch vorsichtigen Zusatz von Natriumcarbonatl\u00f6sung schwach alkalisiert, mit 10\u00b0/oiger Zinksulfatl\u00f6sung vollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llt, die dabei auftretende saure Reaktion wieder durch Natriumcarbonatl\u00f6sung in schwach alkalische umgewandelt, da es sich gezeigt hatte, da\u00df bei saurer Reaktion das Filtrat noch Harns\u00e4ure enth\u00e4lt, der entstandene Niederschlag nach einigen Stunden abfiltriert, gewaschen, bis das Waschwasser sich als harnstofffrei (mit Liebigscher Ouecksilberl\u00f6sung) und schwefels\u00e4urefrei erweist. Der auf dem Filter gebliebene Niederschlag wird in eine Abdampfschale gespritzt, bis fast zur Trockne eingedampft, einige Kubikzentimeter Salzs\u00e4ure hinzugesetzt, am n\u00e4chsten Tage abfiltriert usw.\nD.\t100 cm Harn wurden ebenso mit Zinksulfat gef\u00e4llt usw., der Niederschlag in einen KjeIda hl-Kolben gespritzt und die N-Bestimmung gemacht.\nEs ergab sich:\nA.\tGesamt-N \u00d6,7588\u00b0/o.\nB.\tHarns\u00e4ure nach der Silbermethode 0,0315\u00b0/o (ohne Korrektur).\nG. Harns\u00e4ure nach dem Zinkverfahren 0,0318.\nD N des Zinkniederschlages 0,0196 aus 100 Harn.\nVon dem N des Zinkniederschlages entfallen 0,0106 auf die Harns\u00e4ure, somit 0,009 auf anderweitige organische Sub-","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der Harns\u00e4ure zu Zinksalzcn. 229\nstanz, der durch Zinksulfat f\u00e4llbare N betr\u00e4gt (ausschlie\u00dflich der Harns\u00e4ure) also 1,2% des Gesamt-N.1)\nVersuch IV.\nA.\tGesamt-N 1,3468%.\nB.\tHarns\u00e4ure nach dem Silberverfahren 0,0425 %.\nD.\tHarns\u00e4ure aus dem Zinkniederschlag durch Salzs\u00e4ure isoliert 0,0510, abz\u00fcglich 0,002 Asche 0,049%.\nE.\t100 Harn mit 0,1 bei 100\u00b0 getrockneter Harns\u00e4ure (diese in Lithiumcarbonat gel\u00f6st zugesetzt).\nHarns\u00e4ure gefunden nach dem Verfahren wie bei D aschefrei 0,1494. Zieht man die urspr\u00fcnglich vorhandene Harns\u00e4ure ab, so bleiben 0,1004 \u00fcbrig, die Harns\u00e4ure ist also vollst\u00e4ndig wiedergefunden.\nEs wurden nun noch einige weitere Versuche dar\u00fcber angestellt, inwieweit sich zugesetzte Harns\u00e4ure durcl^die Zinkf\u00e4llung wiederfinden l\u00e4\u00dft.\nVersuch V.\nA.\tDie Bestimmung der Harns\u00e4ure nach dem Silberver-fahren in 200 ccm ergab 0,0389\u00b0/\u00ab (wie stets ohne Korrektur).\nB.\tDie Zinkf\u00e4llung aus 100 ccm wurde nach gutem Auswaschen in einen Kolben gespritzt, einige Kubikzentimeter Essigs\u00e4ure hinzugesetzt, der Niederschlag durch Schwefelwasserstoff zersetzt, das Filtrat aus Schwefelzink auf einige Kubikzentimeter eingedampft, dann mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert und die Harns\u00e4ure wie \u00fcblich bestimmt. Gefunden 0,0438\u00b0/o.\nG. Zu 100 ccm Harn wurde 0,1 Harns\u00e4ure (bei 100\u00b0 getrocknet, in Wasser unter Zusatz von Lithiumcarbonat gel\u00f6st) gesetzt, dann in der beschriebenen Weise mit Zinksulfat gef\u00e4llt, der Niederschlag jedoch nicht mit Schwefelwasserstoff zersetzt, sondern in eine Schale gespritzt, stark eingedampft, mit Salzs\u00e4ure zersetzt. Gefunden 0,1488 Harns\u00e4ure. Dieselbe\nl) Weitere Angaben \u00fcber den nicht als Harns\u00e4ure vorhandenen Stickstoff des Zinkniederschlages sind in einer Mitteilung von Prof. E. Salkowski in dem noch nicht erschienenen Bd. 37 der Charit\u00e9-Annalen enthalten, die sich schon in den H\u00e4nden der Redaktion befindet.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIV\tlb","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nM. Kashiwabara,\nerwies sich beim Verbrennen als erheblich aschehaltig. Die Asche wog 0,0051 g, zum gr\u00f6\u00dften Teil Kiesels\u00e4ure, die also von den 0,1488 g abzuziehen sind, somit Harns\u00e4ure gefunden 0,1437 g. Vergleicht man hiermit die im urspr\u00fcnglichen Harn (nach dem Zinkverfahren) bestimmte Harns\u00e4ure, so ergibt sich, da\u00df die zugesetzte Harns\u00e4ure vollst\u00e4ndig wiedergefunden ist. (0,099 statt 0,10). Indessen hatte das Verfahren nicht in allen F\u00e4llen das gleiche g\u00fcnstige Ergebnis.\nVersuch VI.\nA. Harns\u00e4ure gefunden in 100 ccm Harn nach dem Zinkverfahren mit HjS-Behandlung 0,037 g.\nB\u00bb In demselben Harn nach Zusatz von 0,1 Harns\u00e4ure 0,1298 g, also von der zugesetzten Harns\u00e4ure wiedergefunden 0,0928 g = 92,8\u00b0/o.\nVersuch VII.\nDasselbe Verfahren.\nA.\tHarns\u00e4ure gefunden 0,0566 g.\nB.\tAus dem mit 0,1 Harns\u00e4ure versetzten Harn erhalten 0,1518 g, also von der zugesetzten Harns\u00e4ure wiedergefunden 0,0942 g = 94,2 o/o.\nDas verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig ung\u00fcnstige Ergebnis der Versuche VI und VII f\u00fchrte naturgem\u00e4\u00df zu Versuchen, die zugesetzte Harns\u00e4ure nach dem Silberverfahren wiederzufinden.\nVersuch VIII.\nA.\t200 ccm Harn gaben 0,0410 Harns\u00e4ure f\u00fcr 100 Harn.\nB.\t200 ccm mit 0,1 Harns\u00e4ure versetzt f\u00fcr 1\u00d60 ccm wiedergefunden 0,0867 g, somit ein Plus von 0,0437 = 91,4\u00b0/o.\nVersuch IX.\nDieselbe Versuchsanordnung.\nA.\tHarns\u00e4uregehalt des genuinen Harns 0,0852 in 100 ccm\nHarn.\nB.\tHarns\u00e4uregehalt des mit 0,1 Harns\u00e4ure versetzten Harnes 0,0789, somit wiedergefunden nur 0,0437 = 87,4\u00b0/o.","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der Harns\u00e4ure zu Zinksalzen. 231\nDie Ursache f\u00fcr diese verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig ung\u00fcnstigen Ergebnisse, die mit \u00e4lteren Versuchen von E. Ludwig nicht in Einklang stehen, aufzufinden, ist nicht gelungen, jedenfalls aber steht das Zinkverfahren (mit Zersetzung des Niederschlages durch H2S) bez\u00fcglich der Wiederauffindung zugesetzter Harns\u00e4ure dem Silberverfahren nicht nach. In den folgenden Versuchen wurde die Harns\u00e4ure einerseits nach dem Silber-verfahren und anderseits nach dem Zinkverfahren bestimmt und zwar sowohl durch Zersetzung des Zinkniederschlages mit H,S als auch durch Zersetzung mit Salzs\u00e4ure.\nHarns\u00e4ure aus 100 ccm Harn.\nNummern des Versuches\tSilber- verfahren\tZinkverfahren mit HtS\tZinkverfahren mit HCl\nX\t0,0635\t0,0648\t0,0678\nXI\t0,0459\t0,0170\t0,0538\nXIII\t0,0608\t0,0610\t0,0666\nXIV\t;\t0.0561\t0,0580\t0,0646\nFolgende Doppelbestimmungen nach dem Zinkverfahren unter Anwendung von H2S zeigen, da\u00df die Werte auch untereinander gut \u00fcbereinstimmen.\nIn 100 cm Ham wurden gefunden :\nVersuch XV\ta)\t0,0536\tb)\t0,0546\n\u00bb XVI\ta)\t0,0556\tb)\t0,0546\n\u00bb XVII\ta)\t0,0426\tb)\t0,0410\n\u00dcberblickt man die erhaltenen Resultate bez\u00fcglich der quantitativen Bestimmung der Harns\u00e4ure im genuinen Harn (ohne Zusatz von Harns\u00e4ure), so ergibt sich, da\u00df fast ausnahmslos nach dem Zinkverfahren etwas mehr Harns\u00e4ure gefunden wurde als nach dem Silberverfahren, und es erhebt sich naturgem\u00e4\u00df die Frage, ob die nach dem Zinkverfahren erhaltene Harns\u00e4ure auch ebenso rein ist, wie die! nach dem Silberverfahren erhaltene. Wir m\u00fcssen hier unterscheiden zwischen den beiden Zinkverfahren, der Zersetzung des Nieder-\n16*","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"232\tM. Kashiwabara.\nSchlages durch Schwefelwasserstoff \u00abZinkverfahren I\u00bb und der Zersetzung durch Salzs\u00e4ure \u00abZinkverfahren II\u00bb.\nDie Harns\u00e4ure aus Zinkverfahren I unterscheidet sich \u00e4u\u00dferlich nur wenig von der durch das Silberverfahren erhaltenen: sie ist nur etwas dunkler gef\u00e4rbt, liefert beim Verbrennen keine Asche oder nur eine unw\u00e4gbare Spur. Die Harns\u00e4ure nach dem Zinkverfahren II ist meistens pulverig, filtriert sich schwer ab, ist immer stark br\u00e4unlich gef\u00e4rbt und hinterl\u00e4\u00dft meistens eine w\u00e4gbare Quantit\u00e4t (allerdings nicht immer) von einigen, ja sogar von 5 mg Asche, die zum Teil aus Kiesels\u00e4ure besteht. Au\u00dferdem ist nach der Art des Verfahrens eine Beimischung von Papierfasern, da ja der Zinkniederschlag abgespritzt wird, nicht zu vermeiden. Das Plus gegen\u00fcber dem Silberverfahren wird dadurch mindestens zum gr\u00f6\u00dften Teil erkl\u00e4rt.\nDas, allerdings geringe, Plus an Harns\u00e4ure nach dem Zinkverfahren I gegen\u00fcber dem Silberverfahren l\u00e4\u00dft sich aber nicht so erkl\u00e4ren. Das Verfahren ist also als dem immerhin etwas schwierigen Silberverfahren jedenfalls gleichwertig anzusehen. F\u00fcr die Reinheit der nach dem Zinkverfahren 1 erhaltenen Harns\u00e4ure sprechen auch einige an solcher ausgef\u00fchrte Stickstoffbestimmungen nach Kjeldahl.\n1.\t0,1468 g enthalten danach 0,04746 N = 32,34\u00b0/o.\n2.\t0,1684 g -\t\u00bb\t0,05474 N = 32,44<>/o.\nDie Abweichung von der theoretischen Zahl 33,33 \u00b0/o ist\ngering. Nun ist der N-Gehalt ja nicht absolut beweisend, es liegt aber auch sonst kein Grund vor, die Harns\u00e4ure als verunreinigt anzusehen.\nZum Schlu\u00df sei das Verfahren noch einmal angegeben.\n100 ccm Harn mittlerer Konzentration werden mit einigen Tropfen Natriumcarbonatl\u00f6sung leicht alkalisiert, dann mit 10\u00b0/oiger Zinksulfatl\u00f6sung gef\u00e4llt, so lange der Niederschlag noch zunimmt. Es sind dazu etwa 30 ccm erforderlich. Die nach der F\u00e4llung aufgetretene saure Reaktion wird durch Natriumcarbonatl\u00f6sung unter gutem Umr\u00fchren in eine schwach alkalische umgewandelt. Nach 1 /\u00ab\u20141 st\u00e4ndigem oder l\u00e4ngerem Stehen wird filtriert (Schleicher und Sch\u00fcll 604), der Nieder-","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der Harns\u00e4ure zu Zinksalzen. 283\nschlag quantitativ auf das Filter gebracht und so lange mit destilliertem Wasser gewaschen, wobei namentlich die Filterr\u00e4nder zu ber\u00fccksichtigen sind, etwa 3 mal, bis das Waschwasser nach dem Ans\u00e4uern mit Salzs\u00e4ure, mit BaCl*. versetzt, absolut klar bleibt.\nDas Filter wird durchgesto\u00dfen, der Niederschlag mit 150 bis 200 ccm Wasser in einen Kolben gespritzt, einige Kubikzentimeter 30\u00b0/oige Essigs\u00e4ure hinzugesetzt, der Niederschlag durch Einleiten von Schwefelwasserstoff zersetzt,1) der Kolben bis zum Sieden des Inhaltes erhitzt, hei\u00df filtriert und nachgewaschen. Filtrat und Waschwasser werden auf dem Wasserbad bis auf einige Kubikzentimeter eingedampft, dann etwa 5\u20148 Tropfen Salzs\u00e4ure von 1,126 D hinzugesetzt, am n\u00e4chsten Tage die Harns\u00e4ure durch einen gewogenen Goochtiegel oder gewogenes Filter filtriert usw.\n') Von dem Salzs\u00e4ureverfahren ist abzusehen, einerseits weil die Harns\u00e4ure sich bei diesem Verfahren meistens sehr schlecht abfiltriert und ausw\u00e4scht, anderseits weil sie nicht so rein ist.","page":233}],"identifier":"lit19711","issued":"1913","language":"de","pages":"223-233","startpages":"223","title":"\u00dcber das Verhalten der Harns\u00e4ure zu Zinksalzen","type":"Journal Article","volume":"84"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:23:45.128265+00:00"}