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{"created":"2022-01-31T14:24:25.345239+00:00","id":"lit19718","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 84: 300-304","fulltext":[{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber eine mit dem Polarisationsapparat kombinierte elektrisch heizbare Vorrichtung zur Ablesung und Beobachtung des Drehvermftgenl bei konstanter Temperatur.\nVon..\nEmil Abderhalden.\nMit zwei Abbildungen im Text und einer Tafel.\n(Aus dem physiologischen Institute der Universit\u00e4t Halle a. S.)\n(Der Redaktion zugegangen am 25. Februar 1913.)\nBei der Anwendung der sogenannten optischen Methode l\u00e4\u00dft man eine Fermente enthaltende L\u00f6sung bei 37\u00b0 auf ein optisch-aktives Substrat einwirken. Das Gemisch wird im Polarisationsrohr im Brutschrank aufbewahrt und nur zur Ablesung des Drehungsverm\u00f6gens daraus entfernt. Um zu verhindern, da\u00df w\u00e4hrend der Dauer der Feststellung der Drehung der L\u00f6sung diese sich stark abk\u00fchlt, habe ich Polarisationsrohre mit einem Wassermantel konstruieren lassen. Es l\u00e4\u00dft sich jedoch auch durch diesen W\u00e4rmeschutz nicht vermeiden, da\u00df bei im Ablesen wenig Ge\u00fcbten eine starke Abk\u00fchlung des Rohres nebst Inhalt zustande kommt. Ich habe mich deshalb mit der Firma Schmidt und Haenseh in Berlin in Verbindung gesetzt und mit ihr eine Heizvorrichtung konstruiert, die sich ohne weiteres an jedem gro\u00dfen Polarisationsapparat dieser Firma befestigen l\u00e4\u00dft.\nDiese Heiz Vorrichtung besteht aus einem elektrisch heizbaren Metallgef\u00e4\u00df A (Fig. 1 u. 2), das sich mit einem mit Bajonettverschlu\u00df versehenen Deckel dicht abschlie\u00dfen l\u00e4\u00dft. Der Deckel enth\u00e4lt eine \u00d6ffnung zur Durchf\u00fchrung und Befestigung eines Thermometers T. Ferner besitzt er eine gr\u00f6\u00dfere, durch einen besonderen Deckel D verschlie\u00dfbare \u00d6ffnung. Durch diese kann man. ohne den gro\u00dfen Deckel abzunehmen, Polarisationsrohre in den geheizten Raum bringen oder solche daraus entfernen. In Figur 1 sind der besseren \u00dcbersichtlichkeit wegen diese \u00d6ffnung D und die \u00d6ffnung f\u00fcr den Thermometer T vertauscht.","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ablesung und Beobachtung des Drehungsverm\u00f6gens: 301\nHig. i.\nW Widerstand.\nUx und R3 Polarisationsrohre.\nT Thermometer.\t\\\nl> Kleiner Deckel.\nA Geheizter Raum.\nF Stift.\t\u2022\t'\nK Knopf zum Drehen der Axe der Scheibe Sch, auf dem die Schlitten \u00ff sich befinden.\t_\n(' Rohr, durch das man beobachtet.\nEs ist vorteilhafter, den Hauptdeckel so auf den Apparat aufzusetzen, da\u00df die gro\u00dfe \u00d6ffnung sich \u00fcber demjenigen Polarisationsrohr befindet, das sich in der zur Ablesung der Drehung richtigen Stellung befindet (Bohr Rt in Fig. 1). Man kann in diesem Falle das soeben eingesetzte Rohr sofort beobachten oder, falls sich z. B. Tr\u00fcbungen zeigen, das Rohr ohne weiteres aus dein Raum entfernen, um nachzusehen, worauf die Tr\u00fcbung beruht.\nDie Einrichtung der elektrischen Heizung erfordert keine besondere Beschreibung. Sie ergibt sich aus den Figuren l\n?","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nEmil Abderhalden,\nFig. 2.\nA Geheizter Raum.\n\u00ab Schraube zum Befestigen des heizbaren Apparates am Polari-sationsapparate B.\t.r ': .\n/> Kleiner Deckel.\nT Thermometer.\nIt, und Rt Polarisationsrohre.\nN Schlitten.\nSch Scheibe. r Stift.\n// Axe.\nund 2. Der eingeschaltete Widerstand W gestattet eine genaue Regulation und Abstufung der Temperatur. Im Inneren des Raumes sind sechs kleine Schlitten S angebracht. Sie dienen zur Aufnahme der Polarisationsrohre. Die Schlitten ruhen auf einer drehbaren Scheibe Sch. Die Axe der Scheibe tr\u00e4gt einen aus dem gro\u00dfen Deckel in der Mitte herausragenden Knopf K, der zum Drehen der Scheibe bei geschlossenem Raum dient. Er enth\u00e4lt auf seiner oberen Seite Zahlen (1\u20146), die den Nummern entsprechen, die die Polarisationsrohre tragen.","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Ablesung und Beobachtung des Drehungsverm\u00f6gens. 30\u2018\u00bb\nHat man die gew\u00fcnschte Temperatur hergestellt, dann beschickt man nun, ohne den gro\u00dfen Deckel abzunehmen, die einzelnen Schlitten mit den zu beobachtenden Polarisations- \u2022 rohren. Zu diesem Zwecke nimmt man den kleinen Deckel ab und setzt durch die \u00d6ffnung dasjenige Rohr in den Schlitten, das die der Stellung des oben erw\u00e4hnten Knopfes entsprechende Nummer tr\u00e4gt \u2014 in Figur 1 Nr. 4. Nun zieht man den Stift F \u2014 vgl. Figur 1 und 2 \u2014 nach au\u00dfen und dreht den Knopf und damit die Scheibe mit den Schlitten um eine Nummer weiter und setzt wieder das der Stellung des Knopfes entsprechende Rohr ein. Hat die Scheibe dia richtige Stellung erreicht, dann schnappt der mit einer Feder versehene Stift in eine Vertiefung der Scheibe ein. Dadurch wird erreicht, da\u00df das einzelne Rohr immer mit seiner Axe ganz genau in die Axe des Polarisationsapparates resp. des Rohres (Ri in Fig. 1) zu liegen kommt, durch das man beobachtet.\nHat man die zu beobachtenden Rohre alle eingelegt, dann verschlie\u00dft man den Deckel und beginnt nun in der gewohnten Weise mit der Bestimmung des Drehungsverm\u00f6gens der L\u00f6sung jenes Rohres, das sich im Gesichtsfeld befindet. .Man notiert sich den abgelesenen Winkel und sieht dann am Knopf der Axe der Scheibe nach, welches Rohr eingestellt war. Nun zieht man den Stift F nach au\u00dfen, dreht die Scheibe mittels des Knopfes etwas, l\u00e4\u00dft den Stift wieder los und dreht nun solange, bis der Stift einschnappt. Es ist dies das Zeichen, da\u00df das zweite Rohr richtig eingestellt ist. So beobachtet man ein Rohr nach dem anderen. Bemerkt sei noch, da\u00df die Scheibe beliebig rechts und links herum gedreht werden kann. Die leeren Rohre bewahrt man bis zum Gebrauch am besten im geheizten Raum auf, damit die beim Versuch eingef\u00fcllte L\u00f6sung m\u00f6glichst rasch die Temperatur annimmt, bei der man beobachten will.\nBei Verwendung der beschriebenen Einrichtung zu Fermentversuchen ist die folgende Vorsicht notwendig. Es kann der tall eintreten, da\u00df sich eine Drehungs\u00e4nderung bemerkbar macht, ohne da\u00df eine Fermentwirkung vorliegt. Es kann z. B. optisch-aktives Substrat ausfallen. Die F\u00e4llung kann zu Boden sinken und so der Beobachtung entgehen. Man sch\u00fctzt sich","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304- K. Abderhalden, Ablesungu. Beobachtung d. Drehungsverm\u00f6gens.\nvor T\u00e4uschungen dieser Art dadurch, da\u00df man nach beendetem Versuch oder auch w\u00e4hrend desselben das Polarisationsrohr rusch aus dem geheizten Baum entfernt und es umkippt und dann sofort wieder die Drehung bestimmt. Waren F\u00e4llungen eingetreten, dann verraten sie sich, beim Versuche die Drehung zu bestimmen.\nVorl\u00e4ufig k\u00f6nnen sechs Rohre untergebracht werden. Sie sind 2,5 cm lang und haben einen Inhalt von 2 ccm. Selbstverst\u00e4ndlich kann man auch Eins\u00e4tze f\u00fcr l\u00e4ngere Rohre haben. Ferner ist geplant, f\u00fcr besondere Zwecke die Rohre in einem senkrecht angebrachten Rade unterzubringen, Um die Zahl der Rohre vermehren und jede beliebige Rohrl\u00e4nge verwenden zu k\u00f6nnen.\nWir beabsichtigen die Vorrichtung nicht nur zu Versuchen bei 37\u00b0 zu benutzen; sondern auch Beobachtungen bei anderen Temperaturen anzustellen. Es l\u00e4\u00dft sich jede Temperatur mit gro\u00dfer Pr\u00e4zision einstellen und erhalten.\nEs sind gewi\u00df schon im Prinzip ganz \u00e4hnliche Apparate f\u00fcr Einzelbeobachtungen angewandt worden. Ich habe selbst fr\u00fcher mir einen kleinen mit Gas heizbaren Brutofen mit einem Polarisationsapparat kombiniert. Der neue Apparat \u00fcbertrifft alle derartigen Einrichtungen durch die scharfe Einstellung der Temperatur und vor allem durch die Vorrichtung, neue Rohre in das Gesichtsfeld bringen zu k\u00f6nnen, ohne da\u00df das Rohr selbst ber\u00fchrt und der erw\u00e4rmte Raum ge\u00f6ffnet wird.","page":304}],"identifier":"lit19718","issued":"1913","language":"de","pages":"300-304","startpages":"300","title":"\u00dcber eine mit dem Polarisationsapparat kombinierte elektrisch heizbare Vorrichtung zur Ablesung und Beobachtung des Drehverm\u00f6gens bei konstanter Temperatur","type":"Journal Article","volume":"84"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:24:25.345245+00:00"}