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{"created":"2022-01-31T14:26:19.990756+00:00","id":"lit19720","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Manchot, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 84: 306-307","fulltext":[{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"Antwort auf die Arbeit von J. H. Burn:\nUber die Sauerstofkapazit\u00e4t des Blutfarbstoffes .\nVon\nW. Manchot.\n(Aus dem chemischen Institut der Universit\u00e4t W\u00fcrzburg.) (Der Redaktion zugegangen am 19. M\u00e4rz 1913.)\nZu der Arbeit von J. H. Burn1) m\u00f6chte ich im folgenden einiges < i widern, nicht als oh ich eine Verst\u00e4ndigung mit diesem Autor \u00fcberhaupt f\u00fcr m\u00f6glich hielte, sondern nur, um bei meinen eigenen Fachgenossen dem Eindruck entgegen zu treten, welcher aus kurzen Referaten entstehen k\u00f6nnte, als ob Burn irgend wesentliche Einw\u00e4nde gegen meine Versuche gefunden h\u00e4tte.\nBurn stellt \u00aban erste Stelle\u00bb die Behauptung, seine Versuche seien Vi \u00bb! genauer wie meine und cs ist in der Tat erstaunlich, was er an Genauigkeit bietet, wenn man den Ma\u00dfstab seiner Versuche ins Auge fa\u00dft. Die gesamte Gasmenge, deren Ver\u00e4nderungen er messen will, betragt n\u00e4mlich zufolge zahlenm\u00e4\u00dfigem Beispiel nur 0,09964 ccm(!). Daf\u00fcr i'ibl er aber dieses Volumen mit einer Genauigkeit von 5 Dezimalen an!\nF\u00fcr eine derartige Genauigkeit fehlt mir als Chemiker allerdings jedes Verst\u00e4ndnis, und ich kann in keiner Weise die Verpflichtung anerkennen, meinerseits die Widerspr\u00fcche beseitigen zu sollen, welche zwischen meinen Resultaten und den mit so kleinen Mengen gewonnenen etwa auftreten.\nBu r n ermitteltnun die eventuellen Ver\u00e4nderungen dieser 0,09964ccm mittels Ferncyankalium ; er scheut sich also nicht, auf diese minimalen Mengen eine Reaktion anzuwenden, von deren Verlauf und Wirkung man gar nichts N\u00e4heres wei\u00df. Wer jemals Gelegenheit gehabt hat, mit den komplexen Eisencyaniden wissenschaftlich zu arbeiten, wei\u00df, wie au\u00dferordentlich schwierig es ist. mit denselben umzugehen und wie unzuverl\u00e4ssig ihr Verhalten namentlich in quantitativer Beziehung ist. Ist doch nicht einmal die Reaktion mit einem so einfachen anorganischen Stoffe wie das Wasserstoffsuperoxyd eine vollst\u00e4ndig glatte und klare.\nDiese kleinen Volumina Burns sind ferner noch mit einer Korrektur f\u00fcr die physikalische L\u00f6slichkeit der Luft im Blut belastet, welche\n\u2018) Journ. of Physiol., Bd. 45, S. 482 (1913).","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"Antwort auf die Arbeit von J. H. Burn.\t807\n7wa\u00ab nicht genau bekannt ist, aber dennoch auf 4 Dezimalen genau mit 0,0106 ccm in Rechnung gesetzt wird. Bei den Ammoniakversuchen kommt wegen der Spannung noch eine weitere Korrektur hinzu gegen deren Zul\u00e4ssigkeit Butterfield \u2022) bereits Einwendungen erhoben hat.\nBum arbeitet mit diesen minimalen Mengen unter Bedingungen, wo der Effekt nur ein verschwindender sein kann, wo also die Vergr\u00f6\u00dferung seines schon minimalen Gasvolumens eine noch minimalere sein mu\u00df. Er arbeitet n\u00e4mlich nicht mit Kohlenoxyd, auch nicht mit reinem Sauerstoff, sondern mit Luft, also mit niedrigem Partialdruck, und nicht bei 0\u00ae, sondern bei Zimmertemperatur, au\u00dferdem mit kohlens\u00e4urereichem nat\u00fcrlichem Blut. Das sind alles Bedingungen, die wie ich schon hervorgehoben habe,\u00ab) die Wirkung der Verd\u00fcnnung auf ein Minimum reduzieren m\u00fcssen. Wenn man sich aber die Wiederholung schwieriger und m\u00fchsamer Versuche eines andern so bequem macht, darf man sich nicht wundern, wenn die Sache nicht geht. Bei Versuchen ohne Ferncyankahum findet Burn dagegen erhebliche Schwankungen.\nWas die \u00fcbrigen Bemerkungen von Burn angeht, so beweisen sie nur, da\u00df er meine Publikationen nicht genau gelesen und nicht verstanden hat, Denn sonst w\u00fcrde er selbst bemerkt haben, da\u00df eine etwaige nicht ganz vollst\u00e4ndige Reduktion des H\u00e4moglobins f\u00fcr meine Verdunnungsversuche v\u00f6llig gleichg\u00fcltig ist und da\u00df seine Bemerkung: Some of his results may then be explained as being due to the passage ;> oxygen from incompletely reduced blood to oxygen-free diluent, the blood then taking up more oxygen> gegen\u00fcber meinen Versuchen gar keinen b.nn hat. Unrichtig ist auch Burns Referat meiner Versuche mit Alkalien.\nEs ist aber eigentlich v\u00f6llig \u00fcberfl\u00fcssig, auf all dieses einzugehen es halle stalt jeder Erwiderung gen\u00fcgt, auf den folgenden Satz hinzuweisen, wo Burn von meinen Versuchen sagt: .accidental breathing into the apparatus might raise the CO, percentage.. Wie es m\u00f6glich sein soll in einen geschlossenen Apparat .hineinzuatmen., in welchen < ie mit Alkalllauge gewaschenen Gase aus Gasometern eintreten, nachdem mehrmals evakuiert, mit Wasserstoff ausgesp\u00fclt und wieder evakuiert worden ist. das muH der Phantasie von Burn \u00fcberlassen werden\nEine derartige Bemerkung l\u00e4fSt es aber begreiflich erscheinen, dab\nich jede weitere Diskussion mit Burn ablehne.\nZu den rein photometrischen neueren Versuchen Butterfields*) mochte ich beitdieser Gelegenheit bemerken, daA ihre Ergebnisse nach meinen Versuchen durchaus verst\u00e4ndlich sind, also nichts gegen letztere beweisen, da hier die gleichen Gr\u00fcnde einschl\u00e4gig sind, welche ich\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 62, S. 206 (1909).\n*) Biochem. Zeitschrift, Bd. 43, S. 438 (1912).\n\u2019) Diese Zeitschrift, Bd. 79 (1912).\nHoppe-Seyler\u2019g Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXIV.\t21","page":307}],"identifier":"lit19720","issued":"1913","language":"de","pages":"306-307","startpages":"306","title":"Antwort auf die Arbeit von J. H. Burn: \"\u00dcber die Sauerstoffkapazit\u00e4t des Blutfarbstoffes\"","type":"Journal Article","volume":"84"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:26:19.990761+00:00"}