Open Access
{"created":"2022-01-31T14:51:22.581570+00:00","id":"lit19733","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Baumstark, Robert","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 84: 437-450","fulltext":[{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Hervorrufung von Magenftinktionsst\u00f6rungen von Darm aut.\nVon\nDr. med. Robert Baumstark, Bad Homburg.\nMit zwei Knrvenzeichnungen im Text.\n(Der Redaktion zugegangen am 23.M\u00e4rz 1913.)\nMan hat sich im Verlauf ungef\u00e4hr des letzten Jahrzehnts immer mehr daran gew\u00f6hnt, den Ursprung gewisser chronisch dyspeptischer Darmst\u00f6rungen in einer Magenfunktionsst\u00f6rung \u2022 zu suchen. W\u00e4hrend man anf\u00e4nglich einen solchen Zusammenhang nur bei ausgesprochener Achylie oder Hypacidit\u00e4t annahm, betrachtet man nach dem Vorgang von , Schmidt, Sch\u00fctz u. a. Darmdyspepsien jetzt auch dann als gastrogen, wenn von seiten des Magens nur geringe Symptome wie z. B eine leichte Hyperacidit\u00e4t oder geringe Motilit\u00e4tsst\u00f6rung vor-liegen, ja selbst wenn die Magenfunktionspr\u00fcfung mittels der Ausheberung keinerlei Abweichung von der Norm ergibt, wenn nur bei der Stuhluntersuchung bei der Schmidtschen Probedi\u00e4t die Bindegewebsprobe positiv ausfallt, eine Untersuchungsmethode, die Schmidt wie ja bekannt als feinstes Reag\u00e9ns auf die Magenfunktion anzusehen gelehrt hat.\nEs liegt in dieser Auffassung zweifellos viel Richtiges, und man ist mit ihr der Erkenntnis mancher Darmdyspepsien viel n\u00e4her gekommen und hat auch die Therapie derselben wesentlich gef\u00f6rdert. Es geht aber nicht an, da\u00df man bei gleichzeitigem Vorhandensein von Magen- und Darmfunktionsst\u00f6rungen die ersteren ohne weiteres immer als die prim\u00e4ren ansieht, wozu die Lehre der gastrogenen Entstehung1 von Dyspepsien leicht verleiten k\u00f6nnte. Auf die M\u00f6glichkeit des umgekehrten Zusammenhangs mu\u00df mehr wie bisher geachtet werden, nachdem die experimentellen Untersuchungen von Gohnheim und Dreyfus an Duodenalfistelhunden zuerst\n31*","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"Robert Baumstark,\ndiesen Kausalzusammenhang erwiesen haben. Cohnheim und Dreyfus haben gezeigt, da\u00df vom D\u00fcnndarm ihrer vollst\u00e4ndig magengesunden Tiere aus durch besondere Eingriffe Symptome erzeugt werden konnten, f\u00fcr welche wir in der menschlichen Pathologie ohne jedes Bedenken ausschlie\u00dflich eine Magenerkrankung verantwortlich zu machen gew\u00f6hnt sind.\nInfolge Dehnung des D\u00fcnndarms durch Aufbl\u00e4hen eines in denselben eingef\u00fchrten Ballons hatte Cohnheim schon fr\u00fcher Nausea und Erbrechen bei Hunden entstehen sehen.\nDarnach konnten Cohnbeim und Dreyfus1) durch Einfuhren von CINa- und MgS04-L\u00f6sungen in den D\u00fcnndarm nicht nur Zeichen der Nausea beim Hunde (Aufsto\u00dfen, Kaubewegungen, Lecken und Erbrechen), sondern auch objektive Zeichen starker Ver\u00e4nderungen der Magenfunktionen hervor-rufen. Auf beide Salzl\u00f6sungen stellte sich eine Verz\u00f6gerung der Magenentleerung um Stunden ein, au\u00dferdem auf die ClNa-L\u00f6sung eine starke Verminderung der Sekretion und auf die MgS04-L\u00f6sung eine starke Vermehrung derselben. Aus folgender Tabelle l\u00e4\u00dft sich diese bedeutende Beeinflussung der Sekretion deutlich erkennen, wobei noch darauf hingewiesen sei, da\u00df nicht nur die Sekretmenge, sondern auch der Acidit\u00e4tsgrad des Sekrets gegen die Norm ver\u00e4ndert ist, da\u00df es also eine wirkliche Hypo- und Hyperacidit\u00e4t gibt, wie daraus hervorgeht, da\u00df die Zahlen der Sekretmenge aus Berechnung des Gewichts und der Acidit\u00e4t, die sich sonst decken, hier stark differieren.\n\tNormal\t\tMgS04\t\tNaCl\t\n\tSekret nach Gewicht\tSekret nach Acidit\u00e4t\tSekret nach Gewicht\tSekret aus Acidit\u00e4t\tSekret nach Gewicht\tSekret aus Acidit\u00e4t\n\t175\t168\t290\t226\t60\t106\nProbefr\u00fchst\u00fcck\t146\t152\t\u2014\t\u2014\t_\t\n\t154\t137\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nProbemahlzeit (halb)\t898\t395\t560\t608\t236\t283\ni Cohnheim u. Dreyfus, Diese Zeitschrift, Bd. 58, H. 1 (1908).\n","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hervorrufung von Magenfunktionsst\u00f6rungen vom Darm aus. 439\nEin Jahr sp\u00e4ter erweiterten Cohnheim und Marchand1) diese Versuche in derselben Anordnung und untersuchten den Einflu\u00df von Schwefels\u00e4ure* Salzs\u00e4ure, Essigs\u00e4ure in verschiedenen Konzentrationen und stark saurer Molke. Die Versuche, die m\u00f6glichst geringf\u00fcgige St\u00f6rungen der D\u00fcnndarmverdauung verursachen sollten, f\u00fchrten ebenfalls zu dem Resultat der sekund\u00e4ren Magenst\u00f6rung vom D\u00fcnndarm aus und zwar ebenfalls zu einer Verz\u00f6gerung der Entleerung und zu Acidit\u00e4tsver\u00e4nderungen, und zwar zu Hypacidit\u00e4t nach Salzs\u00e4ure, zu Hyperacidit\u00e4t nach Essigs\u00e4ure. Schwefels\u00e4ure und saure Molke verhielten sich wie HCl. Die Ver\u00e4nderungen waren bei Verwendung der schw\u00e4chsten und st\u00e4rksten Konzentrationen vorhanden.\nAuf weitere Einzelheiten dieser Versuche soll hier nicht eingegangen werden, sondern im Anschlu\u00df an dieselben m\u00f6chte ich \u00fcber eine Versuchsreihe berichten, die ich in dem Bestreben angestellt habe, Versuchsbedingungen zu setzen, die in der menschlichen Darmpathologie vorkommenden Darmst\u00f6rungen \u00e4hnlich sind.. Die Versuche sind in dem Laboratorium von Professor O. Cohnheim ausgef\u00fchrt.\nBei dem von Schmidt und Strasburger aufgestellten Krankheitsbild der intestinalen G\u00e4rungsdyspepsie handelt es sich im wesentlichen um eine mangelhafte Ausnutzung der St\u00e4rke und um sekund\u00e4re Verg\u00e4rung derselben unter dem Einflu\u00df der Bakterien im D\u00fcnndarm, und die Autoren haben urspr\u00fcnglich diese St\u00f6rung als eine isolierte prim\u00e4re funktionelle sekretorische Darmst\u00f6rung aufgefa\u00dft. W\u00e4hrend Strasburger auch heute noch diesen Standpunkt vertritt, z\u00e4hlt Schmidt unter dem Einflu\u00df der von H. Meyer*) bei ihm auegef\u00fchrten Untersuchungen, die in der Minderzahl dieser F\u00e4lle auch Magenfunktionsst\u00f6rungen, Hypacidit\u00e4t oder Hyperacidit\u00e4t und Verz\u00f6gerung der Magenentleerung feststellten, jetzt diese mit Magensymptomen verbundenen F\u00e4lle von intestinaler G\u00e4rungsdyspepsie zu den gastrogenen Darmdyspepsien.\nBis zu einem gewissen Grad glaubte ich bei meinen Versuchen der Pathologie der G\u00e4rungsdyspepsie nahe zu kommen,\n*) Cohnheim u. Marchand, Diese Zeitschrift, Bd. 69, H. 1 (190!)).\n*) H. Meyer, D. Arch. f. kl. Med., Bd. 92, 1908, S. 452.","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"440\tRobert Baumstark,\nwenn ich entsprechend der mangelhaften St\u00e4rkeverdauung und der vermehrten St\u00e4rkeverg\u00e4rung bei der G\u00e4rungsdyspepsie k\u00fcnstlich zur G\u00e4rung gebrachte Kohlenhydrate verwendete.\nBrot und Wasser wurde ungef\u00e4hr in Mengeverh\u00e4ltnissen des Probefr\u00fchst\u00fccks im Brutschrank zur G\u00e4rung gebracht, zur Einleitung der Kohlenhydratverdauung wurde Speichel hinzugef\u00fcgt, zu einer Probe hiervon einmal auch etwas Stuhl, um die Goliwirkung hervorzurufen. Nach einigen Tagen Brutschrankaufenthaltes wurde das Gegorene durch Drahtsieb filtriert und in Mengen von ca. 250 ccm entsprechend den von einem Probefr\u00fchst\u00fcck (nach Abflu\u00df der ersten fast reinen Wassermengen) in den Darm \u00fcbertretenden Mengen zu den Versuchen verwendet, den Hunden per os, in die Duodenalfistel, in die Ileumfistel und per rectum eingef\u00fchrt und darnach der Ablauf eines Probefr\u00fchst\u00fccks mit dem Ablauf eines solchen unter normalen Verh\u00e4ltnissen verglichen. Die Versuche sind folgende:\n1.\tVersuch. Boxl. Duodenal- und Magenfistel. Normalversuch. Probefr\u00fchst\u00fcck (400 g Wasser, 50 g Brot).\nDie Hauptmenge des Wassers entleert sich in gro\u00dfen rasch aufeinander folgenden Sch\u00fcssen in den ersten Minuten nach der Aufnahme.\nDer erste Brotschu\u00df erfolgt schon 18 Minuten nach der Nahrungsaufnahme, 25 Minuten nach derselben wurden die Brotsch\u00fcsse schon regelm\u00e4\u00dfiger und gr\u00f6\u00dfer; 3 Stunden nach derselben erweist sich der M^gen bei Er\u00f6ffnung der Magenfistel als vollkommen leer.\nDie Gesamtmenge der entleerten Sekrete betr\u00e4gt 301, die Acidit\u00e4t des Mageninhalts 1 Stunde nach der Nahrungsaufnahme Gesamtacidit\u00e4t = 50, der feste R\u00fcckstand nach Filtrieren 70 g. Also v\u00f6llig normale Verh\u00e4ltnisse.\n2.\tVersuch. Boxl. Duodenal- und Magenfistel. 250 Gegorenes von der Acidit\u00e4t 79 in die Duodenalkan\u00fcle eingelassen. 25 Minuten darnach Probefr\u00fchst\u00fcck.\nDer erste Brotschu\u00df erfolgt erst nach 1 Stunde 25 Minuten!\nVon da an regelm\u00e4\u00dfig Brotsch\u00fcsse. Das Brot ist in viel Schleim eingeh\u00fcllt. Nach 21!* Stunden zu einer Zeit, wo sonst das Probefr\u00fchst\u00fcck und Sekrete, zusammen also nor-","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hervorruf\u00fcng von Magenfunktionsst\u00f6rungen vom Darm aus. 441\nmalerweise rund 700 ccm aus der Duodenalkan\u00fcle abgeflossen ist, sind erst 460 ccm aus der Duodenalfistel gekommen. Im Magen zu dieser Zeit bei Er\u00f6ffnung der Fundusfistel in der Pars pylorica noch viel ziemlich trockener Brotbrei. Die Entleerung ist also au\u00dferordentlich stark verz\u00f6gert.\nIn der dem Versuch folgenden Nacht traten 6 starke Durchf\u00e4lle bei dem Versuchstier auf von stark saurer Reaktion und reichlich mit Jod sich blau f\u00e4rbenden Kohlehydratresten.\n3.\tVersuch. Pascha. Duodenalkan\u00fcle. Magenfistel.\nIn diesem Versuch werden 164 ccm Gegorenes, das mit\netwas Stuhl versetzt 40 Stunden im Brutschrank gestanden hatte und eine Acidit\u00e4t von 96 aufwies, zu gleichen Teilen mit den ersten einzelnen Sch\u00fcssen eines Probefr\u00fchst\u00fccks (200 g Wasser und 50 g Brot), die nur aus dem abflie\u00dfendem Wasser bestehen und keinen Brotbrei enthalten, in die Duodenalkan\u00fcle eingespritzt.\nDie ersten minimalen Brotsch\u00fcsse kommen erst 1 Stunde nach Nahrungsaufnahme, setzen dann wieder f\u00fcr eine ganze Stunde aus, so da\u00df die Entleerung des Brotbreis in betr\u00e4chtlichen Mengen erst 2 Stunden nach Nahrungsaufnahme beginnt. 3 ll* Stunden nach derselben ist der Magen noch nicht leer, sondern enth\u00e4lt noch 48 g Brotbrei. Also auch hier ist die Entleerung au\u00dferordentlich verz\u00f6gert. Die Gesamtacidit\u00e4t des Mageninhalts betr\u00e4gt 86. Die Gesamtmenge des. aus der ^ Fistel Aufgefangenen betr\u00e4gt 705 inklusive 48 g R\u00fcckstand im Magen. Die Menge der Sekrete also 705\u2014250 = 460 ccm.\n4.\tVersuch. Pascha, erh\u00e4lt 240 ccm eines von einem anderen Hund mit Duodenalfistel aus dieser aufgefangenen Probefr\u00fchst\u00fccks ; diese 240 ccm waren neutralisiert im Brutschrank 2 X 24 Stunden der G\u00e4rung \u00fcberlassen worden. Nachdem das Gegorene in die Duodenalfistel eingelaufen war, wird ein Probefr\u00fchst\u00fcck von 200 g Wasser und 50 g Brot verabreicht. Das erste Brot kommt, wie normal ca. */z Stunde nach Nahrungsaufnahme, nach 2 lU Stunden nur noch 15 g Brotbrei im Magen. Hier war die Entleerung nicht verz\u00f6gert, dagegen bestand eine Gesamtacidit\u00e4t von 105. Die Gesamtmenge des Aufgefangenen betrug 554, die der Sekrete 304, R\u00fcckstand im Magen 15 g.","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"Robert Baumstark.\no. Versuch. Wasti. Duodenal- und Ileumfistel.\n260 ccm von einem aus der Duodenalfistel eines anderen Hundes aufgefangenen im Brutschrank gegorenen Probefr\u00fchst\u00fccks (Acidit\u00e4t = 42) werden in die Ileumfistel eingespritzt. Darnach Probefr\u00fchst\u00fcck.\nDie ersten betr\u00e4chtlichen Brotbreientleerungen aus der Duodenalfistel erfolgen erst 1 Stunde und 50 Minuten nach der Nahrungsaufnahme. Die Entleerung zieht sich auch weiter so in die L\u00e4nge, da\u00df noch 5 Stunden nach der Nahrungsaufnahme sich noch Brot entleert, der Magen also noch nicht leer ist. Wegen R\u00fccklaufs sind die quantitativen Verh\u00e4ltnisse bei diesem Versuch nicht ma\u00dfgebend.\n6. Versuch. Pascha. Duodenal- und Magenfistel. Fri\u00dft 250 ccm Gegorenes von der Acidit\u00e4t 75 gerne. Die Brotentleerung beginnt rechtzeitig und bleibt lebhaft und regelm\u00e4\u00dfig, die Entleerung ist also normal. Die Acidit\u00e4t des Mageninhalts ist erh\u00f6ht\nHG1 = 40\tGesamtacidit\u00e4t = 90\nHCl = 49\tGesamtacidit\u00e4t = 89,\nder Brotbrei ist im sp\u00e4teren Verlauf des Versuchs in gro\u00dfe Schleimmengen eingeh\u00fcllt und auch unvermischt mit Brot entleert sich aus der Duodenalfistel vom Magen her Schleim. Quantitativ kann der Versuch nicht verwertet werden, wegen last st\u00e4ndigen R\u00fccklaufs.\nNach 2 V* Stunden entleert sich aus der Magenfistel noch eine ziemliche Menge Brotbrei mit sehr viel Schleim. Die Beobachtung der St\u00fchle ergibt 7 Durchf\u00e4lle in der Nacht, von saurer Reaktion, schaumigem Aussehen, mit Lugol blau gef\u00e4rbte Kohlehydratreste in gro\u00dfer Menge enthaltend.\n* 7. Versuch. Boxl. Duodenal-, Fundusfistel. Erh\u00e4lt Probe-Ir\u00fchst\u00fcck, das nicht wieder in die Duodenalfistel eingespritzt, sondern aulgefangen wird. 300 ccm des Filtrats werden dann in die Duodenalkan\u00fcle einlaufen gelassen, darnach Probefr\u00fchst\u00fcck. Dieses verl\u00e4uft vollst\u00e4ndig normal. Die Entleerung des Brotbreis beginnt 25 Minuten nach der Nahrungsaufnahme und h\u00e4lt ununterbrochen an, bis 2'k Stunden nach Nahrungsaufnahme alles Brot ausgeschieden ist Gesamtmenge : 625. Vom","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hervorrufung von Magenfunktionsst\u00f6rungen vom Darm aus 443\nProbefr\u00fchst\u00fcck nur 426 gefressen. Sekret 199. Entleerung normal, Acidit\u00e4t nicht bestimmt.\n8.\tVersuch. Box] II. Duodenalkan\u00fcle.\nVom Gegorenen von der Acidit\u00e4t 73 werden 250 ccm neutralisiert und in die Duodenalkan\u00fcle einlaufen gelassen. 40 Minuten darnach Probefr\u00fchst\u00fcck. Va Stunde nach Nahrungsaufnahme beginnt die Entleerung des Brotbreis. 2V* Stunden nach Nahrungsaufnahme ist der Magen v\u00f6llig entleert, es kommt nur noch Speichel aus der Fistel. Die Gesamtacidit\u00e4t = 32.\nKongo negativ. Nach dem Experiment saure Durchf\u00e4lle von derselben Beschaffenheit wie bei den anderen Versuchen.\n9.\tVersuch. Nero. Duodenalfistel. ^\n- 250 g Gegorenes mit 20 g Milch wird nicht gefressen, mit Sonde in den Magen gegeben. 212 ccm entleeren sich in den n\u00e4chsten 9!a Stunden. 1 Stunde nach dem Eingie\u00dferi in den Magen wird ein Probefr\u00fchst\u00fcck von 200 Wasser und 50 g Brot gegeben. Erst 50 Minuten darnach kommt die erste geringe Brotmenge. 3 Stunden nach Probefr\u00fchst\u00fcck Magen vollst\u00e4ndig leer, wie sich aus der Speichelentleerung zum Schlu\u00df und durch Erbrechen, das keinen Inhalt herausbef\u00f6rdert, ergibt. Entleerung bei Beginn also etwas verz\u00f6gert,- im Gesamtergebnis aber in Ordnung.\n10.\tVersuch. Wastl. Ileum- und D\u00fcodenalkan\u00fcle.\nIn die Ileumkan\u00fcle 250 g Gegorenes. Acidit\u00e4t == 73. lU Stunde darnach Probefr\u00fchst\u00fcck. Der erste Brotbrei\nin sp\u00e4rlicher Menge 1 Stunde und 7 Minuten nach Aufnahme; in gr\u00f6\u00dferen Mengen kommt Brotbrei aber erst 2 Stunden nach Nahrungsaufnahme.\nDer letzte Brotbrei entleert sich nach 5 Stunden nach Nahrungsaufnahme und danach h\u00e4lt Entleerung von Galle und Pankreassaft noch fast eine Stunde an. Im ganzen entleert 889 ccm.\nProbefr\u00fchst\u00fcck 450, also Sekret 439. Davon, vielleicht 20 ccm R\u00fccklauf abzuziehen = 410. Die Gesamtacidit\u00e4t des Mageninhaltes aus einzelnen Portionen in den ersten 2*/* Stunden\n= 26. Kongo ist negativ. Der feste R\u00fcckstand betr\u00e4gt nur 5 g.","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"Robert Baumstark,\nDie Entleerung ist also enorm verz\u00f6gert, die Acidit\u00e4t herabgesetzt.\n11. Versuch. Boxl. Duodenal-, Fundusfistel.\n220 ccm Gegorenes, Acidit\u00e4t 73, werden per Klysma in das Rectum eingegossen. Das Probefr\u00fchst\u00fcck darauf wird verweigert, es erfolgt eine diarrhoische Entleerung (des Eingegossenen).\nDarnach wird das Probefr\u00fchst\u00fcck in die ge\u00f6ffnete Fundusfistel und das Wasser mit dem Magenschlauch eingegeben. Das Wasser entleert sich sofort wieder in gro\u00dfen Sch\u00fcssen, 1 Stunde 10 Minuten nach Eingabe des Probefr\u00fchst\u00fccks beginnt erst die Brotbreientleerung, die Entleerung zieht sich 5 Stunden hin. Es mu\u00df aber bemerkt werden, da\u00df der Hund keinen gesunden Eindruck macht und einige Tage nach dem Versuch gestorben ist.\nDie Versuche wurden alle an gesunden, besonders magengesunden Hunden angestellt, mit Ausnahme des Versuchs 11, in dem das Gegorene in das Rectum eingegossen wurde. Der zu diesem Versuch verwandte Hund machte schon zur Zeit des Versuchs einen matton kranken Eindruck. Das Versuchsresultat \u2014 eine erhebliche Verz\u00f6gerung der Magenentleerung \u2014 entsprach im \u00fcbrigen ganz den Resultaten der anderen Versuche. Das Gegorene wurde in die einzelnen Abschnitte des Verdauungskanals appliziert, sowohl per os als auch per rectum und in die Duodenal- und Ueumfistel. Die beiden letzten Applikationsarten entsprechen w\u00e4hl am meisten den in der menschlichen Pathologie vorkommenden G\u00e4rungszust\u00e4nden. Das Gegorene war erhalten worden durch Verweilen von Brot und Wasser mit Speichelzusatz im Brutschrank w\u00e4hrend einiger Tage, einmal war etwas Stuhl zugesetzt worden zur Erzielung der Coli Wirkung, zu 2 Versuchen war der aus der Duodenalkan\u00fcle enthaltene Mageninhalt nach Probefr\u00fchst\u00fcck im Brutschrank der G\u00e4rung \u00fcberlassen worden.\nBeim Einlaufenlassen des Gegorenen in die Duodenal- und Ueumfistel machte sich eine starke Kontraktion der betroffenen","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hervorrufung von Magenfunktionsst\u00f6rungen vom Darm aus. 445\nDarmteile bemerkbar, so da\u00df das Einlaufen sich oft stark verz\u00f6gerte. Sehr h\u00e4ufig trat R\u00fccklauf auf und zwar sowohl schon beim Einlaufen des Gegorenen als auch sp\u00e4ter beim Einlaufen des aus der Duodenalkan\u00fcle abgeflossenen Mageninhalts des nach Einspritzen des Gegorenen verabreichten Probefr\u00fchst\u00fccks. Diese Neigung zur Kontraktion des Darms und zu R\u00fccklauf war viel st\u00e4rker als sonst je beobachtet und war auch der Grund daf\u00fcr, da\u00df in einem Teil der Versuche die Sekretmengen quantitativ nicht genau bestimmt werden konnten.\nDie Erschwerung des Einlaufs und das leichte Auftreten des R\u00fccklaufs ist wohl schon als Folge des Reizes der gegorenen Massen auf die Darmschleimhaut aufzufassen, unter deren Einflu\u00df es zu einer abnorm starken Kontraktion der Darmmuskulatur kommt, \u00e4hnlich den bei allen Reizzust\u00e4nden in der Darmpathologie besonders auch bei G\u00e4rungszust\u00e4nden zustande kommenden spastischen Zust\u00e4nden, die sich in spastischen Stuhlformen dokumentieren.\nWohl im Zusammenhang mit diesen abnorm starken Darmkontraktionen kommt es dann zu der bei den Versuchsresultaten verzeichneten starken Verz\u00f6gerung der Austreibung des Mageninhalts. Die Entleerung des Brotbreis beginnt statt wie im Normalversuch (Versuch 1) \u00bb/* Stunde nach der Nahrungsaufnahme erst V',2\u20142 Stunden nach derselben und die vollst\u00e4ndige Entleerung des Magens dauert statt 21/*\u20143 Stunden bis zu 5\u20146 Stunden. Diese Entleerungsverz\u00f6gerung blieb von 5 G\u00e4rungsversuchen, in denen das Gegorene in den Darm eingef\u00fchrt wurde, nur einmal (Versuch 4) aus, w\u00e4hrend sie in den 4 anderen Versuc^n sehr stark war, und wird in ihrer Bedeutung f\u00fcr die Beeinflussung des Magens vom Darm aus noch st\u00e4rker betont dadurch, da\u00df die direkte Behandlung des Magens mit dem Gegorenen durch seine Verabreichung per os die Entleerung des Magens nicht beeinflussen konnte, wie die Versuche 6 und 9 beweisen.\nEbensowenig resultierte eine Verz\u00f6gerung der Magenentleerung, als (wie im Versuch 7) vor der Verabreichung eines Probefr\u00fchst\u00fccks der aus der Duodenalkan\u00fcle aufgefangene Mageninhalt eines andern Probefr\u00fchst\u00fccks in das Duodenum","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"Robert Baumstark,\neingespritzt worden war und auch nicht im Versuch 8, in dem ebenso wie in den G\u00e4rungsversuchen Gegorenes, aber nach vorheriger Neutralisation einsgepritzt worden war. Die Verlangsamung der Magenentleerung ist also wahrscheinlich auf die durch die G\u00e4rung der Kohlenhydrate entstandenen S\u00e4uren zur\u00fcckzuf\u00fchren. Bei den Versuchen, in denen das Gegorene in die lleumfistel eingef\u00fchrt wurde, wurden die am meisten in die Augen fallenden Entleerungsverz\u00f6gerungen erzielt.\nAuch vom Rectum aus gelang es die Magenentleerung \u00e4hnlich in die L\u00e4nge zu ziehen, wie der Versuch 11 wohl dartut, obwohl der Versuchshund in diesem Fall nicht ganz gesund erschien.\nAuf den folgenden Kurven stellt sich die Verz\u00f6gerung der Magenentleerung (Versuch I und X) im Vergleich zur Norm besonders anschaulich dar.\n60r wi__\t1 tiorm\u00e4lvei\t\tsue/\t\t\t\t\t\tDie Acidit\u00e4t des Mageninhalts wurde in 4 Ver-suchen, in denen das Gegorene in den Darm (Duodenum oder Ileum) gegeben wurde, bestimmt und er-wies sich in allen 4 F\u00e4llen als abnorm. Zweimal be-stand erh\u00f6hte Acidit\u00e4t von 86 und 105 in den Versuchen 3 und 4 und zwei-mal herabgesetzte Acidit\u00e4t von 32 resp. 26 bei nega-ti ver Kongoreaktion, in den Versuchen 8 und 10. Die Acidit\u00e4t war also ausnahmslos in den untersuchten F\u00e4llen vom Darm aus ver\u00e4ndert, aber nicht im gleichen Sinne.\nr mM\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n300h j\t1 vj\tT\t\t\t\"*\t\t\t\t\nso' 1\t-\t\t\t\t\t\t\t\t\nwL-1 [ r 20^1\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t;\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n20olL\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n1 I SO j__L 6o[L\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ni * 1 Wli-l\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n20 li\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nWJ\t\t\t\t\t\t\t\t\u2014-\t\nso\\\\\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n6o\\l _\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nHO\\1\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n201\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nI\u2014,\t\t\t\tJ\t\t\t\t\t\no 20 ho 60 so wo* 20 ho 6o so 2oo Nach den Versuchen von\nKurvet.\tCohnheim und Mar-","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hervorrufung von Magenfunktionsst\u00f6rungen vom Darm aus. 447\n100 20 00 60 M 200\nVO 60 <f0 300 20 00 60\nKurve 2.\nchand,1) die unter dem Einflu\u00df von in den Darm ein^ef\u00fchrter Essigs\u00e4ure eine Hypersekretion und Hyperaddit\u00e4t entstehen sahen, war eine solche auch in den vorliegenden Versuchen zu erwarten, da es sich bei den S\u00e4uren des eingespritzten Gegorenen ja\u2019 auch um organische S\u00e4uren handelte. Allerdings f\u00fchrte in denselben Versuchen von Cohnheim und Marchand die Einspritzung von saurer Molke in den Darm, die . doch auch organische S\u00e4uren enth\u00e4lt, zur Hypacidit\u00e4t. Diesem Verhalten entspricht die Hypacidit\u00e4t in meinen Versuchen 8 und 10.\nWorauf diese Unterschiede beruhen, ist noch nicht klar.\nZu dem Versuch 8 ist bez\u00fcglich der Acidit\u00e4tsherabsetzung noch besonders zu bemerken, da\u00df in diesem Versuch das Gegorene nach vorausgegangener Neutralisation in das Duodenum eingespritzt wurde, da\u00df also hier f\u00fcr die Hypacidit\u00e4t auch andere Gr\u00fcnde als die organischen S\u00e4uren verantwortlich gewesen sein mu\u00dften.\nAuch in bezug auf die Sekretmengen waren erhebliche Unterschiede bemerkbar, ohne da\u00df sich auch hierin eine Gleichsinnigkeit der Erscheinungen h\u00e4tte auffinden lassen.\nSo waren im Versuch Nr. 2 2>l* Stunden nach einem Probefr\u00fchst\u00fcck von 400 Wasser und 50 Brot erst 460 ccm abgeflossen und im Magen war zu dieser Zeit ein ziemlich trockener Brotbrei in der pars pylorica enthalten. Es handelte\n*) Cohnheim u. Marchand, 1. c.","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"Robert Baumstark,\nsich hier sicherlich um eine erhebliche Beschr\u00e4nkung der Sekretmenge, wenn man ber\u00fccksichtigt, da\u00df auf das Probefr\u00fchst\u00fcck normalerweise 150 ccm Magensaft und mehr als 250 ccm Galle und Pankreassaft produziert werden. Ebenso liegt eine ganz erhebliche Sekretbeschr\u00e4nkung in dem Versuch 8 vor, in dem nach Einf\u00fchrung des neutralisierten Gegorenen in den Darm auf das nachfolgende Probefr\u00fchst\u00fcck nur eine Sekretmenge von 80 ccm nachweisbar war.\nIn anderen Versuchen wie z. B. Versuch 3 und 10 betrugen die Sekretmengen (mit Ber\u00fccksichtigung des R\u00fcckstandes im Magen) 460 resp. 419, also ebensoviel oder etwas mehr als, wie von Cohnheim und Dreyfus1) berichtet, von Magen, Leber und Pankreas auf ein Probefr\u00fchst\u00fcck hin sezerniert wird.\nEine weitere mit dem l\u00e4ngeren Verweilen des Probefr\u00fchst\u00fccks im Magen zusammenh\u00e4ngende Erscheinung war die, da\u00df bei den meisten Versuchen der Brotbrei viel besser verkleinert und mehr zerfallen war als normalerweise, was darin seinen Ausdruck fand, da\u00df der nach Filtrieren des Abgeflossenen auf dem Drahtnetz verbleibende R\u00fcckstand viel geringer als normal war. So betrug er im Normalversuch (Nr. 1) 70 g, im Versuch 3 nur 12 und im Versuch 10 nur 5 g. Dies war auch da der Fall, wo, wie im Versuch 10, die Acidit\u00e4t herabgesetzt und Kongo negativ war.\nWeiterhin wurde beobachtet, da\u00df in den Versuchen, in denen das Gegorene per os verabreicht wurde, eine bedeutende Schleimproduktion im Magen wohl als Schutz gegen den betr\u00e4chtlichen S\u00e4uregrad des Gegorenen an organischen S\u00e4uren stattfand. Auffallender aber war, da\u00df zum Teil auch in den Versuchen, bei denen das Gegorene in den Darm eingef\u00fchrt wurde, der Magen eine betr\u00e4chtliche Schleimproduktion aufwies, wie man besonders deutlich im Versuch 2 beobachten konnte. Es scheint, als ob nicht nur die Sekretion des Magens vom Darm aus beeinflu\u00dfbar ist, sondern auch die Schfeim-produktion.\nEine weitere Folgeerscheinung der Experimente war, da\u00df in den Versuchen, in denen die St\u00fchle der Versuchstiere ge-\n') Cohnheim und Dreyfus, Diese Zeitschrift, Bd. 58, H. 1.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hervorrufung von M&genfunktionsst\u00f6nmgen vom Darm aus, 149\ntrennt von den St\u00fchlen der Anderen Hunde erhalten werden konnten (Versuch 2, 6, 8), heftige Durchf\u00e4llenachweisbar^ Und zwar traten diese Durchf\u00e4lle auf, ob das Gegorene per os oder in den D\u00fcnndarm eingef\u00fchrt war, ja auch in dem Versuch, in dem das Gegorene nach vorheriger Neutralisation in das Duodenum gebracht war. Es kann sich also nicht nur um eine Wirkung der G\u00e4rungss\u00e4ure handeln, sondern es m\u00fcssen auch noch andere Momente in Betracht kommen.\nDie St\u00fchle waren von breiiger und fl\u00fcssiger Konsistenz, von stark saurer Reaktion, enthielten viel unverdaute mit Lugol blau gef\u00e4rbte Kohlehydratreste, zeigten also Eigenschaften, wie sie St\u00fchle bei der intestinalen G\u00e4rungsdyspepsie ebenfalls aufweisen.\n\u00dcberblicken wir noch einmal die Erfahrungen bei den geschilderten Versuchen, so l\u00e4\u00dft sich folgendes sagen,:\nEs ist gelungen, im Experiment im D\u00fcnndarm des Hundes Verh\u00e4ltnisse zu setzen, die bis zu einem gewissen Grad den in der menschlichen Darmpathologie bei der intestinalen G\u00e4rungs-dyspepsie vorkommenden Darminhaltsverh\u00e4ltnissen \u00e4hnlich sind.\nDurch diese Eingriffe wurden bei den Hunden mit ganz gesunden M\u00e4gen St\u00f6rungen der Magenfunktionen von gro\u00dfer Intensit\u00e4t hervorgerufen, wie sie uns beim Menschen bisher zweifellos veranla\u00dft hatten, eine Erkrankung des Magens selbst anzunehmen. Bei gleichzeitig vorkommenden Darmsymptomen, wie sie auch die Hunde im Experiment zeigten, d. h. bei den Durchf\u00e4llen von saurer Reaktion und den reichlichen mit Lugol blau zu f\u00e4rbenden Kohlehydraten in den St\u00fchlen, 'w\u00fcrden wir weiterhin die Magensymptome auf eine prim\u00e4re Magenerkrankung bezogen und die Darmst\u00f6rungen als sekund\u00e4r betrachtet, w\u00fcrden also die nach Schmidt als gastrogen zu betrachtenden Formen der intestinalen G\u00e4rungsdyspepsie angenommen haben. F\u00fcr die Experimente gilt aber gerade der umgekehrte Zusammenhang. Hier ist die Darmst\u00f6rung die prim\u00e4re und die Magensymptotrie, die ganz denen der \u00abgastrogenen\u00bb G\u00e4rungsdyspepsie entsprechen \u2014 teils Hypacidit\u00e4t, teils Hyperacidit\u00e4t und Herabsetzung der Magenentleerungszeit \u2014, sind sekund\u00e4r vom Darm aus hervorgerufen.\nDies mu\u00df uns bei der Beurteilung des Kausalzusammenhangs gleichzeitiger Magen- und Darmst\u00f6rungen auch in der","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450 Baumstark, \u00dcber Magenfunktionsst\u00f6rungen vom Darm aus.\nMagen-Darmpathologie des Menschen im allgemeinen vorsichtiger machen und veranlassen, h\u00e4ufiger wie bisher an die M\u00f6glichkeit \u00abenterogener\u00bb Magenfunktionsst\u00f6rungen zu denken.\nAuch speziell f\u00fcr die G\u00e4rungsdyspepsie m\u00fcssen die Versuche die Frage nahelegen, ob es sich bei den von Schmidt und Meyer als gastrogen aufgefa\u00dften Formen nicht umgekehrt ebenfalls um enterogene Magensymptome handelt; dann bliebe die intestinale G\u00e4rungsdyspepsie im Sinne Strasburgers als prim\u00e4re selbst\u00e4ndige funktionelle D\u00fcnndarminsufficienz als einheitliches Krankheitsbild, das in einem Teil der F\u00e4lle sekund\u00e4r zu enterogenen Magenst\u00f6rungen zu f\u00fchren imstande ist, bestehen.\nEs ist mir eine angenehme Pflicht, Herrn Professor Cohnheim f\u00fcr die liebensw\u00fcrdige Aufnahme in seinem Laboratorium auch an dieser Stelle bestens zu danken.","page":450}],"identifier":"lit19733","issued":"1913","language":"de","pages":"437-450","startpages":"437","title":"\u00dcber Hervorrufung von Magenfunktionsst\u00f6rungen vom Darm aus.","type":"Journal Article","volume":"84"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:51:22.581576+00:00"}