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{"created":"2022-01-31T16:39:46.517590+00:00","id":"lit19738","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Thierfelder, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 85: 35-58","fulltext":[{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen Ober die Cerebroeide des Gehirns.\nIII. Mitteilung.\nVon\nH. Thierfelder.\n(Ans (Um physiologisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t T\u00fcbingen.)\n(Der Redaktion zugegangen am 11. April 1913.)\nIn einer fr\u00fcheren Mitteilung\u00ab) wurde \u00fcber Versuche berichtet, aus dem mit Hilfe des Barytacetonverfahrens gewonnenen Cerebrosidgemenge reine Gerebroside darzustellen. Es gelang neben dem Cerebron ein zweites Cerebrosid zu erhalten, welches in seinen L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnissen, seinem makroskopischen und mikroskopischen Verhalten durchaus an das Kerasin erinnerte, das zuerst von Thudichum und dann auch von Parkus sowie von Kossel und Freytag aus dem Gehirn dargestellt und beschrieben worden ist. Bei der Analyse lieferten aber zwei Pr\u00e4parate, welche sich aus verschiedenen L\u00f6sungsmitteln in ganz gleicher und charakteristischer Weise abschieden und auch bei der mikroskopischen Betrachtung keine Unterschiede zeigten, verschiedene Werte.\nEhe ich die Untersuchung dieses zweiten Cerebrosids wieder aufnahm, erschien es mir n\u00f6tig, nochmals zu pr\u00fcfen, ob auch in der Tat das Barytverfahren ganz indifferent sei. Krystalli-siertes Cerebron wurde zwar nach einst\u00fcndigem Erhitzen mit Barytwasser zu 90,4\u00b0/o wiedergewonnen und hatte bei dieser Behandlung sein Krystallisationsverm\u00f6gen bewahrt ; auch hatte Protagon nach der gleichen Behandlung mit Barytwasser nichts von seinem Zuckergehalt eingeb\u00fc\u00dft,* *) aber das aus dem Baryt-acetoncerebrosidgemenge isolierte Cerebron verhielt sich insofern\n') H. Locning und H. Thierfelder, Diese Zeitschrift, Bd 74 S. 282 (1911).\n*) H. Loeping und H. Thierfelder, Diese Zeitschrift, Bd 77 S. -202 (1912).\n3*","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"36\nH. Thierfelder.\nanders, als das nach einem weniger eingreifenden Verfahren dargestellte, als es erst nach l\u00e4ngerem Kochen mit einer zur L\u00f6sung unzureichenden Menge Methylalkohol krystallisierte und nicht schon sofort.\nIch habe daher zwei Gerebronpr\u00e4parate, von denen das eine mittels Baryt, das andere in alter Weise hergestellt war, genau mit einander verglichen. Diese Versuche finden sich auf S. 37 ff. beschrieben. Sie f\u00fchrten zu dem Resultat, da\u00df eine irgendwie erhebliche Ver\u00e4nderung durch das Barytverfahren nicht eintritt.\nNach diesem Ergebnis habe ich mich wieder der Bearbeitung des nach dem Barytverfahren dargestellten Cerebrosid-gemenges zugewandt, da es wohl erlaubt ist, die f\u00fcr das Gerebron gemachten Feststellungen auch auf die andern Cere-broside zu \u00fcbertragen.\nIch verzichtete von vornherein darauf, (au\u00dfer den schon bekannten, der Gerebronfraktion angeh\u00f6renden) reine Substanzen isolieren zu wollen; es war vielmehr meine Absicht, das Gemenge in gr\u00f6\u00dfere Fraktionen zu zerlegen, welche sich in ihren Eigenschaften voneinander unterscheiden.\nBei diesen Versuchen, die auf S. 401\u00ce. mitgeteilt sind, zeigte sich wiederum,1) da\u00df die Cerebronfraktion aus einem krystal-lisierenden und einem amorphen Komponenten besteht, welche beide die gleiche Zusammensetzung haben und das gleiche Drehungsverm\u00f6gen besitzen, sich aber in ihrer L\u00f6slichkeit unterscheiden. W\u00e4hrend ich ersteren weiterhin Gerebron nenne, schlage ich f\u00fcr das letztere den Namen Phrenosin vor, mit dem Thudichum die ganze Fraktion bezeichnete.\nNeben der Gerebronfraktion wurde eine leicht l\u00f6sliche abgetrennt und eine dritte, welche in ihrer L\u00f6slichkeit zwischen beiden steht. Da diese letztere in ihren Eigenschaften durchaus an das Kerasin erinnert, so habe ich sie als Kerasinfraktion bezeichet.\nEin letzter Abschnitt dieser Arbeit (S. 49 ff.) besch\u00e4ftigt sich mit der Spaltung dieser Kerasinfraktion.\n*) H. Loening und H. Thierfelder, Diese Zeitschrift. Bd. OH. S. m (1910),","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Cerebroside des Gehirns. III. 37\nVergleich des nach dem*Baryt&cet onverfahren gewonnenen Cerebrona (B. A. Cerebron) mit dem nach der \u00e4lteren Methode erhaltenen.\nDas f\u00fcr den Versuch benutzte B. A. Cerebron krystalli-sierte v\u00f6llig. Es enthielt im Mittel von 2 Analysen 69,77% C und ll,29\u00b0/o H,\n0,117\u2018J g gaben O.H017 g C02 und 0,1210 g 11,0 = 69,79V C u. 11,40V II 0,1134 \u00bb \u00bb 0,2900 \u00bb \u00bb \u00bb 0,1141\u00bb \u00bb = 69,75*/o \u00bb\u00bb 11,18 \u00b0> *\nalso dieselben Werte, welche auch f\u00fcr Cerebron erhalten worden sind.\u00bb) Eine 3,96%ige L\u00f6sung in 75% Chloroform enthaltendem Methylalkohol drehte bei 50\u00b0 im 10 cm-Rohr + 0,32\u00b0. [a]o also -f- 8,1\u00b0. F\u00fcr Cerebron war f\u00fcr 5\u00b0/oige L\u00f6sungen [a|n = -f- 8,3\u00b0 bis -f- 8,4\u00b0 gefunden worden.2)\nMit diesem Cerebron (a) und einem nach dem alten Verfahren dargestellten ebenfalls v\u00f6llig krystallisierenden (b) f\u00fchrte ich je einen Spaltungsversuch durch und verglich die einzelnen Spaltungsprodukte qualitativ und quantitativ. Im einzelnen verfuhr ich in folgender Weise.\n.le 1 g wurde mit 50 ccm 10% konzentrierte Schwefels\u00e4ure enthaltendem Methylalkohol im K\u00f6lbchen am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler erhitzt. Es trat schnell v\u00f6llige L\u00f6sung ein. Nach 7 st\u00e4ndigem Kochen und Erkalten in Eiswasser saugte ich den entstandenen schneewei\u00dfen Niederschlag ab und wusch ihn mit eiskalter methylalkoholischer Schwefels\u00e4ure derselben Konzentration aus.\na) Der R\u00fcckstand wurde im Scheidetrichter in \u00c4ther ge- \u2022 l\u00f6st, die L\u00f6sung durch Sch\u00fctteln mit Wasser von der Schwefels\u00e4ure befreit, filtriert, mit methylalkoholischer Kalilauge versetzt, der dabei entstehende flockige Niederschlag abfiltriert und mit \u00c4ther gewaschen.\na) Der Niederschlag l\u00f6ste sich beim Sch\u00fctteln mit Schwefels\u00e4ure im Scheidetrichter sofort auf. Der beim Verdunsten der mit Wasser gewaschenen und filtrierten \u00e4therischen L\u00f6sung hinterbleibende R\u00fcckstand wog bei a 0,3350 g und schied sich\n') H. L\u00f6ening u. H. Thierfelder, a. a. 0.\n*) F- Kitagawa u. H. Thierfelder, Ebenda, Bd. 49, S. 288 (1906t.","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"38\nH. Thierfelder.\naus der hei\u00dfen alkoholischen L\u00f6sung beim Abk\u00fchlen in den f\u00fcr Gerebrons\u00e4ure typischen, gelblichen, runden oder gelappten, fein radi\u00e4r gestreiften Gebilden ab. Der entsprechende R\u00fcckstand aus b wog 0,1650 g und schied sich aus Alkohol in gelblichen Rosetten ab, welche ebenfalls aus radi\u00e4r angeordneten, dicht aneinander liegenden Nadeln bestanden. Nach dem Um-krystallisieren schmolz das Pr\u00e4parat aus a bei 99\u2014100\u00b0, das aus b an demselben Thermometer bei 100\u2014101 \u00b0. F\u00fcr Cere-brons\u00e4ure hatte ich fr\u00fcher den Schmelzpunkt bei 99\u00b0 gefunden.\n\u00df) Das Filtrat samt Wasch\u00e4ther wurde mit Schwefels\u00e4ure und Wasser gesch\u00fcttelt, die \u00e4therische L\u00f6sung filtriert und verdunstet. Der R\u00fcckstand aus a wog 0,086 g, schmolz bei 60\u00b0 und krystallisierte aus Alkohol in feinen, kurzen, gebogenen N\u00e4delchen, die meist sternf\u00f6rmig angeordnet waren. Der R\u00fcckstand aus b wog 0,189 g, schmolz bei 60\u00b0 und krystallisierte aus Alkohol in denselben feinen, kurzen, gebogenen N\u00e4delchen. die aber mehr wirr durcheinander lagen. Beide Pr\u00e4parate schmolzen nach dem Umkrystallisieren an demselben Thermometer bei 61\u201462\u00b0. F\u00fcr den Cerebrons\u00e4uremethylester hatte ich fr\u00fcher den Schmelzpunkt bei 65\u00b0 gefunden.\nb) Das Filtrat wurde in einen Erlenmeyer-Kolben gegossen, mit methylalkoholischer Schwefels\u00e4ure nachgesp\u00fclt (f\u00fcr Auswaschen und Nachsp\u00fclen wurden im ganzen 25 ccm gebraucht), mit 100 ccm Wasser versetzt, die klare L\u00f6sung auf dem Wasserbad vom Alkohol befreit und dann in einer Schale weiter eingedampft, bis sich eine \u00f6lige Abscheidung an der Oberfl\u00e4che zu bilden begann. Diese Abscheidung lie\u00df sich nach dem Erkalten gut abfiltrieren und auswaschen. Sie wurde dann nochmals mit Wasser fein zerrieben, abgesaugt, gewaschen und im Exsikkator getrocknet.\na) Das Filtrat samt Waschwasser gab nach entsprechender Konzentration und Neutralisation des gr\u00f6\u00dften Teils der Schwefels\u00e4ure durch starke Natronlauge nur eine ganz minimale Abscheidung, welche wie ein feiner Staub auf der Oberfl\u00e4che erschien; ich filtrierte sie ab und vereinigte sie mit der Hauptmenge. Das Filtrat wurde auf 150 ccm gebracht und nach Bertrand auf seinen Zuckergehalt untersucht.","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Cerebroside des Gehirns.. III. 39\nL\u00f6sung a: 19,4 ccm (-f- 0,6 ccm Natronlauge, welche zur Neutralisation n\u00f6tig waren) verbrauchten im Mittel 4,76 ccm Kaliumpermanganatl\u00f6sung*) (4,81, 4,69, 4,9, 4,7, 4,7) = 47,87 mg Cu = 25,46 mg Galaktose = 19,70\u00b0/\u00ab Galaktose.\nL\u00f6sung b: 19,1 ccm (-j- 0,9 ccm Natronlauge, welche zur Neutralisation n\u00f6tig waren) verbrauchten im Mittel 4,78 ccm Kaliumpermanganatl\u00f6sung*) (4,8, 4,86, 4,71, 4,76) = 48,07 mg Cu = 25,56 mg Galaktose = 20,07\u00b0/o Galaktose.\n\u00df) Die im Exsikkator getrocknete Abscheidung lie\u00df sich durch Einwirkung von etwas \u00c4ther sehr leicht von dem anhaftenden Filtrierpapier befreien. Sie stellte nach v\u00f6lligem Trocknen im Vakuum eine spr\u00f6de zerreibliche Masse dar, welche bei a 0,485 g, bei b 0,521 g wog. Sie wurde fein zerrieben und mit 15 ccm absolutem Alkohol erw\u00e4rmt: es trat alsbald v\u00f6llige L\u00f6sung ein.\nDie beim Abk\u00fchlen der filtrierten L\u00f6sung erfolgende rein wei\u00dfe krystallinische Abscheidung bestand bei a und bei b aus denselben Rosetten und wog abgesaugt und getrocknet bei a 0,1760 g, bei b 0,1880 g. Beide Pr\u00e4parate verhielten sich beim Erhitzen im Schmelzr\u00f6hrchen ganz gleich. Das im Vakuum eingeengte Filtrat hinterlie\u00df einen R\u00fcckstand, welcher nach dem Trocknen im Exsikkator mit kaltem Alkohol zerrieben und abgesaugt wurde. Er sah ebenfalls rein wei\u00df aus, wog bei a 0,1555 g, bei b 0,1633 g und nach dem Umkrystallisieren aus wenig Alkohol 0,103 bezw. 0,108. Von den so erhaltenen 4 Krystallisationen wurden je 0,0265 g in kleinen Reagenzgl\u00e4sern mit 0,5 ccm absolutem Alkohol \u00fcbergossen und im Wasserbad langsam erw\u00e4rmt. Die L\u00f6sung der aus den beiden ersten Krystallisationen stammenden Proben erfolgte fr\u00fcher als die L\u00f6sung der beiden anderen. Jene beiden schieden sich beim Abk\u00fchlen in Rosetten aus dichter gestellten Nadeln, diese beiden in Rosetten aus lockerer gestellten Nadeln ab. Die entsprechenden Pr\u00e4parate aus a und b verhielten sich ganz gleich. Nach dem mikroskopischen Verhalten und nach der L\u00f6slichkeit handelt es sich in der Hauptsache um Dimethylsphingosinsulfat.\n*) Titer 1,0035.","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\nH. Thierfelder,\nDas Filtrat wurde ira Vakuum eingeengt und der R\u00fcckstand mit Alkohol aufgenommen. Nach Entfernung eines ganz geringen unl\u00f6slichen Teils durch Filtration sch\u00fcttelte ich die L\u00f6sung nach Zusatz von Wasser und Natronlauge mit \u00c4ther und reinigte die \u00e4therische L\u00f6sung mit Wasser. Der R\u00fcckstand, welcher nach Filtrieren und Verdunsten des \u00c4thers hinterblieb, schied beim Neutralisieren mit alkoholischer Salzs\u00e4ure die charakteristischen gl\u00e4nzenden Krystalle des Di-methylsphingosinchlorids aus. Abgesaugt bildeten sie eine silbergl\u00e4nzende Masse, welche bei a 0,026, bei b 0,009 g wog und aus Alkohol in sch\u00f6nen glashellen cholesterin\u00e4hnlichen Tafeln krvstallisierte.\nAus diesem Versuch geht mit Sicherheit hervor, da\u00df eine irgendwie erhebliche Ver\u00e4nderung des Gerebrons bei seiner Gewinnung mit Hilfe des Barytaceton Verfahrens nicht vor sich geht. Worauf seine Eigenschaft, weniger leicht in den krystal-lisierten Zustand \u00fcbergef\u00fchrt zu werden, beruht, vermag ich nicht zu sagen.\nZerlegung des Barytacetoncerebrosidgemenges.\nIn der oben angef\u00fchrten Arbeit1) wurde eine Fraktionierung nach Thudichum vorgenommen (L\u00f6sung in hei\u00dfem Alkohol und Trennung der oberhalb 28\u00b0 erfolgenden Abscheidungen von den unterhalb 28\u00b0 stattfindenden). In der vorliegenden Untersuchung haben wir uns zur Abtrennung der Gerebron- (oder Phrenosinj-Fraktion wieder des f\u00fcr diesen Zweck bew\u00e4hrten 7\u00f6w/o Ghloroform enthaltenden Methylalkohols bedient.\nEs standen etwa 38 g Cerebrosidgemenge zur Verf\u00fcgung, welches noch kleine Mengen von Phosphor enthielt. Um es davon zu befreien, wurde \u00e8s nochmals mit hei\u00dfem Aceton behandelt. Ich teilte dazu das Material in 2 gleiche H\u00e4lften und benutzte zum Auskochen 1\u20142 1 Aceton. Die Filtration geschah im Hei\u00dfwassertrichter durch doppeltes Filter. Das Auskochen wurde, immer unter Verwendung der gleichen Acetonmenge (1\u201421), so oft wiederholt, bis das Filtrat beim Erkalten klar blieb. Ein 9 maliges Auskochen erwies sich n\u00f6tig, wenn auch die Hauptmenge der\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 74. S. 286 (1911).","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Cerebroside des Gehirns. Ul. 41\nSubstanz schon in die erste Auskochung hineinging.! Die Abscheidungen waren alle flockig bis gallertig, sie wurden abgesaugt und vereinigt (32 g). Aus der Mutterlauge schied sich bei 0\u00b0 noch 0,2 g ab. Nach Einengen auf die H\u00e4lfte erfolgte auch bei 0\u00b0 keine weitere Abscheidung. Erst als auf 180 ccm (zuletzt im Vakuum) eingeengt war, schied sich noch 1,1 g ab. Jetzt waren noch 0,8 g in L\u00f6sung, wie durch Verdunsten eines aliquoten Teils und Trocknen und W\u00e4gen des R\u00fcckstandes festgestellt wurde. Der durch Aceton nicht gel\u00f6ste Teil wog 1\u20142 g. Dieser war stark F- und Ra-haltig, w\u00e4hrend die in L\u00f6sung gegangene Substanz, und zwar sowohl die beim Erkalten wieder abgeschiedene als auch die in der letzten Mutterlauge vorhandene ganz P-frei war. 0,03 g gaben nach. der Veraschung mit Soda und Salpeter keine Spur einer Gelbf\u00e4rbung bei der Pr\u00fcfung mit Molybd\u00e4ns\u00e4ure.\nDie 32 g (die unl\u00f6slichen Anteile und die Abscheidung aus der Mutterlauge wurden nicht ber\u00fccksichtigt) wurden nun zur Abtrennung der Cerebron (Phrenosin)-Fraktionmit75\u00b0/oChf.-M. behandelt. Die f\u00fcr diesen Zweck geeignete Menge des L\u00f6sungsmittels betrug, wie durch Versuche mit kleinen Quantit\u00e4ten ermittelt worden war, 240 ccm. Die L\u00f6sung erfolgte' schon bei ganz geringem Erw\u00e4rmen sehr leicht; die Abscheidung vollzog sich in verschlossenem Kolben in charakteristischer Weise an der Oberfl\u00e4che. Die Filtration ging zun\u00e4chst schnell vonstatten, wurde aber dann langsamer, indem sich schleimige Abscheidungen bildeten. Der Filterr\u00fcckstand wurde deshalb mit neuem \"5\u00b0/o Chloroform enthaltenden Methylalkohol gel\u00f6st und durch Warmwassertrichter filtriert. Das Filtrat betrug 100 ccm. Aus ihm schied sich wieder beim Stehen in verschlossenem Kolben die typische Abscheidung an der Oberfl\u00e4che ab. Sie lie\u00df sich nun gut absaugen und wog nach dem Trocknen 13,25g(l. Fraktion : Cerebron (Phrenosin)-Fraktion). Die vereinigten Filtrate gaben nochmals eine geringe Abscheidung an der Oberfl\u00e4che, welche aber nicht abfiltriert werden konnte, da die klare Fl\u00fcssigkeit auf dem Filter alsbald schleimig und unfiltrierbar wurde. Sie wurde deshalb mit dem gleichen Volumen Methylalkohol versetzt. Nach einiger Zeit erfolgte Tr\u00fcbung und Abscheidung,","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"42\nH. Thierfelder.\ndie am n\u00e4chsten Tag abgesaugt wurde und getrocknet 11,60 g wog (2. Fraktion). Da das Filtrat auch auf Zusatz der 4 fachen Menge Methylalkohol klar blieb (wie sich an einer kleinen Probe f eststellen lie\u00df), so wurde es auf etwa 90 ccm eingeengt. Die beim Erkalten entstehende und abgesaugte Abscheidung wog nach dem Trocknen 6,08 g (3. Fraktion). Die Mutterlauge hinterlie\u00df beim Verdunsten im Vakuum einen R\u00fcckstand, welcher 0,61 g wog. \u00dcber Menge, Farbe, Zuckergehalt und Drehungsverm\u00f6gen der einzelnen Fraktionen gibt die Tabelle Auskunft.\nFraktion\tMenge\tFarbe\tZuckergehalt (als Galakt. berechn.) in \u00b0/o\tDrehungsverm\u00f6gen Md\n1\t13,25\tweift\t20,08\t-|- 7.2\n2\t11* *60\tganz leicht gelblich\t19.65\t\u00b10\n3\t6,08\thellgelb\t17.69\tnicht bestimmt\n4\to.lil\tgelb\t15,39\t> \u00bb\n\t\tKMn04\tCu\t\tZucker\nFraktion\t1.\ta)\t0,1033\tg\u2018)\t4.1\tccm*)\t39,28\tmg\t20,73\tmg\t20.07\u00b0\t\u2022\nb)\t0,1255\t\u00bb\t4,8\t\u00bb *)\t47,40\t\u00bb\t25,21\t*\t20,09%\nc)\teine 4\u00b0/oige L\u00f6sung in 75#/o Chlorof.-Methylalk. drehte int 10 cm-Rohr bei 50u = -}- 0,288\u00b0.\nKMn04\tCu\tZucker\nFraktion\t2.\ta)\t0,1250\tg\t4.83\tccm*)\t40.27\tmg\t24,6 mg\t19.68\u00b0\t,\nb)\t0,1200\t\u00bb\t4,50\t\u00bb 3)\t44,40\t\u00bb\t23,56\t\u00bb\t19.63\u00b0\t\u00bb\nc)\teine 4#/oige L\u00f6sung in 75 V Chlorof.-Methylalk. drehte im 10 cm-Rohr bei 50\u00b0 = + 0\u00b0.\nKMn04\tCu\tZucker\nFraktion 3.\ta) 0,1596 g\t0,06\tccm*)\t53,26 mg\t28,37 mg 17.78\u00b0,\t\n\tb) 0,1187 \u00bb\t4,0\t\u00bb 8)\t39,50 \u00bb\t20,89 v\t17,60V\nFraktion 4.\ta) 0,2575 *\t7,46\t\u00bb *)\t71,47 \u00bb\t38,65 \u00bb\t15.01 \u00b0 ,\n\tb) 0.1189 \u00bb\t3,60\t* 3)\t35,55 \u00bb\t18,75 \u00bb\t15,77 V\nFraktion 1 (Cerebron- oder Phrenosinfraktion).\nSie wurde in 250 ccm 10\u00b0/o Chloroform enthaltendem Methylalkohol hei\u00df gel\u00f6st und die L\u00f6sung zum Zweck einer\n\u2018) Alle Zuckerbestimmungen wurden in der in dieser Zeitschrift. Bd. 77. S. 204 (1912), beschriebenen Weise ausgef\u00fchrt.\n*) Faktor 9,58.\n'') Faktor 9.875.","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Orebroside des Gehirns. III. 43\nr\nm\u00f6glichst leinen Abscheidung unter best\u00e4ndigem Umsch\u00fctteln langsam erkalten gelassen. Jetzt wurde wieder unter lebhafter Bewegung in einem 40\u201450\u00b0 warmen Wasserbad ganz kurze Zeit erw\u00e4rmt und durch einen Warmwassertrichter filtriert. Der Filterr\u00fcckstand kam in den Kolben zur\u00fcck und erfuhr wieder dieselbe Behandlung. Das gleiche Verfahren wurde sechsmal wiederholt. Die Abscheidungen in den einzelnen Ausz\u00fcgen glichen einander makroskopisch und mikroskopisch. Sie befanden sich am Boden und an den Wandungen, von einer klaren Fl\u00fcssigkeit umgeben, und hatten eine flockige Beschaffenheit. Zum Teil bildeten sie eine lockere zusammenh\u00e4ngende Masse, welche bei leichter Bewegung ihren Zusammenhang bewahrte, beim Sch\u00fctteln aber in feine Flocken zerfiel. Mikroskopisch bestanden sie aus K\u00fcgelchen verschiedener Gr\u00f6\u00dfe. Makroskopisch und mikroskopisch handelte es sich um Formen, wie sie auch von dem auf andere Weise dargestellten Gerebron bekannt waren.\nDie Abscheidungen aus den ersten drei Ausz\u00fcgen wurden vereinigt (b raktion la) und ebenso die aus den sp\u00e4teren und diese letzteren wiederum mit dem nicht in L\u00f6sung gegangenen Teil (Fraktion lb).\nFraktion\tla enthielt\t18,82\u00b0/o\tGalaktose.\t(ct)D = -f\t7,34\"\n\u00bb\tlb \u00bb\t20,11\u00b0/\u00bb\t\u00bb\t>=*-}-\t7,1-1 \u00b0\nFraktion 1 a.\na)\t0,1223 g 4,52 ccm KMn04\u2018) 43,44 mg Cu 23,02 mg Galakt.' = 18,82\u00b0,.\u00bb\nb)\teine 6,67 \u00b0/\u00ab ige L\u00f6sung in 75\u00b0/o Chlorof>Methylalk. im lOcm-Rohr bei\n500 drehle -f- 0,49\u00b0.\nFraktion 1 b.\na)\t0,1160 g\t4,6 ccm KMn04\u2018) 44,21 mg\tCu 23,45 mg Galakt. =\t20,11\u00b0*\nb)\t0,1120 \u00bb\t4,43 *\t\u00bb\t') 42,57\t*\t> 22.54\t* * =\t20.12*/\u00ab\nc)\teine 5,26\u00b0/oige L\u00f6sung in 75\u00b0,o Chlorof.-Methylalk. im 10cm-Rohr bei\n50\u00b0 drehte -f- 0,39\u00b0.\nAus den vereinigten Mutterlaugen schied sicli nach Kin-engen 0,74 g Substanz mit einem Galaktosegehalt von 18,30\u00b0/\u00ab ab. Das Filtrat von dieser Abscheidung enthielt nur noch 0,16 g Substanz.\nFraktion lb krvstallisierte bei der Krystallisationsprobe\n') Faktor 9,61.","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"H. Thierfelder,\nteilweise, nachdem vorher eine Zeitlang am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler mit zur L\u00f6sung unzureichender Menge 10 \u00b0/o Chloroform enthaltendem Methylalkohol gekocht worden war. Fraktion 1 a krystallisierte auch nach dieser Behandlung nicht. Beide Unterfraktionen wurden nun nochmals, jede f\u00fcr sich, durch Extraktion mit 10\u00b0/oigem Chloroformmethylalkohol bei 40\u201450\u00b0 in der oben beschriebenen Weise zerlegt. Die dabei gewonnenen schwerstl\u00f6slichen Teile von 1 b krystallisierten jetzt nach vorausgegangenem Kochen (siehe oben) v\u00f6llig, die leichtl\u00f6slichen gar nicht, die zwischenliegenden teilweise, w\u00e4hrend von der Fraktion 1 a auch die schwerstl\u00f6slichen Teile keine Krystalli-sation zeigten. Unter Benutzung der oben vorgeschlagenen Nomenklatur, nach der mit Cerebron der krystallisierende, mit Phrenosin der nicht krystallisierende Komponent der Fraktion 1 zu bezeichnen ist, betrug die Menge des erhaltenen Cerebrons 5,1 g, die des Phrenosins 1,8 g. Bei der polarimetrischen Bestimmung wurde f\u00fcr das Cerebron |a]D = -f 8,1\u00b0, f\u00fcr das Phrenosin [a] n = -}- 7,4\u00b0 gefunden.\nCerebron : eine 3.96\u00b0/o ige L\u00f6sung in 75\u00b0/o Chlorof.-Melhylalk. im 10cm-Rohr drehte bei 50\u00b0 -f- 0,32\u00b0.\nPhrenosin: eine 5\u00b0/oige L\u00f6sung in75\u00b0/j Chlorof.-Melhylalk. im lOcm-Rohr drehte bei 50\u00b0 -f- 0,37\u00b0.\nDie Differenzen liegen innerhalb der Fehlergrenzen f\u00fcr mein Auge.\nDas Cerebron enthielt 69,77\u00b0/o C und ll,29\u00b0/o H (siehe S. 37), das Phrenosin wurde nicht analysiert. Es erschien das unn\u00f6tig, da schon Analysen des nach dem alten Verfahren dargestellten Phrenosins Vorlagen, *) aus denen hervorgeht, da\u00df es die gleiche Zusammensetzung wie das Cerebron besitzt. Dagegen wurde noch eine Polarisation des nach dem alten Verfahren gewonnenen Phrenosins ausgef\u00fchrt. Sie ergab [a]D = -f- 7,4\u00b0.\nEine f>.4#/oigc L\u00f6sung in 75\u00b0/o Chlorof.-Methylalkohol drehte im lOcm-Rohr\nbei 50\u00b0 = -f 0,40\u00b0.\nEs m\u00f6gen hier noch Analysen des Cerebrons in krystalli-siertem und in amorphem Zustande mitgeteilt werden. Das Pr\u00e4parat war nach dem alten Verfahren (also ohne Baryt)\nl)II.Locningu. H. Thierfelder. Diese Zeitschr., Bd. 68. S. 464 ( 1910).","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die C.erebroside des Gehirns III\n4f>\ndargestellt und in ganz besonders sorgf\u00e4ltiger Weise von Phrenosin befreit worden.\nDas in krystallisiertem Zustande analysierte Pr\u00e4parat ergab im Mittel: 70,20\u00b0/o G, U,20\u00b0/o H und 1,71 \u00b0;o N.\nDas in amorphem Zustande analysierte Pr\u00e4parat ergab im Mittel: 70,48\u00b0/o G und 11,16o/o H.\nKrystallisiert :\n0,0972 g\tgaben\t0,2495 g\tCO,\tund\t0,0985\tg\tH,0\t= 70.01 \u00b0/o\tC\tu. 11,26\u00b0,\u00ab\tII\n0,0822 \u00bb\t\u00bb\t0,2122\u00bb\t* *\t*\t0,0824\t\u00bb\t\u00bb\t= 70,40\u00b0/\u00ab\t*\t\u00bb 11,14\u00b0 \u00bb\t\u00bb\n0,3808 \u00bb verbrauchten nach Kjeldahl 4,65 ccm n/io-S\u00e4ure = 1,71\u00b0;\u00ab N\nAmorph :\n0,1033 g\tgaben\t0,2676 g\tCO,\tund\t0,1043\tg\tH,0\t= 70,65\u00b0/\u00ab\tC\tu. 11.22\u00b0/\u00ab\tH\n0,0851 \u00bb\t\u00bb\t0,2202 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0853\t\u00bb\t\u00bb\t= 70,32\u00b0/\u00ab\t\u00bb\t\u00bb 11,10\u00b0,\u00ab\t\u00bb\nDie Elementaranalyse deckt also keinen Unterschied zwischen diesen beiden Abscheidungsformen auf.\nGerebron und Phrenosin stimmen in Zusammensetzung und in spezifischer Drehung \u00fcberein. Die bis jetzt festgestellten Unterschiede bestehen in der etwas leichteren L\u00f6slichkeit des Phrenosins z. B. in 10 oder 20\u00b0/o Chloroform enthaltendem Methylalkohol oder in 20\u00b0/o Chloroform enthaltendem Aceton beim Erw\u00e4rmen auf 40 bis 50\u00b0 und in der leichten Gelbf\u00e4rbung, welche beim Erhitzen mit s\u00e4urehaltigem Alkohol auftritt.1) Der Spaltung ist das Phrenosin noch nicht unterworfen worden. Es ist nicht ausgeschlossen, da\u00df sich hier ein Unterschied in bezug auf den S\u00e4urekomplex ergibt.*)\nFraktionen 2 und 3.\nFraktion 2. Eine durch gelindes Erw\u00e4rmen hergestellte L\u00f6sung in 75\u00b0/o Chloroform enthaltendem Methylalkohol verwandelte sich bei Zimmertemperatur in eine schleimige fadenziehende Masse, auch eine 4\u00b0/oige L\u00f6sung verhielt sich noch so. Um eine Fraktionierung zu bewirken, wurde die ganze Menge in 250 ccm 75\u00b0/o Chloroform enthaltendem Methylalkohpl gel\u00f6st und die L\u00f6sung nach und nach in l\u00e4ngeren Pausen mit Methylalkohol versetzt. Nach Zusatz von 200 ccm (42\u00b0/o Chloroform)\nH. Loening u. H. Thierfelder, a. a. 0.\n*) Bei der Schwierigkeit der Reindarstellung dieser Substanzen ist die M\u00f6glichkeit, da\u00df in dem Phrenosin ein mit kleinen Beimengungon behaftetes Cerebron vorliegt, nicht ganz von der Hand zu weisen. Es ist mir aber unwahrscheinlich.","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nH. Thierfelder.\nentstand ein reichlicher Niederschlag. Er wurde abfiltriert (Fraktion 2 *), das Filtrat schied bei 0\u00b0 einen weiteren Niederschlag ab, welcher ebenfalls abgesaugt wurde (Fraktion 2*). Das neue Filtrat hinterlie\u00df beim Einengen im Vakuum einen R\u00fcckstand (Fraktion 2 8).\nFraktion 3. Sie war wesentlich l\u00f6slicher in 75\u00b0/o Chloroform enthaltendem Methylalkohol als Fraktion 2. Eine 5\u00b0/\u00abige L\u00f6sung blieb dauernd klar, auch beim Abk\u00fchlen unter der Wasserleitung; eine 25\u00b0/oige L\u00f6sung blieb bei Zimmertemperatur klar, bildete aber unter der Wasserleitung Abscheidungen. Um eine Fraktionierung zu bewirken, wurde die ganze Menge in 24 ccm 75\u00b0'n Chloroform enthaltendem Methylalkohol gel\u00f6st und die L\u00f6sung mit 40 ccm Methylalkohol versetzt (28 \u00b0/o Chloroform). Es entstand ein reichlicher Niederschlag, welcher abgesaugt wurde (Fraktion 31). Das Filtrat gab beim Einengen im Vakuum eine weitere Abscheidung (Fraktion 3 2) und das neue Filtrat hinterlie\u00df beim Verdunsten im Vakuum einen R\u00fcckstand (Fraktion 3 3).\nDie Mengen und der Zuckergehalt der einzelnen Fraktionen finden sich in der Tabelle zusammengestellt, zusammen mit den Mengen und dem Zuckergehalt der Mutterfraktionen.\nFraktion\tMonge\tZuc V\tcer g\tFraktion\tMenge\t\tZucker (als Galak- tose ber.) \u00b0/o i\tg\t\t\n\t\t\t\t2*\t7.0\t\t18,91\t1.32\t\n2\t11.60\t19,65\t2.28\t2*\t3,0\t11,05\t15,93\t0,48\t1,99\n\t\t\t\t23\t1,05\t\t18,16\t0,19\t\n\t\t\t\t3*\t4,0\t\t19,48\t0,78 1\t\n3\t8,08\t17,69\t1,08\t3*\t1,62\t5,78\t13,37\t0,22\t1,02\n\t\t\t\t3a\t0,16\t\t14,8\t0,02\t\n\t\t\tKMn04\u2018)\tCu\tZucker\t\nFraktion\t2 \u00ab.\ta) 0,1131 g\t4,25 ccm\t40,71 mg\t21,53 mg\t19,04 \u00b0/o\n\t\tb) 0,1133 \u00bb\t4,20 \u00bb\t40,24 \u00bb\t21,28 *\t18,78 \u00b0/o\nFraktion\t9 t a*\t0,1136 \u00bb\t4,2\t\u00bb\t40,24 \u00ab\t21,28 \u00bb\t15,93\u00b0/\u00ab\n\u00bb\t2 *.\t0,1075 *\t3,86 \u00bb\t36.98 \u00bb\t19,52 \u00bb\t18,16 \u2022/.\n, >\t3*.\t0.1126 \u00bb\t. 4,33 \u00bb\t41.48 \u00bb\t21,94 \u00bb\t19,48 \u00b0/o\n>\t3\u00ab.\t0,1131 \u00bb\t3,01 \u00bb\t28,83 \u00bb\t15,12 *\t13,37 \u00b0/o\n*\t3S.\t0,1263 \u00bb\t3,7\t>\t35.45 \u00bb\t00\t14,8 V\n\u2022) Faktor 9,58.","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Cerebrosidc des (iehirns. ill. 47\nAuf Grund des hohen Zuckergehaltes und der mikroskopischen und makroskopischen \u00dcbereinstimmung in der Abscheidung wurden nun die Fraktionen 2* und 31 miteinander vereinigt und in der oben beschriebenen Weise mit 10\u00b0/o Chf.-M. bei 40\u201450\u00b0 extrahiert. Bei 3 maliger Behandlung war v\u00f6llige L\u00f6sung eingetreten. Bei den beiden ersten Abscheidungen lie\u00df sich (6\u20147\u00b0/o Lsg. in 75\u00b0/o Chf.-M. bei 50\u00b0) eine ganz schwache Bechtsdrehung feststellen, bei der dritten nicht, doch stand diese nur in so geringer Menge zur Verf\u00fcgung, da\u00df die Konzentration eine viel schw\u00e4chere war. Der Zuckergehalt betrug 19,72. 19,33 und 19,0\u00b0/o. Diese 3 Portionen wurden nun mit 2 andern, welche aus anderm Barytacetoncerebrosidgemenge erhalten worden waren und in hohem Zuckergehalt (20,47\u00b0 \u00ab und 19,64\u00bb/\u00ab), Art der Abscheidung und in schwachem rechtsseitigem Drehungsverm\u00f6gen mit ihnen \u00fcbereinstimmten, f\u00fcr die weitere Untersuchung vereinigt.\nDie Fraktionen 2:l und 3 2 waren sehr viel leichter l\u00f6slich als die eben besprochenen, sie lie\u00dfen sich z. B. aus 10\u00b0/\u00ab Chf.-M. nicht fraktionieren, da bei 40\u201450\u00bb/o sofort alles in L\u00f6sung ging und beim Erkalten keine Abscheidung erfolgte. Sie wurden mit der Fraktion 22, welche in bezug auf die L\u00f6slichkeit eine Mittelstellung einnahm, aber auch einen geringen Zuckergehalt hatte, vereinigt.\nDie F raktionen 2 und 3 waren also so in einen schwerer l\u00f6slichen Anteil, welcher 19\u201420\u00b0/o Zucker enthielt und schwach rechts drehte, und einen leichter l\u00f6slichen, welcher weniger Zucker enthielt, zerlegt worden. Da\u00df von einer scharfen Trennung keine Rede sein kann, da\u00df besonders in dem leichter l\u00f6slichen Teil noch schwerer l\u00f6sliche Anteile enthalten sein m\u00fcssen, kann nicht zweifelhaft sein.\nDer schwerer l\u00f6sliche Anteil der Fraktionen 2 und 3\n(Kerasinfraktion).\nSeine Menge betrug (einschlie\u00dflich der oben erw\u00e4hnten Portionen anderer Darstellung, welche das gleiche Verhalten zeigten und hinzugenommen worden waren) 15,3 g.\nEr wurde wiederum einer fraktionierten Extraktion mit 10% Chf.-M. bei 40\u201450\u00b0 unterworfen; bei der 3. Beh\u00e4nd-","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nH. Thierfelder.\nlung ging fast alles in L\u00f6sung, der Kest wurde durch Erhitzen in L\u00f6sung gebracht.\nDie Abscheidungen erfolgten aus den drei ersten Ausz\u00fcgen f\u00fcr die makroskopische und mikroskopische Betrachtung in ganz \u00e4hnlicher Weise und ebenso, wie es auch bei den Fraktionen vor der letzten Vereinigung der Fall gewesen war. Sie unterschieden sich aber durchaus von den Ausscheidungen der Fraktion I aus dem gleichen L\u00f6sungsmittel. Sie waren viel massiger und fester zusammenh\u00e4ngend, nahezu die ganze Fl\u00fcssigkeit erf\u00fcllend. Mikroskopisch bestanden sie aus einem Gewebe feinster F\u00e4den, welche z. T. radi\u00e4r angeordnet sind, so da\u00df Rosetten entstehen, welche sich gegenseitig ber\u00fchren und in einander \u00fcbergehen z. T. Wirbel bilden. In dieses Fadenwerk eingebettet liegen rundliche Gebilde, z. T. einzeln, z. T. zu mehren oder vielen beieinander. Die Ausscheidung aus der letzten L\u00f6sung verhielt sich makroskopisch und mikroskopisch anders, aber auch von der Ausscheidung der Fraktion 1 ganz verschieden. Ihre Menge war aber nur ganz gering (0,18 g). Beim Einengen der gesamten Mutterlauge im Vakuum bis zur Trockne hinterblieben nur 0,74 g = 4,8 \u00b0/o.\nIch habe diese Fraktion Kerasinfraktion genannt, weil sie in ihrer L\u00f6slichkeit und der Art sich abzuscheiden durchaus an das Kerasin erinnert. Die folgende Tabelle enth\u00e4lt die Angaben \u00fcber die Menge der drei Unterfraktionen, ihren Zuckergehalt und ihr optisches Verhalten.\nKerasin- .fraktion\tMenge\tZucker- gehalt #/o\tOptisches Verhalten\n1\t5,94\t19,30\tinaktiv1)\n2\t5,72\t19.53\tganz schwache Rechtsdrehung\n3\t2,03\t19.56\tvielleicht ganz schwache Rechtsdrehung\n') Die Inaktivit\u00e4t des Kerasins ist schon von Levene und Jacobs (Journ. of Biol. Chemistry, Vol. 12, p. 389, 1912) beobachtet worden. Der von diesen Autoren aufgestellten Hypothese, da\u00df es sich bei den Cero-brosiden um stereoisomere Substanzen handelt, auf die hin sogar schon eine neue Nomenklatur vorgeschlagen wird, vermag ich auf Grund der sp\u00e4ter mitzuteilenden Ergebnisse der Spaltungsversuche der Kerasinfraktion nicht zuzustimmen.","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"I ntersuchungen \u00fcber die Cerebroside des Gehirns. III.\n\u00ce9\nKMnt >4 \u2019) 0,1148 g\t1,18 ccm\n0,1172 \u00bb\t4.30 \u00bb\n0.110\u00ab >\t4,07 \u00bb\nGu Zucker (als Galaktose her.} 42,01\tmg\t22.23\tmg\t19,3\u00ab\u00ae \u00bb\n43,21\t\u00bb\t22,89\t\u00bb\t19,53\u00ae >\n40.90\t\u00bb\t21,\u00ab3\t\u00bb\t19,5\u00ab\u00ae,\nDie Polarisationen wurden mit 6,7\u00b0/oigen L\u00f6sungen in 75 \u00b0/o Chloroform enthaltendem Methylalkohol im 10 cm-Rohr bei 50\u00b0 ausgef\u00fchrt.\nOie Analysen der 3 Fraktionen, welche zur Orientieruni;\n, \u00a9\ndienen sollten, haben folgendes Resultat ergeben:\n\tKerasinfraktion i\t\tKerasinfraktion 2\t\tKerasinfraktion 3\t\nG\t70,87\t70,43\t71,17\t71,51\t70.4ti 7\t70.50\n11\t11,39\t11.23\t11.34\t11.3\u00ab\t11.20\t11.23\nN\t1,60\t\u2014\t1.57\t--\t1,6t\u00bb\t\u2014\nFraktion 1.\n0,10*14 g\tgaben\t0,2713\tg\tCO,\tu. 0.1070 g\t11,0\t= 70,87 V\tu.\t11,39\u00ae/,\tH\n0,1094 *\t*\t0,2825\t\u00bb\t*\t* 0.110\u00ab *\t\u00bb\t= 70,43\u00ae,\t\u00bb\t\u00bb\t11,23\u00ae,\t\u00bb\n0,4124 g verbrauchten nach Kjeldahl 4.7 ccm \u00bb/lo-S\u00e4ure = 1,\u00ab0\u00b0 , N.\nFraktion 2.\n0,llOtig gaben 0.288\u00ab g CO, u. 0,1129 g 11,0 = 71,17\u00b0/, G u. 11.34\u00ae, 11 0,1154\u00bb * 0.302\u00ab* * \u00bb0.1180\u00bb \u00bb =71.51\u00b0/\u00ab \u00bb \u00bb 11,3\u00ab\u00ae, -0,2520 * verbrauchten nach Kjeldahl 2.83 ccm n/io-S\u00e4ure = 1,57V N.\nFraktion 3.\n0,1004 g\tgaben\t0,2594\tg\tC03\tu. 0,1012 g\t14,0\t= 70,4\u00ab\u00ae/,\tC\tu.\t11.20\u00b0,\tH\n0,0906 *\t\u00bb\t0,2342\t*\t\u00bb\t\u00bb 0,0916 *\t\u00bb\t= 70,50\u00b0 ,\t\u00bb\t\u00bb\t11,23\u00ae/\u00ab\t*\n0,2621 \u00bb verbrauchten nach Kjeldahl 3,1 ccm n/to-S\u00e4ure = 1,6\u00ab\u00b0, N.\nDie C- und H-Werte sind etwas h\u00f6her, dieN-Werte niedriger, als die von den fr\u00fcheren Untersuchern f\u00fcr Kerasin gefundenen.\nDer leichter l\u00f6sliche Anteil der Fraktionen 2 und 3 wurde noch nicht untersucht.\nSpaltung der Ker&sinfraktion.\nEs wurden drei Spaltungsversuche mit der Kerasinfraktion 1 und zwei mit der Kerasinfraktion 2 unternommen und in\n*) Faktor 1.005.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXV.\n4","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"50\nH. Thierfelder,\nderselben Weise, wie oben (S. 37) f\u00fcr das Cerebron beschrieben, durchgef\u00fchrt. Ich ging von gewogenen Mengen aus und verfuhr m\u00f6glichst quantitativ. Die Kerasinfraktionen 1 und 2 verhielten sich v\u00f6llig gleich.\nEin auffallender Unterschied gegen\u00fcber der Cerebron-spaltung zeigte sich sofort. W\u00e4hrend f\u00fcr 1 g Cerebron 50 ccm 10\u00b0/\u00bb HsS04 enthaltender Methylalkohol gen\u00fcgten, um die Fl\u00fcssigkeit w\u00e4hrend der Spaltung dauernd klar zu erhalten, war das bei dem Kerasin nicht der Fall. Es trat zwar auch beim Erhitzen sofortige L\u00f6sung ein, aber nach etwa 5!4 st\u00e4ndigem Kochen begann eine Opalescenz aufzutreten und etwas sp\u00e4ter zeigten sich \u00d6ltropfen an der Oberfl\u00e4che, die, einmal gebildet, auch auf Zusatz von mehr L\u00f6sungsmittel nicht wieder verschwanden. Die \u00d6lbildung l\u00e4\u00dft sich aber vermeiden und die Opalescenz sofort zum Verschwinden bringen, wenn man, sobald die Tr\u00fcbung auftritt, einige Kubikzentimeter schwefels\u00e4urehaltigen Alkohols zuf\u00fcgt. Die Tr\u00fcbung erscheint im Verlauf des Kochens noch mehrmals, l\u00e4\u00dft sich aber stets durch Zusatz von etwas L\u00f6sungsmittel beseitigen. Nach Zusatz von 20\u201430 ccm ist die Gefahr vor\u00fcber und die Fl\u00fcssigkeit bleibt bis zum Schlu\u00df (7\u20148 Stunden) klar.\nAu\u00dferdem wurden noch folgende Abweichungen beobachtet. Die von dem beim Erkalten des Hydrolvsats auftretenden Niederschlag abfiltrierte alkoholische Fl\u00fcssigkeit gibt mit Wasser zun\u00e4chst eine Tr\u00fcbung, welche auf Zusatz von mehr Wasser wieder verschwindet; dasselbe ist beim Cerebron der Fall. Beim Erhitzen erfolgt aber aufs neue eine starke nach einiger Zeit wieder v\u00f6llig verschwindende Tr\u00fcbung, was beim Cerebron nicht beobachtet wurde. Ferner: die freie Base, welche aus der Mutterlauge des Sulfats dargestellt wurde, krystallisierte beim Verdunsten ihrer \u00e4therischen L\u00f6sung v\u00f6llig, ebenfalls im Gegensatz zu den Beobachtungen beim Cerebron.\nEinen \u00dcberblick \u00fcber die Mengen der bei den einzelnen Spaltungen erhaltenen Produkte gibt folgende Tabelle, in die auch die bei der Cerebronspaltung gewonnenen Werte eingetragen sind.","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Cerebroside des Gehirns. 111.\t51\na\n9\ntfi\nc\n3\n9 CO\nCS CQ\n3 *\u25a0 1 % 73 /.\n\t\u20229\nb\t\n9\tC\n-o\t0\n\t>\nCO\t\n9\t9\nCS\ttfi\n\t9\n9\tJS\n2\t*b 9\n9\t\n\u00a3\t9\n9\n*9\nW\n9\n*\nC\n9\nc\nc\no\n*\no\nta\nti\njd\n2\nt;\nu\n(M\nCi\nd\no\no\ncc\nIN*\n\u00ab\n\u00a7\nd\n*C\nC\ntfi c\n\u00a3 E\n? *\nO'\n.9 u\no 9 co \"o \u2022C\nCO\n3 eS\nS\n\u20195\nc\n0)\n\u2014 **\n9\nCO\nO -C \u00a9 .2*\n< : 2 *=\nc\n\u00a9\nC\n\u00fc \u00a9\n\u20228 3\nM W w\nC\n9\nco\n:\u00a9\nJ\n91\nr>T\nCM\n\u00bbo\ni\u00bb\n91\nX \u00ab4\nX\n91\nX\nN\n\u2014\t\u00a9.\n91\t9i\nX\ng\n91\n^4 X\t91\t\u00a9\t*8\tCi t'.\n91\t91\t\t91\t91\nO\td\to'\to'\td\ntfi\nc\n\u2022o I 0)\n\u2014 n\nI \u00a7\n<\nC\tg\no\tg\nti C tfi\n7 u r 6\nC 9\t=\na\u00bb 2\nhfl *0\nC M\n\u2022 M\n9\n- C\n\u00a3 s \u00ab .\u00a7\n3 J \u00cf\n<0\n91\n\u00a3\nx\n\u00a3\nX\n\u2022*\n\u00bbo\n\u20229\n*9\n$\ntfi\nr\u00bb\nCi\n>9\n>9\ns\no\"\n\u00bb9\n\u20229\n91\n\u20229\nCC\n9\n9\n9\nN\n9\nco\nO\n*_>\nrt\n<S\nO\nCO\ncS\n*-N C JS CJ\t\u00a9\t\u2022* n Ci\t\u2022* n Ci\t8. s\tS oT\tO g\to ci\n0> Sm\t\tS\tX\th.\t\u00bbC\tt>*\tg\nO .O\tte\tos\t| \u00a7\t\t\u00a7\t\tCi\n\t\td\t\u00a9\t\u00a9~\to\td\td\n91\nC\n9\n73\nja\nb\nW\n9\nCQ\nCO\t9\nT3 N CO\nco\tC\tC\tW\ng \u2014\t\u00ae\t-\tJ_\n\u2022* 2 3 2 t\n'O\tco\t9\t2\nX\t<\tW\nw\nr\u00bb\n\u00abo\n91\n9l_\tCi\tCC\t\t\tP4\n9l~ \u00ab\tN 91\t8*\tg\t\u00bbC CC\t9f \u00abb\ntfi\n\u00bb9\ncc\tg\n\u00a9\td\n\u00ab a\ncc d\n91\n\u2022*\nd c\n9\ni-i\n9\n\u00fc\nCO\nO\nTT\n91\ntfi\nI\u201c1\"\nO S\nP.\n\u2019H\tO \u00bbH *-l\nc\no\n2\ncS\n>\nCO\neS\nu\n9\n91\nC\nO\n\u2022 \u00bbN\n2\neS\nIm\nu.\nc\na\nb.\n9\nU\u00ce\nc\no\nIm\nX)\n9\nbi\n9\nU\nc\no\nb.\nX\n9\nbi\n9\n9\nc\no\n9\n\u00ab\nt\ncS\nCQ\n4*","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\nH. Tl\u00fcerfelder.\nDiese \u00dcbersicht zeigt deutlich, da\u00df jedenfalls gro\u00dfe Verschiedenheiten in dem Aufbau der Kerasinfraktionen und des Cerebrons nicht bestehen. Die geringere Menge von \u00abS\u00e4ure -f- Ester\u00bb (Spalte 2) und Hand in Hand damit die gr\u00f6\u00dfere Menge der \u00abAbscheidung aus der eingeengten sauren w\u00e4sserigen L\u00f6sung* (Spalte 4), welche aus den Kerasinen erhalten wurden, erkl\u00e4ren sich leicht aus der gr\u00f6\u00dferen Quantit\u00e4t des angewandten L\u00f6sungsmittels, aus dem die Abscheidung beim Erkalten weniger vollst\u00e4ndig erfolgte, die geringere Menge von \u00abSulfat* (Spalte 5) daraus, da\u00df es aus einer weniger reinen (mehr S\u00e4ure und Ester enthaltenden) L\u00f6sung unvollst\u00e4ndiger ausliel.\nDie Untersuchung der einzelnen bei der Spaltung erhaltenen Rohprodukte ergab folgendes:\nSulfat. Aus den vereinigten Sulfaten, welche Linksdrehung1) zeigten, wurde die freie Base gewonnen und aus dieser wieder das Sulfat. Aus dem beim Absaugen des Sulfats erhaltenen Filtrat und ebenso aus der bei seiner Umkrystailisation gewonnenen Mutterlauge stellte ich wieder die freie Base her. Sie gab beim Neutralisieren mit alkoholischer Salzs\u00e4ure ein typisches Chlorid, welches mit den andern Chloriden vereinigt wurde. Das Sulfat kam direkt (1) und nach nochmaliger Umkrystailisation (2) zur Analyse.\nEin zweites Pr\u00e4parat gewann ich aus dem Rohsull\u00e4t einer Spaltung, zu der au\u00dfer der Kerasinfraktion 1 und 2 noch die Kerasinfraktion 3 und ein anderes ebenfalls nach dem Barytverfahren dargestelltes Kerasin verwendet worden war. In diesem Falle wurde die aus dem Sulfat dargestellte Base direkt mit Salzs\u00e4ure neutralisiert, das abgeschiedene Chlorid abgesaugt, das Filtrat von einer beim Einengen auftretenden zweiten Chloridabscheidung befreit und zur Trockne verdunstet. Der\n') Zur Pr\u00fcfung auf optische Aktivit\u00e4t diente das Rohsulfat aus Kerasinfraktion 2. Daft Sphingosinsulfat linksdrehend ist, haben Levene und Jacobs (Journ. of Biol. Chem., Vol. 11, p. 547, 1912) festgestellt. Ich hatte fr\u00fcher (Diese Zeitschrift, Bd. 43, S. 29, 1904) in dieser Beziehung geschrieben: \u00abOptisch-aktiv scheint das Sphingosinsulfat nicht zu sein, indessen m\u00fcssen Versuche mit konzentrierteren L\u00f6sungen angestellt werden. \u00bb","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Cerebroside des Gehirns. III.\n53\nR\u00fcckstand l\u00f6ste sich jetzt bis auf eine leichte Tr\u00fcbung in \u00c4ther. Die aus ihm gewonnene Base wurde in das Sulfat \u00fcbergef\u00fchrt und dieses nach zweimaligem (3) und dreimaligem (4) Umkrystallisieren analysiert.\n\t1.\t2.\t\u00ab\t4.\tSphingosin- sulfat\tDimethylsphingosin- sulfat\nc . . .\t(52,38\t61,66\t62,60\t62,94\t61,08\t62,98\nH ...\t11,15\t11,11\t11,25\t11,41\t10,78\t11,05\nH2S04 . .\t14,92\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t14,67\t13,54\n1.\t0.1030\tg\tgaben\t0,2356\tg\tC08 u. 0,1034\tg H20 --\t62,38\u00b0/\u00ab C\tu.\tU,15#/o\t11\n0,1115\t\u00bb\t\u00bb\t0,0398\t\u00bb\tBaS04 = 14,92\u00b0/* H,S04\n2.\t0,0794\t>\t>\t0,1795\t\u00bb\tCO, u. 0,0794\tg 11,0\t61,66\u00b0/*\tC\tu.\t11,11 \u00b0/o\t.\n3.\t0.0880\t\u00bb\t=>\t0,2020\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0891\t\u00bb \u00bb =\t62,60\u00b0/\u00ab \u00bb\t\u00bb\t11,25\u00b0/*\t\u00bb\nt. 0.0819\t\u00bb\t\u00bb\t0,1890\t\u00bb\t>\t\u00bb\t0,0841\t\u00bb \u00bb =\t62,94\u00b0/\u00ab \u00bb\t>\u2022\t11,41\u201c/\u00ab\t*\nDas Pr\u00e4parat 3,4 ist darnach Dimethylsphingosinsulfat, das Pr\u00e4parat 1 2 ein Gemenge von diesem und Sphingosinsulfat.\nIn \u00dcbereinstimmung damit steht, da\u00df das Pr\u00e4parat 4 ganz frei von den f\u00fcr das Sphingosinsulfat charakteristischen spie\u00dfigen Krystallen war, w\u00e4hrend diese in den Pr\u00e4paraten 1 und 2 neben den zu Rosetten angeordneten nadelf\u00f6rmigen vorhanden waren.\nDa\u00df eine Trennung von Sphingosin und DimeRiylsphin-gosinsulfat gro\u00dfe Schwierigkeiten hat und besonders bei so kleinen Mengen, wie sie hier zur Verf\u00fcgung standen, unausf\u00fchrbar ist, war mir schon von der Spaltung des Cerebrons bekannt. ') Dort wurden bei der Analyse der Sulfate ganz \u00e4hnliche Werte erhalten.\nAlle Pr\u00e4parate zeigten die charakteristische Eigenschaft, beim Absaugen eine elastische Beschaffenheit anzunehmen.\nChlorid. Zur Analyse kamen 2 Pr\u00e4parate, welche demselben Material entstammten wie die beiden Sulfate. Sie krystallisierten aus Alkohol in den charakteristischen glashellen cholesterinartigen Tafeln.\n0 F. Kitagawa und H. Thierfelder, Diese Zeitschrift, Bd. 49 S. 286 (1906).","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\u201c\tH. Thierfelder,\n1.\t\t2.\tDimethylsphingosinchlorid\nc . . . .\t66,09\t64,96\t65,18\nH . . . .\t11.60\t11,79\t11,52\n1)\t0,0838g gaben 0,1546g CO, u. 0,0666g H,0 = 66,09 V C u. 11,60 V H\n2)\t0,0922 \u00bb\t. 0,2196 * \u00bb > 0,0978 \u00bb \u00bb = 64,96 > \u00ab \u00bb 11,79 \u00bb >\nAufTallenderweise lag der Schmelzpunkt bei 139\u00b0, w\u00e4hrend fr\u00fcher f\u00fcr Dimethylsphingosinchlorid 132\u2014133\u00b0 gefunden worden war.1) Ein \u00e4lteres aus Protagon dargestelltes Sphingosinchlorid zeigte ebenfalls den hohen Schmelzpunkt. Dieser Widerspruch bedarf noch der Aufkl\u00e4rung.\nS\u00e4ure und Ester. Die Rohsubstanzen aus den beschriebenen Spaltungsversuchen (1,3845 g) l\u00f6ste ich gemeinsam in \u00c4ther, f\u00e4llte mit methylalkoholischer Kalilauge, filtrierte den Niederschlag ab, wusch ihn mit \u00c4ther, verrieb ihn dann in der Reibschale gr\u00fcndlich mit \u00c4ther und filtrierte wieder.\nNiederschlag. Er wurde im Scheidetrichter mit Schwefels\u00e4ure und \u00c4ther gesch\u00fcttelt, die \u00e4therische L\u00f6sung mit Wasser gewaschen, filtriert und verdunstet. Der R\u00fcckstand wog 0,28 g = 6\u00b0/o der Kerasinmenge, aus der er stammte. Die Substanz krystallisierte aus Alkohol in den charakteristischen Formen der Gerebrons\u00e4ure, zeigte Rechtsdrehung2) und schmolz bei 97\u00b0. Ich hatte fr\u00fcher f\u00fcr die Gerebrons\u00e4ure den Schmelzpunkt bei 99\u00b0 gefunden.\nDie Analyse ergab 75,18 \u00fc/o C und 12,55\u00b0/oH, w\u00e4hrend Cerebrons\u00e4ure 75,38 \u00b0/o C und 12,56 \u00b0/o H verlangt.\n0.0920 g gaben 0,2536 g CO, und 0,1039 g H,0 = 75,18 \u00b0/o C und 12,55 V H.\nDie bei der Untersuchung einer anderen Kerasinspaltungs-ll\u00fcssigkeit an dieser Stelle gefundene S\u00e4ure wurde in das Natronsalz \u00fcbergef\u00fchrt, das nach 2 maliger Krystallisation aus 96\u00b0/oigem Alkohol bei der Analyse 5,47 \u00b0/0 Na (0,1421 g gaben 0,0240 g Na2S04) lieferte. Cerebronsaures Natrium enth\u00e4lt 5,48 \u00b0/o Na.\nEs handelt sich also um Gerebrons\u00e4ure, welche aber in nur geringer Menge (6\u00b0/o) aufgetreten ist.\n') F. Kitagawa und H. Thicrfelder a. a. 0.\n*) Die Rechtsdrehung der Cerebrons\u00e4ure ist von Lev\u00e9 ne und Jacobs (Journ. of Biolog. Chem. Vol. 12, p. 381. 1912) festgestellt worden.","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Cerebroside des Gehirns. Ul. 55\nFiltrat. Der beim Verdunsten hinterbleibende R\u00fcckstand wog 1,0255 g = 22\u00b0/o des Kerasins, aus dem er stammt. Er krystallisierte aus Alkohol in hellen Tafeln und bildete abgesaugt eine silbergl\u00e4nzende, etwas z\u00e4he und nicht zerreibliche Masse. Die alkoholische L\u00f6sung reagierte neutral. Schmelzpunkt 57\u00b0. Eine 14,12 \u00b0/o ige L\u00f6sung in Chloroform zeigte im 20 cm-Rohr keine Drehung. Denselben K\u00f6rper erhielt ich in \u00e4hnlicher Ausbeute aus allen untersuchten Kerasinpr\u00e4paraten und zwar\naus Hg der Kerasinfraktion 1 u. 2 nach demUmkrystallisieren 0,45tg ^ 15V \u00bb 1 > >\t\u00bb\t3\t\u00bb\t>\t0,18 \u00bb -= 18*/*\n\u00bb 2 \u00bb Kerasin\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,8\u00ab * r. 18V\nAlle diese 4 Pr\u00e4parate verhielten sich ganz gleich. Gleich konzentrierte und gleich warme alkoholische L\u00f6sungen (0,07 g in 2 ccm) begannen nach genau der gleichen Abk\u00fchlungszeit zu krvstallisieren. Die Krystalle unterschieden sich nicht voneinander, sie stellten Tafeln dar mit unregelm\u00e4\u00dfigen Formen, scharfen und weniger scharfen Begrenzungslinien. Abgesaugt bildeten sie eine gl\u00e4nzende, etwas z\u00e4he, nicht zu einem Pulver zerreibliche Masse. Sie schmolzen alle bei 57\u00b0. Nochmals umkrystallisiert wurden sie analysiert (2), ebenso das oben erw\u00e4hnte Pr\u00e4parat (1).\n\t1.\t2.\tc\u201eh47coo<:h3\tCi4H4>CO()CH,\nc\t\t78,31\t78,85\t78.53\t78,79\nH\t\t13,14\t13,50\t13,09\t13,18\n1.\t0,1081 g gaben 0,3104 g CO, u. 0,1278 g H,0 = 78,31 > C u. 13,14V H\n2.\t0,0781 \u00bb\t\u00bb\t0,2258 \u00bb * \u00bb 0,0949 * \u00bb = 78,85 \u00b0/o * \u00bb 13,50 V *\nDie alkoholische L\u00f6sung der Substanz wurde mit alkoholischer Kalilauge am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler 3A Stunden gekocht und dann in einer Schale auf dem Wasserbad eingeengt. Beim Erkalten schied sich ein gelatin\u00f6ser Niederschlag ab, welcher abgesaugt und im Scheidetrichter mit Schwefels\u00e4ure und \u00c4ther gesch\u00fcttelt wurde. -Es trat v\u00f6llige L\u00f6sung ein. Der \u00c4ther wurde mit Wasser gewaschen, filtriert und verdunstet, der R\u00fcckstand in warmem Alkohol gel\u00f6st. Die alkoholische L\u00f6sung reagierte sauer. Die beim Erkalten eintretende Krystalli-","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"H. Thierfelder,\n5ti\nsat ion gew\u00e4hrt einen ganz besonders sch\u00f6nen Anblick. Es treten hier und da vereinzelte Krystallaggregate auf, die sich alsbald vermehren und schlie\u00dflich die ganze Fl\u00fcssigkeit in eine dichte Krystallmasse verwandeln. Mikroskopisch sieht man feine lange Nadeln, die teils b\u00fcschelf\u00f6rmig angeordnet sind, teils wirr durcheinander liegen. Abgesaugt bilden sie eine gl\u00e4nzende zerreibliche Masse. Es vvurden mehrere Pr\u00e4parate dargestellt, die sich alle ebenso verhielten und alle bei 77\u201478\u00b0 schmolzen. Denselben Schmelzpunkt zeigte auch ein Pr\u00e4parat, das nicht aus Alkohol, sondern aus Aceton um-krystallisiert war, bei dessen Darstellung also die Gefahr einer teilweisen Veresterung ausgeschlossen war. Die S\u00e4ure entf\u00e4rbt Broml\u00f6sung nicht. Zur Analyse kamen 2 Pr\u00e4parate verschiedener Darstellung.\n\t1.\t*\u2022 I\t\t\tCjAA\nc\t78.52\t78,52\t78,2\u00ab\t78,53\t78,79\n11\t13,01\t13,25\t13,04\t13,0\u00bb\t13.13\n1. 0.0712 g gaben 0.2050 g C0S u. 0,0834 g H.O = 78,52\u00b0/o C u. 13.01\u00b0/\u00ab H 2.0.0778 \u00bb\t\u00bb\t0,2240 \u00bb \u00bb \u00bb 0,0928 \u00bb \u00bb= 78.52 \u00b0/o \u00bb\u00bb 13.25\u00b0/\u00ab \u00bb\nDie Molekulargewichtsbestimmung wurde in alkoholischer und in petrol\u00e4therischer L\u00f6sung durch Titration mit n i \u00ab-alkoholischer Kalilauge1) unter Benutzung von Phenolphthalein vorgenommen. F\u00fcr die Bestimmung in petrol\u00e4therischer L\u00f6sung diente ein aus Aceton umkrystallisiertes Pr\u00e4parat, das nicht mit Alkohol in Ber\u00fchrung gekommen war.\n1.\t\u20222.\t\u00bb.\tC,4H4hO,\tQtfUiiQ\u00bb\tG*,)H6;\u00bb04\n37\u00ab ^\t3(59\t371\t368\t382\t39\u00ab\n1.\t0,2710 g verbrauchten 7,2 ccm n/to-KOH (Alkohol)\n2.\t0.3730 \u00bb\t\u00bb\t10,1\n3.\t0,(009 *\t*\t10,8 \u00bb\t\u00bb (Petrol\u00e4ther).\nZur Darstellung des Silbersalzes wurde die warme alkoholische L\u00f6sung der S\u00e4ure nach Zuf\u00fcgung von etwas alkoholischem Ammoniak mit warmer alkoholischer Silbernitrat-\n*) Oie benutzte n/io-Lauge gab bei der Titration gewogener Mengen Palmitins\u00e4ure und Erueas\u00e4ure genau stimmende Werte.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die Gerebroside des Gehirns. III. 57\nl\u00fcsung gef\u00e4llt, der Niederschlag abfiltriert, mit hei\u00dfem Alkohol ausgewaschen, mit Alkohol ausgekocht, wieder filtriert und im dunklen Exsikkator getrocknet. Er war auch nach dem Trocknen rein wei\u00df. Er enthielt 22.59\u00bb/\u00ab Ag. '\n0,1284 g hinterlie\u00dfen beim Gl\u00fchen 0,0200 g.\nC,4H47OtAg enth\u00e4lt 22,7% Ag, Ci6H490,Ag 22.1 \u2022/\u2022 Ag.'\nAuf Grund der Ergebnisse der Titration und der Silberbestimmung (diese wurde allerdings mit einer sehr geringen Menge ausgef\u00fchrt) mu\u00df man es f\u00fcr wahrscheinlich halten, da\u00df der S\u00e4ure die Formel C,4H48(), zukommt. Ich gebe ihr den Namen Kerasins\u00e4ure. Versuche, sie mit einer der in der Literatur beschriebenen S\u00e4uren der gleichen Zusammensetzung zu identifizieren, sind noch nicht unternommen worden. Die Untersuchungen \u00fcber die Kerasins\u00e4ure werden fortgesetzt.\nZucker. Er wurde noch nicht identifiziert, auch habe ich noch nicht gepr\u00fcft, ob sich neben ihm in der w\u00e4sserigen L\u00f6sung noch etwas anderes befindet. Indessen ist es nat\u00fcrlich h\u00f6chst wahrscheinlich, dal) Galaktose vorliegt; da\u00df es sich um rechtsdrehenden Zucker handelt, wurde festgestellt.\nDie von mir untersuchte Cerebrosidfraktion enth\u00e4lt also dieselbe Base und vermutlich auch denselben Zucker wie das Gerebron, aber eine andere S\u00e4ure. Die kleine Menge Cerebrons\u00e4ure, welche erhalten wurde, d\u00fcrfte auf eine Verunreinigung mit Gerebron (oder Phrenosin) zur\u00fcckzuf\u00fchren sein, ebenso wie die schwache Becbtsdrehung, welche die Fraktion zeigte.\nEine Verbindung, welche aus 1 Molek\u00fcl Sphingosin, 1 Molek\u00fcl Galaktose und 1 Molek\u00fcl Kerasins\u00e4ure weniger 2 Molek\u00fcle Wasser besteht, hat die Formel Cl7H91N08 und enth\u00e4lt 70,77 \u00b0/o G, 11,42 \u00b0/o H und l,76\u00b0/o N, Werte, welche mit den von mir f\u00fcr die Kerasinfraktion gefundenen (S. 49)- stimmen w\u00fcrden.\nThudichum1) hat das von ihm zuerst dargesteIHe Kerasin auch der Spaltung unterworfen. Er hat dabei eine Base als Sulfat erhalten, von der er auf Grund einer Analyse annimmt, da\u00df es sich um ein mit etwas Sphingosin verunreinigtes Psv-\n\u2018) Die chemische Konstitution des Gehirns, T\u00fcbingen 1901.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"o8 H. Thicrfeldcr, Untersuchungen \u00fcber Cerebroside des Gehirns. III.\nchosin handele. Psychosin ist nach ihm eine aus Sphingosin und Cerebrose (Galaktose) bestehende Verbindung. Aufgekl\u00e4rt ist die Natur des isolierten und analysierten Sulfats nicht. Von der bei der Spaltung auftretenden S\u00e4ure sagt er an einer Stelle (S. 321), da\u00df sie Neurostearins\u00e4ure (die S\u00e4ure, die er aus Phrenosin gewonnen hat) sei. An einer andern Stelle (S. 219) bemerkt er: Der spezifische Unterschied zwischen Phrenosin und Kerasin scheint mir auf das Radikal der Fetts\u00e4ure zur\u00fcckzuf\u00fchren zu sein, von welcher noch nicht bewiesen ist, da\u00df sie mit der Fetts\u00e4ure aus Phrenosin, der Neurostearins\u00e4ure mit Schmelzpunkt 84\u00b0, identisch ist.\nLevene und Jacobs1) haben bei der Untersuchung der Fetts\u00e4uren, die bei der Spaltung des Cerebrosidgemisches gewonnen wurden, neben der Gerebrons\u00e4ure eine Substanz in verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig kleiner Menge erhalten, deren Kohlenstoffgehalt 77\u201478,5 und deren Wasserstoffgehalt etwa 12,5\u201413,0o/o betrug. Sie haben daran gedacht, da\u00df es sich um eine S\u00e4ure von der Zusammensetzung C24H4802 handele. Indessen stimmte der niedrige S\u00e4urewert nicht zu dieser Annahme. Sie sagen zum Schlu\u00df: tDie Versuche, bei der Hydrolyse des Cerebrosidgemisches eine S\u00e4ure zu entdecken, welche nicht Gerebrons\u00e4ure * war, sind fehlgeschlagen. WTenn eine solche vorhanden ist. so handelt es sich unzweifelhaft um eine Verunreinigung, die von einer Substanz stammt, welche kein Cerebrosid ist.\u00bb\nMeine Untersuchungen in der Cerebrosidgruppe werden fortgesetzt.\n') Journ. of Biol. Chemistry Vol. 12 p. 389 (1912).","page":58}],"identifier":"lit19738","issued":"1913","language":"de","pages":"35-58","startpages":"35","title":"Untersuchungen \u00fcber die Cerebroside des Gehirns. III. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"85"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:39:46.517596+00:00"}