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{"created":"2022-01-31T15:19:49.654683+00:00","id":"lit19778","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jansen, B. C. P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 85: 231-232","fulltext":[{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"Extraktivstoffe aus den SchlieBmuskeln von Mytilus edulis.')\nVon\nDr. B. ('. P. Jansen,\nI. Assistent am physiologischen Institut der l niversitiit Amsterdam (Direktor Prof. Dr. G. van Hynherk).\n(Der Redaktion zugegangen am 2i. April r.*i:t.)\nDie Schlie\u00dfmuskeln von Mytilus edulis wurden ausgewogen mit einer gro\u00dfen Quantit\u00e4t Wasser, die die Krystallisation hemmenden Substanzen wurden niedergeschlagen mit einer kolloidalen L\u00f6sung von Ferrihydroxyd. Beim Konzentrieren des Filtrates krystallisierte ein eigent\u00fcmlicher unbekannter Stoff, wovon die Eigenschaften und die Zusammensetzung genauer studiert wurden:\nDie Elementaranalyse gab die Zusammensetzung C<.H1S\u00dc.., 2 H20. Durch Behandeln mit Essigs\u00e4ureanhydrid entsteht ein in mikroskopischen N\u00fcdelchen vom Schmelzpunkt 182\u00b0 krystalli-sierender Stoff, der beim Verseifen f\u00fcnf Acetylgruppen abgibt. Der urspr\u00fcngliche Stoff ist also ein Pentaalkohol. Wir haben ihm den Namen Mytilit gegeben. Dieser Mytilit enth\u00e4lt keine doppelte Bindung und mit Hilfe von Scherers Reaktion wurde gezeigt, da\u00df er einen Sechsring besitzt. Er ist also ein Stereoisomer von Quercit und Isoquercit, zwei im Pflanzenreich gefundenen Substanzen. Die Oxydation des Mytilits mit Kaliumpermanganat und die Reduktion mit .lodwasserstoffs\u00e4ure gaben, besonders weil mit solchen kleinen Quantit\u00e4ten gearbeitet werden mu\u00dfte, wenig Resultat.\nDie L\u00f6slichkeit des Mytilits in Wasser von Zimmertemperatur war ungef\u00e4hr 1 : 400. ln siedendem Wasser ist er sehr l\u00f6slich und krystallisiert daraus mit zwei Molek\u00fclen Kry-stallwasser, die bei 100\u00b0 entweichen. In den gebr\u00e4uchlichen organischen L\u00f6sungsmitteln ist er nahezu unl\u00f6slich, ausge-\n') Eine ausf\u00fchrliche Mitteilung wird erscheinen in den Archives N\u00e9erlandaises des sciences exactes et naturelles.","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"2H2 Jansen, KxtraktivstofTe aus den Schlie\u00dfmuskeln von Mytilus edulis.\nnommen in kochender Essigs\u00e4ure. Drehung der Polarisationsebene konnte nicht nachgewiesen werden.\nDer Mvtilit schien gr\u00f6\u00dftenteils im Schlie\u00dfmuskel lokalisiert zu sein; wahrscheinlich ist er kein Endprodukt, sondern ein Zwischenprodukt des Stoffwechsels.\nDie nach Auskrvstallisieren von Mytilit zur\u00fcckbleibende L\u00f6sung wurde mit Phosphorwolframs\u00e4ure niedergeschlagen. Dieser Niederschlag wurde mit Baryt zersetzt und die so erhaltene L\u00f6sung mit Silbernitrat gef\u00e4llt. Hierdurch entstand ein sehr geringer Niederschlag, dessen L\u00f6sung, nach Entfernen des Silbers mit Pikrins\u00e4ure, einen \u00f6ligen, allm\u00e4hlich dicht werdenden Niederschlag gab. Mit Goldchlorid oder Platinchlorid entstand kein Niederschlag (es sei denn in h\u00f6chst konzentrierter L\u00f6sung), auch konnte kein krystallisiertes Kupfersalz gewonnen werden. Mit Diazobenzolsulfos\u00e4ure entstand eine rote Farbe, w\u00e4hrend Mil Ions Reagens keine Reaktion gab. Wahrscheinlich ist also unter anderem Histidin anwesend. Der Rest des mit Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llten Niederschlags bestand aus Betain,1) das in Form seines Chlorhydrats isoliert und durch seine Gold-chlorwasserstoffverbindung genauer charakterisiert wurde. Die nach Entfernung der unl\u00f6slichen Phosphorwolframate erhaltene Fl\u00fcssigkeit gab beim Eindampfen erst eine Krystallisation von Taurin,2) nachher von Taurin mit einer gro\u00dfen Quantit\u00e4t Kochsalz.\nHarnstoff und Milchs\u00e4ure, nach welchen Stoffen insbesondere gesucht wurde, konnten nicht nachgewiesen werden. Mit Kupfercarbonat gab die L\u00f6sung eine blaue Fl\u00fcssigkeit, woraus hervorgeht, da\u00df eine Aminos\u00e4ure anwesend war.\nln einer gesonderten Quantit\u00e4t Muskeln wurde der Glykogengehalt nach der Pfl\u00fcgerschen Methode bestimmt, und zwar wurde derselbe zu 1,5 \u00b0/o gefunden.\n*) Durch Briegcr, Die Ptomaine III, war schon Betain gefunden worden beim Verarbeiten des ganzen Muskels.\n\u2022 *) Dies war auch schon gefunden worden von Kelly, Hofmeisters Beitr\u00e4ge V, S. 377.","page":232}],"identifier":"lit19778","issued":"1913","language":"de","pages":"231-232","startpages":"231","title":"Extraktivstoffe aus den Schlie\u00dfmuskeln von Mytilus edulis","type":"Journal Article","volume":"85"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:19:49.654689+00:00"}