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{"created":"2022-01-31T14:18:27.362811+00:00","id":"lit19779","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hermanns, Leo","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 85: 233-240","fulltext":[{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Abbau der \u00df-Ketons\u00e4uren im tierischen Organismus.\nVon\nLeo Hermanns.\na\n(Aus <t<*r medizinischen Universit\u00e4ts-Poliklinik zu Freihuri: i. Rr )\n(Der Redaktion zugeirangen am April 1913.)\nDer Abbau der Fetts\u00e4uren im Organismus -erfolgt, wie die Untersuchungen von Franz Knoop und H. D.Dakin einwandfrei erwiesen haben, durch \u00df-Oxydation:\nRCH2CH,CH,COOH \u2014ROH/:OOH -\nAls intermedi\u00e4re Produkte treten hierbei \u00df-Ketons\u00e4uren auf, die vielleicht \u00df-Oxys\u00e4uren als Vorstufe haben. Derartige S\u00e4uren k\u00f6nnen nun auf zwei von einander verschiedenen Wegen abgebaut werden: entweder durch Keton- oder durch S\u00e4urespaltung.\nI.\tRCOCILCOOH - -\u00bb RCOCH3 -f CO,\nII.\tRCOCH.COOH \u00bb RCOOH -f- CII3C001I\nEs w\u00e4re nat\u00fcrlich von gro\u00dfem Interesse ' zu wissen, welchen Weg der Organismus einschl\u00e4gt, ob intermedi\u00e4r Ketone, die ja vielleicht zu Synthesen verwendet w\u00fcrden, auf-treten oder nicht. A priori lassen sich f\u00fcr beide Vorstellungen Tatsachen geltend machen.\nNach Verabreichung von Phenylpropions\u00e4ure an Hunde fand H. Dakin bemerkenswerte Mengen von Acetophenon im Urin des Tieres.1) Blum und Koppel verf\u00fctterten Di\u00e4thylessig-s\u00e4ure und konnten aus dem Urin das Propylmethylketon darstellen.2) Ferner treten bekanntlich beim Acetonuriker stets gro\u00dfe Mengen von Aceton in Urin und Atemluft auf. Also alles dies spr\u00e4che f\u00fcr das intermedi\u00e4re Auftreten von Ketonen. Anderseits ist an die Versuche von Embden und\n*) Oxidations and Reductions in the animal body. London l\u00eetlH.\n*) Ber.. Rd. 14. S. 357\u00ab.","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"Leo Hermanns.\n234\nMichaud zu erinnern.1) Diese stellten fest, da\u00df Acetessig-s\u00e4ure vom lebensfrischen Leberbrei in erheblichem Umfange zerst\u00f6rt wird, Aceton dagegen nur in geringem Ma\u00dfe. Dem Kliniker ist ferner schon seit langem bekannt, da\u00df gr\u00f6\u00dfere hinfuhr von Fett beim Diabetiker Steigerung der Acetonausscheidung bewirkt, w\u00e4hrend die Acetonausscheidung beim normalen Individuum kaum davon ber\u00fchrt wird.\nIch stellte mir also die Frage: Welche Art der Spaltung nimmt der normale Organismus vor, Keton- oder S\u00e4urespaltung? Was geschieht unter pathologischen Verh\u00e4ltnissen? Zur L\u00f6sung dieser Fragen ging ich vom Verhalten der Arylacetessigester im Organismus aus, und zwar wurden solche an Hunde verf\u00fcttert, die eine gleichm\u00e4\u00dfige Kost bekamen. Im 2i-st\u00fcndigen Urin wurde dann nach den Abbauprodukten gefahndet. Einen weiteren wichtigen Beitrag sollte endlich noch die Verf\u00fctterung des Phenylbutylketons liefern, also eines Ketons mit langer Kohlenstoffkette.\nDer zun\u00e4chst gegebene Phenylacetessigester ergab als Abbauprodukte Benzylmethylketon und Hippurs\u00e4ure. Beides konnte isoliert werden. Die Spaltung war demnach in folgender Weise verlaufen:\n'\tI\nr:H3cocHiC6H5)*cooaH# \u2014\u00bb cach^coc^ \u2014> c8h5cooh.\nDas intermedi\u00e4r entstandene Benzylketon war in Benzoes\u00e4ure \u00fcbergegangen. Eine Best\u00e4tigung hierf\u00fcr brachte die Ver-t\u00fctterung von dem Keton selbst. Es wurde ebenfalls in Hippurs\u00e4ure umgewandelt und als solche ausgeschieden.\nNun, da\u00df der Organismus imstande ist, Ketonspaltung vorzunehmen, best\u00e4tigt und erg\u00e4nzt die oben erw\u00e4hnten Ergebnisse von Dakin, ferner von Blum und Koppel.\nEs galt zu pr\u00fcfen, ob sich die andern Homologen dieser Keihe ebenso verhalten w\u00fcrden. Nach subcutaner Zufuhr des Benzylacetessigesters fand sich im Urin des betreffenden Hundes au\u00dfer einer geringen Menge Phenyl\u00e4thylmethylketon ausschlie\u00dflich Hippurs\u00e4ure, ein Zeichen, da\u00df der Abbau folgenderma\u00dfen verlaufen war:\n') Hofmeisters Beitr.. Bd. tl.\n\u2022 \u2022 \u00bb","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Abbau der \u00df-Ketons\u00e4uren im tierischen Organismus. 235\n'i'\nCHsCO*CHCH,CaH5 \u2022 COOC.H, \u20144 CrtH5GH#OHtCOOH.\nDer Ester war offenbar zun\u00e4chst zu Phenylpropions\u00e4ure abgebaut worden und diese war sehr wahrscheinlich durch S\u00e4urespaltung entstanden. Dar\u00fcber orientierte ein Versuch mit dem Phen\u00e4thylmethylketon, das ausschlie\u00dflich Phenaceturs\u00e4ure im Urin lieferte.\nDen Grund daf\u00fcr, da\u00df in diesem Falle vollkommen glatt S\u00e4urespaltung eingetreten war, w\u00e4hrend der Phenylester in Keton \u00fcbergef\u00fchrt worden war, suchte ich in dem Einflu\u00df der P h e n y 1 g r u p p e auf das a-Kohlenstoffatom des Esters. Um diesen Einflu\u00df noch besser kennen zu lernen, ging ich an die Darstellung eines Esters, der einen Substituenten mit noch l\u00e4ngerer Kohlenstoff kette trug, n\u00e4mlich des Phenyl propyiacetessig-esters. Dieser Ester besa\u00df noch einen anderen Vorteil. Es konnte aus ihm durch Spaltung mit Kalilauge in einfacher Weise ein Keton mit langer Kohlenstoffkette dargestellt werden. Ein derartiges Keton mu\u00dfte sich zur Entscheidung der Frage nach der M\u00f6glichkeit eines Auftretens von Ketonen im intermedi\u00e4ren Stoffwechsel eignen. Fand n\u00e4mlich eine Absprengung des endst\u00e4ndigen Methyls statt, so w\u00fcrde diese Frage zu bejahen sein. Es h\u00e4tte dann Hippurs\u00e4ure entstehen, m\u00fcssen\n!\nG6H5CHiCH<CH\u00e4CHiCOCH3 \u20144 C6H6CHtCH/:iIJCHfC00H\nI\n't'\nCftH5COOH\nNach Verabreichung von 4 g des Esters wurde im Urin eine reichliche Menge von Hippurs\u00e4ure ausgeschieden, neben geringen Mengen Phenylbutvlketon.\nVon gro\u00dfem Interesse mu\u00dfte, wie bereits erw\u00e4hnt, der folgende Versuch sein. Der Hund bekam 3,0 g Phenylbutyl-methylketon. Er schied darauf gro\u00dfe Mengen von Phenaceturs\u00e4ure aus. Diese Resultate sind eindeutig. Das Keton war offenbar zwischen Carbonyl und Methylen-Kohlenstoff gespalten worden :\ng6h,ch,ch,ch4ch<coch, \u2014> c6H5CHtCHt(:iy:<)0H.\nAls intermedi\u00e4res Produkt war offenbar zun\u00e4chst Phenylbutters\u00e4ure entstanden.","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"286\nLeo Hermanns,\nDer Ester hingegen war zun\u00e4chst in Phenylvalerians\u00e4ure \u00fcbergegangen. Diese geht bekanntlich, wie F. Knoop bewiesen hat,1) in Hippurs\u00e4ure \u00fcber:\n(:H;jCO*CHCHsCH#C\u00f6II.COOCsH6 \u2014\u00bb C6H6CHiCHjCH.iCHjC00H.\nWaren demnach die beiden Ester der Benzyl- und der Phenylpropvlacetessigester zum weitaus gr\u00f6\u00dften Teile auf dem Wege der S\u00e4urespaltung abgebaut, worden, so blieb noch zu erkl\u00e4ren, weshalb im Gegensatz dazu der Phenylacetessigester ausschlie\u00dflich in Keton \u00fcbergegangen war? Nun. aus dem Verhalten der beiden anderen Ester geht wohl mit Sicherheit hervor, da\u00df die Vermutung \u00fcber den st\u00f6renden Einflu\u00df der Phenylgruppe auch hier vollkommen den Tatsachen entspricht.\nAls Nebenprodukt wurde jedesmal das entsprechende Keton im Urin gefunden. Es geht wohl daraus hervor, da\u00df das normalerweise in Urin und Exspirationsluft vorhandene Aceton derselben Nebenreaktion seine Entstehung verdankt. Spalten doch bekanntlich die \u00df-Ketons\u00e4uren mit gr\u00f6\u00dfter Leichtigkeit Kohlens\u00e4ure ab. Die Vorstellung, da\u00df es sich bei der Entstehung des Acetons um eine durch die labile Beschaffenheit des Acetessigs\u00e4uremolek\u00fcls bedingte Reaktion handelt, wirft auch ein Licht auf Vorg\u00e4nge, die unter pathologischen Verh\u00e4ltnissen im intermedi\u00e4ren Stoffwechsel ablaufen. Findet wie beim Diabetes mellitus ein gesteigerter Fettabbau statt, so wird der Organismus mit Acetessigs\u00e4ure \u00fcberschwemmt. Er ist dann nicht mehr imstande, diese letztere zu bew\u00e4ltigen, sie in ihrer ganzen Menge zu Essigs\u00e4ure abzubauen, der Abbau schl\u00e4gt einen falschen Weg ein, und ein gro\u00dfer Teil der Acetessigs\u00e4ure geht in Form von Aceton dem K\u00f6rper verloren.2)\nAus dem \u00dcbergang von Phenylbutylmethylketon geht wohl mit Bestimmtheit hervor, da\u00df der Abbau der Fetts\u00e4uren im intermedi\u00e4ren Stoffwechsel nicht \u00fcber die Ketone f\u00fchrt, sondern da\u00df eine \u00abpaarige\u00bb Absprengung von Kohlenstoffatomen stattfindet. M\u00fc\u00dfte doch im andern Falle die Kohlenstoffkette jeweils drei C-Atome verlieren :\nRCH,CH1CH,COOH \u2014> RCH*COOH2 \u2014> RCOOH\n\u2018) Habilitationsschrift, Freiburg 1904.\n*) Vgl. Hermanns, Ber. des Kongresses f. inn. Med.. Wiesb. 1913.\n","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Abbau der \u00df-Ketons\u00fcuren im tierischen Organismus. 231\nes m\u00fc\u00dfte z. B. aus Phenylbutters\u00e4ure Hippurs\u00e4ure werden, was bekanntlich nicht der Fall ist.\nt\nEs werden demnach in gro\u00dfer Menge Essigs\u00e4uremolek\u00fcle intermedi\u00e4r gebildet. Es sei in diesem Zusammenh\u00e4nge an die interessanten Befunde von AcetylierungsVorg\u00e4ngen im Organismus erinnert (Baumann, Kohn, Knoop, Neubauer).\nVon A. Loeb') wurde vor kurzem die \u00fcberraschende Feststellung gemacht, da\u00df Essigs\u00e4ure den Umfang der Acet-essigs\u00e4urebildung in der Leber betr\u00e4chtlich steigert: und er spricht die Vermutung aus, da\u00df der Proze\u00df der Acetessigs\u00e4ure-bildung reversibel verlaufe. So verlockend diese Vorstellung auf den ersten Blick auch erscheinen mag, so stehen ihr doch sehr gro\u00dfe Bedenken entgegen, und zwar zum Teil aus denselben Gr\u00fcnden, wie sie Parnas und Baer in ihrer Arbeit-) \u00fcber den Zuckerabbau dargelegt haben. Auch ist die Acetylie-rung einer Methylgruppe schwer vorstellbar. Gr\u00f6\u00dfere Wahrscheinlichkeit besitzt die andere von A. Loeb ge\u00e4u\u00dferte Vorstellung, da\u00df hier der Acetaldehyd, der ja starker Acetessig-s\u00e4urebildner ist, eine Rolle spielt.\nVersuche.\nDie Darstellung des Phenylacetessigesters3) geschah durch Kondensation von Essigester mit Benzylcyanid.1) Das zun\u00e4chst entstehende Zwischenprodukt, das Acetobenzylcyanid, wurde aus Alkohol -f- Wasser umkrystallisiert und im Vakuumexsikkator getrocknet (S. P. 90\u00b0). Dann wurde 1 Teil Substanz in 2 Teilen Alkohol aufgel\u00f6st und ein kr\u00e4ftiger Salzs\u00e4urestrom bis zur S\u00e4ttigung unter Eisk\u00fchlung eingeleitet. Das Reaktionsgemisch wurde in einem Exsikkator 8 Tage \u00fcber Natronkalk stehen gelassen, wobei eine reichliche Abscheidung von Salmiak auftrat, und dann in Eiswasser gegossen und aus-ge\u00e4thert. Das so erhaltene \u00d6l wurde im Vakuum bei 1t mm Druck fraktioniert und ging schlie\u00dflich bei 145\u2014147\u00b0 \u00fcber. Diese Art gibt bessere Ausbeuten als die von Beckh angegebene.\n*) Biochem.' Zeitschrift, Bd. 47. S. 124.\n*) Biochem. Zeitschrift. Bd. 41. S. HKt\u00bb.\n3) Beckh, Bor. Hl (3160).","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\nLeo Hermanns,\nDurch mehrst\u00fcndiges Kochen mit 10\u00b0/oiger Kalilauge wurde aus dem Ester das Benzylmethylketon gewonnen, dessen Phenylhydrazon im Kapillarr\u00f6hrchen erhitzt bei 83\u00b0 schmolz.\nI.\tVersuch. Einem Hunde von 7500g Gewicht wurden3,0g Phenylacetessigester subcutan injiziert. Der 24st\u00fcndige Urin wurde destilliert und auf 150 ccm eingeengt. Die erste Portion des Destillates wurde mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt, und dieser dann verdunstet. Das hinterbleibende \u00d6l (ca. 0,1 g) wurde mit basischem Phenylhydrazin versetzt, kurz auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt, wobei eine Tr\u00fcbung auftrat, und darauf in stark verd\u00fcnnten Eisessig gegossen. Das so erhaltene Phenvl-hydrazon zeigte aus Alkohol umkrystallisiert einen Schmelzpunkt von 82\u00b0. Es handelte sich demnach um das Phenyl-hvdrazon des Benzylmethylketons.\nDer eingeengte, kongosauer gemachte Urin wurde dann mit \u00c4ther 24 Stunden im Extraktionsapparat extrahiert und der Extrakt in \u00fcblicher Weise verarbeitet. Der braune Sirup wurde mit hei\u00dfem Wasser aufgenommen und mit Tierkohle entf\u00e4rbt: dann wurde filtriert. Aus dem klaren Filtrat krystal-lisierte eine S\u00e4ure vom Schmelzpunkt 186\u00b0, die mit Salzs\u00e4ure gekocht Benzoes\u00e4ure gab. Es wurden in 2 Fraktionen 0,9 g Hippurs\u00e4ure erhalten.\nII.\tVersuch: Demselben Hunde wurden 3,0 g Benz y lme-t h y 1 k e t o n subcutan injiziert. Der Urin der n\u00e4chsten 24 Stunden zeigte im Polarisationsapparat keine Drehung. Er wurde im \\ akuum eingeengt und wie oben behandelt. In 2 Fraktionen krystallisierten 1,1 g Hippurs\u00e4ure aus (S. P. 187\u00b0).\nIII.\tVersuch: Derselbe Hund bekam 3,0 g Benzylacet-essigester.1) Der 24st\u00fcndige Urin wurde destilliert und das Destillat mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt. Der \u00c4ther wurde mit Sulfitlauge gesch\u00fcttelt und ein aus kleinen T\u00e4felchen bestehender Niederschlag abgenutscht und mit \u00c4ther ausgewaschen. Die Analyse dieser in feinen Bl\u00e4ttchen krystallisierenden Substanz stimmte mit der des Sulfits des Phen\u00e4thylmethvlketons \u00fcberein.*)\n') Per lienzy lacet essigester wurde von Kahlbaum bezogen.\n*) Ehrlich. Annal. S. 187 (16).","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Abbau der \u00df-Ketons\u00e4uren im tierischen Organismus. 239\n0,2998 g Substanz: 0,0803 Na2S04.\n^lo^isCh -f- NaHS()a -f- HjO:\tRer. Na 8,52\u00b0/o.\n\u00abef. * 8,6 \u00b0/o.\nDer eingeengte Urin wurde kongosauer gemacht und aus dem \u00c4therextrakt konnten 0,6 g Hippurs\u00e4ure (S. P. 186\u00b0) isoliert werden.\nIV.\tVersuch: Demselben Hund wurden 4,0 g Benzyl-\u00abicetessigester gegeben. Die 2+st\u00fcndige Urinmenge wurde schwach sauer gemacht und zur H\u00e4lfte mit \u00c4ther extrahiert, der \u00c4ther verdunstet und das zur\u00fcckbleibende \u00d6l in Alkohol aufgenommen. Es gab keine Eisenchloridreaktion ! Die andere H\u00e4lfte wurde stark anges\u00e4uert und in derselben Weise behandelt. Ebenfalls keine Eisenchloridreaktion ! Es geht aus diesen Versuchen hervor, da\u00df das Keton nicht sekund\u00e4r aus dem Ester entstanden sein konnte.\nV.\tVersuch: Einem Dackel (7000g) wurden 3,0g Ph en -\u00fcthylmethylketon injiziert. Der \u00c4therextrakt des Urins wurde mit hei\u00dfem Wasser aufgenommen und zur KrystalJisation hingestellt. Innerhalb .24 Stunden bildete sich ein Niederschlag von feinen N\u00e4delchen. S. P. 142\u00bb. Mit Salzs\u00e4ure erhitzt, spaltete sich Benzoes\u00e4ure ab. Es lag demnach Phenacetur-s\u00e4ure vor (0,9 g).\nDarstellung desPhenylpropyIacetessigesters:2,3g Natrium w\u2019erden in 25 g absolutem Alkohol gel\u00f6st' und darauf 13,2 g frisch destillierten Acetessigesters und 20 g Phenylpropylbromid (aus Hydrozimtalkohol mit Phosphortribromid)') eingetragen. Dann wurde auf dem Wasserbade bis zum Verschwinden der alkalischen Reaktion (6 St.) erw\u00e4rmt. Das Keaktionsprodukt wurde mit Wasser versetzt und mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt, der \u00c4ther mit Na2S04 getrocknet. \u00c4ther verjagt, das zur\u00fcckbleibende \u00d6l im Vakuum destilliert bezw. fraktioniert. S. P. bei 11 mm Druck zwischen 175 und 180\u00b0. Der Ester stellt ein farbloses, stark licht brechendes \u00d6l von schwachem Ger\u00fcche dar.\nAnalyse: 0,2320 Substanz: 0,6040 C()2, 0,1720 Hs0.\n\u2019) \u00dfer. 43 (178).","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"2*0 beo Hermanns. \u00dcber den Abbau der \u00df-Ketons\u00e4uren.\nC15Ht0Os:\tBer.:\tGef.:\nC 72,57 \u00b0/o\t72,15 \u00b0/o\nH 8,07 \u00b0/n\t8,23 \u00b0/o.\nDas Phenvlbutylmethylketon wurde aus dem Ester durch 3st\u00fcndiges Kochen mit 10\u00b0/oiger Kalilauge erhalten. Es destillierte aus der Bet\u00f6rte bei 149\u00b0.\nAnalyse: 0,1940 Substanz: 0,5790 C02, 0,1570 H*0.\nCltHwO:\tBer.:\tGef.:\nC 81,82 \u00ab/o\t81,39 \u00b0/o\nH 9,091\u00ab/\u00ab\t8,99\u00ab/\u00ab.\nVI.\tVersuch: Derselbe Dackel erhielt 3,0 g Phenyl-propylacetessigester. Das Destillat des Urins zeigte starke Jodoformreaktion. Aus dem wie bisher behandelten \u00c4therextrakt konnten 0,5 g Hippurs\u00e4ure (S. P. 186\u00b0) dargestellt werden.\nVII.\tVersuch: Demselben Hund werden 3,0 g Phenyl-butyllceton injiziert. Der 24st\u00fcndige Urin eingedampft, congo-sauer gemacht und mit \u00c4ther extrahiert. Weitere Verarbeitung wie oben! Aus heiliem Wasser krystallisiert in feinen N\u00fcdelchen eine S\u00e4ure vom S. P. 143\u00b0 aus. Das Phenylbutyhnethvlketon war demnach in Phenaceturs\u00e4ure \u00fcbergegangen.","page":240}],"identifier":"lit19779","issued":"1913","language":"de","pages":"233-240","startpages":"233","title":"\u00dcber den Abbau der b-Ketons\u00e4uren im tierischen Organismus","type":"Journal Article","volume":"85"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:18:27.362817+00:00"}