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{"created":"2022-01-31T12:34:20.689648+00:00","id":"lit19780","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Buchtala, Hans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 85: 241-245","fulltext":[{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Keratin der Schuppen von Manie japonica.\n(Schuppentier).\nVon\nDr. Hans Buchtala.\niAus dem Institut.* f\u00fcr medizinische Chemie der Universit\u00e4t (ira/, Vorstand:\nHofrat K. B. Hofmann.)\nDer Redaktion zugeganpen am 21. April 1913.)\nIn Fortsetzung meiner Untersuchungen \u00fcber die Keratine verschiedener Tierarten nahm ich auch die Schuppen von Manis japonica in Arbeit. Das Untersuchungsmaterial stammte von einem Tiere und wog nach der vorgenommenen \u00fcblichen Reinigung mit Salzs\u00e4ure, Alkohol und \u00c4ther 150 g.\nWasser- und Aschegehalt.\n0,8619 g Substanz verloren im Trockenschrank bei 110\u00b0 0,0640 g an Gewicht und hinterlie\u00dfen nach dem Gl\u00fchen einen R\u00fcckstand von 0,0075 g; demnach betr\u00e4gt:\nDer Wassergehalt\t7,43 \u00b0/o\nDer Aschegehalt\t0,8 7\u00b0/o.\nStickstoffverteilung in den Schuppen.\nDas verwendete Material zeigte im lufttrockenen Zustande einen Gehalt von 14,21\u00b0/0 Stickstoff.\nDie nach der \u00fcblichen Methode durchgef\u00fchrte Untersuchung \u00fcber die Stickstoff-Verteilung ergab folgende Resultate :\nAmmoniakstickstoff\t1,25 \u00ab/\u00ab\nMelaninstickstoff\t0,074\u00b0/\u00ab\nMonoaminostickstoff\t12,705%\nDiaminostickstoff\t0,56 \u00b0/o.\nWie aus den gefundenen Werten hervorgeht, ist auch dieses Keratin zum gr\u00f6\u00dften Teil aus Monoaminos\u00fcuren aufgebaut.\nH\u00f6ppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXV.\tlt\u00bb","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Buchtala,\n2*2\nHydrolyse der Schuppen mit Salzs\u00e4ure.\nZur Durchf\u00fchrung der Hydrolyse wurden 60 g des lufttrockenen Materials verwendet. Diese wurden mittels 200 ccm konzentrierter Salzs\u00e4ure unter Erw\u00e4rmen auf dem Wasserbade in L\u00f6sung gebracht, wobei sich die Fl\u00fcssigkeit rotviolett f\u00e4rbte, und hierauf 12 Stunden lang am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht. Der nach dem Abdestillieren der Salzs\u00e4ure erhaltene R\u00fcckstand wurde dreimal rasch hintereinander verestert. Aus den vereinigten \u00c4therl\u00f6sungen wurden nach dem Abdestillieren des \u00c4thers 100 g Rohester erhalten. Diese lieferten bei der fraktionierten Destillation bei einem Druck von 11 mm folgende Fraktionen:\n1. Fraktion bis 60\u00b0\t\t17,0 g\n2.\t\u00bb 80\u00b0\t8,5 \u00bb\n3.\t> 105\u00b0\t17,4 \u00bb\n4.\t\u00bb 123\u00b0\t5,0 \u00bb\n5.\t\u00bb\t\u00bb 180\u00b0\t4,8 *\n6. Destillationsr\u00fcckstand\t\t29,0 >\nDie Verarbeitung der einzelnen Fraktionen erfolgte \u00e4hnlich wie in fr\u00fcheren Arbeiten. Durch zahlreiche fraktionierte Krvstallisationen gelangte ich zu folgenden Mengen an Aminos\u00e4uren, deren Reinheit durch Bestimmungen des Schmelzpunktes, des optischen Drehungsverm\u00f6gens sowie durch die Analyse erwiesen wurde.\nGlykokoll: 0,8 g. Dasselbe konnte nur in der ersten Fraktion gefunden werden. (F. = 240\u00b0.) Das daraus dargestellte Glykokollesterchlorhydrat schmolz bei 144\u00b0.\n0,1034 g des Chlorhydrates enthielten 0,0266 g Chlor. Berechnet f\u00fcr C4H10O2NCl:\tGefunden:\n25,40\u00b0/o CI.\t25,73% CI.\nAlanin: 7,2g. (F. = 293\u00b0.)\n9.55 mg Subst. lieferten 1,35 ccm N. t = 20\u00b0 C., p = 737 mm.\nBerechnet f\u00fcr CjfyNOj:\tGefunden:\n15,74o/o N.\t\u2022 15,94o/o N.","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"('ber das Keratin der Schuppen von Manis japonica. \u2022\t243\nValin: 2,4 g. (F. = 340\u00b0.)\n11,12 mg Subst. lieferten 1,32 ccm N. t= 19\u00b0 C., p = 732 mm. Berechnet f\u00fcr C\u00e0HnN02:\tGefunden:\nll,97o/o N.\t12,05% N.\nOptische Bestimmung.\n0,50964 g gel\u00f6st in 20 ccm 21,5\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure. Im dm-Bohr wurde der Winkel a = -f- 0,66\u00b0 abgelesen.\n[< = + 25,91\u00ab.\nLeucin: 6,15 g. (F. = 298\u00b0.)\nZur Analyse diente das f\u00fcr diesen Zweck dargestellte Chlorhydrat.\n23,48 mg zeigten einen Gehalt von 4,95 mg Chlor. Berechnet f\u00fcr C6H13N02 \u2022 HCl :\tGefunden :\n21,17o/o CI.\t21,08% CI.\nOptische Bestimmung.\n0,83905 g, unter denselben Verh\u00e4ltnissen wie das Valin gel\u00fcst, ergaben den Winkel a = + 0,72\u00ab.\nwr = i7,i7\u00bb.\nPhenylalanin: 1,6 g. (F. = 263\u00ab.)\n8,98 mg Subst. lieferten 0,71 ccm N. t = 24\u00ab C., p = 736 mm. Berechnet f\u00fcr C9HnN02:\tGefunden:\n8,49o/o N.\t8,80% N.\nProlin: 2,1 g.\nDasselbe wurde durch Analyse des Kupfersalzes identifiziert. 0,1694 g verloren unter Violettf\u00e4rbung bei 105\u00b0 0,0178 g an Gewicht und hinterlie\u00dfen nach dem Veraschen 0,0415 g CuO. Berechnet f\u00fcr C10H16N204Cu + H20:\tGefunden :\n10,990/0 H20 und\t10,51% H20 und\n21,810/0 Cu.\t21,88% Cu.\nBestimmung des Schwefel- und Cystingehaltes in den\nSchuppen.\n1,1031 g Substanz lieferten nach dem Schmelzen mit Salpeter und Natriumhydroxyd und endlichem Versetzen mit Baryumchlorid 0,1878 g BaS04. Daraus berechneter Schwefel-\n16*","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"2H\nHans Buchtala,\ngehalt: 2,34 \u00b0/o. F\u00fcr die Darstellung des Cystins wurden 10 g des Materials mit Salzs\u00e4ure hydrolysiert. Das Cystin w\u2019urde daraus in bekannter Weise isoliert und ich konnte davon 0,45 g in Form von sechsseitigen Tafeln darstellen. Die einheitliche Krystallform sowie die positive Schwefelreaktion bewiesen die Anwesenheit reinen Cystins.\nDarstellung der Glutamins\u00e4ure.\n10 g der Schuppen wurden mit 50 ccm konzentrierter Salzs\u00e4ure hydrolysiert. Aus der entf\u00e4rbten und eingeengten L\u00f6sung schied sich nach v\u00f6lliger S\u00e4ttigung mit Salzs\u00e4uregas und mehrt\u00e4gigem Stehen in der K\u00e4lte das Glutamins\u00e4urechlorhydrat in einer Menge von 0,44 g ab, entsprechend 0,35 g Glutamins\u00e4ure.\n23,4 mg des Chlorhydrates enthielten 4,50 mg Chlor.\nBerechnet f\u00fcr C-Hl0NO4Cl:\tGefunden:\n19,31 \u00b0/o CI\t19,23\u00b0/o CI.\nBestimmung des Tyrosins.\n20 g Schuppen wurden mit 40 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure und 200 ccm Wasser 10 Stunden lang am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht. Nach dem Entfernen der Schwefels\u00e4ure durch F\u00e4llen mit Baryumhydroxyd und Einengen des Filtrates fielen 3 g von Rohtyrosin aus. Durch einmaliges Umkrystalli-siei en aus hei\u00dfem Wasser konnten 2,0 g reinen Tyrosins gewonnen werden.\n13,47 mg lieferten 0,91 ccm N. t = 21\u00b0, p = 737 mm.\nBerechnet f\u00fcr C9HnN03:\tGefunden:\n7,74\u00b0/o N.\t7,61 o/o N.\nEine Probe davon schmolz bei 310\u00b0.\n\u00dcbersicht der Resultate.\nGlykokoll .\t l,33o/0\nAlanin\t. ....................12,00\u00b0/o\nVal\u00bbn..........................4,00\u00b0/o\nLeucin........................10,25\u00b0/o","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Keratin der Schuppen von Manis japonica. 245\nProlin........................3,50\u00b0/o\n(ilutamins\u00e4ure................3.50%\nPhenylalanin..................2,07 \u00b0/o\nTyrosin.......................13,00\u00b0/o\nCystin .......................4,50\u00b0/o.\nDie vorstehende Tabelle zeigt ganz au\u00dferordentlich hohe Werte f\u00fcr Alanin und Tyrosin. Die Menge des ersteren h\u00e4lt sich bei den typischen Keratinen, aus denen die Epidermoidal-Gebilde bestehen, zwischen 1,2\u2014l,8\u00b0/o, w\u00e4hrend sie bei Manis'japonica das 8-10fache betr\u00e4gt. Nur bei der Schafwolle steigt sie auf 4,4\u00b0/o. Bei anderen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern allerdings ist sie h\u00f6her, Koilin 5,8\u00b0/o, Eieralbumin 8,i\u00b0/o, und steigt bei der Spinnenseide sogar auf 23,4\u00b0/o. Die Tyrosinmenge \u00fcbertrifTt die bei andern Keratinen um das 3\u20144 fache. Bei Chelone imbricata ist die Menge der Glutamins\u00e4ure auffallend gering (3,5\u00b0/o gegen\u00fcber der Durchschnittsmenge von 15\u00b0/o). In bezug auf Cystin stimmen die Schuppen mit den Schweine-und Rinderklauen \u00fcberein. Die Menge der andern Spaltungsprodukte stimmt mit der der Haare anderer S\u00e4ugetiere \u00fcberein.","page":245}],"identifier":"lit19780","issued":"1913","language":"de","pages":"241-245","startpages":"241","title":"\u00dcber das Keratin der Schuppen von Manis japonica (Schuppentier)","type":"Journal Article","volume":"85"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:34:20.689654+00:00"}