Open Access
{"created":"2022-01-31T12:54:21.885491+00:00","id":"lit19786","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ameseder, Ph. Mg. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 85: 324-334","fulltext":[{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"Chemische Untersuchungen von verkalkten Aorten.\nII. Mitteilung.\nVon\nAssistent Ph. Mg. F. Ameseder.\n(Ans \u00ablern k. k. deutschen medizinisch-chemischen Universit\u00e4ts-Institute zu Prag.) (Der Redaktion zugegangen am 2. Mai 1913.)\nIn der Fortsetzung fr\u00fcherer Untersuchungen1) habe ich eine Reihe von Analysen stark verkalkter Aorten ausgef\u00fchrt, welche im folgenden mitgeteilt werden sollen, ohne weitere Schlu\u00dffolgerungen; vielleicht sind solche durch die Analysen den pathologischen Anatomen m\u00f6glich.\nDas Untersuchungsmaterial verdanke ich der Liebensw\u00fcrdigkeit des Vorstandes des hiesigen deutschen pathologisch-anatomischen Instituts, Herrn Professor Dr. A. Ghon.\nUntersuchungsgang:\nDie Aorten wurden, wie seinerzeit beschrieben, kurz mit 0,l%iger Sodal\u00f6sung maceriert, bis sich Blutreste und das anhaftende Gewebe leicht entfernen lie\u00dfen, nach deren Entfernung wurden sie wiederholt mit Wasser gewaschen, bis letzteres keine Spur einer alkalischen Reaktion zeigte, dann auf dem Wasserbade, schlie\u00dflich bei 110\u00b0 getrocknet, hierauf m\u00f6glichst fein zerkleinert, zum konstanten Gewicht bei 110\u00b0 getrocknet und gewogen.\nDas getrocknete Material wurde wiederholt mit reinem \u00c4ther bei Zimmertemperatur, bis der \u00c4ther nichts mehr auf-nahra, extrahiert. Die \u00c4therextrakte wurden filtriert. Zur Beseitigung des feinverteilten Calciumphosphates, welches selbst\n') Diese Zeitschrift, Bd. 70. S. 451\u2014465.","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Chemische Untersuchungen von verkalkten Aorten. II. 325\nbei mehrmaligem Filtrieren durch dichtes Filtrierpapier nicht v\u00f6llig zu entfernen war, wurden die \u00e4therischen Filtrate verdunstet; durch neuerliches Aufnehmen mit \u00c4ther lie\u00df sich jetzt ein klares Filtrat erzielen.\nDer \u00c4therr\u00fcckstand wurde als Fett in Rechnung gestellt; die Untersuchung von Proben desselben ergab, da\u00df anorganische Substanzen darin nicht enthalten waren und auch, da\u00df organisch gebundener Schwefel fehlte.\nDie gewogenen \u00c4therr\u00fcckst\u00e4nde wurden nach Kumagawa Suto verseift. Der in der \u00fcblichen Weise mit Petrol\u00e4ther extrahierte unverseifbare Anteil wurde nach Vertreibung des Petrol\u00e4thers nochmals verseift und diese Verseifung noch ein drittes Mal wiederholt. Bei dieser 2. und 3. Verseifung wurden noch ca. 9\u00b0/o vom \u00c4therr\u00fcckstand an freien Fetts\u00e4uren gewonnen.\nDie Gesamtmenge der Fetts\u00e4uren betrug ca. 30\u00b0/o des \u00c4therr\u00fcckstandes.\nAus dem in \u00c4ther unl\u00f6slichem R\u00fcckst\u00e4nde wurde die an Kationen gebundene Kohlens\u00e4ure durch 15\u00b0/oige Essigs\u00e4ure in der W\u00e4rme freigemacht, an Natronkalk gebunden und gewogen. Zwischen dem Kolben, in welchem die Kohlens\u00e4ure sich entwickelte, und den Absorptionsapparaten f\u00fcr Wasserdampf und Kohlens\u00e4ure befand sich ein langer Liebigscher K\u00fchler. Durch Vorversuche konnte ein etwaiger Fehler durch \u00fcbergegangene Essigs\u00e4ure *) ausgeschlossen werden. Da \u00fcbrigens die erhaltenen absoluten Werte f\u00fcr Kohlens\u00e4ure gering waren und die Gegenwart von Carbonaten schon fr\u00fcher erwiesen worden war, w\u00e4re selbst ein kleiner Fehler hier nicht von entscheidender Bedeutung.\n1 Essigs\u00e4ure wurde zur Aufschlie\u00dfung gew\u00e4hlt, weil bei der folgenden Bestimmung des Elastins in demselben Materiale eine selbst durch verd\u00fcnnte Salzs\u00e4ure in der W\u00e4rme wahrscheinlich eintretende Ver\u00e4nderung desselben nicht gleichg\u00fcltig sein konnte. Der nach der Entfernung der Kohlens\u00e4ure verbliebene R\u00fcckstand wurde mit Wasser und dann in der K\u00e4lte\n\u2018) Vgl. Landolt-H\u00f6rnstein-Meyerhoffer, Tabellen, S. 170, \u00fcber die Totaltension 18,2\u00b0/oiger Essigs\u00e4ure bei 1H,65\u00ae und bei 49,85\u00b0.","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"326\nF. Ameseder,\nmit 5\u00b0/oiger Salzs\u00e4uren extrahiert. S\u00e4mtliche w\u00e4sserigen L\u00f6sungen und der unl\u00f6sliche R\u00fcckstand wurden nun wiederum mit \u00c4ther bei Zimmertemperatur ausgezogen. Die \u00c4therextrakte mu\u00dften die aus unl\u00f6slichen Seifen freigemachten Fetts\u00e4uren enthalten. Die vom \u00c4ther befreiten w\u00e4sserigen L\u00f6sungen wurden auf anorganische Bestandteile untersucht.\nDas nach diesen Behandlungen zur\u00fcckgebliebene noch unreine Elastin wurde nach dem Verfahren von Richards und Gies1) sechsmal durch je 24 Stunden mit halbges\u00e4ttigtem Kalkwasser digeriert. Um bei diesem Auswaschen keine Verluste zu erleiden, benutzte ich eine von Herrn Doc. Dr. F. Li pp ich*) mit Erfolg verwendete Einrichtung, n\u00e4mlich einen weithalsigen Kolben, welcher in etwa */s der H\u00f6he des Kolbenbauches einen kleinen Tubus tr\u00e4gt. Dieser Tubus wird w\u00e4hrend des Abkolierens mit feinmaschiger M\u00fcllergaze \u00dcberbunden, durch welche alle gr\u00f6\u00dferen Partikel zur\u00fcckgehalten werden.\nW\u00e4hrend des im Verlaufe der Bestimmung \u00f6fters wiederkehrenden Kochens am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler verschlie\u00dft ein Korkst\u00f6psel den Tubus.\nNach der Behandlung mit Kalkwasser wurde mit reinem Wasser anhaltend bis zum Verschwinden der Kalkreaktion gewaschen, mit Wasser v\u00f6llig ausgekocht, schlie\u00dflich wurde einige Stunden mit 5\u00b0/oiger kalter Salzs\u00e4ure digeriert, chlorfrei gewaschen, der R\u00fcckstand mit Alkohol und mit \u00c4ther ausgekocht, getrocknet und gewogen. W\u00e4hrend aller ausgef\u00fchrten Prozeduren verbleibt die Substanz in demselben oben beschriebenen tubulierten Kolben, wodurch die M\u00f6glichkeit einer ann\u00e4hernd quantitativen Bestimmung gegeben ist.\nIn einem Falle (Nr. VII) wurde noch die Bestimmung der Chondroitinschwefels\u00e4ure nach M\u00f6rner3) ausgef\u00fchrt.\nNr. I. Aorta einer 72j\u00e4hrigen Frau: Gangraena pedis; Arteriosklerose.\nVerwendetes bei 110\u00b0 getrocknetes Aortentrockenmaterial: 11,995 g. Dieses gab 0,9116 g \u00c4therr\u00fcckstand; von diesem wurden nach Kuma-\n*) Amer. Journ. of Physiol., Bd. 7, S. 93 (1902).\n*1 Vgl. A. Selig, Diese Zeitschrift, Bd. 70, S. 451 (1911).\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 20, S. 357 (1895).","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Chemische Untersuchungen von verkalkten Aorten. II. 327\ngawa Suto 0.2945 g verseift: es hinterblieb 0.1912 g Unverseifbares. vorwiegend aus Cholesterinen bestehend.\nGem\u00e4\u00df der oben beschriebenen Versuchsanordnung wurden beim Kochen mit Essigs\u00e4ure 0,0407 g CO, erhalten.\nDer nach dem Austreiben der CO, ungel\u00f6st gebliebene R\u00fcckstand wurde, wie beschrieben, mit 15\u00b0/\u00abiger HCl ersch\u00f6pft. Das Aussch\u00fctteln der vereinigten salzsauren und essigsauren Ausz\u00fcge mit \u00c4ther ergab 0.0332 g Fetts\u00e4uren aus Seifen. Nach dem Aussch\u00fctteln wurde zur Trockene verdampft: es hinterblieb ein R\u00fcckstand von; 3,8913 g, aus welchem 1.5288 g Asche erhalten wurden.\nDiese Asche wurde in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf ein bestimmtes Volumen gestellt und 7\u00ab derselben zu den Bestimmungen auf Ca, Mg und P,05 verwendet.\nCa und Mg wurden in einer Portion in der \u00fcblichen Weise bestimmt, P-jOj nach Wo y als Molybdat gewogen. Es wurden im Mittel erhalten : 0,01780 g CaO, 0,0306 g Mg,P,07 und 0,2914 g (NH4)sP04 \u2022 12MoO,.\nDer nach der Behandlung mit Essigs\u00e4ure und Salzs\u00e4ure verbliebene R\u00fcckstand wurde in der beschriebenen Weise auf Elastin verarbeitet. Es wurden 0,9645 g reines Elastin erhalten.\nNr. II. Aorta eines 74j\u00e4hrigen Mannes: Carcinoma recti.\nVerwendetes bei 110\u00b0 getrocknetes Aortentrockenmaterial: 10,911 g. Dieses gab 1.03414 g \u00c4therr\u00fcckstand; von diesem wurden nach Kuma-gawa Suto 0,3683 g verseift; es hinterblieb 0,2682 g Unverseifbares, vorwiegend aus Cholesterinen bestehend. Gem\u00e4\u00df der oben beschriebenen Versuchsanordnung wurden beim Kochen mit Essigs\u00e4ure. 0.0999 g CO erhalten. Der nach dem Austreiben der CO, ungel\u00f6st gebliebene R\u00fcckstand wurde, wie beschrieben, mit 15w/\u00ab iger Salzs\u00e4ure ersch\u00f6pft. Das Aussch\u00fctteln der vereinigten salzsauren und essigsauren Ausz\u00fcge mit \u00c4ther ergab 0,2689 g Fetts\u00e4uren aus Seifen.\nNach dem Aussch\u00fctteln wurde zur Trockene verdampft: es hinterblieb ein R\u00fcckstand von 4,1313 g, aus welchem 1,4427 g Asche erhalten wurden.\nDiese Asche wurde in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf ein bestimmtes Volumen gestellt und */*\u00bb derselben zu den Bestimmungen auf Ca, Mg und P,05 verwendet. Ca und Mg w\u00fcrden in einer Portion in der \u00fcblichen Weise bestimmt, P,0, nach Wo y als Molybdat gewogen. Es wurden erhalten im Mittel: 0.0346 g CaO, 0,0499 g Mg,PmO. und 0,4645 g (NH4)sP04 \u2022 12 MoO,.\nDer nach der Behandlung mit Essigs\u00e4ure und Salzs\u00e4ure verbliebene R\u00fcckstand wurde in der beschriebenen Weise auf Elastin verarbeitet und wurden so 0,8479 g reines Elastin erhalten.\nNr. III. Aorta eines 52j\u00e4hrigen Mannes: Carbunculus.\nVerwendetes bei 110\u00b0 getrocknetes Aortenmaterial: 10,304g. Dieses gab 1,4975 g \u00c4therr\u00fcckstand; von diesem wurden nach Kumagawa","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nF. Ameseder,\nSuto 0,3812 g verseift; es hinterblieb 0,2668 g Unverseifbares, vorwiegend aus Cholesterinen bestehend. Gem\u00e4\u00df der oben beschriebenen Versuchsanordnung wurden beim Kochen mit Essigs\u00e4ure 0,0258 g CO, erhalten\nDer nach dem Austreiben der CO, ungel\u00f6st gebliebene R\u00fcckstand wurde, wie beschrieben, mit 15\u00b0/oiger HCl ersch\u00f6pft. Das Aussch\u00fctteln der vereinigten salzsauren und essigsauren Ausz\u00fcge mit \u00c4ther ergab 0,1549 g Fetts\u00e4uren aus Seifen. Nach dem Aussch\u00fctteln wurde zur Trockene verdampft; es hinterblieb ein R\u00fcckstand von 3,0657 g, aus welchem 0,3579 g Asche erhalten wurden.\nDiese Asche wurde in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf bestimmtes Volumen gestellt und \u2022/\u00ab\u2022 derselben zu den Bestimmungen auf Ca, Mg und P,06 verwendet. Ca und Mg wurden in einer Portion in der \u00fcblichen Weise bestimmt, P,06 nach Woy als Molybdat gewogen. Es wurden erhalten im Mittel: 0,0057 g CaO, 0,0129 g Mgj>0, und 0,6429 g (NH4),P0412Mo0,.\nDer R\u00fcckstand, der nach der Behandlung mit Essigs\u00e4ure und Salzs\u00e4ure verblieb, wurde in der beschriebenen Weise auf Elastin verarbeitet. Es wurden 1,1468 g reines Elastin erhalten.\nNr. IV. Aorta eines 72j\u00e4hrigen Mannes: Endarteriitis chron. deform. Cirrhosis hepatis.\nVerwendetes bei 110\u00b0 getrocknetes Aortenmaterial betrug 16.268 g. Dieses gab 2,0637 g \u00c4therr\u00fcckstand, von diesem wurden nach Kuma-gawa Suto 0,4710 g verseift; es hinterblieb 0,3537 g \u00fcnverseifbares, vorwiegend aus Cholesterinen bestehend. Gem\u00e4\u00df der oben beschriebenen Versuchsanordnung wurden beim Kochen mit Essigs\u00e4ure 00987 g CO erhalten.\t*\nDer nach dem Austreiben der CO, ungel\u00f6st gebliebene R\u00fcckstand wurde, wie beschrieben, mit 15\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure ersch\u00f6pft. Das Aussch\u00fctteln der vereinigten salzsauren und cssigsauren Ausz\u00fcge mit \u00c4ther ergab 0,2461 g Fetts\u00e4uren aus Seifen.\nNach dem Aussch\u00fctteln wurde zur Trockene verdampft ; es hinterblieb ein R\u00fcckstand von 4,1274 g, aus welchem 1,6230 g Asche erhalten wurden.\nDiese Asche wurde in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf ein bestimmtes Volumen gestellt und */i8 derselben zu den Bestimmungen auf Ca, Mg und P,05 verwendet. Ca und Mg wurden in einer Portion in der \u00fcblichen Weise bestimmt, P,06 nach Woy als Molybdat gewogen. Es wurden im Mittel erhalten: 0,0459 g CaO und 00622 2 Mg,PA, sowie 0,8\u00ab\u00ab g (NH,),PO.. 12 MoO,.\t\u2019\t*\nDer nach der Behandlung mit Essig- und Salzs\u00e4ure verbliebene R\u00fcckstand wurde in der beschriebenen Weise auf Elastin verarbeitet. Es wurden 1,6009 g reines Elastin erhalten.\nNr. V. Aorta einer 52j\u00e4hrigen Frau : Insufticientia valvulae aortae. Arteriosclerosis, Arthritis.","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Chemische Untersuchungen von verkalkten Aorten. II. 329\nDas verwendete bei 110\u00b0 getrocknete Aortenmaterial betrug 21,671 g. Dieses gab 2,8686 g \u00c4therr\u00fcckstand, von diesem wurden 0,3514 g nach Kumagawa Suto verseift und hinterblieb 0,2577 g Unverseilbares, vorwiegend aus Cholesterinen bestehend.\nGem\u00e4\u00df der oben beschriebenen Versuchsanordnung wurden beim Kochen mit Essigs\u00e4ure 0,0450 g CO* erhalten. Der nach dem Austreiben der CO* ungel\u00f6st gebliebene R\u00fcckstand wurde, wie beschrieben, mit 15 /oiger Salzs\u00e4ure ersch\u00f6pft Das Aussch\u00fctteln der vereinigten salzsauren und essigsauren Ausz\u00fcge mit \u00c4ther ergab 0,0245 g Fetts\u00e4uren aus Seifen.\nNach dem Aussch\u00fctteln wurde zur Trockene verdampft ; es hinterblieb ein R\u00fcckstand von 5,3457 g, aus welchem 1,0326 Asche erhalten wurden.\nDiese Asche wurde in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf ein bestimmtes Volumen gestellt und */*\u2022 derselben zu den Bestimmungen auf Ca, Mg und 1**0* verwendet. Ca und Mg wurden in einer Portion in der \u00fcblichen Weise bestimmt, P*05 nach Woy als Molybdat gewogen. Es wurden im Mittel erhalten: 0,0289 g CaO, 0,0362 g Mg*P*0T und 0,5824 g (NH4)sP04 \u2022 12 Mo03.\nDer nach der Behandlung mit Essigs\u00e4ure und Salzs\u00e4ure verbliebene R\u00fcckstand wurde in der beschriebenen Weise auf Elastin verarbeitet. Es wurden 2,2976 g reines Elastin erhalten.\nNr. VI. Aorta einer 63j\u00e4hrigen Frau: Arteriosclerosis.\nVerwendetes bei 110\u00b0 getrocknetes Aortenmaterial betrug 24,883 g. Dieses gab 2,5043 g \u00c4therr\u00fcckstand; von diesem wurden nach Kuma-gawa Suto 0,3133 g verseift und hinterblieb 0,2378 g Unvcrseifbarcs, vorwiegend aus Cholesterinen bestehend. Gem\u00e4\u00df der eingangs beschriebenen Versuchsanordnung wurden beim Kochen mit Essigs\u00e4ure 0.1193 g CO* erhalten.\nDer nach dem Austreiben der CO* ungel\u00f6st gebliebene R\u00fcckstand wurde, wie beschrieben, mit 15\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure ersch\u00f6pft. Das Aussch\u00fctteln der vereinigten salzsauren und essigsauren Ausz\u00fcge mit \u00c4ther ergab 0,0897 g Fetts\u00e4uren aus Seifen.\nNach dem Aussch\u00fctteln wurde zur Trockene verdampft ; es hinterblieb ein R\u00fcckstand von 7,4065 g, aus welchem 2,2354 g Asche erhalten wurden.\t)\nDiese Asche wurde in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf ein bestimmtes Volumen gestellt tmd */*\u00bb derselben zu den Bestimmungen auf Ca, Mg und P*P6 verwendet. Ca und Mg wurden in einer Portion in der \u00fcblichen Weise bestimmt,! P,Ofi nach Woy als Molybdat gewogen. Es wurden im Mittel erhalten : 0,0607 g CaO, 0,1088 g Mg,P,07 und 1,1180 g (NH4)3P04 \u2022 12 MoO,.\tJ\nDer nach der Behandlung mit Essigs\u00e4ure und Salzs\u00e4ure verbliebene R\u00fcckstand wurde in der beschricbenjmi Weise auf Elastin verarbeitet. Es wurden 2,9480 g reines Elastin erhalten.","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nF. Ameseder,\nNr. VII. Aorta eines 43j\u00e4hrigen Mannes: Paralysis progressiva. Atrophia cerebri.\nVerwendetes bei 110\u00b0 getrocknetes Aortenmaterial: 9,4967 g. Dieses gab 1.3101 g \u00c4therr\u00fcckstand, von diesem wurde nach Kumagawa Suto 0.3201 g verseift; es hinterblieb 0,2104 g Unverseifbares, vorwiegend aus Cholesterinen bestehend.\nGem\u00e4\u00df der oben beschriebenen Versuchsanordnung wurden beim Kochen mit Essigs\u00e4ure 0,0168 g CO* erhalten.\nDer nach dem Austreiben der C0t ungel\u00f6st gebliebene R\u00fcckstand wurde, wie beschrieben, mit 15\u00b0/\u00abiger HCl ersch\u00f6pft. Das Aussch\u00fctteln der vereinigten salzsauren und essigsauren Ausz\u00fcge mil \u00c4ther ergab 0,089/ g Fetts\u00e4uren aus Seifen. Nach dem Aussch\u00fctteln wurde zur Trockene verdampft; es hinterblieb ein R\u00fcckstand von 3,2576 g, aus welchem 1.3210 g Asche erhalten wurden. Diese Asche wurde in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf ein bestimmtes Volumen gestellt und '/\u00ab\u00bb derselben zu den Bestimmungen auf Ca, Mg und P205 verwendet.\nCa und Mg wurden in einer Portion in der \u00fcblichen Weise bestimmt. P,04 nach Woy als Molybdat gewogen. Es wurden im Mittel erhalten : 0.0028 g CaO, 0.0041 g Mg2Ps07 und 0,1360 g (NH4)sP04 \u2022 12 MoO,.\nFerner wurde in 4,5680 g des Aortentrockenmaterials die Chon- . droilinsctiwefels\u00e4ure bestimmt und ergab 1,5897 g BaS04, entsprechend 0.1245 g SO,.\nZur \u00dcbersicht seien die gefundenen Werte auf je 100 (iewichtsteile der getrockneten Aorten bezogen in Form einer Tabelle zusammengefa\u00dft.\nFs war nun von verschiedenen Gesichtspunkten aus von Interesse, das in oben beschriebener Weise erhaltene Elastin zu analysieren.\nEinmal liegt hier, wie ich glaube, zum erstenmal genau nach der Methode von Richards und Gies dargestelltes Aortenelastin vor, weiter war die M\u00f6glichkeit gegeben, nach genau gleicher Methode erhaltenes Elastin aus normalen und pathologisch stark ver\u00e4nderten Aorten zu vergleichen ; schlie\u00dflich mu\u00dfte noch ein Vergleich aus dem Nackenband des Rindes von Wert sein, denn es liegen hier, wie ich glaube, die ersten wirklich vergleichbaren Werte vor, w\u00e4hrend die in der Literatur1) niedergelegten Analysen fast durchweg von Elastinen\n*) Zeitschr. f. Biolog., Bd. 27, S. 374 (1890). \u2014 Amer. Journ. of Physiol. Bd. 7, S. 93 (1902). \u2014 Zeitschr. f; Biolog., Bd. 25, S. 368 (1889); Ebendas., Bd. 31, S. 413 (1894). \u2014 Diese Zeitschr., Bd. 6, S. 330 (1882); Ebendas., Bd. 18, S. 487 (1894); Ebendas., Bd. 25, S. 337 (1898).","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Chemische Untersuchungen von verkalkten Aorten. II. 331\nj\t\u00ea\tN c\tc\t\t\t\t\t\t\t\nim V\to\t5 -*\t2 o\tsn 9\t4 u\t9\t:t\tX oi\t\u2014 CI \u00ab\u2666\t\u00a7 X\tfM X#\tr\t?\n\tE-\t*\t\t\t\t\t\t\t\n\t\u2022\tN\t\t\t\t\t\t\t\n\tG\tc\t\t\t\t\t\t\t\n\tS\t\u00ab5\tr>-\t2\tM\t\to\t\t\n\u00ab\tO\tw\tM o\t_a\t\u00d6\t\u00abH\t*\u2666 \u00a9\tCi\tc\t\tVN d\n\u00a9\tH\t*\t\t\t\t\t\t\t\nei\tg\tc\t\t\t\t\t\t\t\n^\t-O o '*\t2\tei o\tln U\t3 H\t\u00ab\tr* \u00bb \u00ab\tCi \u2022ft\tg VN\tg \u00bbs\th- \u2756i\tg\tX \u00abft d a\no Asche des CI-Aus-\tzuges der rocken- ibstanz\t\u00abft *f\tCi 00\tt\u00bb X\tX Ci*\tg\tX c. X\t\u00bbft n\n3=\tH\tin\t\t\t\t\t\t\t\n*/\u2022 rocken- r\u00fcck-\tstand des CI-Auszuges\t*f eo\t\u2022\u00ab iC X\t\u00bbft Ci CI\t!>\u00bb \u00bbft CI\tX !>\u2022 \u00ab\u00bb\u25a0\to t- , gi\t\nH\tSC\t\t\t\t\t\t\t.*\u25a0\n1\t\u2022\tN\t\t\t\t\t\t\t' \t\t\t\nC\t? \u00df\t\t\t\t\t\t\t\n-\u00ae\t\"\u00e0? \u00bb\t_rt\tfc.\tX\tej 'S\tg\tj\u00a7\t3 X\t\u2022ft t'\u00bb l>r\tX\tN* X Ci\t\u00abft o\t\u00bbft X\tr - q. i \u00ab\n-lJ\tH \u00ab\t\t\tvN\t\t\tVN\t\n.\t\u2022\tK\t\t\t\t\t\t\u2014 .\t7 N \u2018 ' n-\nFett uren US\t\u2014,\tC\t'2 G\to>\t5 .03\t*-\tj*\t2 \u00ceS\t\u00bb\tw\t\u00ab\tx 'M\tt' *\u2018*1\tg\t\u00bbft \u00bbft\t01\tt- c\t\u00bbft Ci\n\t4\u00bb 'O O X5 C/3\t\u00a33\tC\t<M*\tVN\t\to\t\u00a9'\tw\no\tH cfl\t\t\t\t\t\t\t\nM \u00c7\tu w\to\tA\tN a)\tb j*\t2 u\tca\t3\tVN Ci\t\u00bbft (M\tVN\t<M\t2\tX V\u00ab\n\u00bb \u201d \u00a9\t2 -2\t\u00a9\t\u00f6\t\u00d6\t\u00a9\td\t, \u00ae\td\n\tE\u2014\tca\t\t\t\t\t\t\t\ni 2 JS 5 S 3 e Ss c\t\u00bb\tt\t2j 'B\t4) ^ ^\tr>.\t\u00a9\tc\tVN\tX\tCi\t!>\u2022\n\tJ= \u00ab C \u00bb\t\u2019S \u00ab\t\t5\t2\t\u00bbft !>\u2022\tX*\t\u2022ft i-\t*d\n*-> O < 73\t^\t? !< \u00ab\t\t\t\t\t\t\t\n\tI\tN\t\u25a0<\t\t\t\t\t\tu-\n\u2022 *\u2022\tt-\tc\tC\t\t\t\t\t\t\t\nU O\tCS\t4\u00bb\ta\u00bb\trt\t\u00f6\t\u2022*\t\u00bbft\t\u00bbft\tX\tV-\tX\nJS \u00a3\to\t73\t\tCi\tM*\"\tof\tx\"\td\tX*\n^\tQ>\to~ -t*\tO E-i\t<\u00bb\t\t\tVN\tVN\t\u2022N\t\t\ni\t1\t\t\t\t\t\t\t\u00bb -\nc\tC\tJS\t\u00bb\t\u2022*\t\u00a9\tl'V\tt' \u00bbft\tr\t\n0) w u\t4)\t\u00fc *o\tis\t\u00a9 VN\tCi O\tX o'\t\u201cM O\t\tt N\u00bb\t.15 d\n<\tO\t4> ,\u00a3*\tbfi\tVN\t*N\tVN\t\t<M\t*>i\t\n\tC\t\t\t\t\t\t\t\n\t4\t\t\t\t\t\t\t\n\tM\t\t\tM\t>\t>\t. \u2014\t\u2014\n\to <\t\t\t\t\t\t\t>","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nF. Amcseder,\nstammen, deren Darstellung auf verschiedenen Wegen erfolgte, wodurch vielleicht die recht differierenden Werte insbesondere f\u00fcr den Schwefelgehalt ihre Erkl\u00e4rung finden k\u00f6nnten.\nDas nach Richards und Gies dargestelltc Elastin wurde bei 115\u00b0 getrocknet und von allen Bestimmungen wurden zwei Analysen ausgef\u00fchrt. Da, wie oben erw\u00e4hnt, bei den bisher ver\u00f6ffentlichten Analysen die Schwefelwerte im Elastin sehr differieren, wurden zur Vermeidung eines Schwefels\u00e4uregehaltes der Atmosph\u00e4re diese Bestimmungen in einem Zimmer ohne Leuchtgas, vom \u00fcbrigen Laboratorium getrennt, am Spiritus-gebj\u00e4se vorgenommen. Um einen Verlust durch Verspritzen zu verhindern, wurde das Ans\u00e4uern der in Wasser gel\u00f6sten Soda-Salpeterschmelze mit HCl in hohen, mit umgest\u00fclpten Glastrichtern bedeckten Bechergl\u00e4sern vorgenommen. Die salzsaure L\u00f6sung wurde zum Vertreiben der Salpeters\u00e4ure dreimal mit konzentrierter HCl am mit Spiritus geheiztem Wasserbade abgeraucht, der R\u00fcckstand gel\u00f6st, mit BaCU gef\u00e4llt, als BaS04 gewogen und als S berechnet.\nBei nachstehenden Elementaranalysen wurde mit R\u00fccksicht auf die Anwesenheit von Schwefel und Stickstoff die Substanz mit Bleichromat verbrannt. Zur Stickstoffbestimmung nach Dumas wurde 50\u00b0/oige Kalilauge verwendet.\nVersuchsergebnisse:\na)\tElastin normaler Aorten des Menschen :\n0,1546 g Substanz ergaben : 0,2999 g C02, 0,0986 g H20;\n0,1233 g Substanz nach Dumas bei 8,30\u00b0 und 748 mm Hg = 15,00ccm N; nach Kjeldahl 0,1945g Subst. 20,50ccmH2S04;\n0,1954 g Subst. 0,0117 g BaS04\n0,1458 g Subst. 0,0101 g BaS04\n0,1346 g Subst. 0,0006 g Asche.\nEntsprechend :\n53,14\u00b0/o C, 7,17\u00b0/o H, 14,70\u00b0/oN, 0,89 \u00b0/o S, 24,10\u00b0/o 0, 0,45\u00b0/o Asche.\nb)\tElastin verkalkter Aorten des Menschen:\n0,1527 g Subst. ergaben: 0,2932g C02, 0,0962g H20;","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Chemische Untersuchungen von verkalkten Aorten.' II.\n333\n0,1281g Subst. nach Dumas bei 7,10\u00b0 und 752,1 mm Hg = 16,25 ccm N; nach Kjeldahl 0,2110g. 22,50ccm H,S04: 0,3427 g Subst. 0,0267 g BaS04 0,2399 g Subst. 0,0199 g BaS04 0,1814 g Subst. 0,0009 g Asche.\nEntsprechend :\n52,63\u00b0/o C, 7,08\u00b0/o H, 15,20\u00b0/o N, l,ll\u00b0/o S, 23,98\"/oO, 0,50\u00b0/o Asche.\nElastin-aus dem Nackenband des Rindes:\n0,4242 g Subst. ergab 0,0150 g BaS04 0,4096 g Subst. ergab 0,0162 g BaS04 0,3099 g Subst. ergab 0,0019 g Asche.\nEntsprechend :\n0,54\u00b0/o S, 0,60\u00b0/o Asche.\nZur genaueren \u00dcbersicht seien im Nachstehenden die von mir gefundenen Werte mit denen bisher ver\u00f6ffentlichter Untersuchungen in einer Tabelle zusammengefa\u00dft.\nElastine aus\nr \u00b0/o L\t\u00b0/oH\t\u2022/\u2022N\t\u00b0/\u00ab 0\t\u00b0/oS\tAsche\tAutor\n53,14\t7,17\t14,70\t2i,10\t0,89 \u2022\t0,45\t? Ameseder\n52,63\t7,08\t15,20\t\u2022 23,98\t1,11\t0,50\t\u00bb \u25a0\n\u2014\t\u2014\t\t\t0,54\t0,60\t\u00bb\n54,14\t7,33\t16,87\t21,52\t0,14\t\u2014\tRichards u. Gies\n54,08\t7,20\t16,85\t21,57\t0,30\t\tChittenden u.Hart\n53,95\t7,58\t15,54\t_ \u25a0\t0,55\t0,74\tEbbe Bergh\n54,35\t7,40\t14,67\t_\t0,66\t0,51\t\u00bb\n54,32\t6,99\t16,75\t_\t0\t! 0,51\tllorbaczcwski\n54,08\t7,00\t16,39\t1\t0\t0,13\t\u00bb\n53,95\t7,03\t16,67\t\u2014\t0,38\t1 0,72\tH. Schwarz\nnormalen Aorten des Menschen\nverkalktenAorten des Menschen\nNackenband des Rindes\ndo.\nAorten desRindes\nZum Schl\u00fcsse seien der Vollst\u00e4ndigkeit halber noch Analysen von normalen Kinder-Aorten angef\u00fchrt:\nZur Untersuchung gelangten zwei Aorten von im Alter von 7 und 8 Monaten an akuten Infektionskrankheiten verstorbenen Kindern.","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334 F. Ameseder, Untersuchungen von verkalkten Aorten. 11.\nDas wie fr\u00fcher gereinigte Material wurde bei 60\u00b0 getrocknet und im Trockenmaterial die verschiedenen Bestandteile mittels derselben Untersuchungsmethoden bestimmt wie in den Aorten Erwachsener.\nDas Gesamttrockengewicht betrug 1,0940 g. 0,1055 g Subst. ergaben 0,0026 g Asche = 2,46\u00b0/o.\nDie Asche wurde in verd. HCl gel\u00f6st; in der L\u00f6sung waren Mg und P,05 nur in Spuren nachweisbar, es fiel also deren quantitative Bestimmung wreg. An CaO wurden 0,0023 g gefunden, entsprechend 0,21 \u00b0/o der Gesamttrockensubstanz.\nZurChondroitinschwefels\u00e4ure-Bestimmung wurden 0,4727 g Trockensubstanz verwendet und ergaben unter denselben Kau-telen wie fr\u00fcher 0,0013 g BaS04 = 0,0004 g S03 = entsprechend 0,08\u00ae/o der Gesamttrockensubstanz.\nDie Extraktion von 0,4862 g der Trockensubstanz mit \u00c4ther ergab 0,0340 g Neutralfett, entsprechend 7,03 \u00b0/o der Gesamttrockensubstanz.\nFetts\u00e4uren aus Seifen konnten keine nachgewiesen werden ; die Elastinbestimmung wurde in gleicher Weise wie fr\u00fcher ausgef\u00fchrt und ergab aus 0,4862 g obiger Trockensubstanz 0.0042 g reines Elastin, entsprechend 0,87 \u00b0/o der Gesamttrockensubstanz.\nErw\u00e4hnenswert w\u00e4re, da\u00df bei der Behandlung des Aortentrockenmaterials mit Calciumhydroxyd zur Gewinnung des Elastins der gr\u00f6\u00dfte Teil der h\u00e4utigen Gebilde mit einer tief orangeroten Farbe in L\u00f6sung ging.","page":334}],"identifier":"lit19786","issued":"1913","language":"de","pages":"324-334","startpages":"324","title":"Chemische Untersuchungen von verkalkten Aorten. II. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"85"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:54:21.885496+00:00"}