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{"created":"2022-01-31T14:22:28.064404+00:00","id":"lit19793","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Panzer, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 85: 392-398","fulltext":[{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Stickoxyd auf Invertase.\nVIII. Mitteilung.\nVon\nTheodor Panzer.\n(Der Redaktion zugegangen am 10. Mai 1913.)\nIn derselben Absicht, in welcher die Versuche \u00fcber die Einwirkung von Stickoxyd auf Diastaseunternommen worden sind, habe ich auch analoge Versuche mit Invertase angestellt.\nDas verwendete Pr\u00e4parat, welches schon mehrfach zu Versuchen ben\u00fctzt worden ist, enthielt:\nStickstoff\t5,57 \u00b0/o\nAsche\t22.21 \u00b0/o\nAmidstickstoff\t2,30%\nFormoltitrierbaren Stickstoff 3,17%\nAcidit\u00e4t entsprechend 160,2 ccm Normallauge f\u00fcr 100g Substanz.\nDen bisher ver\u00f6ffentlichten Daten \u00fcber Ausf\u00fchrung der Methoden und Darstellung der Resultate w\u00e4re nichts mehr hinzuzuf\u00fcgen.\nBehandlung mit Stickoxyd.\nVerwendete Menge des Invertasepr\u00e4parates I\tAufgenommene Stickoxydmenge g\tIn Prozenten\n0,2011\t0,0090\t4,48\n0,5615\t0.0121\t2,15\n< >,5639\t0,0181\t3,21\n0.4982\t0,0159\t3,19\n0,4968\t0,0157\t3,16\n0,5689\t0,0133\t2,34\n/\t0,5312\t0.0184\t3,46\n0.5560\t0,0325\t5,85\n') Diese Zeitschrift, Bd. 85, S. 292.","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Stickoxyd auf Invertase. VIII.\n393\nAuspumpversuche.\nIn Gewichten (Grammen).\n\tI.\t11.\t111.\nVerwendete Menge des Invertase-\t\t\t!\nPr\u00e4parates\t\t0,2011\t0.5615\t0,5639\nGewichtszunahme nach uer Behandlung\t\t\t\nmit Stickoxyd\t\t0,0090\t0,0121\t0,0181\nDas Plus an Gewicht gegen\u00fcber dem\t\t\t\nurspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parate betrug :\t\t.\t\nam 1. Tage\t\t0,0093\t0,0357\t0,02:17\n>2 * ......\t0,0090\t0,0343\t\u2014\n>\t3. . \u00bb\t\t\tkonstant\t0,0243\t0,0222 *\n\u00bb 4.\t\u00bb\t\t\t\t\u2014\t0,0226\n\u00bb\t5.\t\u00bb\t\t\t\t0,0205\t\u00dc.0160\n\u00bb 6. \u00bb. \t\t\t0,0192\t0,0158\n\u00bb\t7.\t\u00bb\t\t\t\t0.0180\t0,0152\n> 8. \u00bb \t\t\t0,0164\t\u2014\n*\t9.\t\u00bb\t\t\t\t0,0156\t\u2014\n* 10. \u00bb \t\t\t\u2014\t0,0145\n>11. \u00bb \t\t\t\u2014\tkonstant\n> 12. \u00bb \t\t\t0,0136\t\n\u00bb 13.\t*\t\t\t\t0,0133\t\n>14.\t>\t\t.\t\t0,0130\t\n\u00bb 15.\t\t\t0,0123\t\n* 16. \u00bb ......\t\t0,0116\t\n>17.\t>\t\t\t\t0,0112\t\n\u00bb 18. > .....\t\t0,0101\t\n> 19.\t>\t....\t.\t\t0,0097\ti-\n>20.\u00bb \t\t\t0,0095\t\u2022\n> 21. > \t\t\tkonstant\ti","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"394\nTheodor Panzer,\nIn prozentischer Berechnung.\n\tI.\th.\tIII.\nGewichtszunahme nach der Behandlung\t\t\t\nmit Stickoxyd\t\t4,48\t2,15\t3,21\nDas Plus an Gewicht gegen\u00fcber dem ur-\t\t\t\nspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parat betrug noch :\t\t\t\nam 1. Tage\t\t4,62\t6,36\t4,20\n\u00bb 2. > \t\t\t4,48\t6,11\t\u2014\n\u00bb\t3.\t\u00bb\t\t\tkonstant\t4,33\t3,94\n>\t4.\t*\t\t\t\t\t\u2014\t4,01\n*\t5.\t\u00bb\t\t\t\t3,65\t2,84\n\u00bb 6. > . . 1 . . .\t\t3,42\t2.80\n\u00bb\t7.\t\u00bb\t\t\t\t3,21\t2,70\n\u00bb K. >\t\u2022\u2022\u2022\u2022\u00ab.\t\t2,92\t\u2014\n\u00bb\t9.\t>\t\t\t\t2,78\t\u2014\n* 10. > \t\t\t\u2014\t2,57\n\u00bb11. * \t\t\t\u2014\tkonstant\n\u00bb 12. \u00bb \t\t\t2,42\t\n\u00bb 13.\t\u00bb\t\t\t\t2,37\t\n\u00bb \t\t\t\t2,32\t\n\u00bb 15.\t\u00bb\t......\t\t2,19\t\n\u00bb 16. \u00bb \t\t\t2,07\t\n\u00bb 17.\t\u00bb\t\t\t\t\t1,99\t\n\u00bb 18. \u00bb \t\t\t1,80\t\n* 19.\t*\t\t\t\t1,73\t\n* 20. \u00bb \t\t\t1,69\t\n\u00bb 21. \u00bb \t\t\tkonstant\t\nDie Gewichtszunahmen der Pr\u00e4parate bei der Behandlung mit Stickoxyd sind nicht gro\u00df; sie sind nicht in allen Versuchen gleich.\nAuffallende Resultate ergeben die Auspumpversuche. In all diesen Versuchen findet am ersten Tage eine weitere Gewichtszunahme statt. In den folgenden Tagen geht beim II. und III. Versuche das Gewicht wieder herunter bis auf ein Gewicht, das gr\u00f6\u00dfer ist als das Ausgangsgewicht, und bleibt dann konstant.","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Stickoxyd auf Invertasc. VIII. *\t395\nBeim ersten Versuche ist die Gewichtszunahme am 1. Tage unbedeutend, das Gewicht bleibt schon von Anfang an nahezu konstant. Trotzdem sind auch hier Stickstoff-SauerstofT-Ver-bindungen abgegeben worden. Dies konnte daraus ersehen werden, da\u00df das in den Vakuumexsikkator eingestellte Gemisch aus Ferrosulfat und Natronkalk an einzelnen Stellen eine dunkelbraune F\u00e4rbung angenommen hatte.\nDieses merkw\u00fcrdige Verhalten l\u00e4\u00dft vermuten, da\u00df zwar ein Teil des Stickoxydes an Bestandteile des Invertasepr\u00e4parates chemisch gebunden worden ist, da\u00df aber nachtr\u00e4glich, und zwar haupts\u00e4chlich in den ersten Tagen, Oxydation stattgefunden hat.\nBestimmung der Acidit\u00e4t.\nDie mit \u00abAuspumpversuche\u00bb \u00fcberschriebenen Zahlen sind ' aus den evakuierten Pr\u00e4paraten der Auspumpversuche II und III gewonnen. Bei diesen Versuchen ist als Stickoxydgehalt das Plus an Gewicht nach dem Auspumpen zu verstehen.\nVerwendete Menge des Invertasepr\u00e4parates g\tStickoxyd- gehalt g\tNormalfl\u00fcssigkeit verbraucht\t\n\t\tzur Neutralisation zur Formoltitrierung ccm\tccm\t\n0,5689\t0,0133\t1,168\t1,140\n0,5312\t0,0184\t1,064\t1,020\n\tAuspumpversuche.\t\t\n0,5615\t0,0095\t0,608\t1,115\n0,5639\t0,0145\t1,149\t1,079\nIn prozentischer Berechnung.\nStickoxyd- gehalt\tAcidit\u00e4t\t\tAcidit\u00e4ts- zunahme ccm\n\tdes behandelten Pr\u00e4parates ccm\tdes urspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parates ccm\t\n2,34\t205,3\t160,2\t45,1\n3.46\t200,3\t160,2\t40,3\n\tAuspumpversuche.\t\t\n1.69\t114.5\t160.2\t\u2014 45,7\n2.57\t203,8\t160,2\t. 43,6","page":395},{"file":"p0396.txt","language":"de","ocr_de":"396\nTheodor Panzer,\nFormoltitrierung.\nIn prozentischer Berechnung. Formoltitrierbarer Stickstoff\nbei mit Stickoxyd behandelten Pr\u00e4paraten\nbei dem urspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parate \u2022/\u2022\n3,17\n3,17\n2,81\n2,89\nAuspumpversuche.\n2,78\n2.88\n3,17\n3,17\nBestimmung des Amidstickstoffs.\n0,4968 g Invertase hatten aufgenommen 0,0157 g = 3,16\u00b0/o Stickoxyd und lieferten 17,4 ccm Stickstoff bei 21,00 C. und 745,7 mm Barometerstand; entsprechend 1,95\u00b0/o Amidstickstoff. Das unver\u00e4nderte Invertasepr\u00e4parat hatte ergeben: 2,30\u00b0/o Amidstickstoff.\nPr\u00fcfung der Fermentwirkung.\nIch f\u00fchre nur einen Versuch an, welcher mit dem ausgepumpten Pr\u00e4parate des Auspump Versuches I angestellt wurde. 0,2011 g Invertase hatten aufgenommen 0,0090 g = 4,48 \u00b0/o Stickoxyd und beim Auspumpen nicht an Gewicht abgenommen. Dieses Pr\u00e4parat wurde ohne Zusatz von S\u00e4ure oder Lauge in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung auf 25 ccm aufgef\u00fcllt und mit Rohrzuckerl\u00f6sung in der seinerzeit beschriebenen Weise gepr\u00fcft.\nKontrolle : 0,2 g Invertase und 0,25 ccm Zehntelnormalsalzs\u00e4ure auf 25 ccm mit Wasser aufgef\u00fcllt.\nDauer des Versuches\tKontrolle\tMit Stickoxyd behandeltes Pr\u00e4parat\nBeginn . . . . r. . .\t8.4\t10,3\nV\u00bb Stunde\t\t0,7\t8,7\n1 \u00bb .....\t5.3\t7,0\n1\u2018/\u00ab Stunden\t\t3,8\t5,2\n2 \u00bb \t\t2,4\t3,4","page":396},{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Stickoxyd auf Inverlase. VIII. '\t397\nIm Anschlu\u00df hieran sei noch berichtet \u00fcber den Versuch, in einem mit Stickoxyd behandelten Invertasepr\u00e4parate Nitroso-gruppen n\u00e4chzuweisen, indem mit einem solchen Pr\u00e4parate Reaktionen angestellt wurden, welche den Nitrosoverbindungen zukommen.\n0.\t5560. Invertase hatten aufgenommen 0,0325 g == 5,85\u00b0/.. Stickoxyd.\n1.\tEine Probe dieses Pr\u00e4parates in Wasser gel\u00f6st f\u00e4rbt eine mit St\u00e4rkel\u00f6sung versetzte Jodkaliuml\u00f6sung nicht blau.\n2.\tDie filtrierte L\u00f6sung einer Probe des Pr\u00e4parates tr\u00fcbt Schwefel wasserstoffwasser nicht.\n3.\tEine Probe des Pr\u00e4parates in Wasser gel\u00f6st gibt beim Erw\u00e4rmen mit salzsaurem Anilin keine besondere F\u00e4rbung.\n4.\tEine Probe des Pr\u00e4parates in eine Aufl\u00f6sung von Diphenylamin in konzentrierte Schwefels\u00e4ure eingetragen f\u00e4rbt\u201c diese blau.\n5.\tDas Pr\u00e4parat mit\u00df-Naphthol und schwefelsaurem Hydroxylamin versetzt und mit sehr verd\u00fcnnter Sodal\u00f6sung vorsichtig neutralisiert gibt weder in w\u00e4sseriger noch in alkoholischer Fl\u00fcssigkeit eine auffallende F\u00e4rbung.\nln den Versuchen \u00fcber die Aufnahme von Stickoxyd durch das Invertasepr\u00e4parat, sowie in den Auspumpversuchen wurde konstatiert, da\u00df ein Teil des Stickoxyds chemisch gebunden wird, und es wurde dort die Vermutung ausgesprochen, da\u00df nachtr\u00e4glich eine Oxydation durch den Luftsauerstoff stattgefunden hat. Diese Vermutung wird nun durch den Ausfall der Reaktionen auf Nitrosogruppen nahezu zur Gewi\u00dfheit. Anderseits zeigt die Pr\u00fcfung der Fermentwirkung, da\u00df die chemische Bindung von Stickoxyd an Bestandteile des Invertasepr\u00e4parates und die nachfolgende Oxydation sicht nicht auf Atomgruppen beziehen, welche zum Zustandekommen der invertierenden Wirkung notwendig sind.\nDie Oxydation des an das Invertasepr\u00e4parat gebundenen Stickoxyds erschwert die Deutung der Versuche \u00fcber Acidit\u00e4t, formoltitrierbaren Stickstoff und Amidstickstoff und kompliziert\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXV.\t26","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"398 Theodor Panzer, Einwirkung von Stickoxyd. VIII.\nsie so, da\u00df ich auf Grund der vorliegenden Versuche keine halbwegs verl\u00e4\u00dfliche Erkl\u00e4rung geben kann. Ich zweifle nicht, da\u00df sich durch Wiederholung und Modifizierung dieser Versuche mancher dunkle Punkt kl\u00e4ren l\u00e4\u00dft. Da ich aber schon mit einer Knappheit des Invertasepr\u00e4parates zu k\u00e4mpfen hatte und da mir anderseits die Versuche \u00fcber Acidit\u00e4t usw. nicht so belangreich schienen, weil die Behandlung mit Stickoxyd die Fermentwirkung nicht gesch\u00e4digt hat, so habe ich dieses Kapitel vorl\u00e4ufig beiseite gestellt und fasse nur die diesbez\u00fcglichen Ergebnisse kurz zusammen.\nDie Acidit\u00e4t des Invertasepr\u00e4parates hat in drei Versuchen durch die Behandlung mit Stickoxyd eine Erh\u00f6hung erfahren, in einem Versuche aber eine auffallende Erniedrigung.\nDie Menge des formoltitrierbaren Stickstoffs und des Amidstickstoffs ist durchwegs geringer gefunden worden als bei dem urspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parate. Diese Tatsache ist im vorliegenden Falle nicht eindeutig. Sie mu\u00df nicht auf eine Anhydridbildung hinweisen. Es k\u00f6nnte vielmehr durch Oxydation von chemisch gebundenem Stickoxyd sich eine chemische Verbindung gebildet haben, welche wie salpetrige S\u00e4ure wirkt und demnach Aminogruppen unter Entbindung von elementarem Stickstoff zerst\u00f6rt hat. Auch ein solcher chemischer Proze\u00df w\u00fcrde sich in einer Abnahme des formoltitrierbaren Stickstoffs und des Amidstickstoffs ausdr\u00fcck en.\nDas Hauptergebnis der vorliegenden Untersuchung m\u00f6chte ich aber dahin zusammenfassen, da\u00df die Invertase auch bei der Behandlung mit Stickoxyd sich wesentlich von der untersuchten Diastase unterscheidet, was wohl zweifellos auf einschneidenden Unterschieden in der chemischen Konstitution beider Fermente beruht.","page":398}],"identifier":"lit19793","issued":"1913","language":"de","pages":"392-398","startpages":"392","title":"Einwirkung von Stickoxyd auf Invertase. VIII. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"85"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:22:28.064409+00:00"}