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{"created":"2022-01-31T16:46:07.646942+00:00","id":"lit19846","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stanford, R. V.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 86: 43-50","fulltext":[{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Vergleichende Studien \u00fcber Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit bei Geisteskrankheiten. I. Dichte.\nvon\nDr. R. V. Stanford.\n(Research Chemist, Cardiff City Mental Hospital, England.) \u2018\n(Der Redaktion zugegangen am 24. Mai l!)13.)\nDie chemische Untersuchung bei Geisteskranken ist w\u00e4hrend des Lebens notwendigerweise haupts\u00e4chlich auf Harn, Faeces, Blut und Cerebrospinalll\u00fcssigkeit beschr\u00e4nkt. Letztere verdient besondere Aufmerksamkeit wegen ihrer engen Beziehungen zu dem Zentralnervensystem, und zweifellos w\u00fcrde eine bessere Kenntnis von der Chemie dieses Produktes zu wertvollen Resultaten in der Diagnose und Prognose f\u00fchren. Es ist von vornherein wahrscheinlich, da\u00df Harn, Faeces und Blut bei Geisteskrankheiten zu sehr unter dem Einflu\u00df der k\u00f6rperlichen Krankheiten, die die geistigen oft begleiten,, sem w\u00fcrden, als da\u00df man aus ihrer Zusammensetzung ohne weiteres Schl\u00fcsse auf den geistigen Zustand ziehen k\u00f6nnte.\nIch habe es aus diesen Gr\u00fcnden unternommen, die Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit bei Geisteskranken vom chemischen und physikalisch-chemischen Gesichtspunkt aus zu studieren.\nIn dieser Abhandlung werden die Resultate beschrieben, die bei den Dichtebestimmungen erhalten worden sind.\nMethodik. Die Dichte wurde in der \u00fcblichen Weise mittels eines Pyknometers bestimmt. Zu diesem Zweck eignet sich die von mir fr\u00fcher beschriebene Form1) und ich habe sie bei allen Versuchen verwendet. Nach dem F\u00fcllen wurde\nT\ndas Pyknometer in einen Thermostat bei 25\u00b0 gestellt und nach einer halben Stunde das Fl\u00fcssigkeitsniveau auf den Teilstrich\n\u2018) Philosophical Magazine, 1904. Ref. im Chem. Zentralblatt.","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\nR. V. Stanford,\ngebracht, worauf, das Pyknometer aus dem Thermostat entfernt, sorgf\u00e4ltig \u00e4u\u00dferlich gereinigt und gewogen wurde.\nDie Resultate sind wie gew\u00f6hnlich als \u00abDichte bei 25\u00b0 bezogen auf Wasser bei 4\u00b0\u00bb (d*1) ausgedr\u00fcckt.\nBei dem angewandten Pyknometer von ca. 5 ccm Inhalt betr\u00e4gt der Versuchsfehler h\u00f6chstens eine oder zwei Einheiten an der f\u00fcnften Dezimalstelle.\nDie Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit wurde von den Assistenz\u00e4rzten1) durch Lumbalpunktion gewonnen und die Bestimmung m\u00f6glichst bald nachher ausgef\u00fchrt. Bei der Punktion ist insbesondere die Verunreinigung mit Blut zu vermeiden. Wenn die Fl\u00fcssigkeit auch nur minimale Blutmengen enth\u00e4lt, so ist sie f\u00fcr diesen Zweck ohne weiteres zu verwerfen. Vor dem Einf\u00fcllen in das Pyknometer wird die Fl\u00fcssigkeit umger\u00fchrt, da sie bekanntlich feste Teilchen enthalten kann. Das Sch\u00fctteln ist zu vermeiden, weil die Fl\u00fcssigkeit dann Luft aufnimmt, die sp\u00e4ter im Thermostat als Blasen erscheint.\nNach der Bestimmung l\u00e4\u00dft sich dasselbe Quantum Fl\u00fcssigkeit selbstverst\u00e4ndlich f\u00fcr Messungen anderer Art verwenden, und es ist leicht, mit 5\u20146 ccm Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit eine ganze Reihe exakter physikalischer und chemischer Bestimmungen auszuf\u00fchren.\nResultate. Die untersuchten F\u00e4lle habe ich in vier Klassen eingeteilt und die Versuchsresultate werden in den nachstehenden vier Tabellen wiedergegeben. In der Tabelle I handelt es sich um F\u00e4lle von progressiver Paralyse. Tabelle II bezieht sich auf F\u00e4lle von verschiedenen Geisteskrankheiten mit Ausnahme der progressiven Paralyse und der Epilepsie, und Tabelle III enth\u00e4lt die Resultate, die bisher bei den Epileptikern erhalten worden sind. Tabelle IV enth\u00e4lt F\u00e4lle von verschiedenen Geisteskrankheiten, die jetzt in den dementen Endzustand \u00fcbergegangen sind.\nGelegentlich dieser vorl\u00e4ufigen Mitteilung scheint es mir \u00fcberfl\u00fcssig, auf eine detaillierte Beschreibung der einzelnen\n0 Insbesondere von meinem Kollegen, Herrn Dr. D. J. Jackson, dem ich auch hier meinen besten Dank aussprechen m\u00f6chte.","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"45\nt\u2019ber Zerebrospinalfl\u00fcssigkeit bei Geisteskrankheiten.\nF\u00e4lle einzugehen, obgleich es zuweilen anderen Autoren zum Vorwurf gemacht worden ist, da\u00df sie solche Protokolle weggelassen haben. Bei dem gegenw\u00e4rtigen Stand der Psychiatrie gr\u00fcndet sich doch die Richtigkeit der Diagnose haupts\u00e4chlich auf die Meinung erfahrener Arzte, und die Gr\u00fcnde ihrer \u00dcberzeugung sind in der notwendigen K\u00fcrze kaum wiederzugeben. Die in den folgenden Tabellen angef\u00fchrten Diagnosen beruhen also auf dieser Basis.\nDie unter \u00abFall Nr.\u00bb angegebenen Zahlen beziehen sieh auf eine Laboratoriumsliste, worin s\u00e4mtliche untersuchten F\u00e4lle numeriert werden. Sie dienen also zur Identifizierung der Patienten in dieser Abhandlung und auch in sp\u00e4teren Ver\u00f6ffentlichungen, da dieselbe Zahl immer denselben Patienten bezeichnen wird.\nTabelle I.\n\u2018 \u2022 1 . \u2022 \u2022 ;\nProgressive Paralyse.\nFall Nr.\tDatum\tdf\tAnmerkungen .\n11\t19. XI. 12\t1.00663\t2 Tage nach der Punktion gestorben.\nm (\t5. XI. 12 j\t1,00518\t1 Monat nachher gestorben.\n23\t16. XII. 12\t1,00506\tVorgeschritten.\n54\t21. IV. 13\t1,00503\t1 Tag nach der Punktion gestorben.\n49\t12. IV. 13\t1,00489\t\u2014\n57\t31. III. 13\t1,00475\tBeginnende Krankheit.\n1\t10. XII. 12\t1.00474\tVorgeschritten.\n15\t26. XI. 12\t1,00474\t\u2014\n20\t10. XII. 12\t1.00474\tVorgeschritten.\n21\t10. XII. 12\t1,00474\t\u00bb\n8\t12. XI. 12\t1.00472\t\u00bb \u2022\n6\t1. IV. 13\t1,00466\t\u00bb\n20\t25. I. 13\t1,00466\t. *\n21\t11. III. 13\t1,00466\t>\n54\t11. III. 13\t1.00466\t\u2014\n1\t31. X. 12\t1.00405\tVorgeschritten.\n14\t26. XI. 12\t1,00465\t! - -\n6\t5. XII. 12\t1.00463\ti Vorgeschritten.","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"R V. Stanford,\nTabelle I. \u2014 Fortsetzung.\nFall Nr.\tDatum\tdf\tAnmerkungen\n6\t20. I. 13\t1,00462\tVorgeschritten.\n56\t31. III. 13\t1,00462\tBeginnende Krankheit.\n8\t1. IV. 13\t1,00460\t\u2014\n21\t25. I. 13\t1,00458\t\u2014\n14\t10. II. 13\t1,00455\t8 Stunden nach einem Anfall.\n21\t21. IV. 13\t1,00454\t\u2014\n28\t14. I. 13\t1,00454\t_\n44\t21. IV. 13\t1,00450\t_\n12\t19. XI. 12\t1,00446\tIn Remission.\n17\t2 XII. 12\t1,00444\t> \u00bb\nTabelle II.\nFall Nr.\tDatum\tj25 d4\tDiagnose\n43\t17. II. 13\t1,00432\tImbecillit\u00e4t\n43\t27. I. 13\t1,00452\t\u00bb\n63\t11. IV. 13\t1,00451\t\u00bb\n29\t20. 1. 13\t1,00439\tManisch-depr. Irresein; manische Phase.\n32\t30. XII. 13\t1,00455\t* > ' \u00bb >\n37\t3. II. 13\t1,00442\t* \u00bb > >\n41\t17. II. 13\t1,00437\t\u00bb > \u00bb >\n68\t21. IV. 13\t1,00453\t\u00bb > > >\n4\t1. XI. 13\t1,00448\tManisch-depr. Irresein ; depressive Phase.\n5\t4. XI. 13\t1,00448\t\u00bb > \u00bb. \u00bb\n9\t12. XI. 12\t1,00448\tDementia praecox.\n18\t2. XII. 12\t1,00465\t> >\n69\t22. IV. 13\t1,00482\t\u00bb >\n50\t10. III. 13\t1,00455\tParanoia.\n22\t16. XII. 12\t1,00461\t>\n3\t1. XI. 12\t1,00504\t>\n3\t2. XII. 12\t1,00539\t\u00bb\n3\t1. IV. 13\t1,00547\t>\n9\t31. X. 12\t1.00457\tAmentia.\n16\t30. XI. 12\t1,00468\t\u00bb","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit bei Geisteskrankheiten. 47\nTabelle III.\nEpilepsie.\nFall Nr.\t\u2022 Datum\tcf\tDurchschnittliche Anzahl Anf\u00e4lle im Monat\tTage seit dem letzten Anfall\n51\t10. III. 13\t1,00435\t26\t' 0\n19\t2. XII. 12\t1,00468\t20\t0\n24\t6. I. 13\t1,00455\t20\t2\n34\t27. I. 13\t1,00450\t20\t3\n34\t17. II. 13\t1,00448\t20\t3\n35\t5. II. 13\t1,00508\t16\t3\n30\t20. I. 13\t1,00469\t5\t2\n24\t16. XII. 12\t1,00610\t1\t7\n26\t6. I. 13\t1,00537\t0\u00ab)\too\n42\t19. II. .13\t1,00456\t0\u2019)\t00\nTabelle IV. Demente Endzust\u00e4nde.\nFall Nr.\tDatum\td?\tAnmerkungen\n33\t27. I. 13\t1,00477\tAet. 49. Fr\u00fcher manisch-depr. Irresein.\n40\t31. III. 13\t1,00477\tDementia senilis, aet. 64.\n64\t12. IV. 13\t1,00482\t*\t\u00bb aet. 60.\nProgressive Paralyse. (Tabelle I.)\nVon den 28 Fl\u00fcssigkeiten von Paralytikern fallen bei 20 die Dichten zwischen 1,00454 und 1,00475. Drei liegen unterhalb 1,00454 und die \u00fcbrigen f\u00fcnf oberhalb 1,00475. Zwei von den F\u00e4llen, die unter 1,00454 liegen, waren in einer Remission. In f\u00fcnf F\u00e4llen betr\u00e4gt die Dichte mehr als 1,00475. Hiervon starb Nr. 7 an der Krankheit einen Monat nachher, Nr. 11 (dessen Dichte auffallend hoch war) starb zwei Tage nach der Punktion an der progressiven Paralyse, Nr. 54 starb an der Krankheit 1 Tag nach der Punktion und Nr. 23 steht auch im letzten Stadium der Krankheit.\n*) Anf\u00e4lle selten; 2\u20143 im Jahre.","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nR. V. Stanford,\nWie aus der Tabelle I hervorgeht, wurde in einigen F\u00e4llen derselbe Patient mehrmals untersucht. In der folgenden kleinen Tabelle Ibis werden solche F\u00e4lle aus der Tabelle I zusammengestellt.\nTabelle Ibi*.\nProgressive Paralyse.\nFall Nr.\tDatum\u2019\taf\tAnmerkungen\n1\t31. X. 12 \u25a0\t1,00405\tVorgeschritten.\ni\t10. XII. 12\t1,00474\t\u00bb\n\u00ab\t5. XI. 12\t1.00403\t\u00bb\n0 .\t20. I. 13\t1,00402\t\u00bb\n0\t1. IV. 13\t1,00400\t\u00bb\n14\t20. XI. 12\t1,00405\t\n14\t10. II. 13\t1,00455\t8 Stunden nach einem Anfall.\n20\t10. XII. 12\t1,00474\tVorgeschritten.\n20\t25. I. 13\t1,00400\t\u00bb\n21\t10. XII. 12\t1,00474\t\n21\t25. I. 13\t1,00458\t>\n21\t11. III. 13\t1,00400\t*\n21\t21. IV. 13\t1,00454\t. \u00bb\n54\t11. III. 13\t1,00400\t*\n54\t21. IV. 13\t1,00503\t1 Tag nach der Punktion gestorben.\nVerschiedene Geisteskrankheiten. (Tabelle II.)\nVon 20 Dichten liegen 13 zwischen 1,00432 und 1,00457. Die \u00fcbrigen 7, die sich oberhalb dieser Grenze befinden, beziehen sich auf f\u00fcnf Patienten, die unter dementia praecox, amentia und paranoia zu klassifizieren sind.\nEpilepsie. (Tabelle III.)\nDie Versuche beziehen sich auf 10 Fl\u00fcssigkeiten, die von 9 Patienten stammen. Die Dichten variieren zwischen sehr weiten Grenzen (1,00435 bis 1,00610). Die Dichte scheint aber mit der Anfallsfrequenz und mit dem Intervall seit dem letzten Anfalle einigerma\u00dfen in Zusammenhang zu stehen. Eine","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit bei Geisteskrankheiten. 49\nhohe Dichte ist gew\u00f6hnlich zu finden, wo die Anf\u00e4lle am seltensten sind; sie wird auch durch ein l\u00e4ngeres Intervall seit dem letzten Anfalle beg\u00fcnstigt. Dies m\u00f6chte ich aber nur mit allem Vorbehalt erw\u00e4hnen, da die kleine Anzahl von Versuchen sichere Schl\u00fcsse noch nicht gestattet.\nSchlu\u00dffolgerungen.\nDie Dichte der Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit ist bei der progressiven Paralyse h\u00f6her (df 1,00454 bis 1,00475) als bei anderen Geisteskrankheiten (df 1,00432 bis 1,00457 in 13 F\u00e4llen von 20) mit Ausnahme der Epilepsie. Niedrige Dichten bei progressiver Paralyse kommen nur w\u00e4hrend einer Remission vor, auch dann nicht immer. Wohl aber findet man h\u00f6here Dichten bei anderen Geisteskrankheiten, und dieser Befund l\u00e4\u00dft sich leicht erkl\u00e4ren.\nEs l\u00e4\u00dft sich n\u00e4mlich denken, da\u00df der Verlauf aller Geisteskrankheiten von Stoffwechselst\u00f6rungen in der Gehirnsubstanz begleitet wird. F\u00fcr die Richtigkeit dieser Annahme hoffe ich durch weitere Studien \u00fcber die Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit einige Beweise bringen zu k\u00f6nnen. Da\u00df solche Stoffwechselst\u00f6rungen beim Gehirn schlie\u00dflich zu einem Verlust an Gehirnsubstanz f\u00fchren, ist durch die Sektionsbefunde bei progressiver Paralyse und dementen Endzust\u00e4nden allgemein bekannt. Bei den akuten Geisteskrankheiten aber (wo bei der Sektion keine Gehirnver\u00e4nderungen nachzuweisen sind) kann man doch annehmen, da\u00df eine Zerst\u00f6rung der Gehirnsubstanz stattfindet, nur ist der pathologisch vermehrte katabolische Proze\u00df in vielen F\u00e4llen vor\u00fcbergehend (= akute Krankheit mit Heilung) oder periodisch. Da\u00df man bei den meisten Geisteskrankheiten bei der Sektion Gehirnver\u00e4nderungen nicht findet, erkl\u00e4rt sich dadurch, da\u00df der vermehrte Zerfall von Gehimgewebe anf\u00e4nglich durch erh\u00f6hte Nahrungszufuhr zum Gehirn ausgeglichen wird. Deswegen ist auch nach l\u00e4ngerer Zeit vollst\u00e4ndige Heilung m\u00f6glich. \u25a0 Schlie\u00dflich aber reicht die Nahrungszufuhr zur Ausgleichung nicht mehr aus. Es mu\u00df dann ein Verlust an Gehirnsubstanz statt-\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXVI.\t\u2022\t4","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"Stanford, \u00dcber Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit bei Geisteskrankheiten.\nfinden und das Gehirn sieht bald nicht mehr normal aus. Dies stellt den \u00dcbergang in demente Endzust\u00e4nde dar.\nBei der progressiven Paralyse w\u00e4ren die Verh\u00e4ltnisse \u00e4hnlich, aber einfacher. Die hier mitgeteilten Dichten der Cere-brospinalfl\u00fcssigk\u00e9it zeigen, da\u00df ejn stetiger, abnormer Zerfall der Gehirnsubstanz bei dieser Krankheit tats\u00e4chlich stattfindet und immer mehr zunimmt, je n\u00e4her der Tod bevorsteht. Bei Demissionen ist der Zerfall oft noch hoch, wird aber wohl besser ausgeglichen. Ich habe noch nicht Gelegenheit gehabt, einen entlassungsf\u00e4higen Fall von Remission zu untersuchen.\nIch behaupte nicht, da\u00df die Zuverl\u00e4ssigkeit dieser Kompensationstheorie, die ich eben skizziert habe, von den hier mitgeteilten Versuchsresultaten bewiesen wird. Sie wird nur als eine Theorie aufgestellt, die mit diesen und vielen anderen Resultaten im Einklang steht, und die man vielleicht weiter verwerten kann.\nEs ist klar, da\u00df man durch die Bestimmung der Dichte der Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit ein neues diagnostisches Hilfsmittel besitzt, da eine hohe Dichte (insbesondere wenn sie bei einer zweiten Punktion nach einiger Zeit noch hoch gefunden wird) eine Diagnose von progressiver Paralyse best\u00e4tigt.\nDie Untersuchung wird fortgesetzt.","page":50}],"identifier":"lit19846","issued":"1913","language":"de","pages":"43-50","startpages":"43","title":"Vergleichende Studien \u00fcber Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit bei Geisteskrankheiten. I: Dichte","type":"Journal Article","volume":"86"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:46:07.646947+00:00"}