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{"created":"2022-01-31T14:22:26.958621+00:00","id":"lit19869","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Panzer, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 86: 322-339","fulltext":[{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf eine durch Erhitzen\nver\u00e4nderte Diastase.\nIX. Mitteilung.\nVon\nTheodor Panzer.\n\u00abDer Uodaktion zugegangen am 14. Juni 1913.)\nIn der . ersten Mitteilung der vorliegenden Aufsatzserie1) wurde gezeigt, da\u00df Diastase beim Behandeln mit trockenem ChlorwasserstofTgas unwirksam wird, und es wurde diese Tatsache darauf zur\u00fcckgef\u00fchrt, da\u00df der Chlorwasserstoff sich mit einer zur diastatischen Wirksamkeit notwendigen Atomgruppe der Diastase chemisch verbindet. Wenn man anderseits eine w\u00e4sserige Losung von Diastase kocht, so verliert sie bekanntlich ihre diastatische F\u00e4higkeit. Nach den Voraussetzungen, von welchen ich bei meinen Fermentuntersuchungen ausgegangen bin, mu\u00dfte ich annehmen, da\u00df durch das Erhitzen einer L\u00f6sung von Diastase gleichfalls eine f\u00fcr die diastatische Wirkung notwendige Atomgruppe der Diastase chemisch ver\u00e4ndert wird. Diese und die folgenden Arbeiten sollten sich nun mit der Frage besch\u00e4ftigen, ob die Atomgruppe, welche durch Einwirkung von Chlorwasserstoff chemisch gebunden wird, dieselbe ist wie die Atomgruppe, welche durch das Kochen chemisch ver\u00e4ndert wird. Zun\u00e4chst wiederholte ich die Versuche, welche ich mit wirksamen Diastasepr\u00e4paraten angestellt hatte, mit einem durch Kochen unwirksam gemachten Diastasepr\u00e4parate und studierte die Ver\u00e4nderungen, welche die Einwirkung von ChlorwasserstofTgas, Ammoniakgas, bezw. die aufeinanderfolgende Einwirkung von ChlorwasserstofTgas und Ammoniakgas an dem unwirksamen Diastasepr\u00e4parate hervorbrachte.\nIn diesem Aufsatze soll nun \u00fcber den ersten Teil dieser\nl) Diese Zeitschrift, Bd. 82, S. 276.","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von ChlorwasserstofTgas auf Diastase. IX. 323\nVersuche, und zwar denjenigen berichtet werden, welcher sich mit der Einwirkung von ChlorwasserstofTgas besch\u00e4ftigt.\nMir lag, um Vergleichungen anstellen zu k\u00f6nnen, daran, die Versuchsbedingungen m\u00f6glichst \u00e4hnlich denen zu gestalten, welche bei den Versuchen mit wirksamen Diastasepr\u00e4paraten eingehalten wurden. Dementsprechend sollte auch, das Versuchsobjekt, das unwirksame Diastasepr\u00e4parat, einem der in den fr\u00fcheren Arbeiten verwendeten wirksamen Pr\u00e4parate, abgesehen von der Erhitzung, tunlichst \u00e4hnlich sein. Es schien mir praktisch, ein Pr\u00e4parat darzustellen, welches den in der ersten Mitteilung als \u00abgereinigt\u00bb bezeichneten Pr\u00e4paraten vergleichbar ist, und verfuhr daher wie folgt.\n100 g des Diastasepr\u00e4parates, welches in der ersten Mitteilung unter dem Namen \u00abDiastase 111* n\u00e4her beschrieben worden ist, wurden mit 11 Wasser anger\u00fchrt, die L\u00f6sung wurde filtriert und in 10 1 95\u00b0/oigen Alkohol gegossen. Nach dem Absitzen wurde der entstandene Niederschlag auf einem Filter gesammelt, mit 95\u00b0/oigem Alkohol ausgewaschen, hach dem Abtropfen des Alkohols mit 1 1 Wasser anger\u00fchrt, die L\u00f6sung filtriert, das Filtrat nach Zusatz von etwas essigsaurem Natrium zum Sieden erhitzt und 5 Minuten lang im Kochen erhalten. Nach dem Erkalten wurde die gekochte Fl\u00fcssigkeit, welche gleichm\u00e4\u00dfig getr\u00fcbt war, ohne einen Niederschlag \u2018abgesetzt zu haben, in 10 1 95\u00b0/oigen Alkohol gegossen. Der dadurch ausgef\u00e4llte Niederschlag wurde auf ein Filter gebracht, nacheinander mit 95\u00b0/oigem Alkohol, absolutem Alkohol und \u00c4ther gewaschen und, nachdem der \u00c4ther an der Luft verdunstet war, im Vakuum \u00fcber Chlorcalcium getrocknet. Dieses Pr\u00e4parat, welches mit \u00abDiastase gekocht III\u00bb bezeichnet wird, erwies sich bei der Pr\u00fcfung mit Fehlingscher L\u00f6sung vollkommen zuckerfrei und zeigte, wie sp\u00e4ter beschrieben werden wird, keine diastatische Wirkung.\nDie Analyse des Pr\u00e4parates, welche in gleichem Sinne gef\u00fchrt wurde, wie in der ersten Mitteilung beschrieben w\u2019orden ist, ergab folgende Zahlen:\nStickstoff: 0,1833 g lieferten 7,8 ccm N bei 19,2\u00b0 C. und 750,4 mm, entsprechend 4,93 \u00b0/o N;","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324\nTheodor Panzer,\n0,1814 g lieferten 7,8 ccm N bei 18,1\u00b0 C. und 745,8 mm, entsprechend 4,97 \u00b0/o N;\nim Mittel: 4,95\u00b0/o N.\nAsche: 0,2601 g lieferten 0,0138 g Asche, entsprechend 5,30 \u00b0/o Asche;\n0,2193 g lieferten 0,0121 g Asche, entsprechend 5,51 \u00b0/o Asche:\nim Mittel: 5,41 \u00b0/o Asche.\nAmidstickstoff: 0,5262 g lieferten 3,8 ccm N bei 18,9\u00b0 C. und 716,7 mm, entsprechend 0,41 \u00b0/o N;\n0,4933 g lieferten 4,1 ccm N bei 18,8\u00b0 C. und 738,5 mm, entsprechend 0,46 ft/o N;\nim Mittel: 0,44\u00b0/o N.\nTitrierung und Formoltitrierung: 0,5550 g verbrauchten zur Neutralisation 0,112 ccm Normallauge (entsprechend 20,2 ccm f\u00fcr 100 g Substanz), weiter nach Zusatz von Formol 0,079 ccm Normallauge, entsprechend 0,18 \u00b0/o N;\n0,5480 g verbrauchten zur Neutralisation 0,092 ccm Normallauge (entsprechend 16,8 ccm f\u00fcr 100 g Substanz), weiter nach Zusatz von Formol 0,098 ccm Normallauge; entsprechend 0,25 \u00b0/o N;\nIm Mittel: zur Neutralisation 18,5 ccm Normallauge f\u00fcr 100 g Substanz und 0,22 \u00b0/o formoltitrierbaren Stickstoff.\nDie folgende Tabelle stellt die hier gefundenen Mittelwerte in prozentischer Berechnung mit den Mittelwerten eines vergleichbaren wirksamen Dias\u00eeasepr\u00e2parates zusammen:\n\tDiastase gekocht III\tDiastase gereinigt IV\nStickstoff\t\t4,95\t5,46\nAsche \t\t5,41\t356\nAmidstickstoff\t\t\t0,44\t0.43\nFormoltitrierbarer Stickstoff. . . .\t0,22\t0,18\nAcidit\u00e4t in ccm Normallauge f\u00fcr\t.\t.\n100 g Substanz\t\t18,5\t32,4\nGewi\u00df ergeben sich Unterschiede zwischen den beiden Pr\u00e4paraten, doch scheinen mir diese Unterschiede nicht so","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Cldorwasserstoffgas auf Diastase. IX. 325\nweit diskutabel, um daraus einen Schlu\u00df auf den chemischen Proze\u00df zu ziehen, welcher beim Erhitzen des Diastasepr\u00e4parates vor sich gegangen ist.\nIm weiteren war die Versuchstechnik genau dieselbe wie bei den Versuchen, welche in der ersten Mitteilung beschrieben worden sind.\nBehandlung mit Chlorwasserstoff.\n\u00dcber die Mengen Chlorwasserstoff, welche in mehreren Versuchen von der \u00abDiastase gekocht III\u00bb aufgenommen und nach \u00dcberleiten von Luft bei Zimmertemperatur zur\u00fcckbehalten wurden, gibt die folgende Tabelle Aufschlu\u00df.\nVerwendete Menge\tAufgenommene\tIn\ndes Diastasepr\u00e4parates\tChlorwasserstoffmenge\t\ng\tg\tProzenten\n0,1922\t0,0193\t10,04\t\n0,5980\t0,0598\t10,00\t\n0,5494\t0,0522\t9,50\t\n0,2356\t0,0222\t9.42\t\n0,4853\t0,0461\t9,44\t\u00ab\n0,4646\t0,0447\t\u2022\t9,62\t\n0,5144\t0.0480\t9,33\t' 4,95\u00b0/o N\n0,5064\t0,0459\t9,06\t' = 12,88\n0,214-1\t0,0213\t9,93\tHCl\n0,5546\t0,0580\t10,46\t\n0,5602\t0,0532\t< m\t\n0,5184\t0,0457\t8,82\t\n0,5144\t0,0475\t9,23\t. . .\n0,5183\t0,0529\t10,21\t'\n0,5259\t0,0680\t12,93\t-\n0,3983\t0,0416\t10,45\t\u2022 \u2022 *\nDie aufgenommenen Mengen Chlorwasserstoff stimmen im allgemeinen mit den Chlorwasserstoffmengen \u00fcberein, welche, wie aus der ersten Mitteilung zu ersehen ist, von den ent-r sprechenden wirksamen Pr\u00e4paraten (\u00abDiastase gereinigt III und IV\u00bb) aufgenommen worden sind. Sie sind vielleicht im Durchschnitt ein wenig kleiner wie dort, was mit dem vielleicht\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXVI.\n2a","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"326\nTheodor Panzer,\nals zuf\u00e4llig anzusehenden geringeren Stiekstoffgehalt der gekochten Diastase Zusammenh\u00e4ngen mag. Durchwegs aber liegen sie auch hier unter dem dem Stickstoffgehalt \u00e4quivalent berechneten Chlorwasserstoffwert. Wie dort wurden auch mit der gekochten Diastase nach Behandlung mit Chlorwasserstoff Auspumpversuche angestellt ; ihre Resultate zeigen die beiden folgenden Tabellen.\nIn Gewichten.\n\tI. g\tII. g\tm. g\tIV. g\tV. . g\nVerwendete Menge des Diastase-pr\u00e4parates\t\t0,1922\t0,5183\t0,3983\t0,5980\t0,5494\nAufgenommene Chlorwasserstoffmenge \t\t0,0193\t0,0529\t0,0416\t0,0598\t0,0522\nDas Pr\u00e4parat enthielt noch Chlorwasserstoff : am 1. Tage\t\t0,0141\t\t\t0,0464\t0,0461\n\u00bb 2. * . . . .\t0,0166\t0,0430\t\u2014\t0,0430\t\u2014\n\u00bb\t3.\t\u00bb .....\t0,0154\t0,0423\t0,0347\t0,0403\t0,0424\n>\t4.\t\u00bb \t\t0,0151\t\u2014\t0,0338\t\u2014\t0,0417\n\u00bb\t5.\t>\t\t\u2014\t\u2014\t0,0333\t0,0381\t0,0409\n\u00bb 6. \u00bb .....\t0,0149\t0,0396\t0,0317\t0,0372\t0,0400\n\u00bb\t7.\t......\t0,0144\t0,0391\t0,0312\t0,0362\t\u2014\n\u00bb 8. > .....\t0,0143\t\u2014\t0,0304\t0,0354\t0,0385\n\u00bb\t9.\t\u00bb\t\t0,0140\t0,0377\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\u00bb 10. \u00bb\t\t0,0146\t0,0371\t0,0297\t0,0341\t0,0382\n\u00bb 11. \u00bb\t\t0,0139\t\u2014\t0,0295\t\u2014\t0,0379\n\u00bb12. \u00bb\t\t\u2014\t0,0363\t0,0293\t0,0335\t0,0378\n* 13.\t\u00bb\t\t0,0137\t0,0361\t0,0286\t0,0334\t0,0369\n\u00bb 14.\t\u00bb\t\t0,0137\t0,0358\t0,0285\t0,0333\t0,0369\n\u00bb15.\t\u00bb\t.....\t0,0139\t\u2014\t0,0281\t0,0327\t0,0366\n\u00bb. 10. \u00bb .....\t0,0137\t\u2014\t\u2014\t0,0325\t\u2014\n\u00bb 17.\t\u00bb\t\t\u2014\t0,0350\t0,0281\t0,0323\t0.0365\n\u00bb 18. \u00bb\t\t0,0133\t0,0345\t0,0277\t\u2014\t0,0364\n\u00bb 19.\t\u00bb\t\t\u2014\t0,0345\t0,0275\t0,0326\t0,0355\n\u00bb 20. \u00bb\t\t0,0134\t0,0345\t0,0275\t0,0304\t'\u2014\n\u00bb 21. \u00bb\t\t\u2014\t0,0339\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n\u00bb 22. \u00bb\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\u2022\t\u2014\t\u2014\n\u00bb 23.\t\u00bb\t\t\u2014\t0,0339\t\u2014\t\u2014\t0,0345","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chloi wasserstoffgas auf Diaslase. IX. 327\nIn Prozenten.\n\ti-\tII.\t, III.\tIV.\t; v.\nAufgenommene Chlorwasserstoffmenge \t\ti 10,04\t\u25a0 10,21\tj j 10,45\ti 1 j 10,00\ti :\t' 1 9,50\nDas Pr\u00e4parat enthielt noch Chlorwasserstoff : am 1. Tage\t\t7,34\tI j\tj !\ti 7.76\t| 8,39\n\u00bb 2. \u00bb \t\t8,64\t| 8,30\t\u2014\t7,19\t1 j\n\u00bb 3.\t\u00bb\t\t\t8,01\t8,16\t8,71\t6,7*1\t7,72\n\u00bb 4.\t\u00bb\t\t\t7,86\t\u2014\t[ 8,49\t! j\t\t7,59\n>5.\t\u00bb\t\t\t\u2014\t1\t8,36\t6,37\t7,44\n\u00bb 6. \u00bb \t\t7,75\t7,64\t8,96\t6,22\t7,28\n* /. \u00bb .....\t7,50\t7,54\t7,83\t6,05\t\u2014\n\u00bb 8. \u00bb \t\t7,44\t\u2014\t7,63\t5,99\t7,01\n\u00bb \u2022 \t\t\t7,29\t7,27\t\u2014\t\t\t\t\u2014\n\u00bb 10. \u00bb .....\t7,60\t7,16\t7,46\t5,70\t6,96\n\u00bb 11. \u00bb .....\t7,24\t\u2014\t7,41\t\u2014\t6,90\n* 12. > \t\t\u2014\t7,00\t7,36\t5,60\t6,88\n\u00bb 13.\t\u00bb\t.....\t7,13\t6,97\t7,18\t5,59\t6,72\n\u00bb 14.\t\u00bb\t.....\t7,13\t6,91\t7,16\t5,57\t6,72\n\u00bb 15.\t\u00bb\t\t\t7,24\t\u2014\t7,06\t5,47\t6,66\n* 16. \u00bb .....\t7,13\t\u2014\t\u2014\t5,42\t\u2014\n\u00bb 17.\t\u00bb\t\t\t\u2014\t6,75\t7,06\t6,40\t6,64\n\u00bb 18. *\t\t6,92\t6,66\t6,96\t\t6,63\n* 10. \u00bb \t\t\u2014\t6,66\t6,91\t5,45\t6,46\n\u00bb 20. \u00bb \t\t6,97\t6,66\t6.91\t5,08\t\u2014\n\u00bb 21. \u00bb \t\t\u2014\t6,54\t\u2014-\t\u2014\t\u2014\n\u00bb 22. \u00bb \t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\t\n\u00bb 23.\t\u00bb\t\t\t|\t6,54 !\t\u2022\u2022 \u2014 ' ' \u25a0\t\u2014\t6,28\nDie Auspumpversuche verlaufen auch hier ganz \u00e4hnlich wie bei den analogen Versuchen mit wirksamen Diastase-pr\u00e4paraten, sie zeigen gleichfalls in den ersten 3\u20144 Tagen einen raschen Gewichtsabfall, und von da ab eine langsame, ziemlich gleichm\u00e4\u00dfige Gewichtsabnahme. Diese gleichm\u00e4\u00dfige Gewichtsabnahme geht vielleicht noch langsamer vor sich als bei den wirksamen Pr\u00e4paraten, so da\u00df das Gewicht der Pr\u00e4-\n28*","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nTheodor Panzer,\nparate am Ende der Versuche (am 20. Tage entsprechend 5,08 bis 6,97\u00b0/o Chlorwasserstoffgehalt) durchschnittlich noch h\u00f6her ist wie bei den analogen wirksamen Pr\u00e4paraten (am 20. Tage entsprechend 4,98 bis 5,34 \u00b0/o Chlorwasserstoffgehalt), doch mag dieser Unterschied m\u00f6glicherweise auch nur Zufall, durch \u00c4u\u00dferlichkeiten in den Versuchsbedingungen verursacht sein.\nIm \u00fcbrigen passen auch hier die dort angestellten Betrachtungen und Sch\u00e4tzungen, welche ich nicht nochmals wiederholen will.\nBestimmung der Acidit\u00e4t.\nDie Resultate gibt die folgende Tabelle, in welcher unter den Auspumpversuchen Versuche verstanden sind, welche mit dem ausgepumpten Material der Auspumpversuche IV und V angestellt sind. Der Wert, welcher in dieser Tabelle f\u00fcr Chlorwasserstoffgehalt angegeben wird, entspricht dem Gewichte der Pr\u00e4parate am Ende der Auspumpperiode.\nVerwendete Menge des Diastasepr\u00e4parates g\tf'hlorwasserstoff- gehalt g\tNormallauge verbraucht\t\n\t\t. zur Neutralisation ccm\tzur Formoltitrierung ccm\n0,4853\t0,0461\t1,366\t0.097\n0,4646\t0,0447\t1,324\t0,058\n\tAuspump versuche.\t\t\n0,5980\t0,0304\t0,952\t0,056\n0,5494\t0,0345\t1,094\t0,041\nIn der prozentischen Berechnung, wie sie bisher immer anrgewendet worden ist, ergibt sich folgende Zusammenstellung.","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. IX. 329\nC.hlorwasserstoff- gehalt 0 0\tAcidit\u00e4t des behandelten jdes urspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parates ccm\tj\tccm\t\tAcidit\u00e4ts gefunden ccm\tZunahme berechnet ccm\n9,44\t281,5\t18,5\t268,0\t258,9\n9.62\t285,0 <\t18,5\t266.5\t263,8\n\tAuspumpversuche.\t\t\t\n\u00f6,08\t159,2\t18,5\t140,7\tWiM\u00bb\n6,28.\t199,1\t18,5\t180,6\t172,2\nAls wirksame Diastasepr\u00e4parate mit Chlorwasserstoffgas behandelt worden waren, hatte sieh gezeigt, da\u00df die Zunahme der Acidit\u00e4t nicht der aufgenommenen Chlorwasserstoffmenge entsprach, sie war erheblich geringer, als die Menge Chlorwasserstoff an sich bedingen w\u00fcrde, welche tats\u00e4chlich aufgenommen wurde. Diese Tatsache f\u00fchrte zu dem Schl\u00fcsse, da\u00df der diesem Fehlbetr\u00e4ge entsprechende Anteil des Chlorwasserstoffs in irgend einer besonderen Weise an eine Atomgruppe der Diastase gebunden worden sei, wie z. B. Chlorwasserstoff sich an zwei doppelt aneinander gebundene Kohlenstoffatome anlagern kann. Diejenige Atomgruppe, an welche Chlorwasserstoff in besonderer Weise gebunden worden ist, war eine Atomgruppe, deren Existenz f\u00fcr das Zustandekommen der dia-statischen Wirksamkeit notwendig ist, welche daher dadurch, da\u00df sie Chlorwasserstoff bindet, ein Unwirksamwerden der Diastasji bedingt. Sie gibt aber beim Auspumpen der Pr\u00e4parate ihren Chlorwasserstoff allm\u00e4hlich wieder ab und dadurch wird die Diastase wieder wirksam.\nIn den vorliegenden Versuchen, welche mit durch Kochen unwirksam gemachter Diastase angestellt worden sind, entspricht die Zunahme der Acidit\u00e4t innerhalb der Grenzen der unvermeidlichen Versuchsfehler recht genau der aufgenommenen Chlorwasserstoffmenge; denn die Differenzen zwischen gefundener und berechneter Acidit\u00e4tszunahme, welche in vorstehender Tabelle f\u00fcr 100 g Substanz und Normallauge angef\u00fchrt sind, bedeuten im praktischen Versuche, bei welchem","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nTheodor Panzer,\n0,\u00f4 g Substanz und 1 !s Normalfl\u00fcssigkeiten verwendet worden sind, nur Differenzen um 0,1 cem, h\u00f6chstens 0,2 ccm Titerfl\u00fcssigkeit, Differenzen, welche, da die Acidit\u00e4tsbestimmung aus zwei Akten (Zuf\u00fcgen eines \u00dcberschusses von Barytlauge, Zur\u00fccktitrieren mit S\u00e4ure) besteht, als unvermeidliche Versuchsfehler angesehen werden m\u00fcssen. Kann demnach gekochte Diastase den Chlorwasserstoff nicht mehr in derselben besonderen Weise binden, welche keine Acidit\u00e4tszunahme hervorruft, w\u00e4hrend wirksame Diastase es kann, dann mu\u00df durch das Kochen jene Atomgruppe, welche Chlorwasserstoff in.der besonderen Weise gebunden hat, chemisch ver\u00e4ndert worden sein. Es bedeutet demnach das Unwirksamwerden der Diastase durch Kochen und das Unwirk-samwerden der Diastase durch Behandlung mit Chlorwasserstoff chemische Ver\u00e4nderungen ein und derselben Atomgruppe. Ob au\u00dfer dieser einen Atomgruppe noch andere Atomgruppen f\u00fcr die diastatische Wirkung notwendig sind und ob durch das Kochen au\u00dfer dieser einen Atomgruppe noch andere Atomgruppen betroffen werden, bleiben nat\u00fcrlich offene Fragen.\nWenn aber die Atomgruppe der wirksamen Diastase, welche Chlorwasserstoff in besonderer Weise bindet, diesen Chlorwasserstoff beim Auspumpen allm\u00e4hlich wieder abgibt und anderseits dieselbe Atomgruppe durch das Kochen chemisch ver\u00e4ndert wird und dann keinen Chlorwasserstoff mehr in der besonderen Weise binden kann, dann kann sie auch beim Auspumpen keinen Chlorwasserstoff mehr abgeben und die langsame Gewichtsabnahme bei den Auspumpversuchen, welche etwa vom 3. oder 4. Tage dieser Versuche an zu beobachten ist, m\u00fc\u00dfte entweder noch langsamer vor sich gehen oder ganz entfallen. Sie kann nicht ganz entfallen, wenn es noch andere Atomgruppen in den Diastasepr\u00e4paraten gibt, welche gleichfalls Chlorwasserstoff binden und beim Auspumpen wieder abgeben. Als solche andere Atomgruppen wurden schon in der ersten Mitteilung die unorganischen Stoffe der Diastasepr\u00e4parate (z. B Phosphate) angesehen. Es w\u00e4re demnach nur eine Verlangsamung der Gewichtsabnahme beim Auspumpen zu er-","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. IX. 331\nwarten und diese Verlangsamung kann, worauf schon hingewiesen worden ist, vielleicht bei einem Vergleiche mit der bez\u00fcglichen Tabelle der ersten Mitteilung aus der prozentischen Tabelle der Auspumpversuche herausgelesen werden.\nFormoltitrierungen.\nIn prozentischer Berechnung.\nFormoltitrierbarer nach Behandlung mit Chlorwasserstoff\n\u00b0/o\nStickstoff\ndes unver\u00e4nderten Pr\u00e4parates\n. > :\n0,28\t\t0.18 bis\n0,17\t\t0.25\nAuspumpversuche.\t\tv\n0,13\t; \u25a0\tim Mittel\n0,10\t. \u25a0\t0.22\nDie Formoltitrierungen des mit Chlorwasserstoff behandelten Pr\u00e4parates geben daher keine Werte, welche von denen des unver\u00e4nderten Pr\u00e4parates wesentlich abweichen w\u00fcrden.\nBestimmung des Amidstickstoffes:\nEbensowenig geben die Bestimmungen des Aminostick-stoffes Werte, welche von den bez\u00fcglichen Werten der mit Chlorwasserstoffgas nicht behandelten erhitzten Diastasepr\u00e4-parate nennenswert abweichen w\u00fcrden.\nVerwendete Menge des\tChlorwasserstoff-\tStickstoff\tTem-\tBarometer- stand\nDiastasepr\u00e4parates\tgehalt\t\tperatur\tin mm\ng\tg\tin ccm \u2019\tin \u00b0C.\tQuecksilber\n0,5114\t0,0480\t3,7\t20,8\t753,5\n0,5064\t0,0459\t3,8\t19,5\t752,0","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nTheodor Panzer,\nIn prozentischer Berechnung.\nChlorwasserstoff-\tAmidstickstoff\t\ngehalt\tnach Behandlung mit\tbei dem unver\u00e4nderten\n\tChlorwasserstoff\tPr\u00e4parate\n\u00b0> .\t\u00b0/o\t\u00b00 \u2022\n9,33 9,0\u00ab\t0.41\tj:\t0,44\n\t0,43\t\nEin irgend merkbarer Grad von Hydrolyse oder Anhydridbildung wird demnach bei den eiwei\u00dfartigen Bestandteilen der \u00abgekochten\u00bb Diastase durch die Einwirkung von Chlorwasserstoff nicht verursacht.\nPr\u00fcfung der Fermentwirkung.\nWar es schon von vorneherein wenig aussichtsvoll, da\u00df ein gekochtes Fermentpr\u00e4parat irgendwie wieder Fermentwirkung erlangen sollte, so war es noch umsoweniger zu erwarten, da\u00df eine Reaktion, welche an sich schon die Fermentwirkung aufhebt, eine auf andere Weise verloren gegangene Fermentwirkung wieder hersteilen sollte. Nichtsdestoweniger wurden der Vollst\u00e4ndigkeit halber die Pr\u00fcfungen auf Fermentwirkung angestellt.\nDie Versuche mit jenen Pr\u00e4paraten, aus welchen der Chlorwasserstoff\u00fcberschu\u00df nur durch Luft\u00fcberleitung entfernt worden war, entsprachen auch vollkommen der Erwartung, das hei\u00dft, das gekochte Pr\u00e4parat zeigte auch nach der Behandlung mit Chlorwasserstoff nicht die geringste diastatische Wirkung. Selbstverst\u00e4ndlich wurden die L\u00f6sungen der Pr\u00e4parate auch hier sorgf\u00e4ltig neutralisiert, und zwar in genau derselben Weise, welche in der ersten Mitteilung beschrieben worden ist.\nIch f\u00fchre diesbez\u00fcglich nur einen von meinen derartigen Versuchen an.\n0,2356 g Diastase gekocht III hatten aufgenommen 0,0222 g = 9,42 \u00b0/o Chlorwasserstoff;\nKontrolle: 0,2 g Diastase gekocht III;\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. IX. 333\nDauer\t\tKontrolle\t\tMit Chlorwasserstoff behandeltes Pr\u00e4parat\t\t\ndes Versuches\tJod- l\u00fcsung\tReduktion in mg \u2022 Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn\t\tblau\t3,1\t0\tblau\t4,6\t0\n7* Stunde....\t>\t3,7\t(0,6)\tX>\t\t0\n1 \u00bb ....\t\u00bb\t3,4\t(0,3)\t>\t4,5\t0\nVft Stunden . . .\t\u00bb\ty\ty\t\u00bb\t4.2\t0\n2 \u00bb ... Reduziert Fehling\t>\t3,0 nicht\t0\t\u00bb\t4,2 nicht\t0\nDem gegen\u00fcber zeigten aber die mit Chlorwasserstoff behandelten und nachher ausgepumpten Pr\u00e4parate ein ganz unerwartetes Resultat: sie besa\u00dfen alle eine zwar nur schwache, aber deutlich erkennbare diastatische Wirksamkeit, wie die folgenden Versuchsprotokolle beweisen.\nI. \u25a0.\nAngestellt mit dem Pr\u00e4parate vom Auspumpversuche 1 :\n0,1922 g Diastase gekocht III hatten aufgenommen 0,0193 g = 10,04 \u00b0/o Chlorwasserstoff und nach 20t\u00e4gigem Auspumpen noch behalten 0,0134 g = 6,97 \u00b0/o Chlorwasserstoff.\nKontrolle : 0,2 g Diastase gereinigt IV (also ein wirksames Pr\u00e4parat).\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 ccm .Wasser.\nDauer des Versuches\tKontrolle\t\t\tMit Chlorwasserstoff behandeltes Pr\u00e4parat\n\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- Reduktion mg in mg Zucker losung Zucker i gebildet\nBeginn .....\tblau\t4,7\t0\tblau\t2.7\t0\n7* Stunde ....\t0\t10,6\t5,9\t\u00bb j 3,1\t0,4\n1 \u00bb . . .\t0\t9.7\t5,0\t\u2022\t1\t2,9\t1\t0,2\n1V\u00bb Stunden . . .\t0\t9,7\t5,6\t\u00bb\t4,0\t:\t1,3\n2 \u00bb ...\t0\t11,1\t6,4\t\u00bb\t4,0 i 1.3\nReduziert Fehling\t\tstark\t\twenig","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"m\nTheodor Panzer,\nII.\nAngestellt mit dem Pr\u00e4parate vom Auspump versuche II. 0,5183g Diastase gekocht III hatten aufgenommen 0,0529g = 10,21 \u00b0/o Chlorwasserstoff und nach dem 23 t\u00e4gigen Auspumpen noch behalten 0,0339 g = 6,54 \u00b0/o Chlorwasserstoff.\nKontrolle : 0,5 g Diastase gekocht III (also das unwirksame Pr\u00e4parat).\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des Versuches\tKontrolle\t\tMit Chlorwasserstoff behandeltes Pr\u00e4parat\t\t\n\tjod- Reduktion ...\t1 in mg losung Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nRegina .....\tblau\t8,5\t0\tblau\t5,6\t0\n7* Stunde . . .\t\u00bb ! 8,6\t(0,1)\t\u00bb\t6,5\t0,9\n1 \u00bb ...\t\u00bb j 3,6\t(0,1)\t\u00bb\t6,5\t0,9\n17\u00bb Stunden . . .\t3,8\t0\t\u00bb\t6,7\t1.1\n2 \u00bb . .\t\t0\t>\t6,5\t0.9\nDeduziert Fehling\tnicht\t\t\tm\u00e4\u00dfig\t\nVor allem sei darauf verwiesen, da\u00df das Pr\u00e4parat \u00abDiastase gekocht III* an sich Feh ling sch L\u00f6sung nicht reduzierte, also zuckerfrei war, und da\u00df es, wie sich aus den angef\u00fchrten und den noch folgenden Versuchen ergibt, keine diastatische Wirkung besa\u00df.\nIn den bisher angef\u00fchrten Versuchen ist allerdings der Beweis f\u00fcr eine diastatische Wirksamkeit der mit Chlorwasserstoff behandelten und ausgepumpten, gekochten Diastasepr\u00e4pa-rate nicht sehr sinnf\u00e4llig. Das einzige, eindeutige Beweismittel bildet nur der Ausfall der qualitativen Fehlingschen Reaktion. Gegen die Resultate der quantitativen Zuckerbestimmungen k\u00f6nnte noch der Einwand erhoben werden, da\u00df die Differenzen nicht viel gr\u00f6\u00dfer sind als die Schwankungen, die auch sonst bei meiner Versuchsanordnung bei unwirksamen Pr\u00e4paraten beobachtet worden sind. Allerdings ist gegen diesen Einwand vorzubringen, da\u00df die Differenzen doch gr\u00f6\u00dfer sind als die erw\u00e4hnten Schwankungen, und da\u00df vor allem die Werte im","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. IX. 335\n\u25a0 i *\nVerlaufe des Versuches steigende Tendenz zeigen, w\u00e4hrend die Schwankungen bei unwirksamen Pr\u00e4paraten in der geringeren Anzahl der Versuche keine bestimmte, meist aber fallende Tendenz besitzen, was \u00fcbrigens in der Versuchsanordnung begr\u00fcndet erscheint. Das vollkommene Verschwinden der St\u00e4rke, kenntlich an dem Verschwinden der f\u00fcr die St\u00e4rke charakteristischen Jodreaktion, wurde in den bisherigen Versuchen nicht beobachtet.\nMein Bestreben ging nun dahin, die diastatische Wirksamkeit sinnf\u00e4lliger zu demonstrieren, und ich ging zun\u00e4chst von folgender Erw\u00e4gung aus: In den Versuchen, welche in der ersten Mitteilung ver\u00f6ffentlicht worden sind, hat sich gezeigt, da\u00df die urspr\u00fcnglichen Handelspr\u00e4parate, welche Milchzucker enthielten, nach dem Behandeln mit Chlorwasserstoff durch das Auspumpen einen h\u00f6heren Grad von di\u00e4statischer Wirksamkeit erlangten als die gereinigten, milchzuckerfreien Pr\u00e4parate. Ich habe daher das gekochte Diastasepr\u00e4parat mit dem gleichen Gewichte Milchzucker innig gemengt, dieses Gemenge der Einwirkung von Chlorwasserstoff ausgesetzt und ausgepumpt. Die Resultate dieses Versuches zeigen folgende Tabellen:\n\tChlorwasserstoffgeh\u00e4lt dem Gewichte nach ;\tin g\tj Prozenten\t\nVerwendete Menge des Gemisches . .\t1,0451\t_\nAufgenommene Chlorwasserstoffmenge\t0,0591\t5,60\nDas Pr\u00e4parat enthielt noch Chlorwasserstoff: am 1. Tage\t\t. . .\t\n*2. \u00bb\t\t0,0459\t4,39\n\u00bb 3.\t\u00bb\t\t\t0,0429\t4.10 _\n* 4.\t*\t.....\t\u2014\t\n\u00bb 5. . \u00bb\t.....\t0,0110\t3,9\u00ab\n\u00bb 6. \u00bb .....\t0,0403\t*\t3,80\n\u00bb7.\t*\t.....\t0.0399\t; m\n\u00bb 8. \u00bb ....\t\t\n\u00bb 0. \u00bb \t\t;\t","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"336\nTheodor Panzer,\nFortsetzung.\n..\t.\t7\t\t\n\tChlorwasserstoffgehalt\t\n\tdem Gewichte nach\tin\n\tg\tProzenten\nDas Pr\u00e4parat enthielt noch Chlor-\t-\t\nWasserstoff: am 10. Tage ....\t0,0382\t3,66\n* 11. \u00bb ....\t0.0381 \u2022\t3,65\n\u00bb 12. \u00bb ....\t0,0374\t3,58\n- 13.\t\u00bb\t....\t0.0371\t3,55\n\u00bb 14.\t\u00bb\t....\t0,0366\t3,50\nIo. \u00bb\t....\t\u25a0 \u201c\u201c\u201c\t\u2014\n\u00bb 16. \u00bb ....\t0,0363\t3,47\n\u00bb 17.\t\u00bb\t....\t0,0360\t3,45\n* IN. \u00bb\t....\t0,0359\t3,44\n\u00bb 10. \u00bb ....\t0,0353\t3,38\n\u00bb 20. * ....\t0,0353\t3.38\nKontrolle ; 1 g des Gemisches aus gleichen Teilen Diastase gekocht III und Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer\tKontrolle\t\t\tMit Chlorwasserstoff behandeltes Pr\u00e4parat\t\t\ndes\tJod-\tReduktion! mg\t\tJod-\tReduktion\tmg\nVersuches\t, \u25a0. l\u00f6sung\tin mg\tZucker\t\tin mg\tZucker\n\t\tZucker\tgebildet\tl\u00f6sung\tZucker\tgebildet\nBeginn . . \u00ab...\tblau\t19,2\t0\tblau\t22,2\t0\n*/a Stunde ....\t\u00bb\t18,4\t0\t*\t21.9\t0.3\n1 \u00bb....\t\u00bb\t18,0\t0\t\u00bb\t21,8\t0,4\nI1/* Stunden . . .\t>\t18.1\t0\t\u00bb \u25a0\t20,8\tM\n2 \u00bb ...\t\u00bb\t18,1\t0\t. >\t20,3\t1.9\nReduziert Fehling\t\tstark\t\t\tstark\t\nZu diesem Versuche sei zun\u00e4chst bemerkt, da\u00df durch das Gemenge nicht so gro\u00dfe Chlorwasserstoffmengen aufgenommen worden sind wie durch das unvermengte Diastasepr\u00e4parat. Die Abgabe von Chlorwasserstoff beim Auspumpen folgt aber demselben Typus wie dort.","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. IX. 337\nAls besonderes Resultat dieses Versuches darf wohl hervorgehoben werden, da\u00df die allm\u00e4hliche Bildung von Zucker durch die Ergebnisse der Titration fesgestellt wird: denn die Werte der letzten Kolonne obiger Tabelle k\u00f6nnen wohl nicht mehr als Versuchsfehler aufgefa\u00dft werden. Einen einwandfreien Beweis liefert auch dieser Versuch nicht, wofern man ihn allein heranziehen w\u00fcrde ; denn auch hier wurde die St\u00e4rke nicht vollst\u00e4ndig zum Verschwinden gebracht.\nIch stellte endlich noch einen Versuch an, in welchem ich das mit Chlorwasserstoff behandelte und ausgepumpte, gekochte Diastasepr\u00e4parat durch 24 Stunden auf St\u00e4rke einwirken lie\u00df. Zu diesem Versuche diente das Material vom Auspumpversuch III.\n0,3983 g Diastase gekocht III hatten aufgenommen 0,0416 g = 10,45\u00b0/o Chlorwasserstoff und nach 20 t\u00e4gigem Auspumpen noch behalten 0,0275 g = 6,91 \u00b0/o Chlorwasserstoff. '\nKontrolle: 0,5 g Diastase gekocht III.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 ccm\u2022 Wasser.\nDauer, des Versuches\tKontrolle\t\t\tMit Chlorwasserstoff behandeltes Pr\u00e4parat\t\t\n\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn\t\tblau\t2,8 .\t0\tblau\t3,5\t0\n24 Stunden . . .\t*\t2,7\t0\trot\t5,7\t2.2\nReduziert Fehling\t\t0\t\t\tm\u00e4\u00dfig\t\nDa\u00df hier in der Probe, welche das mit Chlorwasserstoff behandelte Pr\u00e4parat enthielt, eine diastatische Wirkung vor sich gegangen ist, kann keinem Zweifel unterliegen; denn sowohl die Bildung von Zucker, sowie das Verschwinden der St\u00e4rke, bezw. deren Umwandlung in Dextrin ist offensichtlich.\nEs k\u00f6nnte nun eine Einwendung gegen die lange Dauer des Versuches erhoben werden, indem die diastatische Wirkung nicht einer Wirksamkeit des gekochten und mit Chlorwasserstoff behandelten Diastasepr\u00e4parates zugeschrieben, sondern auf die T\u00e4tigkeit von niederen Organismen, welche sich in der Fl\u00fcssigkeit entwickelt h\u00e4tten, zur\u00fcckgef\u00fchrt wird. Ich verf\u00fcge","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"\nTheodor Panzer,\nbereits \u00fcber eine ganze Reihe von Versuchen, welche unter \u00e4hnlichen Umst\u00e4nden durchgef\u00fchrt worden sind und sp\u00e4ter publiziert werden sollen. Da w\u00e4re es doch h\u00f6chst sonderbar, da\u00df sich die niederen Organismen immer nur gerade in jenen Fl\u00fcssigkeiten entwickeln sollten, welche die mit Chlorwasserstoff behandelten Pr\u00e4parate enthielten, w\u00e4hrend die Kontroll-proben davon freigeblieben w\u00e4ren. K\u00f6nnte man doch gerade f\u00fcr die Einwirkung von Chlorwasserstoff eher eine antiseptische Wirkung in Anspruch nehmen.\nEin zweites Bedenken, n\u00e4mlich da\u00df die Bildung von Zucker in allen Versuchen, sowie die Umwandlung der St\u00e4rke in Dextrin im letzten Versuche nur auf eine hydrolytische Wirkung der Salzs\u00e4ure zur\u00fcckzuf\u00fchren sei, erledigt sich einfach dadurch, da\u00df alle Pr\u00e4parate vor der Pr\u00fcfung auf ihre Wirksamkeit sorg-f\u00e4ltigst mit Lauge neutralisert worden sind. \u00dcberdies zeigen ja die nicht ausgepumpten Pr\u00e4parate, welche betr\u00e4chtlich mehr Chlorwasserstoff enthielten, gar keine diastatische Wirksamkeit.\nNehme ' ich alle Versuche zusammen, dann kann ich wohl sagen :\nDas Diastasepr\u00e4parat, welches durch Erhitzen unter geeigneten Umst\u00e4nden unwirksam gemacht worden war, erlangte durch Einwirkung von Chlorwasserstoffgas und nachfolgendes Auspumpen wieder diastatische Wirksamkeit, allerdings nur in geringem Grade.\nIn einem fr\u00fcheren Abschnitte wurde gezeigt, da\u00df f\u00fcr die diastatische Wirksamkeit eine bestimmte Atomgruppe notwendig ist. Diese Atomgruppe wird sowohl durch Erhitzen als auch durch Einwirkung von Chlorwasserstoff chemisch ver\u00e4ndert. Durch jede dieser beiden chemischen Ver\u00e4nderungen b\u00fc\u00dft diese Atomgruppe ihre diastatische Wirksamkeit ein. Die durch Einwirkung von Chlorwasserstoff hervorgerufene Ver\u00e4nderung dieser Atomgruppe kann durch Auspumpen wieder r\u00fcckg\u00e4ngig gemacht werden und die Atomgruppe erlangt dadurch wieder ihre diastatische Wirksamkeit. Ist diese Atomgruppe aber durch Erhitzen chemisch ver\u00e4ndert worden, dann wird sie durch Chlorwasserstoff nicht mehr angegriffen, bezw. nicht mehr so angegriffen, wie die unver\u00e4nderte Atomgruppe.","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. IX. 389\nDem gegen\u00fcber zeigen aber die letzten Versuche, da\u00df das Diastasepr\u00e4parat, welches durch Erhitzen unwirksam gemacht worden war, durch Einwirkung von Chlorwasserstoff und Auspumpen wieder wirksam wurde.\nDarin liegt ein Widerspruch. Dieser Widerspruch ist aber nur ein scheinbarer. Denn wie ich aus einer sp\u00e4ter zu publizierenden Versuchsreihe schlie\u00dfen zu k\u00f6nnen glaube, kl\u00e4rt sich der scheinbare Widerspruch in folgender Weise auf:\nDie durch das Erhitzen chemisch ver\u00e4nderte Atomgruppe wird in der Tat durch die Einwirkung von Chlorwasserstoff nicht mehr weiter angegriffen. Der Chlorwasserstoff greift aber noch andere Atomgruppen des Diastasepr\u00e4parates an, darunter auch eine, welche beim Auspumpen Chlorwasserstoff abgibt und dadurch zu einer diastatisch wirksamen Atomgruppe wird.","page":339}],"identifier":"lit19869","issued":"1913","language":"de","pages":"322-339","startpages":"322","title":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf eine durch Erhitzen ver\u00e4nderte Diastase. IX: Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"86"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:22:26.958627+00:00"}