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{"created":"2022-01-31T14:25:00.157463+00:00","id":"lit19897","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Panzer, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 87: 115-121","fulltext":[{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoff- und Ammoniakgas auf eine durch Erhitzen ver\u00e4nderte Diastase.\nXI. Mitteilung.\nVon\nTheodor Panzer.\n(Der Redaktion zugejrangcn am 10. Juli uns.)\nMit dem Diastasepr\u00e4parate, welches schon in einer fr\u00fcheren Abhandlung1) unter dem Namen \u00abDiastase gekocht III\u00bb beschrieben worden ist und nach den dort angef\u00fchrten Analysen enthielt in Prozenten:\nStickstoff . Asche . . Amidstickstoff\nFormoltitrierbarer Stickstoff..................... 0,22\nAcidit\u00e4tinKubikzentimeternNormallaugef\u00fcr lOOgSubstanz 1R,5 wurden auch Versuche der Art angestellt, wie sie in der V. Mitteilung dieser Serie2) ver\u00f6ffentlicht worden sind.\nDas unwirksame Diastasepr\u00e4parat wurde in derselben Weise, wie es dort f\u00fcr wirksame Diastasepr\u00e4parate beschrieben worden ist, zuerst mit Ghlorwasserstoffgas behandelt und, nachdem der \u00dcberschu\u00df des Chlorwasserstoffs durch einen trockenen Luftstrom entfernt worden war, der Einwirkung von Ammoniak ausgesetzt. In der Tecknik der Versuche und den Berechnungen folgte ich bis ins kleinste Detail den bereits :L publizierten Versuchen.\nBehandlung mit Chlorwasserstoff- und Ammoniakgas.\nVerwendete Menge des Diastasepr\u00e4parates g\tAufgenommene Chlorwasserstoffmenge g\tAufgenommene Ammoniakmenge g\n0.2144\t0,0218\t0,0140\n0.5546\t0,0580\t0,0872\n0.5002\t0.0582\t0,0872\n0,5184\t0,0157\t.0.0857\n0.5144\t0,0475\t0,0880\n0.5259\t0,0680\t0.0877\nDiese Zeitschrift, Bd. 86, S. 822. *) Diese Zeitschrift, Bd. 85, S. 97.\nt","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"Theodor Panzer,\nIn prozent i sc her Berechnung.\nAufgenommene < 31 bew\u00e4sserst off-rnenge \"o\tAufgenommene Ammoniakmenge \u00b0,\tDer aufgenommenen ChlorwasserstotTmenge \u00e4quivalente\tJ Ammoniakmenge I c\t. i-\t\u00dcberschu\u00df an Ammoniak %\ntum\t..... O.o3\t4,04\t1,80\n10. i\u00df\t6.71\t4.8\u2018t\t1,82\n0,00\t0.04\t4.44\t2.20\nK.82\t0,80\t4,12\t2,77\n0,23\t0.42\t4.31\t2.11\n12,03\t\u00ab 4\u00ab\t0,04\t1.13\nWie bei den Versuchen mit wirksamen Diastasepr\u00e4paraten entsprechen auch hier die berechneten \u00dcbersch\u00fcsse an Ammoniak ungef\u00e4hr jenen Mengen von Ammoniak, welche von dem gekochten Diastasepr\u00e4parat aufgenommen werden, wenn es nur mit Ammoniak1] behandelt wird. So wie in den Versuchen mit wirksamen Pr\u00e4paraten konnte auch in den vorliegenden Versuchen ein mehr oder minder gro\u00dfer Verlust von Salmiak nicht vermieden werden.\nBestimmung der Acidit\u00e4t.\nI.\t0,5181- g hatten aufgenommen 0,0457 g Chlorwasserstoff und darnach 0,0357 g Ammoniak und verbrauchten zur Neutralisation \u2014 0,341 ccm, bei der Formoltitrierung 1,711 ccm Normalfl\u00fcssigkeit.\nII.\t0,5144 g hatten aufgenommen 0,0475 g Chlorwasserstoff und darnach 0,0330 g Ammoniak und verbrauchten zur Neutralisation \u20140,273 ccm, bei der Formoltitrierung 1,062 ccm Normalfl\u00fcssigkeit.\nIn prozentischer B\u00e9rechnung, wobei als \u00abberechnete Aciditiitsabnahme\u00bb die dem \u00ab\u00dcberschu\u00df an Ammoniak* im Sinne der vorhergehenden Tabelle entsprechende Menge an Normalfl\u00fcssigkeit eingesetzt ist.\nSiche Diese Zeitschrift Bd. 80. S. 401.","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. XI. 117\nChlor- wasserstoff- gehalt \u00b0/\u201e\tAmmoniak- gehalt \u00b0/o\tAcidit\u00e4t\tAcidit\u00e4tsabnahme\t\n\t\tdes\tdes behandelten urspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parates i Pr\u00e4parates ccm\ti\tccm\tge- funden ccm\tbe- rechnet ccm\n8,82 9,23\t6,89 6,42\t\u2014\t65.8\t!\t18,\"> \u2014\t53,1\t!\t18,5\t84.3 71.6\t162.6 123.9\nFormoltitrierung.\nIn pirozentischer Berechnung.\nFormoltitrierbarer Stickstoff\nbei den mit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelten Pr\u00e4paraten \u00b0>\tbei dem urspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parate > !\tZunahme ,\n1,62\t0.22\t4.40\n4,15\t0 22\t3,93\nWegen der Verluste an Salmiak, welche nicht vermieden werden konnten, k\u00f6nnen ebenso wie hei den entsprechenden Versuchen mit wirksamen Pr\u00e4paraten keine genauen Berech-nungen dar\u00fcber angestellt werden, inwieweit Gewichtszunahme. Acidit\u00e4tsabnahme und Zunahme an forrnoltitrierbarem Stickstoff einander \u00e4quivalent sind. Immerhin k\u00f6nnen in derselben Weise wie dort, wenigstens n\u00e4herungsweise Betrachtungen \u00fcber diese Verh\u00e4ltnisse angestellt werden.\n1.\tAus der Gegen\u00fcberstellung von \u00abgefundener- und \u00abberechneter* Acidit\u00e4tsabnahme der vorletzten Tabelle ist zu ersehen, da\u00df die Acidit\u00e4tsabnahme an sich schon kleiner ist, als dem hierauf zu beziehenden Anteil der Gewichtszunahme entsprechen w\u00fcrde. Diese Differenz w\u00fcrde.noch gr\u00f6\u00dfer werden, wenn keine Salmiakverluste stattgefunden h\u00e4tten. Die Gewichtszunahme ist daher unbedingt gr\u00f6\u00dfer, als dem \u00e4quivalenten Verh\u00e4ltnis zur Acidit\u00e4tsabnahme entsprechen w\u00fcrde.\n2.\tZur Vergleichung von Gewichtszunahme und Zunahme von forrnoltitrierbarem Stickstoff diene folgende Zusammenstellung.\n!\u00bb\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXYII","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"Ammoniak- Dem Ammoniakgehalte\tbeobachtete\n\u201eehalt\tentsprechende Stickstoff- Zunahme an formoltitrier-\nmengc\tbarem Stickstoff\n0 u\t0 ..\t.0\n\u2666\u00bb.HO\t5.07\t4,40\n0.42\t5,2k\t3.93\nDie Zunahme an formoltitierbarem Stickstoff ist ebenfalls\n. -s\nkleiner, als dem darauf zu beziehenden Anteil der Gewichtszunahme entsprechen w\u00fcrde. Auch diese Differenz w\u00e4re gr\u00f6\u00dfer ausgefallen, wenn keine Salmiakverluste stattgefunden h\u00e4tten. Die Gewichtszunahme ist daher jedenfalls gr\u00f6\u00dfer, als dem \u00e4quivalenten Verh\u00e4ltnis zum formoltitrierbaren Stickstoff entspricht.\n\u00df. Soll endlich noch die Zunahme an formoltitrierbarem Stickstoff mit der Acidit\u00e4tsabnahme verglichen werden, so kann jener Anteil des formoltitrierbaren Stickstoffs, welcher in der Acidit\u00e4tsabnahme zum Ausdruck kommen sollte, folgenderma\u00dfen herausgerechnet werden:\na - Zunahme an fonnoltitriiT-barern Stickstoff\nb -- dem C.hlor-\nwasserstoffgehalte\n\u00e4quivalente\nStickstoffmenge\nDifferenz\ta-b\nin ccm\na\u2014b Normals\u00e4ure ausgedr\u00fcckt \u00b0, o\tccm\nGefundene\nAcidit\u00e4ts-\nabnahme\nccm\nW .\t3$* *\t1.01\t72,1\t84,3\n*55\t0.38\t27,1\t71.\u00ab\nDa die Differenz a \u2014b wegen der Salmiakverluste kleiner gefunden worden ist, als sie wirklich ist, so spricht auch die vorliegende Berechnung nicht dagegen, da\u00df die Acidit\u00e4tsabnahme in \u00e4quivalentem Verh\u00e4ltnis steht zu dem entsprechenden Anteil der Zunahme an formoltitrierbarem Stickstoff.\nKs entsprechen demnach die Resultate der Chlorwasser-st oll-Ammoniak versuche denen der Ammoniakversuche, die Resultate der Versuche mit dem durch Kochen unwirksam gemachten Diastasepr\u00e4parat denen der Versuche mit wirksamen Riastasepr\u00fcparaten und bilden damit eine weitere St\u00fctze f\u00fcr den schon fr\u00fcher gezogenen Schlu\u00df, da\u00df die Einwirkung von Ammoniak keine Atomgruppen betrifft, welche f\u00fcr das Zustandekommen der diastatischen Wirkung notwendig w\u00e4ren.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. XI. lit)\nBestimmung des Amidstickstoffs.\nKonform mit der eben diskutierten Zunahme des formol-titrierbaren Stickstoffs zeigte auch der Amidstickstoff nach der Behandlung des gekochten Diastasepr\u00e4parates mit Chlorwasserstoff und Ammoniak eine geringe Zunahme gegen\u00fcber dem nicht behandelten Pr\u00e4parat.\nI 0,5546 g hatten aufgenommen 0,0580 g = 10,40% Chlorwasserstoff und 0,0372 g = 6,71 % Ammoniak und lieferten nach der Behandlung mit Magnesiumoxyd bei Einwirkung von salpetriger S\u00e4ure 5,6 ccm Stickstoff bei 18,2\u00b0 C. und 748,0 mm, entsprechend 0,59 \u00b0/o N.\nII. 0,5602 g hatten aufgenommen 0,0532 g = 9,50% Chlorwasserstoff und 0,0372 g = 6,64 g Ammoniak und lieferten 5*4 ccm Stickstoff bei 19,9\u00b0 C. und 749,2 mm, entsprechend 0.54\" o N gegen 0,22% beim urspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parate\u00bb.\nPr\u00fcfung der Fermentwirkung.\nI.\n0,2114 g Diastase gekocht III hatten aufgenommen 0,0213 g = 9,93% Chlorwasserstoff und 0,0140 g = 6,53% Ammoniak.\nKontrolle: 0,2 g Diastase gekocht III.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des Versuches\tKontrolle\t\t\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandeltes Pr\u00fcparat\t\n\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tjU(j. Reduktion ,\t-innig l\u00f6sung Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn\t\tblau\t2.3\t0\tblau j. 2,8\t0\n1 * Stunde ... :\t>\t2,0\t0\t\u00bb\t2,9\t.0.1\n1 > ....\t\u00bb\t1,9\t0\t3.0\t0.2\nV'* Stunden . . .\t\u00bb\t\t0\t\u00bb\t9.1\t0,3\n2 \u00bb . .\t\u00bb\t1,9\t0\t3,0\t0.7\t-\nReduziert Fehling\t\t0\t\tschwach, aber deutlich\t\n11.\n0,5259 g Diastase gekocht III hatten aufgenommen 0,0680 g = 12,93\u00b0 n Chlorwasserstoff und 0,0377 g = 7,17\" \u00bb Ammoniak.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nTheodor Panzer,\nKontrolle : 0,5 g Diastase gekocht III.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2'g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer\ndes\nVersuches\nKontrolle\nJod- Deduktion mg Zucker gebildet\nl\u00f6sung\nin mg Zucker\nMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandeltes Pr\u00e4parat\nJod- Reduktion mg ... in mg Zucker losung Zucker gebildet\nBeginn\t\tblau\t4.0\t0\tblau\t5.8 i 0\nV* Stunde ....\t\u00bb\t4.2\t(0,2)\t\u00bb .\t. 0,1\t0.3\n1 \u00bb ...\t\u00bb\tH,5\t0\t\u00bb\t5,7 \u2022 \u25a0\t0\nVjt Stunden . . .\t\u00bb\t3,5\t0\t\u00bb\t6.1\t0.3\n2\t\u00bb\t8.8\to\t\u00bb \u00bb\t6,3 i 0.\u00bb\nReduziert Fehling\t\t0\t\tschwach, aber deutlich\t\nIII.\nVersuch angestellt mit einem Gemenge aus Diastase gekocht lii und Milchzucker zu gleichen Teilen.\n1,0852 g dieses Gemenges hatten aufgenommen 0,0601 g =\tChlorwasserstoff und 0,0553 g = 2,59% Ammoniak,\nalso um 2,51% Ammoniak mehr, als zur Neutralisation des aufgenommenen Chlorwasserstoffs notwendig war.\nKontrolle: 1 g des Gemenges.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 Wasser.\nDauer des Versuches\tKontrolle\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandeltes Pr\u00e4parat\n\tJod. Reduktion1 mg in mg , 1 Zucker ,osung Zucker gebildet\tJod- Reduktion mg in mg ! Zucker losung Zucker gebildet\nBeginn\t\tblau\t19.7\t!\t0\tblau\t24,8\t0\nV, Stunde ....\t\u00bb\t,\t19,5\t0\t\u00bb i 24,4\t0\n1 \u00bb . . . .\t\u00bb ! 18.8 i 0\t\u00bb j 24,8\t1 o\n1V\u00ab Stunden . . .\t\u00bb\t1\t18.9\t;\t0\t\u00bb\t;\t25,4\t0.6\n2 . \u00bb ...\t\u25a0\t18.7 !\t0\t\u00bb j 25.4 ! 0.6\nReduziert Fehling\tsehr stark\tsehr stark","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf Diastase. XI. 121\nIV.\nPr\u00fcfung durch 24 Stunden.\n0,5858 g Diastase gekocht III mit Chlorwasserstoffgas und daraufhin mit Ammoniakgas behandelt.\nKontrolle : 0,5 g Diastase gekocht III.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des Versuches\tKontrolle\t\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandeltes Pr\u00e4parat\n\tJod- Reduktion ...\tin mg losung Zucker\tr mg Zucker gebildet\tJod- Reduktion mg ...\tin mg Zucker losung Zucker i gebildet\nReginn\t 24 Stunden . . . Reduziert Fehling\tblau !\t2.0 2.1 0\t0 (0,1)\tblau\t4,1\t0 0\t8,3\t\\.2 stark\nNach diesen Versuchen hat das durch Erhitzen unwirksam gemachte Diastasepr\u00e4parat durch die Behandlung mit Chlorwasserstoff und darauf mit Ammoniak eine zwar schwache, aber deutlich erkennbare Wirksamkeit wieder erlangt. Dieses Resultat steht im Einklang mit dem Resultat jener Versuche, bei welchen das durch Erhitzen unwirksam gemachte Diastasepr\u00e4parat durch die Einwirkung von Chlorwasserstoffgas und nachfolgendes Auspumpen in geringem Grade wirksam wurde.\nDen Widerspruch, welcher zwischen der Wirksamkeit des mit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelten Pr\u00e4parates und den Schl\u00fcssen zu bestehen scheint, die aus den Ergebnissen \u00ab1er Acidit\u00e4tsbestimmung und Formoltitrierung gezogen wurden, erkl\u00e4re ich mir in derselben Weise, wie ich es bei den Versuchen \u00fcber die Einwirkung von Chlorwasserstoff auf gekochte Diastase getan habe.","page":121}],"identifier":"lit19897","issued":"1913","language":"de","pages":"115-121","startpages":"115","title":"Einwirkung von Chlorwasserstoff- und Ammoniakgas auf eine durch Erhitzen ver\u00e4nderte Diastase. XI. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"87"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:25:00.157468+00:00"}