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{"created":"2022-01-31T14:57:14.818186+00:00","id":"lit19899","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, Hans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 87: 142-144","fulltext":[{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Katalysatoren der alkoholischen G\u00e4rung.\nII. Vorl\u00e4ufige Mitteilung.\nVon\nHans Euler.\nAus \u00ablein liiochemisclion Laboratorium der Hochschule Stockholm.)\n(Der Hedaktiou zuge^angen am 2\u00f6. Juli\nIn der vorhergehenden Mitteilung1) wurde \u00fcber die Tatsache berichtet, da\u00df Alkalisalze organischer, besonders aliphatischer S\u00e4uren die G\u00e4rung der lebenden Hefe stark f\u00f6rdern. So erh\u00f6ht ein Zusatz von 0,04 g Ammoniumformiat zu 110 ccm einer Kohrzuckerl\u00f6sung die G\u00e4rungsgeschwindigkeit um etwa 75\u00b0/o.\nEs wurde an der genannten Stelle bereits betont, da\u00df Trockenhefe und Hefepre\u00dfsaft in ihrer G\u00e4rwirkung durch entsprechende Salzzus\u00e4tze nicht oder nur unwesentlich beeintlu\u00dft werden. Daraus wurde geschlossen, \u00abda\u00df die betreffenden Salze entweder ihre beschleunigende Wirkung \u00fcberhaupt nicht auf die G\u00e4rungsenzyme aus\u00fcben, oder da\u00df das von diesen Salzen beeinflu\u00dfte Enzym jiur in der frischen Hefe zur Geltung kommt\u00bb.\nWir haben seither die Frage nach der Wirkungsart dieser Salze experimentell weiter verfolgt und besonders die erste der oben erw\u00e4hnten M\u00f6glichkeiten, da\u00df es sich nicht um eine Enzymwirkung, sondern eine Erscheinung anderer Art handelt, n\u00e4her gepr\u00fcft.\nEs lag nahe zu vermuten, da\u00df es sich um eine Ver\u00e4nderung der Protoplasmaschicht resp. allgemeiner der \u00e4u\u00dferen Zellschichten handelt nnd hierbei war wiederum eine Adsorption und damit zusammenh\u00e4ngende Beeinflussung der Oberfl\u00e4chenspannung in Betracht zu ziehen;\nDie ersten Versuche waren insofern negativ, als sie ergaben, da\u00df die Natrium- und Ammoniumsalze der fr\u00fcher unter-\n') Euler und Cassel, Diese Zeitschrift, Bd. 8(5. S. 122, 1913.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"1 \u00bb:>\nl ber Katalysatoren der alkoholischen G\u00e4rung.\nsuchten S\u00e4uren von der lebenden Hefe nicht oder nur sein-unbedeutend adsorbiert werden. Indessen blieb die M\u00f6glichkeit, da\u00df.schon eine chemisch kaum nachweisbare Adsorption dieser Salze eine bedeutende \u00c4nderung der Oberfl\u00e4chenbeschaffenheit der Zellen im Gefolge hat, und es wurde deshalb* untersucht, ob nicht eine analoge Beschleunigung der G\u00e4rung durch Farbstoffsalze eintritt, deren Adsorption sich erheblich leichter nachweisen l\u00e4\u00dft als diejenige an Salzen aliphatischer S\u00e4uren (Seilen). Dabei haben sich nun neue, unerwartete Kr-, scheinungen ergeben.\nUnter den untersuchten Farbstoffsalzen: Eosin, Wasserblau, Alkaliblau, S\u00e4ureviolett, Pyraminorange, Aurin, Naphthylenrot, Primulin, Diaminblau B, Carbazolgelb, Tuchrot BG, Alkaligelb K, Helianthin und Echtblau wirkten einige auf lebende Hefe \u00fcberhaupt nicht ein, eine andere Gruppe wurde deutlich adsorbiert und schlie\u00dflich existiert eine Reihe von Farbstoffen, welche in die allem Anschein nach noch lebenden Hefezellen eindringen, aber in dieser Hinsicht in hohem Grade von der G\u00e4rt\u00e4ligkeit der Hefe abh\u00e4ngig sind. Dieser letztgenannte Umstand erinnert an die rlatsache, welche Herr .1. Lundberg1) vor einiger Zeit im hiesigen Laboratorium gefunden hat, da\u00df n\u00e4mlich die Vergiftung der Hefe durch Cyklamin von der G\u00e4rt\u00e4tigkeit der Hefe abh\u00e4ngig ist, insofern als eine Vergiftung der lebenden Hefe nur in Gegenwart von Zucker stattfindet.\nDiese Abh\u00e4ngigkeit des Eindringens der Farbstoffe in die lebende Hefe von dem physiologischen Zustand derselben, und andererseits die \u00dcberg\u00e4nge, welche sich zwischen Adsorption und Losung zeigen, machen die hier erw\u00e4hnten Erscheinungen sehr kompliziert und erfordern zahlreiche Beobachtungen an verschiedenen Farbsloffen und Hefen. Immerhin konnte jetzt schon sicher konstatiert werden, da\u00df mit einer Reihe von Farbstoffsalzen eine deutliche Adsorption eintritt.\nIn dieser kurzen, vorl\u00e4ufigen.Mitteilung m\u00f6chte ich aber besonders auf die Analogie hinweisen zwischen der in der vorhergehenden Mitteilung erw\u00e4hnten Beschleunigung der G\u00e4rung durch die Alkalisalze der Fetts\u00e4uren und der ganz neuerdings\n') Zeitsohr. f. G\u00e4rungsphysiol.. Bd. 2. S. 223, 11)13.","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"1 \\ \\ Hans Euler. \u00dcber Katalysatoren der alkoholischen G\u00e4rung.\nvon li. .1. Hamburger und J. de Haan1) beobachteten sehr interessanten Tatsache, da\u00df die Phagozytose durch die gleichen Salze \u2014 untersucht wurden besonders Natriumformiat und Natriumbutyrat \u2014 bef\u00f6rdert wird.\nHamburger und de Haan nehmen an, da\u00df die genannten Seifen die Ifliagozytose dadurch steigern, da\u00df eine von deren Bedingungen, n\u00e4mlich die am\u00f6boide Bewegung bef\u00f6rdert wird, und zwar durch Verminderung der Oberfl\u00e4chenspannung. Der Frage, ob Kinfl\u00fcsse \u00e4hnlicher Art bei der Hefe auftreten, haben wir experimentell noch nicht n\u00e4her treten k\u00f6nnen und m\u00f6chten uns das weitere Studium der hier mitgeteilten Erscheinungen bez\u00fcglich der Hefen noch einige Zeit Vorbehalten.\n*). Arch. f. Anat. u. Physiol., l\u00ee\u00bb13, S. 77.","page":144}],"identifier":"lit19899","issued":"1913","language":"de","pages":"142-144","startpages":"142","title":"\u00dcber Katalysatoren der alkoholischen G\u00e4rung. II.: Vorl\u00e4ufige Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"87"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:57:14.818191+00:00"}