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{"created":"2022-01-31T14:17:36.678975+00:00","id":"lit19901","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stanford, R. V.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 87: 159-170","fulltext":[{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Ein Verd\u00fcnnungskolorimeter, nebst Bemerkungen Ober die Versuchsfehler des kolorimetrischen Vergleiches.\nVon \u2022\nDr. R. V. Stanford.\nMit zwei Ahhililungen im T\u00ab>xt uu>i einer Tafel.\n(Kesearch ('.hemist. Cardiff City Mental Hospital. I njrlan.l (lier Ucduktinn zii\u00fceiran^ n am r\u00bb Juli iitt:i.\u00bb \u2022\nHei gef\u00e4rbten Substanzen, oder bei solchen, die charakteristische Farbenreaktionen besitzen, bildet der kolorime-trische Vergleich der gef\u00e4rbten L\u00f6sungen eine bequeme Methode zur quantitativen Bestimmung. Insbesondere in der physiologischen Chemie sind sehr viele kolorimetrische Bestimmungsmethoden vorgeschlagen worden, und einige davon, wie diejenigen der BlutfarbstolTbestimmung und der Kreatininbestimmung, sind h\u00e4utig gebraucht worden. Auch bei der Ausarbeitung neuer analytischer Methoden ist deren Anwendung in manchem Fall nicht zu vermeiden, entweder weil nur sehr kleine Substanzmengen zur Verf\u00fcgung stehen (was bei Untersuchungen w\u00e4hrend des Lebens gew\u00f6hnlich der Fall isti oder weil geeignete Trennungsverfahren sich nicht ausfindig machen lassen.\t\u2022\nIn der physiologisch-chemischen Praxis hat man es oft mit den beiden dieser Schwierigkeiten zu tun. Der Farbenvergleich wird nicht nur mit den kleinsten Ouantit\u00e4ten, sondern auch mit unreinen L\u00f6sungen ausgef\u00fchrt. Unter diesen Umst\u00e4nden wird man die strengste Kontrolle der Genauigkeit der Analyse erwarien. sowie die exaktesten Beweise, dal\u00bb der Farbenvergleich nicht durch die Beimengung anderer Substanzen beeintr\u00e4chtigt wird: denn sonst wei\u00df man nie bestimmt, ob die Unterschiede, aus denen man Schlu\u00dffolgerungen ziehen will, wirklich von einer anderen Gr\u00f6\u00dfenordnung sind, als die m\u00f6glichen Versuchsfelder.\nHoppC'SeySer'.s Zeitschrift f. physiol. Chemie. I.XXXVII.\n12","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":". * \"*\tR. Y. Stanford.\nI ici der Ermittelung de* wahrscheinlichen Versuehsfehlers einer kolorimetrisehen Bestimmungsmethode kommen drei Faktoren in Betracht: \u00ce. Zu welchem Grade die Farbenreaktion selbst quantitativ ist. 2. Inwieweit die Genauigkeit der Karbenreaktion oder der Farbenvergleich durch Beimengungen ' beeinflu\u00dft wird. 3. Der Versuchsfehler des kolorimetrischen Vergleiehes.\nDie ersten beiden Fehlerquellen sind selbstverst\u00e4ndlich bei jeder Methode f\u00fcr sich zu pr\u00fcfen, die dritte aber kommt bei allen kolorimetrisehen Methoden in Betracht und ist deshalb einer allgemeinen Beh\u00e4nd lung f\u00e4hig.\nBen einfachsten Vergleich zweier gef\u00e4rbter L\u00f6sungen erzielt man dadurch, da\u00df man die beiden in passenden, \u00e4hnlichen Glasgef\u00e4\u00dfen nebeneinander stellt, ohne Mithilfe irgend eines Instruments. Diese einfache Methode wird noch in vielen \u2022 F\u00e4llen gebraucht und sie liefert bei einiger Erfahrung auffallend exakte Resultate.1)\nMeistens wird man aber versuchen, den Vergleich durch eine zweckm\u00e4\u00dfige optische Einrichtung zu erleichtern und infolgedessen sind eine gro\u00dfe Anzahl verschiedener \u00ab Kolorimeter > beschrieben worden. Diese Instrumente lassen sich in zwei Gruppen eintejlen : 1. Solche, woiei durch passende Prismen im Verein mit einem Okular ein Gesichtsfeld erzeugt wird, deren eine H\u00e4lfte durch die erste L\u00f6sung, deren andere H\u00e4lfte durch die zweite L\u00f6sung beleuchtet wird. 2. Solche, wobei au\u00dferdem noch andere optische Systeme zugesetzt werden, damit die Unterschiede der Farbenintensit\u00e4t vergr\u00f6\u00dfert werden.\nZu der zweiten Klasse geh\u00f6ren die Spektrokolorimcter und Polarisationskolorimeter, die sehr genaue Vergleichung gef\u00e4rbter L\u00f6sungen gestatten. Trotzdem sind diese Apparate verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig selten angewendet worden. Erstens sind sie kostspielig und zweitens Verfeinern sie die kolorimetrische Bestimmung weit \u00fcber die Grenzen der Genauigkeit des analy^ tischen \\ erfahreus in den meisten F\u00e4llen, die bei physiologisch-chemischen Tntersuehungen Vorkommen.\n1 Vgl. 2. B. diese Zeitschrift, Bd. SO, S. 221 (1913).","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Verd\u00fcniiungskolorimeter nebst Bemerkungen \u00dcber Versuchsfehler. 101\nDie einfacheren Kolorimeter der ersten Gruppe, die hei fast allen kolorimetrischen Methoden, auf diesem Gebiet und auch sonst allgemein angewendet worden ist, existieren in zahlreichen Modifikationen, die aber alle nach dem Typus d\u00e9s bekannten Du bosc<j sehen Kolorimeters gebildet werden. Bei diesem Instrument strahlt das Licht von unten nach oben durch zwei Fl\u00fcssigkeitss\u00fculen, deren H\u00f6hen man durch Schraubenbewegung zweier unabh\u00e4ngiger Eintauehr\u00f6hre beliebig \u00e4ndern kann. Nachdem die eine S\u00e4ule (die der Normall\u00f6sung) auf eine bestimmte H\u00f6he (z. B. ID mm) gebracht ist, \u00e4ndert man die H\u00f6he der anderen, bis die beiden H\u00e4lften des Gesichtsfeldes im Okular gleich hell erscheinen.\nBeim D u b o sc <j sehen Kolorimeter wird also die Helligkeitsgleichheit durch Ver\u00e4nderung der Dicke der einen absorbierenden Fl\u00fcssigkeit erzielt. Andere Kolorimeter1 j unterscheiden sich davon nur betreffs der Einrichtung, wodurch die \u00c4nderung der H\u00f6he der Fl\u00fcssigkeitss\u00e4ule bewirkt wird. Wolff bewirkt dies durch Anbriugen eines seitlichen Halmes, wodurch die Fl\u00fcssigkeit ausgelassen werden kann. Don nun und andere machen die Einstellung durch komprimierte Luft. Macm i 11 art und auch E y dm an jun. \u00e4ndern das Fl\u00fcssigkeitsniveau mit Hilfe einer Syringe. Le Docte hebt ein zweites Gef\u00e4\u00df, nach Art des Nitrometers. G al lenk amp macht den einen Fl\u00fcssigkeitsbeh\u00e4lter keilf\u00f6rmig und bewegt das Okul\u00e4r den beiden Beh\u00e4ltern entlang, bis die Stelle gefunden wird, wo Helligkeitsgleichheit besteht. Das neue Kolorimeter von Autenri et h und K \u00f6 ni g sh er ge r21 ist im Prinzip das gleiche, nur ist hiebt das Okular, sondern das keilf\u00f6rmige Gef\u00e4\u00df beweglich. Beim Steigersehen Apparat werden zwei heweg-liclie Spiegel in die Fl\u00fcssigkeiten eingetaucht. !\nDie Anwendung aller dieser Kolorimeter beruht auf der Annahme, da\u00df die Konzentrationen der beiden Fl\u00fcssigkeiten den Schichtendicken umgekehrt proportional seien. .\n*) Ausf\u00fchrliche Beschreibung (1er meisten von diesen Formen findet man bei Kriiss, Kalorimetrie und quantitative Spektralanalyse. II. Aull, Hamburg 1909.\t* *\n*1 Autenrietb und K\u00f6nigsberger, M\u00fcnch. med. Woclieiisehr., 1910, Nr. 19 und 34.","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"R. V. Stanford.\nks* |st dies eine Annahme, welche keineswegs berechtigt ist.1 \u00bb Ks liegt n\u00e4mlich auf der Hand,\ni dal\u00bb zwei L\u00f6sungen von verschiedenen Konzentrationen denselben Farbenton nicht besitzen k\u00f6nnen (einer^ seits zufolge Aggregations- resp. Dissoziationserscheinungen, anderseits aber weil die Lichtabsorptionsgesetze einer gef\u00e4rbten L\u00f6sung nicht dieselben bei allen Konzentrationen sind),\n-\u2022 dal! zwei L\u00f6sungen von verschiedenen Dicken denselben Farbenton nicht besitzen k\u00f6nnen (weil die Lichtabsorption keine einfache Funktion der Dicke ist).\nW enn aber die Farben der zu vergleichenden Fl\u00fcssigkeiten nicht gleich sind, so ist von einem kolorimetrischen Vergleich nicht zu reden.\nDie obigen beiden S\u00e4tze sind aus allgemeinen physikalischen \u00dcberlegungen abzuleiten und man kann sich auch leicht experimentell von ihrer Bedeutung \u00fcberzeugen. Nach meinen Messungen beim Dubos\u00e7qsehen Instrument kann der Fehler aus jeder der obenerw\u00e4hnten Quellen oft 25\u00b0/o oder noch mehr betragen. In einigen F\u00e4llen allerdings decken sie sich teilweise gegenseitig.\nNoch unexakter wird die Sache, wenn nicht mit reinen L\u00f6sungen gearbeitet wird, oder wenn die Vergleichsl\u00f6sung aus\n') In bezug \u00abnif die Kinw\u00fcnde, die hier gegen die gew\u00f6hnliche kalorimetrische Arbeitsweise gemacht werden sollen, teilt mir Hr. Dr. Kr iis s brieflich mil. daft in seinem oben zitierten Ruche, SS. 27, 28 und 108 die Verh\u00e4ltnisse ausf\u00fchrlich dargelegt seien, unter denen die gew\u00f6hnlichen Kolorimeter nicht anzuwenden sind. Dies kann ich aber nicht zugeben. F.s wird allerdings an den angegebenen Stellen in die Theorie der Sache eingegangen, aber der Schlu\u00df wird nicht gezogen, daft die gew\u00f6hnlichen Kolorimeter unbrauchbar sind. Im Gegenteil schreibt Hr. Kr\u00fcss iS. 27) \u00abKs mu\u00df jedoch auf einige Kinsehr\u00e4nkungen aufmerksam gemacht werden, denen die dargestellten Beziehungen zwischen Konzentration und Schichtendicke unterliegen: wenn sie auch bei praktischen Bestimmungen nicht in Betracht kommen pm Original nicht gesperrt), so w\u00fcrde eine Nichtbeachtung an dieser Stelle doch ein Mangel sein.\u00bb Nun sind aber meiner Meinung nach gerade bei praktischen Bestimmungen die 1-elder aus diesen Quellen am gr\u00f6\u00dften: bei Messungen, die zu physikalisch-chemischen Zwecken unternommen werden, pliegen die Bedingungen (reine L\u00f6sungen, ann\u00e4hernd gleiche Konzentrationen) viel g\u00fcnstiger zu sein.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"Verd\u00fcnnungskolorimeter nebst Bemerkungen \u00fcber Versuchsfelder, IM\neinem anderen Stoff besteht , die nur ann\u00e4hernd und bei gewissen Konzentrationen den verlangten Farbenton besitzen kann.\nEs kommt sehr h\u00e4utig vor, da\u00df man in einer Fl\u00fcssigkeit eine gewisse gef\u00e4rbte Substanz erzeugt und sie sofort mit einer L\u00f6sung der reinen Substanz im Kolorimeter vergleicht. Man hat es in diesem Falle mit zwei Fl\u00fcssigkeiten zu tun, die oft am Anfang verschiedene Nuancen zeigen, und die jedenfalls dieselbe Absorptionskonstante nicht besitzen, soda\u00df beim Ver\u00e4ndern der Schichtendicken auch die Farbe augenscheinlich ver\u00e4ndert wird. Die Verh\u00e4ltnisse sind also genau wie beim Gebrauch einer chemisch verschiedenen Substanz zur Herstellung der Vergleichsl\u00f6sung. Die Genauigkeit, die man in dieser Weise erreichen kann, ist olfenbar sehr gering, aber sie wird noch sehr vermindert, wenn der Vergleich mit verschiedenen Dicken der L\u00f6sungen angestellt wird, weil die geringen Mengen gef\u00e4rbter Verunreinigungen einen Teil des Lichtes abblenden und dadurch die Lichtabsorptionskonstante der Fl\u00fcssigkeit \u00e4ndern. Von dieser Fehlerquelle kann man sich leicht \u00fcberzeugen, indem man z. B. bei der h\u00e4ufig ausgef\u00fchrten Bestimmung des Kreatinins im Harn nach der Fol in sehen Methode1) den Vergleich mit zwei verschiedenen Schichten der Dichromatl\u00f6sung anstellt. Nehmen wir an, da\u00df 12 mm der Kreatininl\u00f6sung gleich H mm der Dichromatl\u00f6sung gefunden werden, so werden 21 mm der Kreatininl\u00f6sung 10 mm Dichromatl\u00f6sung durchaus nicht gleich erscheinen. Es wird wohl schon 16 \u201418 mm der Kreatininl\u00f6sung gen\u00fcgen. Man w\u00fcrde also bei dieser Bestimmung ganz abweichende Werte erhalten, wenn man mit anderen Dicken als der von Folin empfohlenen 8 mm-Schicht der Dichromatl\u00f6sung arbeitete. Es fragt sich dann, warum sollte gerade der Vergleich mit 8 mm Dichromatl\u00f6sung den wahren Kreatiningehalt zeigen? Auf die Zuverl\u00e4ssigkeit dieser Bestimmungsmethode holle ich in einer anderen Arbeit zur\u00fcckzukommen.\nDiese \u00dcberlegungen gelten auch f\u00fcr den Fall, wo anstatt einer Normall\u00f6sung gef\u00e4rbte Gl\u00e4ser u. dgl. verwendet werden, vorausgesetzt, da\u00df Gleichheit der Farbentiefe durch Ver\u00e4ndern der Dicke der Fl\u00fcssigkeitsschicht erhalten werden soll.\n*) Folin, Biese Zeitschrift. Bd. 11, S. 223 \u00dcUOli. .\u2019","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"Das Verdunnung$ko 1 orime t e r.\nAus \u00ablein Gesagten geht hervor, da\u00df bei Anwendung von Kolorimetern, wobei die Umstellung durch Ver\u00e4nderung der Schichtendicke bewirkt wird, genaue Resultate nur dann zu erwarten sind, wenn mit L\u00f6sungen von fast gleicher Konzentration gearbeitet wird. Wenn dies nicht der Fall ist, so gibt die zuf\u00e4llige gegenseitige Ausgleichung der Fehler die einzige M\u00f6glichkeit zur Frhaltung richtiger Werte. Dies ist sogar schon anerkannt worden,1) doch werden solche Kolorimeter noch allgemein gebraucht.\nDie Umstellung zweier L\u00f6sungen auf gleiche Farbentiefe l\u00e4lit sich aber in einer anderen Weise machen. Man kann n\u00e4mlich bei Anwendung gleicher Schichtendicke die st\u00e4rkere. L\u00f6sung verd\u00fcnnen, bis die beiden gleich hell erscheinen.\nRei dieser Arbeitsweise verschwinden auf einmal s\u00e4mtliche h ehlerquellen, die dem gew\u00f6hnlichen Kolorimeter anhaften, denn bei Ausf\u00fchrung des Vergleichs sind die beiden H\u00fcssigkeiten einander in allen Hinsichten vollkommen gleich. Schichtendicke und Konzentration sind identisch und infolgedessen haben die Fl\u00fcssigkeiten genau denselben Farbenton.\nDer Versuchsfehler der Bestimmung h\u00e4ngt in diesem Falle von der Genauigkeit ab, womit das Auge Unterschiede der Farbentiefe beobachten kann.\nNeu ist dieses Prinzip nat\u00fcrlich nicht! Vielmehr bildet es die Grundlage der allgemein gebrauchten, einfachsten kolori-metrischen Vergleiche, wie man sie durch Verd\u00fcnnung in Reagenzr\u00f6hren, Nesslersehen Gl\u00e4sern usw. ausf\u00fchrt. Sobald man aber durch Zuhilfenahme von optischen Einrichtungen den kalorimetrischen Proze\u00df verfeinern wollte, so wandte man sich der andern Methode zu und bewirkte die Einstellung durch\nV Gelegentlich seiner Kreatminbestimmung beobachtet\u00ab* Kol in. da\u00df die Resultate nach einer Richtung durch Verd\u00fcnnung, nach der anderen Richtung aber durch Ver\u00e4ndern der.S\u00e4ulenh\u00f6he verschoben werden, dann schreibt \u00e8r \u00abDurch einen irliiekliehcn Zufall decken diese Ver\u00e4nderungen sieh last vollst\u00e4ndig... (Diese Zeitschrift. Rd. il. S 227 11\u2018tOl)). \u00dcbrigens deeken die Ver\u00e4nderungen sich nach meinen Versuchen nicht.","page":164},{"file":"p0164s0001.txt","language":"de","ocr_de":"Kur. 1.\nI >as \\ \u00ab\u2022nriiimiui^sk1 *1\u00ab*riin*-l\u00ab*r.\n\u25a0\u00bb\nH>t|i|ir-scy|. r> Zdtv, lirilt tili* |'li\\->inl<>>:iMtif l'h* ini\u2022 . llaii.l I.XWVII lal- l !. Va\\ <|{. V. s t a h t !\u25a0 11|. Km \\ \u2022 r\u00abluiiiiun>!\u25a0 >rim\u00ab t\u2022 r\n\\ \u2022 tlatr \\>\u00bbr K n l .1 I j iitiuf r in >trai.lmitr.","page":0},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Verd\u00fcnnungskolorimeter nebst Bemerkungen \u00fcber Versuchsfelder Du\nVer\u00e4nderung der Schichtendicke, nicht durch Verd\u00fcnnung. In der Literatur werden allerdings einige Instrumente beschrieben, die zu besonderen, meist klinischen Zwecken vorgeschlagen worden sind, wobei eine L\u00f6sung bis zu einer bestimmten Farbentiefe verd\u00fcnnt wird. Die normale Farbentiefe wird durch gef\u00e4rbtes Papier (Havom) oder FarbstolTl\u00f6sungen (Ouincke. K ajew.sk i, Go wer) repr\u00e4sentiert. Hin Verd\u00fcnnungskolorimeter zu allgemeinen Zwecken ist aber bisher anscheinend nicht beschrieben worden.\nDa ich mich mit verschiedenen kolorimetnsehen Bestimmungsmethoden besch\u00e4ftigt habe, so habe ich infolgedessen ein Verd\u00fcnnungskolorimeter konstruiert, welches sich im Gebrauch gut bew\u00e4hrt hat. Das Instrument, wie es mir nachher in sch\u00f6nerer Ausf\u00fchrung von einer bekannten Firma11 geliefert worden ist, ist in umstehender Figur 2 abgebildet. -)\nVor einem Okular 0 und einem reflektierenden Prismenpaar P der \u00fcblichen Typen steht ein kleiner, innerlich geschw\u00e4rzter Kasten K. In der Vorderseite und llfntei seito dieses Kastens befinden sich je zwei L\u00f6cher LL, wodurch das Licht von dem Spiegel S2 strahlt, um durch die beiden Prismen und schlie\u00dflich ins Okular zu gelangen. Der Spiegel S2 wird von der Milchglasplatte Sj beleuchtet. In dem Kasten stehen die beiden Fl\u00fcssigkeitsbeh\u00e4lter ZZ nebeneinander in solcher Weise, da\u00df deren Hohl r\u00e4ume den oben erw\u00e4hnten L\u00f6chern entsprechen. Jeder Fl\u00fcssigkeitsbeh\u00e4lter besteht aus zwei planen Glasplatten, die mit einem dicken, U-f\u00f6rmigen Glasst\u00fcck verkittet werden. Die Glasplatten bilden also parallele Vorder-und Hinterw\u00e4nde, deren Abstand durch die Djcke des ( ilas-st\u00fcckes bestimmt wird. Da die Genauigkeit des Instrument> auf die Gleichheit dieser beiden Gef\u00e4\u00dfe abh\u00e4ngt, so werden sie durch mikroskopische Messungen gepr\u00fcft, um zu sehen, da\u00df sie in der N\u00e4he von den L\u00f6chern im Kasten genau die-\n\u25a0'\t*) A. Kr\u00fcss, Hamburg <Adolplisbr\u00fccke 7), von dieser Finna ist es\naueh zu beziehen.\n*) Die Zeichnungen verdanke ich der geschickten Hand von Herrn D. E. Turner.","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"H. Y. Stanford,\nl>as Yerd\u00fcnnungskolorimeter : Ansichten von vorn und von der Seite.","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"Vcrd\u00fcnnungskulurimeter nebst Bemerkungen \u00fcber Versucbsfebler. HD\nselben inneren Dicken besitzen. Figur 3 gibt eine Perspektivunsicht der beiden Fl\u00fcssigkeitsbeh\u00e4lter und des Kastens. Der Inhalt der beiden Beh\u00e4lter wird durch den R\u00fchrer St ger\u00fchrt, wobei durch Auf-und Abbewegen des Griffes G mit dein Finger eine entsprechende Bewegung der beiden Glasst\u00e4bchen T bewirkt wird.\nSymmetrisch an den beiden Seiten des Instruments werden zwei 15 ccm fassende B\u00fcretten angebracht. Fm die B\u00fcrettenh\u00e4hne in einer bequemen Stelle zur Handhabung zu bringen, haben die B\u00fcrettenspitzen die Form langer F-R\u00f6hren, die oben dicht \u00fcber den Fl\u00fcssigkeitsgef\u00e4\u00dfen m\u00fcnden (b). Die B\u00fcretten sind oben durch die Federn F befestigt: unten steht jeder Bogen der U-R\u00f6hre in einem K\u00e4stchen X, welches um eine senkrechte Axis drehbar ist. Die B\u00fcretten lassen sich infolgedessen um einen Winkel von 45\u00b0 drehen, wodurch die Spitzen b derart entfernt werden, da\u00df pas Venl\u00fcnnungs-die Fl\u00fcssigkeitsbeh\u00e4lter aus ihrem Kasten kolorimeter: Fl\u00fcssigkeits-leicht herauszunehmen sind. F\u00fcr den-\tbeh\u00e4lter.\nselben Zweck ist auch der Teil TT des R\u00fchrers um St drehbar gemacht.\nDas Aussehen des Verd\u00fcnnungskolorimeters zeigt die nebenstehende Photographie (Fig. 1).\nBei der Ausf\u00fchrung einer Bestimmung wird das Kolorimeter so aufgestellt, da\u00df die beiden H\u00e4lften des Gesichtsfeldes gleich hell erscheinen. Es gelingt dies am besten, wenn man den n\u00f6rdlichen Himmel zur Beleuchtung benutzen kann.\nDie B\u00fcretten f\u00fcllt man mit dem reinen, staubfreien L\u00f6sungsmittel. Darauf gie\u00dft man in das eine Fl\u00fcssigkeilsgof\u00e4\u00df eine genau abgemessene Menge? (z. B. 3 ccm) der Normall\u00f6sung und in das andere Gef\u00e4\u00df eine ebenfalls abgemessene Ouantit\u00e4t der L\u00f6sung von unbekanntem Gehalt. Zu der st\u00e4rkeren der","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"beiden L\u00f6sungen l\u00e4\u00dft man dann L\u00f6sungsmittel von der entsprechenden B\u00fcrette zutropfen, bis die beiden H\u00e4lften des Gesichtsfeldes gleich gef\u00e4rbt sind. Durch Ablesen der B\u00fcrette erf\u00e4hrt man, wieviel L\u00f6sungsmittel zugesetzt worden ist, um die Konzentration an den beiden Seiten gleich zu machen: es gen\u00fcgt dann eine einfache Berechnung, um den Gehalt der unbekannten L\u00f6sung zu ermitteln.\nLs hat keine Bedeutung, welche von den beiden L\u00f6sungen verd\u00fcnnt wird, doch ist die Berechnung bequemer, wenn man eine Normall\u00f6sung st\u00e4rker als die unbekannte L\u00f6sung w\u00e4hlt. In diesem halle gestaltet sieh die Berechnung wie folgt: Ls werden a Kubikzentimeter einer Normall\u00f6sung angewandt, die b Gramm pro Kubikzentimeter des gef\u00e4rbten Stoffes enth\u00e4lt: beim Verd\u00fcnnen bis zur gleichen Farbentiefe wie die unbekannte L\u00f6sung mu\u00dfte man c Kubikzentimeter des L\u00f6sungsmittels zutropfen lassen. Bei Farbengleichheit war die Konzentration der Normall\u00f6sung ab Gramm in a -f- c Kubikzenti-. ab ,,\nmeter oder Gramm ..pro Kubikzentimeter. Dies ist aber\ncl j\t\u2022\nauch die Konzentration der unbekannten L\u00f6sung, die zu ermitteln war.\tr\nFs empfiehlt sich, bei genaueren Versuchen mindestens zwei Bestimmungen zu machen, wobei man die Normall\u00f6sung einmal auf die linke und einmal auf die rechte Seite stellt, ln dieser Weise werden Fehler ausgeglichen, die von Ungleichm\u00e4\u00dfigkeit der Beleuchtung oder Asymmetrie des optischen Apparates herr\u00fchren konnten.\nWenn man mit der Verd\u00fcnnung der einen L\u00f6sung zu weit gegangen ist, so kann man einfach die andere L\u00f6sung verd\u00fcnnen, bis gleiche Farbentiefe erhalten wird. Die Gleich-heiU\u00fc\u00dft sich also von beiden Seiten erreichen. Die der zweiten L\u00f6sung zugesetzte Menge des L\u00f6sungsmittels mu\u00df nat\u00fcrlich bei der Berechnung ber\u00fccksichtigt werden. Bei einiger \u00dcbung kommt es nur selten vor, da\u00df man den richtigen Endpunkt \u00fcberschreitet.\nln einigen F\u00e4llen l\u00e4\u00dft sich der Vergleich durch Anwendung eines blauen Glases erleichtern. Ein solches Glasst\u00fcck","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"Verd\u00fcnmingskoloriineler nel\u00bbst \u00dffimTkungvn \u00fcber Versucbsfebler 0*\u00bb0\nwird durch Bewegung eines kleinen, an der linken Seite des Okulars belindliehen Hebels vor dein Auge eingeschaltet.\nBeim Arbeiten mit organischen L\u00f6sungsmitteln bietet dieses Kolorimeter den praktischen Vorteil, da\u00df die Fl\u00fcssig-keitsgef\u00e4\u00dfe sich nicht unter der Nase befindet.\nGenauigkeit des Yord\u00fcnnungskolorimeters.\nIch habe viele Bestimmungen mit dem Verd\u00fcnnungskolorimeter und auch mit dem Duboscqsehen Instrument ausgef\u00fchrt, um zu sehen, mit welcher Genauigkeit die Einstellung auf gleiche Farbentiefe sich machen la\u00dft. Sie h\u00e4ngt nat\u00fcrlich in jedem Falle von dem Farben Wahrnehmungsverm\u00f6gen des Untersuchers, von der Beschaffenheit. Farbe und Farbentiefe11 der L\u00f6sungen usw. ab, und deswegen werde ich in die Finzel-heilen meiner diesbez\u00fcglichen Versuche nicht eingehen.\nIch habe im allgemeinen gefunden, dal) beim Arbeiten mit klaren und reinen L\u00f6sungen die Einstellungen des Verd\u00fcnnungskolorimeters bis auf 1\u201c2*/o \u00fcbereinstimmeri, sodali bei der Ausf\u00fchrung von vier Vergleichen zu jeder Analyse der Gehalt an gef\u00e4rbter Substanz sich mit einem wahrscheinlichen Fehler von nicht mehr als 1 \u00b0/o ermitteln l\u00e4\u00dft.\nDie Genauigkeit der Umstellung beim Duboscqschcn Kolorimeter ist im g\u00fcnstigsten Falle ungef\u00e4hr dieselbe, denn bei aufeinanderfolgenden Einstellungen pflegen die Schichtendicken nicht mehr als 0.1 mm verschieden zu sein, wenn mit 10 nun Schichten von reinen L\u00f6sungen von ungef\u00e4hr gleicher Konzentration gearbeitet wird. Fs mu\u00df aber betont werden, da\u00df es sich hier nur um die Einstellung auf gleiche Farbentiefe handelt, nicht um die Genauigkeit des ganzen Prozesses.\n\u2022 \u25a0 1\nAnwendbarkeit des Verd\u00fcnnungskolorimeters.\nFine einwandsfreie kolorimetrische Bestimmungsmethodc hat inan nur dann, wenn der kolorimetrische Vergleich zwischen zwei reinen L\u00f6sungen (der normahm und der unbekannten/ von derselben Substanz ausgef\u00fchrt wird : b\u00e8i Anwendung von\n\u2018i Vgl. Horn, ('.hem. Zentralblatt. ltMM\u00bb, I. S. 1102: 11, S. I21H","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"170\nH. V. 'Stanford. YeM\u00fcnnungskolorimeter.\ndem Verd\u00fcnnungsk\u00f6lorimeter sind in diesem Falle auch die beiden Konzentrationen gleich und infolgedessen wird die Genauigkeit der Bestimmung nur durch die F\u00e4higkeit des Sehverm\u00f6gens begrenzt.\nWenn die Gewinnung einer reinen L\u00f6sung der gef\u00e4rbten. Substanz unm\u00f6glich ist, kann man doch brauchbare kolori-met rische Methoden ausarbeiten, wenn Beweise ihrer Genauigkeit sich in indirekter Weise erbringen lassen. Es handelt sich in den meisten F\u00e4llen darum, eine unreine L\u00f6sung von einer gef\u00e4rbten Substanz mit einer reinen Normall\u00f6sung derselben Substanz zu vergleichen, und besonders in diesem Fall empfiehlt sich der Gebrauch des Verd\u00fcnnungskolorimeters. Dies gilt noch mehr f\u00fcr den Fall, dal) die Normall\u00f6sung aus einem chemisch verschiedenen Stoff besteht oder durch ein gef\u00e4rbtes Glas ersetzt wird, denn die L\u00f6sung, die man analysieren will, kann denselben Farbenton wie das Vergleichsobjekt nur bei einer bestimmten Konzentration und Schichtendicke besitzen: beim Gebrauch des Verd\u00fcnnungskolorimeters wird man den Vergleich immer bei dieser Konzentration und Schichtendicke ausf\u00fchren k\u00f6nnen. Es ist schon oben erw\u00e4hnt worden, da\u00df das Verd\u00fcnnungsprinzip in verschiedenen, zu bestimmten klinischen Zwecken gebrauchten Instrumenten angewendet worden ist und es l\u00e4\u00dft sich folgern, da\u00df man mittels solcher \u00ab klinischen > Kolorimeter exaktere Resultate hat erzielen k\u00f6nnen, als mittels der gebr\u00e4uchlichen Kolorimeter, die doch auf eine gr\u00f6\u00dfere Genauigkeit Anspruch machen.","page":170}],"identifier":"lit19901","issued":"1913","language":"de","pages":"159-170","startpages":"159","title":"Ein Verd\u00fcnnungskolorimeter, nebst Bemerkungen \u00fcber die Versuchsfelder des kolorimetrischen Vergleiches","type":"Journal Article","volume":"87"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:17:36.678981+00:00"}