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{"created":"2022-01-31T14:35:13.791109+00:00","id":"lit19948","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Embden, Gustav","role":"author"},{"name":"Adam Loeb","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 88: 246-258","fulltext":[{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"Ober die Aceteesigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure.\nVon\nGustav Embden und Adam Loeb.\n(Aus dem st\u00e4dtischen chemisch-physiologischen Institut zu Frankfurt a. M.) (Der Redaktion zugegangen am 7. Oktober 1913.)\nVor kurzem konnte der eine von uns1) zeigen, da\u00df Essigs\u00e4ure bei einer kurzdauernden Leberdurchblutung unter den von Embden und seinen Mitarbeitern geschilderten Bedingungen die Acetessigs\u00e4urebildung regelm\u00e4\u00dfig und in sehr betr\u00e4chtlichem Ma\u00dfe steigert.\nIn der vorliegenden Untersuchung haben wir diese Befunde weiter verfolgt.\nMehrere soeben erschienene Arbeiten von Ernst Friedmann und seinen Mitarbeitern2) veranlassen uns, unsere Versuchsergebnisse, die wir noch nach verschiedenen Richtungen zu vervollst\u00e4ndigen gedachten, schon jetzt bekannt zu geben. Diese Ergebnisse stimmen zum Teil mit denen Friedmanns \u00fcberein, zum Teil stehen sie mit ihnen in Widerspruch. Weitere von uns ausgef\u00fchrte Versuche erscheinen vielleicht geeignet, Fragestellungen, die auch .Friedmann aufgeworfen hat, ohne\nsie experimentell zu entscheiden, bis zu einem gewissen Grade zu beantworten.\nDie in zahlreichen fr\u00fcheren Versuchen beobachtete Acetessigs\u00e4urebildung aus normalen und verzweigten Fetts\u00e4uren, aus aliphatischen und aromatischen Aminos\u00e4uren, \u00df-Keto- und \u00df-Oxys\u00e4uren und aus einigen anderen Substanzen haben, so verschieden der Chemismus der Acetessigs\u00e4urebildung im einzelnen auch sein mag, das Eine gemeinsam, da\u00df die Umwandlung dieser Substanzen in Acetessigs\u00e4ure nicht ohne Mitwirkung\n') A. Loeb, Biochem. Z., Bd. 47, S. 118, 1912.\n*) E. Friedmann, Biochem. Z., Bd. 55, S. 436, 1913.\nJ. Mochizuki, Daselbst, Bd. 55, S. 443 und 446, 1913.","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure. 247\noxydativer Vorg\u00e4nge erfolgen kann. Das ist nun, m\u00f6glicher-weise wenigstens, bei der Essigs\u00e4ure anders. Inder eben erw\u00e4hnten Untersuchung von A. Loeb wurde die M\u00f6glichkeit in Erw\u00e4gung gezogen, da\u00df die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure als eine Umkehrung der S\u00e4urespaltung der Acetessig-s\u00e4ure anzusehen sei nach folgendem Schema:'\nCH3\u2014CO\u2014CH,\u2014COOH + H20 fc; CHs-COOH + CHs-COOH.\nIst diese Deutung richtig, so spielen oxydative Vorg\u00e4nge bei der Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure keine Rolle.\nIn fr\u00fcheren Versuchen von Embden und Wirth1) konnte nun gezeigt werden, da\u00df die Acetessigs\u00e4urebildung aus verschiedenen Acetessigs\u00e4urebildnern mehr oder weniger vollst\u00e4ndig gehemmt werden kann, wenn man daf\u00fcr sorgt, da\u00df neben der acetessigs\u00e4urebildenden Substanz ein in der isolierten Leber leicht oxydables, nicht acetessigs\u00e4urebildendes Material dem Durchblutungsblute zugef\u00fcgt wird. Ebenso konnte in den letztgenannten Versuchen dargetan werden, da\u00df schon ein starker Glykogengehalt der Leber gen\u00fcgt, um die Acetessigs\u00e4urebildung, wenigstens aus Isovalerians\u00e4ure, zu hemmen.\nEmbden und Wirth gaben ihren Versuchen die Deutung, da\u00df ein leicht oxydables, nicht acetessigs\u00e4urebildendes Material wie z. B. dem Durchblutungsblute zugesetzte h-Valerians\u00e4ure oder in der Leber abgelagertes Glykogen seine Hemmungswirkung auf die Acetessigs\u00e4urebildung aus anderen Substanzen eben dadurch bewirkt, da\u00df es sich gleichsam konkurrierend an den Verbrennungen beteiligt. Sie gelangten, zu der Vorstellung, da\u00df die antiketogene Wirkung so verschiedenartiger Substanzen, wie Aminos\u00e4uren, Fetts\u00e4uren und Kohlehydrate, eben durch eine starke Beteiligung dieser Substanzen an den Verbrennungsprozessen in der Leber und eine dadurch eintretende Verlangsamung der Oxydation der acetessigs\u00e4urebildenden Substanzen erfolgt.\nGerade unter Ber\u00fccksichtigung der eben ge\u00e4u\u00dferten Vorstellung erschien die Frage von Interesse, ob auch Essigs\u00e4ure,\n*) Embden und Wirth, Biochem. Z., Bd. 27, S. 1, 1910.\nDieselben, XXI11. Kongre\u00df f\u00fcr Innere Medizin, 1909, S. 347.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"248\tGustav Embden und Adam Loeb,\ndie allem Anschein nach auf nichtoxydativem Wege Acetessig-s\u00e4ure bildet, durch Zusatz leichtverbrennlicher Substanzen zum Durchblutungsblute und durch abnorm reichlichen Glykogengehalt der Leber an der Acetessigs\u00e4urebildung verhindert werden kann.\nTabelle I.\n1\t2\t3\t4\t5\t6\t7\nVer- suchs- Nr.\tDalum\tGe- wicht des Hundes kg\tGe- wicht der Leber g\tDem Durchblutungsblute zugesetzte Menge Essigs\u00e4ure\tAu\u00dferdem zugesetzt\tGebildete Menge Aceton pro Liter Durchblutungsblut in mg\n1 %\t20. VIII. 1912\t6,0\t160\t2,0 g Essigs\u00e4ure als Na-Salz\t6,0 g n-Valerian-s\u00e4ure (mit NHS neutralisiert)\t32\n2\t22.VIII. 1912\t6,6\t170\tdesgl.\t4,0 g desgl.\t19\n3\t24. VI. 1918\t6,0\t131\t\u00bb\t4,0 g Propions\u00e4ure (mit NH3 neutralisiert)\t28\n. 4\t22. VII. 1918\t5,3\t125\t>\t4,0 g desgl.\t28\n5\t19. VI. 1918\t5,7\t190\t. \u00bb\t3,0 g Ameisen-s\u00e4ure(mitNaOH neutralisiert)\t52\n6\t26.VI. 1913\t4,5\t183\t\u00bb\t3,0 g desgl. (mit NH, neutralisiert)\t67\ni\t1. VII. 1913\t6,8\t160\t\u25a0 9 \"\t5,0g dl-Milch-s\u00e4ure (mit NHS neutralisiert)\t45\n8\t2. VII. 1913\t10,5\t215\t\u00bb\t5,0 g desgl.\t41\nln der Tabelle I sind 8 Versuche zusammengestellt, aus denen die Einwirkung von n-Valerians\u00e4ure, Propions\u00e4ure, Ameisens\u00e4ure und Milchs\u00e4ure auf die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure hervorgeht. In den Versuchen 1 und 2 wurde die Acetessigs\u00e4urebildung aus je 2 g Essigs\u00e4ure durch n-Valerian-s\u00e4ure v\u00f6llig gehemmt: Acetonbildung 32 bezw. 19 mg, w\u00e4hrend in den fr\u00fcheren Durchstr\u00f6mungsversuchen die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure in 10 Versuchen zwischen 60 und 232 mg","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure.\t249\n. ... -, \u2022 r \\\nschwankte. Ebenso wie die Valerians\u00e4ure verhielt sich die Propions\u00e4ure: Versuch 3 und 4: Acetessigs\u00e4urebildung je 28 mg.1)\nHingegen vermochte Ameisens\u00e4ure (Versuch 5 und 6: Acetonbildung 52 und 67 mg) den Umfang der Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure nicht oder nicht deutlich zu beeinflussen. Eine unvollst\u00e4ndige Hemmung scheint d-l-Milchs\u00e4ure herbeizuf\u00fchren (Versuch 7 und 8: Acetonbildung 45 und 41 mg).\nDa\u00df Ameisens\u00e4ure an sich den Umfang der Acetessigs\u00e4urebildung nicht zu steigern vermag, geht aus Tabelle II, Versuch 9\u201411 hervor:\nTabelle II.\n1\t2 j 3\t4\t5\t6\t7\t8\t9\t10\nVer- suchs- Nr.\tGewicht Datum des Hundes 1913 j in g\tGewicht der Leber in g\tZugesetzte Substanz\tGebildete Acetonmenge pro Liter Durchblutungsblut\tln lftOOci blut is entha zu Anfang\t\u25a0m Durchblntungs-t Ameisens\u00e4ure ten ! vcr- ZU j F.ndc schwanden\t\tBemer- kungen\n9\t| 11. VI.\t5.8\t138\t4,0 g Ameisens\u00e4ure mit NaOH neutralisiert\t18 mg\t\u2014\t\u2022\t-\t\n10\t22. VH. 5,0 I\t1 1\t125\t3,0 g desgl.\t37 \u00bb\t2,93\t2,75\t0,18\t\n11\t28. VII.1 7,0 ;(\t268\t3,0 \u00bb\t\u00bb . .\t21 >\t2,96\t2,69\t0,27\tHund fieberte 141.5\u00bb C.).\n1) In j\u00fcngster Zeit hat A. I. Ringer (Journal of Biological Chemistry, Bd. 12, S. 511, Bd. 13, S. 43 IT.) gezeigt, da\u00df die nicht Acetessigs\u00e4ure bildenden normalen Fetts\u00e4uren, d. h. also die mit ungrader C-Atomzahl, speziell n-Valerian- und Propions\u00e4ure beim Phloridzindiabetes den Umfang der Zuckerbildung wesentlich zu steigern verm\u00f6gen, wobei allem Anscheine nach die Propions\u00e4ure quantitativ in Zucker \u00fcbergeht. Ringer, dem offenbar die fr\u00fcheren Versuche von Embden und Wirth \u00fcber die Hemmung der Acetessigs\u00e4urebildung durch n-Valerians\u00e4ure unbekannt geblieben sind, nimmt an, da\u00df die antiketogene Wirkung der Fetts\u00e4uren mit ungerader C-Atomzahl eben durch ihre F\u00e4higkeit, in Zucker \u00fcberzugehen, bedingt ist. Wir glauben, da\u00df die letztere Anschauung kaum zu Recht besteht; denn n-Valerians\u00e4ure und ebenso auch Propions\u00e4ure d\u00fcrften kaum imstande sein, in der k\u00fcnstlich durchbluleten Leber den Umfang der Zuckerbildung zu steigern, w\u00e4hrend sie unter eben diesen Versuchsbedingungen ihre antiketogene Wirkung voll entfalten. Ferner kommt in der k\u00fcnstlich durchbluteten Leber dem Traubenzucker eine Hemmungswirkung auf die Acetessigs\u00e4urebildung aus verschiedenen Substanzen nicht zu (vgl. Embden und Wirth, 1. c.)","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nGustav Embden und Adam Loeb,\nDie Acetessigs\u00e4urebildung bei Durchstr\u00f6mung mit 3\u20144 g Ameisens\u00e4ure betr\u00e4gt hier 18, 37 und 21mg, h\u00e4lt sich also innerhalb der fr\u00fcher f\u00fcr Leerversuche ermittelten Grenzen (Versuch 9 und 11) oder geht nur unwesentlich \u00fcber, diese Grenze hinaus (Versuch 10). \u2014 Wie die Versuche 10 und 11 der Tabelle II lehren, verschwinden bei der Durchblutung von 3,0 g zugesetzter Ameisens\u00e4ure nur die recht geringen Betr\u00e4ge von 0,18 und 0,27 g. Dieser schweren Angreifbarkeit der Ameisens\u00e4ure in der durchbluteten Leber m\u00f6chten wir es zuschreiben, da\u00df sie auf die Bildung der Acetessigs\u00e4ure nicht hemmend einwirken kann.\nEbenso wie dem Durchblutungsblute zugef\u00fcgte Fetts\u00e4uren vermochte auch in der Leber abgelagertes Glykogen die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure vollkommen zu hemmen, wie aus sechs \u00fcbereinstimmenden Versuchen der Tabelle III (Versuch 12\u201417: Acetonbildung pro Liter 21\u201430 mg) ersichtlich ist. Wir gelangten hier also unabh\u00e4ngig von Friedmann zu dem gleichen Ergebnis wie dieser (i. c.).\nTabelle III.\n1\t2\t8\t4\t5\t6\nVcr- suChs- Nr.\tDatum 1912(\tGe- wicht des Hundes kg\tGe- wicht der Leber in g\tDem Durchblutungsblute zugesetzte Menge Essigs\u00e4ure in g\tGebildete Menge Aceton pro Liter Durchblutungsblut in mg\n12\t25. VII.\t10,7\t395\t9 9 als Na-Salz\t23 (18)\n13\t30. VII.\t6,3\t190\t2,2\t30 (30)\n14\t24. IX.\t7,2\t180\t2,0\t25 (25)\nl\u00f6\t1. X.\t6,0\t305\t2,0\t22 (22)\n16\t15. X.\t7,5\t310\t2,0 \u00bb\t21 (21)\n17\t5. XI.\t7,9\t550\t2,0 \u00bb\t23\ns\u00bb\n7\nBemerkungen\nDie eingeklammerten Zahlen ergeben die aus dem Ergebnis der Titration nach Rede8tillation aus alkalischem Medium berechneten Aceton-werte.\nGlykogenbestimmung in einem abgebundenen Leberlappen ergibt 3,7\u00b0/0 Glykogen.\nDie Essigs\u00e4ure verhielt sich also bei der Leberdurchblutung ganz ebenso wie Isovalerians\u00e4ure, bei der ebenfalls die Acetessigs\u00e4urebildung, wie bereits Embden und Wirth1)\n') Embden und Wirth, 1. c., S. 7, Tab. II und S. 16, Tab. X.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure. 251\ngezeigt haben, durch n-Valerians\u00e4ure und durch einen hohen Glykogengehalt der Leber v\u00f6llig oder nahezu v\u00f6llig gehemmt wird. Mochizuki,1) der unter Friedmanns Leitung die Versuche von Embden und Wirth an der stark glykogenhaltigen Leber wiederholte, fand keine oder nur eine geringe Herabsetzung der Acetessigs\u00e4urebildung aus Isovalerians\u00e4ure, was durch abweichende Versuchsbedingungen (geringeren Glykogengehalt (?) und etwas l\u00e4ngere Versuchszeit) verursacht sein mag.\nWenn die oben ge\u00e4u\u00dferte Vorstellung, da\u00df die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure ohne intermedi\u00e4re Oxydationsprozesse erfolgt, richtig ist, so kann die von Embden und Wirth ge\u00e4u\u00dferte Vorstellung, da\u00df die Hemmung ausschlie\u00dflich durch konkurrierende Oxydation auftritt, nicht zu Recht bestehen.\nWohl aber erscheint uns das Prinzip der gegenseitigen Verdr\u00e4ngung verschiedener Substanzen auch jetzt noch durchaus plausibel. Jedem oxydativen oder sonstigen intracellul\u00e4ren Angriff auf das Molek\u00fcl einer bestimmten Substanz mu\u00df allem Anschein nach eine Bindung des Molek\u00fcls an bestimmte Molekularkomplexe der Zelle vorangehen. Wenn z. B. n-Valerians\u00e4ure die Acetessigs\u00e4urebildung aus Isovalerians\u00e4ure hemmt, so kommt diese Hemmung vielleicht dadurch zustande, da\u00df die Molekularkomplexe, an die die Isovalerians\u00e4ure vor ihrem oxydativen Abbau zu Acetessigs\u00e4ure gebunden werden mu\u00df, wenigstens zum Teil durch n-Valerians\u00e4ure gleichsam verstopft werden, in ganz \u00e4hnlicher Weise, wie das k\u00fcrzlich f\u00fcr die Hemmungswirkung der in der isolierten Leber nicht direkt verbrennlichen Phenylbrenztraubens\u00e4ure auf den Aminos\u00e4ureabbau dargelegt wurde (Embden und Baldes).*)\nIn ganz analoger Weise d\u00fcrfte auch das Ausbleiben der Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure und Isovalerians\u00e4ure in der, stark glykogenhaltigen Leber zu erkl\u00e4ren sein: das intracellul\u00e4r reichlich abgelagerte Glykogen sperrt, vielleicht ebenfalls unter Bindung an bestimmte Molekularkomplexe der Zelle, vielleicht auch auf mehr physikalischem Wege, diesen Sub-\n\u2018) Mochizuki, Biochem. Z., Bd. 55, S. 446, 1913.\n#) Embden und Baldes, Biochem. Z., Bd. 55, S. 301, 1913.","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nGustav Embden und Adam Loeb,\nstanzen gleichsam den Weg zu ihren intracellul\u00e4ren Ver-brenrtungsorten.\nTrifft diese Vorstellung zu, so mu\u00df in einer abnorm glykogenhaltigen Leber, in der Essigs\u00e4ure nicht in erkennbarem Grade als Acetessigs\u00e4urebildner dient, von zugesetzter Essigs\u00e4ure weniger verschwinden, als in einer Hungerleber. Dies ist nun in der Tat der Fall, wie aus Tabelle IV hervorgeht.\nTabelle IV.\n1\t2\t3\t4\t\u00bb\t6\t7\t8\nVer- suchs- Nr,\tDatum 1912\tGewicht des Hundes in kg\tGewicht der Leber in g\tAcetonmenge pro Liter Durchblutungsblut in mg\tZugesetzte Menge Essigs\u00e4ure in g\tVerbrauchte Essigs\u00e4ure in g\tBemer- kungen\nV i\t1\t1\t1 . 1 Hungerticn\t\t\u25a0 1 3.\t!\t\t\n\u00bb !\t.9. X.\t5,6\t190\t60\t2,0 g als Na-Salz\t1,07\t\t\n19\t23. X.\t6,0\t163\t81\tdesgl.\t1,14\t\t\n20\t14. XI\t5,3\t150\t176\t\u00bb\t1,32\t\t\n21\t30. V.\t7,5\t225\t\u2014\t1,46 g als NH4-Salz\t1,32\t\tSchon als Versuch 1 und 2 der\n22\t6. VI\t7,0\t260\t\u2014 \u25a0 '\t3,88 g als NH4-Salz\t. 1,18\t\tfr\u00fcheren Arbeit ver\u00f6ffentlicht.\n\t\t\tGlykogentiere.\t\t\t\t\t\n23\t24. IX.\t7,2\t180\t25\t2,0 g als Na-Salz\t0,84\tSiehe Versuch 14\t\n24\t1. X.\t6,0\t305\t22\tdesgl.\t0,64\tdesgl. 15\t\n25\t15. X.\t7,5\t310\t21\t\u00bb\t0,65\t16\t\n26\t5. XI.\t7,2\t550\t23\t\u00bb\t0,62\tV 17\t\nIn 5 Versuchen an der Hungerleber schwankte die w\u00e4hrend einer einst\u00fcndigen Durchstr\u00f6mung mit Essigs\u00e4ure aus dem Blute verschwundene Essigs\u00e4uremenge zwischen 1,07 und 1,32 g, wobei zu bemerken ist, da\u00df in den Versuchen 18\u201420 die Menge der zugesetzten Essigs\u00e4ure je 2 g betrug ; in den bereits fr\u00fcher von A. Loeb ver\u00f6ffentlichten Versuchen 21 und 22 war die zugesetzte Essigs\u00e4uremenge, wie im einzelnen aus der Kolonne. 6 der Tabelle IV hervorgeht, eine etwas andere. In","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure.\t253\nden Versuchen 18\u201420 war entsprechend unseren fr\u00fcheren Erfahrungen eine starke Steigerung der Acetonbildung vorhanden: 60\u2014176 mg pro Liter. In den Glykogenversuchen (23 26) schwankte die Menge der verschwundenen Essigs\u00e4ure zwischen 0,62 g in Versuch 26 und 0,84 g in Versuch 23. In dem letzteren Versuch bot die Leber \u00e4u\u00dferlich nicht das charakteristische Aussehen des abnorm glykogenhaltigen Organs; die Glykogenbestimmung in einem vor der Durchblutung abgebundenen Kontrollappen ergab 3,7\u00b0/o Glykogen, sehr viel weniger als fr\u00fcher bei der von uns angewandten Methodik der Glykogenm\u00e4stung gelegentlich beobachtet wurde (vgl. Embden und Wirth 1. c.). Die s\u00e4mtlichen 4 Versuche an der abnorm glykogenhaltigen Leber lieferten eine Acetonmenge, die nicht \u00fcber diejenige in Leerversuchen an der Leber nach 24 st\u00e4ndigem Hunger hinausgeht. (Diese Versuche sind schon in der Tabelle III, Versuch 14\u201417 aufgef\u00fchrt.)\nFraglos wird also in der abnorm glykogenhaltigen Leber die Essigs\u00e4ure weitaus schw\u00e4cher angegriffen als in der glykogenarmen. Dies steht in bestem Einklang mit der Vorstellung, da\u00df die antiketogene Wirkung des Glykogens in der durchbluteten Leber \u2014 und \u00fcbrigens auch im Gesamtorganismus \u2014 auf der Verdr\u00e4ngung ketoplastischer Substanzen aus dem Stoffwechsel beruht. W\u00fcrde die antiketogene Wirkung des Glykogens etwa ausschlie\u00dflich dadurch verursacht,-da\u00df die Essigs\u00e4ure durch das Glykogen chemisch gebunden w\u00fcrde, etwa unter Acetylierung von Glykogen oder seinen Abbauprodukten, eine M\u00f6glichkeit, auf die neuerdings Fried mann hinweist, so w\u00e4re das umgekehrte Verhalten, d. h. ein st\u00e4rkeres Verschwinden der Essigs\u00e4ure in der abnorm glykogenhaltigen Leber zu erwarten. Freilich war das Verschwinden der Essigs\u00e4ure auch in den Versuchen an der stark glykogenhaltigen Leber noch sehr erheblich, trotzdem es in diesen Versuchen nicht zu einer Steigerung der Acetessigs\u00e4urebildung kam.\nEs ist also immerhin nicht ausgeschlossen, da\u00df ein Teil der verschwundenen Essigs\u00e4ure in den Glykogenversuchen und \u00fcbrigens auch in denjenigen an der Hungerleber zu irgend welchen Acetylierungsvorg\u00e4ngen benutzt wurde. Hiergegen","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\tGustav Embden und Adam Loeb,\nspricht allerdings, da\u00df es weder in den Glykogenversuchen noch in denen an der glykogenarmen Leber gelang, durch Hydrolyse des durchbluteten Organs mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure mehr Essigs\u00e4ure zu gewinnen, als der Menge freier Essigs\u00e4ure entsprach. Ungekl\u00e4rt bleibt auch noch die Tatsache, da\u00df eine geringere Essigs\u00e4uremenge, als in unseren Versuchen an der stark glykogenhaltigen Leber verschwand, an der Hungerleber bereits eine deutliche Steigerung der Acetessigs\u00e4urebildung hervorruft, wie Tabelle V, Versuch 27 und 28 zeigt, in denen bei einem Essigs\u00e4urezusatz von 0,5 g 82 bezw. 46 mg Aceton pro Liter gebildet wurden.\nTabelle V.\n1\t2\t3\t4\t5\t6\t7\t8\nVer- suchs- \u25a0 Nr.\tDatum 1912\tGe- wicht des Hundes in kg\tGe- wicht der Leber in g\tZugesetzte Menge Essigs\u00e4ure in g\tGebildete Menge Aceton pro Liter Durchblutungsblut in mg\tVerschwundene Essigs\u00e4ure in g\tBemerkungen\n27\t4 XII.\t5,2\t140\t0,5 g als Na-Salz\t82\t0,5\t\n28\t27. XI.\t7,0\t200\tdesgl.\t46\t0,37\tVersuchsdauer nur 53 Minuten wegen Sch\u00e4umens.\nEs erscheint uns notwendig, noch auf verschiedene Punkte hinzuweisen, in denen teils die Versuchsergebnisse, teils die theoretischen Schlu\u00dffolgerungen Friedmanns und seiner Mitarbeiter von den unsrigen abweichen.\nMochizuki1) gelangt zu dem Ergebnis, da\u00df Glykols\u00e4ure den Umfang der Acetessigs\u00e4urebildung in der durchbluteten Leber nicht zu steigern vermag.\nVon unseren 6 Versuchen (Tabelle VI) weisen 5 (Versuch 30\u201434) eine deutliche Steigerung der Acetessigs\u00e4urebildung auf, w\u00e4hrend' einer (Versuch 29) einen hohen Normalwert liefert.\nHierbei ist freilich auff\u00e4llig, da\u00df gerade im letztgenannten Versuch ebenso wie in s\u00e4mtlichen 5 Versuchen Mochizukis die Neutralisation\n*) Mochizuki, Biochem. Zeitschrift, Bd. 55, S. 443, 1913.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"255\n\u00dcber die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure.\nTabelle VI.\n1\t2\t3\t4\t5\t6\t7\nVer- suchs- Nr.\tDatum 1913\tGe- wicht des Hundes in kg\tGe- wicht der Leber in g\tZu- gesetzte Substanz in g\tGebildete Menge Aceton pro Liter Durchblutungsblut in mg\tBemerkungen\n29\t17. VI.\t7,0\t186\t5,0 g Glykols\u00e4ure mit NaOH neutralisiert\t31\t\n30\t8. VII.\t6,1\t210\t4,0 g Glykols\u00e4ure mit NHS neutralisiert\t67\t\n31\t9. VII.\t6,0\t182\tdesgl.\t47\t\u2022\n32\t14. VII.\t8,0\t160\t>\t85\t\n33\t16. VII.\t8,3\t183\t\u00bb\t41\t\n34\t17. VII.\t4,2\t96\t* '\t53\tDavon 34 mg aus Acetessigs\u00e4ure. 500 Blut ergeben 81,5 mg Dibenzal-aceton. SP. (unkorr.) 110\u00b0 C.\nder Glykols\u00e4ure mit Natronlauge erfolgte, w\u00e4hrend in unseren 5 positiv ausgefallenen Versuchen Ammoniak als Neutralisationsmittel verwandt wurde. Eine Wirkung des Neutralisationsmittels auf , den Umfang der Acetessigs\u00e4urebildung aus einer bestimmten Substanz haben wir allerdings bisher niemals beobachtet.\nInsofern stimmen wir jedenfalls Mochizuki bei, als auch wir angesichts der Tatsache, da\u00df die Acetessigs\u00e4urebildung aus Glykols\u00e4ure entschieden hinter der aus Essigs\u00e4ure zur\u00fcckbleibt, es f\u00fcr durchaus unwahrscheinlich halten m\u00f6chten, da\u00df Glykols\u00e4ure ein intermedi\u00e4res Produkt bei del* Umwandlung von Essigs\u00e4ure in Acetessigs\u00e4ure ist. Weit eher erscheint es uns m\u00f6glich, da\u00df der Weg von der Glykols\u00e4ure zu Acetessigs\u00e4ure \u00fcber die Essigs\u00e4ure f\u00fchrt.\nMit Friedmann m\u00f6chten wir glauben, da\u00df unsere von ihm best\u00e4tigte Beobachtung, da\u00df Essigs\u00e4ure den Umfang der Acetessigs\u00e4urebildung in der \u00fcberlebenden Leber erheblich steigert, von wesentlicher Bedeutung f\u00fcr die Erkenntnis der chemischen Vorg\u00e4nge ist, die den physiologischen Abbau der Fetts\u00e4uren beherrschen, insofern, als beim Abbau mancher Substanzen intermedi\u00e4r gebildete Essigs\u00e4ure zur Acetessigs\u00e4urebildung f\u00fchren k\u00f6nnte.","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256\tGustav Embden und Adam Loeb,\nNach Friedmann m\u00fc\u00dften nun s\u00e4mtliche normalen Fetts\u00e4uren, wenn sie bei ihrem physiologischen Abbau die um zwei C-Atome \u00e4rmeren S\u00e4uren lieferten, Essigs\u00e4ure bilden. \u00abDa nun Essigs\u00e4ure die Gr\u00f6\u00dfe der Acetessigs\u00e4urebildung in der \u00fcberlebenden Leber betr\u00e4chtlich erh\u00f6ht, so w\u00e4re zu erwarten, da\u00df s\u00e4mtliche normalen Fetts\u00e4uren auch Acetessigs\u00e4ure bilden \u00bb (Friedmann 1. c., S. 442). Da dies nun, wie in fr\u00fcheren Versuchen dargetan wurde,1) nicht der Fall ist, sondern nur die normalen Fetts\u00e4uren mit gerader G-Atomzahl sich als Acet-essigs\u00e4urebildner erweisen, folgert Fried mann, da\u00df \u00abder paarige Abbau der normalen ges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren nicht unter Essigs\u00e4ureabspaltung verl\u00e4uft\u00bb, und weiterhin, \u00abda\u00df die Annahme, da\u00df die normalen ges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren \u00fcber die \u00df-Keton-s\u00e4uren durch S\u00e4urespaltung zu den um zwei C-Atome \u00e4rmeren Fetts\u00e4uren abgebaut werden, nicht zu Recht besteht\u00bb.\nDieser Schlu\u00dffolgerung Friedmanns k\u00f6nnen wir durchaus nicht beistimmen. Einmal braucht eine nach vorhergehender \u00df-Oxydation einsetzende Spaltung zwischen a- und \u00df-C-Atom keineswegs mit Notwendigkeit zur Abspaltung gerada eines Essigs\u00e4uremolek\u00fcls zu f\u00fchren (vgl. Embden, Salomon und Schmidt.2)\nAber auch, wenn das der Fall ist, was wir f\u00fcr durchaus m\u00f6glich halten, gehen nach unserer Ansicht die Schlu\u00dffolgerungen Friedmanns viel zu weit. Friedmann ber\u00fccksichtigt n\u00e4mlich nicht, da\u00df bei dem Abbau von unverzweigten Fetts\u00e4uren mit ungerader C-Atomzahl unter typischer \u00df-Oxydation im Knoopschen Sinne stets Propions\u00e4ure auftreten mu\u00df, von der gerade durch die Versuche der vorliegenden Arbeit festgestellt ist, da\u00df sie in \u00dcbereinstimmung mit n-Valerians\u00e4ure die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure hemmt. Welcher auch der hierbei in Betracht kommende Chemismus sein mag, jedenfalls ist durch das Auftreten von Propions\u00e4ure neben Essigs\u00e4ure das Ausbleiben der Acetessigs\u00e4urebildung aus etwa beim Abbau von Fetts\u00e4uren mit ungerader C-Atomzahl auftretender Essigs\u00e4ure ohne weiteres verst\u00e4ndlich.\n\u2018) Embden und Marx, Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. 11, S. 318,1908.\n') Embden, Salomon und Schmidt, ebenda, Bd. 8, S. 145,1906.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure. 257\nWir glauben also, da\u00df die Tatsache der Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure in keiner Weise der Vorstellung der \u00df-Oxydation widerspricht.1)\nTechnik der Versuche.\nDie Versuche wurden genau, wie in der vorigen Arbeit von A. Loeb (1. c.) beschrieben, in der im hiesigen Institut \u00fcblichen Weise angestellt.\nBemerkt sei, da\u00df bei der Essigs\u00e4urebestimmung der Vakuumdampfdestillation nach Weide in einer Reihe von Versuchen eine \u00c4therextraktion im Lind sehen Apparate nach Vakuumeinengung der entquecksilberten und neutralisierten Sehenck-Filtrate und Phosphors\u00e4urezusatz vorausgeschickt wurde. Wir \u00fcberzeugten uns davon, da\u00df man dadurch unter Zeitersparnis richtige Werte erh\u00e4lt.\nBei den Zusatzversuchen wurden stets Kahl b\u00e4um sehe Pr\u00e4parate verwendet. Die d-l-Milchs\u00e4ure wurde durch mehrst\u00fcndiges Kochen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler von Anhydrid befreit.\nZur Ameisens\u00e4urebestimmung wurden 100 ccm Blut mit der gleichen Menge destillierten Wassers versetzt, 150 g Ammonsulfat zugegeben, die Mischung eine halbe Stunde auf der Maschine gesch\u00fcttelt und mit ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung quantitativ in einen Me\u00dfzylinder unter Auff\u00fcllung bis zur Marke 350 ccm \u00fcbergesp\u00fclt. In 100 ccm des klaren Filtrats wurde dann die Ameisens\u00e4ure nach der von Dakin, Janney und Wake man2) f\u00fcr den Harn angegebenen Methode, die Herr Janney uns vorzuf\u00fchren die Liebensw\u00fcrdigkeit hatte, bestimmt.\n*) G\u00e4nzlich unberechtigt erscheint es, wenn Neuberg (Die G\u00e4rungsvorg\u00e4nge und der Zuckerumsatz der Zelle, Jena, 1913, Seite 18) die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure als eine indirekte Beeinflussung der Acetessigs\u00e4urebildung bezeichnet. Wenn, wie fr\u00fcher ausgef\u00fchrt, die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure eine Umkehrung der S\u00e4urespaltung von Acetessigs\u00e4ure darstellt, so ist die Acetessigs\u00e4urebildung ebensowenig ein indirekter Vorgang, wie etwa die Traubenzuckerbildung aus Milchs\u00e4ure oder Dioxyaceton oder die Bildung von d-Sorbose aus d-l-Gly-cerinaldehyd.\n*) Dakin, Janney und Wakeman, Journal of Biological Chemistry, Bd. 14, S. 341, 1913.","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"258 Gustav Embden u. Adam Loeb, Acetessigs\u00e4ure.\nErgebnisse:\nDie wesentlichen Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sind folgende :\n1.\tDie anscheinend nicht auf oxydativem Wege erfolgende Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure wird durch n-Valerian-s\u00e4ure und Propions\u00e4ure v\u00f6llig gehemmt.\nAmeisens\u00e4ure ist ohne Einflu\u00df auf den Umfang der Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure und wird in der isolierten Leber im Gegensatz zu Essigs\u00e4ure nur wenig angegriffen.\nDer Einflu\u00df der d-l-Milchs\u00e4ure auf den Umfang der Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure ist zum mindesten weniger ausgesprochen, als derjenige der n-Valerian- und Propions\u00e4ure.\n2.\tIn der stark glykogenhaltigen Leber wird in \u00dcbereinstimmung mit der fr\u00fcher von Embden und Wirth f\u00fcr andere Acetessigs\u00e4urebildner festgestellten Tatsache und mit soeben ver\u00f6ffentlichten Versuchen von Friedmann die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure gehemmt.\nBei der Durchblutung der abnorm glykogenhaltigen Leber verschwindet weit weniger Essigs\u00e4ure als bei Durchstr\u00f6mung der Hungerleber.\n3.\tGlykols\u00e4ure vermochte in unseren Versuchen im Gegensatz zu den Ergebnissen von Mochizuki den Umfang der Acetessigs\u00e4urebildung in der durchbluteten Leber zu steigern, wenn auch schw\u00e4cher als Essigs\u00e4ure.","page":258}],"identifier":"lit19948","issued":"1913","language":"de","pages":"246-258","startpages":"246","title":"\u00dcber die Acetessigs\u00e4urebildung aus Essigs\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"88"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:35:13.791115+00:00"}